DE4338636A1 - Emulgatorfreie wäßrige Dispersionen, Überzugsmittel und deren Verwendung - Google Patents
Emulgatorfreie wäßrige Dispersionen, Überzugsmittel und deren VerwendungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft wäßrige emulgatorfreie Bindemittel auf Basis von
Polyurethanen, die im Polymergerüst eingebaut reaktive Gruppen aufweisen.
Es werden Verfahren zu ihrer Herstellung beschrieben, sowie die Verwen
dung als Bindemittel in Überzugsmitteln, insbesondere von wasserverdünn
baren Basislacken für Mehrschichtüberzüge.
In der Automobilindustrie aber auch in anderen Bereichen werden Metall-
und Kunststoffteile mit mehrschichtigen Überzügen versehen. Sie dienen
zum Korrosionsschutz der Substrate, und sollen auch eine gute dekorative
Wirkung aufweisen. Dafür ist es im allgemeinen üblich Mehrschichtüberzüge
einzusetzen. Hier wird im allgemeinen eine Grundierungsschicht auf das
Substrat aufgetragen, auf die dann weitere Schichten appliziert werden,
z. B. farbige Überzugsmittel und anschließend eine transparente Deck
schicht.
Überzugsmittel die als Lösemittel überwiegend Wasser und noch geringe
Anteile an organischen Lösemitteln enthalten sind bekannt. Ebenso ist der
Einsatz von Polyurethandispersionen in Basislacken bekannt. Diese Disper
sionen enthalten Bindemittel, die im allgemeinen ionische Gruppen im
Molekül enthalten. Nach Neutralisation dieser Gruppen sind die Harze
wasserdispergierbar.
In der EP-A 022 452 werden wäßrige carboxylgruppenhaltige Polyurethane
beschrieben, die sowohl Carboxylgruppen als auch verkappte Isocyanatgrup
pen enthalten. Zu ihrer Herstellung werden die Polyisocyanate mit Hydro
xycarbonsäuren zu Polyurethanen umgesetzt und dann die überzähligen
Isocyanatgruppen mit monofunktionellen Verbindungen blockiert. Dabei
entstehen niedermolekulare Polyurethane, die endständig blockierte
Isocyanatgruppen aufweisen.
In der DE-A 26 33 396 wird eine selbstvernetzende Polyurethandispersion
beschrieben, in der ein Polyisocyanatpräpolymer über ein Polyamin ketten
verlängert wird und dann überschüssige freie Aminogruppen mit halbseitig
blockierten Polyisocyanaten umgesetzt werden. Dabei werden die Isocyanat
gruppen über Harnstoffgruppen an das Polymergerüst gebunden.
In der DE-A 21 18 692 werden Polyurethane als Bindemittel für Überzugs
mittel beschrieben, die blockierte Isocyanatgruppen enthalten. Zu ihrer
Herstellung werden halbblockierte Diisocyanate mit einem OH-gruppenhalti
gen Acrylpolymeren umgesetzt, wobei man Acrylpolymere mit seitenständigen
blockierten Isocyanatgruppen erhält. Dabei werden jeweils nur solche
Verbindungen mit den Polymeren umgesetzt, die nur eine freie reaktive
NCO-Gruppe enthalten.
In der EP-A 269 972 werden Polyurethandispersionen beschrieben, die auf
Basis von Diisocyanaten und Diolen hergestellt werden, wobei gegebenen
falls Anteile an Triolen oder Triisocyanaten eingesetzt werden können, um
eine Verzweigung zu erzielen. Gegebenenfalls können monofunktionelle
Verbindungen eingesetzt werden, um einen Kettenabbruch über blockierte
Isocyanate zu erzeugen. Es entstehen damit Polyurethanharze mit endstän
dig blockierten Isocyanatgruppen, die eine nur geringe Vernetzung erge
ben. Weiterhin enthalten diese Produkte Ethylenoxideinheiten, die zu
einer verschlechterten Wasserbeständigkeit der Bindemittel führen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es selbstvernetzende Polyurethan
bindemittel zur Verfügung zu stellen, die in wäßriger Dispersionsform
vorliegen, im wesentlichen einen linearen Aufbau aufweisen und lateral,
nicht über Harnstoffgruppen eingebaute, blockierte Isocyanatgruppen im
Polymergerüst enthalten. Durch den linearen Aufbau sind hohe Molekularge
wichte und besonders gute Eigenschaften der Bindemittel bei der Verwen
dung in Überzugsmitteln zu erzielen. Über eine höhere Anzahl von vernet
zungsfähigen Gruppen wird gleichzeitig eine ausreichende Vernetzbarkeit
des Überzugsfilms sichergestellt.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß eine wäßrige emulgatorfreie
Polyurethandispersion bereitgestellt wird, die einen Gegenstand der
Erfindung darstellt. Die erfindungsgemäße emulgatorfreie, wäßrige Disper
sion von zumindest teilweise neutralisierten, im wesentlichen linearen
Polyurethanen, mit einem Zahlenmittel der Molmasse von 10 000 bis 150 000
und einer Säurezahl von 5 bis 50, die zur Vernetzung geeignete, reversi
bel blockierte Isocyanatgruppen enthalten, ist erhältlich durch Umsetzung
von
- a) einem oder mehreren Polyesterdiolen und/oder Polyetherdiolen mit einem Zahlenmittel der Molmasse von 800 bis 8000 und
- b) 0 bis 45 Mol-%, bezogen auf a) einer oder mehreren niedermolekularen gegenüber Isocyanatgruppen polyfunktionellen Verbindungen mit einer Molmasse von 40 bis 800, und
- c) einer oder mehreren gegenüber Isocyanatgruppen difunktionellen Verbindungen, die zusätzlich anionische oder in anionische Gruppen überführbare Gruppen enthalten, mit
- d) einem oder mehreren polyfunktionellen Isocyanaten,
in wasserfreiem Medium unter Bildung eines entweder endständig hydroxyl
gruppenhaltigen oder endständig isocyanatgruppenhaltigen Präpolymeren und
Kettenverlängerung
der erhaltenen hydroxylgruppenhaltigen Präpolymeren mit
der erhaltenen hydroxylgruppenhaltigen Präpolymeren mit
- e) einem oder mehreren polyfunktionellen Isocyanaten mit einer Funktio nalität von über 1,8
oder der erhaltenen isocyanatgruppenhaltigen Präpolymeren mit
- f) gegenüber Isocyanatgruppen polyfunktionellen Verbindungen, und Überführen des Produkts nach Neutralisation zumindest eines Teils der in anionische Gruppen überführbaren Gruppen in die Wasserphase, vor oder nach der Kettenverlängerung,
wobei entweder die Komponenten b) und/oder f) Dihydroxyverbindungen b1)
bzw. f1) enthalten, die durch Umsetzung von höherfunktionellen Polyhydro
xyverbindungen mit halbblockierten Diisocyanaten erhalten werden,
und/oder wobei die Komponenten d) und/oder e) Diisocyanate d1) bzw. e1) enthalten, die durch Umsetzung von höheren polyfunktionellen Isocyanaten mit monofunktionellen Isocyanatgruppen blockierenden Verbindungen erhal ten werden.
und/oder wobei die Komponenten d) und/oder e) Diisocyanate d1) bzw. e1) enthalten, die durch Umsetzung von höheren polyfunktionellen Isocyanaten mit monofunktionellen Isocyanatgruppen blockierenden Verbindungen erhal ten werden.
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin ein wäßriges Überzugsmittel, das
die erfindungsgemäßen Polyurethandispersionen enthält, beispielsweise
zusammen mit Pigmenten, Füllstoffen, Additiven, organischen Lösemitteln,
sowie gegebenenfalls weiteren wasserdispergierbaren Bindemitteln, sowie
die Verwendung dieser Überzugsmittel zur Herstellung von Ein- oder Mehr
schichtlacküberzügen.
Die Erfindung betrifft ferner das Verfahren zur Herstellung der erfin
dungsgemäßen wäßrigen Dispersionen, das wie vorstehend angegeben durchge
führt werden kann.
Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Dispersionen können eine oder
mehrere der Komponenten b), d), e) und/oder f) gänzlich oder teilweise
ersetzt sein durch die jeweiligen difunktionellen Verbindungen b1), d1),
e1) und/oder f1). Die Herstellung erfolgt in der Weise, daß zumindest
eine der Komponenten b), d), e) und/oder f) aus einer der entsprechenden
Komponenten b1), d1), e1) und/oder f1) besteht oder diese enthält.
