DE4411984A1 - Abdeckung von Deponien oder Ablagerungen sowie Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents

Abdeckung von Deponien oder Ablagerungen sowie Verfahren zu ihrer Herstellung

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DE4411984A1
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Bernhard Naber
Hans Schwarz
Hans Dr Becker
Steffen Dr Wagner
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BASF Schwarzheide GmbH
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    • B09DISPOSAL OF SOLID WASTE; RECLAMATION OF CONTAMINATED SOIL
    • B09BDISPOSAL OF SOLID WASTE NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B09B1/00Dumping solid waste
    • B09B1/004Covering of dumping sites
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09DCOATING COMPOSITIONS, e.g. PAINTS, VARNISHES OR LACQUERS; FILLING PASTES; CHEMICAL PAINT OR INK REMOVERS; INKS; CORRECTING FLUIDS; WOODSTAINS; PASTES OR SOLIDS FOR COLOURING OR PRINTING; USE OF MATERIALS THEREFOR
    • C09D175/00Coating compositions based on polyureas or polyurethanes; Coating compositions based on derivatives of such polymers
    • C09D175/04Polyurethanes
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
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    • C09K17/00Soil-conditioning materials or soil-stabilising materials
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Description

Die Erfindung betrifft Abdeckungen von Deponien oder Ablagerun­ gen unter Verwendung von Polyurethanen und/oder Polyharnstoffpo­ lyurethanen sowie ein Verfahren zur Herstellung dieser Abdeckun­ gen.
Deponien und Ablagerungen werden gegenwärtig bei der Rekultivie­ rung dauerhaft entsprechend der "Dritten allgemeinen Verwaltungs­ vorschrift zum Abfallgesetz: TA zur Verwertung, Behandlung und sonstigen Entsorgung von Siedlungsabfällen vom 14.05.93" (TA Siedlungsabfall) (Bundesanzeiger G 1990 A JG. 45, Nr. 99a, vom 29.05.93) abgedeckt. Die untersten Schichten sind dabei - von der Deponieoberfläche aus - die Gasdrainage, eine mineralische Dich­ tungsschicht und eine wasser- und gasdichte Kunststoffabdeckung. Diese Abdeckung ist in der Regel entweder eine aus Bahnen ge­ schweißte Polyethylenfolie von 2,5 mm Stärke oder ein Verbund­ material, das durch mechanische Vorrichtungen miteinander verbun­ den wird. Darauf werden dann noch Schichten aus Kies zur Wasser­ ableitung und Erdreich zur Rekultivierung aufgebracht.
Für zeitweilige Deponieabdeckungen gibt es bis heute keine tech­ nischen Vorschriften. Die Abdeckungen werden je nach Bedarf ein­ gesetzt. Dabei kommen Folien ebenso wie Erdreich oder Tragluft­ vorrichtungen zum Einsatz. Die Folien bestehen dabei in der Regel aus Polyethylen (HD-PE), die Bahnen werden miteinander ver­ schweißt ("Berg- und Hüttenmännische Monatshefte", 1991, 136(2), Seiten 66-69). Eine Alternative stellen Abdeckungen aus Polychlo­ ropren-Kautschuk dar.
Dieses Verfahren der zeitweiligen Abdeckung mittels Kunst­ stoffolien ist jedoch kostenintensiv sowohl hinsichtlich Material als auch Arbeitszeit beim Auslegen und Einbringen. Deshalb wurde als weitere Möglichkeit die Überdeckung der Deponien bzw. Ablage­ rungen mittels Traglufthallen gegen Verwehungen und Geruchsbelä­ stigungen erprobt. Auch dieses Verfahren ist kostenintensiv. Nach einem neueren Verfahren werden Deponien mit Schaumstoffen abge­ deckt. Bei diesem Verfahren wird ein Aminoplast (Harnstoff-Form­ aldehyd-Kondensat) an Ort und Stelle aufgeschäumt und mittels einer Vorrichtung auf die Deponieoberfläche ausgetragen. Dadurch wird ein Schaumteppich mit hoher Wasseraufnahme erzeugt, der Niederschlagswasser aufnehmen kann. Das Verfahren ist im Ver­ gleich zu der Folienabdeckung weniger kostenintensiv, der Schaum­ teppich kann jedoch nur eine begrenzte Zeit genutzt werden, da er nicht dauerhaft witterungsstabil ist. Außerdem besteht bei diesem Material die Gefahr der Bildung von Formaldehyd durch Abbaupro­ zesse. Der Aminoplastschaum hat durchgängig eine gleichmäßige Struktur, ist jedoch mechanisch nicht sehr belastbar. Er wird aus primären Rohstoffen hergestellt ("Wasser, Luft und Boden", Heft 7/8, 1993, S. 78-91).
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, eine kostengünsti­ ge Abdeckung von Deponien und Ablagerungen zu entwickeln, die den unterschiedlichen Bedingungen des Deponiebetriebes angepaßt wer­ den kann, bei der Nutzung keine umwelt- oder gesundheitsgefähr­ dende Stoffe durch Abbau erzeugt und die Nutzung eines möglichst hohen Anteils an Abfallstoffen erlaubt.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß Abdeckungen von Deponien oder Ablagerungen aus Polyurethanen (PUR) und/oder Polyharnstoffpolyurethanen (PHUR) erzeugt werden.
Gegenstand der Erfindung ist somit eine Abdeckung von Deponien oder Ablagerungen aus einer oder mehreren Schichten, die dadurch gekennzeichnet ist, daß mindestens eine Schicht aus PUR und/oder PHUR gebildet wird.
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstel­ lung solcher Abdeckungen.
Die erfindungsgemäßen Abdeckungen sind kostengünstig herzustel­ len und gestatten den Einsatz von Recyclatpolyolen, welche aus Alt- oder Rest-PUR bzw. -PHUR gewonnen wurden. Bei der Herstel­ lung und dem Einsatz entstehen keine für die Gesundheit und die Umwelt gefährlichen Stoffe. Die Abdeckungen sind für alle offen liegenden Materialien geeignet, die zeitweilig oder dauerhaft ge­ gen Verwehungen geschützt werden sollen. Desweiteren wird durch deren Einsatz die Umgebung vor von diesen Materialien ausgehenden Gasen und Gerüchen und vor Verbringung dieser Stoffe durch Tiere bewahrt.
Insbesondere geeignet ist die Erfindung zur Abdeckung von Haus­ müll- oder Industriemülldeponien. Im Deponiebetrieb ist während Ruhepausen der Beschickung oder durch die temporäre Nichtnutzung bestimmter Bereiche aus den genannten Gründen eine Abdeckung not­ wendig, die schnell, kostengünstig und problemlos erstellt werden kann. Darüber hinaus können die erfindungsgemäßen Abdeckungen auf Deponien oder Halden aus fein- und feinstkörnigen Stoffen, wie zum Beispiel Ablagerungen von Klärschlamm oder Industrieschläm­ men, die nach der Trocknung durch atmosphärische Einflüsse leicht in die Umgebung verbracht werden können, oder auch von bei der Verhüttung von Metallen, insbesondere seltenen Elementen, z. B. bei der Urangewinnung, entstehenden Ablagerungen, aufgebracht werden.
Die erfindungsgemäßen Abdeckungen werden aus PUR und/oder PHUR hergestellt, die ein Umsetzungsprodukt aus
  • a) einem oder mehreren organischen und/oder modifizierten orga­ nischen Di- und/oder Polyisocyanaten mit
  • b) mindestens einer höhermolekularen Verbindung mit mindestens zwei reaktiven Wasserstoffatomen,
  • c) gegebenenfalls einer oder mehrerer niedermolekularer Di- und/ oder Polyhydroxylverbindungen,
  • d) gegebenenfalls einem oder mehreren Treibmitteln,
  • e) gegebenenfalls einem oder mehreren Katalysatoren und
  • f) gegebenenfalls weiterer Hilfsmitteln und/oder Zusatzstoffen darstellen.
Zu den Ausgangsstoffen der erfindungsgemäß verwendeten PUR und/oder PHUR ist folgendes zu bemerken:
  • a) Als organische und/oder modifizierte organische Di- und/oder Polyisocyanate kommen aliphatische, cycloaliphatische, araliphatische und vorzugsweise aromatische mehrwertige Iso­ cyanate in Frage.
    Im einzelnen seien beispielhaft genannt: Alkylendiisocyanate mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen im Alkylenrest, wie 1,12-Dode­ can-diisocyanat, 2-Ethyl-tetramethylen-diisocyanat-1,4, 2-Me­ thyl-pentamethylen-diisocyanat-1,5, Tetramethylen-diisocya­ nat-1,4 und vorzugsweise Hexamethylen-diisocyanat-1,6; cyclo­ aliphatische Diisocyanate, wie Oyclohexan-1,3- und -1,4-diiso­ cyanat sowie beliebige Gemische dieser Isomeren, 1-I-so­ cyanato-3,3,5-trimethyl-5-isocyanatomethyl-cyclohexan (Iso­ phoron-diisocyanat), 2,4- und 2,6-Hexahydrotoluylen-diisocya­ nat sowie die entsprechenden Isomerengemische, 4,4′-, 2,2′- und 2,4′-Di-cyclohexylmethan-diisocyanat sowie die entspre­ chenden Isomerengemische; araliphatische Diisocyanate, wie z. B. 1,4-Xylylen-diisocyanat und Xylylen-diisocyanat-Isome­ renmischungen und vorzugsweise aromatischen Di- und Polyiso­ cyanate, wie z. B. 2,4- und 2,6-Toluylen-diisocyanat und die entsprechenden Isomerengemische, 4,4′-, 2,4′- und 2,2′-Di­ phenylmethan-di-isocyanat (MDI) und die entsprechenden Isomerengemische, Mischungen aus 4,4′- und 2,4′-Diphenylme­ than-diisocyanaten, Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanate, Mischungen aus 4,4′-, 2,4′- und 2,2 ′-Diphenylmethan-diisocya­ naten und Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanaten (Roh-MDI) und Mischungen aus Roh-MDI und Toluylen-diisocyanaten. Die organischen Di- und Polyisocyanate können einzeln oder in Form von Mischungen eingesetzt werden.
