DE4425930C2 - Plattenanker - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Plattenanker nach dem Oberbe
griff des Patentanspruches 1.
Aus der EP-PS 0 200 693 geht ein Anker hervor, bei dem zwei
Ankerplatten V-förmig miteinander verbunden sind. Jede
Ankerplatte besitzt eine voreilende Spitze, die auf der
Längsachse des Ankers angeordnet ist und eine nacheilende
Spitze. Die nacheilenden Spitzen liegen sich gegenüber und
sind von der Längsachse gleichmäßig beabstandet. Ausgehend
von den nacheilenden Spitzen verläuft jeweils eine
Seitenkante zunächst parallel zur Längsachse zu der dem
Schiff abgewandten Seite bis zu einem Punkt und es verläuft
jeweils von dem Punkt eine weitere Seitenkante schräg nach
innen zur Längsachse.
Aus der GB-PS 1 531 686 geht ein weiterer Anker hervor, bei
dem an jeder Seite eines Ankerschaftes eine Ankerplatte mit
einer voreilenden und einer nacheilenden Spitze angeordnet
ist, wobei die Spitzen durch bogenförmig verlaufende Kanten
gebildet sind. Ausgehend von der nacheilenden Spitze
verläuft jeweils eine Kante zu der dem Schiff abgewandten
Seite schräg nach außen, vom Ankerschaft weg.
Ein Problem dieser bekannten Plattenanker besteht darin,
daß sie beim sogenannten Schwojen, d. h. bei seitlichem Zug
leicht aus dem Ankergrund ausbrechen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin,
einen Plattenanker zu schaffen, der eine große Wirksamkeit
bzw. Haltekraft insbesondere bei seitlicher Zugbelastung
aufweist.
Diese Aufgabe wird durch einen Plattenanker mit den
Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
Der wesentliche Vorteil des erfindungsgemäßen Plattenankers
besteht darin, daß er vier zum Schiff hin gepfeilte Spitzen
aufweist, die gleichzeitig in den Ankergrund eingreifen
können. Vorteilhafterweise ist der erfindungsgemäße Anker
insbesondere bei unterschiedlichen Ankergrundarten in hohem
Maße wirksam. Bei einem harten Ankergrund greifen zuerst
die vorderen Spitzen und dann nacheilend die hinteren
Spitzen der beiden Ankerplatten. Der Gesamtwiderstand des
Ankers wird durch die vier nach vorne gepfeilte Spitzen
und die bei tieferem Eingreifen zunehmende Fläche bestimmt.
Besonders vorteilhaft entfaltet der erfindungsgemäße
Plattenanker beim sogenannten Schwojen, bei dem ein Schiff
an der Ankerkette hin- und hertreibt und eine seitliche
schräge Zugkraft auf den Anker ausübt, eine besonders gute
und lange Haltekraft, weil in diesem Fall die seitlichen
Spitzen die Haltefunktion verstärkt übernehmen und der An
ker wegen seiner breiten Auflagefläche zwischen den äußeren
Spitzen nicht so rasch in's Trudeln gerät. Falls der Anker
aber doch einmal ausbrechen sollte, greift er schnell wie
der, weil in jeder Ankerlage, d. h. bei jedem beliebigen
Winkel zwischen dem Ankergrund und den Ankerplatten, eine
der Spitzen in den Ankergrund eingreift.
Vorteilhafterweise kann der erfindungsgemäße Plattenanker
auch ohne Querstock auskommen, da seine äußeren Spitzen
stets für eine sichere Auflage sorgen. Anders ausgedrückt
ist beim vorliegenden Anker auch ohne Querstock gewährlei
stet, daß die Ankerplatten stets flach auf dem Ankergrund
aufliegen und nicht bei seitlichem Zug in's Trudeln gelan
gen. Bei einer bevorzugten Ausgestaltung ist in dem dem
Schiff abgewandten Endbereich des Ankers eine sich im An
kergrund verkrallende Vorrichtung mit Zähnen angeordnet,
die dafür sorgt, daß sich das Drehmoment für das Eingreifen
des Ankers beim Verkrallen der genannten Zähne so ver
stärkt, daß das Eingreifen der Spitzen der Ankerplatten be
günstigt wird. Bei einer anderen bevorzugten
Ausführungsform ist eine Anschlageinrichtung vorgesehen, so
daß der Ankerschaft sich aus der Ebene der Ankerplatten um
einen vorgegebenen Winkel herausbewegen kann. Dieser Winkel
kann einstellbar sein.
