DE4414519A1 - Hydrokinetischer Drehmomentwandler mit Überbrückungskupplung - Google Patents
Hydrokinetischer Drehmomentwandler mit ÜberbrückungskupplungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen hydrokinetischen
Drehmomentwandler mit Überbrückungskupplung gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Bei einem aus der US 3 185 273 bekannten Drehmomentwandler
ist eine Kupplungsscheibe der Überbrückungskupplung über
ein Gleitlager auf der Nabe des beschaufelten Turbinenrades
des Wandlers axial verschieblich gelagert und begrenzt im
Zusammenwirken mit dem Pumpenrad eine erste Druckkammer.
Bei der Druckbeaufschlagung dieser Druckkammer durch die
dem Wandler zugeleitete Wandlerflüssigkeit erhält die
Kupplungsscheibe unter Vermittlung einer Reibscheibenan
ordnung eine Reibverbindung mit einer Ringfläche des Wandler
gehäuses. Die Reibscheibenanordnung ist mit einer Träger
platte für die tangential angeordneten Druckfedern einer
Dämpferanordnung ausgebildet und ist mit einer Wellennabe
einer Getriebeeingangswelle eines Fahrzeuggetriebes drehfest
verbunden. Bei betätigter Überbrückungskupplung wird das
von der Antriebsmaschine gelieferte Drehmoment unter Umgehung
des Wandlers an das Getriebe weitergeleitet. Die Drehmoment
lieferung an das Getriebe wird dabei durch die Dämpferanord
nung gedämpft. Diese Dämpfung liegt andererseits nicht vor,
wenn das Drehmoment bei unbetätigter Überbrückungskupplung
dann unter Vermittlung des Drehmomentwandlers über die Tur
binenradwelle an das Getriebe angeliefert wird. In diesem
Fall wird die Wandlerflüssigkeit in eine zweite Druckkammer
zugeleitet, die zwischen der Kupplungsscheibe und dem
Wandlergehäuse ausgebildet ist und durch deren gegenüber
der ersten Druckkammer höhere Druckbeaufschlagung dann die
Reibverbindung der Kupplungsscheibe mit dem Wandlergehäuse
gelöst ist.
Aus der EP 0 001 839 B1 ist ein hydrokinetischer Drehmoment
wandler bekannt, bei welchem die Kupplungsscheibe einer
funktionell vergleichbaren Überbrückungskupplung auf der
Getriebeeingangswelle axial verschieblich angeordnet ist.
Die Kupplungsscheibe ist über Mitnehmer mit einer Träger
platte für tangential angeordnete Druckfedern einer ent
sprechenden Dämpferanordnung drehfestverbunden. Die Träger
platte der Dämpferanordnung ist mit der Turbinenradnabe
verschweißt, die ihrerseits über eine Vielkeilverbindung
mit der Getriebeeingangswelle drehfest verbunden ist. Durch
die Kupplungsscheibe werden auch hier zwei Druckkammern
gegeneinander abgetrennt. Durch eine differentielle Druck
beaufschlagung dieser Druckkammern mit der Wandlerflüssig
keit erhält die Kupplungsscheibe entweder eine unmittelbar
über eine Reibscheibe wirkende Reibverbindung mit dem
Wandlergehäuse, womit die Überbrückungskupplung betätigt
ist und das dabei durch die Dämpferanordnung beeinflußte
Drehmoment unter Vermittlung der Turbinenradnabe an die
Getriebeeingangswelle angeliefert wird. Wenn andererseits
mit der differentiellen Druckbeaufschlagung der beiden
Druckkammern die Reibverbindung der Kupplungsscheibe mit
dem Wandlergehäuse gelöst ist, dann ist auch dabei eine
Beeinflussung des an das Getriebe angelieferten Drehmoments
durch die Dämpferanordnung ausgeschlossen, weil bei unbetä
tigter Überbrückungskupplung das Drehmoment über die Turbi
nenradnabe direkt an die Getriebeeingangswelle angeliefert
wird. Wegen der drehfesten Verbindung der Turbinenradnabe
über die Trägerplatte der Dämpferanordnung mit der Kupplungs
scheibe der Überbrückungskupplung wird dabei jedoch gleich
zeitig eine zusätzliche Schwungmasse erhalten, welche zur
Stabilisierung der Drehung des Turbinenrades beiträgt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen
hydrokinetischen Drehmomentwandler bereitzustellen, bei
welchem die integrierte Dämpferanordnung einer Überbrückungs
kupplung der vorstehend angegebenen Ausbildung und Funktion
eine Beeinflussung des an die Getriebeeingangswelle angelie
ferten Drehmoments auch dann ergibt, wenn die Überbrückungs
kupplung bei gelöster Reibverbindung ihrer Kupplungsscheibe
mit dem Wandlergehäuse unbetätigt ist.
