DE4414832A1 - Modell zum Üben des Einstechens in Blutgefäße und/oder der Gefäßresektion - Google Patents

Modell zum Üben des Einstechens in Blutgefäße und/oder der Gefäßresektion

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Eric Brun
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Description

Die Erfindung betrifft ein Modell zum Üben des Einstechens in Blutgefäße zum Zweck der Blutentnahme oder der Injektion bzw. der Resektion von Blutgefäßen mit den Merkmalen gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 bzw. 11.
Die Behandlung von menschlichen Patienten erfordert vielfach die Verabreichung von Medikamenten durch Injektion in Blutgefäße und die Entnahme von Blut aus den Blutgefäßen. Das setzt stets die exakte Lokalisierung des entsprechenden Blutgefäßes in einer bestimmten Körperregion sowie die technische Beherrschung des Einstechens mittels einer Kanüle in das Blutgefäß durch klinisches Personal voraus. Die hierfür erforderliche Routine kann nur durch Üben erworben werden.
Da verständlicherweise Patienten abgeneigt sind, Übungen dieser Art an sich ausführen zu lassen, sind Übungsmodelle und Simulatoren entwickelt worden, die eine möglichst naturgetreue Nachbildung der Blutgefäße und der diese umgebenden Körperregion aufweisen, um ein dem menschlichen Körper entsprechendes Ertasten der Blutgefäße und den Zugang in diese mittels Kanüle naturgetreu durchführen zu können.
Ein bekanntes Übungsmodell der eingangs angegebenen Art besteht im wesentlichen aus einem Torso des menschlichen Oberkörpers, bei dem der Hals/Brust-Bereich Nachbildungen von Muskeln und Knochen sowie der in dieser Region vorhandenen Blutgefäße enthält. Der Torso weist hierzu einen Innenteil oder Innenkörper auf, an welchem Rippen und insbesondere in der für das Üben maßgeblichen Region das Schlüsselbein austauschbar nachgebildet sind. Darüber hinaus sind Nachbildungen der Vena subclavia, der äußeren und inneren Vena jugularis und der Carotis austauschbar vorgesehen. Zur Überdeckung des Innenkörpers und dieser Nachbildungen ist eine austauschbare Außenhaut vorgesehen, die dem Eindruck der natürlichen Haut eines Menschen möglichst ähnlich nachgebildet ist und ein Ertasten der Blutgefäße und ein Einstechen darin ermöglicht. Die Nachbildungen der Blutgefäße sind mit einer das Blut darstellenden Flüssigkeit gefüllt, um ein wirklichkeitsnahes Entnehmen von Blut zu simulieren bzw. eine Injektion auszuführen.
Um die angestrebte, möglichst naturgetreue Annäherung dieses Übungsmodells an den menschlichen Körper zu erreichen, ist der Aufwand erheblich. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, ein Übungsmodell der angesprochenen Art dahingehend zu verbessern, daß ohne eine Beeinträchtigung der natürlichen Erscheinung und naturgetreuen Nachbildung der für das Üben bedeutsamen Körperregion der Aufwand zur Erstellung des Übungsmodells erheblich verringert wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Ausgestaltung des eingangs beschriebenen Übungsmodells gemäß dem Kennzeichen des Anspruches 1.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß es für das Erlernen und Üben der erforderlichen Handhabungen nicht einer naturgetreuen Nachbildung des ganzen Oberkörpers in jeder Hinsicht bedarf, sondern eine solche Nachbildung nur für die wichtige Körperregion wichtig ist, in der sich die maßgeblichen Blutgefäße befinden. So gilt z. B. für die Halsregion bis unter das Schlüsselbein, in welcher die innere und äußere Vena jugularis und die Vena subclavia verlaufen, daß nur in dieser Region eine sowohl aussehensmäßig als auch nach ihrer Oberfläche und Innenstruktur möglichst naturgetreue Nachbildung notwendig ist. Der übrige Teil des Oberkörpers kann jedoch dem menschlichen Körper insoweit nachgebildet sein, daß er nur dessen Aussehen weitgehend gleicht. Jedoch ist es nicht erforderlich, beispielsweise den ganzen Brustbereich auch bezüglich der Innenstruktur und der Oberfläche naturnahe auszubilden, weil dort keine Blutgefäße verlaufen, an denen ein Üben erforderlich ist. Bei dem erfindungsgemäßen Übungsmodell besteht daher die Möglichkeit, die naturgetreue Ausbildung der maßgeblichen Körperregion in einem verhältnismäßig kleinen, nämlich diese Region nachbildenden Einsatz zu verwirklichen, den übrigen Teil der Außenhaut aber als relativ starren Deckel oder als eine Außenschale auszubilden, mittels der der Einsatz an dem Innenteil festgelegt werden kann. Infolge des Durchbruches, der in der Außenschale an der bedeutsamen Körperregion vorgesehen ist, tritt dort die naturgetreue Nachbildung der Körperregion in Gestalt des Einsatzes zutage. Da der Einsatz eine Innenstruktur enthält, welche neben den beim menschlichen Körper vorhandenen Blutgefäßen auch dort natürlich vorhandene Knochen, Muskeln und ggf. Bänder nachbildet, können diese sehr weitgehend natürlich, jedoch infolge der flächenmäßig relativ geringen Ausdehnung mit geringem Aufwand nachgebildet werden.
Weiterhin ist es auch erheblich einfacher, in der durch den Einsatz naturgetreu nachgebildeten Körperregion Lage und Verlauf der Strukturelemente (Blutgefäße, Muskeln, Bänder) sehr exakt wiederzugeben, weil diese nicht bei der Präparierung des Übungsmodells vor dem Anbringen der Außenhaut richtig an Ort und Stelle gebracht werden müssen, wie das bei dem bekannten Übungsmodell der Fall ist.
Vielmehr braucht nur der Einsatz in die entsprechend hierfür vorgesehene Ausnehmung an dem Innenteil eingelegt zu werden, woraufhin er durch Aufdrücken der relativ harten Außenschale unverschiebbar festgeklemmt wird. Eine evtl. Lageverschiebung der einzelnen Strukturelemente relativ zueinander, die der natürlichen Lage am menschlichen Körper nicht exakt entsprechen würde, kann daher nicht auftreten. Folglich entspricht die Lage der Knochen, Muskeln oder Bänder, die ggf. in der Nähe der zum Üben vorgesehenen Blutgefäße liegen, sehr weitgehend nach jedem Austausch der Lage im menschlichen Körper und ergibt daher naturgetreue Anhaltspunkte für die Ertastung der Blutgefäße und das Einstechen in diese von unterschiedlichen Richtungen und Positionen aus.
Die Erfindung erlaubt es, ohne eine erhebliche Vergrößerung des Aufwandes und eine Beeinträchtigung der Handhabung, den Torso zur Nachbildung weiterer Körperregionen auszugestalten. So ist nach einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, daß sich der Torso bis in den Leistenbereich nach unten erstreckt und auch dort ein Durchbruch in der Außenschale und ein den Leistenbereich nachbildender Einsatz vorgesehen sind. Dieser Einsatz enthält eine Nachbildung des Leistenbandes und der dort quer darunter verlaufenden Vene und Arterie, durch welche das Bein versorgt ist.
Nach einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist daran gedacht, das Übungsmodell auch für das Üben der Resektion von Blutgefäßen, die beispielsweise in Zusammenhang mit der Venenresektion am menschlichen Bein geübt werden muß, auszugestalten. Während beim Üben des Einstechens in Blutgefäße mittels einer Kanüle dieser Vorgang vielfach wiederholt werden kann, ohne daß eine Zerstörung der Blutgefäßnachbildung die Folge ist, gilt dies definitionsgemäß nicht bei der Übung der Resektion. Diese würde daher nach der übungsweise durchgeführten Resektion einen sofortigen Ersatz der Blutgefäßnachbildung und des entsprechenden Bereiches der Körperregion erfordern, um die Übung wiederholen zu können.
Um den daraus resultierenden Aufwand zu verringern, ist das entsprechende Übungsmodell nach dem Anspruch 11 gestaltet. Hierbei ist der die Körperregion nachbildende Einsatz in seiner Größe um ein Mehrfaches ausgedehnter als dies die Größe des Durchbruches in der harten Außenschale vorschreibt. Der Innenteil, auf dem die Außenschale fixiert ist, trägt nun in der fraglichen Körperregion eine so gestaltete Unterstützung für den Einsatz, daß dieser vorzugsweise in Verlaufsrichtung des Blutgefäßes verlagert und erneut durch Auflegen der Außenschale fixiert werden kann. Auf diese Weise gelangt ein unversehrter Abschnitt des Einsatzes wieder in den Bereich des Durchbruches, so daß an ein und demselben Einsatz eine Mehrzahl von Resektionsübungen des Blutgefäßes durchgeführt werden kann.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der beiliegenden Zeichnungen. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Übungsmodells, das ein Üben bezüglich der Blutgefäße in der Hals- und in der Leistenregion erlaubt;
Fig. 2 eine perspektivische Sprengdarstellung der Einzelteile des Übungsmodells gemäß Fig. 1;
Fig. 3 eine Draufsicht auf den Innenteil des Übungsmodells;
Fig. 4a, 4b Draufsichten auf die für die Halsregion und die Leistenregion vorgesehenen Einsätze mit abgenommener Nachbildung der Haut- und Gewebeschicht über der Innenstruktur;
Fig. 5a, 5b Draufsichten auf die Nachbildung der Haut- und Gewebeschicht;
Fig. 6 bis 11 aufeinanderfolgende Darstellungen zur Veranschaulichung des Präparierungsvorganges des Übungsmodells, und
Fig. 12 eine Sprengdarstellung eines die Fußregion wiedergebenden Übungsmodells zum Üben der Venenresektion.
Wie aus den Fig. 1 und 2 hervorgeht, besteht das im Ganzen in Fig. 1 ersichtliche Übungsmodell im wesentlichen aus einem Innenteil 1, einer relativ harten Außenschale 2, einem Einsatz 3, der die menschliche Halsregion nachbildet, einem weiteren, einen Teil der Leistenregion nachbildenden Einsatz 4 und einem Blaseball 5 nach Art einer Ballpumpe, an den eine sich verzweigende Luftzufuhrleitung 6 angeschlossen ist.
Der Innenteil 1 kann aus einem kompakten Körper bestehen, hat jedoch in dem gezeigten Ausführungsbeispiel die Form einer Schale aus einem ausreichend belastungsfähigen Kunststoffmaterial, z. B. Polyurethan oder Polyamid, das ggf. faserverstärkt ist. Die Oberseite der Innenschale 1 gleicht in seiner Kontur im wesentlichen der Innenkontur der darüber befindlichen Außenschale 2, so daß in dem zusammengefügten Zustand gemäß Fig. 1 Innenschale 1 und Außenschale 2 relativ eng aneinanderliegen und sich zumindest bereichsweise, abgesehen von noch zu besprechenden Ausnehmungen der Innenschale 1, flächig berühren. In der Halsregion 11 der Innenschale 1 ist eine in ihrer Kontur dem Einsatz 3 entsprechende Vertiefung 12 vorgesehen; in der Leistenregion 13 weist die Innenschale 1 eine Vertiefung 14 auf, die in ihrer Kontur dem Einsatz 4 entspricht. Ausgehend von der Vertiefung 12 verläuft eine geradlinige Längsnut 15 abwärts in Richtung Leistenregion, während parallel dazu, ausgehend von der Vertiefung 14 nach oben in Richtung Halsregion eine geradlinige Nut 16 in die Innenschale eingeformt ist. Auf der der Vertiefung 14 in der Leistenregion gegenüberliegenden Seite ist eine Vertiefung 17 ausgebildet, von der ausgehend eine Nut 18 zur Mittellinie der Innenschale 1 hin dann median dazu nach oben zur Vertiefung 12 verläuft und in diese mündet. Etwa in Längsmitte von der Nut 18 zweigt eine Nut 19 ab und mündet in die Vertiefung 14. Die Vertiefung 17 dient zur Aufnahme des Blaseballes 5 in der Zeit, in der das Übungsmodell nicht benutzt wird. Die von dieser Vertiefung ausgehenden Nuten 18 und 19 dienen der Aufnahme der verzweigten Luftzufuhrleitung 6, die an den Blaseball 5 angeschlossen ist und an deren beiden freien Enden nicht näher gezeigte Verbindungselemente vorgesehen sind, deren Zweck nachfolgend noch näher erläutert wird.
Die Einsätze 3 und 4 umfassen jeweils eine aus härterem Kunststoff bestehende Grundschale 31 bzw. 41, die in ihrer Kontur der zugehörigen Vertiefung 12 bzw. 14 so angepaßt sind, daß sie nach dem Einfügen in diese mit ihrem Rand weitgehend bündig mit der Oberfläche der Innenschale 1 liegen. Hierzu ist die Grundschale 31, die sowohl die Halsregion als auch einen Teil der Brustregion erfaßt, räumlich gekrümmt, ohne daß dies aus den Zeichnungen im einzelnen hervorgeht. In der Grundschale 31 sind nach Lage und Verlauf naturgetreu die Vena subclavia 32, die äußere Vena jugularis 33 und die innere Vena jugularis 34 nachgebildet. Diese Nachbildungen bestehen aus einem weich nachgiebigen Kunststoffmaterial, z. B. Polyurethan, und haben eine Wanddicke, so daß sie gegenüber einem Einstechen mit einer Kanüle ein Verhalten zeigen, das dem Verhalten eines natürlichen Blutgefäßes sehr ähnlich ist. Das verwendete Kunststoffmaterial ist auch selbstdichtend, wodurch sich die durch das Einstechen einer Kanüle entstandene Öffnung nach dem erneuten Herausziehen der Kanüle weitgehend selbsttätig schließt. Die drei genannten Venen-Nachbildungen 32, 33 und 34 stehen gemeinsam mit einem aus der Grundschale 31 herausgeführten Schlauchreservoir 35 in Verbindung, das im in die Innenschale 1 eingefügten Zustand des Einsatzes 3 in der Nut 15 zu liegen kommt. Die Venen-Nachbildungen sowie das Schlauchreservoir 35 davon sind mit einer Blut nachbildenden Flüssigkeit gefüllt.
In der Innenschale 31 ist weiterhin eine Nachbildung der Arteria Carotis 36 befestigt, die an ihrem einen Ende verschlossen ist, während ihr anderes Ende aus der Grundschale 31 herausgeführt ist und in dem oberen Abschnitt der Nut 18 zu liegen kommt.
Die in der Leistenregion angeordnete Grundschale 41 des Einsatzes 4 ist analog zur Grundschale 31 der Ausnehmung 14 angepaßt. In der Grundschale 41 ist eine Nachbildung 42 der Vena femoralis sowie eine Nachbildung der äußeren Arteria iliaca 43 befestigt, von denen die erstgenannte Nachbildung mit einem Schlauchreservoir 44 verbunden und mit Blutflüssigkeit gefüllt ist, während das zweitgenannte Blutgefäß einendig verschlossen und an ihrem anderen Ende aus der Grundschale 41 herausgeführt ist. Das Schlauchreservoir 44 kommt im eingefügten Zustand des Einsatzes 4 in der Nut 16 zu liegen, während das Anschlußende der Arteriennachbildung 43 in die Nut 19 hineinragt.
Die Fig. 5a und 5b zeigen in ihrer jeweiligen Form weitgehend an die Form der Grundschalen 31 bzw. 41 angepaßte Schaumstoffpolster 37 bzw. 45 mit einer der menschlichen Halsregion bzw. Leistenregion weitgehend angepaßten Dicke und Konsistenz. Die Oberseite der Schaumstoffpolster 37 und 45 ist dabei der menschlichen Haut entsprechend so verdichtet ausgebildet, daß sie einen dem Durchstechen mit der Kanüle sehr naturgetreuen Widerstand entgegensetzt.
Neben den geschilderten Nachbildungen der Blutgefäße enthalten die Grundschalen 31 bzw. 41 weiterhin Nachbildungen derjenigen Komponenten des Bewegungsapparates des menschlichen Körpers, die sich in der jeweiligen Körperregion befinden. So enthält die Grundschale 31 eine aus weichem Gummi bestehende Nachbildung des Sternocleidomastoideus-Muskels 38 sowie eine Nachbildung des Schlüsselbeins 39 mit der obersten, darunter verlaufenden Rippe. Entsprechend weist die Grundschale 41 eine Nachbildung des Leistenbandes 46 auf, das quer über die beiden darin befindlichen Blutgefäße verläuft. Die Relativanordnung der Blutgefäße und der genannten Komponenten des Bewegungsapparates in den Grundschalen 31 bzw. 41 entspricht genau derjenigen im menschlichen Körper und ist durch ihre Fixierung in diesen Grundschalen auch nicht veränderlich oder verfälschbar. Soweit die genannten Nachbildungen von Knochen, Muskeln bzw. Bändern eine Orientierungsfunktion für die Lage des jeweils aufzusuchenden Blutgefäßes darstellen, ist diese Funktion ohne Beachtung einer bestimmten Sorgfalt beim Austausch der Einsätze 3 und 4 gewährleistet.
