DE4336627A1 - Verbundwerkstoff auf der Basis von Schilf und einem Verbund aus Kunststoffen - Google Patents
Verbundwerkstoff auf der Basis von Schilf und einem Verbund aus KunststoffenInfo
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- C08J11/04—Recovery or working-up of waste materials of polymers
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C08L97/00—Compositions of lignin-containing materials
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Description
Es ist bekannt, daß Kunststoffabfälle durch Recycling einer stofflichen
Wiederverwertung zugeführt werden. Durch den Zusatz faserförmiger Materialien
und Verarbeitungshilfsmitteln werden Verbundwerkstoffe für das Bauwesen
entwickelt.
Unsortierte Kunststoffe werden mit Füllstoffen, wie Holz, Sägespänen, Holzmehl
und Getreiderückständen, versetzt (DE 37 15 646). Der Vorteil der Erfindung liegt in
der Verarbeitbarkeit unterschiedlichster Kunststoffsorten durch Zugabe eben dieser
Füllstoffe. Nachteilig wirkt die vorher notwendige Zerkleinerung der Füllstoffe auf
die gewünschte Größe, da diese mit einem zusätzlichen Energieaufwand
verbunden ist.
In DE 39 02 023 werden Baustoffplatten aus Naturfasern bzw. pflanzlichen
Abfallprodukten als Holzalternative beschrieben. In Bindemittel, wie Naturkleber,
Gips, Zement oder Kunstharz, werden dabei Naturfasern von Reisstroh, Agave,
Bambus oder Banane eingebracht. Der Vorteil besteht in der sicherlich
notwendigen Suche von Alternativen für den massenhaften Holzeinsatz im
Bauwesen, nachteilig dürfte sich auch hier die vorher notwendige Herstellung der
benötigten Fasern auswirken.
In DE 36 01 734 kommen organische Fasern als Armierung in einem anorganischen
Bindemittel (Zement) zum Einsatz. Diese Armierung soll zwar die Festigkeit
erhöhen, kann aber z. B. nicht zu einer Verminderung des Gewichts (Dichte bis
1,6 g/cm3) beitragen.
Allen beschriebenen Patenten ist gemeinsam, daß die verwendeten Füllstoffe fast
ausschließlich als passives Füllmaterial verwendet werden. Damit können zwar
Verbesserungen bezüglich des Schall- und Wärmedämmverhaltens sowie der
Verarbeitbarkeit erreicht werden, aber eine wesentliche Steigerung der
mechanischen Festigkeit (Zug, Druck) sowie eine einschneidende
Gewichtsreduzierung ist nicht gegeben. Hinzu kommt der oben bereits genannte
Nachteil des zusätzlichen Energieeinsatzes zur Zerkleinerung der Füllstoffe.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Verbundwerkstoff aus
recyclingfähigem Kunststoffregenerat und Miscanthus sinensis bzw. textilen
Abfällen mit einem neuen Eigenschaftsbild zu entwickeln.
Der Verbundwerkstoff ist ökologisch und wieder recyclingfähig, da eine Trennung
des Verbundwerkstoffes bei höheren Temperaturen (<200°C) möglich ist. Der
nachwachsende Rohstoff ist biologisch abbaubar, der Kunststoff kann einer
Wiederverwendung zugeführt werden.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Verbundwerkstoff aus
Kunststoffen mit einer Dichte <1 und Schilf mit der Bezeichnung Miscanthus
sinensis besteht.
Dabei wird als Kunststoffmaterial Kunststoffabfall (Mischkunststoff) in gereinigter
oder ungereinigter, sortierter oder unsortierter und vorzerkleinerter Form
eingebracht.
Der Miscanthus sinensis wird unter Beibehaltung der Rohrgeometrie mindestens
jedoch mit einem Längen-Durchmesser-Verhältnis I/d=10 wahlweise in uni- oder
bidirektionaler Anordnung in den thermoplastischen Kunststoff eingebettet.
Der entstehende Verbundwerkstoff liegt in Form von Formteilen vor.
Das Schilf kann auch in Massenanteilen von 1%-90% zerkleinert dem Kunststoff
als Füllstoff beigegeben werden. Das Schilf kann wahlweise durch Textilabfälle
oder Textilfasern ersetzt werden.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß statt des
zerkleinerten natürlichen Rohstoffes die Rohrgeometrie des Miscanthus sinensis
erhalten bleibt. Der Verbundwerkstoff hat deutlich bessere thermische und
mechanisch physikalische Eigenschaften als vergleichbare "Neu-Kunststoffe". Das
ökologische Recycling des neuen Verbundwerkstoffes ist möglich.
Die Geometrie der plattenförmigen Materialien wird entsprechend dem
Formgebungsverfahren bestimmt und ist somit variabel.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Der Einsatz der beschriebenen Schaltafel erfolgt im
Bauwesen. Durch den Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen wird eine
erhebliche Gewichtsreduzierung erreicht.
Es zeigen
Fig. 1 und eine Schaltafel. Dabei zeigt Fig. 1 die Rückseite der
Schaltafel mit Versteifungselementen und Fig. 2 einen Schnitt durch die Tafel, um
die Anordnung der Miscanthus-Lagen kenntlich zu machen.
