DE4413734A1 - Katalysator zur katalysierten Nachverbrennung chlorierter Kohlenwasserstoffe - Google Patents
Katalysator zur katalysierten Nachverbrennung chlorierter KohlenwasserstoffeInfo
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Description
Bei der Erfindung handelt es sich um ein neuartiges Katalysatorsystem zur
katalysierten Nachverbrennung (KNV) chlorierter Kohlenwasserstoffe auf der Basis
von porösen Gläsern als Trägermaterial mit Metallen bzw. Metalloxiden als
Aktivkomponenten.
Chlorierte Kohlenwasserstoffe, die mengenmäßig zu bedeutenden Produkten in der
chemischen Industrie gehören, werden unter anderem eingesetzt als Monomere bei
der Herstellung von Polymerisaten, als Kälte- und Flammschutzmittel, als
Saatschutzmittel und als Schädlingsbekämpfungsmittel.
Besonders Tri- und Tetrachlorethylen werden in der metallverarbeitenden Industrie
als Lösungs-, Reinigungs- und Entfettungsmittel benutzt.
Sowohl bei der Produktion als auch bei der z. T. offenen Anwendung gelangen
chlorierte Kohlenwasserstoffe in die Umwelt. Problematisch dabei ist, daß die
meisten chlorierten Kohlenwasserstoffe nur schwer oder praktisch gar nicht
biologisch abbaubar sind und deshalb nach ihrer Verbreitung mit hoher Verweilzeit
in der Natur verbleiben.
Eine besondere Art von Gefährlichkeit der chlorierten Kohlenwasserstoffe liegt in
ihrer Eigenschaft, zu einer carcinogenen und mutagenen Schädigung des Organismus
führen zu können.
In den siebziger Jahren wurde mit dem unerwarteten Auftreten spezifischer
Krebsarten erst Jahre nach der Einführung bestimmter chlorhaltiger Arbeitsstoffe
deren Toxizität erkannt. Ein typisches Beispiel dafür ist das carcinogene
Vinylchlorid, das als Monomer für das in großen Mengen produzierte
Polyvinylchlorid (PVC) verwendet wird.
Die thermische Totaloxidation, d. h. die Verbrennung mit Luftsauerstoff bei
genügend hohen Temperaturen ist eine heute in der Industrie übliche Methode, um
Chlorkohlenwasserstoff-Abfallprodukte zu beseitigen.
Die Verbrennung wird an Land oder auf See bei Temperaturen von 1200-1400°C
durchgeführt. Gemäß dem Deacon-Gleichgewicht entweicht das im Molekül
vorhandene Chlor bei diesen Temperaturen als HCl.
Bei einer Verbrennung der Abfallstoffe in Spezialschiffen auf See und Einleiten der
Rauchgase ins Meer löst sich dabei das gasförmige HCl im Wasser.
Bei einer thermischen Totaloxidation (TNV) an Land muß entweichendes HCl aus
den Rauchgasen entfernt werden. Dazu wird der Chlorwasserstoff mit Wasser
ausgewaschen und gelangt als technische Salzsäure wieder in den
Produktionskreislauf zurück.
Der Nachteil der TNV liegt darin, daß diese ökonomisch wenig attraktiv ist. Die
hohe Verbrennungstemperatur erfordert geeignete Brennkammermaterialien und
beträchtliche Energiekosten für die aufzuheizenden Abfall- und Luftmengen auf das
hohe Temperaturniveau. Beträgt der Chlorgehalt in den CKW-Abfällen mehr als 70
Massen-%, so ist dafür der Einsatz von Zusatzbrennstoffen wie Propan oder Methan
erforderlich, um die hohen Temperaturen zu erreichen.
Außerdem ist die Entsorgung auf See auch ökologisch nicht befriedigend, da der
gebildete Chlorwasserstoff im Meerwasser zu absorbieren ist. Die damit
verbundenen Umweltprobleme sind Anlaß dafür, diese Art der Entsorgung in
absehbarer Zeit einzustellen.
Eine Alternative zu den ökonomisch unbefriedigenden thermischen
Hochtemperaturverfahren stellt die katalysierte Totaloxidation dar.
