DE4407038C2 - Verfahren zur digitalen Nachrichtenübertragung - Google Patents
Verfahren zur digitalen NachrichtenübertragungInfo
- Publication number
- DE4407038C2 DE4407038C2 DE19944407038 DE4407038A DE4407038C2 DE 4407038 C2 DE4407038 C2 DE 4407038C2 DE 19944407038 DE19944407038 DE 19944407038 DE 4407038 A DE4407038 A DE 4407038A DE 4407038 C2 DE4407038 C2 DE 4407038C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- signal
- shaping
- transmitted
- bits
- shaping bits
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Fee Related
Links
- 230000005540 biological transmission Effects 0.000 title claims description 53
- 238000000034 method Methods 0.000 title claims description 35
- 238000007493 shaping process Methods 0.000 claims description 63
- 230000009467 reduction Effects 0.000 claims description 7
- 230000002349 favourable effect Effects 0.000 claims description 6
- 238000010586 diagram Methods 0.000 claims description 3
- 230000000873 masking effect Effects 0.000 claims 1
- 230000008569 process Effects 0.000 description 8
- 230000004888 barrier function Effects 0.000 description 6
- 238000012546 transfer Methods 0.000 description 4
- 238000012937 correction Methods 0.000 description 2
- 230000000694 effects Effects 0.000 description 2
- 238000000605 extraction Methods 0.000 description 2
- 238000012545 processing Methods 0.000 description 2
- 230000003595 spectral effect Effects 0.000 description 2
- 230000003044 adaptive effect Effects 0.000 description 1
- 230000008901 benefit Effects 0.000 description 1
- 230000008859 change Effects 0.000 description 1
- 230000007423 decrease Effects 0.000 description 1
- 238000013461 design Methods 0.000 description 1
- 230000003287 optical effect Effects 0.000 description 1
- 230000004044 response Effects 0.000 description 1
- 230000000717 retained effect Effects 0.000 description 1
- 238000010187 selection method Methods 0.000 description 1
- 230000008054 signal transmission Effects 0.000 description 1
Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H04—ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
- H04L—TRANSMISSION OF DIGITAL INFORMATION, e.g. TELEGRAPHIC COMMUNICATION
- H04L27/00—Modulated-carrier systems
- H04L27/32—Carrier systems characterised by combinations of two or more of the types covered by groups H04L27/02, H04L27/10, H04L27/18 or H04L27/26
- H04L27/34—Amplitude- and phase-modulated carrier systems, e.g. quadrature-amplitude modulated carrier systems
- H04L27/3405—Modifications of the signal space to increase the efficiency of transmission, e.g. reduction of the bit error rate, bandwidth, or average power
- H04L27/3411—Modifications of the signal space to increase the efficiency of transmission, e.g. reduction of the bit error rate, bandwidth, or average power reducing the peak to average power ratio or the mean power of the constellation; Arrangements for increasing the shape gain of a signal set
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Computer Networks & Wireless Communication (AREA)
- Signal Processing (AREA)
- Error Detection And Correction (AREA)
- Digital Transmission Methods That Use Modulated Carrier Waves (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur digitalen
Nachrichtenübertragung, bei welchem die Symbole eines zu
übertragenden Datenstroms und Sequenzen von Shaping-Bits einem
Puls-Amplituden-Modulator aufgegeben werden, in dem das zu
übertragende Signal bei der digital/analog Umsetzung einer
Signalformung unterzogen wird, bei welchem das geformte
analoge Ausgangssignal des Puls-Amplituden-Modulators einem
Verzerrungen des Signals durch die Übertragungsstrecke
entgegenwirkenden Vorverzerrer zugeführt wird, dessen
Ausgangssignal über die angeschlossene Übertragungsstrecke
übertragen wird und bei welchem das übertragene Signal am Ende
der Übertragungsstrecke abgetastet und anschließend
weiterverarbeitet sowie einem Entscheider zugeführt wird (US-Z
"IEEE Transactions on Information Theory", VOL. 38, No. 2,
März 1992, Seiten 301 bis 314).