Die bei dem erfindungsgemäßen Drehmomentwandler mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 1 zur Lösung
dieser Aufgabe zusätzlich vorgesehene Übertragungsscheibe
ergibt bei unbetätigter Überbrückungskupplung eine unmittel
bare Einschaltung der Dämpferanordnung in den Drehmoment
übertragungsweg von der Turbinenradnabe zu der Getriebeein
gangswelle, sodaß damit die Dämpferanordnung die Drehmoment
anlieferung an das Getriebe entsprechend feinfühlig beein
flussen kann. Die Übertragungsscheibe ergibt dabei durch
ihre drehfeste Verbindung mit der Kupplungsscheibe gleich
zeitig eine zusätzliche Schwungmasse, die im Zusammenwirken
mit den tangential angeordneten Druckfedern der Dämpferan
ordnung eine drastische Verringerung der Drehschwingungen
ergibt, die von dem Wandlerbetrieb ausgelöst werden. Durch
die zusätzlich vorgesehene Übertragungsscheibe wird im
übrigen der bauliche Aufwand der Überbrückungskupplung nur
unwesentlich vergrößert bei gleichzeitiger Möglichkeit einer
Beibehaltung des bisher für die Kupplung benötigten Einbau
raumes, da die Unterbringung der zusätzlichen Übertragungs
scheibe nur eine entsprechend angepaßte veränderte Formgebung
der Kupplungsscheibe und der Trägerplatte der Dämpferanord
nung erfordert. Im übrigen ergibt die Übertragungsscheibe
keinen nachteiligen Einfluß auf die Drehmomentlieferung an
das Getriebe bei betätigter Überbrückungskupplung, weil da
bei durch ihre drehfeste Verbindung mit der Kupplungsscheibe
die Dämpferanordnung dann ebenfalls direkt in den Drehmoment
übertragungsweg eingeschaltet bleibt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend an
hand der Zeichnung näher erläutert, die eine Schnittansicht
des Drehmomentwandlers mit unbetätigter Überbrückungskupp
lung zeigt.
Der in der Zeichnung gezeigte hydrokinetische Drehmoment
wandler weist eine herkömmliche Ausbildung mit einem be
schaufelten Pumpenrad 1, einem ebenfalls beschaufelten
Turbinenrad 2 und einem Leitrad 3 auf, die innerhalb eines
gemeinsamen Wandlergehäuses 4 torroidale Strömungsverhält
nisse für eine den Wandler durchströmende Wandlerflüssigkeit
ergeben. Der das Pumpenrad 1 umgebende Teil des Wandlerge
häuses 4 ist mit einer hohlen Pumpenradnabe 5 verschweißt,
über welche das Pumpenrad an dem Gehäuse eines Fahrzeugge
triebes drehbar abgestützt ist, dessen Getriebeeingangswelle
6 über eine Vielkeilverzahnung mit einer Wellennabe 6′ dreh
fest verbunden ist.
Das beschaufelte Turbinenrad 2 ist andererseits mit einer
Turbinenradnabe 7 drehfest verbunden, die auf einer fest
stehenden Hohlwelle 8 abgestützt ist, welche die Getriebe
eingangswelle koaxial umgibt und auf dieser über eine Buchse
8′ gelagert ist. Mit der Hohlwelle 8 ist das Leitrad 3 über
eine Einwegkupplung 9 verbunden, die an dem Wandlergehäuse 4
durch ein Schublager 9′ abgestützt ist. An dem Wandlergehäu
se 4 ist ein Antriebszapfen 4′ für eine Verschraubung mit
einem Schwungrad (nicht dargestellt) vorgesehen, welches mit
der Kurbelwelle einer Antriebsmaschine antriebsmäßig verbun
denen ist. Das Wandlergehäuse 4 erfährt somit bei seinem
Antrieb durch die Antriebsmaschine eine Drehung um einen
Lagerzapfen 10, wobei das bei dieser Drehung mitgenommene
Pumpenrad 1 die in den Wandler zugeleitete Wandlerflüssig
keit unter Mitwirkung des Turbinenrades 2 und des Leitrades
3 in eine torroidale Strömung versetzt, die eine Drehmoment
lieferung an die mit der Wellennabe 6′ verbundene Getriebe
eingangswelle 6 des Fahrzeuggetriebes vermittelt.