Während Wicke /1/ noch im Jahre 1965 die katalysierte Nachverbrennung als ein
auf chlorierte Kohlenwasserstoffe nicht anwendbares Verfahren beschrieb, wurde in
den siebziger Jahren die Methode der katalysierten Totaloxidation zur Beseitigung
von Chlorkohlenwasserstoffen im Sinne der Luft- und Abwasserreinigung erstmals
aufgegriffen.
Im Anschluß daran sind eine Reihe von Veröffentlichungen und Patenten
erschienen, welche sich mit dieser Problematik befassen /2-6/.
Bei den bisher bekannten Katalysatorsystemen wird als Trägermaterial hauptsächlich
Al₂O₃ verwendet /7-10/, auch Zeolithe kommen zum Einsatz /11/. Die häufige
Verwendung von Al₂O₃ ist unter anderem begründet in seinen positiven
Eigenschaften bei der katalysierten Oxidation nichtchlorierter Kohlenwasserstoffe.
Al₂O₃ übernimmt hierbei neben der Funktion als Trägermaterial auch katalytische
Funktion. Jedoch ein entscheidender Nachteil dieses Materials ist seine Eigenschaft,
flüchtige Chloride, nämlich AlCl₃ bzw. [AlCl₄]⁻ zu bilden, die erzeugt werden, da
bei der katalysierten Oxidation chlorierter Kohlenwasserstoffe neben CO₂ und H₂O
auch HCl und Cl₂ entstehen. Dies kann bei der katalysierten Nachverbrennung
chlorierter Kohlenwasserstoffe zu Veränderungen im Katalysatorgefüge oder
letztlich sogar zur Zerstörung des Katalysatorsystems führen.
Als Aktivkomponenten dienen im allgemeinen entweder Metalle in elementarer
Form wie z. B. Fe, Ni, Mn, Cr, Cu, Pd, Pt, Ce /9, 11/ oder Metalloxide wie z. B.
Fe₂O₃, NiO, Mn₂O₃, CuO und Cr₂O₃, allein oder in Kombination /7,8,10/. Aus
ökonomischen Gründen sollten die teuren Metalle Palladium und Platin ersetzt
werden. Ökologisch bedenklich sind vor allem Kupfer und Kupferoxid als
Aktivkomponenten. Sie sollen die Dioxinbildung katalysieren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, neuartige Katalysatoren zur katalysierten
Nachverbrennung chlorierter Kohlenwasserstoffe zur Verfügung zu stellen, die die
oben aufgeführten Nachteile nicht aufweisen, die also aus einem Trägermaterial
bestehen, das
- - ein hohes spezifisches Porenvolumen,
- - eine große spezifische Oberfläche
- - und dabei ausreichende Resistenz gegenüber HCl aufweist,
sowie aus geeigneten Aktivkomponenten, die weder ökonomisch unvertretbar, noch
ökologisch bedenklich oder giftig sind.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß als Trägermaterial für Katalysatoren zur
katalysierten Nachverbrennung chlorierter Kohlenwasserstoffe an sich bekannte
poröse Gläser und als Aktivkomponenten Metalle und/oder Metalloxide aus der
dritten Hauptgruppe und/oder der ersten bis achten Nebengruppe des
Periodensystems der Elemente verwendet werden, insbesondere die Metalle Ag, Au,
Al, Zn, La, Ti, Zr, V, Cr, Mo, W, Mn, Fe, Ru, Co, Rh, Ir, Ni, Pd, Pt und/oder deren
Oxide.
Poröse Gläser gehören zur Verbindungsklasse der hochkieselsäurehaltigen
Adsorbenzien. Unter dem Begriff "Poröse Gläser" versteht man ein 96-98% SiO₂
enthaltendes, poröses schwammartiges Material, das als "VYCOR-Glas" (PVG) oder
neuerdings als "Controlled Pore Glas" (CPG) bezeichnet wird.
Poröse Gläser werden auf der Basis von Alkaliborosilikatgläsern, meist
Natriumborosilikatgläser (Na₂O-B₂O₃-SiO₂), hergestellt. Es werden dabei Gläser
benutzt die sich in eine lösliche, natriumreiche Boratphase sowie in eine unlösliche,
fast ausschließlich aus SiO₂ bestehende Phase entmischen, wobei beide eine
zusammenhängende Durchdringungsstruktur bilden. Nach Entfernung der löslichen
Phase durch Waschen mit Wasser oder Säuren bleibt ein poröses SiO₂-Skelett
zurück.
