DE4401459C2 - Vorrichtung zum Steuern eines elektroviskosen Fluids - Google Patents
Vorrichtung zum Steuern eines elektroviskosen FluidsInfo
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- DE4401459C2 DE4401459C2 DE19944401459 DE4401459A DE4401459C2 DE 4401459 C2 DE4401459 C2 DE 4401459C2 DE 19944401459 DE19944401459 DE 19944401459 DE 4401459 A DE4401459 A DE 4401459A DE 4401459 C2 DE4401459 C2 DE 4401459C2
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vor
richtung zum Steuern eines elektroviskosen Fluids, dessen
Viskosität sich merklich in Abhängigkeit von der Intensität
eines von außen angelegten elektrischen Feldes ändert.
Die Verwendung von elektroviskosen Flüssigkeiten bzw.
Fluiden in Stoßdämpfern ist beispielsweise aus der
US 3,207,269 bekannt. Hierbei wird durch Anlegen von elek
trischen Feldern die Viskosität der Flüssigkeit geändert,
wodurch man eine verbesserte Stoßdämpfung erhält. Zur Er
zeugung der elektrischen Felder werden veränderliche posi
tive Spannungen oder Wechselspannungen verwendet.
Ferner wird in der japanischen Patentveröffentlichung Nr.
1 44 150/1988 eine Geschwindigkeitssteuervorrichtung
vorgeschlagen, bei der die Geschwindigkeit eines Stellglie
des, beispielsweise eines Zylinders oder dergleichen, das
von einem elektroviskosen Fluid angetrieben wird, das als
eine Art Hydrauliköl arbeitet, durch Steuerung der Intensi
tät eines von außen angelegten elektrischen Feldes gesteu
ert wird, welches auf das elektroviskose Fluid einwirkt.
Als elektroviskoses Fluid wird für gewöhnlich ein Fluid
verwendet, in welchem sich in dispergierter Phase befindli
che Partikel bestehend aus Silika, Zellulose, unterschied
lichen ionenaustauscherharzen und dergleichen dispergiert
befinden und in einem elektrisch isolierenden Dispersions
medium wie Silikonöl oder dergleichen verteilt sind. Wenn
das elektroviskose Fluid einem von außen einwirkenden elek
trischen Feld unterworfen wird, tritt der Winslow-Effekt
ein, aufgrund dessen sich die Viskosität des Fluides be
achtlich erhöht, um eine hohe Scherkraft zu erzeugen. Mit
diesem Winslow-Effekt ist es möglich, die Viskosität des
Fluides durch ein elektrisches Signal problemlos und mit
hoher Ansprechgeschwindigkeit zu steuern. Zusätzlich ist es
bekannt, daß eine elektrische Spannung zur Erzeugung des
von außen einwirkenden elektrischen Feldes entweder eine
Wechselspannung oder eine Gleichspannung sein kann.
Bei der Steuervorrichtung für ein elektroviskoses Fluid
zur Erzeugung eines elektrischen Feldes durch Anlegen einer
Gleichspannung neigen jedoch die Partikel dazu, sich im
Laufe der Zeit in Richtung einer Elektrodenfläche zu bewe
gen und sich hierauf abzuscheiden. Hierdurch wird der Ab
stand zwischen den Elektroden mehr und mehr verringert. Im
Ergebnis wird es schwierig, die Viskosität des elektrovis
kosen Fluides durch die Gleichspannung genau zu steuern.
Um dies zu vermeiden, wird in der japanischen Patent
veröffentlichung Nr. 1 44 374/1989 ein Steuerverfahren für
ein elektroviskoses Fluid vorgeschlagen, bei welchem eine
Gleichspannung pulsierend und mit wechselnder Polarität an
gelegt wird.
Im Stand der Technik sind jedoch noch die folgenden
Probleme aufgetreten. Im Falle des Steuerverfahrens für das
elektroviskose Fluid, bei welchem die Gleichspannung pul
sierend mit wechselnder Polarität angelegt wird, fließt ein
Stromstoß Ta, wenn sich die Gleichspannung plötzlich än
dert, wie in Fig. 4 dargestellt, was zu einem Anwuchs des
elektrischen Stromes führt. Dies ist der Grund, warum die
Steuervorrichtung für das elektroviskose Fluid elektrisch
als Kondensator wirkt. Um dem Problem des Stromstoßes zu
begegnen ergibt sich wiederum das Problem, daß die Steuer
vorrichtung einschließlich eines Transformators hierzu in
ihren Abmessungen groß wird. Dies führt auch dazu, daß die
Steuervorrichtung teuer wird.