Ein Signal kann mit einem derartigen Verfahren
leitungsgebunden oder drahtlos übertragen werden. Für die
leitungsgebundene Übertragung werden Kabel mit elektrischen
oder optischen Übertragungswegen eingesetzt. Die drahtlose
Übertragung erfolgt beispielsweise über Richtfunk oder
Satellitenfunk. Störungen bei der Übertragung werden
beispielsweise durch thermisches Rauschen, Übersprechen
anderer Signale und Rauschen elektronischer und
elektrooptischer Bauelemente hervorgerufen. Es können jedoch
auch Realisierungstoleranzen und Taktschwankungen zu Störungen
führen. Das Verhältnis von Nutzsignal zu Störsignal
(Störabstand) und damit die erreichbare Bitfehlerhäufigkeit
bzw. die überbrückbare Entfernung der Signalübertragung hängen
wesentlich von den geschilderten Einflußgrößen ab.
Gemäß dem Kanalcodierungstheorem der Informationstheorie kann
bei der digitalen Nachrichtenübertragung über derartige
Störungen aufweisende Übertragungskanäle eine hohe
Zuverlässigkeit für ein Sendesignal erreicht werden, wenn
anstelle weniger diskreter Signalwerte zur Repräsentation der
digitalen Symbole kontinuierlich gaußverteilte Signalwerte
verwendet werden. Bei einer vielstufigen Übertragung ist durch
eine entsprechend durchgeführte Signalformung gegenüber
gleichverteilten Signalwerten eine Verringerung der mittleren
Sendeleistung bei gleicher Zuverlässigkeit der Übertragung
möglich. Besondere Bedeutung hat eine solche Verringerung der
Sendeleistung durch Signalformung bei der digitalen
Nachrichtenübertragung über Medien, bei denen die Störung im
wesentlichen durch das Nebensprechen gleichartiger Signale
zustande kommt, z. B. bei der digitalen Nachrichtenübertragung
über Aderpaare in hochpaarigen Kabeln. In diesen Fällen
bewirkt eine Verringerung der Sendeleistung durch
Signalformung zugleich eine Verringerung der Störung bezüglich
paralleler Übertragungswege. Es bietet sich dadurch die
Möglichkeit, die Reichweite der Übertragung zu vergrößern.
Aus der US-Z "IEEE Transactions on Information Theory", VOL.
38, No. 2, März 1992, Seiten 281 bis 300, ist ein Verfahren
zur Signalformung bekannt, bei dem ein zu übertragendes
digitales Symbol in jedem Übertragungsschritt durch mehrere
unterschiedliche Signalwerte repräsentiert werden kann. Dieses
Verfahren wird als "Trellis-Shaping" bezeichnet. Durch die
Wahl von sogenannten Shaping-Bits wird festgelegt, welcher der
möglichen Signalwerte beim aktuellen Übertragungsschritt
verwendet wird. Es wird dabei mittels eines Decoders eine
Sequenz von Shaping-Bits ermittelt, für welche die zu
übertragende Nachricht durch ein Signal mit minimaler
Sendeleistung repräsentiert wird. Eine solche Minimierung der
Sendeleistung ist nur möglich, wenn einzelne Shaping-Bits auf
die Signalwerte in vielen Übertragungsschritten wirken. Hierzu
wird bei diesem bekannten Verfahren unter Einsatz eines
Scramblers eine Verwürfelung der Sequenz von Shaping-Bits
zusammen mit der digitalen Nachricht durchgeführt.
Empfangsseitig ist eine Umkehrung des Verwürfelungsvorgangs
erforderlich. Es muß also auf der Empfangsseite ein
Descrambler eingesetzt werden, durch welchen eine
Fehlervervielfachung nicht zu vermeiden ist. Es muß daher ein
deutlicher Störabstandsverlust hingenommen werden. Dadurch
geht der durch die Verringerung der Sendeleistung erzielte
Gewinn zum Teil wieder verloren.