Die Eigenschaften poröser Gläser sind im folgenden aufgeführt:
- - poröse Gläser bilden ein schwammartiges, poröses SiO₂-Skelett
- - die Porenstruktur wird durch ein untereinander verbundenes Kanalsystem gebildet
- - die spezifischen Oberflächen poröser Gläser liegen zwischen 40 und 300 m²/g
- - es liegt in der Regel eine enge Porenradienverteilung vor bei Gesamtporenvolumina von bis zu 900 mm³/g
- - poröse Gläser enthalten unterschiedlich strukturiertes SiO₂ (Netzwerk-SiO₂, feindisperses SiO₂, Cristobalit)
- - durch die Variation der Herstellungsbedingungen ist eine weitgehende Modifizierung der äußeren Gestalt (Formkörper, Fasern) und vor allem der Textur (Porengrößenverteilung) möglich
- - poröse Gläser enthalten bis zu 4 Massen-% Fremdoxide, zumeist B₂O₃
- - poröse Gläser verfügen über eine hohe Oberflächenpolarität
- - poröse Gläser sind strahlungsbeständig und von hoher chemischer Widerstandsfähigkeit.
Aufgrund dieser Eigenschaften werden poröse Gläser seit etwa zehn Jahren als
Trägermaterial für diverse Katalysatoren verwendet. Derartige Katalysatoren mit
porösen Gläsern als Trägermaterial werden eingesetzt zum:
- - Cracken von Kohlenwasserstoffen /10/
- - Entgiften von Autoabgasen an Edelmetallen /11/
- - Hydrieren von Olefinen und Aromaten an Ni, Pd, Pt /12/
- - Aromatisieren von Kohlenwasserstoffen mit Pt, WO₃ oder MoO₃ als Aktivkomponenten /13/.
Obwohl poröse Gläser bereits als Trägermaterial für diverse andere
Katalysatorsysteme bekannt sind und obwohl sie gegenüber den für die katalysierte
Nachverbrennung chlorierter Kohlenwasserstoffe bisher hauptsächlich verwendeten
Aluminiumoxiden und Zeolithen hinsichtlich spezifischer Oberfläche und
Gesamtporenvolumen zumindest gleichwertig und hinsichtlich chemischer
Widerstandsfähigkeit eindeutig überlegen sind, wurden sie bisher nicht als
Trägermaterial für die katalysierte Nachverbrennung chlorierter Kohlenwasserstoffe
eingesetzt. Dies beruht u. a. möglicherweise darauf, daß für Oxidationskatalysatoren
üblicherweise Trägermaterialien mit einer großen Zahl sogenannter acider Zentren
verwendet werden, wie es beispielsweise bei Aluminiumoxid der Fall ist. Diese
(Brönstedt- oder Lewis-) aciden Zentren dienen als Sorptionsplätze für die
jeweiligen Schadstoffrnoleküle. Poröse Gläser besitzen solche aciden Zentren von
Natur aus nicht.
Genau an dieser Stelle setzt die vorliegende Erfindung an. Es wird ein Katalysator
zur katalysierten Nachverbrennung chlorierter Kohlenwasserstoffe vorgeschlagen,
mit porösem Glas als Trägermaterial und Metallen und/oder Metalloxiden aus der
dritten Hauptgruppe und/oder der ersten bis achten Nebengruppe des
Periodensystems der Elemente, insbesondere die Metalle Ag, Au, Al, Zn, La, Ti, Zr,
V, Cr, Mo, W, Mn, Fe, Ru, Co, Rh, Ir, Ni, Pd, Pt und/oder deren Oxide als
Aktivkomponenten. Ein solcher Katalysator ist wesentlich säurebeständiger als
konventionelle Katalysatoren mit Al₂O₃ als Trägermaterial.
In einer bevorzugten Ausführungsform besteht das Trägermaterial aus porösem
Glas, dessen Acidität dadurch erhöht ist, daß Si-Atome im Netzwerk, d. h. im SiO₂-
Gerüst des Glases durch Al-Atome ersetzt sind. Ein Verfahren zur Herstellung eines
solchen mit Aluminium vergüteten Glases ist beschrieben bei Tschistowskaja und
Janowski /14/. Durch die Fixierung im Netzwerk ist das Aluminium vor einem
möglichen Säureangriff geschützt. Auf diese Weise erhält man ein Trägermaterial
mit den gewünschten aciden Zentren, das gleichzeitig säurebeständig ist. Ein
solchermaßen modifiziertes poröses Glas ist bisher nicht als Trägermaterial für
Katalysatoren bekannt.