    Häufig werden auch sogenannte modifizierte mehrwertige Iso­ cyanate, d. h. Produkte, die durch chemische Umsetzung organi­ scher Di- und/oder Polyisocyanate erhalten werden, verwendet. Beispielhaft genannt seien Ester-, Harnstoff-, Biuret-, Allophanat-, Carbodiimid-, Isocyanurat-, Uretdion-, Ureton­ imin- und/oder Urethangruppen enthaltende Di- und/oder Poly­ isocyanate. Im einzelnen kommen beispielsweise in Betracht: Urethangruppen enthaltende organische, vorzugsweise aromati­ sche Polyisocyanate mit NCO-Gehalten von 33,6 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise von 31 bis 21 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtge­ wicht, beispielsweise mit niedermolekularen Diolen, Triolen, Dialkylenglykolen, Trialkylenglykolen oder Polyoxyalkylen­ glykolen mit Molekulargewichten bis 4200, modifiziertes 4,4′-Diphenylmethan-diisocyanat, Mischungen aus 4,4′- und 2,4′-Diphenylmethan-diisocyanaten oder 2,4- bzw. 2,6-Toluy­ len-diisocyanat, wobei als Di- bzw. Polyoxyalkylen-glykole, die einzeln oder als Gemische eingesetzt werden können, bei­ spielsweise genannt seien: Diethylen-, Dipropylen-, Polyoxy­ ethylen-, Polyoxypropylen- und Polyoxypropylen-polyoxyethy­ len-glykole. Geeignet sind auch NCO-Gruppen enthaltende Pre­ polymere mit NCO-Gehalten von 25 bis 3,5 Gew.-%, vorzugsweise von 21 bis 14 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht, herge­ stellt aus den nachfolgend beschriebenen Polyester- und/oder vorzugsweise Polyether-polyolen und 4,4′-Diphenylmethan­ diisocyanat, Mischungen aus 2,4′- und 4,4′-Diphenylmethan­ diisocyanat, 2,4- und/oder 2,6-Toluylen-diisocyanaten oder Roh-MDI. Bewährt haben sich ferner flüssige Carbodiimid­ gruppen und/oder Isocyanuratringe enthaltende Polyisocyanate mit NCO-Gehalten von 33,6 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 31 bis 21 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht, z. B. auf Basis von 4,4′-, 2,4′- und/oder 2,2′-Diphenylmethan-diisocyanat und/ oder 2,4- und/oder 2, 6-Toluylen-diisocyanat.
    Die modifizierten Polyisocyanate können miteinander oder mit unmodifizierten organischen Polyisocyanaten, wie z. B. 2,4′-, 4,4′-Diphenylmethan-diisocyanat, Roh-MDI, 2,4- und/oder 2,6-Toluylen-diisocyanat gegebenenfalls gemischt werden. Sehr gut geeignet sind z. B. Mischungen aus mit Urethangruppen modifizierten Diphenylmethan-diisocyanaten und/oder Toluylen­ diisocyanaten und/oder Roh-MDI und gegebenenfalls unmodifi­ zierten Diphenylmethan-diisocyanaten und/oder Toluylen-diiso­ cyanaten und/oder Roh-MDI oder auch Prepolymere aus Poly­ hydroxylverbindungen und einem Überschuß an Di- und/oder Polyisocyanaten.
    Die organischen und/oder modifizierten organischen Di- und/oder Polyisocyanate werden in einer Menge von 10-65 Gew.-%,vorzugsweise 40-50 Gew.-%, bezogen auf den Gesamtansatz, eingesetzt.
  • b) Als höhermolekulare Verbindungen mit mindestens zwei reakti­ ven Wasserstoffatomen werden vorzugsweise ganz oder teilweise Recyclatpolyole eingesetzt, die beispielsweise durch hydroly­ tische oder glykolytische Spaltung von PUR und/oder PHUR her­ gestellt werden.
    Damit kann ein wesentlicher Teil der erfindungsgemäßen Abdec­ kungen aus PUR- oder PHUR-Abfällen hergestellt werden, die anderweitig nicht oder nur sehr schwer Wiederverwertung fin­ den. Die durch Hydrolyse bzw. Glykolyse hergestellten Poly­ hydroxylverbindungen können nach mehreren Verfahren erhalten werden. Durch Hydrolyse mittels Wasserdampf in Gegenwart ba­ sischer Katalysatoren wird ein Rohprodukt erhalten, das nach Trocknung mit Oxiranverbindungen, vorzugsweise Propylenoxid, zum Endprodukt umgesetzt wird. Die Hydrolyse ist in dieser oder ähnlicher Form, auch unter Anwendung saurer Katalysatoren, möglich.
    Bei der Glykolyse erfolgt die Spaltung der Polyurethane durch Umesterung mit Glykolen in Gegenwart metallorganischer Katalysatoren, beispielsweise zinn- oder titanorganischer Verbindungen. In einem bevorzugten Verfahren werden Dipropylenglykol als Umesterungsmittel und Titantetrabutylat als Katalysator verwendet.
    Das entstehende Gemisch enthält die durch Abbau, insbesondere durch Hydrolyse, frei gewordenen aromatischen Amine. Um deren Gefährdungspotential auszuschließen, werden bei dem Herstel­ lungsverfahren der Polyhydroxylverbindung ein oder mehrere Oxiranverbindungen zugesetzt. In einem bevorzugten Verfahren werden aromatische und/oder aliphatische Glycidether einge­ setzt.
    Als weitere höhermolekulare Verbindungen b) mit mindestens zwei reaktiven Wasserstoffatomen werden zweckmäßigerweise solche mit einer Funktionalität von 2 bis 8 und einem mittle­ ren Molekulargewicht von 400 bis 12 000 verwendet. Besonders bewährt haben sich Polyole, ausgewählt aus der Gruppe der Polyether-polyole, Polyester-polyole, Polythioether-polyole, hydroxylgruppenhaltigen Polyesteramide, hydroxylgruppen­ haltigen Polyacetale, hydroxylgruppenhaltigen aliphatischen Polycarbonate und polymermodifizierten Polyether-polyole oder Mischungen aus mindestens zwei der genannten Polyole. Insbe­ sondere Anwendung finden Polyester-polyole und/oder Poly­ ether-polyole.
    Geeignete Polyester-polyole können beispielsweise aus organi­ schen Dicarbonsäuren mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen, vorzugs­ weise aliphatischen Dicarbonsäuren mit 4 bis 6 Kohlenstoff­ atomen und mehrwertigen Alkoholen, vorzugsweise Diolen, mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 2 bis 6 Kohlenstoff­ atomen hergestellt werden. Als Dicarbonsäuren kommen bei­ spielsweise in Betracht: Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipin­ säure, Korksäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, Decandicarbon­ säure, Maleinsäure, Fumarsäure, Phthalsäure, Isophthalsäure und Terephthalsäure. Die Dicarbonsäuren können dabei sowohl einzeln als auch im Gemisch untereinander verwendet werden. Anstelle der freien Dicarbonsäuren können auch die entspre­ chenden Dicarbonsäurederivate, wie z. B. Dicarbonsäure-mono- und/oder -diester von Alkoholen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder Dicarbonsäureanhydride eingesetzt werden. Vorzugsweise verwendet werden Dicarbonsäuregemische aus Bernstein-, Glutar- und Adipinsäure in Mengenverhältnissen von beispiels­ weise 20 bis 35 : 35 bis 50 : 20 bis 32 Gew.-Teilen, und ins­ besondere Adipinsäure. Beispiele für zwei- und mehrwertige Alkohole, insbesondere Diole und Alkylenglykole sind: Ethan­ diol, Diethylenglykol, 1,2- bzw. 1,3-Propandiol, Dipropylen­ glykol, 1,4-Butandiol, 1,5-Pentandiol, 1,6-Hexandiol, 1,10-Decandiol, Glycerin, Trimethylolpropan und Penta­ erythrit. Vorzugsweise verwendet werden Ethandiol, Diethylen­ glykol, 1,4-Butandiol, 1,5-Pentandiol, 1,6-Hexandiol, Glyce­ rin oder Mischungen aus mindestens zwei der genannten Diole, insbesondere Mischungen aus 1,4-Butandiol, 1,5-Pentandiol und 1,6-Hexandiol und/oder Glycerin. Eingesetzt werden können ferner Polyester-polyole aus Lactonen, z. B. ε-Caprolacton oder Hydroxycarbonsäuren, z. B. ω-Hydroxycarbonsäure.
    Zur Herstellung der Polyester-polyole können die organischen, z. B. aromatischen und vorzugsweise aliphatischen Polycarbon­ säuren und/oder -derivate und mehrwertigen Alkohole katalysatorfrei oder vorzugsweise in Gegenwart von Vereste­ rungskatalysatoren, zweckmäßigerweise in einer Atmosphäre aus Inertgasen, wie z. B. Stickstoff, Kohlenmonoxid, Helium, Argon u. a. in der Schmelze bei Temperaturen von 150 bis 250°C, vor­ zugsweise 180 bis 220°C, gegebenenfalls unter vermindertem Druck bis zu der gewünschten Säurezahl, die vorteilhafter­ weise kleiner als 10, vorzugsweise kleiner als 2 ist, poly­ kondensiert werden. Nach einer bevorzugten Ausführungsform wird das Veresterungsgemisch bei den obengenannten Temperatu­ ren bis zu einer Säurezahl von 80 bis 30, vorzugsweise 40 bis 30, unter Normaldruck und anschließend unter einem Druck von kleiner als 500 mbar, vorzugsweise 50 bis 150 mbar, poly­ kondensiert. Als Veresterungskatalysatoren kommen beispiels­ weise Eisen-, Cadmium-, Kobalt-, Blei-, Zink-, Antimon-, Magnesium-, Titan- und Zinnkatalysatoren in Form von Metal­ len, Metalloxiden oder Metallsalzen in Betracht. Die Polykon­ densation kann jedoch auch in flüssiger Phase in Gegenwart von Verdünnungs- und/oder Schleppmitteln, wie z. B. Benzol, Toluol, Xylol oder Chlorbenzol, zur azeotropen Abdestillation des Kondensationswassers durchgeführt werden.
    Zur Herstellung der Polyester-polyole werden die organischen Polycarbonsäuren und/oder -derivate und mehrwertigen Alkohole vorteilhafterweise im Molverhältnis von 1 : 1 bis 1,8, vorzugs­ weise 1 : 1,05 bis 1,2, polykondensiert.
    Die erhaltenen Polyester-polyole besitzen vorzugsweise eine Funktionalität von 2 bis 3, insbesondere 2 bis 2,6, und ein mittleres Molekulargewicht von 400 bis 8000, vorzugsweise 600 bis 4000.
    Vorzugsweise verwendet werden jedoch Polyether-polyole, die nach bekannten Verfahren, beispielsweise durch anionische Po­ lymerisation mit Alkalihydroxiden, wie Natrium- oder Kalium­ hydroxid, oder Alkalialkoholaten, wie Natriummethylat, Natrium- oder Kaliumethylat oder Kaliumisopropylat, als Katalysatoren und unter Zusatz mindestens eines Starter­ moleküls, das 2 bis 8, vorzugsweise 2 oder 3, reaktive Wasserstoffatome gebunden enthält, oder durch kationische Po­ lymerisation mit Lewis-Säuren, wie Antimonpentachlorid, Bor­ fluorid-Etherat u. a. oder Bleicherde als Katalysatoren aus einem oder mehreren Alkylenoxiden mit 2 bis 4 Kohlenstoff­ atomen im Alkylenrest hergestellt werden.
    Geeignete Alkylenoxide sind beispielsweise Tetrahydrofuran, 1,3-Propylenoxid, 1,2- bzw. 2,3-Butylenoxid, Styroloxid und vorzugsweise Ethylenoxid und 1,2-Propylenoxid. Die Alkylen­ oxide können einzeln, alternierend nacheinander oder als Mischungen verwendet werden. Als Startermoleküle kommen bei­ spielsweise in Betracht: Wasser, organische Dicarbonsäuren, wie Bernsteinsäure, Adipinsäure, Phthalsäure und Terephthal­ säure, aliphatische und aromatische, gegebenenfalls N-mono-, N,N- und N,N′-dialkylsubstituierte Diamine mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkylrest, wie gegebenenfalls mono- und dialkylsubstituiertes Ethylendiamin, 1,3-Propylendiamin, 1,3- bzw. 1,4-Butylendiamin, 1,2-, 1,3-, 1,4-, 1,5- und 1,6-Hexa­ methylendiamin, Phenylendiamine, 2,3-, 2,4- und 2,6-Toluylen­ diamin und 4,4′-, 2,4′- und 2,2′-Diaminodiphenylmethan.
    Als Startermoleküle kommen ferner in Betracht: Alkanolamine, wie z. B. Ethanolamin, N-Alkyl-alkanolamine, beispielsweise N-Methyl- und N-Ethyl-ethanolamin, Dialkanolamine, wie z. B. Diethanolamin, N-Alkyl-dialkanolamine, beispielsweise N- Methyl- und N-Ethyl-diethanolamin und Trialkanolamine, wie z. B. Triethanolamin und Ammoniak. Vorzugsweise verwendet werden mehrwertige, insbesondere zwei- und/oder dreiwertige Alkohole und/oder Dialkylenglykole, wie Ethandiol, Propan­ diol-1,2 und -1,3, Diethylenglykol, Dipropylenglykol, Butan­ diol-1,4, Hexandiol-1,6, Glycerin, Trimethylol-propan, Penta­ erythrit, Sorbit und Sucrose oder Mischungen aus mindestens zwei mehrwertigen Alkoholen und gegebenenfalls zusätzlich Wasser.
    Die Polyether-polyole, vorzugsweise Polyoxypropylen- und Polyoxypropylen-polyoxyethylen-polyole, besitzen vorteil­ hafterweise eine Funktionalität von 2 bis 8, mittlere Moleku­ largewichte von 800 bis 12 000, vorzugsweise von 1000 bis 6000, und zweckmäßigerweise einen Gehalt an Alkaliionen von kleiner als 10 ppm.
    Als Polyether-polyole eignen sich ferner polymermodifizierte Polyether-polyole, vorzugsweise Pfropf-polyether-polyole, insbesondere solche auf Styrol- und/oder Acrylnitrilbasis, die durch in situ Polymerisation von Acrylnitril, Styrol oder vorzugsweise Mischungen aus Styrol und Acrylnitril, z. B. im Gewichtsverhältnis 90 : 10 bis 10 : 90, vorzugsweise 70 : 30 bis 30 : 70, in zweckmäßigerweise den vorgenannten Polyether­ polyolen analog den Angaben der deutschen Patentschriften 11 11 394, 12 22 669 (US 3 304 273, 3 383 351, 3 523 093), 11 52 536 (GB 10 40 452) und 11 52 537 (GB 987 618) herge­ stellt werden, sowie Polyether-polyoldispersionen, die als disperse Phase, üblicherweise in einer Menge von 1 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis 25 Gew.-%, enthalten: z. B. anorganische Füllstoffe, Polyharnstoffe, Polyhydrazide, tert.-Aminogruppen gebunden enthaltende Polyurethane und/oder Melamin und die z. B. beschrieben werden in der EP-A-011 752 (CA 1 166 403), EP-B-011 752 (US 4 304 708), US-A-4 374 209 und DE-A-32 31 497.
    Die Polyether-polyole können ebenso wie die Polyester-polyole einzeln oder in Form von Mischungen verwendet werden. Ferner können sie mit den polymermodifizierten Polyether-polyolen oder Polyester-polyolen sowie den hydroxylgruppenhaltigen Polyesteramiden, Polyacetalen und/oder Polycarbonaten gemischt werden.
    Als hydroxylgruppenhaltige Polyacetale kommen z. B. die aus Glykolen, wie Diethylenglykol, Triethylenglykol, 4,4′-Di­ hydroxyethoxy-diphenyl-dimethylmethan, Hexandiol und Form­ aldehyd herstellbaren Verbindungen in Frage. Auch durch Poly­ merisation cyclischer Acetale lassen sich geeignete Poly­ acetale herstellen.
    Als Hydroxylgruppen aufweisende Polycarbonate kommen solche der an sich bekannten Art in Betracht, die beispielsweise durch Umsetzung von Diolen, wie Propandiol-1,3, Butandiol-1,4 und/oder Hexandiol-1,6, Diethylenglykol, Trioxyethylenglykol oder Tetraoxyethylenglykol mit Diarylcarbonaten, z. B. Diphenylcarbonat, oder Phosgen hergestellt werden können.
    Zu den hydroxylgruppenhaltigen Polyesteramiden zählen z. B. die aus mehrwertigen, gesättigten und/oder ungesättigten Carbonsäuren bzw. deren Anhydriden und mehrwertigen gesättig­ ten und/oder ungesättigten Aminoalkoholen oder Mischungen aus mehrwertigen Alkoholen und Aminoalkoholen und/oder Polyaminen gewonnenen, vorwiegend linearen Kondensate.
    Die höhermolekularen Verbindungen b) mit mindestens zwei re­ aktiven Wasserstoffatomen werden in einer Menge von 10-65 Gew.-%, vorzugsweise 30-50 Gew.-%, bezogen auf den Ge­ samtansatz, eingesetzt.
  • c) Die für die Abdeckungen verwendeten PUR und/oder PHUR können ohne oder unter Mitverwendung von niedermolekularen Di- und/ oder Polyhydroxylverbindungen, die als Kettenverlängerungs- und/oder Vernetzungsmittel wirken, hergestellt werden. Zur Modifizierung der mechanischen Eigenschaften, z. B. der Härte, kann sich jedoch der Zusatz von Kettenverlängerungsmitteln, Vernetzungsmitteln oder gegebenenfalls auch Gemischen davon als vorteilhaft erweisen. Als Kettenverlängerungs- und/oder Vernetzungsmittel verwendet werden z. B. niedermolekulare, mehrwertige Alkohole, vorzugsweise Diole und/oder Triole, mit mittleren Molekulargewichten kleiner als 480, vorzugsweise von 60 bis 300. In Betracht kommen beispielsweise Wasser, aliphatische, cycloaliphatische und/oder araliphatische Diole mit 2 bis 14, vorzugsweise 4 bis 10 Kohlenstoffatomen, wie z. B. Ethylenglykol, Propandiol-1,3, Decandiol-1,10, o-, m-, p-Dihydroxycyclohexan, Diethylenglykol, Triethylenglykol, Dipropylenglykol, Tripropylenglykol und vorzugsweise Butan­ diol-1,3, Butandiol-1,4, Hexandiol-1,6, Bis-(2-hydroxy­ ethyl)-bisphenol A und Bis-(2-hydroxyethyl)-hydrochinon, Triole, wie 1,2,4-, 1,3,5-Trihydroxy-cyclohexan, Trimethylol­ ethan, Glycerin und Trimethylolpropan und hydroxylgruppen­ haltige Polyalkylenoxide, z. B. mit mittleren Molekulargewich­ ten bis 2500, vorzugsweise von 130 bis 850, auf Basis Ethylen- und/oder 1,2-Propylenoxid und den vorgenannten zur Polyether-polyolherstellung genannten Startermolekülen. Gut geeignet sind ferner Propoxylierungsprodukte des Bisphenol A, z. B. solche mit mittleren Molekulargewichten von 300 bis 1100.