Die in Fig. 1 dargestellte Schaltafel (1) besitzt drei Lagen Miscanthus-sinensis-
Stäbe (7-9), die wahlweise bidirektional oder unidirektional in der Kunststoffmatrix
angeordnet werden können. Mit dieser Anordnung soll bereits im Verbund ein
gleichmäßiger Spannungsverlauf erreicht werden. Außerdem dient der
nachwachsende Rohstoff, der hier in seiner ursprünglichen Form der
Rohrgeometrie eingesetzt wird, als Armierung für die Tafel.
Auf der Rückseite (3) sind die im Gegensatz zur Schalseite (2)
Versteifungselemente mit Erhebung (4) und Vertiefung (5) sowie Stegen (6)
angeordnet um eine zusätzliche Festigkeitssteigerung gegenüber auftretenden
Verbundspannungen sowie eine Erhöhung der Verdrehsteifigkeit zu erreichen.
Zusätzlich sind Nuten (10) und Federn (11) zur Kombination mit weiteren Platten
sowie zur Verankerung vorgesehen.
Zusammenstellung der Kurzzeichen
1 Schaltafel
2 Schalseite
3 Rückseite
4 Erhebung
5 Vertiefung
6 Steg
7 Miscanthus-Lage 1
8 Miscanthus-Lage 2
9 Miscanthus-Lage 3
10 Nut
11 Feder
2 Schalseite
3 Rückseite
4 Erhebung
5 Vertiefung
6 Steg
7 Miscanthus-Lage 1
8 Miscanthus-Lage 2
9 Miscanthus-Lage 3
10 Nut
11 Feder
Claims (7)
1. Verbundwerkstoffe auf Basis von Schilf und mit einem Verbund aus
Kunststoffen mit einer Dichte vorzugsweise <1, der vorzugsweise als Baustoff,
Bauwerkstoff oder Bauhilfsstoff eingesetzt werden kann, gekennzeichnet
dadurch, daß die eingesetzten Kunststoffe oder Mischkunststoffe
Recyclingprodukte sind.
2. Verbundwerkstoff nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß das Schilf
Chinaschilf der Bezeichnung Miscanthus sinensis ist und unter Beibehaltung
der vorhandenen Rohrgeometrie, mindestens jedoch mit einem Längen-
Durchmesser-Verhältnis I/d=10 als Armierung eingesetzt wird.
3. Verbundwerkstoff nach den Ansprüchen 1-2, gekennzeichnet dadurch, daß
die Miscanthus-sinensis-Stäbe wahlweise in unidirektionaler oder bidirektionaler
Anordnung in den thermoplastischen Kunststoff eingebettet oder teilweise oder
vollständig von diesem umschlossen sind.
4. Verbundwerkstoff nach Anspruch 1-3, gekennzeichnet dadurch, daß die Halb-
oder Fertigfabrikate Formteile sind.
5. Verbundwerkstoff nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß das Schilf
zerkleinert in einem Verhältnis von 1%-90% Massenanteilen dem Kunststoff
als Füllstoff beigefügt wird.
6. Verbundwerkstoff nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die
Kunststoffabfälle gereinigt oder ungereinigt, sortiert oder unsortiert und
vorzerkleinert eingebracht werden.
7. Verbundwerkstoff nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß das Schilf
zum Teil oder vollständig durch Textilfasern oder textile Abfallstoffe ersetzt
wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934336627 DE4336627A1 (de) | 1993-10-27 | 1993-10-27 | Verbundwerkstoff auf der Basis von Schilf und einem Verbund aus Kunststoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934336627 DE4336627A1 (de) | 1993-10-27 | 1993-10-27 | Verbundwerkstoff auf der Basis von Schilf und einem Verbund aus Kunststoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4336627A1 true DE4336627A1 (de) | 1994-06-09 |
Family
ID=6501122
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934336627 Withdrawn DE4336627A1 (de) | 1993-10-27 | 1993-10-27 | Verbundwerkstoff auf der Basis von Schilf und einem Verbund aus Kunststoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4336627A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2793253A1 (fr) * | 1999-05-03 | 2000-11-10 | Moller Plast Gmbh | Matiere composite avec addition de fibres |
EP1129836A1 (de) * | 2000-03-03 | 2001-09-05 | Möller Plast GmbH | Bauteil aus einem Trägerwerkstoff und einer Zumischung |
WO2018182419A1 (en) | 2017-03-31 | 2018-10-04 | Nnrgy B.V. | Method for processing a mix of lignocellulose fibers for the production of a bio-based composite |
-
1993
- 1993-10-27 DE DE19934336627 patent/DE4336627A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2793253A1 (fr) * | 1999-05-03 | 2000-11-10 | Moller Plast Gmbh | Matiere composite avec addition de fibres |
EP1129836A1 (de) * | 2000-03-03 | 2001-09-05 | Möller Plast GmbH | Bauteil aus einem Trägerwerkstoff und einer Zumischung |
WO2018182419A1 (en) | 2017-03-31 | 2018-10-04 | Nnrgy B.V. | Method for processing a mix of lignocellulose fibers for the production of a bio-based composite |
EP4101877A1 (de) | 2017-03-31 | 2022-12-14 | Nnrgy B.V. | Verfahren zum verarbeiten einer mischung aus miscanthusfasern zur produktion eines bioplastik verbundstoffs |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OAV | Applicant agreed to the publication of the unexamined application as to paragraph 31 lit. 2 z1 | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: FZM GESELLSCHAFT FUER PRODUKTENTWICKLUNG UND EXIST |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |