DE4328004A1 - Verfahren zur Herstellung von schlagzähen und transparenten thermoplastischen Werkstoffen und Mittel hierfür - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von schlagzähen und transparenten thermoplastischen Werkstoffen und Mittel hierfürInfo
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- C08L53/00—Compositions of block copolymers containing at least one sequence of a polymer obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds; Compositions of derivatives of such polymers
Description
Es ist bekannt, daß thermoplastische Polymere, die von Natur aus
spröde sind (z. B. Polystyrol, Polymethylmethacrylat, Poly(styrol
acrylnitril) durch das Einlagern von elastomeren diskreten
Mikropartikeln schlagzäh werden.
Bei diesem Einlagern von Partikeln, also einer zweiten optisch
andersartigen Phase geht aus naheliegenden Gründen die Trans
parenz verloren.
Es ergibt allerdings sogenannte "thermoplastische Elastomere"
(TPE), im allgemeinen ebenfalls mehrphasige Systeme, bei denen
die Phasen eine sehr kleine Domänengröße haben und die "Weich
komponente", d. h. das Polymer mit der niedrigeren Glasüber
tragungstemperatur reversibel über thermoplastische "Hart
komponenten"-Polymerblöcke "vernetzt" ist (vgl. H.F. Mark et al.
"Encyclopedia of Polymer Science & Technology", Vol. 5,
S. 416-430, J. Wiley, 1986).
Praktisch werden hauptsächlich Blockcopolymere als TPE′s
verwendet, die aus Polystyrol-, Polysulfon-, Polyester-, Poly
urethan-, Polycarbonat-Hartkomponenten einerseits und Poly
olefin-, Polysiloxan-, Polyether-Weichkomponenten andererseits
aufgebaut sind. EP 381 065 beschreibt Elastomere, die ein Copoly
merisat aus 50-95 Gew.-% Acrylatmonomeren als Weichkomponente
und 5-50 Gew.-% Methylmethacrylat-Makromonomeren als Hartkompo
nente enthalten. Solche Polymere, die die Struktur von Kammpoly
meren zeigen, haben das von den Styrol-Butadien-Styrol- bzw. den
Styrol-Isopren-Mehrblockcopolymeren her geläufige Eigenschafts
bild thermoplastisch verarbeitbarer Elastomerer.
Interessant sind solche Kamin- oder Blockcopolymere, in denen die
Hartkomponente mehr als 50 Gew.-% ausmacht. Erst dann handelt es
sich um einen Werkstoff und nicht mehr um ein Elastomer. Bei
spiele für diese Art von Werkstoffen sind inzwischen handels
üblich.
Leider haben diese transparenten, zähen Werkstoffe den großen
Nachteil, daß sie wegen des Polybutadienblocks eine geringe
Sauerstoffbeständigkeit besitzen.
Zur Verbesserung der Alterungsbeständigkeit werden (teil)hy
drierte Isoprenblöcke in linearen Dreiblockpolymeren verwendet.
Die Verfahren der Hydrierung von Polymeren sind aber aufwendig
und wie die meisten polymeranalogen Umsetzungen nicht vollstän
dig. Nachteilig wirken sich außerdem Katalysatorreste aus, die
im System verbleiben, sowie Neben- und Abbauprodukte.
Es ist schon mehrfach vorgeschlagen worden, Butylacrylat-
Methylmethacrylat-Blockcopolymere herzustellen (B.Z. Gunesin,
I. Piirma; J. Appl. Pol. Sci. 26, 3108 (1981)). Die dort
beschriebenen, auf radikalischem Wege hergestellten Block
copolymeren sind als Di- und Triblöcke jedoch oftmals ungeeignet,
um transparente schlagzähmodifizierte Werkstoffe herzustellen, da
es hierzu notwendig ist, daß die einzelnen Blocksequenzen eine
enge Molmassenverteilung haben; in der Regel soll Mw/Mn<1,5
sein. Solche molekular eng verteilten Drei- und Multiblöcke haben
jedoch aufgrund ihres Aufbaus ein nicht befriedigendes rheolo
gisches Verhalten.
Es bestand daher die Aufgabe, eine schlagfeste, witterungs
beständige und gleichzeitig transparente Formmasse bereit zu
stellen, welche eine hohe Zähigkeit aufweist und thermoplastisch
verarbeitet werden kann.