    Als Kettenverlängerungsmittel eignen sich auch N,N′-dialkyl­ substituierte, aromatische Diamine, die gegebenenfalls am aromatischen Rest durch Alkylgruppen substituiert sein können, mit 1 bis 20, vorzugsweise 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im N-Alkylrest, wie z. B. N,N′-Diethyl-, N,N′-Di-sek.-pentyl, N,N′-Di-sek.-hexyl-, N,N′-Di-sek-decyl- und N,N′-Dicyclo­ hexyl-, p- bzw. m-Phenylendiamin, N,N′-Dimethyl-, N,N′- Diethyl-, N,N′-Diisopropyl-, N,N′-Di-sek.-butyl- und N,N′- Dicyclohexyl-4,4′-diamino-diphenylmethan und N,N′-Di-sek.- butylbenzidin.
    Als Vernetzungsmittel (c) vorzüglich bewährt haben sich ferner Polyether-polyole mit einem Alkaliionengehalt bis 1200 ppm, vorzugsweise solche mit einer mittleren Funktiona­ lität von 2 bis 8, einer Hydroxylzahl von 200 bis 1240 und einem Gehalt an Alkaliionen, vorzugsweise Kaliumionen, von 150 bis 1000 ppm. Polyether-polyole mit einem derartigen Alkaliionengehalt können beispielsweise direkt hergestellt werden durch den Einsatz von Alkalihydroxiden oder -alko­ holaten als Alkoxylierungskatalysatoren oder es können vor­ zugsweise handelsübliche Polyether-polyole, die üblicherweise einen Alkaliionengehalt von kleiner als 10 ppm besitzen mit wäßrigem Alkalihydroxid, vorzugsweise einer wäßrigen Kalium­ hydroxidlösung, oder alkoholischen Alkalialkoholatlösungen, vorzugsweise alkoholischen Kaliumalkoholatlösungen, in den erforderlichen Mengen bei Raumtemperatur oder erhöhten Tempe­ raturen, z. B. bei 20 bis 120°C, behandelt werden. Danach wird das zugesetzte und gebildete Wasser bzw. der Alkohol bei einer Temperatur im Bereich von 70 bis 110°C, gegebenenfalls unter vermindertem Druck, z. B. von 0,01 bis 1 mbar, ab­ destilliert.
    Als Vernetzungsmittel mit hohem Alkaliionengehalt vorzüglich bewährt haben sich Polyether-polyole wie z. B. mit Tri­ methylolpropan gestartete Polyoxyethylen-polyole mit einer Hydroxylzahl im Bereich von 630 bis 970 und einem Alkali-, vorzugsweise Kaliumionengehalt, im Bereich von 400 bis 600 ppm und mit Glycerin oder Trimethylolpropan oder einer Gly­ cerin-Trimethylolpropanmischung gestartete Polyoxypropylen­ polyole mit einer Hydroxylzahl im Bereich von 210 bis 930 und einem Alkali-, vorzugsweise Kaliumionengehalt, im Bereich von 400 bis 600 ppm. Als alkalireiche Polyether-polyole eignen sich ferner z. B. Polyoxypropylen-polyole mit einer mittleren Funktionalität von 4 bis 8, vorzugsweise 4 bis 6 und einer Hydroxylzahl von 230 bis 500, vorzugsweise von 250 bis 380, die erhalten werden unter Verwendung von Sucrose oder vor­ zugsweise Sorbit oder Mischungen aus Sucrose und Sorbit als Startermoleküle, wobei als Costarter zusätzlich Wasser, Propylenglykol, Glycerin oder Mischungen aus mindestens zwei der genannten Costarter mitverwendet werden können, mit der Maßgabe, daß die Polyether-polyole einen Alkaliionengehalt, vorzugsweise Kaliumionengehalt, von 200 bis 1000 ppm, vor­ zugsweise 400 bis 700 ppm besitzen. In Betracht kommen ferner Polyoxypropylen- und/oder Polyoxyethylen-polyole mit einem Alkaliionengehalt von 150 bis 800 ppm und einer Hydroxylzahl von 450 bis 750, die erhalten werden können durch Umsetzung von Pentaerythrit oder einer Mischung aus Pentaerythrit und Glycerin und/oder Trimethylolpropan, zweckmäßigerweise in einem Molverhältnis von Pentaerythrit zu Glycerin und/oder Trimethylolpropan von 1 : 1, mit 1,2-Propylenoxid oder Ethylen­ oxid.
    Insbesondere kommen als gegebenenfalls mitverwendete nieder­ molekulare Di- und/oder Polyhydroxylverbindungen in Betracht:
    Umsetzungsprodukte von Triolen, Tetrolen, Pentolen und Hexo­ len mit Alkylenoxiden, beispielsweise das Produkt aus der Ad­ dition von Propylenoxid an Glycerol oder Trimethylolpropan in Gegenwart von Alkalien, das Additionsprodukt von Propylenoxid an Pentaerythrit in Gegenwart von Alkalien, das Additionspro­ dukt von Propylenoxid an Xylit oder Glucose in Gegenwart von Alkalien sowie das Additionsprodukt von Propylenoxid an Sorbitol oder Saccharose. Außer diesen Produkten können auch die Additionsprodukte von Oxiranen an Amine eingesetzt wer­ den; diese wirken dann in der Regel gleichzeitig als Katalysatoren. Beispiele sind Triethanolamin, Tetra-(2- hydroxyethyl)ethylendiamin oder Tetra-(2-hydroxypropyl)­ ethylendiamin. Solche Verbindungen können auch an den Hydro­ xylgruppen durch weitere Umsetzung mit Oxiranen oxalkyliert sein.
    Sofern die Verbindungen der Komponente (c) mitverwendet werden, können diese in Form von Mischungen oder einzeln ein­ gesetzt werden und werden vorteilhafterweise in Mengen von 0,3 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise von 0,5 bis 10 Gew.-%, bezo­ gen auf den Gesamtansatz, angewandt.
  • d) Als ggf. mitverwendetes Treibmittel findet vorzugsweise Was­ ser Verwendung, das mit den organischen, gegebenenfalls modi­ fizierten Polyisocyanaten (a) unter Bildung von Kohlendioxid und Harnstoffgruppen reagiert. Das Wasser wird üblicherweise in Mengen von 0,05 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise von 0,5 bis 3 Gew.-%, bezogen auf den Gesamtansatz, verwendet.
    Als ggf. mitzuverwendendes Treibmittel können anstelle von Wasser oder vorzugsweise in Kombination mit Wasser auch niedrigsiedende Flüssigkeiten, die unter dem Einfluß der exo­ thermen Polyadditionsreaktion verdampfen und vorteilhafter­ weise einen Siedepunkt unter Normaldruck im Bereich von -40 bis 120°C, vorzugsweise von 10 bis 90°C, besitzen, oder Gase eingesetzt werden.
    Die als Treibmittel geeigneten Flüssigkeiten der oben genann­ ten Art und Gase können z. B. ausgewählt werden aus der Gruppe der Alkane, die vorteilhafterweise 3 bis 5 C-Atome aufweisen, wie z. B. Propan, n- und iso-Butan, n- und iso-Pentan und vor­ zugsweise der technischen Pentangemische, Cycloalkane, die vorteilhafterweise 4 bis 6 C-Atome besitzen, wie z. B. Cyclo­ butan, Cyclopenten, Cyclohexen und vorzugsweise Cyclopentan und/oder Cyclohexan, Dialkylether, wie z. B. Dimethylether, Methylethylether oder Diethylether, Cycloalkylenether, wie z. B. Furan, Ketone, wie z. B. Aceton, Methylethylketon, Carbonsäureester, wie Methylformiat, Silane, wie beispiels­ weise Tetramethylsilan, Fluoralkane, die in der Troposphäre abgebaut werden und deshalb für die Ozonschicht unschädlich sind, wie z. B. Trifluormethan, Difluormethan, Difluorethan, Tetrafluorethan und Heptafluorethan und Gase, wie z. B. Stick­ stoff, Kohlenmonoxid und Edelgase wie z. B. Helium, Neon und Krypton. Verwendbar sind ferner Fluorchlorkohlenwasserstoffe, wie z. B. Trichlorfluormethan oder Trichlortrifluorethan und vorzugsweise Difluorchlormethan, Difluorchlorethane, vorteilhafterweise 1-Chlor-1,1-difluorethan, 1,1,1-Tri­ fluor-2,2-dichlorethan oder Mischungen aus mindestens 2 dieser Treibmittel.
    Auch der Einsatz von Carbonsäuren, beispielsweise Ameisen­ säure und Essigsäure, und tertiären Alkoholen, wie tertiäres Butanol, allein oder in Kombination mit den anderen Treib­ mitteln ist möglich.
    Die zweckmäßigste Menge an niedrigsiedenden Flüssigkeiten und Gasen, die jeweils einzeln oder als Flüssigkeits- oder Gas­ mischungen oder als Gasflüssigkeitsgemische eingesetzt werden können, hängt ab von der Dichte, die man erreichen will, und der eingesetzten Menge an Wasser. Die erforderlichen Mengen können durch einfache Handversuche leicht ermittelt werden.
    Zufriedenstellende Ergebnisse liefern üblicherweise Flüssig­ keitsmengen von 0,05 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise von 2 bis 10 Gew.-% und Gasmengen von 0,01 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise von 2 bis 20 Gew.-%, jeweils bezogen auf den Gesamtansatz.
