DE4413440C2 - Schaltungsanordnung zur netzfreundlichen Energieeinspeisung einer Wechselrichteranlage in ein Drehstromnetz - Google Patents
Schaltungsanordnung zur netzfreundlichen Energieeinspeisung einer Wechselrichteranlage in ein DrehstromnetzInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zur netzfreundlichen, d. h.
oberschwingungsarmen und blindleistungsminimierbaren Energieeinspeisung einer
Wechselrichteranlage in ein Drehstromnetz.
Bevorzugte Anwendungsgebiete sind der Einsatz in Windenergieanlagen großer Leistung,
Windparks sowie für Wellengeneratoranlagen an Bord von Schiffen.
Es ist bekannt, indirekte Umrichter zur Kopplung von Elektroenergieerzeugungsanlagen
mit elektrischen Netzen einzusetzen. Der ausgangsseitige netzgeführte, netzgelöschte
Wechselrichter prägt den m Strängen des elektrischen Netzes um jeweils 360°/m
phasenverschobene rechteckförmige Wechselströme auf. Die Grundschwingungen der
Wechselströme sind gegenüber den Strangspannungen des elektrischen Netzes um den
Steuer- und halben Kommutierungswinkel des Wechselrichters phasenverschoben, so daß
der Wechselrichter eine induktive Blindleistungsbelastung des Netzes darstellt. Der
Oberschwingungsanteil der Strangströme ist Ursache für Verzerrungen der
Netzspannungen sowie für Zusatzverluste.
In den Patentschriften US 4.849.870 und US 3.876.923 sind Wechselrichteranlagen
beschrieben, die eine Reduzierung des Oberschwingungsanteils der drehstromseitigen
Strangströme durch Parallelschalten mindestens zweier netzgelöschter
Wechselrichter als Zielstellung haben. Das Parallelschalten erfolgt entweder direkt
auf der Gleichstromseite und indirekt über speziell auszulegende Induktivitäten auf
der Drehstromseite oder direkt auf der Drehstromseite und indirekt über gesonderte
gesteuerte Gleichrichter auf der Gleichstromseite. Abgesehen vom
schaltungstechnischen Aufwand dieser bekannten Wechselrichteranlagen, haben sie
den Nachteil, daß sie induktive Blindleistung zur Kompensation ihrer
Kommutierungs- und Steuerblindleistung auf der Drehstromseite benötigen.
Das technische Problem der Erfindung besteht darin, die Blindleistungs- und
Oberschwingungsbelastung unabhängig vom Steuer- und Kommutierungswinkel des
Wechselrichters zu minimieren.
Das Problem wird dadurch gelöst, daß dem netzgeführten, netzgelöschten Wechselrichter
mit dem Steuerwinkel ß₁ ein netzgeführter, selbstgelöschter Wechselrichter mit dem
Steuerwinkel ß₂ parallel geschaltet wird, wobei bei verzögerungsfreier Kommutierung,
d. h., daß wegen fehlender Induktivitäten bei der Kommutierung der
rechteckförmigen Wechselströme der jeweilige Stromstieg bzw. Stromabfall in der
Zeit Null erfolgt, der Steuerwinkel ß₂ = -ß₁ ist. Bei nichtverzögerungsfreier
Kommutierung des netzgelöschten Wechselrichters, d. h., daß wegen vorhandener
Induktivitäten bei der Kommutierung der rechteckförmigen Wechselströme der
jeweilige Stromstieg bzw. Stromabfall nicht in der Zeit Null erfolgen kann, wird
ß₂ = -ß₁ + ßR in Abhängigkeit vom eingangsseitigen Gleichstrom des netzgelöschten
Wechselrichters so gewählt, daß der eingangsseitige Gleichstrom des selbstgelöschten
Wechselrichters gleich dem eingangsseitigen Gleichstrom des netzgelöschten
Wechselrichters ist.
Diese Kombination eines netzgeführten, netzgelöschten Wechselrichters mit einem
netzgeführten, selbstgelöschten Wechselrichter zeichnet sich durch folgende Vorteile
gegenüber einem alleinigen netzgeführten, netzgelöschten Wechselrichter aus:
- - Die neuartige Schaltungsanordnung benötigt keine Steuerblindleistung.
- - Die Oberschwingungen der Strangströme können auf ca. 50% reduziert werden, wodurch die Verzerrungen der Netzspannungen und die Zusatzverluste an den Netzimpedanzen wesentlich verringert werden. Die Oberschwingungen werden noch weiter reduziert, wenn die Schaltungsanordnung durch weitere parallel geschaltete Wechselrichter erweitert wird.
- - Aufgrund der neuen technischen Parameter der Wechselrichteranlage ist ihr Einsatz in neuen Bereichen der Energieeinspeisung, z. B. in Windenergieanlagen großer Leistung, Windparks sowie für Wellengeneratoranlagen an Bord von Schiffen, geeignet. Vorteilhaft wird dabei die Schaltungsanordnung mit konstantem Steuerwinkel ß₁ in einem indirekten Umrichter mit einem Gleichstrom-Pulssteller im Gleichstrom-Zwischenkreis betrieben, wie beispielsweise in einer pulsgesteuerten unter- oder übersynchronen Stromrichter kaskade.
Die Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen näher erläutert. In den
dazugehörigen Zeichnungen zeigt
Fig. 1 ein Blockschaltbild eines indirekten Umrichters mit einem netzgeführten,
netzgelöschten Wechselrichter zur Kopplung von Elektroenergie
erzeugungsanlagen mit einem elektrischen Netz,
Fig. 2 ein Blockschaltbild einer Anordnung der parallelgeschalteten
Wechselrichter im indirekten Umrichter,
Fig. 3 eine Darstellung der zeitlichen Verläufe der Netzstrangspannungen und
-ströme.
