DE4334886A1 - Zielführungseinrichtung für ein Kraftfahrzeug - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Zielführungseinrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Derartige Zielführungsein­ richtungen, wie sie aus der US-PS 4 350 970, G08G 1/09, und der DE-OS 40 08 460, G08G 1/0968, bekannt sind, bieten den Vorteil, daß dem Fahrer des Fahrzeugs zwar bei günstigen Verkehrsverhält­ nissen Signale für die hinsichtlich Fahrzeit und/oder Kraft­ stoffverbrauch optimale Fahrstrecke gegeben werden, daß aber bei Verkehrsbehinderungen, wie Staus oder Straßensperrungen, orts­ feste Einrichtungen zur Gewinnung von Signalen für eine geänder­ te - dann günstigere - Fahrstrecke ausgenutzt werden. Nachteilig ist bei diesen bekannten Zielführungseinrichtungen bzw. Naviga­ tionssystemen die Notwendigkeit des Vorhandenseins von fahrzeug­ externen Einrichtungen, seien es Verkehrsfunksender oder, wie in der Lösung nach der US-Patentschrift, von Rechnern, die aus gemessenen Fahrzeiten anderer Fahrzeuge ggf. Signale für das Vorhandensein von Verkehrsstörungen erzeugen. Die Abhängigkeit von Verkehrsfunksignalen ist insofern ungünstig, als derartige Signale häufig mit erheblicher Verspätung aktualisiert werden, so daß beispielsweise ein Stau noch angezeigt wird, wenn er längst abgebaut ist, oder aber ein bereits einige Zeit vorhan­ dener Stau noch nicht registriert wird.

Zum Stand der Technik - DE-OS 41 05 180, G08G 1/0968 - gehört auch ein fahrzeugautonomes Straßenleitsystem, das dem Zweck dient, ortsunkundige Kraftfahrer, also bespielsweise Besucher, an ein bestimmtes Ziel zu führen. Dieses System arbeitet in der Weise, daß gleichsam während einer Lehrfahrt mit dem betreffen­ den Fahrzeug längs der Fahrstrecke Wegstreckenimpulse automa­ tisch aufgenommen sowie Fahrtrichtungsänderungen von Hand über Drucktasten oder über den Blinkerhebel eingegeben werden; diese Signale werden in einem Chip gespeichert, der dem Fahrzeug ent­ nommen werden kann. Dieses Straßenleitsystem muß also für die jeweilige Fahrstrecke programmiert werden und erlaubt keine Be­ rücksichtigung von Änderungen der Verkehrssituation auf dieser.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Zielführungseinrichtung, die also allgemein gesprochen die Ver­ kehrssituation berücksichtigt, zu schaffen, die fahrzeugautark ist, also keine Einrichtungen außerhalb des Fahrzeugs erfordert.

Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in einer gat­ tungsgemäßen Zielführungseinrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs, eine vorteilhafte Ausbildung der Erfindung beschreibt der Unteranspruch.

Ein erster wesentlicher Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß sie auf an sich in dieser Technik bekannte Einrich­ tungen, wie Rechner und Speicher, zurückgreift, also diesbe­ züglich keinen neuen Entwicklungsaufwand erfordert. Gegenüber dem oben diskutierten gattungsbildenden Stand der Technik besitzt die Erfindung den Vorteil, daß sie unabhängig von irgendwelchen fahrzeugexternen Einrichtungen, wie Verkehrsfunk (der in Innen­ städten in der Regel nicht vorhanden ist) oder Rechnern zur Erfassung von Verkehrsstörungen über von anderen Fahrzeugen er­ haltene Signale, arbeitet. Man kann sagen, daß die erfindungsge­ mäße Einrichtung gleichsam empirisch arbeitet, indem sie während zumindest einer vorangegangenen Lehrfahrt längs der optimalen Fahrstrecke gespeicherte Daten (z. B. Geschwindigkeit, eingeleg­ ter Gang, Betätigung der Bremse) auswertet, die angeben, zu welcher Uhrzeit und an welchen Wochentagen erfahrungsgemäß Ver­ kehrsbehinderungen zu erwarten sind. Dieser Lernprozeß kann z. B. durch Einsatz von neuronalen Netzen als Speicher erfolgen.

Besonders günstig ist es verständlicherweise, entsprechende Daten für verschiedene Zeiten (Wochentage, Uhrzeit) für mehrere, insbesondere alle zu dem vorgegebenen Fahrtziel führende Strecken zu speichern und dann gemäß Anspruch 2 eine ent­ sprechende Auswahl der günstigsten Fahrstrecke zu treffen. In diesem Zusammenhang kann zur Auswertung eine Fuzzy-Logik Verwendung finden.

Bei der Erfindung liegt zwar eine gewisse Unsicherheit insofern vor, als nicht die jeweils aktuelle Verkehrssituation, sondern nur eine wahrscheinliche Verkehrssituation mittels der gespei­ cherten Daten berücksichtigt wird, jedoch ist daran zu erinnern, daß auch bei der im gattungsbildenden Stand der Technik teilweise vorgesehenen Berücksichtigung von Verkehrsfunkinformationen keineswegs eine sichere Aussage über die momentanen Verkehrsver­ hältnisse gewonnen wird.

Mit der Erfindung ist demgemäß mit einfachen, an sich bewährten Mitteln eine gattungsgemäße Zielführungseinrichtung geschaffen, die trotz Berücksichtigung der Verkehrssituation im Sinne der Auswahl einer "Umwegstrecke" fahrzeugautark ist.

Claims (2)

1. Zielführungseinrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einem Bord­ rechner zur Gewinnung von Signalen für eine fahrzeit- und/ oder verbrauchsoptimale Fahrstrecke zu einem gegebenen Fahrtziel und mit Einrichtungen zur Gewinnung von Signalen für eine verkehrssituationsbedingt geänderte Fahrstrecke, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtungen einen bei zu­ mindest einer vorangegangenen Lehrbefahrung der Fahrstrecke mit Daten für das zeitabhängige Auftreten von Verkehrsbehin­ derungen auf dieser Fahrstrecke geladenen Speicher sowie Mit­ tel zum zeitabhängigen Überführen dieser gespeicherten Daten in den Rechner zur Ermittlung der geänderten Fahrstrecke ent­ hält.

2. Zielführungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß der Speicher mit Daten für das zeitabhängige Auftre­ ten von Verkehrsbehinderungen auf mehreren, zu dem Fahrtziel führenden Fahrstrecken geladen ist und der Rechner eine Fuzzy-Logik zur Auswahl der geänderten Fahrstrecke mittels der gespeicherten Daten enthält.