  • e) Als Katalysatoren zur Herstellung der verwendeten PUR und/ oder PHUR werden insbesondere Verbindungen verwendet, die die Reaktion der Hydroxylgruppen enthaltenden Verbindungen der Komponente (b) und gegebenenfalls (c) mit den organischen, gegebenenfalls modifizierten Di- und/oder Polyisocyanaten (a) stark beschleunigen. In Betracht kommen organische Metall­ verbindungen, vorzugsweise organische Zinnverbindungen, wie Zinn-(II)-salze von organischen Carbonsäuren, z. B. Zinn- (II)-diacetat, Zinn-(II)-dioctoat, Zinn-(II)-diethylhe­ xoat und Zinn-(II)-dilaurat und die Dialkylzinn-(IV)-salze von organischen Carbonsäuren, z. B. Dibutyl-zinndiacetat, Di­ butylzinn-dilaurat, Dibutylzinn-maleat und Dioctylzinn-diace­ tat. Die organischen Metallverbindungen werden allein oder vorzugsweise in Kombination mit stark basischen Aminen einge­ setzt. Genannt seien beispielsweise Amidine, wie 2,3-Dimethyl-3,4,5,6-tetrahydropyrimidin, Diazobicyclounde­ can, tertiäre Amine, wie Triethylamin, Tributylamin, Dimethylbenzylamin, N-Methyl-, N-Ethyl-, N-Cyclohexylmorpho­ lin, N,N,N′,N′-Tetramethylethylendiamin, N,N,N′N′-Tetra­ methyl-butandiamin, Pentamethyl-diethylentriamin, Tetrame­ thyl-diaminoethylether, Bis-(dimethylaminopropyl)-harnstoff, Dimethylpiperazin, 1,2-Dimethylimidazol, 1-Aza-bi­ cyclo-(3,3,0)-octan und vorzugsweise 1,4-Diazabi­ cyclo-(2,2,2)-octan und Alkanolaminverbindungen, wie Tri­ ethanolamin, Triisopropanolamin, N-Methyl- und N-Ethyl­ diethanolamin und Dimethylethanolamin.
  • f) Zur Herstellung der verwendeten PUR und/oder PHUR können ge­ gebenenfalls auch Zusatzstoffe und/oder Hilfsmittel mit­ verwendet werden, die der Anpassung der Eigenschaften des PUR und/oder PHUR an die speziellen Erfordernisse der zu bearbei­ tenden Deponie oder Ablagerung dienen.
    Als Zusatzstoffe und Hilfsmittel genannt seien beispielsweise oberflächenaktive Substanzen, Schaumstabilisatoren, Zell­ regler, Gleitmittel, Füllstoffe, Farbstoffe, Pigmente, Anti­ statika, Flammschutzmittel, Hydrolyseschutzmittel, fungi­ statische und bakteriostatisch wirkende Substanzen.
    Als oberflächenaktive Substanzen kommen z. B. Verbindungen in Betracht, welche zur Unterstützung der Homogenisierung der Ausgangsstoffe dienen und gegebenenfalls auch geeignet sind, die Zellstruktur zu regulieren. Genannt seien beispielsweise Emulgatoren, wie die Natriumsalze von Ricinusölsulfaten oder von Fettsäuren sowie Salze von Fettsäuren mit Aminen, z. B. ölsaures Diethylamin, stearinsaures Diethanolamin, ricinol­ saures Diethanolamin, Salze von Sulfonsäuren, z. B. Alkali- oder Ammoniumsalze von Dodecylbenzol- oder Dinaphthylmethan­ disulfonsäure und Ricinolsäure; Schaumstabilisatoren, wie Siloxan-Oxalkylen-Mischpolymerisate und andere Organopoly­ siloxane, oxethylierte Alkylphenole, oxethylierte Fett­ alkohole, Paraffinöle, Ricinusöl- bzw. Ricinolsäureester, Türkischrotöl und Erdnußöl und Zellregler, wie Paraffine, Fettalkohole und Dimethylpolysiloxane. Zur Verbesserung der Emulgierwirkung, der Zellstruktur und/oder Stabilisierung des Schaumes eignen sich ferner oligomere Polyacrylate mit Poly­ oxyalkylen- und Fluoralkanresten als Seitengruppen. Die ober­ flächenaktiven Substanzen werden üblicherweise in Mengen von 0,01 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Komponenten (b) und ggf. (c), angewandt.
    Als Gleitmittel hat sich der Zusatz eines Ricinolsäurepoly­ esters mit einem Molekulargewicht von 1500 bis 3500, vorzugs­ weise von 2000 bis 3000 besonders bewährt, der zweckmäßiger­ weise in einer Menge von 0,5 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 8 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Komponenten (b) und ggf. (c), eingesetzt wird.
    Als Füllstoffe, insbesondere verstärkend wirkende Füllstoffe, sind die an sich bekannten, üblichen organischen und anorga­ nischen Füllstoffe, Verstärkungsmittel, Beschwerungsmittel, Mittel zur Verbesserung des Abriebverhaltens usw. zu verste­ hen. Im einzelnen seien beispielhaft genannt: anorganische Füllstoffe wie silikatische Mineralien, beispielsweise Schichtsilikate wie Antigorit, Serpentin, Hornblenden, Amphi­ bole, Chrisotil, Talkum; Metalloxide, wie Kaolin, Aluminium­ oxide, Aluminiumsilikat, Titanoxide und Eisenoxide, Metall­ salze wie Kreide, Schwerspat und anorganische Pigmente, wie Cadmiumsulfid, Zinksulfid sowie Glaspartikel. Als organische Füllstoffe kommen beispielsweise in Betracht: Ruß, Melamin, Kollophonium, Cyclopentadienylharze und Pfropfpolymerisate.
    Insbesondere eingesetzt werden zur Einstellung bestimmter Ei­ genschaften Feststoffe, wie zerkleinerte, z. B. vermahlene, Polyurethane, mineralische Stoffe, z. B. Aerosil, Kieselsäure, Kreide, Mineralfasern, Schwerspatmehl, Blähton, Bentonite usw. Weiterhin können auch organische und/oder anorganische Vliese oder Textilien in die Polyurethane eingearbeitet wer­ den.
    Die anorganischen und organischen Füllstoffe können einzeln oder als Gemische verwendet werden und werden der Reaktions­ mischung vorteilhafterweise in Mengen von 0,5 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 40 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Komponenten (a) bis (c), einverleibt.
    Geeignete Flammschutzmittel sind beispielsweise Trikresyl­ phosphat, Tris-(2-chlorethyl)phosphat, Tris-(2-chlor­ propyl)phosphat, Tris-(1,3-dichlorpropyl)phosphat, Tris-(2,3-dibrompropyl)phosphat und Tetrakis-(2-chlor­ ethyl)-ethylendiphosphat.
    Außer den bereits genannten halogensubstituierten Phosphaten können auch anorganische Flammschutzmittel, wie roter Phosphor, Blähgraphit, Aluminiumoxidhydrat, Antimontrioxid, Arsenoxid, Ammoniumpolyphosphat und Calciumsulfat oder Cyanursäurederivate, wie z. B. Melamin oder Mischungen aus mindestens zwei Flammschutzmitteln, wie z. B. Blähgraphit und Ammoniumpolyphosphat, Blähgraphit, Melamin und Ammoniumpoly­ phosphat, Ammoniumpolyphosphaten und Melamin sowie gegebenen­ falls Stärke zum Flammfestmachen der erfindungsgemäß herge­ stellten Formkörper verwendet werden. Im allgemeinen hat es sich als zweckmäßig erwiesen, 2 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 25 Gew.-%, der genannten Flammschutzmittel oder -mischungen, bezogen auf das Gewicht des Gesamtansatzes, zu verwenden.
    Weiterhin können Farbstoffe zur Kennzeichnung der Schicht, hydrophile Stoffe zur Erhöhung des Wasseraufnahmevermögens, z. B. Stärke, Polyvinylalkohol, Gelatine, Polyacrylamid, oder hydrophobe Stoffe zur Erhöhung der wasserabweisenden Wirkung, z. B. Paraffin, Fette, Wachse, Öle, Polystyren, Ethylen-Vinyl­ acetat-Copolymeres oder ähnliche, eingesetzt werden.
    Nähere Angaben über die oben genannten anderen üblichen Hilfs- und Zusatzstoffe sind der Fachliteratur, beispiels­ weise der Monographie von J.H. Saunders und K.C. Frisch "High Polymers" Band XVI, Polyurethanes, Teil 1 und 2, Verlag Interscience Publishers 1962 bzw. 1964, oder dem Kunststoff- Handbuch, Polyurethane, Band VII, Carl-Hanser-Verlag, München, Wien, 1. und 2. Auflage, 1966 und 1983 zu entnehmen.
Zur Herstellung der erfindungsgemäß eingesetzten PUR und/oder PHUR werden die organischen, gegebenenfalls modifizierten Di- und/oder Polyisocyanate (a), höhermolekularen Verbindungen mit mindestens zwei reaktiven Wasserstoffatomen (b) und gegebenen­ falls niedermolekularen Di- und/oder Polyhydroxylverbindungen (c) in solchen Mengen zur Umsetzung gebracht, daß das Äquivalenz-Ver­ hältnis von NCO-Gruppen der Di- und/oder Polyisocyanate (a) zur Summe der reaktiven Wasserstoffatome der restlichen Komponenten 1 : 0,3 bis 1 : 2, vorzugsweise 1 : 0,4 bis 1 : 1,7 und insbesondere 1 : 0,9 bis 1 : 1,1 beträgt.
Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, nach dem Zweikom­ ponentenverfahren zu arbeiten und die Ausgangskomponenten (b) und gegebenenfalls (c), (d), (e) und (f) in der Komponente (A) zu vereinigen und als Komponente (B) die organischen und/oder modi­ fizierten organischen Di- und/oder Polyisocyanate (a) oder Mischungen aus den genannten Polyisocyanaten und gegebenenfalls Treibmitteln (d) zu verwenden.