Die US-Z "IEEE Communications Magazine", Dezember 1991, Seiten
25 bis 34, beschreibt ein Verfahren zur digitalen Übertragung
über Übertragungskanäle, die lineare Verzerrungen erzeugen.
Solche Übertragungskanäle liegen beispielsweise in Kabeln mit
metallischen Aderpaaren vor. Die linearen Verzerrungen werden
bei diesem Verfahren durch eine Vorverzerrung der Signale
ausgeglichen. Es wird dazu im Sender ein nichtlineares
Vorverzerrungsfilter, die sogenannte "Tomlinson-Harashima-
Vorcodierung", eingesetzt. Allerdings wird hierbei die Dynamik
des Signals am Ausgang des Übertragungskanals stark erhöht, da
eine periodisch fortgesetzte Konstellation von Signalwerten
zur Repräsentation der Symbole eingesetzt wird. Durch diese
bei stark verzerrenden Übertragungskanälen meist drastische
Erhöhung der empfangsseitigen Signaldynamik, werden die
empfangsseitige Weiterverarbeitung des Signals und
insbesondere eine Feinentzerrung sowie die Extraktion des
Symboltakts aus dem Signal sehr erschwert. Ebenso wirken sich
statistische Bindungen im Empfangssignal, die durch die
sendeseitige Tomlinson-Harashima-Vorcodierung erzeugt werden,
nachteilig auf das Einlaufverhalten von adaptiven Entzerrern
aus.
Eine Verknüpfung von Trellis-Shaping und Vorverzerrung geht
aus der eingangs erwähnten US-Z "IEEE Transactions on
Information Theory" hervor. Ein solches Verfahren wird als
"Trellis-Precoding" bezeichnet. Die Sequenz von Shaping-Bits
wird hierbei so gewählt, daß das Signal am Ausgang des
Vorverzerrungsfilters insbesondere eine minimale Sendeleistung
aufweist. Auch bei diesem Verfahren werden die Shaping-Bits
und die digitale Nachricht in einem Scrambler gemeinsam
verwürfelt, so daß im Empfänger wieder ein Descrambler
benötigt wird und eine Erhöhung der Fehlerrate durch
Fehlervervielfachung eintritt. Auch hier geht daher der durch
die Verringerung der Sendeleistung erzielte Gewinn zum Teil
wieder verloren. Zudem wird durch dieses Verfahren die Dynamik
des empfangsseitigen Signals gegenüber der bei der Tomlinson-
Harashima-Vorcodierung erheblich vergrößert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs
beschriebene Verfahren so weiterzubilden, daß die Dynamik des
empfangenen Signals verringert wird, so daß die Reichweite der
Übertragung erhöht werden kann.
Diese Aufgaben werden gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß
die maximale Amplitude des Signals am empfangsseitigen
Entscheider durch eine Ausblendung von Sequenzen der Shaping-
Bits begrenzt wird, die zu empfangsseitigen Signalwerten
führen würden, deren Betrag eine vorgegebene Schranke
überschreitet.
Mit diesem Verfahren werden bereits auf der Sendeseite die
Eigenschaften des empfangsseitigen Signals berücksichtigt, und
zwar durch eine Bewertung der Shaping-Bits. Es werden die
Sequenzen von Shaping-Bits ausgeblendet, die auf der
Empfangsseite zu einer vorgegebene Schranken übersteigenden
maximalen Amplitude des Signals führen würden. Die
Signaldynamik am Entscheider wird dadurch in gewünschten
Grenzen gehalten, und zwar unabhängig davon ob für das
Verscrambeln von Symbolen und Shaping-Bits ein gesonderter
Scrambler eingesetzt wird oder nicht. Auch die
Weiterverarbeitung des Signals und dessen Feinentzerrung sowie
die Extraktion des Symboltakts aus dem Signal werden
wesentlich vereinfacht. Die Reichweite der Übertragung kann
daher erhöht werden.
Die Begrenzung der maximalen Amplitude des Signals am
empfangsseitigen Entscheider kann beispielsweise dadurch
erfolgen, daß im Algorithmus zur Bestimmung der günstigsten
Sequenz von Shaping-Bits solche Sequenzen, bei denen für die
Symbole Repräsentanten ausgewählt werden würden, die größer
als eine vorgegebene Schranke sind, dadurch ausgeschlossen
werden, daß deren Gütemaß (Metrik) trotz eventuell geringer
mittlerer Sendeleistung als sehr schlecht gewählt wird.
Wenn außerdem die Symbole des zu übertragenden Datenstroms und
die Shaping-Bits dem Puls-Amplituden-Modulator ohne
gesonderten Scrambler direkt und getrennt voneinander über
unterschiedliche Eingänge zugeführt werden, erfolgen deren
Mischung und gemeinsame Verwürfelung allein durch das
Vorverzerrungsfilter. Ohne den Scrambler entfallen auch das
Descrambling im Empfänger und somit die Fehlervervielfachung.
Der durch eine solche Signalformung erzielte Gewinn - der
Signalformungsgewinn - in Form einer Verringerung der
Sendeleistung bleibt dadurch erhalten. Die Reichweite der
Übertragung kann daher weiter erhöht werden.
Das Verfahren nach der Erfindung wird anhand der Zeichnungen
als Ausführungsbeispiel erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Übertragungsstrecke zur Durchführung des
Verfahrens nach der Erfindung in schematischer Darstellung.
Fig. 2 bis 9 Diagramme zur Erläuterung der Begrenzung der
Amplitude des Empfangssignals.
Fig. 10 und 11 zwei unterschiedliche Schaltungen zur
Durchführung des Verfahrens.
Fig. 12 den Signalformungsgewinn über der Pfadregisterlänge
des Decoders.
Fig. 13 den Betrag der maximalen Amplitude des Empfangssignals
über dem Signalformungsgewinn.
Auf der Sendeseite einer digitalen Übertragungsstrecke ist ein
Vorverzerrungsfilter VVF vorhanden, das die von der
Übertragungsstrecke mit der zeitdiskreten Ersatz-
Übertragungsfunktion b(z) hervorgerufenen Verzerrungen des
Sendesignals S berücksichtigt und denselben entgegenwirkt. Das
nichtlineare Verhalten des VVF wird durch eine
Korrektursequenz V beschrieben, die auch den Einfluß von
Shaping-Bits beinhaltet. Die durch die Korrektursequenz V
beeinflußten Symbole A des zu übertragenden Datenstroms werden
als effektive Eingangssequenz X dem VVF zugeführt. Da das VVF
die Verzerrungen der Übertragungsstrecke ausgleicht, liegt am
empfangsseitigen Entscheider E genau das Signal X an. Somit
ist bereits im Sender bekannt, wie groß die empfangsseitige
Signaldynamik ist.
Die Begrenzung der empfangsseitigen Signaldynamik bzw. der
maximalen Amplitude des Empfangssignals wird anhand der Fig. 2
bis 9 erläutert:
In Fig. 2 ist eine vierstufige Datensequenz A mit den Stufen
-3; -1; 1; 3 über k dargestellt. "k" ist der diskrete
Zeitindex und berücksichtigt die absolute Zeit sowie den
Symbolabstand. Die entsprechende zeitdiskrete Impulsform b(x),
mit der das Sendesignal S gewichtet vom Sender zum
empfangsseitigen Entscheider E übertragen wird, geht aus
Fig. 3 hervor. Die Datensequenz A wird für eine aus Fig. 4 zu
ersehende Sequenz D1 von Shaping-Bits durch die in Fig. 5
dargestellten Signalwerte X1 repräsentiert. Aus Fig. 6 geht
eine Sequenz D2 von Shaping-Bits hervor. Die entsprechenden
Signalwerte X2 sind in Fig. 7 dargestellt. In den
Repräsentanten X1 und X2 ist das zu übertragende Signal
eindeutig enthalten. Obwohl die mittlere Leistung des
Sendesignals S am Ausgang des VVF gemäß Fig. 8 mit 4,11 bei
der Sequenz D1 geringer ist als bei der Sequenz D2 nach Fig. 9
mit 4,94, wird die Sequenz D1 ausgeblendet, da die
entsprechenden Repräsentanten des Empfangssignals die
beispielsweise bei 12 liegende Schranke teilweise
überschreiten. Hingegen ist die Sequenz D2 geeignet, da der
maximale Repräsentant des Empfangssignals unter dieser
Schranke liegt.