Das Drehmoment wird hin zu der Wellennabe 6′ und damit zu der
Getriebeeingangswelle 6 durch eine Überbrückungskupplung
übertragen. Die Überbrückungskupplung ist mit einer Kupp
lungsscheibe 11 ausgebildet, die mit einer randseitig ange
ordneten Reibscheibe 12 mit dem benachbarten Bereich des
Wandlergehäuses 4 in eine Reibverbindung bringbar ist. Die
Kupplungsscheibe 11 ist dafür mit einer Scheibennabe 13 auf
der Turbinenradnabe 7 axial verschieblich angeordnet, wobei
zwischen beiden eine Wellendichtung 14 angeordnet ist.
Mit der Kupplungsscheibe 11 ist eine Übertragungsscheibe 15
über Mitnehmer 16 drehfest verbunden, die bezüglich der
Übertragungsscheibe 15 randseitig angeordnet sind. Die
Übertragungsscheibe 15 ist andererseits über eine Vielkeil
verbindung 17 mit der Turbinenradnabe 7 drehfest verbunden.
Weiterhin ist die Übertragungsscheibe 15 ebenfalls randsei
tig mit einer Trägerplatte 18 für in Ausnehmungen 19 tangen
tial angeordnete Druckfedern 20 einer Dämpferanordnung
drehfest verbunden. Um eine raumsparende Anordnung in dem
Zwischenraum zwischen der Kupplungsscheibe 11 und der Träger
platte 18 zu erhalten, ist die Übertragungsscheibe 15 mit
Öffnungen 21 versehen ist, die für eine ergänzende Aufnahme
der Druckfedern 20 mit den Ausnehmungen 19 fluchten. Die
Trägerplatte 18 ist über eine Schweißverbindung 22 mit der
Wellennabe drehfest verbunden.
In Übereinstimmung mit dem Strömungsprinzip, das in der
einleitend erwähnten EP 0 001 839 B1 für die Zuleitung der
Wandlerflüssigkeit für die axiale Verschiebung der Kupplungs
scheibe näher beschrieben ist, wird für die beiden Seiten der
Kupplungsscheibe 11 eine differentielle Druckbeaufschlagung
durch die in den Drehmomentwandler zugeleitete Wandlerflüs
sigkeit gesteuert. Wenn die Reibverbindung zwischen der
Kupplungsscheibe 11 und dem umgebenden Wandlergehäuse 4, wie
in der Zeichnung dargestellt, gelöst ist, dann wird das durch
das Turbinenrad 2 vermittelte Drehmoment an der Turbinenrad
nabe 7 auf die Übertragungsscheibe 15 und von dort unter Ver
mittlung der Dämpferanordnung durch die Trägerplatte 18 an
die Wellennabe 6′ übertragen. Bei dieser Übertragung des Dreh
moments wird wegen der drehfesten Verbindung der Übertragungs
scheibe 15 durch die Mitnehmer 16 die Kupplungsscheibe 11 mit
gedreht, sodaß durch die beiden Scheiben eine ergänzende
Schwungmasse erhalten wird, welche bei der Anlieferung des
Drehmoments an die mit der Wellennabe 6′ drehfest verbundene
Getriebeeingangswelle durch die Dämpferanordnung gedämpft wird.
Wenn andererseits bei einer Umkehrung der differentiellen
Druckbeaufschlagung der Kupplungsscheibe 11 deren Reibver
bindung an der Reibscheibe 12 mit dem Wandlergehäuse 4
hergestellt wird, dann wird das Drehmoment von dem Wandler
gehäuse über die Kupplungsscheibe 11 und die Mitnehmer 16 an
die Übertragungsscheibe 15 übertragen, von wo es dann über
die Trägerplatte 18 der Dämpferanordnung an die Wellennabe 6′
angeliefert wird. Die Druckfedern 20 ergeben somit auch hier
eine Beeinflussung des an die Getriebeeingangswelle dann unter
Umgehung des Drehmomentwandler angelieferten Drehmoments. In
diesem Fall ist noch von Bedeutung, daß die Trägerplatte 18
in der Nähe ihrer drehfesten Verbindung mit der Wellennabe 6′
durch eine Stützscheibe 23 an dem benachbarten Bereich des
Wandlergehäuses 4 abgestützt ist. Die Stützscheibe 23 ist
über Haltestifte 24 an der Übertragungsscheibe 15 befestigt,
wobei im Bereich dieser Haltestifte 24 die Trägerplatte 18
mit Schlitzen 24′ versehen ist, um eine relative Drehung in
Bezug auf die Übertragungsscheibe 15 zu erhalten. Die Stütz
scheibe 23 ergibt damit unter Vermittlung der Mitnehmer 16
eine Art Widerlager für die Kräfte, welche die Reibverbindung
der Kupplungsscheibe 11 mit dem Wandlergehäuse 4 ergeben. An
diesem Widerlager erfährt auch die Übertragungsscheibe 15
eine Abstützung, indem sie dafür über eine entsprechend
angepaßte Formgebung eine Berührungsstellung mit der Träger
platte 18 einnimmt.
Es versteht sich, daß für die Überbrückungskupplung auch
Reibverbindungen mit dem Wandlergehäuse in Übereinstimmung
mit den Ausbildungen realisierbar sind, die aus den einlei
tend genannten Druckschriften bekannt sind. Auch ist für die
Trägerplatte eine direkte Abstützung an dem Wandlergehäuse
denkbar.
Claims (6)
1. Hydrokinetischer Drehmomentwandler mit Überbrückungskupp
lung, die für eine durch eine torroidale Fluidströmung
beeinflußte Verriegelung eines Turbinenrades (2) mit
einem Pumpenrad (1) des Wandlers eine durch den Druck
der Wandlerflüssigkeit auf der Turbinenradnabe (7) axial
verschiebliche Kupplungsscheibe (11) aufweist, die für
eine Reibverbindung (12) mit dem Wandlergehäuse (4) und
über eine Dämpferanordnung für eine drehfeste Verbindung
mit einer Wellennabe (6′) einer Getriebeeingangswelle
(6) eines Fahrzeuggetriebes angeordnet ist, wobei die
Dämpferanordnung aus einer mit der Wellennabe (6′)
drehfest verbundenen Trägerplatte (18) für in Ausnehmun
gen (19) tangential angeordnete Druckfedern (20) ausge
bildet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß mit der Kupplungsscheibe (11)
eine mit der Turbinenradnabe (7) und mit der Trägerplat
te (18) der Dämpferanordnung drehfest verbundene Über
tragungsscheibe (15) drehfest verbunden ist.
2. Drehmomentwandler nach Anspruch 1, bei welchem die
Übertragungsscheibe (15) über randseitig angeordneten
Mitnehmer (16) mit der Kupplungsscheibe (11) drehfest
verbunden ist.
3. Drehmomentwandler nach Anspruch 1 oder 2, bei welchem
die Übertragungsscheibe (15) über eine Vielkeilverbin
dung (17) mit der Turbinenradnabe (7) drehfest verbunden
ist.
4. Drehmomentwandler nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei
welchem die Übertragungsscheibe (15) unter Vermittlung
der Trägerplatte (18) an dem Wandlergehäuse (4) abgestützt
ist.
5. Drehmomentwandler nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei
welchem an der Trägerplatte (18) eine durch Haltestifte
(24) an der Übertragungsscheibe (15) befestigte Stütz
scheibe (23) angeordnet ist und die Haltestifte (24) die
Trägerplatte (18) an Schlitzen (24′) für eine begrenzte
Drehbeweglichkeit der Trägerplatte relativ zu der Über
tragungsscheibe durchgreifen.
6. Drehmomentwandler nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei
welchem die Übertragungsscheibe (15) mit Öffnungen (21)
versehen ist, die für eine ergänzende Aufnahme der Druck
federn (20) der Dämpferanordnung mit den Ausnehmungen
(19) der Trägerplatte (18) fluchtend angeordnet sind.
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