Im folgenden werden die Erfindung und deren Ausgestaltungen
im Zusammenhang mit den Figuren näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht auf eine Seite des erfindungsgemäßen
Plattenankers und
Fig. 2 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Platten
ankers und
Fig. 3 eine Weiterbildung der Erfindung.
In der aus den Fig. 1 und 2 ersichtlichen Weise weist
der vorliegende Plattenanker im wesentlichen eine geteilte
Ankerplatte bzw. zwei Ankerplatten 2, 3 und einen Anker
schaft 1 auf. An seinem dem Schiff zugewandten Ende besitzt
der Ankerschaft 1 eine Öffnung 11 oder dergleichen zur Be
festigung einer Ankerkette. Die beiden Ankerplatten 2, 3
liegen in einer Ebene und weisen zwischen sich einen in der
Längsrichtung verlaufenden Spalt 12 auf, durch den der
Ankerschaft 1, der um die Achse 6 an dem dem Schiff abge
wandten Ende des Ankers verschwenkbar ist, hindurchtreten
kann. Es ist ein besonderes Merkmal der Erfindung, daß jede
Ankerplatte 2, 3 an ihrer dem Schiff zugewandten Seite je
weils eine voreilende Spitze 21 bzw. 31 und wenigstens eine
nacheilende Spitze 22 bzw. 32 aufweist, wobei diese Spitzen
in Richtung auf das Schiff gepfeilt sind. Die voreilende
Spitze 21 bzw. 31 befindet sich vorzugsweise direkt neben
dem Ankerschaft 1, wobei sich die beiden voreilenden
Spitzen 21, 31 in Querrichtung gegenüberliegen. Die nachei
lenden Spitzen 22, 32 sind von den voreilenden Spitzen 21,
31 in Richtung auf die dem Schiff abgewandte Seite und auch
von der Längsmittellinie des Plattenankers nach außen
beabstandet. Die beiden nacheilenden Spitzen 22, 32 liegen
sich in der Querrichtung gegenüber. Die nacheilenden
Spitzen 22, 32 der Ankerplatten 2, 3 werden vorzugsweise
dadurch gebildet, daß ausgehend von den voreilenden Spitzen
21 bzw 31 jeweils eine Seitenkante 23 bzw. 33 der
Ankerplatte 2 bzw. 3 schräg nach außen in Richtung auf die
dem Schiff abgewandte Seite des Ankers bis zu einem Punkt
24 bzw. 34 verläuft und daß ausgehend von dem Punkt 24 bzw.
34 schräg nach außen in Richtung auf die dem Schiff
zugewandte Seite des Plattenankers eine weitere Seitenkante
25 bzw. 35 bis zu den nacheilenden Spitzen 22 bzw. 32
verläuft und daß von diesen Spitzen 22 bzw. 32 eine weitere
Seitenkante 26 bzw. 36 zur dem Schiff abgewandten Seite des
Plattenankers verläuft. Dabei verlaufen die Seitenkanten 26
bzw. 36 ausgehend von den nacheilenden Spitzen 22 bzw. 32
jeweils schräg nach innen zur dem Schiff abgewandten Seite
des Plattenankers. Dadurch erhalten die beiden Ankerplatten
2 und 3 insgesamt ein kronenartiges Aussehen. Dies hat auch
den Vorteil, daß nach dem Eingraben von etwa der Hälfte der
Ankerplatten 2 und 3 der Widerstand gegen das weitere
Eingraben nicht mehr anwächst, wie bei anderen
Plattenankern, die ihre größte Breite erst am Ende
erreichen.