Die Herstellung eines erfindungsgemäßen Katalysators erfolgt nach konventionellen
Verfahren durch Tränken des Trägermaterials, des porösen Glases mit einer
Salzlösung des als Aktivkomponente verwendeten Metalls und anschließendem
Trocknen und thermischen Aktivieren.
Zum Einführen acider Zentren in das Glas wird vor der Beschichtung mit der
Aktivkomponente das poröse Glas mit einer Aluminiumsalz-Schmelze, insbesondere
einer Al(NO₃)₃-Schmelze, zum Zwecke des Ionenaustauschs zwischen Si4+- und
Al3+-Ionen behandelt und anschließend thermisch aktiviert.
Im ersten Ausführungsbeispiel wird die Beschichtung von porösem Glas mit Cobalt
als Aktivkomponente näher beschrieben.
Hergestellt wurde der erfindungsgemäße Katalysator durch Tränken einer
definierten Menge des porösen Glases mit einem Überschuß einer 2 molaren
Cobaltnitrat-Lösung. Daran schloß sich eine Trocknung bei 150°C und eine
thermische Aktivierung (Kalzinierung) bei 600°C an.
Das zweite Ausführungsbeispiel beschreibt einen Katalysator mit einem
Trägermaterial aus mit Aluminium modifizierten porösen Glas. Zur Einlagerung
von Al3+-Ionen in das poröse Glas wurde zunächst eine definierte Menge des
porösen Glases mit einem Überschuß an Al(NO₃)₃-Schmelze über einen Zeitraum
von 5 Stunden versetzt. Danach erfolgte eine thermische Aktivierung (bei 600°C) des
so behandelten Glases. Die außen aufliegende Schicht aus Al₂O₃ wurde durch eine
Behandlung mit 3 n HCl über einen Zeitraum von 7 Tagen beseitigt. Das auf diese
Weise modifizierte Trägermaterial wurde mit einem Überschuß einer 2 molaren
Chromnitrat-Lösung getränkt. Daran schloß sich eine Trocknung bei 150°C und eine
Kalzinierung bei 600°C an.
Im folgenden werden die erfindungsgemäßen Katalysatoren näher charakterisiert
hinsichtlich der spezifischen Oberflächen, der spezifischen Porenvolumina, der
Porenradienverteilungen sowie der Resistenz des unbeladenen Trägers gegenüber
HCl.
Zur Beurteilung der Aktivität der Katalysatoren bei der katalysierten
Nachverbrennung chlorierter Kohlenwasserstoffe wurde die Temperatur des
annähernd vollständigen Umsatzes eines Chlorkohlenwasserstoffs ermittelt. Als
annähernd vollständiger Umsatz wird ein Umsatz von 99% definiert.
Außerdem wurden Messungen bezgl. der Langzeitstabilität der Katalysatoren
durchgeführt.
Die spezifischen Oberflächen wurden mittels Stickstoff-Adsorption nach Brunauer,
Emmett und Teller, der sogenannten BET-Methode, bestimmt. Durch Quecksilber-
Porosimetrie-Messungen konnten die spezifischen Porenvolumina und die
Porenradienverteilungen ermittelt werden. Als Maß für die Säureresistenz wurde die
Gewichtsabnahme in 5%iger Salzsäure nach einer Standzeit von 7 Tagen gemessen.