Die zahlenmittleren Molmassen der Polyurethandispersion liegen bevorzugt
über 20 000 und unter 80 000, gemessen mit Gelpermeationschromatographie in
Dimethylformamid, geeicht gegen Polystyrol. Ihre Säurezahl liegt bevor
zugt über 10, besonders bevorzugt über 15 und bevorzugt unter 40, beson
ders bevorzugt unter 30.
Die Komponente a) ist eine lineare Polyolkomponente mit endständigen OH-
Gruppen.
Als Komponente a) können Polyesterpolyole verwendet werden. Man kann die
Polyesterpolyole durch Veresterung von organischen Dicarbonsäuren oder
ihren Anhydriden mit organischen Polyolen, bevorzugt Diolen herstellen.
Die Dicarbonsäuren und die Polyole können aliphatische und/oder aromati
sche Dicarbonsäuren und Polyole sein. Es können die in der Polyesterche
mie üblichen Polyol- und Polyesterbausteine verwendet werden. Beispiele
für solche Verbindungen sind in der DE-A 42 24 617 oder EP-A 0 089 497
beschrieben.
Ferner lassen sich bei der Erfindung auch Polyesterpolyole, bevorzugt
Diole, die sich von Lactonen ableiten, als Komponente a) benutzen. Das
als Ausgangsmaterial verwendete Lacton kann ein beliebiges Lacton oder
eine beliebige Kombination von Lactonen sein, wobei dieses Lacton bei
spielsweise mindestens 5 Kohlenstoffatome in dem Ring enthält. Diese
werden mit Diolen umgesetzt. Beispiele für solche Produkte sind in der
US-A 3 169 945 und in der EP-A 0 089 497 beschrieben.
Die bei der Erfindung für die Herstellung der Polyesterdiole bevorzugten
Lactone sind die ε-Caprolactone. Außerdem können verschiedene
andere Lactone einzeln oder in Kombination benutzt werden. Zur Herstel
lung der Polyesterdiole können übliche, aus der Literatur bekannte,
aliphatische Diole eingesetzt werden.
Weiterhin ist es jedoch auch möglich difunktionelle Verbindungen a)
einzusetzen, die ionische Gruppen im Polyestergerüst enthalten. Beispiele
für solche Verbindungen sind Polyester oder Polylactone aus Bausteinen
der oben beschriebenen Komponente a), die durch Einbau von Tricarbonsäu
ren oder von difunktionellen Alkoholen, die zusätzlich Carboxylgruppen
oder andere Säuregruppen im Molekül enthalten. Solche Produkte sind z. B.
in DE-A 39 03 804 beschrieben. Diese Polyester besitzen vorzugsweise ein
Molekulargewicht von über 800 bis 8000, und bevorzugt eine OH-Zahl von 20
bis 400. Bevorzugt werden lineare carboxylgruppenhaltige Polyester einge
setzt.
Als Komponente a) können auch mindestens anteilsweise Polyetherpolyole
eingesetzt werden. Beispiele für verwendbare Polyetherpolyole sind in der
DE-A 42 24 617 oder der EP-A 089 497 beschrieben. Beispiele dafür sind
Poly(oxytetramethylen)glykole, Poly(oxyethylen)glykole und Poly(oxypropy
len)glykole.
Es werden bevorzugt Polyetherpolyole mit einem Molekulargewicht im
Bereich von 400 und 3000 verwendet, die ohne Mitverwendung von Ethylen
oxid, d. h. insbesondere unter ausschließlicher Verwendung von Propylen
oxid und/oder Tetrahydrofuran erhalten werden. Die OH-Zahl beträgt
bevorzugt 10 bis 150.
Als Polyesterpolyole a) sind auch Polycarbonatdiole einsetzbar. Darunter
sind Ester der Kohlensäure zu verstehen, die z. B. durch Reaktion von
Kohlensäurederivaten, z. B. Diphenylcarbonat oder Phosgen, mit üblichen
Diolen erhalten werden. Beispiele für geeignete Polycarbonatdiole sind in
der EP-A 0 427 979 beschrieben. Es können auch sequenzierte Polydiole aus
Polyethern und Polyestern und/oder Polycarbonaten verwendet werden.
Die Diole a) sind bevorzugt im wesentlichen frei von Carboxylgruppen,
d. h. es sind nur geringe Anteile von nicht umgesetzten COOH-Gruppen
vorhanden. Die Säurezahl liegt bevorzugt unter 10 mg KOH/g, im allgemei
nen unter 5, speziell unter 1. Die ionischen Gruppen zur Stabilisierung
der wäßrigen Dispersionen werden bei der Polyurethanherstellung durch
Umsetzung mit Komponente c) erhalten. Es können aber auch anteilsweise
Polyesterpolyole a) eingesetzt werden, die gegebenenfalls in anionische
Gruppen überführbare Substituenten tragen. Diese weisen dann eine Säure
zahl zwischen 10 und 75 mg KOH/g auf, insbesondere über 15 und unter 50.
Die gegebenenfalls mit verwendbaren niedermolekularen Verbindungen b),
die mit Isocyanatgruppen reagierende Gruppen aufweisen, sind insbesondere
solche mit primären und/oder sekundären Hydroxylgruppen, Thiolgruppen
sowie primären und/oder sekundären Aminogruppen. Bevorzugt werden Hydro
xylgruppen. Es sind die aus der Polyurethanchemie an sich bekannten im
Sinne einer Isocyanat-Additionsreaktion mindestens difunktionelle Verbin
dungen eines bevorzugt unter 800 liegenden Molekulargewichts. Als Verbin
dungen b) kommen sowohl im Sinne der Isocyanatadditionsreaktion difunkti
onelle Verbindungen als auch mindestens trifunktionelle Verbindungen bzw.
beliebige Gemische derartiger Verbindungen in Betracht. Insbesondere ist
es bevorzugt, Diole bei der Umsetzung einzusetzen.
Beispiele für solche Komponenten sind niedermolekulare mehrwertige
Alkohole wie Ethylenglykol, Propandiol-1,2 und -1,3, Butandiol-1,4 und
-1,3, Hexandiol-1,6, Octandiol-1,8, Neopentylglykol, 1,4-Bishydroxymethyl
cyclohexan, 2-Methyl-1,3-propandiol, 2,2,4-Trimethylpentandiol-1,3,
Glycerin, Trimethylolpropan, Trimethylolethan, isomere Hexantriole oder
Pentaerythrit, Ditrimethylolpropanether oder Gemische davon. Solche
Polyolverbindungen weisen insbesondere ein Molekulargewicht unter 400
auf.
Unter niedermolekularen Polyhydroxylverbindungen b) sind insbesondere
auch solche Umsetzungsprodukte b₁) zu verstehen, die durch Umsetzen von
niedermolekularen mehrwertigen Alkoholen zusammen mit einseitig blockier
ten Diisocyanaten entstehen. Erfindungsgemäß kann die Komponente b)
zumindest teilweise aus derartigen Umsetzungsprodukten b1) bestehen. Es
handelt sich bei diesen Alkoholen beispielsweise um die oben erwähnten
Alkohole mit mehr als 2 OH-Gruppen. Von diesen wird mindestens 1 OH-
Gruppe mit halbseitig blockierten Diisocyanaten umgesetzt. Das entstehen
de Produkt weist 2 reaktive Hydroxyl-Gruppen auf. Weiterhin weist es
mindestens eine verkappte Isocyanatgruppe auf; diese kann z. B. unter
Einbrennbedingungen des Überzugsmittels zu einer Isocyanatgruppe gespal
ten werden und es können dann Vernetzungsreaktionen erfolgen. Über den
Einbau dieser modifizierten Polyhydroxylkomponenten werden vernetzungsfä
hige Gruppen in das Polyurethanpolymer eingefügt. Verbindungen dieses
Typs weisen ein Molekulargewicht von bevorzugt zwischen 400 bis 800 auf.
Als niedermolekulare polyfunktionelle Hydroxyl-Verbindung können auch
Gemische von b) mit b₁) eingesetzt werden. Dabei können 0 bis 45 Mol-% b)
und/oder b₁) eingesetzt werden, insbesondere über 5 und unter 40 Mol-%
bezogen auf a).