Die Verarbeitung der Ausgangskomponenten zu PUR und/oder PHUR er­ folgt vorzugsweise durch freies Verschäumen (Ortschaum) mittels hierfür üblicher Misch- und Austragtechnik.
Die Technologie des Aufbringens der PUR/PHUR-Abdeckung ist ge­ genüber anderen Verfahren einfach. Das Gemisch wird in der Regel als Komponente A und Komponente B über entsprechende Leitungen im vorher festgelegten Mischungsverhältnis durch Pumpen einer Misch­ kammer zugeführt. In der Mischkammer wird ein homogenisiertes Gemisch gebildet, das dann über eine Düse in der gewünschten Breite zum Auftrag gelangt. Die Vorrichtung kann mit einem trag­ baren Mischkopf ausgerüstet sein. Weiterhin ist es möglich, daß sie auf einem Fahrzeug montiert ist und das homogenisierte Gemisch beispielsweise über ein Rohr mit mehreren Düsen an der Rückfront des Fahrzeuges auf die Deponieoberfläche aufgespritzt wird.
Weiterhin ist es vorteilhaft, daß die PUR/PHUR-Schichten nach dem Auftrag innerhalb weniger Minuten abgebunden und je nach System nach etwa 10 bis 25 min betreten werden können. Eine Behandlung der Schicht vor der nächsten gegebenenfalls aufzutragenden Bahn ist nicht notwendig, da sich das Schäumgemisch mit vorher erzeug­ ten Bahnen durch Reaktion unlösbar und dicht verbindet.
Deponien oder Ablagerungen im Sinne dieser Erfindung sind zeit­ weilig oder dauerhaft an einen Ort verbrachte, im Haushalt oder Produktionsprozeß abfallende Materialien, die längere Zeit nicht zur Nutzung bestimmt sind und dort sortiert oder unsortiert abge­ lagert werden.
Abdeckungen bezeichnen Schichten von Materialien, die auf solche Deponien oder Ablagerungen aufgebracht werden mit dem Zweck, da­ durch diese Ablagerungen oder Deponien vorübergehend oder andau­ ernd zu sichern, so daß von diesen keine Gefährdung von Schutzgü­ tern ausgeht.
Zeitweilige Abdeckungen bezeichnen solche auf Deponien oder Abla­ gerungen aufgebrachte Schichten, die für einen begrenzten Zeit­ raum die beschriebenen Schutzfunktionen zu erfüllen haben. Dieser Zeitraum kann zwischen einer Stunde und einem Jahr betragen und ist in hohem Maße vom Betrieb der Ablagerung oder der Deponie ab­ hängig. Während des laufenden Betriebs zur vorübergehenden Siche­ rung kann diese Abdeckung z. B. für ein Wochenende aufgebracht werden. Wird eine Deponie in Abschnitten betrieben, kann die zeitweilige Abdeckung z. B. ein halbes Jahr genutzt werden. Diese Beispiele bezeichnen gleichzeitig typische Zeiträume für zeitwei­ lige Abdeckungen.
Dauerhafte Abdeckungen bezeichnen solche auf Deponien oder Abla­ gerungen aufgebrachte Schichten, die gemäß den gestellten Anfor­ derungen für die unteren Schichten eine dauerhafte Bedeckung als Grundlage für eine gegebenenfalls vorgesehenen Rekultivierung darstellen. Die unteren Schichten bedeuten dabei - entsprechend dem nach TA Siedlungsabfall vorgeschriebenen Aufbau von Depo­ nieabdeckungen - eine oder mehrere der folgenden Schichten:
  • - die Gasdrainageschicht als unterste der auf den Deponiekörper aufzubringenden Schichten;
  • - die mineralische Dichtungsschicht;
  • - die Abdeckschicht zur Verhinderung des Eindringens von Nieder­ schlagswasser bzw. des Entweichens der Deponiegase.
Erfindungsgemäß bestehen eine oder mehrere Schichten dieser Ab­ deckungen aus PUR und/oder PHUR. Die Eigenschaften der PUR- und/oder PHUR-Schichten lassen sich durch entsprechende Rezeptierung in weiten Grenzen variieren und auf die Anforderun­ gen des Deponiebetriebes einstellen.
Das bedeutet, daß beispielsweise eine unterste gasleitende, d. h. aus großen offenen Zellen bestehende Schicht mit der Möglichkeit der Gasableitung bzw. des Abpumpens von Gasen erzeugt wird, auf der eine stabilisierende, d. h. eine Schicht mit einer hohen Festigkeit aufgebracht wird, die entweder selbst gas- und flüs­ sigkeitsdicht ist oder wiederum von einer gas- und flüssigkeits­ dichten Deckschicht abgeschlossen wird.
Darüber hinaus können die erfindungsgemäßen Abdeckungen je nach Einsatzzweck aus einer Vielzahl von Kombinationen von PUR- und/ oder PHUR-Schichten bestehen.
Eine bevorzugte Variante einer Abdeckung besteht darin, daß min­ destens eine der aus PUR und/oder PHUR bestehenden Schichten eine zellige Struktur aufweist. Dabei kann mindestens eine der nicht an der Oberfläche liegenden Schichten aus offenzelligem PUR und/ oder PHUR bestehen, wobei die Offenzelligkeit bis zu 95% betra­ gen kann, und sich somit als Gasdrainageschicht eignen.
Mindestens eine der Schichten, vorzugsweise die an der Oberflä­ che liegende, kann eine geschlossenzellige Struktur aufweisen und somit die Abdichtung gegen Niederschlagswasser gewährleisten.
Eine weitere Ausführungsform besteht darin, daß die Abdeckung aus mindestens einer Schicht aus zelligem, vorzugsweise offenzelli­ gem, PUR und/oder PHUR und mindestens einer darüberliegenden Schicht aus nichtzelligem PUR und/oder PHUR gebildet wird.
Um den Anforderungen, die an eine dauerhafte Deponieabdeckung ge­ stellt werden, zu entsprechen, ist ein mehrschichtiger Aufbau be­ sonders geeignet. Eine offenzellige, zur Gasdrainage geeignete, Schicht wird mit einer geschlossenzelligen und/oder einer nicht­ zelligen Schicht überzogen. Dieser Aufbau ist bahnenweise leicht realisierbar und es bedarf keiner zusätzlichen Abdichtungsarbei­ ten, da beim Auftrag der reaktiven Mischungen eine unlösbare Ver­ bindung mit den bereits vorhandenen Lagen bzw. Bahnen erfolgt. Das aufwendige Verschweißen von Kunststoffbahnen entfällt.
Durch die erfindungsgemäße Abdeckung kann ein zur Gasdrainage ge­ eigneter Aufbau auf der Deponie errichtet werden. Dieses Verfah­ ren bietet gegenüber dem Stand der Technik den Vorteil, daß in­ nerhalb kurzer Zeit und ohne großen Aufwand ein spezieller Aufbau hergestellt und auch schnell genutzt werden kann, der nicht nur eine umweltverträgliche dichte Schicht erzeugt, durch die Nieder­ schlagswasser nicht in die Deponie eindringen kann, sondern mit deren Hilfe auch die aus der Deponie austretenden Gase über Drai­ nagerohre gesammelt und genutzt werden können. Es handelt sich damit um ein ökologisch und ökonomisch günstiges Verfahren.
Die eingesetzten zelligen und/oder nichtzelligen PUR und/oder PHUR können in sprödharten, harten, zähharten oder halbharten Einstellungen erzeugt werden. Dabei werden die sprödharten bis harten Einstellungen vorzugsweise dann eingesetzt, wenn es sich um eine zeitweilige Abdeckung handelt, die beim späteren Befah­ ren oder durch das Aufbringen weiteren Deponiegutes mechanisch zerstört werden kann oder soll. Die halb- bis zähharten Einstel­ lungen werden insbesondere dann verwandt, wenn die Abdeckung beim späteren Befahren oder durch das Aufbringen weiteren Deponiegutes nicht zerstört werden soll.
So ist es möglich, eine Abdeckung mit geschlossener, hydrophober Haut herzustellen, von der Niederschlagswasser ablaufen und ge­ sammelt einer zentralen Aufbereitung zugeführt werden kann. Eine andere Variante der erfindungsgemäßen Abdeckung besteht aus einer hydrophilen Schaumschicht, die zwischen 20 und 150% ihres Ge­ wichts an Wasser aufnehmen kann und so Niederschlagswasser bin­ det. Die Dichte der erfindungsgemäßen Abdeckung kann ebenfalls in weiten Grenzen eingestellt werden. Der Dichtebereich liegt zwi­ schen 20 und 500 g/l. Dabei werden niedrige Dichten für zeitwei­ lige, höhere Dichten für dauerhafte Deponieabdeckungen bevorzugt.
Entsprechend Einsatzgebiet der Abdeckungen sind weitere Ausfüh­ rungsformen möglich. So kann mindestens eine der aus PUR und/oder PHUR bestehenden Schichten durch reaktive und/oder nichtreaktive Zusätze flammhemmend, biocid und/oder rodenticid ausgerüstet sein. In Abhängigkeit der vom Deponiekörper und dem Deponiegas ausgehenden Brandgefahr ist es insbesondere bei zeitweiligen Ab­ deckungen sinnvoll, diese durch Zusatz von Flammschutzmitteln auszurüsten.
Ebendso ist es möglich, durch Zusätze von Bioziden, wie bei­ spielsweise Alkylthiophthalimiden oder metallorganischen Wirk­ stoffen, wie Hydroxychinolin-kupfer-komplexen, Antimon- oder Ar­ senverbindungen, und/oder Rodenticiden, wie beispielsweise Phos­ phiden, Carnphechlor oder Chlorphacinon, die Dauerhaftigkeit der Abdeckung weiter zu verbessern.
Bei dauerhaften Abdeckungen kann die oberste aus PUR und/oder PHUR bestehende Schicht vor ihrer endgültigen Aushärtung mit kör­ nigem anorganischen Material, vorzugsweise einer Korngröße von 0,1 bis 10 mm, bestreut werden.
