DE4426606A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Koppelnavigation - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur KoppelnavigationInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Bestimmung der Position
und des Lagewinkels eines Fahrzeugs in der Ebene.
Derartige Methoden kommen bei fahrerlosen Transportsystemen (FTS) zum Einsatz,
durch die es ermöglicht wird, Fahrzeuge wie Flurförderzeuge selbststeuernd auf
innerbetrieblichen Transportwegen zu bewegen. Verbreitet sind hierzu entlang des
Transportwegs in den Boden eingelassene induktive Leitdrähte, die von Strom
durchflossen induktiv an das Fahrzeug gekoppelt sind. Die Nachteile dieser auf
Leitlinien basierenden Fahrzeugführung liegen in den hohen Installationskosten, in der
mangelnden Flexibilität gegenüber Änderungen des Kurslayouts sowie in der
Notwendigkeit der Betriebsunterbrechung bei der Installation des Leitdrahts. Die zudem
hohen Installationskosten machen dieses System für viele Unternehmen wenig
attraktiv.
Leitlinien lose selbststeuernde Transportsysteme kombinieren zumeist eine interne
Koppelnavigation mit einer externen Referenzierung, um die Position des Fahrzeugs zu
bestimmen und dem vorgegebenen Kurs anzupassen. Bei der internen
Koppelnavigation wird in der Regel der vom Fahrzeug zurückgelegte Weg über
Winkelgeber an den Rädern bestimmt, Änderungen des Lagewinkels können aus dem
Lenkwinkel errechnet werden. Auch zwei passiv mitlaufende Meßräder mit je einem
Winkelsensor können zur Errechnung von Lagewinkeländerungen benutzt werden.
Schlupf zwischen Rad und Fahrbahn sowie Unebenheiten und Verschmutzung des
Bodenbelags verursachen bei derartigen bisherigen internen
Koppelnavigationsverfahren Querabweichungen von über 1,3 cm/m gerader
Wegstrecke sowie Lagewinkelfehler von über 0,1°/m. Durch Einsatz eines zusätzlichen
Lagewinkelsensors wie Laser- oder Faserkreisel, lassen sich diese Fehler beträchtlich
reduzieren.
Externe Referenzierungsverfahren dienen dazu, die interne Koppelnavigation durch
Bereitstellung absoluter Bezugspunkte zu korrigieren. Die Berechnung dieser absoluten
Bezugspunkte erfolgt mit Hilfe künstlicher, in der Umgebung angebrachter Marken, die
meist magnetisch oder elektromagnetisch abgetastet werden. Beispielsweise tastet bei
optischen Systemen ein gebündelter Lichtstrahl reflektierende Marken ab, die an
bestimmten Punkten der Umgebung angebracht sind. Aus den Winkeln zwischen den
einzelnen Reflexen lassen sich mit Hilfe von Triangulationsrechnungen unmittelbar die
relative Position und Orientierung des auf dem Fahrzeug angebrachten Sensors zur
Marke bestimmen. Auch magnetische oder Ultraschallssysteme sind zu dem
genannten Zweck bekannt.
Der Einsatz von interner Koppelnavigation liefert Positionsinformationen mit hoher
Meßrate, wobei insbesondere bei Transportwegen hoher Reichweite generell eine
absolute Stützung durch externe Referenzierungsverfahren vorhanden sein sollte.
Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Koppelnavigation für fahrerlose Transportsysteme anzugeben, mit denen
Transportfahrten mit vorbestimmtem Fahrkurs über größere Entfernungen zurückgelegt
werden können, wobei die ermöglichte Koppelnavigation mit geringem Fehler arbeiten
soll, ohne aufwendige und kostenintensive Instrumentarien zu verwenden, und sich
auch nachträglich bequem in bereits vorhandene Fahrzeuge integrieren lassen soll.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein Rad über eine vertikale
Achse, mit horizontalem Abstand des Radmittelpunkts zu dieser Achse und um diese
drehbar, an dem Fahrzeug befestigt wird, und daß der Drehwinkel des Rades um seine
Achse und der Drehwinkel des Rades um die vertikale Achse während der Fahrt des
Fahrzeugs laufend gemessen werden. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur
Koppelnavigation ist ein Rad über eine vertikale Achse, mit horizontalem Abstand
seines Mittelpunktes zu dieser und um diese drehbar, mit dem Fahrzeug verbunden,
wobei ein Winkelgeber zur Messung des Drehwinkels des Rades um seine Achse in
Radnähe angebracht ist sowie ein weiterer Winkelgeber zur Messung des Drehwinkels
des Rades um die vertikale Achse in deren Umgebung vorhanden ist.
Dieses im folgenden Nachlaufrad genannte Rad, dessen Mittelpunkt nicht unterhalb
des Befestigungspunktes am Fahrzeug liegt, und das an einer um diesen
Befestigungspunkt drehbaren Achse angebracht ist, ist als sogenanntes Teewagenrad
aus dem Alltag bekannt. Bei Bewegung des Fahrzeugs verändern sich abhängig von
der Bewegungskurve zwei meßbare Größen am Nachlaufrad: zum einen der
Drehwinkel des Rades um seine eigene Achse, aus dem sich der zurückgelegte Weg
des Fahrzeugs berechnen läßt; zum anderen der Drehwinkel des Rades um die
vertikale Achse, durch die das Nachlaufrad am Fahrzeug befestigt ist. Letzterer im
folgenden Gabelwinkel genannte Winkel ändert sich bei Variation des Lagewinkels des
Fahrzeugs. Mit Hilfe mathematischer Bewegungsgleichungen lassen sich die
Fahrzeugkoordinaten und der Lagewinkel des Fahrzeugs anhand der beiden
gemessenen Drehwinkel vorteilhaft mit Hilfe eines Mikrorechners schnell und präzise
bestimmen. Als Koordinaten werden die Koordinaten eines am Fahrzeug ausgewählten
Bezugspunktes verwendet; der Lagewinkel des Fahrzeugs ist der Winkel, der von der
Längsachse des Fahrzeugs und einer willkürlich gewählten festen Koordinatenachse in
der Ebene eingeschlossen wird.
Vorteilhaft wird das Rad an einer horizontalen Achse aufgehängt, die starr mit der
vertikalen Achse verbunden ist, die das Nachlaufrad drehbar am Fahrzeug befestigt.
Die erfindungsgemäße Sensoranordnung zur Koppelnavigation basiert folglich auf
einem einzelnen Meßrad, das um eine vertikale Achse drehbar gelagert ist. Ein Versatz
zwischen den Mittelpunkten von vertikaler Achse und Rad - der sogenannte Nachlauf
g - gewährleistet, daß sich das Rad stets tangential zur Bewegungskurve der vertikalen
Drehachse in der Ebene ausrichtet. Ein Winkelaufnehmer an der horizontalen
Radachse mißt den zurückgelegten Weg des Meßrades. Der zweite Drehwinkelsensor
erfaßt den absoluten Orientierungswinkel der Vertikalachse in einem fahrzeugfesten
Koordinatensystem. Aus beiden Größen folgen Positions- und Lagewinkeländerungen.
Bei diesem Meßprinzip besitzt das eine Meßrad nur an einer Stelle Bodenkontakt; der
störende Einfluß von Bodenwelligkeiten auf die Lagewinkelmessung wird hierdurch
verringert. Ein weiterer Vorteil besteht in der Möglichkeit, das erfindungsgemäße
Nachlaufrad an eine nahezu beliebige Stelle des Fahrzeugs einzubauen, wobei die
hierdurch definierte mechanisch-elektrische Schnittstelle nicht von der
Fahrwerkskinematik abhängt.
Die wichtigsten Einflußgrößen auf die Meßfehler bei der Bestimmung der
Positionsdaten des Fahrzeugs sind die Meßzykluszeiten, die Winkelgeberauflösungen
sowie geometrische Parameter, wie Radradius und Anbringungsort.
Wichtigste Voraussetzung zur Bestimmung der Positionsparameter ist die Vermeidung
von Schlupf, d. h. einer Relativbewegung von Rad und Boden. Bei Geradeausfahrt kann
ein Durchdrehen oder ein Stillstand des Rades zu einem Längsschlupf führen, bei
Kurvenfahrt bewirkt ein Rutschen des Rades auf dem Boden einen Querschlupf. In
diesen Fällen besteht keine Korrelation der beiden gemessenen Drehwinkel am
Nachlaufrad zu den Positionsparametern des Fahrzeugs. Um Schlupf zu vermeiden, ist
es vorteilhaft, daß während der Fahrt des Fahrzeuges ein ständiger Bodenkontakt des
Rades mittels federnder Aufhängung hergestellt wird. Dazu wird die vertikale Achse
des Nachlaufrades über eine Feder mit dem Fahrzeug verbunden.
Durch Reibung verursachter Schlupf wird durch eine möglichst punktförmige
Radaufstandsfläche minimiert. Dazu wird am Radumfang ein Gummiring kreisförmigen
Querschnitts aufgezogen, wodurch guter Bodenkontakt mit möglichst geringer
Kontaktfläche hergestellt ist. Außerdem ist für minimale Lagerreibung zu sorgen.
Damit durch den Drehwinkelgeber zur Erfassung des Drehwinkels des Rades um seine
Achse, im folgenden Radwinkel genannt, kein zusätzliches Reibmoment erzeugt wird,
ist es vorteilhaft, einen optischen Winkelgeber zu verwenden, der eine mit der
Radachse verbundene Strichcodescheibe optisch abtastet. Da nur relative
Wegänderungen zu erfassen sind, kommt ein kostengünstiger Inkrementalgeber zum
Einsatz.
Der Absolutwinkel der kugelgelagerten, vertikalen Sensorachse kann mit Vorteil
ebenfalls rückwirkungsfrei von einem optischen Drehwinkelgeber gemessen werden.
Mit Vorteil werden die Änderungen der Koordinaten des Bezugspunktes am Fahrzeug
sowie der Lagewinkel des Fahrzeugs in räumlichen Abständen von 1 bis 100 mm,
vorzugsweise von 5 bis 25 mm, berechnet. Bei einer Meßfrequenz von etwa 100 Hz
liegt damit der bevorzugte maximale Geschwindigkeitsbereich bei 0,5 bis 2,5 m/s. Für
höhere Geschwindigkeiten sind entsprechend höhere Meßfrequenzen notwendig.
Die Auflösung des Drehwinkelgebers für den Radwinkel sollte bei mindestens 1,5°,
vorzugsweise bei mindestens 0,1°, liegen. Bei den genannten Auflösungen liegt das
erfindungsgemäße Koppelnavigationssystem in einem Genauigkeitsbereich, der bisher
nur von Systemen mit Kreiselunterstützung erreicht wird. Der eingesetzte
Drehwinkelsensor für den Gabelwinkel sollte eine höhere Auflösung von mindestens
0,1°, vorzugsweise von mindestens 0,04°, besitzen. Meßfehler beim Gabelwinkel
wirken sich bei der Positionsbestimmung weitaus stärker aus als Meßfehler beim
Radwinkel.
Im folgenden soll anhand der Zeichnungen das erfindungsgemäße Verfahren und die
Vorrichtung zur Koppelnavigation näher erläutert werden.
Fig. 1 zeigt schematisch das Nachlaufrad in seitlicher Ansicht.
Fig. 2 zeigt schematisch das Nachlaufrad in Draufsicht.
Fig. 3 zeigt eine Form der elektromechanischen Ausführung des Nachlaufrades
in seitlicher Ansicht.