Die Ausgestaltung des Verfahrens ohne zusätzlichen Scrambler
geht aus den Fig. 10 und 11 hervor:
Einem Puls-Amplituden-Modulator PAM werden Shaping-Bits
einerseits und die Symbole andererseits zugeführt. Dabei
werden vorzugsweise die Shaping-Bits den höherwertigen und die
Symbole den niederwertigen Eingängen des PAM aufgegeben. Am
Ausgang des PAM steht ein mehrstufiges, beispielsweise ein
achtstufiges, analoges Signal zur Verfügung, das einem
Vorverzerrungsfilter VVF zugeleitet wird. Das Signal könnte
beispielsweise auch vierstufig oder sechzehnstufig sein. Die
Anzahl der Stufen des Signals ist grundsätzlich beliebig.
Am Ausgang des VVF steht das Sendesignal 5 an. Es wird von
einem Decoder DEC bewertet, und zwar bezüglich seiner
mittleren Leistung, die minimiert werden soll und - wie schon
erläutert - auch hinsichtlich des Betrages der ausgewählten
Repräsentanten für die Signalwerte. Die dabei eingesetzte
modulo-Operation ist durch die Sägezahnlinie im VVF
angedeutet. Überschreitet ein Repräsentant eine vorgegebene
Schranke, so wird die zugehörige Sequenz von Shaping-Bits als
sehr ungünstig bewertet und damit im Decodierprozeß
ausgeschieden. Auch ist es möglich, die statistischen
Bindungen innerhalb der Sequenz von Repräsentanten durch eine
geeignete Bewertung der Sequenzen der Shaping-Bits zu
beeinflussen.
Aus der Vielzahl von zunächst möglichen Sequenzen von Shaping-
Bits wird durch den DEC eine bestimmte Sequenz von damit
bekannten Shaping-Bits herausgesucht. Dadurch wird das
Sendesignal 5 in der gewünschten Weise geformt. Die mittlere
Leistung des Sendesignals wird damit minimiert und die
maximale Amplitude des Signals am empfangsseitigen Entscheider
wird begrenzt. Es ist mit diesen Maßnahmen auch möglich, die
spektralen Eigenschaften des Empfangssignals zu beeinflussen.
Wegen des unendlichen Zustandsraums des VVF werden bei diesem
Verfahren mit Vorteil sequentielle Decodierverfahren für
Trelliscodes eingesetzt. Als geeignet hat sich beispielsweise
das sogenannte Selektionsverfahren erwiesen, das vielfach auch
als "M-Algorithmus" bezeichnet wird. Bei diesem Verfahren
werden in jedem Signalformungsschritt die B bisher günstigsten
Sequenzen von Shaping-Bits jeweils um einen Schritt für alle 2b
möglichen Kombinationen von b Shaping-Bits verlängert. Dabei
bezeichnet b die Anzahl der frei wählbaren Shaping-Bits je
Signalformungsschritt. Von den auf diese Weise entstandenen
B × 2b Sequenzen von Shaping-Bits werden mittels eines
Selektionsverfahrens die B günstigsten ausgewählt. In der im
DEC verwendeten Metrik können neben der Begrenzung der
Signaldynamik im Empfänger und der mittleren Sendeleistung
auch andere Kriterien berücksichtigt werden, wie
beispielsweise eine Begrenzung der maximalen
Sendesignalamplitude oder eine spektrale Formung des
Sendesignals sowie des Empfangssignals im
Signalformungsprozeß.