Für den unbeschichteten Träger aus porösem Glas ergaben sich folgende Werte:
Spezifisches Porenvolumen: 977,4 mm³/g
Spezifische Oberfläche: 152,4 m²/g
Gewichtsabnahme nach 7 Tagen: 0,8%
Spezifisches Porenvolumen: 977,4 mm³/g
Spezifische Oberfläche: 152,4 m²/g
Gewichtsabnahme nach 7 Tagen: 0,8%
Für einen erfindungsgemäßen Katalysator mit Cobaltbeschichtung ergaben sich
folgende Werte:
Spezifisches Porenvolumen: 934,4 mm³/g
Spezifische Oberfläche: 127,3 m²/g
Beladung [Massen-%] 7,7%
Spezifisches Porenvolumen: 934,4 mm³/g
Spezifische Oberfläche: 127,3 m²/g
Beladung [Massen-%] 7,7%
Für einen erfindungsgemäßen Katalysator mit Aluminiumeinlagerung im Glas und
Chrombeschichtung ergaben sich folgende Werte:
Spezifisches Porenvolumen: 657,7 mm³/g
Spezifische Oberfläche: 98,0 m²/g
Beladung [Massen-%] Al : 2,9%
Cr: 8,5%
Spezifisches Porenvolumen: 657,7 mm³/g
Spezifische Oberfläche: 98,0 m²/g
Beladung [Massen-%] Al : 2,9%
Cr: 8,5%
Die Beladungen mit metallischer Aktivkomponente wurden durch
Röntgenfluoreszenz-Analyse bestimmt.
In einer Laboranlage wurden die Katalysatoren, als Festbett-Schüttung vorliegend,
einem Lösemittel/Luft-Gemisch ausgesetzt, das als Modell-Chlorkohlenwasserstoff
Trichlorethylen in einer Konzentration von 5 g/m³ Luft enthielt. Das Gasgemisch
und die Schüttung wurden auf diejenige Temperatur erhitzt, bei der der
Trichlorethylen-Anteil zu 99% oxidiert wird. Die Raumbelastung betrug 7.500 h-1.
Folgende Werte wurden ermittelt:
Für einen erfindungsgemaßen Katalysator mit Cobaltbeschichtung ergaben sich
folgende Werte:
Totaloxidations-Temperatur: 556°C
Gewichtsverlust [Massen-%]: 0,7%
Totaloxidations-Temperatur: 556°C
Gewichtsverlust [Massen-%]: 0,7%
Für einen erfindungsgemaßen Katalysator mit Aluminiumeinlagerung im Glas und
Chrombeschichtung ergaben sich folgende Werte:
Totaloxidations-Temperatur: 445°C
Gewichtsverlust [Massen-%]: 0,7%
Totaloxidations-Temperatur: 445°C
Gewichtsverlust [Massen-%]: 0,7%
Das unbeschichtete poröse Glas besitzt im Vergleich zu Al₂O₃ eine in ihrer Höhe
vergleichbare spez. Oberfläche sowie ein wesentlich größeres spez. Porenvolumen,
wobei die eng begrenzte Anordnung der Poren des porösen Glases im Bereich der
Mesoporen (20-40 nm) und der Makroporen (2000-4000 nm) auffallend ist. Dies
wirkt sich positiv auf die Selektivität bei Oxidationsreaktionen aus. Die Beladung des
Katalysators mit Metalloxid bewirkt eine Reduzierung des spez. Porenvolumens und
der spez. Oberfläche, ändert aber nichts am Gesamteindruck der
Porenradienverteilung.
Deutlich überlegen zeigt sich das unbeschichtete poröse Glas dem Al₂O₃ in Bezug
auf die Säureresistenz. Die Gewichtsabnahme von 0,7 Massen-% liegt bereits im
Bereich der Nachweisgrenze. Bei vergleichbaren Al₂O₃-Katalysatoren wurden
dagegen nach einer Standzeit von 7 Tagen unter analogen Bedingungen
Gewichtsabnahmen zwischen 4 und 5% gemessen.
Dieses Ergebnis schlägt sich auch in den Messungen zur Langzeitstabilität nieder.
Nach einer Betriebsdauer von nur 5 Tagen verliert ein Katalysator auf Al₂O₃-Basis
bereits 3-4 Massen-% an Gewicht. Der Gewichtsverlust des Katalysators mit
porösem Glas als Trägermaterial liegt mit 0,7 Massen-% dagegen wieder an der
Nachweisgrenze. Dies heißt mit anderen Worten, daß speziell bei der katalysierten
Nachverbrennung chlorierter Kohlenwasserstoffe Katalysatoren auf der Basis
porösen Glases am ehesten die in der Praxis geforderten Standzeiten erfüllen
können.