Es wurde nun gefunden, daß die gewünschten Eigenschaften durch
die nachstehend beschriebenen sternförmigen Blockcopolymeren
erhalten werden können.
Unmittelbarer Erfindungsgegenstand sind thermoplastische Block
copolymere, deren Äste radial-sternförmig angeordnet sind, wobei
die Äste jeweils aus mindestens zwei Monomerensequenzen, also
"Blöcken" bestehen und die dadurch gekennzeichnet sind, daß min
destens zwei Sorten von Blöcken A und B am Aufbau eines Astes be
teiligt sind (wobei Block A im wesentlichen aus Polymethacrylat
und Block B im wesentlichen aus Polyacrylat besteht) die mittels
Gruppentransferpolymerisation hergestellt und mit einem zwei-
oder mehrfunktionellen Kupplungsagens verbunden worden sein
können.
Erfindungsgegenstand ist insbesondere ein sternförmiges Polymer,
das aufgebaut ist aus 60-95 Gew.-% Einheiten eines oder
mehrerer, harte Polymere bildender Methacrylsäureester A und
5-40 Gew.-% Einheiten eines oder mehrerer, weiche Polymere
bildendes Acrylsäureester B.
Das erfindungsgemäße sternförmige Polymer weist Verzweigungen mit
einer Molmasse zwischen z. B. 5000 und 200 000 auf und jeweils
bis zu 10 blockartige Sequenzen der Monomeren A und bis zu
10 blockartige Sequenzen der Monomeren B, wobei die Molmasse der
einzelnen Sequenzen mindestens 2000 beträgt.
Man kann Mischungen der erfindungsgemäßen Sternblockcopolymeren
mit anderen Thermoplasten herstellen, beispielsweise Mischungen
mit Thermoplasten aus der Reihe Polymethylmethacrylat, Poly(sty
rol-co-acrylnitril), ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol-Poly
merisate), ASA (Acrylnitril-Styrol-Acrylester-Polymerisate),
Polystyrol, schlagzähem Polystyrol, Poly(n-butylacrylat) und
anderen.
Die erfindungsgemäßen Sternpolymeren werden bevorzugt hergestellt
durch Gruppentransferpolymerisation (O.W. Webster, W.R. Hertler,
D.Y. Sogah, W.B. Farnham, T.V. RajanBabu; J. Anm. Chem. Soc. 105,
5706 (1993). Diese Umsetzung, d. h. Polymerisation läuft so ab,
daß das zu polymerisierende Monomer in wasserfreier Umgebung und
ggf. unter Ausschluß von Luft, unter Zusatz geeigneter Initiato
ren und eventuell Katalysatoren bei Temperaturen von -100 bis
+100, bevorzugt -20 bis +60, insbesondere von -10 bis 50°C polyme
risiert werden. Dabei findet nur in untergeordnetem Maße Kette
nabbruch statt, so daß auch nach vollständigem Auspolymerisieren
von Monomer A (oder B) ein aktives, zur Polymerisation fähiges
Kettenende ("lebendes" Kettenende) übrig bleibt. Das molare
Verhältnis von Monomer zu Initiator ergibt den Polymerisations
grad des Blocks.
Anschließend wird Monomer B bzw. A zugegeben und bei gleicher
oder veränderter Temperatur polymerisiert. Im allgemeinen findet
auch bei dieser Reaktion ein Kettenabbruch nur in untergeordneter
Weise statt, so daß wiederum ein aktives Kettenende erhalten
wird. Die Glastemperatur des Blocks aus Monomeren B liegt unter
halb von 0°C, bevorzugt unterhalb von -20°C und besonders bevor
zugt unterhalb von -30°C.
Mit einem geeigneten oligofunktionellen Agens (Kupplungsreagens)
werden die Blöcke miteinander verbunden (Kupplungsreaktion). Man
erhält eine Mischung aus sternförmig aufgebauten Polymeren, deren
Zahl von Verzweigungen von der Anzahl funktioneller Gruppen im
Kupplungsreagens und von der Kettenabbrüchen abhängt.
