DE4426774A1 - Verfahren zur Hochgeschwindigkeitsmessung von Spin-Gitter-Relaxationszeiten - Google Patents
Verfahren zur Hochgeschwindigkeitsmessung von Spin-Gitter-RelaxationszeitenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Gebiete von Ma
gnetresonanz-Spektroskopie und Magnetresonanz (MR)-Bildge
bung und insbesondere auf das Gebiet der Longitudinalen
Spinrelaxationszeitmessung.
Gegenwärtig ist die Messung der Spin-Gitter-Relaxa
tionszeiten ein nützliches Verfahren auf den Gebieten
sowohl der hochauflösenden Magnetresonanz (NMR bzw. MR)-
Spektroskopie als auch der Magnetresonanz-Bildgebung. Bei
diesen Verfahren wird eine Probe bzw. Sample (oder Subjekt)
in einem Magneten angeordnet, der bewirkt, daß mitschwin
gende Kerne des Subjektes oder "Kernspins" eine longitudi
nale Spinmagnetisierung erzeugen. In einem üblichen Verfah
ren wird diese Magnetisierung invertiert durch das Anlegen
eines Hochfrequenzpulses an das Subjekt, der in der Lage
ist, die longitudinale Spinmagnetisierung 180° zu nutieren.
Wenn die Magnetisierung der Kernspins der Probe invertiert
sind, kehrt sie spontan in den nicht-invertierten Gleichge
wichtszustand zurück. Die Rückkehr in den Gleichgewichtszu
stand erfolgt in einer exponentialen Weise mit einer Halb
wertszeit, die für die inolekulare Umgebung der Kernspins
charakteristisch ist. Dieser Halbwertszeit wird häufig der
Name longitudinale Spinrelaxationszeit T₁ gegeben.
Während der Rückkehr in den Gleichgewichtszustand
oder den völlig relaxierten Zustand kann die longitudinale
Magnetisierung nicht direkt detektiert werden. Die augen
blickliche Größe der longitudinalen Magnetisierung kann je
doch gemessen werden, indem ein sampelnder Hochfrequenz
(HF)-Puls angelegt wird. Dieser sampelnde HF-Puls nutiert
die longitudinale Magnetisierung in die Querebene, wodurch
eine transversale Spinmagnetisierung hervorgerufen wird.
Die maximale transversale Spinmagnetisierung wird durch die
Ausübung einer 90° Nutation generiert. Ungleich der longi
tudinalen Magnetisierung ist die transversale Spinmagneti
sierung in der Lage, ein Signal in einer Empfängerspule zu
induzieren, die nahe der Probe bzw. Sample angeordnet ist.
Das in der Empfängerspule induzierte Signal trägt
signifikante Information über die lokale Umgebung von si
gnalerzeugenden Kernen. Wenn das Signal in einem homogenen
Magnetfeld gewonnen wird, können die spektralen Komponenten
des Signals aufgelöst werden, um ein Magnetkernspektrum zu
liefern, in welchem unterschiedliche Spitzenwerte aus Popu
lationen von Kernen in unterschiedlichen Molekülen (oder
Teilen von einem Molekül) herausragen. Das T₁ von einzelnen
Spitzen kann beträchtlich variieren über einem Spektrum und
kann nützliche analytische Information über die Molekular
struktur liefern.
Wenn die räumliche Verteilung der transversalen
Spinmagnetisierung gemessen werden soll (wie in MRI), kann
die transversale Spinmagnetisierung phasenverschoben wer
den, wobei Magnetfeld-Gradientenpulse von gewählten Inten
sitäten und Dauern verwendet werden. Diese durch Gradienten
induzierten Phasenverschiebungen kodieren die Position der
Spinmagnetisierung in dem Magneten. Zwei- oder dreidimen
sionale Bilder der Verteilung der Spinmagnetisierung können
dadurch erzeugt werden, daß die Sequenz von HF- und Magnet
feld-Gradientenpulsen wiederholt werden und das MR Signal
gewonnen wird, das auf eine Sammlung von Magnetfeld-Gradi
entenintensitäten anspricht.