Das Trägermaterial aus porösem Glas kann im Prinzip in beliebiger geometrischer
Gestalt und Größe hergestellt und eingesetzt werden. Praxisrelevante
Teilchengrößen liegen aber etwa zwischen 50 µm und 5 cm, insbesondere zwischen
100 µm und 3 cm. Das Trägermaterial kann auch auf Formkörper und andere
ausgedehnte Strukturen aufgebracht werden. Der Katalysator kann in Form eines
Festbettes oder Wirbelbettes mit dem zu reinigenden Gas in Kontakt gebracht
werden.
Bei dem Verfahren zur katalysierten Nachverbrennung von chlorierten
Kohlenwasserstoffen mit Hilfe des erfindungsgemäßen Katalysators wird das zu
reinigende Gas bei Temperaturen bis 600°C und Raumgeschwindigkeiten bis zu
25000 h-1 an den katalytischen Flächen entlanggeleitet.
Literaturverzeichnis
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/2/ Sare, E.J.; Lavanish, J.M.; US Patent 4059677 (1977)
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/4/ Manning, M.P.; Hazard. Waste 1 (1984) 41
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/6/ Chaterjee, S.; Greene H.L.; J. Catal, 130 (1991) 76
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/12/ Wolf, F.; Janowski, F.; Heyer, W.; Z. anorg. Chem. 432 (1977) 242
/13/ Wolf, F.; Janowski, F.; Chem.-Ing.-Tech. 52 (1980) 802
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/14/ Tschistowskaja, I; Janowski, F.; Wiss. Z. Univ. Halle, 5 (1988) 43-52.
Claims (8)
1. Katalysatoren für die katalysierte Nachverbrennung chlorierter Kohlen
wasserstoffe,
bestehend aus
einem Trägermaterial aus porösem Glas und
Aktivkomponenten aus Metallen und/oder Metalloxiden.
2. Katalysatoren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Trägermaterial aus porösem Glas besteht, bei dem Silizium-Atome
gegen Aluminium-Atome ausgetauscht sind.
3. Katalysatoren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das als Trägermaterial verwendete poröse Glas einen SiO₂-Anteil von
mindestens 92% besitzt.
4. Katalysatoren nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Aktivkomponenten, einzeln oder in Kombination, Metalle und/oder
Metalloxide aus der 3. Hauptgruppe und/oder der 1. bis 8. Nebengruppe des
Periodensystems der Elemente, insbesondere die Metalle Al, Ag, Au, Zn, La,
Ti, Zr, V, Cr, Mo, W, Mn, Fe, Ru, Co, Rh, Ir, Ni, Pd, Pt und/oder deren Oxide
verwendet sind.
5. Katalysatoren nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Trägermaterial auf Formkörper aufgebracht ist.
6. Katalysatoren nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägerteilchen einen Durchmesser zwischen 50 µm und 5 cm,
insbesondere zwischen 100 µm und 3 cm aufweisen.
7. Katalysatoren nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägerteilchen im Festbett oder Wirbelbett eingesetzt werden.
8. Verfahren zur katalysierten Verbrennung chlorierter Kohlenwasserstoffe,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schadstoffe bei Temperaturen bis zu 600°C und
Raumgeschwindigkeiten bis zu 25000 h-1 über Katalysatoren gemäß den
Ansprüchen 1 bis 7 geleitet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4413734A DE4413734C2 (de) | 1993-04-29 | 1994-04-20 | Katalysatoren für die Verbrennung chlorierter Kohlenwasserstoffe |
Applications Claiming Priority (2)
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---|---|---|---|
DE4314063 | 1993-04-29 | ||
DE4413734A DE4413734C2 (de) | 1993-04-29 | 1994-04-20 | Katalysatoren für die Verbrennung chlorierter Kohlenwasserstoffe |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4413734A1 true DE4413734A1 (de) | 1994-11-03 |
DE4413734C2 DE4413734C2 (de) | 1996-02-29 |
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ID=6486695
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE4413734A Expired - Fee Related DE4413734C2 (de) | 1993-04-29 | 1994-04-20 | Katalysatoren für die Verbrennung chlorierter Kohlenwasserstoffe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4413734C2 (de) |
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EP0761308A1 (de) * | 1995-09-12 | 1997-03-12 | Basf Aktiengesellschaft | Schalenkatalysatoren für instationär geführte Verfahren |
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1994
- 1994-04-20 DE DE4413734A patent/DE4413734C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE4413734C2 (de) | 1996-02-29 |
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