Durch den bahnenweisen Auftrag der PUR/PHUR-Abdeckung ist es leicht realisierbar, die obere abschließende Schicht aus ge­ schlossenzelligem PUR/PHUR höheren Raumgewichts oder nichtzelli­ gem PUR/PHUR im noch klebrigen, d. h. nicht vollständig abgebunde­ nen Zustand mit mineralischen Stoffen zu bestreuen. So können z. B. Kiese oder Splitt durch ein dem Fahrzeug mit der Schäumma­ schine folgendes Streufahrzeug aufgebracht werden. Diese werden von dem aushärtenden PUR/PHUR-System fixiert und bilden die Grundlage für weitere Schichten, z. B. von Mutterboden zur Rekul­ tivierung, die dadurch vor dem Abrutschen, speziell in Hanglagen, bewahrt bleiben.
Weiterhin ist es gegebenenfalls vorteilhaft, mindestens eine der aus PUR und/oder PHUR bestehenden Schichten beispielsweise durch Vliese und/oder Textilien zu verstärken.
In Hanglagen kann die Abdeckung durch die aufliegenden minerali­ schen Zwischenschichten und die Rekultivierungsschicht erhebli­ chen Zugbelastungen ausgesetzt sein, insbesondere, wenn durch die beschriebene Bestreuung mit Mineralstoffen in nicht vollständig ausgehärtetem Zustand eine besonders innige Haftung mit dem PUR und/oder PHUR erreicht wurde. In diesen Fällen kann die Reißfe­ stigkeit des Polyurethans durch faserförmige Füllstoffe erhöht werden. Noch höhere Reißfestigkeiten können erzielt werden, wenn organische oder anorganische Vliese oder Textilien zunächst ver­ legt werden, die dann beim Aufbringen des reagierenden PUR/PHUR- Systems von diesem durchtränkt werden.
Die Abdeckung kann in mindestens einer ihrer aus PUR und/oder PHUR bestehenden Schichten ein Drainagesystem zur Ableitung von Niederschlagswasser enthalten. In Abständen von etwa 100 m werden in eine der unteren Schichten Drainagerohre eingearbeitet, über die mittels Pumpen dem Deponiekörper entweichende Gase abgesaugt werden. Diese können einer Anlage zur Aufbereitung und Energiege­ winnung zugeführt werden.
Durch die Erfindung wird ein Abdeckmaterial für Deponien und Ab­ lagerungen zur Verfügung gestellt, das leicht auf diese ausge­ bracht werden kann und eine dichte, die Umwelt nicht belastende Schicht erzeugt, die betreten werden kann, die Gase und flüchtige Stoffe nicht entweichen läßt, das Eindringen von Niederschlags­ wasser verhindert und jeder Zeit wieder durch zu deponierende Stoffe oder Verfüllungen bedeckt werden kann.
Weitere Vorteile sind, daß für die Herstellung des erfindungs­ gemäßen Abdeckungsmaterials Abfallstoffe verwendet werden, eine Entlastung des knappen Deponieraumes ermöglicht wird und diese Stoffe einer die Umwelt nicht belastenden Nutzung zugeführt wer­ den. Damit stellen die erfindungsgemäßen Abdeckungen eine ökolo­ gisch und ökonomisch günstige Lösung zur zeitweiligen oder dauer­ haften Abdeckung von Deponien und Ablagerungen dar.
Es ist die Herstellung von dauerhaften Abdeckungen für Deponien und Ablagerungen, die den Anforderungen der TA Siedlungsabfall zu genügen haben, möglich. Dabei können spezielle Formulierungen wie auch größere Mächtigkeiten der Schaumschicht und ein insgesamt asymmetrischer Aufbau der Abdeckung gewährleistet werden.
Durch die Abdeckung wird die Geruchsbelästigung der Umgebung stark vermindert; ein Verwehen von Bestandteilen der Ablagerung ist nicht mehr möglich, wie auch eine Verbreitung von Material durch Vögel verhindert wird. Die Schaumstoffabdeckung ist mit dem Untergrund innig verbunden und damit selbst immobil.
Insgesamt stellen die erfindungsgemäßen Abdeckungen für Deponien und Ablagerungen eine wesentliche Verbesserung gegenüber dem Stand der Technik dar, die begründet wird durch
  • - die Verwendung von recycelten Abfallstoffen,
  • - die große Breite der Eigenschaftseinstellung,
  • - die Schnelligkeit und Güte der Sicherung der Deponien sowie
  • - die vergleichsweise geringen Kosten für die Abdeckung.
Da die verwendeten Materialien so eingestellt werden können, daß sie entweder innerhalb einer vorgegebenen Zeit durch die Medien und/oder mikrobiologisch abgebaut werden können oder für lange Zeiträume inert in den Medien Boden und Wasser vorliegen, werden für den Deponiebetrieb optimale Voraussetzungen zur Anwendung der erfindungsgemäßen Abdeckungen und Verfahren geschaffen.
Die Erfindung wird an folgenden Ausführungsbeispielen erläutert:
Beispiel 1 Herstellung einer Polyhydroxylverbindung
In einen 1600 l fassenden Reaktor mit Propellerrührer und Stick­ stoffbegasung wurden 200 kg Dipropylenglykol gegeben. Dieses wurde auf 190°C erwärmt. Über einen Stutzen wurden 25 kg Polyure­ than-Weichschaum-Abfälle eingetragen. Diesem Gemisch wurden 15 g Titantetrabutylat zugesetzt. Nach 30 minütigem Rühren wurden je Stunde 25 kg Schaumstoff eingegeben, bis die gesamte Menge an Po­ lyurethan-Weichschaumstoff 320 kg erreicht hatte. Parallel wurden 136 kg 2-Ethyl-hexylglycidether (technisches Produkt) langsam zu­ gesetzt. Nach vier Stunden wurden weitere 10 g Titantetrabutylat zugesetzt. Nach der letzteren Zugabe wurde das Polyolgemisch eine weitere Stunde unter Stickstoff gerührt, danach abgekühlt. Es wurde ein Glykolysat-Polyol mit einer Hydroxylzahl von 413 mg KOH/g erhalten. Dieses wurde ohne weitere Reinigung zur Herstellung der erfindungsgemäßen Polyurethane eingesetzt.
Herstellung eines erfindungsgemäßen Polyurethanschaums
Es wurde eine A-Komponente hergestellt aus
  • - 47 kg des oben hergestellten Glykolysat-Polyols,
  • - 1,4 kg Wasser,
  • - 0,4 kg N,N,N′,N′-Tetramethyl-butandiamin,
  • - 0,205 kg Dibutylzinndiacetat und
  • - 0,98 kg eines Siloxan-Polyetheralkohol-Copolymeren.
200 g dieser A-Komponente wurden mit 200 g eines Polyphenyl-poly­ methylen-polyisocyanats (B-Komponente) mittels eines mechanischen Rührers mit 3600 U/min 8 Sekunden gemischt und in eine Form gege­ ben. Es wurde nach 10 Minuten ein fester Polyurethanschaumstoff mit folgenden Eigenschaften erhalten:
Rohdichte|38 g/l
Druckfestigkeit 4,6 kp/cm²
Offenzelligkeit 36%
Wasseraufnahmevermögen (24 h) 2,8 Gew.-%
Herstellung einer erfindungsgemäßen Abdeckung
Zur Herstellung von 860 m² einer Abdeckung wurden in die Vorratsbehälter einer mobilen Schäumanlage 150 kg der oben herge­ stellten Komponente A und 150 kg des Polyisocyanats als Kompo­ nente B gegeben. Über einen Mischer wurden die Komponenten ver­ mischt und durch eine Breitschlitzdüse als Bahn in einer Breite von 80 cm ausgegeben. Es entstand eine Schaumstoffbahn von 1 m Breite und 6 cm Höhe. Beim bahnenweisen Auftrag wurde so verfah­ ren, daß das versprühte Gemisch die vorhergehende Bahn gerade be­ rührte. Hierdurch wurde eine geschlossene Abdeckung der Ablage­ rung erreicht. Die Abdeckung paßte sich dabei den Geländekonturen an. Das Gelände war vorher so gestaltet worden, daß Nieder­ schlagswasser zu zwei Seiten der Abdeckung ablaufen kann.
Beispiel 2
Es wurde wie in Beispiel 1 verfahren, jedoch mit folgender Zusammensetzung des Schäumgemisches:
Komponente A:
  • - 40 kg Glykolysat-Polyol,
  • - 1,3 kg Wasser,
  • - 7 kg Tetrakis-(2-hydroxyethyl)ethylendiamin
  • - 0,3 kg Triethylamin
  • - 0,7 kg Siloxan-Polyetheralkohol-Copolymeres
  • - 2,7 kg Tallöl
Komponente B:
  • - 48 kg Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanat.
Die ermittelten Eigenschaften des Schaumstoffs waren:
Rohdichte|47 g/l
Druckfestigkeit 6,1 kp/cm²
Anteil offener Zellen 23%
Wasseraufnahmevermögen in 24 h 1,5 Gew.-%
105 kg der Komponente A und 100 kg der Komponente B wurden je­ weils in die Vorratsbehälter einer mobilen Schäumanlage gefüllt. An diese war ein mobiler Spritzkopf über 20 m lange Schläuche an­ geschlossen. Mit diesem Spritzkopf sollte ein 4,50 m hoher Hang mit einem Neigungswinkel von 55° abgedeckt werden. Dazu wurde der Spritzkopf mit einer Schlitzdüse ausgestattet, mit der 50 cm breite Bahnen gespritzt werden konnten. Der Spritzkopf wurde ma­ nuell über die abzudeckende Fläche bewegt und dabei Bahn an Bahn gespritzt. Dadurch wurde der gesamte Hang mit einer 5 bis 8 cm mächtigen Polyurethanschaumschicht bedeckt.
Der Versuch wurde an einer Ablagerung von feinstkörnigen Abfällen eines metallaufbereitenden Betriebes wiederholt. Nach vollständi­ ger Abdeckung der Ablagerung war die Staubentwicklung aus der Ab­ lagerung beseitigt und die Belastung der Umwelt stark reduziert worden.
Beispiel 3
Es wurde wie in Beispiel 1 verfahren, jedoch mit folgender Zusammensetzung des Schäumgemisches:
Komponente A:
  • - 196 kg Glykolysat-Polyol,
  • - 7,2 kg Wasser,
  • - 14 kg Diethylentriamin-Propylenoxid-Addukt
  • - 2,4 kg einer 33%igen Lösung von Triethylendiamin in Dipropylenglykol
  • - 2 kg eines Siloxan-Polyetheralkohol-Copolymeren
Komponente B:
  • - 178,4 kg Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanat.
Ein vorläufig nicht genutzter Bereich einer Großdeponie wurde planiert. Auf diese Fläche wurde mittels mobiler Spritztechnik das Schäumgemisch zur Abdeckung aufgetragen, um Geruchsbelästi­ gungen und Verwehungen zu vermeiden. Als Spritztechnik wurde ein auf einen Kleintransporter montierter Spritzkopf mit Rohr und mehreren Düsen sowie zwei Pumpen verwendet. Das Gemisch wurde in einer Breite von 2,20 m ausgetragen und eine 2,50 m breite Bahn der Abdeckung bei 5 bis 7 cm Höhe erzeugt. Durch bahnenweisen Auftrag wie im Beispiel 1 wurde innerhalb einer Normschicht eine Fläche von 11 500 m² mit dieser Abdeckung versehen.
Beispiel 4
Herstellung der Komponenten wie im Beispiel 1, jedoch mit folgen­ der Zusammensetzung des Schäumgemisches:
Komponente A:
  • - 38 kg Glykolysat-Polyol,
  • - 7,6 kg Glycerol-Propylenoxid-Addukt
  • - 1,6 kg Tetrakis-(2-hydroxyethyl)ethylendiamin
  • - 0,5 kg Dibutylzinndiacetat
  • - 0,5 kg Siloxan-Polyetheralkohol-Copolymer
  • - 1,7 kg Wasser
Komponente B:
  • - 50,1 kg Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanat.
Zur Herstellung einer Abdeckung auf einer Ablagerung von Mischab­ fällen wurden die Komponenten in die Vorratsbehälter einer mobi­ len Schäumanlage gefüllt. Das schäumfähige Gemisch wurde durch rhythmisches Hin- und Herbewegen des Spritzkopfes in einer Breite von 3 m aufgespritzt. Bedingt durch die Unebenheiten des Geländes lag die Mächtigkeit der Schicht im Bereich von 3 bis 15 cm. Die Dichte schwankte zwischen 32 und 48 g/l. Durch die Abdeckung er­ folgte eine vorläufige Sicherung der Ablagerung.
Beispiel 5
Herstellung der Komponenten wie im Beispiel 1, jedoch mit folgen­ der Zusammensetzung des Schäumgemisches:
Komponente A:
  • - 45 kg Glykolysat-Polyol,
  • - 3,2 kg Polyethylenglykol 600,
  • - 1,1 kg Triethanolamin
  • - 0,65 kg Zinndioctoat
  • - 0,65 kg Siloxan-Polyetheralkohol-Copolymer
  • - 1,7 kg Wasser
Komponente B:
  • - 47,7 kg Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanat.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Abdeckung auf einer Haus­ mülldeponie wurden die Komponenten in die Vorratsbehälter einer mobilen Schäummaschine gegeben. Das schäumfähige Gemisch wurde durch rhythmisches Hin- und Herbewegen des Spritzkopfes in einer Breite von 3 m aufgespritzt. Durch Aneinanderreihen von mehreren Bahnen wurde eine Fläche von 615 m² abgedeckt.
Die Eigenschaften wurden wie folgt ermittelt:
Rohdichte|35 g/l
Druckfestigkeit 3,8 kp/cm²
Anteil offener Zellen 91%
Wasseraufnahmevermögen 8,7 Gew.-%
Durch die Kombination von einem hohen Grad an Offenzelligkeit und erhöhtem Wasseraufnahmevermögen wurde die Aufnahme von Nieder­ schlagswasser gewährleistet und dadurch die Entstehung von Sic­ kerwässern bzw. ablaufendem Wasser vermieden. Diese Variante wurde an dieser Deponie angewendet, da hier Sickerwässer zu einer Belastung der oberflächennah liegenden Grundwässer führen würden.
Diese Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird be­ vorzugt dann angewendet, wenn das Eindringen von Wasser in Depo­ nien oder Ablagerungen und damit das Entstehen größerer Mengen an Sickerwasser, die entweder zu einer Belastung des Grundwassers führen oder die Installation von Sickerwasseraufbereitungsanlagen erforderlich machen, verhindert werden soll.
Beispiel 6
Aus dem Glykolysat-Polyol des Beispiels 1 wurden 2 A-Komponenten wie folgt hergestellt:
  • - 34 kg Glykolysat-Polyol,
  • - 9 kg Glycerol-Propylenoxid-Addukt
  • - 3,2 kg Polyethylenglykol 600,
  • - 2,1 kg Tungöl
  • - 0,5 kg Dibutylzinnbis-(2-ethylhexylthioglykolat)
  • - 0,3 kg Siloxan-Polyetheralkohol-Copolymerisat
  • - 0,2 kg Paraffinöl.
Die zweite A-Komponente enthielt bei sonst gleicher Zusammen­ setzung zusätzlich 0,7 kg Wasser. Die B-Komponente bestand in beiden Fällen aus Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanat.
Die Komponenten wurden in die Vorratsbehälter einer mobilen Schäummaschine gefüllt. Über einen Mischer wurden die wasserhal­ tige A-Komponente und die B-Komponente im Verhältnis 1 : 1,01 ver­ mischt und durch eine Breitschlitzdüse als Bahn in einer Breite von 80 cm auf die zuvor mit Wasser kurzzeitig beregnete Fläche ausgegeben. In einem unmittelbar anschließenden zweiten Gang wurde das Gemisch der wasserfreien A-Komponente mit der B-Kompo­ nente im Verhältnis 1 : 0,92 auf die gleiche Bahn aufgetragen. Es wurde so eine integralschaumartiger Abdeckungsaufbau mit im we­ sentlichen offenen, in ihrer Größe asymmetrisch verteilten Poren und mit einer kompakten, gasundurchlässigen Deckschicht erzeugt.
In Abständen von 80 m wurden in das auf schäumende Gemisch Gas­ drainagerohre eingestellt, die durch das aushärtende Polyurethan fixiert und fest eingebunden wurden. Auf die vor dem vollständi­ gen Aushärten mit Kies bestreute Polyurethanschicht wurde nach dem Aushärten, nach ca. 24 Stunden, eine weitere Kiesschicht von 40 cm Stärke aufgetragen. Anschließend erfolgte die Abdeckung mit einer Erdstoffschicht, die begrünt wurde.

Claims (11)

1. Abdeckung von Deponien oder Ablagerungen aus einer oder meh­ reren Schichten, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Schicht aus Polyurethan und/oder Polyharnstoffpolyurethan ge­ bildet wird.
2. Abdeckung von Deponien oder Ablagerungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung des verwendeten Polyurethans und/oder Polyharnstoffpolyurethans ein Recyclat­ polyol eingesetzt wird.
3. Abdeckung von Deponien oder Ablagerungen nach den Ansprü­ chen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der aus Polyurethan und/oder Polyharnstoffpolyurethan beste­ henden Schichten eine zellige Struktur aufweist.
4. Abdeckung von Deponien oder Ablagerungen nach einem der An­ sprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der nicht an der Oberfläche liegenden Schichten aus offen­ zelligem Polyurethan und/oder Polyharnstoffpolyurethan be­ steht.
5. Abdeckung von Deponien oder Ablagerungen nach einem der An­ sprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die oberste der aus Polyurethan und/oder Polyharnstoffpolyurethan bestehenden Schichten eine geschlossenzellige Struktur aufweist.
6. Abdeckung von Deponien oder Ablagerungen nach einem der An­ sprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Schicht aus zelligem, vorzugsweise offenzelligem, Polyurethan und/oder Polyharnstoffpolyurethan und mindestens eine darüberliegende Schicht aus nichtzelligem Polyurethan und/ oder Polyharnstoffpolyurethan gebildet wird.
7. Abdeckung von Deponien oder Ablagerungen nach einem der An­ sprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der aus Polyurethan und/oder Polyharnstoffpolyurethan beste­ henden Schichten durch reaktive und/oder nichtreaktive Zu­ sätze flammhemmend, biocid und/oder rodenticid ausgerüstet ist.
8. Abdeckung von Deponien oder Ablagerungen nach einem der An­ sprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in mindestens einer der aus Polyurethan und/oder Polyharnstoffpolyurethan bestehenden Schichten anorganische und/oder organische Vliese und/oder Textilien eingearbeitet sind.
9. Abdeckung von Deponien oder Ablagerungen nach einem der An­ sprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie vor Ort er­ zeugt ist und auf ihrer obersten Schicht körniges anorgani­ sches Material einer Korngröße von 0,1 bis 10 mm haftfest aufgebracht ist.
10. Verfahren zur Herstellung von Abdeckungen von Deponien oder Ablagerungen nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Polyurethane und/oder Polyharnstoffpo­ lyurethane beim Auftrag vor Ort erzeugt und in einer oder mehreren Schichten aufgebracht werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die oberste Schicht vor ihrer endgültigen Aushärtung mit körnigem anorganischen Material einer Korngröße von 0,1 bis 10 mm be­ streut wird.
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