Weiterhin stört ein hoher Stromstoß die elektroche
mischen Eigenschaften des elektroviskosen Fluides ganz er
heblich. Demzufolge ergibt sich das Problem, daß die Halt
barkeit des elektroviskosen Fluides nachläßt. Wenn der
Stromverbrauch hoch ist, wird auch die Temperatur des elek
troviskosen Fluides angehoben, so daß sich die Eigenschaf
ten des elektroviskosen Fluides ändern. Hierdurch wird es
schwierig, die Viskosität des elektroviskosen Fluides genau
zu steuern. Im Ergebnis ergibt sich das Problem, daß die
Geschwindigkeit oder dergleichen des elektroviskosen Flui
des bzw. die Geschwindigkeit seiner Viskositätsänderung
nicht stabil gesteuert werden kann.
Für den Fall, daß ein sinusförmiges oder dreieckförmi
ges Pulssignal als wechselndes Pulssignal verwendet wird,
ist es möglich, die Erzeugung des Stromstoßes zu verhin
dern. Die Verwendung eines sinus- oder dreieckförmigen Im
pulssignales ändert jedoch den Absolutwert eines elektri
schen Spannungswertes. Demzufolge ergibt sich ein Problem
in dem Fall, in dem ein Zylinder zu einer genauen Stellbe
wegung verwendet wird, da Vibrationen der Bewegung des Zy
linders überlagert sind, wie in Fig. 10 dargestellt. Diese
Figur zeigt die Vibrationen eines Kolbens, wenn der Zylin
der hierzu durch Anlage einer sinusförmigen Wellenformspan
nung an das elektrische Viskosefluid betätigt wird. Es sei
angenommen, daß die X-Achse die Zeitachse ist und die
Y-Achse die Versetzung X darstellt, wobei bei einer Geschwin
digkeit V und einer Beschleunigung A des Zylinders Rüttel
vibrationen B auf den Kolben übertragen werden, wie durch
die Beschleunigung A dargestellt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde eine
Vorrichtung zum Steuern eines elektroviskosen Fluids zu schaffen, welche in der
Lage ist, den Stromverbrauch zu verringern und Vibrationen
in einem Stellglied wie beispielsweise einem Antriebszylin
der oder dergleichen einzuschränken, der mittels dem elek
troviskosen Fluid betätigt wird.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch
die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale.
Insbesondere durch das Anlegen von allmählich sich än
dernden positiven und negativen Spannungen in Form von na
hezu trapezförmigen Impulssignalen kann ein Stromstoß klein
sein und der Stromverbrauch zur Steuerung des elektrovisko
sen Fluids verringert werden.
Da der Stromstoß klein gemacht werden kann, ist es mög
lich, elektrochemische Veränderungen des elektroviskosen
Fluids zu unterbinden, so daß die Lebensdauer des elektro
viskosen Fluids verbessert wird.
Da der Stromverbrauch verringert werden kann, ist es
möglich, die Temperatur im elektroviskosen Fluid zu verrin
gern. Demzufolge sind die Betriebseigenschaften des elek
troviskosen Fluids weitestgehend stabil, so daß eine sta
bile Steuerung der Geschwindigkeit des elektroviskosen
Fluids möglich ist. Weiterhin kann der Transformator kom
pakt ausgelegt werden, da der Stromverbrauch gering ist,
was zu sinkenden Kosten führt.
Die Viskosität des elektroviskosen Fluids wird hin
sichtlich seiner Schwankungen stabil gemacht, so daß eine
konstante Bremskraft einem Betätigungs- oder Stellglied
auferlegt werden kann. Somit werden auch keine Vibrationen
auf das Stellglied aufgebracht, was die Steuerung des An
triebszylinders oder dergleichen mit präziser Geschwindig
keit möglich macht.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausfüh
rungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher be
schrieben.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Querschnittsdarstellung eines Aufbaus
einer Geschwindigkeitssteuervorrichtung für einen Antriebs
zylinder;
Fig. 2 den Schaltkreisaufbau einer Steuervorrich
tung für ein elektroviskoses Fluid;
Fig. 3 ein Zeitdiagramm zur Erläuterung der Ar
beitsweise des Schaltkreises in der Steuervorrichtung für
das elektroviskose Fluid;
Fig. 4 ein Zeitdiagramm, welches die Strommenge
in dem herkömmlichen Fall zeigt, in welchem ein hinsichtlich der Polari
tät wechselndes Rechteckwellenformimpulssignal dem elektro
viskosen Fluid auferlegt wird;
Fig. 5 ein Zeitdiagramm, welches die Strommenge
in dem Fall zeigt, in welchem ein hinsichtlich der Polari
tät wechselndes trapezförmiges Wellenformimpulssignal dem
elektroviskosen Fluid auferlegt wird;
Fig. 6 eine graphische Darstellung zur Veran
schaulichung der Beziehung zwischen einer angelegten Span
nung und einer Geschwindigkeit eines Stellgliedes;
Fig. 7 ein Zeitdiagramm zur Darstellung von Vi
brationen, wenn ein Stellglied betätigt wird;
Fig. 8 eine graphische Darstellung zur Veran
schaulichung einer Beziehung zwischen einer angelegten
Spannung und einer erzeugten Scherkraft;
Fig. 9 eine graphische Darstellung zur Veran
schaulichung einer Beziehung zwischen einer angelegten
Spannung und einer Stromdichte;
Fig. 10 ein Zeitdiagramm zur Veranschaulichung
von Vibrationen, wenn der Antriebszylinder mit einem herkömmlichen sinus
förmigen Wellenformsignal betätigt wird; und
Fig. 11 eine graphische Darstellung zur Veran
schaulichung einer Beziehung zwischen einer Änderungsrate
und sowohl Scherkraft als auch Stromdichte.
Nachfolgend wird eine Ausführungsform einer Geschwin
digkeitssteuervorrichtung für einen Antriebszylinder be
schrieben, der mittels eines elektroviskosen Fluides betä
tigt wird; die Beschreibung erfolgt anhand eines bevorzug
ten Ausführungsbeispiels, die vorliegende Erfindung ist je
doch nicht hierauf beschränkt.
Fig. 1 zeigt im Querschnitt einen Antriebszylinder 7
und einen Bremszylinder 17 welche mittels eines elektrovis
kosen Fluides betätigt werden. Vier hohle Leitungen, näm
lich eine Zylinderleitung 10, eine Luftleitung 11, eine Öl
leitung 3 und eine Hauptölleitung 1 sind an ihren Enden je
weils mit einem Endblock 8 gehalten.
Der Antriebszylinder 7 und der Bremszylinder 17, welche
in der beschriebenen Ausführungsform verwendet werden, sind
pleuellose Zylinder, d. h. sie weisen jeweils kein Pleuel
auf. Ein Kolben, der gleitbeweglich in der Zylinderleitung
10 verläuft, ist durch Verbindung einer Mehrzahl von kol
benseitigen Magneten 5a, 5b miteinander durch einen Bolzen
14 gebildet. Gleiter 4a, 4b, welche aus einer Mehrzahl von
gleiterseitigen Magneten 6a, 6b gebildet sind, sind an den
äußeren Umfängen der Zylinderleitungen 10 und der Hauptöl
leitung 1 an Stellen angebracht, welche den kolbenseitigen
Magneten 5a, 5b entsprechen. Bei diesem Aufbau ist der
Gleiter 4a am Außenumfang des Antriebszylinders 7 durch ein
Verbindungsteil 9 mit dem Gleiter 4b gekoppelt, der am Au
ßenumfang des Gleiters 4b angeordnet ist, so daß diese bei
den Gleiter praktisch als einstückig zu betrachten sind.
Eine auf der rechten Seite liegende Kammer des An
triebszylinders 7 steht mit einem Lufteinlaß 14 in Verbin
dung, wohingegen eine auf der linken Seite liegende Kammer
des Antriebszylinders 7 mit einem Lufteinlaß 14 über einen
Durchlaß 16 in Verbindung steht, der im Inneren des End
blockes 8 und der Luftleitung 11 ausgebildet ist.
Eine auf der rechten Seite liegende Ölkammer des Brems
zylinders 17 steht mit einem oberen Bereich einer Geschwin
digkeitssteuervorrichtung 18 in Verbindung, welche im Inne
ren des Endblockes 8 angeordnet ist, wohingegen eine auf
der linken Seite liegende Kammer des Bremszylinders 17 mit
einem unteren Bereich der Geschwindigkeitssteuervorrichtung
18 über einen anderen Durchlaß 15 in Verbindung steht, der
im Inneren des Endblockes 8 und der Ölleitung 3 ausgebildet
ist.
Die Geschwindigkeitssteuervorrichtung 18 ist durch eine
rohrförmige Außenelektrode 13 und eine säulenförmige Innen
elektrode 12 gebildet, welche koaxial innerhalb der Außen
elektrode 13 angeordnet ist. Zur Anlegung einer elektri
schen Spannung sind Leitungen 19 an der Außenelektrode 13
und der Innenelektrode 12 angeschlossen. Die Innenräume des
Bremszylinders 17, der Ölleitung 3 und der Geschwindig
keitssteuervorrichtung 18 sind mit einem elektroviskosen
Fluid 2 gefüllt. In der dargestellten Ausführungsform ist
das elektroviskose Fluid 2 ein Fluid, in welchem sich in
einer dispergierten Phase befindliche Partikel aus Silika,
Zellulose, unterschiedlichen Ionenaustauscherharzen und
dergleichen in Silikonöl dispergiert und aufgeschlämmt
sind.
Nachfolgend wird nun der Aufbau einer Steuervorrichtung
zur Steuerung der Geschwindigkeitssteuervorrichtung 18 un
ter Bezug auf Fig. 2 näher erläutert. Fig. 2 ist ein Block
schaltbild dieses Steuerschaltkreises zum Anlegen einer
elektrischen Spannung an die Außenelektrode 13 und die In
nenelektrode 12.
Die Steuervorrichtung weist einen Oszillator 21
auf, der aus einem astabilen Multivibrator etc. aufgebaut
ist. Mit dem Oszillator 21 ist ein D-Flip Flop 22 verbunden
und zwei UND-Gatter 23 sind mit dem D-Flip Flop 22 verbun
den. Puffer 24a und 24b mit offenem Kollektor sind mit den
beiden UND-Gattern 23a und 23b verbunden und die Ausgänge
der Puffer 24a und 24b sind mit einem komplementären Emit
terfolgerschaltkreis 26 verbunden, wobei weiterhin ein
kleiner Transformator 27 mit dem komplementären Emitterfol
gerschaltkreis 26 verbunden ist. Ein Steuersignal S3 von
einem zentralen Steuerschaltkreis (nicht dargestellt) wird
den beiden UND-Gattern 23a und 23b eingegeben.
Nachfolgend wird der Betrieb der Steuervorrichtung mit
dem obigen Aufbau unter Bezug auf das Zeitdiagramm von Fig.
3 näher erläutert.
Der Oszillator 21 erzeugt ein in seiner Polarität wech
selndes Rechteckwellenimpulssignal S1 mit einer Frequenz,
die zweimal so hoch ist wie eine bestimmte Ausgangsfre
quenz. Das D-Flip Flop 22 empfängt das rechteckförmige Im
pulssignal S1 vom Oszillator 21 und wandelt es in ein
Impulssignal S2 mit niedrigen und hohen Pegelbreiten um,
welche durch ein Tastverhältnis von 1 : 1 definiert sind. Das
Teilen der Frequenz des rechteckförmigen Impulssignales S1
um die Hälfte ist der Grund, warum eine Überlagerung einer
Gleichstromkomponente in einer Ausgangswellenform durch
Aufrechterhalten eines Taktverhältnis des Impulssignales S2
genau auf 50% vermieden werden kann. Im Ergebnis ist es
möglich, eine magnetische Sättigung in einem Eisenkern des
Transformators zu verhindern. Weiterhin ist es notwendig,
daß die Frequenz des Impulssignales S2 mehr als 1 Hz be
trägt. Der Grund hierfür ist, daß Partikel im elektrovisko
sen Fluid 2 an einem Elektrodenabschnitt abgeschieden wer
den können, falls die Frequenz des Impulssignales S2 unter
1 Hz liegt, was den Betrieb der Geschwindigkeitssteuer
vorrichtung beeinträchtigen würde.
Die UND-Gatter 23a und 23b empfangen das Steuersignal
S3, wenn eine Spannungszufuhr zu dem Bremszylinder 17 not
wendig ist, um den Antriebszylinder 7 mit einer bestimmten
Geschwindigkeit zu betätigen. Wenn das Steuersignal S3 auf
logisch niedrigem Pegel ist, sind die Ausgänge der UND-Gat
ter 23a und 23b ebenfalls logisch niedrig, und die Puffer
24a und 24b sind abgeschaltet.
Zwei Kondensatoren C1 und C2 werden über Widerstände
R1, R2, R3 und R4 von einer Spannungsversorgung mit einer
Spannung Vd geladen, um elektrische Ladungen entsprechend
der Spannung Vd aufzunehmen. Demzufolge werden die beiden
eingangsseitigen Spannungen am komplementären Emitterfol
gerschaltkreis 26 gleich der Spannung Vd der Spannungsversor
gungsquelle. Somit ist eine Potentialdifferenz über einer
Primärwicklung des Transformators 27 gleich 0 Volt und
eine Spannung E1, welche von einer Sekundärwicklung des
Transformators 27 dem elektroviskosen Fluid 2 zugeführt
wird ist ebenfalls 0 Volt. Im Ergebnis hält das elektro
viskose Fluid 2 seine Fluidität, ohne daß eine Bremskraft
erzeugt wird.
Wenn das Steuersignal S3 auf logisch hohem Pegel gehal
ten wird, gibt das UND-Gatter 23a ein Signal aus, in wel
chem eine Rechteckwelle durch das D-Flip Flop 22 frequenz
geteilt ist, wohingegen das UND-Gatter 23b ein Signal aus
gibt, welches gegenüber dem Ausgang des UND-Gatters 23a um
eine halbe Phase verschoben ist.
Wenn der Ausgang vom UND-Gatter 23a auf logisch hohem
Pegel ist, wird ein Ausgang des Puffers 24a logisch nied
rigpegelig, woraufhin der Kondensator C1 damit beginnt,
sich über den Widerstand R2 zu entladen. Eine Wellenform in
diesem Zustand wird durch eine Zeitfunktion von Vd · (1 - ea)
definiert, wobei a = t/(C1 · R2). Diese Entladespannung
vom Kondensator C1 wird einem gemeinsamen Anschluß S4 von
Transistoren Q1 und Q2 des komplementären Emitterfolger
schaltkreises 26, wobei die Wellenform im we
sentlichen wie sie ist erhalten bleibt, sowie der Primär
wicklung des Transformators 27 eingegeben.
Wenn der Ausgang vom UND-Gatter 23a auf logisch niedri
gen Pegel zurückkehrt, wird zunächst der Kondensator C1
über die Widerstände R1 und R2 wieder geladen. Eine Span
nungswellenform in diesem Zustand ist definiert durch
Vd · eb, wobei b = {C1 · (R1 + R2)}. Im Falle, daß eine Schalt
kreiskonstante auf R2 » R1 gesetzt ist, ist es möglich,
eine Asymmetrie zwischen positiven und negativen Wellen
formabschnitten zu ignorieren.
Die Schaltkreiselemente auf der Seite des UND-Gatters
23b arbeiten ähnlich wie die Schaltkreiselemente auf der
Seite des UND-Gatters 23a. In diesem Fall wird ein Ausgang
von dem Puffer 24b auf der Seite des UND-Gatters 23b lo
gisch niedrigpegelig, wenn der Ausgang am UND-Gatter 23a
auf logisch niedrigem Pegel gehalten wird. Demzufolge wer
den Ausgangs Spannungen S4 und S5 des komplementären Emit
terfolgerschaltkreises 26 den beiden Anschlüssen der Pri
märwicklung des Transformators 27 mit den in Fig. 3 darge
stellten Wellenformen zugeführt. Eine Wellenform einer syn
thetischen Spannung S6 an der Primärwicklung wird nahezu
trapezförmig. In diesem Fall wird eine Änderungsgeschwin
digkeit einer Spannung zwischen positiven und negativen
Werten nach und nach geändert, d. h., eine Änderungsrate
kann durch geeignete Auswahl der Kondensatoren C1 und C2
und der Widerstände R1 bis R4 im Schaltkreis geeignet ein
bestellt werden. An der Sekundärwicklung des Transformators
27 wird die Spannung S6 angehoben und erscheint als Trei
berspannung E1 für das elektroviskose Fluid 2, wie in Fig.
3 gezeigt.
Eine Änderung der an das elektroviskose Fluid 2 ange
legten Spannung wird durch Ändern der Treiberspannung Vd
mittels der zentralen Steuervorrichtung und einer variablen
Treiberspannungserzeugungsvorrichtung (nicht dargestellt)
durchgeführt.
Nachfolgend wird der Betrieb der Geschwindigkeitssteu
ervorrichtung für den Antriebszylinder mit dem obigen Auf
bau näher erläutert. Wenn Antriebsluft in die auf der rech
ten Seite liegende Luftkammer des Antriebszylinders 7 ein
strömt, bewegt sich der Kolben in der Zylinderleitung 10 in
der Figur nach links. Wenn sich der kolbenseitige Magnet
5a, der den Kolben bildet, bewegt, bewegt sich der gleiter
seitige Magnet 6a, der durch eine Magnetkraft an den kol
benseitigen Magnet 5a angezogen wird zusammen mit dem kol
benseitigen Magneten 5a und der Gleiter 4a bewegt sich in
der Figur ebenfalls nach links. Hierbei wirkt der Gleiter
4b, der am äußeren Umfang des Bremszylinders 17 angeordnet
ist einstückig mit dem Gleiter 4a zusammen, da er über das
Verbindungsteil 9 als einstückig mit dem Gleiter 4a zu be
trachten ist.
Wenn sich der Gleiter 4b in der Figur nach links be
wegt und sich der gleiterseitige Magnet 6b bewegt, bewegt
sich der kolbenseitige Magnet 5b, der durch eine Magnet
kraft an den gleiterseitigen Magneten 6b angezogen wird zu
sammen mit dem gleiterseitigen Magneten 6b und der Kolben
bewegt sich innerhalb der Hauptölleitung 1 in der Figur
nach links.
Wenn sich der Kolben innerhalb der Hauptölleitung 1
bewegt, wird das elektroviskose Fluid 2 durch den Kolben
nach links geschoben, wobei gleichzeitig ein Druckabfall
auf der rechten Seite des Kolbens erfolgt. Somit bewegt
sich das elektroviskose Fluid 2 in der Figur entgegen den Uhr
zeigersinn. Hierbei strömt das elektroviskose Fluid 2 durch
einen Spalt zwischen der Außenelektrode 13 und der Innen
elektrode 12 in der Geschwindigkeitssteuervorrichtung 18.
Hierbei wird die Viskosität des elektroviskosen Flui
des 2 aufgrund eines elektrischen Feldes hoch, welches
durch eine elektrische Spannung erzeugt wird, welche an den
Außen- und Innenelektroden 13 und 12 angelegt wird. Wenn
die zwischen den Außenelektroden und Innenelektroden 13 und
12 angelegte Spannung hoch wird, sinkt eine Bewegungsge
schwindigkeit des Gleiters 4a des Antriebszylinders 7 ab.
Nachfolgend wird die Beziehung zwischen dem Gleiter 4a
des Antriebszylinders 7 und einer angelegten Spannung näher
erläutert. Fig. 8 zeigt die Beziehung zwischen einer ange
legten Spannung (Effektivwert) als Antriebsspannung für das
elektroviskose Fluid 2 und einer Scherkraft, welche in dem
elektroviskosen Fluid erzeugt wird. Mit dem Bezugszeichen 41
sind Daten bezeichnet für den Fall, daß eine abwechselnde
Rechteckwellenform von 60 Hz verwendet wird und das Bezugs
zeichen 42 bezeichnet Daten für den Fall, daß eine abwech
selnde nahezu trapezförmige Wellenformspannung von 60 Hz
als angelegte Spannung verwendet wird. In diesem Fall ist
das Umschaltverhältnis der angelegten Spannung von positiv
zu negativ oder umgekehrt bei der Rechteckwellenform 180
V/mm/µsec, wohingegen ein Umschaltverhältnis der angelegten
Spannung von positiv nach negativ oder umgekehrt der nahezu
trapezförmigen Wellenform 5 V/mm/µsec beträgt.
Wie in Fig. 8 dargestellt, ist die im elektroviskosen
Fluid 2 induzierte Scherkraft im wesentlichen gleich sowohl
bei der Rechteckwellenform 41 als auch der nahezu trapez
förmigen Wellenform 42. Somit ist auch eine Bewegungsge
schwindigkeit des Antriebszylinders 7, der von dem elektro
viskosen Fluid 2 betätigt wird, sowohl im Falle der Recht
eckwellenformspannung 40 als auch der nahezu trapezförmigen
Wellenformspannung 39 im wesentlichen gleich, wie in Fig. 6
gezeigt.
Fig. 9 zeigt die Beziehung zwischen einer angelegten
Spannung (Effektivwert), welche als Treiberspannung oder
Antriebsspannung für das elektroviskose Fluid 2 verwendet
wird und einer stromdichte (Effektivwert). Mit dem Bezugs
zeichen 43 sind Daten für den Fall bezeichnet, in welchem
eine Rechteckwellenformspannung von 60 Hz als angelegte
Spannung verwendet wird und das Bezugszeichen 44 veran
schaulicht Daten für den Fall, in dem eine nahezu trapez
förmige Wellenformspannung von 60 Hz als angelegte Spannung
verwendet wird. Wie sich aus den in Fig. 9 dargestellten
Daten ergibt, nimmt die Strommenge für die nahezu trapez
förmige Wellenformspannung 44 im Vergleich zu der Rechteck
wellenform 43 um einen Betrag ab, der in Fig. 9 durch einen
Pfeil EA dargestellt ist.
Bei der Geschwindigkeitssteuervorrichtung für den An
triebszylinder, der von dem elektroviskosen Fluid 2 betä
tigt wird, nimmt im Vergleich zu der Rechteckwellenform 37
der Strom bei der nahezu trapezförmigen Wellenform 38 stark
ab, wie durch die Daten in Fig. 6 veranschaulicht. Dies ist
der Grund dafür, warum der Stromstoß Tmb, wenn eine indu
zierte Scherkraft in dem elektroviskosen Fluid erzeugt
wird, um ungefähr ein Drittel gegenüber dem Fall verringert
werden kann, in dem die Rechteckwellenform verwendet wird.
Dies ist in Fig. 5 veranschaulicht. Da der Stromstoß ab
nimmt, kann auch der Transformator kleiner sein, was zu ei
nem Kostenvorteil führt.
Bei der beschriebenen Ausführungsform speichert die
zentrale Steuervorrichtung als Datentabelle die Daten 39 im
Falle der Verwendung eines alternierenden annähernd wech
selförmigen Wellenformsignales von 60 Hz als angelegte
Spannung und gibt Geschwindigkeitsinstruktionen an die Ge
schwindigkeitssteuervorrichtung für das elektroviskose
Fluid 2 in Form der angelegten Spannung. Hierdurch wird ein
nahezu trapezförmiges Wellenformimpulssignal mit positiven
und negativen Spannungen und einem konstanten Absolutwert
stets an die Außenelektrode 13 und die Innenelektrode 12
über die Leitungen 19 angelegt.
Wenn das nahezu trapezförmige Wellenformimpulssignal
mit positiven und negativen Spannungen mit konstanten Abso
lutwerten stets an die Elektroden angelegt wird, wird eine
auf das elektroviskose Fluid 2 aufgebrachte Bremskraft
stets ebenfalls auf konstantem Wert gehalten. In Fig. 7 sei
angenommen, daß die X-Achse die Zeitachse und die Y-Achse
als Versetzung x gegeben ist, wobei V noch eine Geschwin
digkeit und A eine Beschleunigung des Antriebszylinders
darstellen; es werden keine Vibrationen B des Gleiters in
duziert, wie dies in Fig. 10 der Fall war und wie durch die
Beschleunigung A veranschaulicht. Die Steuervorrichtung für
das elektroviskose Fluid gemäß der vorliegenden Erfindung
kann somit als Steuervorrichtung für einen Antriebszylinder
verwendet werden, der einen präzisen Bewegungsweg nötig
macht.
Nachfolgend wird der Fall beschrieben, in welchem ein
Absolutwert des trapezförmigen Impulssignales mit positiven
und negativen Spannungen schwankt. Selbst wenn der Absolut
wert des trapezförmigen Impulssignales schwankt werden - wie
experimentell bestätigt worden ist - keine Rüttelvibra
tionen auf dem Antriebszylinder aufgebracht, wenn der Abso
lutwert im Bereich von 90 bis 100% gehalten werden kann.
Bei der Geschwindigkeitssteuervorrichtung für den An
triebszylinder wird das trapezförmige oder annähernd tra
pezförmige Impulssignal mit positiven und negativen Span
nungen mit weitestgehend konstanten Absolutwerten ungeach
tet der Polaritätsänderung stets an die Elektroden ange
legt, wenn die Steuervorrichtung die Geschwindigkeit des
Antriebszylinders steuert. Demzufolge ergeben sich keine
Schwankungen in der Viskosität des elektroviskosen Fluides
2. Somit wird eine Bremskraft, welche auf den Gleiter auf
gebracht wird stets konstant gehalten, so daß Rüttelvibra
tionen des Gleiters vermieden werden.
Die Stromstoßhöhe kann stark verringert werden, da die
elektrische Spannung sich nach und nach von der positiven
zur negativen Seite oder umgekehrt ändert. Es ist daher
möglich, Zerstörungserscheinungen im elektroviskosen Fluid
2 zu verhindern und die Geschwindigkeit des Antriebszylin
ders stabil zu steuern. Der Transformator kann auch kleiner
gemacht werden, was von den Kosten her vorteilhaft ist.
Bei der Geschwindigkeitssteuervorrichtung für den An
triebszylinder wird die Geschwindigkeit des Antriebszylin
ders durch unaufhörliches Anlegen des alternierenden tra
pezförmigen Impulssignales mit positiven und negativen
Spannungen mit einem konstanten Absolutwert an die Elektro
den geändert und weiterhin durch Ändern des Absolutwertes
des rechteckförmigen Impulssignales. Somit ist es möglich,
die Geschwindigkeit des Antriebszylinders ohne Rüttelvibra
tionen auf den Gleiter leicht und genau zu steuern.
Es ist wünschenswert oder bevorzugt, daß die Impuls
wellenform eine ideale trapezförmige Wellenform ist, wenn
das Umschalten zwischen der positiven und der negativen
Spannung allmählich durchgeführt wird, d. h. wenn die Um
schaltrate verringert wird. Dies macht jedoch die Steuer
vorrichtung kompliziert, wenn eine genaue trapezförmige
Wellenform realisiert werden soll. Das Ergebnis sind höhere
Kosten. Somit wird bei der beschriebenen Ausführungsform
der Stromstoß mit geringen Kosten dadurch gering gemacht,
daß eine annähernd trapezförmige Wellenform als Steuerim
pulswellenform verwendet wird und der Stromverbrauch wird
hierdurch ebenfalls verringert.
Es hat sich unter experimentellen Bedingungen heraus
gestellt bzw. bestätigt, daß der Stromverbrauch um mehr als
20% gegenüber einer Rechteckwellenform verringert werden
kann, wenn die Umschaltrate kleiner als 15 V/mm/µsec ge
macht wird, wie durch die Datenlinie 46 in Fig. 11 gezeigt.
Bei einer Sinuswellenform (Umschaltrate 2,2 V/mm/µsec) wer
den Rüttelvibrationen auf den Antriebszylinder aufgebracht,
da sich die Viskosität des elektroviskosen Fluides ändert.
Es ist notwendig, die Scherkraft auf 5% oder darunter zu
beschränken, um das Einbringen der Vibrationen zu verhin
dern. Wie durch die Datenlinie 45 in Fig. 11 gezeigt, ist es
möglich, ein Absinken der Scherkraft auf weniger als 5% zu
beschränken, wenn die Umschaltrate größer als 3 V/mm/µsec
ist. Demzufolge ist es wünschenswert, die Umschaltrate in
einem Bereich von 3 bis 15 V/mm/µsec zu halten.
Obgleich in der beschriebenen Ausführungsform die
Zeitrate bzw. das Tastverhältnis zwischen positiven und negativen Impulswellenfor
men der angelegten Spannung bei 5 : 5 liegt, kann dies - wenn
notwendig - geändert werden. Es hat sich experimentell
bestätigt bzw. herausgestellt, daß es notwendig ist, das
Tastverhältnis zwischen positiven und negativen Impulswellenfor
men der angelegten Spannung in einem Bereich von 8 : 2 bis
2 : 8 zu halten. Ansonsten scheiden sich Partikel in dem
elektroviskosen Fluid an Elektrodenbereichen ab und ver
schlechtern die Steuerleistung.
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Steuern eines elektroviskosen Fluids
(2) mit einem Paar von Elektroden (12, 13), zwischen
denen elektroviskoses Fluid (2) angeordnet ist, und mit
einer Steuervorrichtung (21, 22, 23, 24, 25, 26, 27)
zum Erzeugen impulsförmiger negativer und positiver
Spannungen (E1), die an die Elektroden (12, 13) ange
legt werden können, um die Viskosität des elektrovis
kosen Fluids (2) zu steuern, wobei die Steuervorrich
tung beim Umschalten zwischen der positiven und der
negativen Spannung und umgekehrt den Spannungswert
allmählich ändert und diese Änderung eine nahezu tra
pezförmige Impulssignalwellenform (II) hat.
2. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, wobei die Änderungs
rate des Spannungswertes auf einen Bereich von 3 bis 15
V/mm/µsec gesetzt ist.
3. Vorrichtung nach Patentanspruch 1 oder 2, wobei die
Frequenz der positiven Spannung mehr als 1 Hz beträgt.
4. Vorrichtung nach Patentanspruch 1 oder 2, wobei das
Tastverhältnis zwischen der positiven und negativen
Spannung in einem Bereich von 8 : 2 bis 2 : 8 gehalten
ist.
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