Die Gruppentransferpolymerisation (GTP) erlaubt also - ähnlich
wie die anionische Polymerisation - die kontrollierte Herstellung
von Polymeren, insbesondere der Acrylate oder Methacrylate, mit
definierten Molekulargewichten und sehr enger Molekulargewichts
verteilung. Definierte und molekular eng verteilte Poly-Acrylate
und -methacrylate konnten bisher nicht mit dem gleichen System
aus Katalysator und Initiator hergestellt werden, aufgrund der
deutlich unterschiedlichen Reaktivität. Die Polymerisation zu
ungekuppelten Diblöcken ist in DE-A-41 39 962 beschrieben.
Die Polymerisation kann im allgemeinen bei Raumtemperatur durch
geführt werden, im Gegensatz zur ionischen Polymerisation, bei
der stark gekühlt werden muß. Initiatoren und Katalysatoren der
GTP sind sehr wasserempfindlich, so daß Geräte und Einsatzstoffe
rigoros getrocknet werden müssen.
Das molare Verhältnis Monomer/Initiator bestimmt das Molekular
gewicht. Vom Katalysator werden dagegen im allgemeinen nur Mengen
im Bereich weniger Millimol, bezogen auf den Initiator, benötigt.
Als Initiatoren werden z. B. Silylketenacetale der Struktur
R¹R²C=C(OR³) (OSiR⁴R⁵R⁶),
eingesetzt, wobei R¹ bis R⁶ = unabhängig voneinander C₁-C₄-Alkyl
oder C₆-C₁₀-Aryl bedeuten. Insbesondere wird das O-(Trimethyl
silyl) -O′-methyl-2,2-dimethylketen(1)acetal (R¹ bis R⁶ = CH₃;
MDTA) eingesetzt. Trialkylsilylketenacetale können bequem durch
Umsetzung von Esterenolaten mit Trialkylsilylchloriden herge
stellt werden (C. Ainsworth, F. Chem, Y.-N. Kuo; J. Organomet.
Chem. 46, 59 (1972)).
Es können auch andere bekannte Initiatoren eingesetzt werden,
beispielsweise Silylcyanide, insbesondere Trimethylsilylcyanid.
Für die GTP wird ferner ein Katalysator benötigt, welcher als
Nucleophil in der Lage ist, an das Siliciumatom zu koordinieren,
um die Reaktion zu beschleunigen. Der am häufigsten verwendete
Katalysator ist das Biofluorid-Ion. Weitere Katalysatoren sind
Anionen wie z. B. Fluorid, Difluortrimethylsiliconat und Cyanid.
Obwohl auch Lewis-saure Verbindungen den Prozeß GTP katalysieren
können, werden Anionen bevorzugt eingesetzt. Weitere Katalysa
toren sind beispielsweise Carboxylat, Phenolat, Sulfinat, Phos
phinat, Sulfonamidat und Perfluoralkoxidionen und die entspre
chenden Bioxyanionen (1 : 1-Komplexe von Oxyanionen mit ihren kon
jugierten Säuren). Diese und weitere gebräuchliche Katalysatoren
für die GTP sind ebenfalls bekannt und u. a. beschrieben in:
O.W. Webster et al.; J. Macromol. Sci., Chem. Ed. A 21 (8, 9),
943-960 (1984); I.B. Dicker et al.; Macromolecules 23,
4034-4041 (1990); W.R. Hertler et al.; Macromolecules 17,
1415 ff. (1984); US 4 621 125.
Bevorzugt werden Katalysatoren mit dem Biofluorid-Anion HF2
eingesetzt.
Die GTP von beispielsweise Methylmethacrylat (MMA) mit MDTA läuft
folgendermaßen ab: Im Initiierungsschritt wird die Trimethyl
silylgruppe von MDTA an das Sauerstoffatom des MMA addiert; der
Rest des MDTA-Moleküls ist an das MMA in f-Stellung gebunden.
Dieser Schritt wird nun für jedes neue MMA-Monomer wiederholt,
so daß ein "lebendes" Kettenende resultiert, welches stets die
Silylgruppe trägt. Dieser Mechanismus ist ausführlich beschrieben
u. a. in: T.H. Maugh; Science 222, 39 (1983).