In Fig. 1 ist ein bekannter indirekter Umrichter, bestehend aus Gleichrichtern 1, über die
verschiedene Elektroenergieerzeuger 2 in den Gleichstromzwischenkreis 3 einspeisen, dem
Gleichstromzwischenkreis 3 sowie einem Wechselrichter 4, der die zu übertragende
Leistung in das Drehstromnetz 5 mit den Strängen L₁, L₂, L₃ einspeist, dargestellt.
In Fig. 2 ist der Wechselrichter 4a ein netzgelöschter, der den Strängen L₁, L₂, L₃ des
Drehstromnetzes 5 jeweils einen Strom i₁ aufprägt, während der Wechselrichter 4b ein
selbstgelöschter Wechselrichter, der den Strängen L₁, L₂, L₃ des Drehstromnetzes 5
jeweils einen Strom i₂ aufprägt, ist.
Fig. 3 zeigt die zeitlichen Verläufe der Ströme in bezug auf die Strangspannung des
Netzes 5. Der Strom i₁ des netzgelöschten Wechselrichters 4a setzt sich aus den Strömen
i1,L1, i1,L2, i1,L3 der Stränge des Netzes 5 zusammen.
Jeder dieser Ströme i1,L1, i1,L2, i1,L3 der Stränge des Netzes 5 ist gegenüber den
Strangspannungen um den Winkel β₁ phasenverschoben. Um diesen Winkel β₁ ist der
Einschalt- bzw. Zündzeitpunkt der Ströme i1,L1, i1,L2, i1,L3 der Stränge des Netzes 5
gegenüber den Schnittpunkten der Halbschwingungen der Strangspannungen zeitlich
verschoben bzw. verfrüht und wird deshalb als Steuerwinkel oder auch als Zünd-
oder Zündverfrühungswinkel definiert. Bei Netzlöschung muß dieser Steuerwinkel β₁
größer oder gleich null (positiv) sein, bei netzunabhängiger Löschung, d. h.
Selbstlöschung, darf der Steuerwinkel kleiner als null (negativ) sein, dargestellt durch
den Steuerwinkel β₂ des selbstgelöschten Wechselrichters 4b.
Entsprechendes, wie für den netzgelöschten Wechselrichter 4a, gilt für den
selbstgelöschten Wechselrichter 4b in bezug auf dessen Strom i₂ mit den Teilkomponenten
i2,L1, i2,L2, i2,L3.
Die Summe iL der jeweiligen Strangströme beider Wechselrichter 4a, 4b ist am Beispiel
für den Strang L1 des Netzes 5 dargestellt:
iL = iL1 = i1,L1+i2,L1
Claims (4)
1. Schaltungsanordnung zur oberschwingungsarmen und blindleistungsminimierbaren
Energieeinspeisung einer Wechselrichteranlage mit mindestens zwei
parallelgeschalteten Wechselrichtern, dadurch gekennzeichnet, daß
einem netzgeführten, netzgelöschten Wechselrichter (4a) mit einem Steuerwinkel
β₁ ein netzgeführter, selbstgelöschter Wechselrichter (4b) mit einem Steuerwinkel
β₁ parallel geschaltet ist, wobei bei einer verzögerungsfreien Kommutierung
β₂ = -β₁ ist.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei
nichtverzögerungsfreier Kommutierung des netzgelöschten Wechselrichters (4a)
β₂ = -β₁+βR in Abhängigkeit vom eingangsseitigen Gleichstrom des
netzgelöschten Wechselrichters (4a) so gewählt ist, daß der eingangsseitige
Gleichstrom des selbstgelöschten Wechselrichters (4b) gleich dem eingangsseitigen
Gleichstrom des netzgelöschten Wechselrichters (4a) ist.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie
durch weitere parallel geschaltete Wechselrichter (4a; 4b) erweitert wird.
4. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit
konstantem Steuerwinkel β₁ in einem beliebigen indirekten Umrichter mit einem
Gleichstrom-Pulssteller im Gleichstrom-Zwischenkreis betrieben wird.
Priority Applications (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| DE19944413440 DE4413440C2 (de) | 1994-04-18 | 1994-04-18 | Schaltungsanordnung zur netzfreundlichen Energieeinspeisung einer Wechselrichteranlage in ein Drehstromnetz |
Applications Claiming Priority (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| DE19944413440 DE4413440C2 (de) | 1994-04-18 | 1994-04-18 | Schaltungsanordnung zur netzfreundlichen Energieeinspeisung einer Wechselrichteranlage in ein Drehstromnetz |
Publications (2)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE4413440A1 DE4413440A1 (de) | 1995-11-09 |
| DE4413440C2 true DE4413440C2 (de) | 1997-03-27 |
Family
ID=6515780
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| DE19944413440 Expired - Fee Related DE4413440C2 (de) | 1994-04-18 | 1994-04-18 | Schaltungsanordnung zur netzfreundlichen Energieeinspeisung einer Wechselrichteranlage in ein Drehstromnetz |
Country Status (1)
| Country | Link |
|---|---|
| DE (1) | DE4413440C2 (de) |
Family Cites Families (2)
| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| US3876923A (en) * | 1973-11-28 | 1975-04-08 | Reliance Electric Co | Inverter paralleling for harmonic reduction |
| US4849870A (en) * | 1988-01-25 | 1989-07-18 | Westinghouse Electric Corp. | Method of operating a-c drive with parallel connected d-c link power converters |
-
1994
- 1994-04-18 DE DE19944413440 patent/DE4413440C2/de not_active Expired - Fee Related
Also Published As
| Publication number | Publication date |
|---|---|
| DE4413440A1 (de) | 1995-11-09 |
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