Die Abgabe eines Ausgangssignals durch den PAM ist ein
Übertragungsschritt. Ein bis D Übertragungsschritte können
einen Signalformungsschritt bilden. Es liegt dann eine
mehrdimensionale (D-dimensionale) Signalformung ohne
Verwürfelung vor. Sie bietet den Vorteil, daß die Abbildung
der Symbole und Shaping-Bits auf das Signal am Ausgang des PAM
auf eine vielfältigere Weise gestaltet und somit eventuell ein
günstigeres Optimum für diese Zuordnung gefunden werden kann.
In Fig. 12 sind Signalformungsgewinne (brutto) für eine
gleichstromfreie Impulsantwort mit der Länge 12 über der
Pfadregisterlänge des Trellisdecodierverfahrens dargestellt.
Bereits bei B = 4 aktiver Sequenzen von Shaping-Bits wird ein
nennenswerter Signalformungsgewinn erzielt, der größer ist als
beim bekannten Verfahren mit einem Scrambler mit 8 Zuständen
und einem Viterbi-Decoder mit auf 16 Zustände reduzierter
Zustandszahl, da hier bei einer Fehlerquote von etwa 10-6 durch
Fehlervervielfachung ein Verlust von ca. 0,25 dB gegeben ist.
Bei hohen Übertragungsraten ist die Realisierung eines
sequentiellen Decodierverfahrens aufgrund der geringen
Regularität und Parallelisierbarkeit schwieriger als die des
Viterbi-Algorithmus. Deshalb können die Shaping-Bits gemäß
Fig. 11 durch einen imaginären, d. h. nur dem
Decodieralgorithmus zugrunde gelegten Scrambler SCR verwürfelt
werden, der zu dem hier als Trellisdecoder ausgebildeten DEC
gehört. Die Bestimmung der günstigsten Sequenz von Shaping-
Bits wird mittels des Trellisdecoders im Trellisdiagramm
bezüglich des SCR vorgenommen. Die Mischung des verwürfelten
Stroms von Shaping-Bits mit den Symbolen sowie deren
gemeinsame Verwürfelung erfolgt wieder allein durch das VVF.
Zur Ermittlung der günstigsten Sequenz von Shaping-Bits kann
mit Vorteil ein Viterbi-Algorithmus mit Zustandsreduktion
(Reduced-State Sequence Estimation, RSSE) hinsichtlich des SCR
eingesetzt werden. Die Zustände des VVF werden im RSSE-
Decodierprozeß durch parallele Entscheidungsrückkopplungen
berücksichtigt. Da jedoch die Symbole nicht durch den SCR
geführt werden, ist empfangsseitig keine Inversion der
Verwürfelung notwendig. Die Sequenz von Shaping-Bits ist für
den Empfänger ohne Belang. Damit wird auch hier die
Fehlervervielfachung vermieden. Eine Prüfung auf Pfadwechsel
ist ebenfalls nicht zwingend erforderlich.
In der Metrik für den Viterbi-Algorithmus kann in gleicher
Weise wie bei sequentiellen Algorithmen neben der mittleren
Sendesignalleistung auch die Dynamik des Kanalausgangssignals
berücksichtigt werden. Zur Begrenzung dieser Dynamik werden
Sequenzen von Shaping-Bits, die Signalrepräsentanten bewirken,
deren Betrag größer als eine vorgegebene Schranke ist, mit
einer sehr schlechten Metrik bewertet und somit im Viterbi-
Algorithmus ausgeschieden. Daneben können auch andere
Signaleigenschaften in der Metrik berücksichtigt werden. Auch
hier können mehrere Übertragungsschritte zu einem
Signalformungsschritt zusammengefaßt werden (mehrdimensionale
Signalformung).
In Fig. 13 ist die maximale Amplitude des Signals am
empfangsseitigen Entscheider E über dem Signalformungsgewinn
dargestellt. Die durchgezogene Linie mit Kreisen zeigt den
Austausch zwischen Signalformungsgewinn und Dynamik bei einer
gleichstrombehafteten zeitdiskreten Impulsform mit der Länge
von 11 Symbolen. Die gestrichelte Linie mit Kreuzen gibt das
Ergebnis für eine gleichstromfreie zeitdiskrete Impulsform mit
einer Länge von 12 Symbolen wieder. Es wurden Impulsformen
gewählt, die typischerweise bei der digitalen Übertragung über
symmetrische Kabel auftreten. Es werden quaternäre Symbole
durch die Werte ±1 und ±3 übertragen. Infolge der
Sägezahnkennlinie in der Tomlinson-Harashima-Vorcodierung
würde ohne Signalformungsmaßnahme eine hohe Signaldynamik am
Empfänger mit Signalwerten ±1, ±3, ±5, ... bis ±21
(gleichstromfreier Impuls) bzw. ±23 (gleichstromhaltiger
Impuls) entstehen. Die Dynamik würde also um den Faktor 7 bis
8 erhöht werden.
Durch das vorliegende Verfahren wird also trotz der Begrenzung
der maximalen Amplitude des Empfangssignals ein deutlicher
Leistungsgewinn erzielt. Der Algorithmus zur Begrenzung der
maximalen Amplitude ist hier mit imaginärem Scrambler und
Viterbi-Algorithmus für 16 Zustände und Pfadregisterlänge 16
realisiert. Bis zu einer Beschränkung auf ±15 sind kaum
Abstriche im Leistungsgewinn erforderlich. Erst für eine
weitergehende Begrenzung der Dynamik verringert sich der
Leistungsgewinn deutlich.
Claims (6)
1. Verfahren zur digitalen Nachrichtenübertragung, bei
welchem die Symbole eines zu übertragenden Datenstroms
und Sequenzen von Shaping-Bits einem Puls-Amplituden-
Modulator aufgegeben werden, in dem das zu übertragende
Signal bei der digitalanalog Umsetzung einer
Signalformung unterzogen wird, bei welchem das geformte
analoge Ausgangssignal des Puls-Amplituden-Modulators
einem Verzerrungen des Signals durch die
Übertragungsstrecke entgegenwirkenden Vorverzerrer
zugeführt wird, dessen Ausgangssignal über die
angeschlossene Übertragungsstrecke übertragen wird und
bei welchem das übertragene Signal am Ende der
Übertragungsstrecke abgetastet und anschließend
weiterverarbeitet und einem Entscheider zugeführt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die maximale Amplitude des
Signals am empfangsseitigen Entscheider (E) durch eine
Ausblendung von Sequenzen der Shaping-Bits begrenzt wird,
die zu empfangsseitigen Signalwerten führen würden, deren
Betrag eine vorgegebene Schranke überschreitet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Symbole des zu übertragenden Datenstroms und die
Shaping-Bits dem Puls-Amplituden-Modulator (PAM) direkt
und getrennt voneinander über unterschiedliche Eingänge
zugeführt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Shaping-Bits den höherwertigen und die Symbole
des zu übertragenden Datenstroms den niederwertigen
Eingängen des Puls-Amplituden-Modulators (PAM) zugeführt
werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß für die Bestimmung einer günstigen
Sequenz von Shaping-Bits ein sequentielles
Decodierverfahren verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bestimmung einer günstigen
Sequenz von Shaping-Bits mittels eines Trellisdecoders im
Trellisdiagramm bezüglich eines imaginären Scramblers
(SCR) für die Sequenz der Shaping-Bits vorgenommen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß im
Trellisdecoder der Viterbi-Algorithmus mit einer
Zustandszahlreduktion hinsichtlich der Zustände des
Vorverzerrungsfilters (VVF) eingesetzt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944407038 DE4407038C2 (de) | 1994-03-03 | 1994-03-03 | Verfahren zur digitalen Nachrichtenübertragung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944407038 DE4407038C2 (de) | 1994-03-03 | 1994-03-03 | Verfahren zur digitalen Nachrichtenübertragung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4407038A1 DE4407038A1 (de) | 1995-09-07 |
