DE4422287A1 - Verfahren zur Herstellung von Effektlackierungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von EffektlackierungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Effektlackie
rungen.
Die Herstellung von Effektlackierungen, insbesondere im Bereich der
Kraftfahrzeuglackierung, begann ursprünglich mit der Entwicklung soge
nannter Einschicht-Metallic-Lacke, bei dem ein Metallpigmente und Farb
pigmente enthaltender Decklack auf die im allgemeinen grundierten und
mit Füller versehenen Automobilkarossen deckend aufgetragen wird. Bei
spiele für derartige Metallic-Einschichtdecklacke findet man in der DE-A-28 18 095.
Die Überzugsmittel enthalten 1 bis 10 Gew.-% Metallpigmen
te, bezogen auf den Bindemittelfestkörper des Überzugsmittels.
Aufgrund der besseren optischen Eigenschaften (höhere Brillanz) und
der höheren Stabilität gegenüber Umwelteinflüssen stellt die heute üb
liche Zweischicht-Metallic-Lackierung eine Weiterentwicklung dar. Dabei
wird auf die grundierten und mit Füller versehenen Automobilkarossen
zunächst eine Metallpigmente und Farbpigmente enthaltende Basislack
schicht deckend aufgetragen, die anschließend mit einem schützenden
Klarlack bevorzugt nach dem Naß-in-Naß-Verfahren überlackiert wird
(vgl. Glasurit-Handbuch Lacke und Farben, 11. Auflage, Curt R. Vincentz
Verlag, Hannover, 1984). Anstelle von oder zusätzlich zu den Metallpig
menten können in den Basislacken auch andere effektgebende Pigmente
enthalten sein. Übliche Effektbasislacke enthalten zwischen 1 und 10
Gew.-% Effektpigmente, bezogen auf den Lackfestkörper.
Charakteristisch für derartige Effektlackierungen ist der sogenannte
Helligkeits- oder Farbflop, der sich in Abhängigkeit vom Betrachtungs
winkel ergibt. Bei großen Objekten wie z. B. Nutzfahrzeugen oder Omni
bussen ist die Wahrnehmung dieses Flop-Effekts nur eingeschränkt mög
lich, da der Betrachter im allgemeinen nur die senkrechten Flächen
sieht, während z. B. die waagerechte Dachfläche sich einer Betrachtung
entzieht. Ein Problem bei der Reparaturlackierung derartig großflächi
ger Effektlackierungen besteht darin, daß im allgemeinen ganze Flächen
neu lackiert werden müssen, wenn eine optimale Farbtonübereinstimmung
gefordert ist. Dies ist arbeits- und materialaufwendig.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung von Effekt
lackierungen bereitzustellen, das es gestattet, den Verbrauch an
Effektpigmenten gegenüber den eingangs geschilderten Verfahren deutlich
zu reduzieren, und welches dennoch zu einer ansprechenden Effektlackie
rung führt. Insbesondere soll der Effekt auch an großen Objekten bzw.
an großen Oberflächen für den Betrachter in lebendiger Weise wahrnehm
bar sein. Weiterhin soll das Verfahren gestatten, Erstlackierungen zu
erstellen, die im Falle einer notwendig werdenden Reparatur in einfa
cher Weise, d. h. kleinflächig, ausgebessert werden können, ohne daß
Farbtonabweichungen wahrnehmbar sind.
Diese Aufgabe wird durch das einen Gegenstand der Erfindung bildende
Verfahren zur Herstellung einer Effektlackierung gelöst, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß auf ein gegebenenfalls vorbeschichtetes Sub
strat eine unifarbene Lackschicht aufgetragen und mit einer transparen
ten Lackschicht überlackiert wird, wofür ein Klarlacküberzugsmittel
verwendet wird, das mindestens ein Effektpigment enthält.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält das Klar
lacküberzugsmittel 0,05 bis 0,5 Gew.-% mindestens eines Effektpigments,
bezogen auf den festkörpergehalt des Klarlacküberzugsmittels.
Die unifarbene Lackschicht wird aus einem unifarben pigmentierten Über
zugsmittel erstellt. Dabei kann es sich beispielsweise um ein Elektro
tauchlacküberzugsmittel, ein Füllerüberzugsmittel, einen Decklack oder
bevorzugt um einen Basislack handeln.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren verwendbaren unifarben pigmentierten
Überzugsmittel, bevorzugt Basislacke, und die zur Erzeugung der Klar
lackschicht verwendbaren Klarlacke sind flüssige Überzugsmittel. Es
kann sich um übliche ein- oder mehrkomponentige Überzugsmittel handeln.
Sie können lösemittelfrei sein oder es kann sich um Systeme auf der
Basis von Lösemitteln handeln oder es handelt sich um wasserverdünnbare
Überzugsmittel, deren Bindemittelsysteme in geeigneter Weise, z. B.
anionisch, kationisch oder nicht-ionisch, stabilisiert sind. Bei den
wasserverdünnbaren Systemen kann es sich um wasserlösliche oder in Was
ser dispergierte Systeme, speziell Emulsionssysteme, handeln. Die Ba
sislacküberzugsmittel können beispielsweise bei Temperaturen bis zu
150°C getrocknet werden, wobei es sich um physikalisch trocknende Sy
steme handeln kann oder um Lacksysteme, die unter Ausbildung kovalenter
Bindungen aushärten. Die Klarlacküberzugsmittel härten bei Einwirkung
von Temperaturen beispielsweise bis zu 150°C durch chemische Vernetzung
aus.
Bei den im erfindungsgemäßen Verfahren verwendbaren Überzugsmitteln
handelt es sich um übliche Überzugsmittel, beispielsweise übliche Lack
systeme, die ein oder mehrere übliche Basisharze als filmbildende Bin
demittel enthalten. Sie können, falls die Basisharze nicht selbstver
netzend oder selbsttrocknend sind, gegebenenfalls auch Vernetzer ent
halten. Sowohl die Basisharzkomponente als auch die Vernetzerkomponente
unterliegen keinerlei Beschränkung. Als filmbildende Bindemittel (Ba
sisharze) können beispielsweise Polyester-, Polyurethan- und/oder
(Meth-)Acryl-Copolymerharze verwendet werden. Die Auswahl der gegebe
nenfalls enthaltenen Vernetzer ist unkritisch, sie richtet sich nach
der Funktionalität der Basisharze, d. h. die Vernetzer werden so ausge
wählt, daß sie eine zur Funktionalität der Basisharze komplementäre,
reaktive Funktionalität aufweisen. Beispiele für solche komplementäre
Funktionalitäten zwischen Basisharz und Vernetzer sind: Carboxyl/Ep
oxid, an Kohlenstoff oder Silizium direkt gebundenes Hydroxyl/Methylol
ether, an Kohlenstoff oder Silizium direkt gebundenes Hydroxyl/Freies
Isocyanat, an Kohlenstoff oder Silizium direkt gebundenes Hydroxyl/-Blockiertes
Isocyanat, (Meth)acryloyl/CH-acide Gruppe. In diesem Zusam
menhang sind unter direkt an Silizium gebundenen Hydroxylgruppen auch
latente Silanolgruppen, wie z. B. Alkoxysilangruppen, zu verstehen. So
fern miteinander verträglich, können auch mehrere solcher komplementä
rer Funktionalitäten in einem Überzugsmittel nebeneinander vorliegen.
Die gegebenenfalls in den Überzugsmitteln enthaltenen Vernetzer können
einzeln oder im Gemisch vorliegen.
Als im erfindungsgemäßen Verfahren einsetzbare unifarbene Überzugsmit
tel können bevorzugt die allgemein bekannten, für Mehrschichtlackierun
gen üblichen Basislacke dienen. Beispiele dafür sind lösemittelbasie
rende oder wäßrige unifarbene Basislacke. Dabei sind die Wasserbasis
lacke bevorzugt. Die Basislacke enthalten übliche physikalisch trock
nende und/oder chemisch vernetzende Bindemittel, anorganische und/oder
organische farbgebende Absorptionspigmente und/oder Füllstoffe sowie
weitere lackübliche Hilfsstoffe, wie z. B. Katalysatoren, Verlaufsmit
tel, rheologiebeeinflussende Mittel oder Antikratermittel. Als Binde
mittelbasis des Basislacks werden bevorzugt Polyester-, Polyurethan
und/oder (Meth-)Acryl-Copolymerharze eingesetzt. Handelt es sich dabei
um fremdvernetzende Bindemittel, so werden sie über Vernetzer, z. B.
Melamin- oder Isocyanatderivate gehärtet.
Beispiele für Bindemittelsysteme, die den im erfindungsgemäßen Verfah
ren verwendbaren Basislacken auf Lösemittelbasis zugrunde liegen kön
nen, findet man in DE-A-37 15 254, DE-A-39 13 001, DE-A-41 15 948 und
WO-91 00 895.
Beispiele für Bindemittelsysteme, die den im erfindungsgemäßen Verfah
ren bevorzugt verwendbaren Wasserbasislacken zugrunde liegen können,
findet man in DE-A-29 26 584, DE-A-36 28 124, DE-A-38 41 540, DE-A-39
03 804, DE-A-39 15 459, DE-A-39 42 804, DE-A-40 01 841, DE-A-40 09 857,
DE-A-40 09 858, DE-A-40 11 633, DE-A-41 07 136, DE-A-41 22 266, DE-A-42
24 617, EP-A-0 089 497, EP-A-0 226 171, EP-A-0 287 144, EP-A-0 297 576,
EP-A-0 353 797, EP-A-0 354 261, EP-A-0 401 565, EP-A-0 422 357, EP-A-0
512 524 und WO-92 17 546.
Beispiele für in den unifarbenen Basislacken verwendbare farbgebende
Absorptionspigmente und/oder Füllstoffe, die organischer oder anorgani
scher Natur sein können, sind Titandioxid, Eisenoxidpigmente, Ruß, Si
liziumdioxid, Bariumsulfat, Talkum, Azopigmente, Phthalocyaninpigmente,
Chinacridon- oder Pyrrolopyrrolpigmente. Ihre Einarbeitung in den Ba
sislack kann in üblicher Weise über eine Farbpigmentanreibung erfolgen.
Zu dem Zweck werden die farbgebenden Absorptionspigmente und/oder Füll
stoffe im allgemeinen in einem Teil des Bindemittels angerieben oder es
kann in einem speziellen Pastenharz angerieben werden. Das Anreiben
geschieht in üblichen dem Fachmann bekannten Aggregaten. Danach wird
mit dem restlichen Anteil des Bindemittels oder des Pastenharzes zur
fertigen Farbpigmentanreibung komplettiert.
Als Klarlacke können allgemein bekannte einkomponentige (1K) oder zwei
komponentige (2K) Klarlacke dienen. Beispiele dafür sind lösemittelba
sierende oder wäßrige Klarlacke. Die Klarlacke enthalten chemisch ver
netzende Bindemittel sowie gegebenenfalls Vernetzer, als erfindungswe
sentliche Komponente 0,05 bis 0,5 Gew.-% mindestens eines Effektpig
ments, bezogen auf den Festkörper des Klarlacks, und gegebenenfalls
lackübliche Hilfsstoffe, wie z. B. Katalysatoren, Verlaufsmittel und
Lichtschutzmittel (beispielsweise vom HALS-Typ, vom Benztriazol-Typ),
Antischaummittel, wie beispielsweise silikonhaltige Verbindungen, Netz
mittel oder haftvermittelnde Substanzen. Als Bindemittelbasis der Klar
lacke werden beispielsweise bevorzugt Polyester-, Polyurethan- und/oder
(Meth-)Acryl-Copolymerharze eingesetzt. Als Vernetzer können beispiels
weise Melamin- und/oder Isocyanatderivate eingesetzt werden.
Beispiele für Bindemittelsysteme, die den im erfindungsgemäßen Verfah
ren verwendbaren ein- (IK) und zweikomponentigen (2K) nicht-wäßrigen
Klarlacken zugrunde liegen können, findet man in DE-A-38 26 693, DE-A-
40 17 075, DE-A-41 24 167, DE-A-41 33 704, DE-A-42 04 518, DE-A-42 04
611, EP-A-0 257 513, EP-A-0 408 858, EP-A-0 523 267, EP-A-0 557 822,
WO-92 11 327.
Beispiele für Bindemittelsysteme, die den im erfindungsgemäßen Verfah
ren verwendbaren ein- (1K) und zweikomponentigen (2K) Wasserklarlacksy
stemen zugrunde liegen können, findet man in DE-A-39 10 829, DE-A-40 09
931, DE-A-40 09 932, DE-A-41 01 696, DE-A-41 32 430, DE-A-41 34 290,
DE-A-42 03 510, EP-A-0 365 098, EP-A-0 365 775, EP-A-0 496 079, EP-A-0
546 640.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren einsetzbaren Klarlacke enthalten
bezogen auf ihren Festkörpergehalt 0,05 bis 0,5 Gew.-%, bevorzugt zwi
schen 0,1 und 0,3 Gew.-% mindestens eines lacküblichen, bevorzugt
plättchenförmigen Effektpigmentes und sind aufgrund dieses äußerst ge
ringen Pigment/Bindemittel-Gewichtsverhältnisses transparent.
Beispiele für derartige Effektpigmente sind Metallpigmente, z. B. aus
Titan, Aluminium oder Kupfer, Interferenzpigmente, wie z. B. metalloxid
beschichtete Metallpigmente, z. B. titandioxidbeschichtetes oder misch
oxidbeschichtetes Aluminium, beschichteter Glimmer, z. B. titandioxidbe
schichteter oder mischoxidbeschichteter Glimmer, Graphiteffektpigmente,
plättchenförmiges Eisenoxid (micaceous ironoxide), Molyb
dändisulfidpigmente, plättchenförmige Kupferphthalocyaninpigmente und
Bismutoxidchloridplättchen, beschichtete Glasflakes. Die mischoxidbes
chichteten Aluminium- und Glimmerpigmente können mit organischen Pig
menten belegt sein.
Das Klarlacküberzugsmittel kann ein oder auch mehrere unterschiedliche
lackübliche Effektpigmente enthalten, bevorzugt enthält es nur ein
lackübliches Effektpigment, wobei die Metallpigmente besonders bevor
zugt sind. Die bevorzugten plättchenförmigen Metallpigmente besitzen
mittlere Partikeldurchmesser zwischen 5 und 80 mm, bevorzugt zwischen
20 und 60 µm.
Die Effektpigmente können dem an sich fertigen Klarlacküberzugsmittel
zugesetzt werden, beispielsweise als handelsübliche Paste oder sie wer
den zuvor, insbesondere wenn sie in Pulverform geliefert werden, aufge
schlossen. Dazu werden die Effektpigmente im allgemeinen mit Additiven
und organischen Lösemitteln angepastet und mit dem Bindemittelsystem
unter Scheren vermischt. Es ist ebenso möglich die Effektpigmente in
Form eines entsprechenden Effektmischlacks dem Klarlacküberzugsmittel
zuzumischen.
Das erfindungsgemäß eingesetzte Klarlacküberzugsmittel enthält neben
den Effektpigmenten bevorzugt keine weiteren Pigmente. Es kann jedoch
mit transparenten Farbstoffen versehen sein.
Die Applikation des unifarbenen Überzugsmittels und des Effektpigmente
enthaltenden Klarlacks kann durch alle üblichen Spritzapplikationsme
thoden durchgeführt werden, wie z. B. Druckluftspritzen, Airless-Spritzen,
Hochrotation, elektrostatischer Sprühauftrag (ESTA).
Das unifarbene Überzugsmittel kann nach üblichen Methoden appliziert
werden. Bevorzugt wird es durch Spritzen in einer Trockenschichtdicke
von beispielsweise 10 bis 60 µm appliziert. Die aus dem unifarbenen
Überzugsmittel erstellte Lackschicht kann getrocknet oder vernetzt wer
den, beispielsweise bei Temperaturen von 20 bis 150°C. Gegebenenfalls
kann ein Zwischenschliff erfolgen. Anschließend erfolgt der Auftrag des
Klarlacküberzugs. Es ist jedoch auch möglich und bevorzugt, insbeson
dere im Falle der Basislacke, die Applikation im Naß-in-Naß-Verfahren
durchzuführen, d. h. vor dem Auftrag des Klarlacküberzugs wird die aus
dem unifarbenen Überzugsmittel gebildete Schicht abgelüftet, z. B. bei
20 bis 80°C. Danach wird mit dem Klarlacküberzugsmittel überlackiert
und gemeinsam mit der aus dem unifarbenen Überzugsmittel gebildeten
Schicht getrocknet oder vernetzt. Das Klarlacküberzugsmittel wird be
vorzugt in einer Trockenschichtdicke von 30 bis 60 µm aufgebracht. Die
Trocknung oder Vernetzung des Klarlacküberzugsmittels oder der im Naß-
in-Naß-Verfahren gebildeten Decklackschicht aus Basislack und Klarlack
kann beispielsweise bei 20 bis 150°C erfolgen. Für Reparaturzwecke sind
Temperaturen von 20 bis 80°C bevorzugt. Für Zwecke der Serienlackierung
sind im allgemeinen Temperaturen über 80°C, beispielsweise über 120°C
bevorzugt.
Es kann zweckmäßig sein, weitere Klarlackschichten überzulackieren,
beispielsweise unter Verwendung wäßriger oder nicht-wäßriger Klarlacke
oder von Pulverklarlacken.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herstellbaren Effektmehr
schichtlackierungen können auf verschiedenste Arten von Substraten auf
gebracht werden. Im allgemeinen handelt es sich um metallische oder
Kunststoffuntergründe. Diese sind häufig vorbeschichtet, d. h. Kunst
stoffsubstrate können z. B. mit einer Kunststoffgrundierung versehen
sein, metallische Substrate besitzen im allgemeinen eine elektrophore
tisch aufgebrachte Grundierung und gegebenenfalls zusätzlich eine oder
mehrere weitere Lackschichten, wie z. B. eine Füllerschicht. Diese
Schichten sind im allgemeinen ausgehärtet.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt die Herstellung von Effektmehr
schichtlackierungen mit deutlich geringerem Verbrauch an Effektpigment
im Vergleich zu herkömmlichen Effekteinschicht- oder Effektzweischicht
lackierungen aus Effektbasislack und Klarlack. Der Verbrauch ist um
einen Faktor von im allgemeinen mindestens 2 verringert. Die mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Effektlackierungen zeichnen
sich aus durch einen für den Betrachter sehr lebendig wahrnehmbaren
Effekt, und das erfindungsgemäße Verfahren ist daher insbesondere auch
zur Lackierung großflächiger Objekte geeignet. Ein besonderer Vorteil
liegt in der einfachen Reparierbarkeit der mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellten Effektlackierungen, insbesondere ist es möglich
eine kleinflächige Reparaturlackierung durchzuführen, ohne daß es zu
wahrnehmbaren Farbtonabweichungen kommt.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Mehrschichtlackie
rungen entsprechen den heute üblichen Anforderungen in der Kraftfahr
zeuglackierung. Das Verfahren ist somit geeignet für die Fahrzeugerstlackierung
und -reparaturlackierung, es kann jedoch auch in anderen
Bereichen, z. B. der Kunststofflackierung, insbesondere der Fahrzeugtei
lelackierung, eingesetzt werden.
85 Teile einer 55%igen Lösung eines hydroxylfunktionellen Acrylathar
zes (Säurezahl 8, Hydroxylzahl 140 mg KOH/g, jeweils bezogen auf Festharz)
in Xylol/Butylacetat (1 : 1) werden mit 3,5 Teilen eines handels
üblichen Verlaufsmittels, 1,5 Teilen eines 1 : 1-Gemischs han
delsüblicher Lichtschutzmittel auf HALS- bzw. Bentriazolbasis und 10
Teilen eines Gemischs aus Butylglykolacetat, Methoxypropylacetat, Xylol
und Butylacetat im Verhältnis 3 : 2 : 1 : 4 vermischt. Anschließend
werden 2 Teile eines Effektmischlacks mit einem Aluminiumgehalt von 4%
und einem Festkörpergehalt von 23% (mittlerer Teilchendurchmesser der
Aluminiumplättchen 50 µm) zugesetzt und homogen eingerührt. Anschlie
ßend werden 51 Teile der 40%igen Lösung eines Isocyanurat-Poly
isocyanats auf Basis von Hexamethylendiisocyanat in einem Gemisch aus
Xylol, Methoxypropylacetat, Butylacetat und Butylglykolacetat im Ver
hältnis 1 : 1 : 10 : 5 homogen eingerührt.
Mit in der Automobilserienlackierung verwendetem handelsüblichem katho
disch abscheidbarem Elektrotauchlack (KTL) (18 µm) und handelsüblichem
Füller (35 µm) vorbeschichtete Karosseriebleche werden in 50 µm Trockenschichtdicke
mit einem unifarbenen Basislack (Basislack "Standox"
der Firma HERBERTS, Farbton Imperialrot DB 582) durch Spritzen
lackiert. Nach 30minütigem Ablüften bei Raumtemperatur wird das Über
zugsmittel aus Beispiel 1 in 45 µm Trockenschichtdicke durch Spritzen
überlackiert und es wird 30 Minuten bei 80°C (Objekttemperatur) ge
trocknet. Man erhält eine optisch ansprechende Metalleffektlackierung.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung einer Effektlackierung, dadurch gekenn
zeichnet, daß auf ein Substrat eine unifarbene Lackschicht auf
getragen und mit einer transparenten Lackschicht überlackiert wird,
wofür ein Klarlacküberzugsmittel verwendet wird, das mindestens ein
Effektpigment enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als unifar
bene Lackschicht eine Basislackschicht aufgetragen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Klarlacküberzugsmittel verwendet wird, das 0,05 bis 0,5 Gew.-%
mindestens eines Effektpigments, bezogen auf den festkörpergehalt
des Klarlacküberzugsmittels, enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Klarlacküberzugsmittel verwendet wird, das als Effektpigmente
plättchenförmige Effektpigmente enthält.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Klarlacküberzugsmittel verwendet wird, das als
Effektpigmente Metallpigmente und/oder Interferenzpigmente enthält.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß unifarbene Lackschicht und transparente Lackschicht
naß-in-naß aufgetragen werden.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß es zur Kraftfahrzeuglackierung durchgeführt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944422287 DE4422287A1 (de) | 1994-06-25 | 1994-06-25 | Verfahren zur Herstellung von Effektlackierungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944422287 DE4422287A1 (de) | 1994-06-25 | 1994-06-25 | Verfahren zur Herstellung von Effektlackierungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4422287A1 true DE4422287A1 (de) | 1996-01-11 |
Family
ID=6521510
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944422287 Ceased DE4422287A1 (de) | 1994-06-25 | 1994-06-25 | Verfahren zur Herstellung von Effektlackierungen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4422287A1 (de) |
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- 1994-06-25 DE DE19944422287 patent/DE4422287A1/de not_active Ceased
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