Über die Menge von höherfunktionellen Polyolen (die mehr als zwei Hydro
xyfunktionen haben) kann der Verzweigungsgrad kontrolliert werden. Es ist
jedoch darauf zu achten, daß keine Vernetzungen auftreten. Bevorzugt
werden nur difunktionelle Verbindungen eingesetzt.
Als Komponente c) werden gegenüber Isocyanatgruppen difunktionelle
Verbindungen eingesetzt, die mindestens eine anionische oder zur Anionen
bildung fähige Gruppe aufweisen. Als reaktive Gruppe sind z. B. OH-, SH-,
NH₂- geeignet. Als ionische Gruppen sind anionische Gruppen, als zur
Ionenbildung geeignete Gruppen sind saure Gruppen bevorzugt. Als saure
zur Anionenbildung befähigte Gruppen kommen Carboxyl-, Phosphonsäure-
und Sulfonsäuregruppen in Betracht. Als Verbindungen, die mindestens zwei
mit Isocyanaten reagierende Gruppen und mindestens eine zur Anionen
bildung befähigte Gruppe enthalten, sind im allgemeinen niedermolekulare
Verbindungen geeignet, beispielsweise Dihydroxyalkansäure. Einsetzbar
sind auch die durch Oxidation von Monosacchariden zugänglichen Polyhydro
xysäuren, z. B. Glukonsäure, Zuckersäure, Schleimsäure, Glucuronsäure und
dergleichen. Aminogruppenhaltige Verbindungen sind beispielsweise,
α,ω-Diamino-carbonsäure oder -sulfonsäure. Phosphorsäuregruppen
haltige Verbindungen sind z. B. 2,2-Dimethylolpropan-phosphonsäure oder
Diethanolamidmethanphosphonsäure. Zur Herstellung eines anionischen
Urethanprepolymers sind die Dihydroxycarbonsäuren bevorzugt, besonders
bevorzugt wird die Verwendung von Dimethylolalkansäuren, insbesondere
Dimethylolpropionsäure und Dimethylolbuttersäure.
Die Komponente c) wird beispielsweise in einer Menge von etwa 0,5 bis
etwa 7 Gew.-%, vorzugsweise über 0,8 und unter 4,0 Gew.-% (berechnet als
Carboxylgruppe), bezogen auf das erfindungsgemäße Urethanprepolymer,
verwendet. Wenn die Carboxylgruppenmenge unter 0,5% liegt, ist es
schwierig, eine stabile Emulsion herzustellen. Wenn dagegen die Menge 7
Gew.-% übersteigt, verstärkt sich die hydrophile Eigenschaft, was die
Emulsion hochviskos machen und die Wasserbeständigkeit der Beschichtung
verringern kann. Phosphon- und Sulfonsäuren werden in entsprechenden
Mengen gegebenenfalls in kleinen Mengen anteilig eingesetzt.
Ionische Gruppen können auch durch a) eingeführt werden. In diesem Fall
kann die Menge an c) vermindert werden. Es soll jedoch ein Produkt
erhalten werden, das eine Säurezahl von 5 bis 50 aufweist.
Die Stabilisierung der wäßrigen Dispersion erfolgt durch ionische Grup
pen. Es können auch ionische und nicht-ionische Gruppen gemeinsam einge
setzt werden. Bevorzugt ist eine Stabilisierung allein durch ionische
Gruppen, insbesondere anionische Gruppen.
Als Komponente d) können für die Herstellung der Polyurethandispersion
beliebige organische Polyisocyanate, insbesondere Diisocyanate gegebenen
falls auch als Gemische eingesetzt werden. Es handelt sich beispielsweise
um die üblichen auf dem Lacksektor bekannten Diisocyanate bzw. oligomeren
Isocyanate. Beispiele für geeignete Diisocyanate sind aliphatische
Diisocyanate, wie Trimethylendiisocyanat, Tetramethylendiisocyanat,
Pentamethylendiisocyanat, Hexamethylendiisocyanat, Propylendiisocyanat,
Ethylendiisocyanat, 2,3-Dimethylethylendiisocyanat, 1-Methyltrimethylen
diisocyanat, 1,5-Dibutylpentamethylendiisocyanat, cyclo-aliphatische
Diisocyanate, wie 1,3-Cyclopentylendiisocyanat, 1,4-Cyclohexylendiisocy
anat, 1,2-Cyclohexylendiisocyanat, 2,3-Bis-(8-isocyanato-octyl)-4-octyl-5-
hexylcyclohexan, aromatische Diisocyanate, wie 1,3-Phenylendiisocyanat,
1,4-Phenylendiisocyanat, 2,4-Toluylendiisocyanat, 2,6-Toluylendiisocy
anat, 1-Isocyanatomethyl-5-isocyanato-1,3,3-trimethylcyclohexan, Bis-(4-
isocyanatocyclohexyl)methan, Bis-(4-isocyanato-phenyl)-methan, 4,4-
Diisocyanato-diphenylether, Tetramethylxylylendiisocyanat und 3(4)-
Isocyanatomethyl-1-methyl-cyclohexyl-isocyanat.
Bevorzugt eingesetzt werden nicht-vergilbende oder sterisch gehinderte
Isocyanate mit 4 bis 25, vorzugsweise 6-16 C-Atomen, die in alpha-
Stellung zur NCO-Gruppe eine oder zwei lineare, verzweigte oder cyclische
Alkylgruppen enthalten. Beispiele hierfür sind Isophorondiisocyanat,
Desmodur W, 1,1,6,6-Tetramethylhexamethylen-diisocyanat, 1,5-Dibutyl
pentamethylendiisocyanat, p- und m- Tetramethylxylylendiisocyanat und die
entsprechenden hydrierten Homologen.
Als Polyisocyanate können die bekannten drei- und mehrwertigen Lackpoly
isocyanate eingesetzt werden. Dabei kann es sich auch um Umsetzungspro
dukte von Diisocyanaten zu Oligomeren wie z. B. Isocyanurate, Allophonate,
Biurete oder Umsetzungsprodukte mit polyfunktionellen Alkoholen, handeln.
Es ist bevorzugt, zur Umsetzung mindestens anteilsweise Polyisocyanate
d₁) einzusetzen, bei denen die über die Anzahl von 2 hinausgehenden
Isocyanatgruppen reversibel defunktionalisiert worden ist. Die Menge d₁)
beträgt beispielsweise 0 bis 40 Mol-%, bevorzugt über 10 und unter 25
Mol-% bezogen auf d).
Als Verbindungen zur Defunktionalisierung kommen beispielsweise niedermo
lekulare, primäre oder sekundäre Amine oder Alkohole oder übliche Verkap
pungsmittel, wie Oxime, Lactame, Acetessigesterderivate in Betracht.
Dabei sollen Reaktionsprodukte entstehen, die für weitere Reaktionen
reversibel blockiert sind. Durch die Verwendung von reversibel blockier
ten Isocyanatderivaten als Komponente d₁) entstehen Polyesterurethane,
die bei Erwärmung vernetzungsfähig sind. Es können auch Gemische von
verschiedenen Verbindungen mit oder ohne blockierte NCO-Gruppen einge
setzt werden.
In den erfindungsgemäß eingesetzten Polyurethanen können reversibel
blockierte Isocyanatgruppen entweder aus der Komponente b1) oder aus der
Komponente d1) stammen, oder können bei deren Herstellung gleichzeitig
reaktive blockierte Verbindungen b₁) und d₁) eingesetzt werden. Über die
Menge der reversibel blockierten Isocyanatgruppen kann die Vernetzungs
dichte der Polymeren beeinflußt werden. Bevorzugt werden die Bausteine so
ausgewählt, daß eine verarbeitungsfähige Viskosität der Zwischenprodukte
erzielt wird.
Dabei wird die Komponente b1) bevorzugt in einer derartigen Menge einge
setzt, daß die erhaltenen im wesentlichen linearen Polyurethan-Endproduk
te 2 bis 20, bevorzugt über 4 und unter 16 mmol blockierte Isocyanatgrup
pen pro 100 g Harzfestkörper enthalten. Die Komponende d1) wird bevorzugt
in einer derartigen Menge eingesetzt, daß die erhaltenen im wesentlichen
linearen Polyurethan-Endprodukte 10 bis 60, bevorzugt über 20 und unter
40 mmol blockierte Isocyanatgruppen pro 100 g Harzfestkörper aufweisen.