DE4407038C2 true DE4407038C2 (de) | 1998-12-03 |
Family
ID=6511750
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944407038 Expired - Fee Related DE4407038C2 (de) | 1994-03-03 | 1994-03-03 | Verfahren zur digitalen Nachrichtenübertragung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4407038C2 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6587512B1 (en) | 1999-02-11 | 2003-07-01 | Tioga Technologies Inc. | Apparatus and methods for combined precoding and shaping generating an uncorrelated sequence of samples |
DE10005324A1 (de) * | 2000-02-07 | 2001-08-09 | Siemens Ag | Verfahren und Einrichtung zur Datenübertragung mit optimierten Sendesignalen |
-
1994
- 1994-03-03 DE DE19944407038 patent/DE4407038C2/de not_active Expired - Fee Related
Non-Patent Citations (3)
Title |
---|
EYUBOGLU, M. Vedat, FORNEY, G. David, Jr.: Trellis precoding: Combined coding, precoding and shaping for intersymbol interference channels, in:IEEE Transactions on Information Theory, Bd. 38, Nr. 2, S. 301-314 * |
FORNEY, G. David, Jr., EYUBOGLU, M. Vedat: Combined equalization and coding using precoding, in: IEEE Communications Magazine, 1991, Dezember, S. 25-34 * |
FORNEY, G. David, Jr.: Trellis Shaping, in: IEEE Transactions on Information Theory, Bd. 38, 1992, Nr. 2, S. 281-300 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4407038A1 (de) | 1995-09-07 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP2044742B1 (de) | Empfängerstruktur und verfahren zur demodulation eines quadraturmodulierten signals | |
DE69433397T2 (de) | Trellis-kodierter QAM mit punktierten Faltungskoden | |
EP1221780B1 (de) | Verfahren und System zur Interferenzunterdrückung für TDMA- und/oder FDMA-Übertragung | |
DE10333514B4 (de) | Nichtlineares Vorcodierungsverfahren für einen digitalen Broadcastkanal | |
DE19827815B4 (de) | Empfänger | |
DE69433224T2 (de) | Verbesserte einrichtung und verfahren zur prekodierung | |
EP0963084B1 (de) | Empfänger für ein digitales Übertragungssystem | |
DE19906865C2 (de) | Verfahren und Einrichtung zur Entzerrung und Decodierung eines Datensignals | |
DE19958210C2 (de) | Vorrichtung und Verfahren zum Erzeugen einer Sendesequenz und Vorrichtung und Verfahren zum Ermitteln eines Informationsworts aus einer empfangenen Sendesequenz | |
EP0670648B1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Übertragung digitaler Signale | |
DE60032462T2 (de) | Terminierung von kodierter oder unkodierter modulation mit pfad-orientiertem dekodierer | |
DE4407038C2 (de) | Verfahren zur digitalen Nachrichtenübertragung | |
DE60224402T2 (de) | Verfahren und gerät zur gleichzeitiger erfassung eines kodierten signals in einem cdma system | |
EP1210787B1 (de) | Verfahren zum schätzen der bitfehlerrate in einem funkempfänger sowie entsprechender funkempfänger | |
DE4440947A1 (de) | Verfahren zur digitalen Nachrichtenübertragung | |
DE4404004A1 (de) | Verfahren zur digitalen Nachrichtenübertragung | |
EP0921664B1 (de) | Verfahren zur digitalen Nachrichtenübertragung | |
DE3730399A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur uebertragung eines digitalsignals | |
EP0912021A2 (de) | Verfahren und Einrichtung zur Datenübertragung | |
DE102004013866B4 (de) | Signalvorverarbeitungsverfahren zur Interferenzreduktion in einer digitalen Punkt-zu-Mehrpunkt-Sendeverbindung | |
DE19732122C2 (de) | Verfahren und Einrichtung zur Datenübertragung | |
EP0472758B1 (de) | Verfahren zur Übertragung digitaler Daten über einen zeitvarianten Kanal | |
DE19835760A1 (de) | Anordnung zur digitalen Nachrichtenübertragung | |
DE2847646A1 (de) | Regenerierschaltung zum regenerieren eines teil-antwortsignals | |
EP0998083A1 (de) | Verfahren zum Entzerren, insbesondere für Offset-Modulationsarten |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |