DE4402302A1

DE4402302A1 - Verfahren zur Reinigung und Aromatisierung von Gasen, insbesondere von Luft und Vorrichtung dafür

Info

Publication number: DE4402302A1
Application number: DE4402302A
Authority: DE
Inventors: Franz Thoeny
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1993-01-25
Filing date: 1994-01-24
Publication date: 1994-07-28

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung und Aromatisierung von Gasen, insbesondere von Luft.

Verunreinigungen der Luft (z. B. ungesättigte Verbindungen, Merkaptane, Aerosole und andere feste, flüssige oder gasför mige Stoffe) beschäftigen seit langem Entwickler, die Geräte erfanden, mit denen Luft gereinigt/gefiltert werden kann. Für das Filtern von Feststoffen aus der Luft sind unter anderem poröse Filter, Luftwaschvorhänge und elektrostati sche Filter bekannt. Weiters kommen Ionisieranlagen zum Einsatz, die in der Luft schwebende Partikel ionisieren, d. h. elektrostatisch aufladen, worauf diese Partikel sich an gegenpolig aufgeladenen Flächen absetzen; solche Einrichtun gen funktionieren im Prinzip ähnlich wie elektrostatische Filter. Beim Reinigen von Luft mittels elektrostatischen bzw. ionisierenden Einrichtungen können theoretisch alle und werden in der Regel - bei richtiger Auslegung der Einrich tung - die meisten schwebenden Partikel und Aerosole aus der Luft gefiltert. Dies führt dazu, daß die Luft praktisch auch geruchsfrei wird - zumal für Gerüche meistens Aerosole oder aerosolähnliche Stoffe verantwortlich sind - was häufig als Nachteil empfunden wird.

Elektrostatische Luftreinigungseinrichtungen haben außerdem oftmals - zumindest bei speziellen Betriebsarten - den Nach teil, auch geringe Mengen des stark und unangenehm riechen den Ozons zu produzieren.

Es stellt sich somit die Aufgabe, Luft zu reinigen und zu aromatisieren und eine dazu geeignete Vorrichtung vorzusehen.

Dies gelingt durch die Verwirklichung der Merkmale des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 6. Für einen speziellen An wendungszweck ist der Gegenstand des Anspruches 13 vorgese hen, der über den Umweg der Luftreinigung zu einer Geruchs beseitigung bzw. zur Vermeidung von einer Geruchsbehaftung bei bzw. von Kleidungsstücken führt. Unter Schutz steht im Sinne der Erfindung auch eine Kabine für die Aufnahme von Kleidungsstücken, z. B. mit flexiblen Seitenwänden, sofern sie nur einen erfindungsgemäßen Luftreiniger aufnimmt. Ein solcher Kleiderständer bzw. eine solcher Kleiderschrank könnte alternativ zum Anspruch 13 und erfindungsgemäß auch mit einem herkömmlichen Luftreiniger ohne Aromatisierein richtung ausgerüstet sein. Die Anbringung eines solchen Luftreinigers, insbesondere einer Ionisiereinrichtung allein, kann dabei direkt am Kleiderständer oder an der Innenwand des Schrankes erfolgen.

Weitere spezielle Ausführungen und Varianten sind in den übrigen Ansprüchen beschrieben bzw. unter Schutz gestellt. Eine weitere Aufgabe löst sich durch die Anwendung der Merkmale des Anspruches 14, weil durch sie der richtige Ein satz eines Luftreinigers besser von statten gehen kann; na türlich könnte auch dabei anstelle des erfindungsgemäßen ein herkömmlicher Luftreiniger zum Einsatz kommen.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung mit einer bevorzugten Ionisiereinrichtung gemäß dem US Patent 51 36 461 produziert zwar unter gewissen Voraussetzungen auch geringe Mengen Ozon, jedoch sind diese in solcher Ionen- bzw. Radikalform vorliegend, die sich selbst rasch abbauen bzw. zerstören und dabei offensichtlich gleichzeitig geruchskillende Wirkung zeigen.

Mit dem nachfolgend beschriebenen und gezeichneten Ausfüh rungsbeispiel wurden beim Ablauf der folgenden Verfahrens schritte günstige Erfahrungen gemacht:

1. Ionisieren durch die Ionisiereinrichtung ca. 2/4-3/4 Stunden;
2. Dabei gegebenenfalls schubweise oder kontinuierlich in Ausblasrichtung (mit der Ionenabstrahl richtung) Zwangslüften;
3. Ionisiervorgang unterbrechen und gegebenenfalls wenigstens einen Lüftungsschub in Ausblasrichtung lenken;
4. Lüftungsrichtung umkehren und über die Aromatisiereinrichtung ca. 5-10 min Zwangslüften.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben bzw. unter Schutz gestellt.

Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung beispielhaft beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 einen Schnitt durch eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;

Fig. 2 eine Ansicht einer solchen - pyramidenförmigen - Vorrichtung;

Fig. 3 einen Lochblechdeckel, der den Luft Ein- oder Aus strömkanal abdeckt;

Fig. 4 die symbolische Darstellung einer Steuereinheit und

Fig. 5 einen erfindungsgemäßen Kleiderständer mit erfin dungsgemäßer Vorrichtung.

In Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßer Luftreiniger darge stellt. Er umfaßt eine Ionisiereinrichtung 1, die erfin dungsgemäß negative Ionen produziert und in den Raum um den Luftreiniger abgibt. Als Ionisiereinrichtung 1 findet bevor zugt eine Einrichtung entsprechend dem US-Patent 51 36 461 Anwendung. Der Inhalt der US-Patentschrift in bezug auf die Beschreibung des mechanischen und elektronischen Aufbaus der Ionisiereinrichtung gilt als in dieser Anmeldung liegend geoffenbart. Diese spezielle Ionisiereinrichtung zeichnet sich insofern als besonders geeignet aus, als durch sie geeignete Radikale und Ionen freigesetzt werden, die bei der die Zerstörung von unerwünschten Geruchsmolekülen besonders wirksam ist.

Die Einrichtung 1 ist in einem pyramidenförmigen Gehäuse 2 untergebracht, das im wesentlichen hohl ist und über einen Einström- 6 sowie über einen Ausströmkanal 5 verfügt. Im vorliegenden Fall sind die beiden Kanäle 5, 6 so definiert. In praktischen Ausführungsarten können die beiden Kanäle 5, 6 jedoch auch umgekehrt als bezeichnet wirken, z. B. wenn die Luftdurchwälzrichtung umgedreht wird, was Vorteile haben kann, wie später erläutert. Dem Einströmkanal 6 gegenüberge stellt ist eine Aromatisiereinrichtung 3, der ein Ventilator 4 zur Luftdurchwälzung zugeordnet ist. Selbstverständlich könnte die Anordnung von Ionisier- und Aromatisiereinrich tung auch umgekehrt sein, die dargestellte Anordnung wurde jedoch für ein erstes Ausführungsbeispiel bevorzugt.

Die Aromatisiereinrichtung umfaßt wenigstens eine Hülse 11, die ein mit einer Aromatisierflüssigkeit getränktes Tampon o. dgl. aufnimmt. Alternativ wäre auch ein Schälchen, ein Schwamm o. dgl. verwendbar. Zur besseren Verdunstung des Aro matisierstoffes ist eine elektrische Heizung - in Verbindung mit der Hülse 11, wie nicht gezeigt - vorgesehen, die gesteuert Wärme an das Tampon abgibt. Nachdem der Aromatisierstoff in der Regel ein Duftöl ist, können auch Ultraschall- oder Mikrowellengeber die Heizung ersetzen.

Zur Steuerung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist eine elektronische Regelung 9 vorgesehen, die mit einem Luftgüte sensor 7 verbunden ist und in Abhängigkeit von den gemesse nen Luftgütewerten die Aromatisier- und Ionisiereinrichtung steuert. Außerdem ermöglicht sie, gegebenenfalls alternativ die Steuerung der beiden Einrichtungen in zeitlichen Abhän gigkeiten zueinander oder absolut, wobei letzteres insbeson dere durch zeitliche Steuerungen z. B. an zwei Schaltuhren 10a, b eingestellt werden kann. Für einfache Ausführungen kann selbstverständlich auf die Elektronik ganz verzichtet werden, wobei dann bevorzugt herkömmliche elektromechanische Steuerungselemente wie Nockenschaltuhren usw. zum Einsatz gelangen können.

Andererseits kann die elektronische Steuerung auch aufwendi ger sein. Im Rahmen der Erfindung, jedoch nicht näher darge stellt, liegen auch Anordnungen mit einer Fernsteuerung. So kann z. B. der Luftgütesensor außerhalb des Gehäuses 2 vor gesehen sein. Anwender können ihn an beliebigen Orten inner halb eines Raumes anbringen, wo er entsprechend dem Bedarf die Luftgüte erfassen und die entsprechenden Werte an die Steuerung weiterleiten kann. Dies kann über ein Kabel aber auch ferngesteuert (z. B. mittels Infrarotsignalen) erfolgen. Weiters liegt im Rahmen der Erfindung eine manuelle Fern steuerung, für jene Fälle, an denen das Hauptgerät an einem schwer zugänglichem Ort vorgesehen ist (z. B. an der Decke eines Raumes.

Wie aus Fig. 2 entnommen werden kann, können auch mehrere Austrittskanäle 5a, b (bzw. Eintrittskanäle) mit mehreren Ionisiereinrichtungen vorgesehen sein. Nicht dargestellt ist auch die Möglichkeit, mehrere Aromatisiereinrichtungen anzu ordnen, die gegebenenfalls mit unterschiedlichen Duftölen beschickt sein können und eventuell hintereinander aktivier bar sind.

Schalter 15a, b, c dienen zum manuellen Ein/Aus-schalten von den Einrichtungen 1, 3 und dem Ventilator 4, da die erfin dungsgemäße Vorrichtung auch ohne Zwangsdurchwälzung funk tioniert und bei einfacheren Ausführungs- oder Betriebsarten gegebenenfalls auf die Wirkung der einen oder anderen Ein richtung verzichtet wird.

Fig. 5 zeigt einen Kleiderständer mit angebautem Luftreini gungsgerät. Im Rahmen der Erfindung gem. Anspruch 14 liegen auch herkömmliche Vorrichtungen zur Luftreinigung, insbeson dere Ionisiereinrichtungen, die ferngesteuert ein- oder aus geschaltet werden bzw. deren Funktionsablauf ferngesteuert getriggert wird. Dies kann beispielsweise durch einen (Infrarot)-Bewegungssensor o. dgl. erfolgen. Eine weitere Variante ist jene mit einer Fernsteuerung durch einen Luft gütesensor o. dgl., wobei in diesem Fall die erfindungs gemäße Anwendung von Ionisier- und Aromatisiereinrichtungen bevorzugt ist. Eine erstgenannte Fernsteuerung kann bei spielsweise in Abwesenheit von Personen für einen gewissen Zeitraum die Luftreinigung (Ionisierung) zum Betrieb bringen und bei festgestellten Anwesenheit von Personen von Luftrei nigungs- auf Aromatisierbetrieb schalten.

Die Erfindung soll darüber hinaus bei Bedarf auch noch zum Einsatz kommen in: Gaststätten mit Raucherecken, Telefonka binen, Liftanlagen, Toilettanlagen, Automobilen, insbeson dere Autobussen, Flugzeugen, Eisenbahnen, Schiffen, Spitä lern und Arztpraxen in Zusammenhang mit schon bestehenden Klimaanlagen, Kabinenreinigungen aller Art. Zur besseren Funktion des Ventilators können auch Ventile oder selbsttä tige Klappen (nur angedeutet) angeordnet sein, die je nach Ventilationsrichtung Luft ins Gehäuse 2 einströmen lassen oder Luft aus dem Gehäuse 2 durch einen speziellen Kanal 5, 6 zwingen.

Claims

1. Verfahren zur Reinigung und Aromatisierung von Gasen, insbesondere von Luft unter Anwendung einer Ionisierein richtung (1) in einem Gehäuse (2), dadurch gekenn zeichnet, daß das Gas bzw. die Luft in Strömung versetzt wird und der Gas- bzw. Luftstrom an der Ionisiereinrich tung (1) und an einer Aromatisiereinrichtung (3) vorbei geführt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftstrom in Abhängigkeit von einer intervallgesteu erten Betriebsart von Ionisiereinrichtung (1) und Aromatisiereinrichtung (3) alternierend umgekehrt wird, wobei vorzugsweise das Gas bzw. die Luft von einem Gebläse (4) angesaugt wird und je nach Betriebsart das Gas bzw. die Luft an der Ionisiereinrichtung (1) (zum Reinigen), oder an der Aromatisiereinrichtung (3) (zum Aromatisieren) vorbei in den Raum geblasen wird.

3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Gas- bzw. Luftstrom - vorzugsweise vor oder neben der Aromatisiereinrichtung (3) - die Luftgüte gemessen wird und daß die Abgabelei stung der Aromatisiereinrichtung (3) und/oder der Ioni siereinrichtung (1) in Abhängigkeit von der Luftgüte und/oder in zeitlichen Abhängigkeiten geregelt wird.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gas oder die Luft im Strom gefiltert, vorzugsweise staubgefiltert wird.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da durch gekennzeichnet, daß in der Aromatisiereinrichtung (3) ein Duftstoff (z. B. eine Flüssigkeit mit gelösten Duftstoffen) insbesondere durch Zufuhr von Schwingungs energie zum Verdampfen bzw. zum Absondern von Aromen gebracht wird.

6. Vorrichtung zum Reinigen und Aromatisieren von Gasen, insbesondere von Luft, insbesondere nach einem Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit mindestens einer Ionisiereinrichtung (1) innerhalb eines Gehäuses (2) oder an einem Gehäuse und mindestens einem Kanal (5, 6) für das Durchströmen des Gehäuses (2) mit dem Gas bzw. der Luft, dadurch gekennzeichnet, daß am oder im Gehäuse (2) im Durchströmungsbereich wenigstens eine Aromatisiereinrichtung (3) für das Abgeben von Aroma- Duftstoffen angeordnet ist.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6 mit einer Einrichtung für das Zwangsdurchlüften, vorzugsweise mit einem Ventilator (4), dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung bzw. der Ventilator (4) zwischen der Aromatisiereinrichtung (3) und der Ionisiereinrichtung (1) angeordnet ist, wobei die Ionisiereinrichtung vorzugsweise innerhalb eines Ausströmkanales (5) aus dem Gehäuse (2) angeordnet ist, während die Aromatisiereinrichtung (3) einem Einströmka nal (6) gegenüberliegt.

8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekenn zeichnet, daß ihr, vorzugsweise im Bereich eines bzw. des Einströmkanales (6), ein Luftgütesensor (7) zugeord net ist, der mit einer Luftgüteanzeige (8) und/oder mit einer elektronischen Regelung (9) verbunden ist.

9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, das der Betrieb der Ionisierein richtung (1) und/oder der Aromatisiereinrichtung (3) und/oder des Ventilators (4) durch eine bzw. die Elektro nik (9) steuerbar ist, und/oder daß der Ionisiereinrich tung (1) und/oder der Aromatisiereinrichtung (3) und/oder dem Ventilator (4) eine Zeitsteuerung (10) für eine zeit abhängige Betriebssteuerung zugeordnet ist.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Aromatisiereinrichtung (3) wenigstens einen der folgenden Bauteile umfaßt: eine Heizung, ein Ultraschallvibrierelement, eine Hülse (11) o. dgl. zur Aufnahme von flüssigkeitsgetränkten Tampons, verdampfbaren Aromasteinen o .dgl., eine Flüssigkeitsstandanzeige.

11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß dem Austrittskanal (5) ein Ozonfil ter (12) nachgeschaltet ist, und/oder daß dem Eintritts kanal (6) ein Staubfilter vorgeschaltet ist.

12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Ionisiereinrichtung (1) negative Ionen abgibt und vorzugsweise Sauerstoffmoleküle in Sauerstoffradikale und oder Sauerstoffcluster umwandelt.

13. Vorrichtung zur Geruchsbehandlung von Kleidungsstücken, gekennzeichnet durch einen Kleiderständer (13) oder einen Kleiderschrank (14), der eine Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche aufweist.

14. Vorrichtung zur Luftreinigung mit einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 13, dadurch gekennzeich net, daß sie mit einer Fernsteuerung in Verbindung steht, die die Ionisiereinrichtung und/oder die Aromati siereinrichtung in Abhängigkeit von der Luftgüte und/oder in Abhängigkeit von der Anwesenheit von Personen, Tieren, Gegenständen, Fahrzeugen o. dgl. triggert.