Fig. 4 zeigt die gleiche Ausführungsform wie in Fig. 3 in Laufrichtung des Rades.
Fig. 5 stellt schematisch ein Fahrzeug in einer Koordinatenebene dar.
Das in Fig. 1 dargestellte Nachlaufrad wird erfindungsgemäß mit der vertikalen Achse
2 drehbar am Fahrzeug 5 befestigt. Das Rad 1 selbst ist hierbei über eine horizontale
Achse 10 mit der vertikalen Achse 2 verbunden. Der horizontale Abstand vom
Mittelpunkt des Rades 1 zu vertikalen Achse 2 wird als Nachlauf g bezeichnet. Ein
Winkelgeber 4 zur Messung des Drehwinkels α des Rades 1 um seine Achse, im
folgenden Radwinkelgeber 4 genannt, ist in Radnähe an der horizontalen Achse 10
befestigt. Ein weiterer Winkelgeber 3 zur Messung des Drehwinkels ϕ des Rades 1 um
die vertikale Achse 2 ist an der Befestigung dieser Achse 2 am Fahrzeug 5 angebracht.
Diese dem Teewagenrad nachempfundene Ausführungsform stellt sicher, daß sich die
horizontale Achse 10 des Nachlaufrades immer tangential zur Bewegungskurve des
Drehpunktes um die vertikale Achse 2 stellt.
Fig. 2 zeigt den Gabelwinkelgeber 3 in Draufsicht, der Auslenkungen des
Nachlaufrades in der Ebene mißt. Der Radwinkelaufnehmer 4 ist an der horizontalen
Achse 10 befestigt und mißt den Drehwinkel α des Rades um seine eigene Achse.
Fig. 3 zeigt wiederum schematisch eine elektromechanische Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Nachlaufrades. Die vertikale Achse 2, über die das Rad 1 mit
einem horizontalen Achsenstück 11 mit einer Befestigungsvorrichtung 6 am Fahrzeug 5
verbunden ist, erhält durch die Schraubenfeder 9 eine federnde Aufhängung. Der
Radwinkelaufnehmer 4 ist in Radnähe an einem weiteren horizontalen Achsenstück,
das mit der vertikalen Achse 2 verbunden ist, befestigt. Das Nachlaufrad wird mit der
Befestigungsvorrichtung 6 am Fahrzeug 5 angebracht, wobei die
Befestigungsvorrichtung 6 in ihrem Inneren einen Drehtransformator 7 zur Lieferung
der notwendigen Energie für die beiden Winkelgeber 3 und 4, sowie eine
Signalübertragungsvorrichtung 8 enthält, welche letztere die gemessenen Signale
beispielsweise an einen Mikrorechner im Fahrzeuginneren überträgt.
Fig. 4 zeigt die nämliche Ausführungsform der Fig. 3 aus der Ansicht in
Bewegungsrichtung des Rades 1.
Das Koordinatensystem in Fig. 5 zeigt die Koordinaten (X, Y) eines am Fahrzeug
feststehenden, ausgewählten Bezugspunktes P, der in diesem Fall in der Achsenmitte
der vorderen Achse des Fahrzeuges 5 liegt. Die Längsachse des Fahrzeugs 5 schließt
mit der feststehenden X-Koordinate den Lagewinkel λ ein. Die Position des Fahrzeugs
5 ergibt sich durch Angaben der Parameter X, Y und λ eindeutig in der XY-Ebene.
Das interne Koppelnavigationssystem wird mittels des Nachlaufrades gemäß der
Erfindung in diesem Ausführungsbeispiel an einem Flurförderzeug mit zwei getrennt
angetriebenen Vorderrädern und einem gelenkten Hinterrad eingesetzt. Es wird ein
Kursverlauf aus einer Folge von Stützpunkten mit den in Fig. 5 dargestellten drei
Freiheitsgraden (X, Y, λ) vorgegeben. Ein Betriebsprogramm steuert sämtliche
Fahrzeugkomponenten in Abhängigkeit der Kursvorgaben an und führt das Fahrzeug
entlang einer virtuellen Leitlinie. Im Betriebsprogramm implementiert sind Routinen zur
Geschwindigkeits- und Bahnregelung des Fahrzeugs. Zur Bahnregelung werden die
aus der erfindungsgemäßen Koppelnavigation erhaltenen Daten, aus denen mittels
eines Mikrorechners die Istwerte des Kurses berechnet werden, mit den Sollwerten der
Kursvorgabe verglichen und vorhandenen Kursabweichungen entgegengesteuert.
Um Kenntnis von der korrekten Meßgeometrie zu erhalten, werden in einer
Versuchsfahrt der effektive Radradius des Rades 1 und ein eventuell vorhandener
Offset-Winkel zwischen Längsachse des Fahrzeugs und Nullstellung des
Gabelwinkelgebers ermittelt. Beide Größen werden durch Geradeausfahrt einer exakt
bekannten Meßstrecke bestimmt. Ein Fehler bei der Bestimmung des Offset-Winkels
täuscht der Fahrzeugsteuerung einen Kreisbogen vor, wenn sich das Fahrzeug
tatsächlich geradlinig fortbewegt. Die exakte Bestimmung eines eventuell vorhandenen
Offset-Winkels von ϕ ist deshalb dringend erforderlich. Das Nachlaufrad wird am
hinteren Teil des Fahrzeugs auf dessen Längsachse angebracht.
Zur Bestimmung der optimalen Winkelsensorauflösungen und Meßfrequenz werden
verschiedene Kurse abgefahren und pro Fahrt die genannten Größen variiert.
Gemessen werden die Positions- und Winkelfehler, d. h. der Luftlinienabstand zwischen
tatsächlicher und vorgegebener Position, sowie die Abweichung vom gewünschten
Lagewinkel. In diesem Ausführungsbeispiel betragen die Maximalgeschwindigkeiten
einige Meter pro Sekunde. Gute Ergebnisse lassen sich bei Abtastwegen von unterhalb
etwa 25 mm erzielen, woraus sich die Meßfrequenz in Verbindung mit der maximal
gefahrenen Geschwindigkeit ergibt. Mit abnehmender Auflösung des
Gabelwinkelgebers 3 nehmen Positions- und Winkelfehler stark zu. Im vorliegenden
Fall ist eine Auflösung von mindestens 0,1° empfehlenswert. Weniger kritisch wirkt sich
die Auflösung des Radwinkelgebers 4 aus, für den eine Auflösung von mindestens 1,5°
ausreichend ist.
In einer Testfahrt wird ein ovaler Kurs von 46 m Länge mit optimierten Parametern
(Meßfrequenz 7 ms, Radwinkelgeberauflösung 0,06° und Gabelwinkelgeberauflösung
0,044°) abgefahren. Bei dem gewählten Raddurchmesser entspricht eine Auflösung
von 0,06° einer Steckenauflösung von 0,1 mm. Die Geschwindigkeiten des
Flurförderzeugs liegen zwischen 0,7 und 3 m/s. Das erfindungsgemäße
Koppelnavigationssystem erzielt hierbei eine Genauigkeit wie sie bisherige Systeme
nur mit Kreiselstützung erreichen. Die relativen Positionsfehler liegen bei 4 mm/m, die
relative Winkelabweichung bei 0,04°/m Wegstrecke.
Das Nachlaufrad stellt sich aufgrund der erzielten Positionsgenauigkeit und der
einfachen Anbringung am Fahrzeug als hervorragende Alternative zu herkömmlichen
Koppelnavigationsanordnungen heraus. Es läßt sich nachträglich an unterschiedliche
Fahrwerksarten anbringen, stellt aufgrund der ausgeführten Federung des Meßrads nur
geringe Anforderungen an die Ebenheit des Fahrgrunds und ist wartungsfrei.
Unterschiedliche Beladungszustände des Fahrzeugs haben keinen Einfluß auf das
Meßergebnis. Der Ist-Kurs kann aufgrund der gemessenen Drehwinkel α, ϕ von einem
Mikrorechner mit Hilfe mathematischer Bewegungsgleichungen mit hoher Genauigkeit
errechnet werden, ohne zu hohe Anforderungen an die Rechenleistung zu stellen.
Claims (9)
1. Verfahren zur Bestimmung der Position und des Lagewinkels eines Fahrzeugs in
der Ebene, dadurch gekennzeichnet, daß ein Rad (1) über eine vertikale Achse
(2), mit horizontalem Abstand seines Mittelpunkts zu dieser Achse (2) und um
diese drehbar, an dem Fahrzeug (5) befestigt wird, und daß der Drehwinkel (α) des
Rades (1) um seine Achse und der Drehwinkel (ϕ) des Rades (1) um die vertikale
Achse (2) während der Fahrt des Fahrzeugs (5) laufend gemessen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mittels eines
Mikrorechners die Änderungen der Koordinaten eines ausgewählten
Bezugspunktes (P) am Fahrzeug (5) sowie der Lagewinkel (λ) des Fahrzeuges (5)
anhand der beiden gemessenen Drehwinkel (α, ϕ) bestimmt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Änderungen der
Koordinaten des Bezugspunktes (P) sowie der Lagewinkel (λ) des Fahrzeuges (5)
in räumlichen Abständen von 1 bis 100 mm, vorzugsweise von 5 bis 25 mm
berechnet werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Drehwinkel (α) des Rades (1) um seine Achse mit einer Auflösung von mindestens
1,5°, vorzugsweise von mindestens 0,1°, gemessen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Drehwinkel (ϕ) des Rades (1) um die vertikale Achse (2) mit einer Auflösung von
mindestens 0,1°, vorzugsweise von mindestens 0,04°, gemessen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
während der Fahrt des Fahrzeuges (5) ein ständiger Bodenkontakt des Rades (1)
mittels federnder Aufhängung hergestellt wird.
7. Vorrichtung zur Bestimmung der Position und des Lagewinkels eines Fahrzeugs in
der Ebene, dadurch gekennzeichnet, daß ein Rad (1) über eine vertikale Achse
(2), mit horizontalem Abstand seines Mittelpunkts zu dieser Achse (2) und um
diese drehbar, mit dem Fahrzeug (5) verbunden ist, und daß ein Winkelgeber (4)
zur Messung des Drehwinkels (α) des Rades (1) um seine Achse in Radnähe und
ein weiterer Winkelgeber (3) zur Messung des Drehwinkels (ϕ) des Rades (1) um
die vertikale Achse (2) in deren Umgebung angebracht sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Rad an einer
horizontalen Achse (10) aufgehängt ist, die mit der vertikalen Achse (2) verbunden
ist.
9. Vorrichtung nach einem der beiden Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die vertikale Achse (2) über eine Feder (9) mit dem Fahrzeug (5) verbunden
ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4426606A DE4426606A1 (de) | 1994-07-27 | 1994-07-27 | Verfahren und Vorrichtung zur Koppelnavigation |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4426606A DE4426606A1 (de) | 1994-07-27 | 1994-07-27 | Verfahren und Vorrichtung zur Koppelnavigation |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4426606A1 true DE4426606A1 (de) | 1996-02-01 |
Family
ID=6524273
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4426606A Withdrawn DE4426606A1 (de) | 1994-07-27 | 1994-07-27 | Verfahren und Vorrichtung zur Koppelnavigation |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4426606A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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-
1994
- 1994-07-27 DE DE4426606A patent/DE4426606A1/de not_active Withdrawn
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Date | Code | Title | Description |
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