DE4425193C1 - Drehzahlverstellbarer EC-Gleichstrommotor - Google Patents
Drehzahlverstellbarer EC-GleichstrommotorInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem drehzahlverstellbaren
EC-Gleichstrommotor nach der Gattung des Hauptanspruchs, wie er
aus der DE-30 12 833 C2 bekanntgeworden ist. Diese Druckschrift
zeigt eine Schaltungsanordnung zur Versorgung eines
Synchronmotors aus einem Gleichspannungsnetz, bei der die
Ständerwicklungen in zyklischer Reihenfolge an die
Gleichspannung geschaltet werden. Die Zuschaltung der einzelnen
Ständerwicklungen erfolgt dabei während eines vorgegebenen
elektrischen Winkelbereichs, die Weiterschaltung wird durch
einen Ringzähler gesteuert, wobei der Stromflußwinkel
beziehungsweise die Stromflußdauer in den einzelnen
Strangwicklungen elektronisch verändert wird.
Aus der DE 26 29 269 A1 ist eine Ansteuerschaltung für einen
bürstenlosen, dreisträngig-dreiphasigen Gleichstrommotor
bekannt, wobei durch Verschiebung des Einschaltzeitpunktes die
Einschaltdauer, also der Stromflußwinkel kleiner oder größer als
120° eingestellt werden kann. Durch die Wahl des
Stromflußwinkels sind praktisch alle gewünschten Motor- und
Drehzahlcharakteristiken realisierbar. Die US-PS 5 125 067 zeigt
eine Motorsteuerung für einen bürstenlosen Motor, dessen
Wicklung speziell entsprechend der gewünschten
Motorcharakteristik ausgebildet ist. Hierbei erfolgt eine
Aufteilung der Gesamtwicklung in Wicklungsgruppen mit
vorgegebenen Windungszahlen zur Erzeugung eines speziellen
Momentenverlaufs, welcher jedoch mit einer kritischen
Kommutierung erkauft wird. Die US-PS 5 225 729 zeigt eine
Statorwicklung mit zwei Wicklungen unterschiedlicher
Spulenweite, wodurch der Kommutierungswinkel während des
Betriebs verändert werden kann, um den Motor an Laständerungen
anzupassen. Hierbei ist entweder nur eine Wicklung oder beide in
Reihe geschalteten Wicklungen wirksam. Die DE-OS 20 30 663
offenbart einen über Hallsensoren gesteuerten Elektromotor,
dessen Erregerwicklungen Anzapfungen aufweisen, welche
entsprechend den Signalen der Hallsensoren an das
Gleichspannungsnetz angeschlossen werden. Mit einer derartigen
Anordnung erreicht man eine Drehzahlsteuerung mit einstellbarer
Drehzahl-Drehmomentcharakteristik.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den
schaltungstechnischen Aufwand bekannter Steuerungen zur
Drehzahleinstellung von EC-Gleichstrommotoren deutlich zu
verringern bei gleichzeitiger Erhöhung des Wirkungsgrades im
Teillastbereich und insbesondere bei niedrigeren Drehzahlen.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale des
Hauptanspruchs.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht die
Drehzahlverstellung des Gleichstrommotors in Stufen mittels
schlagartiger, stufenweiser Veränderung des Stromflußwinkels
beziehungsweise
der Stromflußdauer vor, insbesondere von 90°el auf 180°el bei
zwei Drehzahlstufen.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
ist vorgesehen, daß für die elektronische Veränderung des
Stromflußwinkels die in den Strangwicklungen vorgesehenen
elektronischen Leistungsschalter, vorzugsweise MOSFET-
Transistoren, von einer Verriegelungs- und Steuerschaltung
mittels Ansteuersignale entsprechend ein- und ausgeschaltet
werden, um den Stromfluß zwischen einer Spannungsquelle und
Massepotential zu ermöglichen. In bevorzugter Ausführung wird die
Verriegelungs- und Steuereinheit eingangsseitig mit
Rotorlagesignalen und Signalen zur Angabe der stufenweisen
und/oder kontinuierlichen Drehzahlverstellung beaufschlagt.
Der erfindungsgemäß gestaltete elektronisch kommutierte
Gleichstrommotor wird gemäß seiner besonders zweckmäßigen
Ausgestaltung als stufenweise verstellbarer Motor für Kühlgebläse
verwendet, wobei der hauptsächliche Einsatz in der niedrigen
Drehzahlstufe erfolgt, in der erfindungsgemäß das
Betriebsverhalten hinsichtlich des hohen Wirkungsgrads besonders
gut ist. Dies bietet besonders bei dieser Anwendung erhebliche
wirtschaftliche Vorteile, neben den Vorteilen des EC-Motors mit
seiner hohen Lebensdauer und integrierten Bauform. Die stufenlose
Steuerung des Motors im steuerbaren Drehzahlbereich bietet
weiterhin die Möglichkeit, die Kühlwassertemperatur wesentlich
genauer den optimalen Betriebsbedingungen eines
Verbrennungsmotors anzupassen.
Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch ein Schaltbild eines Ausführungsbeispiels
eines gemäß der Erfindung gestalteten elektronisch
kommutierten Gleichstrommotors;
Fig. 2 bestehend aus Fig. 2A und Fig. 2B schematisch im
Zeitdiagramm in Wicklungen induzierte Spannungen und
daraus erzeugte Rotorlagesignale, sowie daraus
abgeleitete Ansteuersignale für zwei Stromflußwinkel
von 90°el und 180°el sowie einen dazwischenliegenden
Stromflußwinkel;
Fig. 3 schematisch den Verlauf der in der gemäß der Erfindung
gestalteten Wicklung induzierten Spannung, sowie den
Verlauf der dort fließenden Ströme bei den zwei
Stromflußwinkeln von 90°el und 180°el;
Fig. 4 bestehend aus Fig. 4A und Fig. 4B, schematisch den
Aufbau der erfindungsgemäßen Wicklungsanordnung des
Stators mit seinen angedeuteten Wicklungszähnen am
Beispiel einer Spule einer einzigen Strangwicklung,
und zwar in Fig. 4A für einen Motor mit einer
bestimmten Drehrichtung und in Fig. 4B für einen Motor
mit entgegengesetzter Drehrichtung, wobei der
Richtungssinn der Wicklungen in beiden Fällen der
gleiche ist;
Fig. 5 schematisch das Meßergebnis der in einem Strang des
erfindungsgemäß gestalteten Motors induzierten
Spannung bei stromlosem Motor;
Fig. 6 schematisch das Meßergebnis von Spannung und Strom
eines Stranges eines erfindungsgemäß gestalteten
Motors bei einem Stromflußwinkel von 90°el;
Fig. 7 schematisch das Meßergebnis von Spannung und Strom
eines Stranges eines erfindungsgemäß gestalteten
Motors bei einem Stromflußwinkel von 180°el und
Fig. 8 schematisch ein Diagramm von Motorkennlinien
betreffend Wirkungsgrad eta, Leistung P2, Motorstrom I
und Drehzahl n in Abhängigkeit vom Lastmoment M.
In Fig. 1 ist schematisch ein Schaltbild eines
Ausführungsbeispiels eines gemäß der Erfindung gestalteten
elektronisch kommutierten Gleichstrommotors gezeigt. Der Motor
kann als Innen- oder Außenläufer ausgelegt sein. Der passive
Rotor 5 trägt die Erregermagnete, die in Fig. 1 mit den
beiden Magnetpolen N und S andeutungsweise dargestellt sind. Die
Wicklung des Stators kann zweisträngig mit vier Einzelwicklungen
1, 2, 3, 4, wie dies in Fig. 1 dargestellt ist, ausgeführt sein.
Es ist jedoch auch eine Auslegung des Stators mit einer anderen
Strangzahl möglich.
Die Ansteuerung des in Fig. 1 schematisch dargestellten Motors
ist als Halbwellensteuerung aufgebaut, d. h. jede Wicklung wird
nur in einer Richtung vom Strom durchflossen. Möglich ist auch
eine Ausführung in Vollwellensteuerung, wobei jeweils lediglich
eine Wicklung pro Strang ausreicht. Der Aufwand für die
Leistungshalbleiterschalter ist hier jedoch erhöht.
Wie in Fig. 1 dargestellt, ist in jedem Wicklungsstrang 1, 2, 3,
4, jeweils ein Leistungshalbleiterschalter 21, 22, 23, 24 in
Reihenschaltung vorgesehen. Diese Leistungshalbleiterschalter 21,
22, 23, 24 stellen in Abhängigkeit von den sie steuernden
Ansteuersignalen 31, 32, 33, 34 jeweils die Verbindung zwischen
einer Spannungsquelle UB und dem Massepotential Mp her, so daß
damit die entsprechenden Ströme durch die Wicklungen fließen. Die
im Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 1 dargestellten Leistungs
halbleiterschalter sind MOSFET-Transistoren 21, 22, 23, 24. Es
sind jedoch auch andere Halbleiterschalter möglich. Weiterhin
sind die in Fig. 1 dargestellten Wicklungen bifilar, wobei der
neben jeder Wicklung dargestellte Punkt den jeweiligen
Wicklungsanfang kennzeichnet. Die bifilaren Wicklungen 1 und 2
sowie 3 und 4 stellen je einen Strang des Stators dar.
Die bereits erwähnten Ansteuersignale 31, 32, 33, 34 für die
schaltenden Halbleiter 21, 22, 23, 24 werden von einer in Fig. 1
dargestellten Verriegelungs- und Steuereinheit 50 erzeugt. Diese
Verriegelungs- und Steuereinheit 50 ist zur Spannungsversorgung
zum einen mit der Spannungsquelle UB und zum anderen mit
Massepotential Mp verbunden. Eingangsseitig erhält die
Verriegelungs- und Steuereinheit 50 Positionssignale über die
Stellung des Rotors 5. Dazu werden in einem Schaltungsblock 51,
der im wesentlichen eine Komparatorschaltung ist, aus den in den
Wicklungen 1, 2, 3 und 4 induzierten Spannungen 11, 12, 13 und 14
die Positionssignale 41 und 42 erzeugt. Der Schaltungsblock 51
generiert außerdem ein Kommutierungssummensignal 43, welches
neben der Information über den genauen Kommutierungszeitpunkt
auch den Istwert der Motordrehzahl enthält. Aus dem
Kommutierungssummensignal 43 wird in einem Schaltungsblock 52 ein
in der Flankensteilheit von der Drehzahl abhängiges
Sägezahnsignal 44 generiert. Weiterhin werden der Verriegelungs-
und Steuereinheit 50 die Eingangsbedingungen wie Einschalten,
niedrige Drehzahlstufe I, hohe Drehzahlstufe II und variable,
kontinuierliche Steuerung über den Eingang EIN in Form einer
analogen Spannung, die den Drehzahlsollwert darstellt, zugeführt.
Aus diesem die Eingangsbedingungen wiedergebenden Signal EIN und
dem Sägezahnsignal 43 generiert ein Funktionsblock 53 der
Verriegelungs- und Steuereinheit 50 ein Rechtecksignal 45 durch
Vergleich der Eingangsspannung EIN mit der Sägezahnspannung 43.
Dieses Rechtecksignal 45 enthält die Information über den
korrekten Kommutierungszeitpunkt und der vom Sollwert EIN
gewünschten Drehzahl. Eine Verriegelung der Rechteckspannung 45
mit den zu den jeweiligen Strängen gehörenden
Rotorpositionssignalen 41 und 42 in einem Schaltungsblock 54
erzeugt die den Leistungstransistoren zugeordneten
Kommutierungssignale 46, 47, 48 und 49. Die Schaltungseinheit 55
liefert eine Verstärkung dieser Kommutierungssignale und bietet
eine Verriegelungsmöglichkeit, so daß die jeweils geeigneten und
notwendigen Ansteuersignale 31, 32, 33, 34 zum zeitgerechten
Öffnen und Schließen der Leistungshalbleiterschalter 21, 22, 23,
24 in der gewünschten Sequenz vorhanden sind.
In Fig. 2, die aus Fig. 2A und Fig. 2B besteht, sind die
zeitlichen Zusammenhänge der verschiedenen Spannungen und Signale
über dem elektrischen Drehwinkel ωt dargestellt, die bereits im
Zusammenhang mit der Beschreibung von Fig. 1 erwähnt wurden. So
ist in Fig. 2A im oberen Teil die in der Wicklung 1 induzierte
Spannung 11 dargestellt. Die in Wicklung 3 induzierte Spannung 13
ist im darunter liegenden Zeitdiagramm dargestellt, sie ist um
90°el versetzt. Die in den anderen Wicklungen 2 und 4 induzierten
Spannungen 12 und 14 sind nicht extra dargestellt, da sie zu den
Spannungsverläufen 11 und 13 jeweils invers bzw. um 180°el
versetzt sind. Die fünf Zeitdiagramme im unteren Teil der Fig. 2A
stellen die aus den induzierten Spannungen 11 bis 14 gewonnenen
Rotorpositionssignale 41 und 42 dar, das daraus generierte
Kommutierungssummensignal 43, welches durch jede Flanke der
Positionssignale 41 und 42 ein- bzw. ausgeschaltet wird, sowie
weiterhin das im Schaltungsblock 52 erzeugte Sägezahnsignal 44
zusammen mit dem Gleichspannungssignal EIN. Im untersten
Zeitdiagramm ist das aus dem Vergleich des Sägezahnsignals 44 mit
dem Eingangssignal EIN gewonnene Rechtecksignal 45, das am
Ausgang des Funktionsblocks 53 ansteht, dargestellt.
In der Fig. 2B sind im oberen Teil schematisch in einem
Zeitdiagramm nochmals wegen der zeitlichen Zuordnung die
Rotorpositionssignale 41 und 42 sowie die Signale 43, 44 und 45
über dem elektrischen Drehwinkel ωt aufgetragen. Darunter sind in
drei Teilen die daraus abgeleiteten vier Ansteuersignale 31, 32, 33, 34
jeweils in zeitlicher Zuordnung über dem elektrischen
Drehwinkel ωt dargestellt. Im oberen der drei Teile ist die
Eingangsbedingung variabel, d. h. die Drehzahl entspricht einem
Sollwert zwischen der niedrigen und der hohen, jeweils festen
Drehzahlstufe, was einem Stromflußwinkel ψi zwischen 90°el und
180°el entspricht. Im darunter liegenden mittleren Teil liegt die
Eingangsbedingung der Drehzahlstufe I vor, was dem
Stromflußwinkel ψi von 90°el entspricht. Im unteren Teil der Fig.
2B schließlich sind die Ansteuersignale 31, 32, 33, 34 jeweils in
zeitlicher Zuordnung über dem elektrischen Drehwinkel ωt für den
Fall der Drehzahlstufe II, was dem Stromflußwinkel ψi von 180°el
entspricht, dargestellt. Es ist klar erkennbar, daß die
Stromflußdauer entsprechend dem doppelt so großen Stromflußwinkel
ebenfalls verdoppelt ist. Die in Fig. 2A und Fig. 2B dargestellte
Art der stufenweisen Drehzahlumschaltung und der dazwischen
liegenden variablen Drehzahleinstellung erfolgt auf einfache
Weise mit Hilfe von Kleinsignalen in der Elektronik. Dies ist
sehr einfach zu realisieren.
Das in Fig. 2 dargestellte Kommutierungssummensignal 43 ist in
fester Zuordnung zu den strangbezogenen Rotorpositionssignale 41
und 42 zu sehen. Die Sägezahnspannung 44 wird aus diesem die
Information über die tatsächliche Motordrehzahl enthaltenden
Kommutierungssummensignal 43 erzeugt. Die abfallende Flanke der
Sägezahnspannung 44 wird mit der Drehzahl des Motors gesteuert.
Je höher die tatsächliche Drehzahl ist, um so schneller bzw.
steiler fällt die Flanke ab. Das Flankenende erreicht immer die
gleiche Spannung. Durch Vergleich mit der die Solldrehzahl
darstellenden Eingangsgleichspannung EIN wird die
Rechteckspannung 45 gewonnen. Diese schaltet den gerade
stromführenden Transistor ab und leitet in Abhängigkeit von den
Positionssignalen 41 und 42 die folgende Kommutierung ein. Damit
ist es möglich, den Stromflußwinkel ψi abhängig von der
Eingangsspannung EIN kontinuierlich zwischen den beiden
Extremwerten von 90°el und 180°el zu steuern. Auf Grund der
Darstellung der einzelnen Signale über dem Drehwinkel ωt wird die
Drehzahl selbst nicht sichtbar.
Ein anderer ganz wesentlicher Punkt vorliegender Erfindung ist
die dafür geeignete Gestaltung und Auslegung der Wicklungen im
Stator des Motors. In Fig. 3 ist im oberen Teil
schematisch der Spannungsverlauf Uind über dem elektrischen
Drehwinkel ωt dargestellt, der in der gemäß der Erfindung
gestalteten geeigneten Wicklung induziert wird. Der Wert Uind der
induzierten Spannung schwankt um den Fixwert UB der
Spannungsquelle und zwar mit zwei ausgeprägten Maxima oder
Stufen. Dies ist zum einen das mit UiS1, der ersten
induzierten Spannung, bezeichnete Maximum, das beim Strom I₉₀, der
dem Stromflußwinkel ψi von 90°el entspricht, induziert wird. Zum
anderen ist dies das mit UiS2, der zweiten induzierten Spannung,
bezeichnete Maximum, das beim Strom I180°, der dem Stromflußwinkel
ψi von 180°el entspricht, induziert wird. Im mittleren Teil der
Fig. 3 ist über dem elektrischen Drehwinkel ωt der zeitlich
zugehörige Strangstrom I₉₀ dargestellt. Im unteren Teil der Fig. 3
ist über dem elektrischen Drehwinkel ωt der zeitlich zugehörige
Strangstrom I₁₈₀ dargestellt. Bei der variablen Drehzahlsteuerung
wird der Stromflußwinkel ψi zwischen 90°el und 180°el gewählt,
so daß sich daraus angepaßte Strom- und Spannungsverläufe
ergeben, die auf die gewünschte Drehzahl passen. Es sei hier
angemerkt, daß der in Fig. 3 im oberen Teil dargestellte
Spannungsverlauf Uind in seiner Gesamtheit dem Stromverlauf des
unteren Teils der Fig. 3, nämlich dem Strom I₁₈₀ zuzuordnen ist.
In Fig. 4, die aus den beiden Fig.
4A und 4B besteht, ist
schematisch der Aufbau der erfindungsgemäßen Wicklungsanordnung
dargestellt, die einen Spannungsverlauf von der in Fig. 3
dargestellten Qualität ermöglicht. Die Darstellung ist dabei aus
Gründen der besseren Überschaubarkeit auf eine Spule einer
einzigen Strangwicklung beschränkt. Vom Blechpaket des Stators
sind die Wicklungszähne 63, 64, 65, 66, 67, andeutungsweise
dargestellt. Um diese und weitere nicht dargestellte Wicklungs
zähne werden die einzelnen Windungen der Wicklungen gewickelt, um
in den einzelnen Zähnen die gewünschte Induktion zu erzeugen.
In Fig. 4A ist die erfindungsgemäße Wicklungsanordnung für einen
linksdrehenden Motor dargestellt. Vom Wicklungsanfang A an
beginnend wird zunächst im normalen Spulenschritt die erste
Wicklung W1 mit der ersten Windungszahl N1 um die zugehörigen
Wicklungszähne gewickelt. Im dargestellten Beispiel umfaßt der
normale Spulenschritt zwei Wicklungszähne und zwar 64 und 65.
Der Richtungssinn beim Wickeln der Wicklung ist dabei
rechtsdrehend, wie dies mittels des Pfeils 68 angedeutet ist.
Wenn die erste Wicklung W1 fertig ist, wird gemäß der Erfindung
eine zweite Wicklung W2 mit einer zweiten Windungszahl N2 über
einen Wicklungszahn am Ende der Strangwicklung, und zwar
im dargestellten Beispiel der letzte Zahn im zugehörigen
Spulenschritt, nämlich Wicklungszahn 65, bis zum mit E
bezeichneten Ende gewickelt.
In Fig. 4B ist die erfindungsgemäße Wicklungsanordnung für einen
rechtsdrehenden Motor dargestellt, also mit einer Drehrichtung,
die der in Fig. 4A dargestellten entgegengesetzt ist. Der
Richtungssinn beim Wickeln ist beibehalten, also auch
entsprechend dem Pfeil 68 rechtsdrehend. Vom Wicklungsanfang A an
wird hier nun zunächst erfindungsgemäß die zweite Wicklung W2 mit
ihrer zweiten Windungszahl N2 um den ersten Wicklungszahn 64 im
aus zwei Wicklungszähnen 64 und 65 bestehenden normalen
Spulenschritt gewickelt. Ist die Wicklung dieser zweiten Wicklung
W2 beendet, folgt das Wickeln der ersten Wicklung W1 mit ihrer
ersten Windungszahl N1 um die Wicklungszähne 64 und 65, also
das Wickeln im normalen Spulenschritt, bis zum Wicklungsende E.
Das in Fig. 4 dargestellte Ausführungsbeispiel gilt für eine
Spule eines Stranges eines zweisträngigen Motors mit
Einlochwicklung. Es ist auch anderes möglich. So ist es z. B.
möglich, die erste Wicklung um vier und die zweite Wicklung um
zwei Wicklungszähne anzuordnen.
Im Hinblick auf die in Fig. 3 im oberen Teil dargestellte
induzierte Spannung Uind und die in Fig. 4 dargestellte
erfindungsgemäß gestaltete Wicklungsanordnung, ist anzumerken,
daß mit dem Verhältnis der Windungszahlen N1 und N2 der beiden
Wicklungen W1 und W2 der Spannungsunterschied zwischen der ersten
induzierten Spannung UiS1 und der zweiten induzierten Spannung UiS2
bestimmt werden kann. So gilt, daß die erste induzierte Spannung
UiS1 proportional zur ersten Windungszahl N1 ist, d. h. UiS1 ≈ N1,
und daß die zweite induzierte Spannung UiS2 proportional zur Summe
aus erster und zweiter Windungszahl (N1 + N2) ist,
d. h. UiS2 ≈ (N1 + N2).
In Fig. 5 ist schematisch das Meßergebnis dargestellt, das sich
für die induzierte Spannung U ergibt, wenn ein Strang des
erfindungsgemäß gestalteten und betriebenen Motors stromlos ist.
Die Darstellung gilt also für die in einem Strang induzierte
Spannung. Die Spannung schwankt um die Versorgungsspannung UB.
Der Maßstab ist 5 Volt pro Kasten. Erkennbar ist die strukturelle
und qualitative Übereinstimmung mit der in Fig. 3 dargestellten,
quasi geforderten und aus Überlegungen heraus entwickelten
Spannungsform.
In Fig. 6 ist schematisch das reale Meßergebnis dargestellt für
den Verlauf von in einem Strang induzierter Spannung U und von
dem dabei fließenden Strom I bei einem Stromflußwinkel ψi von
90°el. Der Maßstab beträgt 5 Volt bzw. 10 A pro Kästchen. In
Fig. 7 ist dasselbe für einen Stromflußwinkel ψi von 180°el
dargestellt. Diese realen Meßergebnisse zeigen eine
erstaunlich gute strukturelle und qualitative Übereinstimmung des
Strom- und Spannungsverlaufs mit den in Fig. 3 dargestellten
vorgegebenen Verläufen.
Aus dem in Fig. 7 dargestellten realen Meßergebnis ist ein
besonderer Vorteil der Erfindung erkennbar. Bei einem Motor mit
herkömmlicher Wicklung und einem Stromflußwinkel von 180°el steigt
am Ende der Stromflußzeit der Strom drastisch an und erschwert
damit das Abschalten der Leistungshalbleiterschalter. Selbst eine
leichte Frühkommutierung hilft hier nur geringfügig weiter. Es
ist eindeutig und klar erkennbar, daß bei dem erfindungsgemäßen
Motor in der zweiten Hälfte der Stromflußzeit eine deutliche
Absenkung des Strangstromes vorhanden ist. Dies hat eine
wesentlich erleichterte Abschaltung der Leistungshalbleiter
schalter, geringere Verluste, geringere Störungen und damit
verbunden geringeren Aufwand zur Folge.
In Fig. 8 sind schematisch verschiedene gemessene Motorkennlinien
dargestellt. Über dem Lastmoment M, angegeben in Ncm, sind
dargestellt der Wirkungsgrad eta in %, die an der Motorwelle
abnehmbare mechanische Leistung P2 in Watt, der Motorstrom I in A
und die Drehzahl n in 1/min. Dabei sind die der Stromflußdauer
von 90°el entsprechenden Werte in gestrichelten Linien
eingezeichnet und die der Stromflußdauer von 180°el zugehörigen
Werte in durchgezogenen Linien eingezeichnet. Die Lastkurve L ist
strichpunktiert dargestellt. Sie schneidet die jeweiligen
Drehzahl-Drehmoment-Kennlinien im Arbeitspunkt AP-I für das
Moment M-I und die zugehörige niedrigere Drehzahlstufe I und im
Arbeitspunkt AP-II für das höhere Moment M-II und die zugehörige
höhere Drehzahlstufe II. Der Wirkungsgrad eta ist in beiden
Fällen kaum unterschiedlich und liegt bei über 70%, wie die
Schnittpunkte der Wirkungsgradkurven mit den Momentlinien M-I und
M-II ergeben. Dies ist insbesondere für die niedrigere
Drehzahlstufe I ein bemerkenswert guter Wirkungsgrad und für
viele Einsatzbereiche des erfindungsgemäß gestalteten Motors von
besonderem Vorteil. Bei der stufenlosen Verstellung der Drehzahl
zwischen der niedrigen und der hohen Drehzahl kann jede zwischen
den beiden Kurven mögliche Drehmoment-Drehzahl-Kennlinie gefahren
werden.
Claims (7)
1. Drehzahlverstellbarer EC-Gleichstrommotor, bei dem zur
Drehzahlverstellung des Motors der Stromflußwinkel
beziehungsweise die Stromflußdauer in den einzelnen
Strangwicklungen (1, 2, 3, 4) elektronisch verändert wird, wobei
der Stromflußwinkel der Winkel zwischen jeweiliger
Strangwicklungs- und Rotorachse ist, dadurch gekennzeichnet, daß
jede Strangwicklung des Motors mit einer ersten Wicklung (W1)
über mindestens zwei Wicklungszähne (64, 65) und einer ersten
Windungszahl (N1) sowie mit einer zweiten Wicklung (W2) über
mindestens einen Wicklungszahn (64 bzw. 65) dieser zumindest
zwei Wicklungszähne (64, 65) und einer zweiten Windungszahl (N2)
versehen ist, wobei die Spulenweite der zweiten Wicklung (W2)
kleiner als die Spulenweite der ersten Wicklung (W1) ist und der
Richtungssinn (68) dieser beiden Wicklungen (W1, W2) gleich ist
und die zweite Wicklung (W2) über den mindestens einen
Wicklungszahn (64 bzw. 65) je nach Drehrichtung des Rotors am
Ende (Fig. 4A) oder Anfang (Fig. 4B) der jeweiligen
Strangwicklung angeordnet ist, und daß die Veränderung des
Stromflußwinkels (ψi) zwischen 90°el und 180°el erfolgt.
2. Gleichstrommotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Drehzahlverstellung in Stufen mittels stufenweiser
Veränderung des Stromflußwinkels (ψi) erfolgt.
3. Gleichstrommotor nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß für die elektronische Veränderung des
Stromflußwinkels (ψi) die in den Strangwicklungen (1, 2, 3, 4)
vorgesehenen elektronischen Leistungsschalter (21, 22, 23, 24)
von einer Verriegelungs- und Steuerschaltung (50) mittels
Ansteuersignale (31, 32, 33, 34) entsprechend ein- und
ausgeschaltet werden, um den Stromfluß zwischen einer
Spannungsquelle (UB) und Massepotential (Mp) zu ermöglichen.
4. Gleichstrommotor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verriegelungs- und Steuereinheit (50) eingangsseitig mit
Signalen (11, 12, 13, 14) über die Lage des Rotors (5) des
Motors und einem Eingangssignal (EIN) zur Angabe der
stufenweisen und/oder der kontinuierlichen Drehzahlverstellung
beaufschlagt ist.
5. Gleichstrommotor nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß er in Form der stufenweisen
Drehzahlverstellung bevorzugt als Motor für Kühlgebläse
verwendet wird, wobei der hauptsächliche Einsatz in der
niedrigen Drehzahlstufe erfolgt.
6. Gleichstrommotor nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß als Leistungsschalter (21, 22, 23, 24)
MOSFET-Transistoren verwendet werden.
7. Gleichstrommotor nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Motor als Innen- oder Außenläufermotor
aufgebaut ist und/oder die Schaltung der Ströme in den
Wicklungen in sogenannter Halb- oder Vollwellensteuerung
erfolgt.
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