Die Schaumstoffpolster 37 und 45 sind mit dem Rand der jeweils zugeordneten Grundschalen 31 bzw. 41 fest verbunden und liegen auf der darin enthaltenen Innenstruktur fest auf, wie das dem menschlichen Körper entspricht. Infolge dieser Anordnung ist die Haut- und Gewebenachbildung gegenüber der Innenstruktur auch in einem gewissen Maß verschiebbar und läßt die aufzusuchenden Blutgefäße naturgetreu ertasten.
Die Außenschale 2 bildet ihrem äußeren Erscheinungsbild nach im Hinblick auf Aussehen und Kontur den menschlichen Oberkörper weitgehend genau nach. Im Bereich der Halsregion 11 und der Leistenregion 13 weist die Außenschale jedoch einen Durchbruch 21 bzw. 22 auf, welcher jeweils der Kontur der in der Innenschale 1 befindlichen Vertiefung 12 bzw. 14 angenähert angepaßt, flächenmäßig jedoch kleiner als diese ist. Dadurch ist gewährleistet, daß im eingefügten Zustand der Einsätze 3 und 4 und nach dem Aufsetzen der Außenschale 2 auf die so vervollständigte Innenschale 1 der Randbereich der Durchbrüche 21 bzw. 22 die Einsätze 3 bzw. 4 in die Ausnehmungen drückt und dabei festklemmt. Es sind daher keine gesonderten Halterungsmaßnahmen für die Einsätze 3 und 4 erforderlich.
Um die feste Halterung der Außenschale 2 auf der Innenschale 1 zu gewährleisten, sind Halterungen der verschiedensten Art möglich. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist die mit der Wahl des relativ harten, jedoch biegeelastischen Kunststoffes für die Außenschale 2 bestehende Möglichkeit ausgenützt, die Halterung durch eine sehr einfache Schnappverbindung zu verwirklichen. Hierzu ist im Bereich des oberen Halsendes der Innenschale 1 eine Rastkerbe 7 ausgebildet, in welche beim Aufsetzen der Außenschale 2 ein an deren entsprechender Innenwand nach innen vorspringender Vorsprung 8 einrasten kann. Hierbei wird die bis zum Einrasten vorhandene elastische Ausbiegung der den Vorsprung 8 tragenden Wand ausgenützt. Eine entsprechende, jedoch nicht in den Zeichnungen dargestellte Ausgestaltung findet sich an dem gegenüberliegenden unteren Ende des Torsos. Die Freigabe dieser elastischen Schnappverrastung wird aus Fig. 6 deutlich. Sie erfolgt dadurch, daß die untere Stirnwand der Außenschale 2 durch Eingreifen in eine an deren unterer Stirnwand befindliche Öffnung 9 soweit elastisch nach außen verformt wird, daß der daran vorgesehene (nicht gezeigte) Vorsprung aus der zugehörigen Rastkerbe ausgehoben wird und dadurch die Außenschale 2 nach oben abgeschwenkt werden kann. In diesem Zustand wirkt die Verrastung zwischen Rastkerbe 7 und Vorsprung 8 am halsseitigen Ende als Schwenkgelenk, wie sich dies aus der Relativlage der Innenschale 1 und der Außenschale 2 beim erneuten Aufsetzen gemäß Fig. 11 erkennen läßt.
Die Bildfolge gemäß den Fig. 7 bis 11 macht die Präparierung des Übungsmodells durch Vervollständigung mittels der Einsätze 3 und 4 deutlich. Fig. 7 zeigt, daß der Blaseball 5, dessen Schlauchleitungen 6 auch im Transportzustand bereits in den zugeordneten Nuten 18, 19 der Innenschale 1 liegen, aus seiner Vertiefung 17 entnommen und nach unten ausgelegt wird (Fig. 8). Anschließend werden die Einsätze 3 und 4 in die zugeordneten Vertiefungen 12 bzw. 14 eingelegt und die Schlauchreservoire 35 bzw. 44 in die entsprechenden Nuten 15, 16 eingefügt. Nunmehr werden die freien Enden der Schlauchleitung 6 mit den Anschlußenden der in den Einsätzen 3 und 4 vorgesehenen Arterien-Nachbildungen luftdicht verbunden. Diese Verbindung kann durch eine konische Steckverbindung erreicht werden, die bei ausreichendem Zusammenpressen gegenüber dem bei der Betätigung des Blaseballs auftretenden Luftdruck standhält. Durch diese Verbindungen läßt sich in jeder der Arterien- Nachbildungen mittels stoßweiser Betätigung des Blaseballs 5 der Puls simulieren, so daß auch bezüglich der hierdurch nachgebildeten Arterie eine wirklichkeitsnahe Orientierungshilfe beim Ertasten des aufzusuchenden Blutgefäßes gegeben ist. Fig. 11 macht deutlich, daß das Übungsmodell nach dem Einfügen der Einsätze 3 und 4 in übungsbereite Stellung einfach durch Aufstecken oder Aufsetzen der Außenschale 2 auf die Innenschale 1 komplettiert wird. Bei diesem Vorgang treten die geschilderten Schnappverbindungen in Funktion.
Die Ausführungsform gemäß Fig. 12 zeigt ein Übungsmodell zum Üben der Venenteilresektion im Knöchelbereich, z. B. der Vena saphena. Diese Resektion erfordert das Aufsuchen der Vene in der genannten Knöchelregion und ein gezieltes Ein­ schneiden in das Gewebe. Wenn dann die Vene freiliegt, kann (ggf. nach einer Teilresektion) eine Ligatur vorgenommen und dann mit der Kanüle in die Vene eingespritzt werden. Um diesen Vorgang üben zu können, ist der menschliche Fuß durch eine Innenschale 71 und eine elastisch darauf fügbare Außenschale 72 ausgebildet. Die Innenschale 71 weist eine Nachbildung 73 des medialen Knöchels auf, die in diesem Ausführungsbeispie weitgehend dem Knöchel nachgebildet ist. In jedem Fall ist die exakte Lage der Knöchelregion 73 zur Fußgestalt durch die feste Anordnung der Nachbildung 73 auf der Innenschale 71 gewährleistet. In der entsprechenden Knöchelregion weist die Außenschale 72 einen Durchbruch 74 auf, in dem die Knöchelnachbildung 73 als Vorsprung in Erscheinung tritt. Das in der Knöchelregion befindliche Haut- und Untergewebe ist nun durch einen streifenförmigen Einsatz 75 aus Schaumstoffmaterial nachgebildet, der zur Vorbereitung der Übung auf die Knöchelnachbildung 73 aufgelegt und durch Aufstecken der Außenschale 72 auf die Innenschale 71 festgeklemmt werden kann. Die Befestigung der Außenschale 72 auf der Innenschale 71 erfolgt wieder, analog zu der vorstehenden Erläuterung in Zusammenhang mit den Fig. 1 bis 11, durch eine elastische Schnappverbindung, von der drei Rastkörper 76 angedeutet sind. Auch diese Rastkörper auf der Grundschale 71 hintergreifen beim Aufdrücken der Außenschale 72 nicht gezeigte Vorsprünge oder Öffnungen, aus denen eine Freigabe durch zeitweilige elastische Ausbiegung des entsprechenden Bereiches der Außenschale 72 möglich ist.
Die Haut- und Gewebenachbildung 75 enthält eine gestrichelt angedeutete Nachbildung 77 der Vena saphena, die mit dem Schaumstoffstreifen 75 in einer Weise verbunden ist, daß sie ähnlich dem natürlichen Verhalten dieses Blutgefäßes leicht relativ zu der Haut- und Gewebenachbildung bewegbar ist.
Wird die Nachbildung 77 der Vene im Bereich des Durchbruches 74 ertastet und mittels eines Skalpells der Einschnitt oder der die Resektion simulierende Schnitt ausgeführt, so ist an der entsprechenden (richtigen) Stelle eine erneute Durchführung der Einschnitt-Übung nicht sinnvoll. Da die Nachbildung 75 jedoch in ihrer Länge die entsprechende Ausdehnung des Durchbruches 74 mehrfach übersteigt, ist es möglich, nach der Ausführung des genannten Schnitts die Außenschale 72 von der Innenschale 71 vorübergehend zu lösen, die Nachbildung 75 so weit auf der Knöchelnachbildung 73 zu verlagern, bis wieder ein unversehrter Abschnitt der Nachbildung 75 in dem Durchbruch 74 erscheinen kann, und anschließend die Außenschale 72 wieder aufzudrücken. Bei entsprechend großer Länge der Nachbildung kann dieser Übungsvorgang mehrfach an ein und derselben Nachbildung 75 wiederholt werden.

Claims (11)

1. Modell zum Üben des Einstechens in Blutgefäße zum Zweck der Blutentnahme oder der Injektion, mit einem dem menschlichen Körper nachgebildeten Torso, der aus einem Innenteil (1) und einer Außenhaut (2) gebildet ist und in dem in einer bestimmten Körperregion (11, 13) zwischen dem Innenteil (1) und der Außenhaut (2) Flüssigkeit enthaltende Nachbildungen (32 bis 34; 42) der dieser Körperregion entsprechenden Blutgefäße und ggf. von Knochen und/oder Muskeln austauschbar derart angeordnet sind, daß sie durch die Außenhaut (2) tastbar sind und die Nachbildungen der Blutgefäße zum Zweck des Einstechens durch die Außenhaut zugänglich sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenhaut durch eine harte, auf den Innenteil (1) aufsetzbare und an diesem befestigbare Außenschale (2) gebildet ist und in der genannten Körperregion (11, 13) einen Durchbruch (21, 22) aufweist, und daß in einer Ausnehmung (12, 14) des Innenteils (1) im Bereich des Durchbruches (21 bzw. 22) mittels der Außenschale (2) ein Einsatz (3, 4) festgehalten ist, der die genannten Nachbildungen (32 bis 34, 36, 38, 39; 42, 43, 46) sowie eine das darüber befindliche Gewebe nachbildende Deckschicht (37, 45) enthält.
2. Übungsmodell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchbruch (21) und der Einsatz (3) in der Schlüsselbein-/Halsregion (11) angeordnet sind.
3. Übungsmodell nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Durchbruch (22) und ein Einsatz (4) in der Leistenregion (13) angeordnet sind.
4. Übungsmodell nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (3) eine Nachbildung der äußeren und inneren Vena jugularis (33, 34) und der Vena subclavia (32) sowie eine Nachbildung des Schlüsselbeins (39) und des Sternocleidomastoideus- Muskels (38) enthält.
5. Übungsmodell nach den Ansprüche 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (4) in der Leistenregion (13) eine Nachbildung des Leistenbandes (46) und der Arteria iliaca externa (43) enthält.
6. Übungsmodell nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Nachbildungen zumindest einiger der Blutgefäße jeweils zu einem Reservoir (35 bzw. 44) verlängert sind und jedes Reservoir in einer Ausnehmung (15 bzw. 16) des Innenteils (1) aufgenommen ist.
7. Übungsmodell nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Reservoir in einer geradlinigen Ausnehmung des Innenteils (1) aufgenommen ist.
8. Übungsmodell nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Einsatz (3, 4) enthaltene Nachbildungen von Arterien (36, 43) luftgefüllt und an jeweils einem Ende verschlossen sind und daß das jeweils andere Ende an eine Ballpumpe (5, 6) zum Zweck der Pulssimulation anschließbar ist.
9. Übungsmodell nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenteil (1) Nuten (18, 19) zur Aufnahme der Schlauchleitungen (6) der Ballpumpe (5) aufweist.
10. Übungsmodell nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenteil (1) eine Ausnehmung (17) zum Verstauen der Ballpumpe (5) zu Transportzwecken aufweist.
11. Einen menschlichen Körperteil nachbildendes Modell zum Üben des Einschneidens in einer bestimmten Körperregion, insbesondere der Region des Fußes, gekennzeichnet durch einen Innenteil (71) und eine auf den Innenteil aufsetzbare und an diesem befestigbare harte Außenschale (72), die in der genannten Körperregion einen Durchbruch (74) aufweist, durch einen die Körperregion nachbildenden Einsatz (75), der eine Nachbildung des Gewebes und des Blutgefäßes (77) umfaßt, wobei die Größe des Einsatzes (75) ein Mehrfaches des Durchbruches (74) beträgt, und durch eine Abstützung (73) des Einsatzes (75) an dem Innenteil (71) derart, daß der Einsatz in unterschiedlicher Relativlage zu dem Durchbruch (74) durch die Außenschale (72) auf den Innenteil (71) festklemmbar ist.
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