Die Mengen an a), b), c) und d) können prinzipiell auf zwei verschiedene
Art und Weisen gewählt werden. Einerseits ist es möglich die Menge an d)
so zu wählen, daß Präpolymere erhalten werden, die endständige OH-Gruppen
aufweisen, d. h. es wird mit einem Polyolüberschuß gearbeitet. Man kann
hier beispielsweise mit einem NCO-zu-OH-Verhältnis von 1 : 1,01 bis 1 : 3
arbeiten, bevorzugt von 1 : 1,05 bis 1 : 2. Ebenso ist es möglich ein
Umsetzungsprodukt herzustellen, das endständig NCO-Gruppen aufweist. Es
kann dann mit einem NCO-Überschuß gearbeitet werden, beispielsweise im
Verhältnis von NCO-Gruppen zu OH-Gruppen von 1,05 bis 2 : 1, insbesondere
1,1 : 1 bis 1,5 : 1.
Die Umsetzungsprodukte aus den Komponenten a), b), c) und d) (einschließ
lich b1) und d1) können verzweigt aufgebaut sein, bevorzugt wird jedoch
ein linearer Aufbau. Die Umsetzungsprodukte weisen beispielsweise ein
zahlenmittleres Molekulargewicht (Mn) von ca. 5000 bis 50 000. Im Falle
von OH-terminierten Produkten beträgt die OH-Zahl bevorzugt 10 bis 100.
Im Fall von NCO-haltigen Produkten wird bevorzugt ein NCO-Anteil von 1
bis 5 Gew.-% angestrebt. Die Reaktion kann durch Mischung aller Komponen
ten a) bis d) erfolgen oder es wird eine stufenweise Reaktion durchge
führt. Die entstehenden OH- oder NCO-terminierten Produkte tragen ioni
sche Gruppen oder in ionische Gruppen umwandelbare Gruppen. Nach Neutra
lisation der in ionischen Gruppen umwandelbaren Gruppen ist es möglich
die Umsetzungsprodukte in die Wasserphase zu überführen.
Die Reaktion kann lösemittelfrei erfolgen oder sie kann aber auch in den,
dem Fachmann an sich geläufigen, für die Polyurethansynthese geeigneten
Lösemitteln durchgeführt werden. Die Lösemittel können im Ansatz verblei
ben oder gegebenenfalls im Vakuum vor der weiteren Verarbeitung abdestil
liert werden. Ebenso können weitere zusätzliche Lösemittel zugesetzt
werden, um die Viskosität der Polymerlösung zu erniedrigen.
Als Lösemittel sind solche geeignet, die bei der Umsetzung der Isocyanate
nicht stören. Es handelt sich bevorzugt um aliphatische Lösemittel, bei
spielsweise aromatische oder aliphatische Kohlenwasserstoffe, Ester,
Ether, Mono- oder Diglykolether oder Ketone. Bevorzugt werden Lösemittel,
die eine Dispergierung in der Wasserphase erleichtern, z. B. polare Löse
mittel. Ebenfalls bevorzugt werden Lösemittel, die später in den erfin
dungsgemäßen Überzugsmitteln keine negativen Eigenschaften aufweisen.
Wird ein OH-funktionalisiertes Polyurethan als Reaktionsprodukt erhalten,
so kann es durch Umsetzung mit Polyisocyanaten, beispielsweise Diisocy
anaten e) kettenverlängert werden. Diese werden homogen mit dem funktio
nalisierten Zwischenprodukt gemischt und dann, gegebenenfalls durch
Erwärmen und/oder mit in der NCO-Chemie üblichen Katalysatoren, z. B.
metallorganischen Katalysatoren, und/oder Aminen, wie z. B. Dibutylzinndi
laurat (DBTL) oder 1,4-Diazabicyclo(2,2,2)-octan (DABCO) unterstützt, zur
Reaktion gebracht. Das kann vor oder nach der Salzbildung der anionischen
Gruppen in der organischen oder wäßrigen Phase geschehen, bevorzugt
findet die Reaktion in der organischen Phase statt.
Als Polyisocyanate können die üblichen bekannten Poly- oder Diisocyanate
eingesetzt werden, wie sie z. B. vorstehend für die Komponente d) be
schrieben worden sind. Sie können auf aliphatischer, cycloaliphatischer
oder aromatischer Basis sein. Unter Polyisocyanaten sind ebenfalls
niedermolekulare NCO-terminierte Präpolymere zu verstehen. Diese sind
bevorzugt difunktionell. Sie weisen bevorzugt eine Molmasse von unter
1200 auf. Eine weitere mögliche Ausführungsform setzt zur Kettenverlänge
rung Polyisocyanate e₁) ein, bei denen der die Anzahl von zwei überstei
gende Teil an Isocyanatgruppen reversibel defunktionalisiert worden ist.
Solche Verbindungen sind beispielsweise unter d₁) schon beschrieben. Es
werden bevorzugt difunktionelle Verbindungen eingesetzt, die nur zu einer
Kettenverlängerung führen. Die Menge beträgt beispielsweise zwischen 10
bis 40 Mol-% bezogen auf e).
Bei der Umsetzung eines OH-terminierten Zwischenprodukts mit der Kompo
nente e) ist es möglich, gegebenenfalls anteilsweise halbblockierte
Diisocyanate zuzusetzen. Diese dienen nicht zum weiteren Aufbau des
Molekulargewichts der erhaltenen Bindemittel, sondern sie bewirken eine
Defunktionalisierung durch Reaktion mit gegebenenfalls in der Seitenkette
vorhandenen OH-Gruppen. Die Menge der gegebenenfalls vorhandenen halbsei
tig blockierten Isocyanate sollte so gering sein, daß eine Kettenverlän
gerungsreaktion durch die Komponente e) sichergestellt bleibt.
Werden NCO-gruppenhaltige Präpolymere erhalten, ist eine Kettenverlänge
rung mit gegenüber Isocyanatgruppen reaktiven difunktionellen Verbindun
gen f) möglich, insbesondere auch eine Kettenverlängerung mit Wasser
durchführbar. Dabei ist es möglich geringe Anteile an Wasser zu der
organischen Lösung des Präpolymeren zu geben. Nach Zugabe einer definier
ten Menge von Wasser setzt die Kettenverlängerungsreaktion ein. Es werden
bevorzugt zwischen 0,5 und 3,0 Mol Wasser pro Mol NCO eingesetzt, beson
ders bevorzugt zwischen 1,0 und 2,0 Mol. Es ist dann möglich, das Polyme
re nach bzw. bei Neutralisation in die Wasserphase zu überführen. Ebenso
kann durch Zugabe von gegenüber Isocyanatgruppen reaktiven difunktionel
len Verbindungen f) in der organischen Phase oder in der Wasserphase eine
Kettenverlängerung erreicht werden. Beispiele für solche Verbindungen
sind die vorstehend für b) definierten Verbindungen, z. B. Dialkohole,
Diamine oder ähnliche Verbindungen. Dabei ist es auch möglich difunktio
nelle Verbindungen f₁) mit einzusetzen, bei denen der die Anzahl von zwei
überschreitende Anteil an reaktiven Gruppen von f) durch halbseitig
blockierte Isocyanatgruppen abreagiert wird. Beispiele für diese Verbin
dungsklasse werden unter b₁) beschrieben. Die Menge an f₁) beträgt
bevorzugt 10 bis 80 Mol-% bezogen auf f).
Defunktionalisierte Polyisocyanate, wie unter d₁) und e₁) beschrieben,
können in dem Polyurethanharz einzeln oder gleichzeitig vorliegen. Ebenso
ist es möglich, sie zusammen mit defunktionalisierten Polyolen b₁)
und/oder f₁) zusammen einzusetzen.
Zur Kettenverlängerung können die Verbindungen e) oder f) (einschließlich
gegebenenfalls e1) und/oder f1) in der organischen Phase zugegeben und
homogenisiert und das Produkt nach der Reaktion in die Wasserphase
überführt werden. Es ist aber auch möglich das Produkt aus a), b), c) und
d) (einschließlich gegebenenfalls b1) und/oder d1) zuerst zu neutralisie
ren und dann in die Wasserphase zu überführen, in der dann die Kettenver
längerungsreaktion stattfindet.
Vor oder nach der Kettenverlängerung werden die in ionischen Gruppen
überführbaren Gruppen neutralisiert. Dies erfolgt durch Neutralisation
saurer Gruppen, z. B. von Carboxylgruppen mit Basen. Es können auf dem
Lacksektor übliche Basen, wie Ammoniak oder Amine verwendet werden.
Geeignete Amine für anionische Gruppen sind primäre, sekundäre oder
tertiäre Amine z. B. Trialkylamine, N-Dialkylalkanolamine, Dialkylamine,
Alkylamine und Aminoalkohole sowie Mischungen aus mindestens zwei dieser
Verbindungen. Tertiäre Amine und/oder Aminoalkohole werden bevorzugt
eingesetzt.
Das Herstellen der wäßrigen Dispersion kann nach bekannten Verfahren
erfolgen. Beispielsweise ist es möglich die neutralisierten Harze vorzu
legen und unter gutem Dispergieren mit Wasser zu versetzen. Ebenso kann
die gegebenenfalls Neutralisationsmittel enthaltende Wasserphase vorge
legt und unter Rühren das Bindemittel eingearbeitet werden. Ebenso ist
eine kontinuierliche Arbeitsweise möglich, d. h. es werden in üblichen
Aggregaten, z. B. einem Rotor-Statormischer, gleichzeitig Harz, Wasser und
Neutralisationsmittel homogen zusammengemischt. Die Überführung in die
Wasserphase kann durch erhöhte Temperatur unterstützt werden.
Der pH-Wert der resultierenden Polyurethandispersion wird kontrolliert
und bei anionischen, gegebenenfalls auf einen Wert zwischen 6 und 8
eingestellt. Es entsteht aus den Komponenten eine stabile, feinteilige
wäßrige Polyurethandispersion.
Die erfindungsgemäße anionische Polyurethandispersion weist eine Säure
zahl von 5 bis 50 (bezogen auf den Festkörper) auf. Der Festkörper
beträgt beispielsweise zwischen 25 und 55 Gew.-%, bevorzugt über 30 und
unter 45 Gew.-%. Das Zahlenmittel der Molmasse (Mn) der Bindemittel
beträgt zwischen 10 000 und 150 000, bevorzugt über 20 000 und unter 100 000.
Die Polyurethandispersion weist im Polymergerüst reaktive blockierte
Isocyanatgruppen auf, die unter Erhitzen vernetzen können. Dabei können
selbstvernetzende Bindemittel entstehen oder die Gruppen können mit
anderen, nucleophile Gruppen tragenden Bindemitteln reagieren. Sie können
als selbstvernetzende Harze noch weitere funktionelle Gruppen, wie z. B.
OH-Gruppen, aufweisen. Die entstehenden Dispersionen haben bevorzugt eine
Teilchengröße zwischen 10 bis 1000 nm, besonders bevorzugt über 30 und
unter 500 nm.
Die erfindungsgemäßen Polyurethan-Dispersionen sind über längere Zeit
lagerstabil. Nach der Applikation und Vernetzung zeichnen sie sich durch
eine hohe Stabilität gegen Wasser aus. Sie ergeben durch die Reaktions
führung nur geringe Anteile an Nebenreaktionen.
Aus den erfindungsgemäßen Polyurethan-Dispersionen können wäßrige,
lösungsmittelarme Basis- und Decklacküberzugsmittel hergestellt werden.
Dazu können der Polyurethan-Dispersion z. B. Pigmente, weitere Bindemit
tel, Additive sowie gegebenenfalls geringe Mengen an Lösemitteln zuge
setzt werden.
Gegebenenfalls im Überzugsmittel vorhandene zusätzliche Bindemittelkompo
nenten können wasserverdünnbare OH-haltige Bindemittel sein, z. B. Poly
esterharze, wasserverdünnbare Polyacrylharze, acrylierte Polyesterharze
und/oder acrylierte Polyurethanharze sowie weitere andersartige isocy
anat-reaktive oder nicht funktionelle Polyurethan-Dispersionen, zusammen
mit gegebenenfalls Melaminharzen und/oder Phenolharze und/oder blockier
ten Polyisocyanaten als Vernetzer. Die OH-Zahl soll bevorzugt 10 bis 300
besonders bevorzugt über 50 und unter 200 sein. Zusätzliche Bindemittel
werden bevorzugt in dem Maße zugegeben, daß das Verhältnis ihrer OH-
Gruppe zu den blockierten NCO-Gruppen des Polymeren zwischen 2,5 : 1 bis
1 : 2,5 liegt. Dabei können z. B. zwischen 30 und 80 Gew.-%, bezogen auf
den Harzfestkörper zugesetzt werden.
Als Vernetzer geeignet sind beispielsweise ein oder mehrere übliche
Aminharze. Hierzu zählen beispielsweise alkylierte Kondensationsharze,
die bevorzugt durch Umsetzung von Aminotriazinen und Amidotriazinen mit
Aldehyden hergestellt werden. Nach bekannten technischen Verfahren werden
Aminogruppen tragende Verbindungen, wie Melamin, Guanamin, Acetoguanamin,
Benzoguanamin, Dicyandiamin und/oder Harnstoff, in Gegenwart von Alkoho
len, wie Methanol, Ethanol, Propanol, Butanol und/oder Hexanol mit
Aldehyden, insbesondere Formaldehyd bei erhöhten Temperaturen konden
siert. Beispiele für derartige Harze und ihre Herstellung werden in
"Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie" 1963, Seite 357, beschrie
ben. Diese Produkte sind im Handel geläufig.
Als weitere Vernetzungsmittel können beispielsweise auch ein oder mehrere
blockierte Polyisocyanate eingesetzt werden. Es können bei der Erfindung
beliebige auch höherfunktionelle blockierte Polyisocyanate eingesetzt
werden, gegebenenfalls auch als Gemisch, bei denen die Isocyanatgruppen
zur reversiblen Blockierung mit einer isocyanatreaktiven, flüchtigen,
monofunktionellen Verbindung umgesetzt worden sind. Solche Verbindungen
enthalten aktiven Wasserstoff, beispielsweise in Form einer Amin-, Amid-,
Imid-, Lactam-, Thio- oder Hydroxylgruppe. Es sind die in der Literatur
üblichen blockierten Lackpolyisocyanate einsetzbar.
Die zusätzlichen Vernetzer sind nur in geringen Mengen vorhanden. Es
können beispielsweise 0 bis 20 Gew.-% bezogen auf die zusätzlichen
Bindemittel vorhanden sein.
Weiterhin kann das Überzugsmittel lacktechnische Additive enthalten,
beispielsweise rheologiebeeinflussende Mittel, wie hochdisperse Kiesel
säure, Schichtsilikate oder polymere Harnstoffverbindungen; Verdicker,
wie beispielsweise wasserquellbare Celluloseether oder -ester sowie
synthetische Polymere mit ionischen und/oder assoziativ wirkenden Gruppen
wie Polyacrylsäure, Polyvinylalkohol, Poly(meth)acrylamid oder Polyvinyl
pyrrolidon, oder auch hydrophob modifizierte ethoxylierte Polyurethane
oder Polyacrylate. Es können auch Antiabsetzmittel, Verlaufsmittel,
Lichtschutzmittel, Antischaummittel, wie beispielsweise silikonhaltige
Verbindungen; aber auch Netzmittel sowie haftvermittelnde Substanzen
eingesetzt werden. Unter Netzmitteln werden auch bekannte Pastenharze
verstanden, wie sie z. B. in der DE-A 40 00 889 beschrieben sind, die zum
besseren Dispergieren und Vermahlen von Pigmenten eingesetzt werden
können. Zum Beschleunigen der Härtung können saure, basische und/oder
metallische Katalysatoren eingesetzt werden, es ist jedoch auch möglich
durch thermische Energie ohne Einsatz eines Katalysators zu härten.
Als in geringen Mengen gegebenenfalls vorhandene Lösemittel sind übliche
lacktechnische Lösemittel geeignet, diese können von der Herstellung der
Bindemittel stammen oder sie werden separat zugegeben. Beispiele für
solche Lösemittel sind ein- oder mehrwertige Alkohole, Glykolether oder
-ester, Glykole, Ketone und/oder aromatische oder aliphatische Kohlenwas
serstoffe. Es ist auch möglich lösemittelfreie Dispersionen herzustellen.
Als Pigmente können übliche anorganische und/oder organische Buntpigmente
und/oder Effektpigmente eingesetzt werden, wie z. B. Metallic- oder
Perlglanzpigmente. Die Menge beträgt zwischen 0,5 bis 15 Gew.-% bezogen
auf das Überzugsmittel. Die Metallpigmente können auch zusammen mit einem
oder mehreren weiteren nicht Metallic-Pigmenten oder Farbstoffen, z. B.
Mikrotitandioxid, eingesetzt werden.
Geeignete Effektpigmente sind z. B. Aluminiumpigmente, mit Eisenoxid oder
Chromoxid belegte Aluminiumpigmente, Interferenzpigmente, wie mit Metall
oxiden beschichteter Glimmer oder organisch belegte Interferenzpigmente,
Graphitplättchen, Phthalocyaninplättchen, Eisenoxidplättchen, Molybdän
sulfidplättchen, Edelstahlplättchen und Glasflakes.
Geeignete färbende Pigmente sind übliche organische oder anorganische,
transparente oder deckende Pigmente, wie sie beispielsweise in der
deutschen Norm DIN 55 944 beschrieben sind. Hierunter fallen beispiels
weise Chinacridone, Perylene, Phthalocyanine, Indanthrene, Isoindoline
und halogenierte Thioindigopigmente. Beispiele für anorganische Pigmente
sind Ruß, Titandioxid, mikronisiertes Titandioxid, Eisenoxid, Chromoxide,
oder Bleichromate, sowie gegebenenfalls auch Füllstoffe, wie Kieselsäure,
Talkum oder Schichtsilikate. Mit diesen Farbpigmenten werden bevorzugt
Uni-Basislacke hergestellt.
Das erfindungsgemäße Überzugsmittel kann nach bekannten und in der
Literatur beschriebenen Methoden hergestellt werden. Zur Herstellung
einer Mahlpaste eignen sich als Dispergieraggregate übliche Aggregate,
wie Rührscheibengeräte, Dreiwalzenstühle, Kugelmühlen und bevorzugt Sand-
oder Perlmühlen. Effektpigmente werden im allgemeinen in einem getrennten
Arbeitsgang benetzt und dann ohne große Scherbeanspruchung in die ange
riebene farbgebende, transparente Pigmentpaste eingerührt. Nach dem
Vermischen und gegebenenfalls Vermahlen der Überzugsmittel können der
Festkörper und der pH-Wert des Überzugsmittels eingestellt werden.
Aus den Bindemitteln können wäßrige Überzugsmittel für Klarlacke, pigmen
tierte oder nicht-pigmentierte Basisschichten, Füller, Steinschlagschutz
schichten oder Decklacke hergestellt werden. Dabei werden die Pigmentaus
wahl und Pigmentierungshöhe, Additive und weiterer Bindemittelzusatz dem
Verwendungszweck angepaßt. Besonders geeignet sind die Bindemittel für
die Herstellung von wäßrigen Basislacken. Durch die Verwendung der
erfindungsgemäßen Überzugsmittel wird eine besonders gute Haftung zu
Füller und Decklacken erreicht.
Die aus den erfindungsgemäßen Polyurethandispersionen hergestellten
Überzugsmittel können nach bekannten Methoden appliziert werden, z. B.
durch Tauchen, Fluten oder Spritzen. Danach werden die Filme getrocknet
bzw. vernetzt, z. B. als Ein- oder Zweikomponenten-Material. Das
kann gegebenenfalls durch erhöhte Temperaturen, z. B. bis zu 180°C,
unterstützt werden.
Die erfindungsgemäßen Polyurethandispersionen können auch zur Herstellung
von an der Luft bis zu forciert trocknenden Lacken für die Reparatur von
beispielsweise Autolackierungen verwendet werden.
Es können Einschichtlackierungen oder Mehrschichtlackierungen hergestellt
werden. Dabei ist es bei einer Verwendung als Wasserbasislack bevorzugt
mit wäßrigen Klarlacken oder Pulverklarlacken zu überschichten.
Als zu beschichtende Substrate sind Metall, Kunststoffe, Holz, Glas oder
Keramik beispielsweise geeignet. Besonders geeignet sind die in der
Automobilindustrie bekannten Substrate, wie Eisen, Aluminium, Magnesium
oder Legierungen davon, sowie Polyurethane, Polycarbonate oder Polyolefi
ne. Diese können gegebenenfalls mit Grundierungen und/oder weiteren
Überzügen beschichtet sein.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen näher
erläutert. Dabei werden die Meßwerte folgendermaßen bestimmt:
Festkörper: 60 min bei 150°C im Umluftofen
Viskosität: 60% in N-Methylpyrrolidon
Säurezahl: mg KOH/g Festkörper
MEQ: Milliäquivalente Amin/100 g Festkörper
Viskosität: 60% in N-Methylpyrrolidon
Säurezahl: mg KOH/g Festkörper
MEQ: Milliäquivalente Amin/100 g Festkörper
- a) 325 g N-Methylpyrrolidon (NMP) werden mit 862 g Isophorondiisocyanat
bei Raumtemperatur vorgelegt und bei 70°C gemischt.
Anschließend werden bei 70°C 439 g Caprolactam zugesetzt. Es wird auf 80°C geheizt und dort solange gehalten, bis eine NCO-Zahl von 10% erreicht ist. Es wird auf 50°C gekühlt. - b) Dann werden 232 g NMP separat vorgelegt, auf 70°C geheizt und 428 g
Trimethylolpropan (TMP) zugesetzt, wobei solange erwärmt wird, bis
das TMP vollständig gelöst ist.
Anschließend wird das unter a) beschriebene Addukt zugesetzt und auf 80°C geheizt, und dort gehalten, bis die NCO-Zahl kleiner 0,1% ist.
Festkörper: 77,0%
Viskosität: 380 mPa·s
Viskosität: 380 mPa·s
1200 g NMP werden vorgelegt und auf 70°C aufgeheizt. Dann werden 2394 g
(Vestanat T1890) zugesetzt und gelöst. Anschließend wird eine NCO-Zahl
bestimmt und über diesen NCO-Wert genau die Menge Caprolactam zugesetzt,
die zum Verkappen genau einer Isocyanatgruppe notwendig ist. Im vorlie
genden Beispiel beträgt diese NCO-Zahl 11,7% und die eingesetzte Capro
lactammenge dementsprechend 377 g. Nachdem 80°C erreicht sind, wird
solange gehalten, bis eine NCO-Zahl von 7,5% berechnet auf die Lösung
erreicht ist.
Festkörper: 76,2%
Viskosität: 180 mPa·s
Viskosität: 180 mPa·s
2320 g eines handelsüblichen Polyesters (Mn = 1000, OH-Zahl = 106), 13 g
Trimethylolpropan, 152 g Dimethylolpropionsäure, 330 g funktionalisiertes
Diol nach Beispiel 1 (77,5% in NMP) und 605 g NMP werden gemischt und
bei 80°C gelöst. Anschließend wird auf 50°C gekühlt. Zu dieser Mischung
werden 1110 g Isophorondiisocyanat (IPDI) gegeben, auf 80°C geheizt und
604 g NMP zugesetzt. Die Mischung wird solange bei 80°C gehalten, bis
eine NCO-Zahl von 1,7% erreicht ist. Dann werden bei 50°C 27 g vollent
salztes Wasser und 5,1 g Dibutylzinndilaurat (DBTL) zugegeben und wie
derum auf 80°C geheizt. Fällt der NCO-Wert unter 1%, werden 2567 g
Aceton zugegeben und bei 60°C solange gehalten, bis die NCO-Zahl unter
0,2% gefallen ist. Dann wird auf 50°C gekühlt und 187 g Dimethylisopro
panolaminlösung (50-%ig in Wasser) zugesetzt. Nach 10 min werden in 15
min 6007 g vollentsalztes Wasser eingerührt. Im Anschluß wird unter
Vakuum auf 85°C geheizt, wobei das Aceton abdestilliert wird.
Es entsteht eine feinteilige, wäßrige, lagerstabile Dispersion.