Es ist vorzugsweise eine Anschlageinrichtung 5 vorgesehen,
die den Winkelbereich, um den die Ankerplatten 2, 3 gegen
über dem Ankerschaft 1 verschwenkbar sind, festlegen. Vor
zugsweise besteht die Anschlageinrichtung 5 aus in Quer
richtung verlaufenden, an den Ankerplatten 2, 3 beidseitig
befestigten Anschlagplatten 51, 52, die ein sich zur dem
Schiff zugewandten Seite öffnendes, symmetrisch zur Längs
achse des Ankers angeordnetes "V" bilden, wobei im Bereich
des Spaltes 12 beim Ausschwenken des Ankerschaftes 1 dieser
jeweils an der Innenseite einer als Anschlag wirkenden
Platte 51 bzw. 52 zur Anlage gelangt. Vorzugsweise liegt
der Winkel zwischen den Platten 51, 52 und der Längsachse
des vorliegenden Plattenankers bei maximal etwa 45°. Die
beiden Anschlagplatten 51, 52 sind vorzugsweise, zweckmäßi
gerweise an in Querrichtung voneinander beabstandeten Orten
mit zusätzlichen, dreieckförmigen Aussteifungen 28 an den
Ankerplatten 2 bzw. 3 verschweißt und halten diese in der
selben Ebene liegend zusammen (Fig. 2). Gemäß Fig. 3 kön
nen zur Verstellung des genannten Winkels Verstelleinrich
tungen vorgesehen sein, die vorzugsweise die Form von durch
die Platten 51, 52 verlaufenden Einstellschrauben 55 auf
weisen.
Vorzugsweise sind die Anschlagplatten 51, 52 in der er
sichtlichen Weise zu der dem Schiff abgewandten Seite je
weils verlängert, wobei die Verlängerungsteile mit 27 und
37 bezeichnet sind. Dadurch wird erreicht, daß der Platten
anker mit Hilfe dieser Verlängerungsteile 27, 38 senkrecht
aufgestellt werden kann, wobei die freien Enden der Verlän
gerungen auf einem Untergrund aufstehen. Die Anschlagplat
ten 51, 52 mit ihren Verlängerungen 27, 28 weisen vorzugs
weise die Form von rechteckigen, sich überkreuzenden Plat
ten auf. Dem Schlitz 12 entsprechende Schlitze verlaufen
vorzugsweise auch durch die Verlängerungen 27, 37.
Vorzugsweise verlaufen die Anschlagplatten 51, 52 in Quer
richtung im wesentlichen über die gesammte Breite der An
kerplatten 2, 3 und halten so die beiden Ankerplatten 2, 3
zusammen.
In der aus den Figuren ersichtlichen Weise können die frei
en, vorzugsweise abgeschrägten Kanten der Platten 51, 52
vorzugsweise Zähne 53 bzw. 54 aufweisen, die sich beim
Schleppen des vorliegenden Plattenankers im Ankergrund ver
krallen und dazu führen, daß sich die Ankerplatten 2, 3 um
die entsprechend den Zähnen 53 bzw. 54 gebildete Querlinie
in Richtung auf den Ankergrund verdrehen, so daß das Ein
graben der voreilenden Spitzen 21, 31 und der nacheilenden
Spitzen 22, 32 gefördert wird.
Vorteilhafterweise kann die genannte Achse 6 nach außen
verlängerte Bereiche aufweisen, die zusammen mit der Achse
6 einen Querstock bilden.
Es ist auch denkbar, mehrere als die beschriebenen zwei zum
Schiff hin gepfeilte Spitzen 21, 22 bzw. 31, 32 pro Anker
platte 2 bzw. 3 vorzusehen. Dabei sind die jeweils nachei
lenden Spitzen sich in Bezug auf die Längsachse des Ankers
gegenüberliegend weiter nach außen beabstandet als die je
weils vor ihnen angeordneten Spitzen.
Die Lage der Spitzen und insbesondere der Abstand der
nacheilenden von den voreilenden Spitzen sowie die Abstände
der Spitzen in Querrichtung voneinander können in
Abhängigkeit von den Anforderungen an den Plattenanker
gewählt werden.
Der vorliegende Anker besteht vorzugsweise aus Stahl oder
in Leichtausführung aus Aluminium. Die genannte Leichtaus
führung ist möglich, weil die Haltekraft sich insbesondere
durch das beschriebene Eingraben in den Ankergrund sowie
das Verkrallen der vier Spitzen 21, 22, 31 und 32 ergibt.
In den Ankerplatten 2, 3 können in an sich bekannter Weise
Verstärkungsrippen und/oder Verstärkungssicken vorgesehen
sein. In den Figuren sind solche Verstärkungsrippen 29, 39
beispielhaft dargestellt. Sie verlaufen senkrecht zur Ebene
der Ankerplatten 2, 3 und ausgehend von der dem Schiff zu
gewandten Seite schräg von der genannten Ebene weg. Zweck
mäßigerweise sind sie an der dem Schiff abgewandten Seite
an den genannten Aussteifungen 28 befestigt, beispielsweise
verschweißt.
Claims (10)
1. Plattenanker mit zwei in einer Ebene angeordneten An
kerplatten (2, 3), zwischen denen ein Spalt (12) in Längs
richtung des Ankers verläuft, durch den ein drehbar an den
dem Schiff abgewandten Endbereichen der Ankerplatten (2, 3)
gehaltener Ankerschaft (1) um eine Achse (6) hindurchver
schwenkbar ist, wobei jede Ankerplatte (2, 3) eine zur Seite
des Schiffes hin voreilende Spitze (21, 31) und wenigstens
eine zur Seite des Schiffes hin nacheilende Spitze (22, 32)
aufweist und wobei sich die voreilenden Spitzen (21, 31) und
die nacheilenden Spitzen (22, 32) in der Querrichtung des
Ankers jeweils gegenüberliegen, wobei die voreilenden Spit
zen (21, 31) neben dem Ankerschaft (1) und die nacheilenden
Spitzen (22, 36) vom Ankerschaft (1) nach außen beabstandet
angeordnet sind, wobei ausgehend von jeder voreilenden Spit
ze (21, 31) der Ankerplatten (2, 3) eine erste Seitenkante
(23, 33) schräg nach außen weg vom Ankerschaft (1) in Rich
tung auf die Achse (6) verläuft, wobei eine zweite Seiten
kante (25, 35) schräg nach innen in Richtung auf die Achse
(6) zu der ersten Seitenkante (23, 33) ausgehend von der
nacheilenden Spitze (22, 32) verläuft und sich die erste und
zweite Seitenkante in einen Punkt (24, 34) schneiden, wobei
sich die Punkte (24, 34) in Querrichtung gegenüberliegen,
und wobei ausgehend von der nacheilenden Spitze (22, 32) ei
ne dritte Außenkante (26, 36) schräg nach innen in Richtung
zur Achse (6) verläuft.
2. Plattenanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß an den Endbereichen der Ankerplatten (2, 3) die dem
Schiff abgewandt sind, eine Anschlageinrichtung (5) zur Be
grenzung des Winkels, um den der Ankerschaft (1) gegenüber
den Ankerplatten (2, 3) verschwenkbar ist, vorgesehen ist.
3. Plattenanker nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anschlageinrichtung (5) aus in Querrichtung verlau
fenden, an den Ankerplatten (2, 3) beidseitig befestigten
Anschlagplatten (51, 52) besteht, die jeweils über den Spalt
(12) verlaufen und einen sich in Richtung auf das Schiff
öffnenden V-förmigen Querschnitt aufweisen, wobei der Anker
schaft (1) an den Innenflächen der Anschlagplatten (51, 52)
zur Anlage gelangt.
4. Plattenanker nach Anspruch 2 oder 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Anschlageinrichtung Verstellein
richtungen (55) zur Einstellung des Winkels aufweist.
5. Plattenanker nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verstelleinrichtungen durch Einstellschrauben (55)
gebildet sind, die durch die Anschlagplatten (51, 52) derart
geführt sind, daß ihre inneren Enden über die Innenflächen
der Anschlagplatten (51, 52) verstellbar vorstehen.
6. Plattenanker nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß an den freien Enden der Anschlagplatten
(51, 52) zahnartige Einrichtungen (53, 54) vorgesehen sind.
7. Plattenanker nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anschlagplatten (51, 52) über die gesamte Breite des
Ankers verlaufen.
8. Plattenanker nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anschlagplatten (51, 52) zur dem
Schiff abgewandten Seite verlaufende Verlängerungen (27, 37)
besitzen, auf deren freie Enden der Plattenanker senkrecht
aufstellbar ist.
9. Plattenanker nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verlängerungen (27, 27) entsprechend dem Spalt (12)
geschlitzt sind, um ein Hindurchschwenken des Ankerschaftes
(1) zu ermöglichen.
10. Plattenanker nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen der voreilenden Spitze (21, 31)
und der nacheilenden Spitze (22, 32) der jeweiligen Anker
platte (2, 3) wenigstens eine weitere nacheilende Spitze an
geordnet ist und daß die jeweils nacheilenden Spitzen sich
in Bezug auf die Längsachse des Ankers gegenüberliegend wei
ter nach außen beabstandet sind als die jeweils vor ihnen
angeordneten Spitzen.
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