Die Messung von T₁ mit zuvor verfügbaren Methoden
in der NMR Spektroskopie und MR-Bildgebung erfordert ty
pisch eine lange Gewinnungszeit. Dies liegt daran, daß die
longitudinale Magnetisierung an vielen Zeitpunkten nach dem
Inversionspuls gemessen werden muß, um die Halbwertszeit
der Erholung (Recovery) genau zu ermitteln. Nur ein
sampelnder Puls kann während des Erholungsprozesses verwen
det werden. Dies liegt daran, daß die Anlegung eines sam
pelnden Pulses die longitudinale Spinmagnetisierung stört
und somit einen Kompromiß für die Integrität von Messungen
darstellt, die durch alle nachfolgenden sampelnden Pulse
erzeugt werden. Weiterhin werden beste Ergebnisse erhalten,
wenn eine volle Erholung der longitudinalen Spinmagnetisie
rung nach jedem sampelnden Puls auftritt. Für in-vivo An
wendungen liegt die Zeit für eine volle Erholung zwischen
1500 und 5000 ms, da die meisten in-vivo T₁ Werte zwischen
300 und 3000 ms liegen. Messungen von T₁ für jedes Pixel in
einem Bild kann Untersuchungszeiten von sogar einer Stunde
erfordern, da genügend Daten gewonnen werden müssen, um ein
Bild (typisch mit einer Auflösung von 256×256) für jede
von mehreren Samplezeiten (typisch 4-8) nach jedem Inversi
onspuls zu konstruieren.
Ein alternatives Verfahren zur in-vivo T₁ Messung,
das von Campeau et. al. in den Proceedings of the Eleveth
Annual Meeting of the Society of Magnetic Resonance in Me
dicine, 1992, Seite 434, beschrieben ist, verwendet eine
Reihe von Scheiben-selektiven Inversionspulsen, die Schei
ben anregen, die orthogonal zu der Bildebene von einem ge
wonnen MR Bild angeordnet sind. Jede invertierte Scheibe
ist in einer speziellen Lage und jeder Inversionspuls wird
zu einer besonderen Zeit vor dem Anlegen des transversalen
Spinmagnetisierungserzeugungspuls der bildgebenden Pulsse
quenz angelegt. Wenn das gewonnene Bild relativ große Merk
male von homogenem T₁ hat (z. B. ein großer skeletaler Mus
kel), wird das entstehende Bild eine Reihe von Streifen
enthalten, die jeweils durch Spininversion zu gewählten
Zeiten vor dem Anlegen des Detektionspulses hervorgerufen
sind. Die T₁ Werte des gewählten Bildmerkmales können dann
ermittelt werden, indem die Pixelintensität in jedem Strei
fen gemessen wird, der jeder Inversionsverzögerungszeit
entspricht, und indem das Ergebnis an eine exponentiale
Gleichung angepaßt wird, um die Geschwindigkeitskonstante
T₁ zu ermitteln. Dieses Verfahren ist zwar relativ schnell,
es ist aber nicht geeignet für die T₁ Messung von kleinen
Merkmalen, wie beispielsweise dem Blut in einem gewählten
Blutgefäß. Die Technik ist auch schlecht geeignet für die
T₁ Messung für sich bewegendes Blut, denn die Blutbewegung
während der Periode zwischen jedem selektiven Inversions
puls und dem Detektionspuls bewirkt eine Mischung der in
vertierten Blutmengen.
Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Einrichtung
und ein Verfahren zu schaffen, die eine schnelle Messung
der longitudinalen Spinrelaxationszeit T₁ von einem oder
mehreren spektralen Spitzenwerten in einem Magnetresonanz-
Spektrum ermöglichen.
Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, eine
Einrichtung und ein Verfahren zu schaffen, die eine
schnelle Messung der longitudinalen Spinrelaxationszeit T₁
von gewählten Geweben in einem lebenden Subjekt ermögli
chen.
Weiterhin soll ein Verfahren geschaffen werden, bei
dem Messungen der longitudinalen Spinrelaxationszeit T₁ von
sich bewegendem Blut verwendet werden, um eine Nierenfunk
tion zu ermitteln.
Gemäß der Erfindung wird eine Probe beziehungsweise
Sample in einem Magnetfeld angeordnet, das entweder durch
ein Magnetresonanz (MR) Spektroskopiesystem oder ein Magne
tresonanz-Bildgebungssystem (MRI) erzeugt wird. Dann wird
eine neuartige Inversions-Erholungs-MR-Pulssequenz verwen
det, um das T₁ der Probe zu messen. Diese Pulssequenz ver
wendet einen Inversionspuls, der nicht räumlich selektiv
ist, der alle Kernspins in einem gewählten Abschnitt der
Probe invertiert. Dem Inversionspuls folgt eine Reihe von
Detektionspulsen, die die longitudinale Magnetisierung um
sogar 90° nutieren. Diese Detektionspulse sind räumlich se
lektiv und werden an unterschiedlichen Stellen in der Probe
angelegt. Diese Detektionspulse haben ein Scheibenprofil.
Da allen Spins in der Probe eine invertierte longitudinale
Spinmagnetisierung gegeben wird und jede Detektionsscheibe
in einem besonderen Abschnitt der Probe ausgeübt wird, wird
die longitudinale Spinmagnetisierung genau abgetastet be
ziehungsweise gesampelt. Zusätzlich wird das Sampeln der
longitudinalen Spinmagnetisierung zu mehreren, N, Zeiten
während des Erholungsprozesses ausgeführt anstelle von ein
mal, wie es bei bekannten Verfahren der Fall ist. Dies hat
eine N-fache Verkürzung in der gesamten Abtastzeit zur
Folge.
Die Erfindung wird nun mit weiteren Merkmalen und
Vorteilen anhand der Beschreibung und Zeichnung von Ausfüh
rungsbeispielen näher erläutert.
Fig. 1 ist ein vereinfachtes Blockdiagramm von ei
nem Magnetresonanz (MR)-Bildgebungssystem, das zur Verwen
dung mit der Erfindung geeignet ist.
Fig. 2 ist ein detaillierteres Diagramm von der
Magnetanordnung gemäß Fig. 1.
Fig. 3 ist ein Pulssequenzdiagramm der longitudi
nalen Spinrelaxationszeit T₁ und zeigt ein erstes Ausfüh
rungsbeispiel der Erfindung, das zum schnellen Messen des
T₁ von gewählten Spektralkomponenten in einem Magnetreso
nanzspektrum verwendet werden kann.
Fig. 4 ist eine Darstellung der Abtastebenen-Geo
metrie, die aus dem ersten Ausführungsbeispiel der Erfin
dung resultiert.
Fig. 5 ist ein Diagramm, das die Erholung der Ion
gitudinalen Spinmagnetisierung für spektrale Spitzenwerte
in einem Magnetresonazspektrum darstellt.
Fig. 6 ist ein Pulssequenzdiagramm von einem zwei
ten Ausführungsbeispiel der Erfindung, das zum schnellen
Messen der longitudinalen Spinrelaxationszeit T₁ von einem
gewählten Abschnitt von einem Subjekt in einer Magnetreso
nanz-Bildgebung verwendet werden kann.
Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung wird
eine Probe beziehungsweise Sample in dem Magneten von einem
Magnetresonanz-Spektrometer oder einem Magnetresonanz-Bild
gebungssystem angeordnet. Dann wird eine Pulssequenz 100
angelegt und die Daten werden analysiert.
Fig. 1 ist ein vereinfachtes Blockdiagramm von den
Hauptkomponenten von einem Magnetresonanz (MR)-Bildgebungs
system, das zur Verwendung bei der hier beschriebenen Er
findung geeignet ist. Das System enthält einen Allgemein
zweck-Minicomputer 2, der funktional mit einer Scheiben
speichereinheit 2a und einer Interfaceeinheit 2b verbunden
ist. Ein Hochfrequenz (HF)-Sender 3, ein Signal-Mittelwert
bildner 4 und Gradienten-Leistungsversorgungen 5a, 5b und
5c sind alle mit dem Computer 2 durch die Interfaceeinheit
2b verbunden. Die Gradienten-Leistungsversorgungen 5a, 5b,
5c speisen Gradientenspulen 12-1, 12-2, 12-3, um Magnet
feldgradienten Gx, Gy, Gz auf entsprechende Weise in den
"X", "Y", "Z" Richtungen über ein abzubildendes Subjekt zu
erzeugen. Der HF Sender 3 wird mit Puls-Hüllkurven aus dem
Computer 2 gesteuert, um HF Pulse zu generieren, die die
erforderliche Modulation aufweisen, um ein MR Antwortsignal
aus einem Subjekt anzuregen. Die HF Pulse werden in einem
HF Leistungsverstärker 6 auf Werte verstärkt, die von 100
Watt bis zu mehreren Kilowatt variieren, was von dem Bild
gebungsverfahren abhängt, und an eine Senderspule 14-1 an
gelegt. Die höheren Leistungswerte sind für große Probenvo
lumina erforderlich, wie beispielsweise bei der Ganzkörper-
Bildgebung, und wo Pulse kurzer Dauer erforderlich sind, um
größere MR Frequenzbreiten anzuregen.
Das MR-Antwortsignal wird durch eine Empfängerspule
14-2 abgetastet, in einem rauscharmen Vorverstärker 9 ver
stärkt und zu einem Empfänger 10 geleitet für eine weitere
Verstärkung, Detektion und Filterung. Das Signal wird dann
digitalisiert für eine Mittelwertbildung durch den Signal
mittelwertbildner 4 und für eine Verarbeitung durch den
Computer 2. Der Vorverstärker 9 und der Empfänger 10 sind
von den HF-Pulsen während der Übertragung geschützt durch
aktive Steuerung oder durch passive Filter.
Der Computer 2 sorgt für Steuerung und Hüllkurven-
Modulation für die MR Pulse, Austasten des Vorverstärkers
und des HF Leistungsverstärkers und für Spannungskurven für
die Gradienten-Leistungsversorgungen. Der Computer führt
auch eine Datenverarbeitung aus, wie beispielsweise Fou
rier-Transformation, Bildrekonstruktion, Datenfilterung,
Bilddarstellung und Speicherfunktionen (die alle konventio
nell sind und außerhalb des Schutzumfangs der Erfindung
liegen).
Die Senderspule 14-1 und die Empfänger-HF-Spule 14-
2 können auf Wunsch eine einzige Spule bilden. Alternativ
können zwei getrennte Spulen verwendet werden, die elek
trisch senkrecht zueinander sind. Die letztgenannte Konfi
guration hat den Vorteil des verkleinerten HF-Pulsdurch
bruches in den Empfänger während der Pulsübertragung. In
beiden Fällen sind die Spulen orthogonal zur Richtung von
einem statischen Magnetfeld B₀, das durch eine Magnetein
richtung 11 erzeugt wird. Die Spulen können von dem Rest
des Systems isoliert sein durch den Einschluß in einen HF-
abgeschirmten Käfig.
Die Magnetfeld-Gradientenspulen 12-1, 12-2 und 12-3
sind notwendig, um die Gradienten Gx, Gy beziehungsweise Gz
zu liefern, die monoton und linear über dem Probenvolumen
sind. Viele Werte aufweisende Gradientenfelder bewirken
eine Verschlechterung in den Daten des MR Antwortsignals,
was als Aliasing bekannt ist, das zu schweren Bildartefak
ten führt. Nicht-lineare Gradienten bewirken geometrische
Verzerrungen des Bildes.
Die Magnetanordnung 11, die schematische in Fig. 2
gezeigt ist, hat eine mittlere zylindrische Bohrung 11a,
die ein statisches Magnetfeld B₀ erzeugt, typisch in der
axialen oder Z Richtung kartesischer Koordinaten. Ein Satz
von Spulen 12, wie beispielsweise Spulen 12-1, 12-2, 12-3
in Fig. 1, empfängt elektrische Signale über Eingangsver
bindungen 12a und liefert wenigstens ein Gradientenmagnet
feld in dem Volumen der Bohrung 11a. Weiterhin ist in der
Bohrung 11a eine HF Spule 14 angeordnet, die HF Energie
über wenigstens ein Eingangskabel 14a empfängt, um ein HF
Magnetfeld b₁ zu liefern, das typisch in der X-Y Ebene
liegt.
Fig. 3 ist ein Pulssequenzdiagramm und stellt die
Hochfrequenz- und Magnetfeldgradienten dar, die in einem
ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung verwendet werden.
Die Pulssequenz 100 besteht aus einem nicht-selektiven In
versions-HF-Puls 110, der typisch alle Spinmagnetisierung
innerhalb der Anregungs-Hochfrequenzspule des Magnetreso
nanzsystems invertiert. In dem vorliegenden Ausführungsbei
spiel der Erfindung wird der Inversions-HF-Puls 110 ange
legt, und zwar ohne die gleichzeitige Anlegung von einem
Magnetfeldgradienten. Wenn es wünschenswert ist, das Inver
sionsvolumen zu begrenzen, kann ein Magnetfeldgradienten
puls gleichzeitig mit einem Inversionspuls in einer Art und
Weise angelegt werden, die allgemein bekannt ist.
Zu einer gewählten Zeit, nachdem der Inversions-HF-
Puls 110 angelegt ist, wird eine erste Untersequenz 120a
angelegt. Die Untersequenz 120a weist einen Detektions-HF-
Puls 130 auf, der in der Gegenwart von einem Scheiben-se
lektiven Magnetfeldgradientenpuls 140 angelegt wird. Der
Detektionspuls 130 nutiert die Spinmagnetisierung in einem
gewählten Abschnitt des Subjektes. Der Umfang der Nutation
kann gewählt werden, indem die Dauer und Amplitude des De
tektions-HF-Pulses 130 gewählt werden. Eine maximale trans
versale Magnetisierung wird häufig mit einem Nutationswin
kel von 90° erhalten. Die Lage und Größe des gewählten
Abschnittes kann eingestellt werden durch geeignete Wahl
der Frequenz und Bandbreite des HF-Pulses 130 und der Am
plitude des Scheiben-selektiven Magnetfeldgradientenpulses
140. In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel der Erfindung
hat der gewählte Abschnitt eine planare Geometrie der ge
wählten Dicke. In alternativen Ausführungsbeispielen können
eine nicht-planare Geometrie verwendet werden, wie bei
spielsweise ein Zylinder, wie es in der US-PS 5133357 mit
der Bezeichnung "Quantitative Measurement of Blood Flow
Using Cylindrically Localized Fourier Velocity Encoding"
vom 28. Juli 1992 beschrieben ist.
Nachdem der Detektions-HF-Puls 130 und der Schei
ben-selektive Magnetfeldgradientenpuls 140 angelegt sind,
wird ein Scheibenrefokusierungs-Magnetfeldgradientenpuls
angelegt. Der Scheibenrefokusierungs-Gradientenpuls 150 hat
eine Amplitude und Dauer, die so gewählt werden, daß die
gesamte transversale Spinmagnetisierung in dem gewählten
Abschnitt des Subjektes im wesentlichen gleichphasig ist
nach dem Anlegen des Scheiben-selektiven Magnetfeldgradien
tenpulses 140. In dem beschriebenen Ausführungsbeispiel be
trägt das Produkt der Amplitude und Dauer des Scheibenrefo
kusierungs-Gradientenpulses 150 im wesentlichen die Hälfte
des negativen Produktes von der Amplitude und Dauer des
Scheiben-selektiven Gradientenpulses 140, wie es allgemein
bekannt ist.
Nach dem Scheibenrefokusierungs-Gradientenpuls 150
wird ein Datengewinnungs-Signalpuls 190 an ein Datengewin
nungs-Untersystem gesendet, das Teil des Magnetresonanzsy
stems ist. MR Signale werden während des Datengewinnungs
pulses 190 digitalisiert. Da die MR Signale, die von der
transversalen Spinmagnetisierung in der Probe kommen, in
einem im wesentlichen homogenen Magnetfeld gewonnen werden,
hat jedes detektierte MR Signal eine Frequenz, die durch
die chemische Verschiebung der transversalen Magnetisierung
bestimmt ist. Die chemische Verschiebung von jeder Signal
quelle kann bestimmt werden, indem in bekannter Weise eine
Fourier-Transformation auf die gewonnenen Signaldaten aus
geführt wird.
Zu einem gewählten Zeitintervall nach dem Anlegen
der Untersequenz 120a wird eine zweite Untersequenz 120b
angelegt. Die Untersequenz 120b ist im wesentlichen iden
tisch zu der Untersequenz 120a, mit Ausnahme des Detekti
ons-HF-Pulses 130, dem ein Frequenz-Offset gegeben ist, der
sich von demjenigen unterscheidet, der in der ersten Unter
sequenz 120a verwendet ist. Der Frequenz-Offset in der Un
tersequenz 120b ist so gewählt, daß der Detektions-HF-Puls
130 einen gewählten Abschnitt von der Probe anregt, der in
der ersten Untersequenz 120a nicht angeregt wurde. Daten,
die als Antwort auf die Untersequenz 120b gewonnen werden,
werden an ihrem eigenen Platz gespeichert.
Der Untersequenz 120b folgt nach einem gewählten
Intervall eine dritte Untersequenz 120c und so weiter, bis
eine Anzahl N von Untersequenzen angelegt worden ist. Der
Detektions-HF-Puls 130 in jeder Untersequenz regt einen be
sonderen Teil der Probe an. In dem in Fig. 3 dargestellten
Ausführungsbeispiel der Erfindung ist das Intervall zwi
schen allen Untersequenzen gleich. In alternativen Ausfüh
rungsbeispielen können die Intervalle durch den Operator
beliebig gewählt werden.
Die relative Anordnung der Probenabschnitte, die
durch den Detektions-HF-Puls 130 in den N Untersequenzen
angeregt werden, ist in Fig. 4 dargestellt. Hier ist eine
Probe (Sample) 200 in einer Probenröhre 210 enthalten. Der
Detektions-HF-Puls 130 wird im Bereich 220a in der Unterse
quenz 120a, im Bereich 220b in der Untersequenz 120b, im
Bereich 220c in der Untersequenz 120c usw. angelegt, bis
eine Gesamtzahl von N Bereichen dem Detektionspuls 130 aus
gesetzt worden ist.
Die Pulssequenz 100 wird an die Probe Y mal ange
legt, wobei Y eine ganze Zahl größer als Null ist. Wenn Y
größer als 1 ist, kann das Signal-Rauschverhältnis der di
gitalisierten Signale erhöht werden durch Signal-Mittel
wertbildung der detektierten Daten in bekannter Weise.
Sobald Daten gesammelt worden sind als Antwort auf
Y Wiederholungen von N Untersequenzen kann eine Gesamtzahl
von N Magnetresonanzspektren konstruiert werden. Dies ist
in Fig. 5 dargestellt. Hier sind eine erste Spektralspitze
310, eine zweite Spektralspitze 320 und eine dritte Spek
tralspitze 330 gezeigt. Die Spektralspitzen 310, 320, 330
werden in einem ersten Spektrum 300a, einem zweiten Spek
trum 300b, einem dritten Spektrum 330c usw. für eine Ge
samtzahl von N Spektren detektiert. Es sei darauf hingewie
sen, daß jedes Spektrum von einem unterschiedlich gewählten
Abschnitt der Probe aufsteigt.
Die Spektralspitzen 310, 320, 330 in den N Spektren
haben Intensitäten, die sich als eine Funktion von einem
Zeitintervall t zwischen dem Inversions-HF-Puls (110 in Fig.
3) und dem Detektions-HF-Puls (130 in Fig. 3) von je
der entsprechenden Untersequenz ändern. Die Signalintensi
tät I für jeden Spitzenwert mit einer einzelnen Recovery-
bzw. Erholungsgeschwindigkeit T₁ kann durch die Gleichung
beschrieben werden:
I = A + B * exp(-t/T₁) (1)
wobei A und B Konstanten sind. T₁, A und B von je
dem gewünschten Spitzenwert kann ermittelt werden, indem
Gleichung 1 an die Intensitäten des Spitzenwertes angepaßt
wird, die in jeder der Untersequenzen erhalten wird. Dies
kann in der Weise getan werden, daß ein nicht-lineares Op
timierungsverfahren kleinster Quadrate verwendet wird, wie
es beispielsweise in " Numerical recipes in FORTRAN" von W.
H. Press, S. A. Teukolsky, W. T. Vetterling und B. P. Flan
ner, Seiten 678-683, beschrieben ist.
In Fig. 5 ist der erste spektrale Spitzenwert 310
in der Weise gezeigt, daß er eine schnellere Erholung als
der zweite spektrale Spitzenwert 320 hat, der seinerseits
eine schnellere Erholung hat als der dritte spektrale Spit
zenwert 330.
Fig. 6 stellt ein zweites Ausführungsbeispiel der
Erfindung dar. Wie das vorstehend in Verbindung mit Fig. 3
beschriebene Ausführungsbeispiel hat die Pulssequenz 400 in
Fig. 6 einen Inversions-HF-Puls 410, dem eine Anzahl N von
Untersequenzen 420a-420N folgt. Jede Pulssequenz wird wei
terhin von einem Detektions-HF-Puls 430, einem Scheiben-se
lektiven Magnetfeldgradientenpuls 440, einem Scheibenrefo
kusierungs-Magnetfeldgradientenpuls und einem Datengewin
nungs-Signalpuls 490 gebildet. Wie in der Pulssequenz 100
wird der Detektions-HF-Puls in jeder Untersequenz in der
Weise ausgebildet, daß er einen besonderen Abschnitt der
Probe anregt.
Nachdem der Detektions-HF-Puls 430 und der Schei
ben-selektive Gradientenpuls 440 angelegt worden sind, wird
ein Phasenkodierungs-Magnetfeldgradientenpuls 460 mit einer
gewählten Amplitude angelegt. In dem beschriebenen Ausfüh
rungsbeispiel der Erfindung wird der Phasenkodierungs-Gra
dientenpuls 460 in einer Richtung angelegt, die im wesent
lichen orthogonal zu dem Scheiben-selektiven Gradientenpuls
440 ist und er kann gleichzeitig mit dem Scheibenrefokusie
rungspuls 450 angelegt werden, wenn dies gewünscht wird.
Der Klarheit halber sind der Phasenkodierungspuls 460 und
der Scheibenrefokusierungspuls 450 in Fig. 6 nicht als
gleichzeitig gezeigt, aber es ist möglich, daß beide
gleichzeitig angelegt werden. In alternativen Ausführungs
beispielen der Erfindung kann der Phasenkodierungs-Gradien
tenpuls 460 im wesentlichen in der gleichen Richtung wie
der Scheiben-selektive Gradientenpuls 440 angelegt werden.
Nachdem der Detektions-HF-Puls 430 und der Schei
ben-selektive Gradientenpuls 440 angelegt sind, wird ein
Auslesedephasierungs-Magnetfeldgradientenpuls 470 mit einer
gewählten Amplitude angelegt. Der Auslesedephasierungs-Gra
dientenpuls 470 wird in einer Richtung angelegt, die im we
sentlichen orthogonal zu dem Phasenkodierungspuls 460 ist.
Der Auslesedephasierungs-Puls 470 kann gleichzeitig mit
entweder dem Scheibenrefokusierungspuls 450 oder dem Pha
senkodierungspuls 460 angelegt werden, wenn dies erwünscht
ist. Der Auslesedephasierungs-Puls 470 bewirkt eine trans
versale Magnetisierung an unterschiedlichen Stellen entlang
der Richtung des Auslesepulsdephasierungs-Magnetfeldgradi
enten, um Phasenverschiebungen zu erhalten, die proportio
nal zu der Position in der Ausleserichtung sind.
Nach dem Anlegen des Scheibenrefokusierungspulses
450, des Phasenkodierungspuls 460 und des Auslesedephasie
rungs-Pulses 470 wird ein Auslese-Magnetfeldgradientenpuls
480 angelegt. Der Auslesepuls 480 wird in der gleichen
Richtung wie der Auslesedephasierungs-Puls 470 angelegt,
aber er hat die entgegengesetzte Polarität. Die Amplitude
und die Dauer des Auslesepulses 480 sind so gewählt, daß im
wesentlichen die gesamte transversale Spinmagnetisierung
eine identische Phasenverschiebung an einem gewählten Punkt
während des Auslesepulses 480 hat.
Die Pulssequenz 400 wird eine Anzahl Y mal wieder
holt. In jeder Wiederholung der Pulssequenz 400 wird dem
Phasenkodierungspuls 460 eine unterschiedliche Amplitude
gegeben. Für jede Wiederholung der Pulssequenz 400 ist je
doch die Amplitude des Phasenkodierungspuls 460 für jede
Untersequenz 420a-420N gleich. Der Phasenkodierungspuls
460 bewirkt Phasenverschiebungen in den detektierten MR Si
gnalen, die proportional zu der Position der transversalen
Spinmagnetisierung entlang der Richtung des Phasenkodie
rungs-Magnetfeldgradienten 460 sind. Daten, die als Antwort
auf unterschiedliche Phasen des Phasenkodierungsgradienten
gewonnen wurden, können einer Fourier-Transformation unter
zogen werden, um die Position (in der Richtung des Phasen
kodierungsgradienten 460) des Signals zu ergeben, das die
transversale Spinmagnetisierung erzeugt, wie es allgemein
bekannt ist.
Sobald Daten als Antwort von Y Wiederholungen von N
Untersequenzen gesammelt worden sind, kann eine Gesamtzahl
von N Magnetresonanzbildern konstruiert werden. Diese N
Bilder haben Pixel, deren Intensitäten sich als eine Funk
tion des Zeitintervalls t zwischen dem Inversions-HF-Puls
410 und dem Detektions-HF-Puls 430 von jeder entsprechenden
Untersequenz ändern. Die Signalintensität I für ein Pixel
mit einer einzelnen Erholungsgeschwindigkeit T₁ kann durch
die Gleichung 1 beschrieben werden. T₁, A und B von jedem
gewünschten Pixel können ermittelt werden, indem Gleichung
1 an die Intensitäten des Pixels angepaßt wird, das in je
der der Untersequenzen erhalten worden ist, indem ein
nicht-lineares Optimierungsverfahren kleinster Quadrate
verwendet wird, wie es vorstehend beschrieben wurde.
Claims (3)
1. Verfahren zum Messen der Spin-Gitter-Relaxationszeit T₁
innerhalb eines Subjektes, enthalten die Schritte:
- a) Anordnen des Subjektes in einem Magnetfeld zur Erzeugung von longitudinaler Spinmagnetisierung von Kernspins innerhalb des Subjektes,
- b) Anlegen eines räumlich nicht-selektiven Hochfre quenz (HF)-Pulses zum Invertieren der longitudinalen Magnetisierung der Kernspins,
- c) Anlegen eines räumlich selektiven HF-Pulses mit einem vorbestimmten Frequenzbereich zum Umwandeln der longitudinalen Magnetisierung in transversale Spinma gnetisierung von einem gewählten Ensemble von Kernspins von einem räumlichen Bereich, der durch den Frequenzbe reich definiert ist,
- d) Detektieren zu einer Zeit n von Magnetresonanzsi gnalen, die durch die transversale Spinmagnetisierung des gewählten Ensembles von Kernspins generiert sind,
- e) Wiederholen der Schritte c bis d für eine Anzahl N von Wiederholungen, die jeweils einen unterschiedli chen Frequenzbereich für den räumlich selektiven HF Puls haben, zum Detektieren von N MR Anwortsignalen von unterschiedlichen räumlichen Bereichen, die jeweils zu einer unterschiedlichen Zeit n nach Anlegen des räum lich nicht-selektiven HF Pulses detektiert sind, um eine Zeitdimension zu kodieren,
- f) Wählen eines Untersatzes des Ensembles von Kern spins und
- g) Ermitteln der Spin-Gitter-Relaxationszeit T₁ für den gewählten Untersatz des Ensembles von Kernspins, wobei die Spin-Relaxationszeit eine exponentiale Erho lungsgeschwindigkeit des MR-Antwortsignals des gewähl ten Untersatzes als eine Funktion der Zeit ist.
2. Verfahren zum Messen der Spin-Gitter-Relaxationszeit T₁
von Kernspins in einem Subjekt, enthaltend die
Schritte:
- a) Anordnen des Subjektes in einem Magnetfeld zum Erzeugen von longitudinaler Spinmagnetisierung der Kernspins,
- b) Anlegen eines räumlich nicht-selektiven Hochfre quenz (HF)-Pulses zum Invertieren der longitudinalen Magnetisierung der Kernspins,
- c) Anlegen eines räumlich selektiven HF-Pulses mit einem vorbestimmten Frequenzbereich zum Umwandeln lon gitudinaler Magnetisierung in transversale Spinmagneti sierung in einem gewählten Ensemble von Kernspins von einem räumlichen Bereich, der durch den Frequenzbereich definiert ist,
- d) Anlegen eines Phasenkodierungs-Magnetfeldgradien tenpulses mit einer Amplitude a zum Induzieren einer Phasenevolution in den Kernspins, die von der Position der Kernspins in einer Phasenkodierungsrichtung abhän gig ist,
- e) Anlegen eines Auslesedephasierungs-Magnetfeldgra dientenpulses zum Induzieren einer Phasenevolution in den Kernspins, die von der Position der Kernspins in einer Ausleserichtung abhängig ist, die im wesentlichen orthogonal zu der Phasenkodierungsrichtung ist,
- f) Anlegen eines Auslese-Magnetfeldgradientenpulses während der Detektion der Magnetresonanz (MR)-Antwort signale zum Induzieren einer Phasenevolution in den Kernspins, die von der Position der Kernspins in der Ausleserichtung abhängig ist,
- g) Detektieren zu einer Zeit n und für eine Phasen kodierungsamplitude a eines MR Antwortsignals mit inhä renten Phasenverschiebungen, die durch die Phasenevolu tionen des gewählten Ensembles von Kernspins induziert sind,
- h) Wiederholen der Schritte c bis e für eine Anzahl von N Wiederholungen, die jeweils einen unterschiedlichen Frequenzbereich für den räumlich se lektiven HF Puls haben, um N MR Antwortsignale von un terschiedlichen räumlichen Bereichen zu detektieren, die jeweils zu einer unterschiedlichen Zeit n nach An legen des räumlich nicht-selektiven HF Pulses detek tiert werden, um eine Zeitdimension zu kodieren,
- i) Wiederholen der Schritte b bis h für eine Anzahl von P unterschiedlichen Phasenkodierungs-Gradientenam plituden a, um das detektierte MR Antwortsignal in ei ner Phasenkodierungsrichtung zu kodieren,
- j) Wählen eines Untersatzes des Ensembles von Kern spins, der ein räumlicher Unterbereich mit Dimensionen in der Phasenkodierungsrichtung und der Ausleserichtung ist, und
- k) Ermitteln der Spin-Gitter-Relaxationszeit T₁ für den gewählten Untersatz des Ensembles von Kernspins, indem Änderungen über der Zeit in Abschnitten des MR Antwortsignals berechnet werden, das sich auf den ge wählten Untersatz bezieht.
3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei eine Anzahl von räum
lichen MR Bildern aus den MR Antwortsignalen erzeugt wird,
wobei das n-te MR Bild aus den MR Antwortsignalen gebildet
wird, die zu der Zeit n detektiert werden.
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