Festkörper: 27%
Säurezahl: 18,5
MEQ: 22,4
Säurezahl: 18,5
MEQ: 22,4
2504 g eines handelsüblichen Polyesters (Mn = 1000, OH-Zahl = 106), 11 g
Trimethylolpropan, 204 g Dimethylolpropionsäure, und 870 g NMP werden
gemischt und bei 80°C gelöst. Anschließend wird auf 50°C gekühlt. Zu
dieser Mischung werden 555 g IPDI, 2705 g funktionalisiertes Diisocyanat
nach Beispiel 2 (72-%ig in NMP) und 113 g NMP gegeben und auf 70°C
geheizt. Dann werden 3481 g Aceton über den Rückflußkühler zugesetzt. Es
stellt sich eine Temperatur von 65°C ein, die solange gehalten wird, bis
eine NCO-Zahl von 1,0% erreicht ist. Dann werden bei 50°C 27 g vollent
salztes Wasser und 6,9 g DBTL zugegeben und es wird wiederum auf 65°C
geheizt.
Nachdem die NCO-Zahl unter 0,4% gefallen ist, wird auf 50°C gekühlt und
es werden 267 g Dimethylisopropanolaminlösung (50-%ig in Wasser) zuge
setzt. Nach 10 min werden 574 g vollentsalztes Wasser eingerührt. Nach 5
min werden weitere 756 g vollentsalztes Wasser zugegeben. Jeweils in
Abständen von 5 min werden erst 756 g, dann 1512 g, danach 2267 g und
zuletzt wiederum 2267 g vollentsalztes Wasser eingerührt.
Im Anschluß wird unter Vakuum auf 80°C geheizt, wobei das Aceton abde
stilliert wird.
Es entsteht eine feinteilige, wäßrige, lagerstabile Dispersion.
Festkörper: 32%
Säurezahl: 19,3
MEQ: 20,0
Säurezahl: 19,3
MEQ: 20,0
2359 g eines handelsüblichen Polyesters (Mn = 1000, OH-Zahl = 106), 10 g
Trimethylolpropan, 173 g Diemthylolpropionsäure, 236 g funktionalisiertes
Diol (81,0% in NMP, wie in Beispiel 1) und 554 g NMP werden gemischt und
bei 80°C gelöst. Anschließend wird auf 50°C gekühlt. Zu dieser Mischung
wird ein funktionalisiertes Diisocyanat (71,5-%ig in NMP, wie ein Beispiel
2), 554 g NMP und 1467 g Aceton gegeben und auf 70°C geheizt. Bei dieser
Temperatur wird solange gehalten, bis eine NCO-Zahl von 1,4% erreicht
ist. Dann werden bei 50°C 27 g vollentsalztes Wasser und 4,5 g DBTL
zugegeben und es wird wiederum auf 70°C geheizt. Nachdem die NCO-Zahl
unter 0,5% gefallen ist, wird auf 50°C gekühlt und es werden 212 g
Dimethylisopropanolaminlösung (50-%ig in Wasser) zugesetzt. Nach 10 min
werden 6680 g vollentsalztes Wasser in 10 min eingerührt.
Im Anschluß wird unter Vakuum auf 80°C geheizt, wobei das Aceton abde
stilliert wird.
Es entsteht eine feinteilig, wäßrige, lagerstabile Dispersion.
Festkörper: 31,9%
Säurezahl: 15,0
MEQ: 20,2
Säurezahl: 15,0
MEQ: 20,2
2213 g eines handelsüblichen Polyesters (Mn = 1000, OH-Zahl = 106), 11 g
Trimethylolpropan, 167 g Dimethylolpropionsäure, 240 g funktionalisiertes
Diol (81,0% in NMP, wie in Beispiel 1) und 529 g NMP werden gemischt und
bei 80°C gelöst. Anschließend wird auf 50°C gekühlt. Zu dieser Mischung
wird eine Lösung, bestehend aus 888 g IPDI, 1092,6 g funktionalisiertes
Diisocyanat (71,5%ig in NMP, wie in Beispiel 2), 529 g NMP und 1327 g
Aceton gegeben und auf 70°C geheizt. Bei dieser Temperatur wird solange
gehalten, bis eine NCO-Zahl von 1,4% erreicht ist. Dann werden bei 50°C
27 g vollentsalztes Wasser und 4,3 g DBTL zugegeben und es wird wiederum
auf 70°C geheizt. Nachdem die NCO-Zahl unter 0,5% gefallen ist, wird auf
50°C gekühlt und es werden 154 g Dimethylisopropanolaminlösung (50%ig in
Wasser) zugesetzt. Nach 10 min werden 6382 g vollentsalztes Wasser in 10
min eingerührt.
Im Anschluß wird unter Vakuum auf 90°C geheizt, wobei das Aceton abde
stilliert wird.
Es entsteht eine feinteilige, wäßrige, lagerstabile Dispersion.
Festkörper: 36,4%
Säurezahl: 18,0
MEQ: 20,4
Säurezahl: 18,0
MEQ: 20,4
2213 g eines handelsüblichen Polyester (Mn = 1000, OH-Zahl = 106), 11 g
Trimethylolpropan, 167 g Dimethylolpropionsäure, 252 g funktionalisiertes
Diol (77,0% in NMP, wie in Beispiel 1) und 153 g NMP werden gemischt und
bei 80°C gelöst. Anschließend wird auf 50°C gekühlt. Zu dieser Mischung
wird eine Lösung, bestehend aus 888 g IPDI, 1022 g funktionalisiertes
Diisocyanat (76,2-%ig in NMP, wie in Beispiel 2), 153 g NMP und 1642 g
Aceton gegeben und auf 70°C geheizt. Bei dieser Temperatur wird solange
gehalten, bis eine NCO-Zahl von 1,4% erreicht ist. Dann werden bei 50°C
28,8 g vollentsalztes Wasser und 4,3 g DBTL zugegeben und es wird wie
derum auf 70°C geheizt. Nachdem die NCO-Zahl unter 0,5% gefallen ist,
wird auf 50°C gekühlt und es werden 205 g Dimethylisopropanolaminlösung
(50-%ig in Wasser) zugesetzt.
Nach 10 min werden 7144 g vollentsalztes Wasser in 15 min eingerührt.
Im Anschluß wird unter Vakuum auf 90°C geheizt, wobei das Aceton abde
stilliert wird.
Es entsteht eine feinteilige, wäßrige, lagerstabile Dispersion.
Festkörper: 30,4%
Säurezahl: 15,9
MEQ: 21,2
Säurezahl: 15,9
MEQ: 21,2
Claims (28)
1. Emulgatorfreie, wäßrige Dispersion von zumindest teilweise neutrali
sierten, im wesentlichen linearen Polyurethanen, mit einem Zahlen
mittel der Molmasse von 10 000 bis 150 000 und einer Säurezahl von 5
bis 50, die zur Vernetzung geeignete, reversibel blockierte Isocy
anatgruppen in einer Menge von 2 bis 60 mmol/100 g Harzfestkörper
enthalten,
erhältlich durch Umsetzung von
erhältlich durch Umsetzung von
- a) einem oder mehreren Polyesterdiolen und/oder Polyetherdiolen mit einem Zahlenmittel der Molmasse von 800 bis 8000 und
- b) 0 bis 45 Mol-%, bezogen auf a) einer oder mehreren niedermole kularen gegenüber Isocyanatgruppen polyfunktionellen Verbindun gen mit einer Molmasse von 40 bis 800, und
- c) einer oder mehreren gegenüber Isocyanatgruppen difunktionellen Verbindungen, die zusätzlich anionische oder in anionische Gruppen überführbare Gruppen enthalten, mit
- d) einem oder mehreren polyfunktionellen Isocyanaten,
in wasserfreiem Medium unter Bildung eines entweder endständig
hydroxylgruppenhaltigen oder endständig isocyanatgruppenhaltigen
Präpolymeren und Kettenverlängerung
der erhaltenen hydroxylgruppenhaltigen Präpolymeren mit
der erhaltenen hydroxylgruppenhaltigen Präpolymeren mit
- e) einem oder mehreren polyfunktionellen Isocyanaten mit einer Funktionalität von über 1,8,
oder der erhaltenen isocyanatgruppenhaltigen Präpolymeren mit
- f) gegenüber Isocyanatgruppen polyfunktionellen Verbindungen, und Überführen des Produkts nach Neutralisation zumindest eines Teils der in anionische Gruppen überführbaren Gruppen in die Wasserphase, vor oder nach der Kettenverlängerung,
wobei entweder die Komponenten b) und/oder f) Dihydroxyverbindungen
b1) bzw. f1) enthalten, die durch Umsetzung von höherfunktionellen
Polyhydroxyverbindungen mit halbblockierten Diisocyanaten erhalten
werden,
und/oder wobei die Komponenten d) und/oder e) Diisocyanate d1) und/oder e1) enthalten, die durch Umsetzung von polyfunktionellen Isocyanaten mit monofunktionellen Isocyanatgruppen blockierenden Verbindungen erhalten werden.
und/oder wobei die Komponenten d) und/oder e) Diisocyanate d1) und/oder e1) enthalten, die durch Umsetzung von polyfunktionellen Isocyanaten mit monofunktionellen Isocyanatgruppen blockierenden Verbindungen erhalten werden.
2. Verfahren zur Herstellung von emulgatorfreien, wäßrigen Dispersionen
von zumindest teilweise neutralisierten, im wesentlichen linearen
Polyurethanen, mit einem Zahlenmittel der Molmasse von 10 000 bis
150 000 und einer Säurezahl von 5 bis 50, die zur Vernetzung geeigne
te, reversibel blockierte Isocyanatgruppen in einer Menge von 2 bis
60 mmol/100 g Harzfestkörper enthalten,
durch Umsetzung von
durch Umsetzung von
- a) einem oder mehreren Polyesterdiolen und/oder Polyetherdiolen mit einem Zahlenmittel der Molmasse von 800 bis 8000 und
- b) 0 bis 45 Mol-%, bezogen auf a) einer oder mehreren niedermole kularen gegenüber Isocyanatgruppen polyfunktionellen Verbindun gen mit einer Molmasse von 40 bis 800, und
- c) einer oder mehreren gegenüber Isocyanatgruppen difunktionellen Verbindungen, die zusätzlich anionische oder in anionische Gruppen überführbare Gruppen enthalten, mit
- d) einem oder mehreren polyfunktionellen Isocyanaten,
in wasserfreiem Medium unter Bildung eines entweder endständig
hydroxylgruppenhaltigen oder endständig isocyanatgruppenhaltigen
Präpolymeren und Kettenverlängerung
der erhaltenen hydroxylgruppenhaltigen Präpolymeren mit
der erhaltenen hydroxylgruppenhaltigen Präpolymeren mit
- e) einem oder mehreren polyfunktionellen Isocyanaten mit einer Funktionalität von über 1,8,
oder der erhaltenen isocyanatgruppenhaltigen Präpolymeren mit
- f) gegenüber Isocyanatgruppen polyfunktionellen Verbindungen, und Überführen des Produkts nach Neutralisation zumindest eines Teils der in anionische Gruppen überführbaren Gruppen in die Wasserphase, vor oder nach der Kettenverlängerung,
dadurch gekennzeichnet, daß entweder die Komponenten b) und/oder f)
Dihydroxyverbindungen b1) bzw. f1) enthalten, die durch Umsetzung
von höherfunktionellen Polyhydroxyverbindungen mit halbblockierten
Diisocyanaten erhalten werden,
und/oder daß die Komponenten d) und/oder e) Diisocyanate d1) und/oder e1) enthalten, die durch Umsetzung von polyfunktionellen Isocyanaten mit monofunktionellen Isocyanatgruppen blockierenden Verbindungen erhalten werden.
und/oder daß die Komponenten d) und/oder e) Diisocyanate d1) und/oder e1) enthalten, die durch Umsetzung von polyfunktionellen Isocyanaten mit monofunktionellen Isocyanatgruppen blockierenden Verbindungen erhalten werden.
3. Wäßrige Dispersion oder Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Polyester- und/oder Polyetherdiole a) eine
Säurezahl unter 10 mg KOH/g aufweisen.
4. Wäßrige Dispersion oder Verfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente b) eine
Polyhydroxyverbindung ist.
5. Wäßrige Dispersion oder Verfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß b1) in einer Menge von 5 bis
40 Mol-%, bezogen auf a) eingesetzt werden.
6. Wäßrige Dispersion oder Verfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß d) in einer solchen Menge
eingesetzt wird, daß ein OH-funktionelles Präpolymer entsteht.
7. Wäßrige Dispersion oder Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß d) in solchen Mengen zugegeben wird, daß
ein endständig NCO-gruppenhaltiges Präpolymer erhalten wird.
8. Wäßrige Dispersion oder Verfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß d1) in Mengen von 10 bis 25
Mol-%, bezogen auf d) eingesetzt wird.
9. Wäßrige Dispersion oder Verfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß e) aus difunktionellen
Isocyanaten besteht.
10. Wäßrige Dispersion oder Verfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß f) aus difunktionellen
Verbindungen mit aciden Wasserstoffatomen besteht.
11. Wäßrige Dispersion oder Verfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als f) Wasser eingesetzt
wird.
12. Wäßrige Dispersion oder Verfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kettenverlängerung mit e)
mit Anteilen an difunktionellen Isocyanaten e1) durchgeführt wird.
13. Wäßrige Dispersion oder Verfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kettenverlängerung mit
difunktionellen Komponenten f1) durchgeführt wird.
14. Wäßrige Dispersion oder Verfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponenten b) und/oder
f) Komponenten vom Typ b1) und/oder f1) enthalten und die Komponen
ten d) und e) frei von Komponenten vom Typ d1) und e1) sind.
15. Wäßrige Dispersion oder Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Komponenten d) und/oder e) Komponen
ten vom Typ d1) und/oder e1) enthalten und die Komponenten b) und f)
frei von Komponenten vom Typ b1) und f1) sind.
16. Wäßrige Dispersion oder Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kettenverlängerung in organischer
Phase erfolgt.
17. Wäßrige Dispersion oder Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kettenverlängerung in der Wasserpha
se erfolgt.
18. Wäßriges Überzugsmittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß es eine wäßrige Dispersion nach einem
der Ansprüche 1 und 3 bis 17 enthält.
19. Wäßriges Überzugsmittel nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
daß es zusätzlich ein oder mehrere weitere hydroxylgruppenhaltige
Bindemittel enthält, so daß das Verhältnis der gesamten Hydroxyl
gruppen zu den vorhandenen blockierten Isocyanatgruppen 2,5 : 1 bis
1 : 2,5 beträgt.
20. Überzugsmittel nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß
es bis zu 20 Gew.-% eines oder mehrerer zusätzlicher Vernetzer
enthält.
21. Verwendung der Überzugsmittel nach einem der Ansprüche 18 bis 20 bei
der Herstellung von Mehrschichtlackierungen.
22. Verwendung der Überzugsmittel nach einem der Ansprüche 18 bis 20 zur
Herstellung von Basis- und/oder Decklackschichten bei Mehrschicht
lackierungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934338636 DE4338636A1 (de) | 1993-11-12 | 1993-11-12 | Emulgatorfreie wäßrige Dispersionen, Überzugsmittel und deren Verwendung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934338636 DE4338636A1 (de) | 1993-11-12 | 1993-11-12 | Emulgatorfreie wäßrige Dispersionen, Überzugsmittel und deren Verwendung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4338636A1 true DE4338636A1 (de) | 1995-05-18 |
Family
ID=6502425
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934338636 Withdrawn DE4338636A1 (de) | 1993-11-12 | 1993-11-12 | Emulgatorfreie wäßrige Dispersionen, Überzugsmittel und deren Verwendung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4338636A1 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0083233A2 (de) * | 1981-12-28 | 1983-07-06 | Ford Motor Company Limited | Kettenverlängerbare vernetzbare urethan-modifizierte polyhydroxydische Oligomere, sowie darauf basierende Beschichtungszusammensetzungen |
-
1993
- 1993-11-12 DE DE19934338636 patent/DE4338636A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0083233A2 (de) * | 1981-12-28 | 1983-07-06 | Ford Motor Company Limited | Kettenverlängerbare vernetzbare urethan-modifizierte polyhydroxydische Oligomere, sowie darauf basierende Beschichtungszusammensetzungen |
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