Der nicht-elastomere Anteil des blockartigen Polymeren, aufgebaut
aus Monomeren A, wird zweckmäßig zuerst abgebaut. Ein Anteil von
1-100, bevorzugt 5-95, besonders bevorzugt 50-90 Gew.-%
Monomer A, bezogen auf 100 Gew. -% der insgesamt für den Aufbau
des sternförmigen Polymeren zur Verfügung stehenden Monomeren A,
wird in einem Polymerisationsbehälter unter möglichst wasser
freien Bedingungen gegeben, und eine relativ kleine Menge an
Initiator (0,001-1, bevorzugt 0,005-0,5, insbesondere
0,01-0,3 Mol-%, bezogen auf 1 Mol zu polymerisierendes Mono
mer A) sowie eine geringe Menge an Katalysator. Die Polymeri
sationsbedingungen (Temperatur, Druck etc.) werden bevorzugt so
gewählt, daß eine vollständige Polymerisation der Monomeren A zu
relativ langen, nicht-elastomeren Blöcken stattfindet. Der ge
samte Rest von bis zu 99, bevorzugt 5-95, besonders bevorzugt
10-50 Gew.-% oder ein Teil davon (bezogen auf 100 Gew.-% der
insgesamt für den Aufbau des sternförmigen Polymeren zur Ver
fügung stehenden Monomeren A) wird nun in einer oder mehreren
Portionen zum Ansatz hinzugegeben und zwar so, daß jeweils eine
entsprechende kleine Portion des Initiators und ggf. Katalysators
mit hinzugegeben wird. Dabei beträgt die Menge an Initiator
0,01-5, bevorzugt 0,05-2, insbesondere 0,1 bis 1 Mol-%,
bezogen auf 1 Mol zu polymerisierendes Monomer A.
Die notwendigen Polymerisationsbedingungen werden beibehalten,
wobei nach dem Zusatz jeder Portion Monomer A + Initiator eine
genügende Zeit verstreichen muß, um eine möglichst vollständige
Polymerisation zu gewährleisten.
Die lebenden Kettenenden des nicht-elastomeren Blocks werden
nun mit den Monomeren B in Verbindung gebracht, welche zum
Ansatz hinzugegeben werden. Die Polymerisationsbedingungen wie
Temperatur, Druck, Lösungsmittel, Zusätze etc. werden entweder
gleich belassen oder geändert, so daß ein möglichst vollständiges
Auspolymerisieren der Monomeren B gewährleistet ist.
Dabei kommt es häufig vor, daß Acrylate zu Blöcken B polymeri
sieren, die eine breitere Molmassenverteilung aufweisen als die
zuvor polymerisierten Blöcke A. Das ist jedoch meistens un
kritisch, da die geforderten Blocklängen B im Vergleich zu A
geringer sein dürfen.
Bei Bedarf kann die gesamte Prozedur (Zugabe der Monomeren A +
Initiator, Polymerisation, Zugabe der Monomeren B, Polymeri
sation) mehrfach, z. B. bis zu 9mal wiederholt werden, so daß ein
"Ast" des Sternblocks entsteht, der aus jeweils 1-10 Blöcken
von Monomerensequenzen A und B aufgebaut ist. Dabei müssen Mono
mersequenzen A und B nicht abwechseln (alternieren); es können
z. B. mehrmals Sequenzen von Monomeren B und/oder A hintereinander
polymerisiert werden. Die letzte Monomersequenz besteht bevorzugt
aus Monomeren B, in einer weiteren Ausführungsform kann sie
jedoch auch aus Monomeren A bestehen.
Bevorzugt sind die Blöcke aus nur einer Monomerensorte aufgebaut.
Es ist aber erlaubt, sogenannte "tapered" Strukturen aufzubauen,
d. h. eine Blockeinheit besteht zu Anfang überwiegend aus der
Monomerensorte A und zum Schluß überwiegend aus B oder vice
versa. Ebenfalls im Rahmen der Erfindung sind Blöcke aus stati
stisch aufgebauten Copolymeren der Monomere A und B.
Nachdem der Ast fertig polymerisiert ist, wird ein polyfunktio
nelles Kupplungsagens hinzugegeben. Die Reaktionsbedingungen wer
den bevorzugt so gewählt, daß verzweigte, sternförmige Polymere
mit mindestens 3 Ästen in Anteilen von mindestens 50 Gew.-% und
insbesondere 90 Gew.-% gebildet werden.
Da verschiedenartige Verunreinigungen in den Monomeren den Lö
sungsmitteln oder sonstigen Einsatzstoffen vorhanden sein können,
kann es notwendig sein, daß die Initiatormenge entsprechend ange
paßt werden muß, um die gewünschten Polymerisationsgrade der
Blöcke zu erzielen.
Von den Monomeren A und B können mit Hilfe der GTP im wesent
lichen die Acrylate und Methacrylate polymerisiert werden.
Geeignete Methacrylate zur Bildung des Methacrylatblocks A sind
alle aliphatischen C₁-C₈-Methacrylate wie z. B. Methylmethacrylat,
Ethylmethacrylat, Butylmethacrylat, und insbesondere das Methyl
methacrylat, aber auch Methacrylate mit aromatischen Einheiten,
wie z. B. das Phenylmethacrylat.
Geeignete Acrylate zur Bildung des Acrylatblocks B sind C₁-C₈-
Alkyl-acrylate wie beispielsweise Methacrylat, Ethylacrylat,
n-Butylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat. Bevorzugt sind n-Butyl
acrylat und 2-Ethylhexylacrylat. Geeignet sind ferner Acrylate
mit aromatischen Resten, wie beispielsweise 2-Phenoxyethyl
acrylat, Phenylmethacrylat, Phenylethylacrylat, Phenylbutyl
acrylat, Benzylacrylat.
Bevorzugt werden oligofunktionelle Reagenzien verwendet, die
mindestens 2 reaktive Stellen besitzen, mit denen die reaktiven,
lebenden Kettenenden reagieren können. Falls ein difunktionelles
Reagens verwendet wird, so muß es in der Lage sein, mit sich
selbst oder mit einem weiteren Reagens zu reagieren, um schließ
lich zu Dimerisierungsprodukten mit mindestens 2 Ästen oder zu
sternförmigen Polymeren mit mindestens 3 Ästen zu gelangen.
Geeignete Kupplungsreagenzien sind Di- oder Multiacrylate,
Di- oder Multimethacrylate, Di- oder Multialdehyde, wie z. B.
Terephthalaldehyd (I.B. Dicker; Polym. Prepr. 29, 114 (1988)),
Di- oder Multihalogenide, insbesondere Siliciumhalogenide und
Halosilane.
Als Multihalogenide sind z. B. Siliciumtetrachlorid, Silicium
tetrabromid, Siliciumtetraiodid zu nennen, sowie die Trihalo
silane wie Trifluorsilan, Trichlorsilan, Trichlorethylsilan,
Tribrombenzylsilan, als auch die mehrfach mit Halogen substi
tuierten Kohlenwasserstoffe wie das 1,3,5-Tribrommethylbenzol.
Die Menge des Kupplungsreagenz kann in weitem Maße variiert
werden. Bevorzugt werden stöchiometrische Mengen bezogen auf das
aktive, lebende Kettenende eingesetzt, so daß die aktiven Gruppen
möglichst vollständig unter Kupplung abreagieren. Typischerweise
liegt die Gesamtmenge des Kupplungsreagens im Bereich von 0,1 bis
20 mhm, bevorzugt 0,1 bis 1 mhm (Gramm Milimol pro 100 Gramm
gesamter Monomermenge in der Polymerisation). Bevorzugt wird
Siliciumtetrachlorid eingesetzt.
Die Polymerisation/Kupplung kann mit oder ohne Lösungsmittel ab
laufen. Die Menge von ggf. zugesetztem Lösungsmittel richtet sich
nach der Viskosität des Reaktionsgemisches, welche man einstellen
will. Inerte Kohlenwasserstoffe sowie inerte Ether können einge
setzt werden. Beispiele sind Toluol, Tetrahydrofuran, Diethyl
ether, tert.-Butylmethylether.
Claims (4)
1. Thermoplastisches Blockcopolymer, dessen Äste radial-stern
förmig angeordnet sind, wobei die Äste jeweils aus mindestens
zwei Monomerensequenzen, (Blöcken) bestehen, dadurch gekenn
zeichnet, daß mindestens zwei Sorten von Blöcken A und B am
Aufbau eines Ast es beteiligt sind (wobei Block A im wesent
lichen aus Polymethacrylat und Block B im wesentlichen aus
Polyacrylat besteht) wie es mittels Gruppentransferpolymeri
sation und anschließende Kupplung mit einem zwei- oder mehr
funktionellen Kupplungsagens erhalten wird.
2. Thermoplastisches Blockcopolymer nach Anspruch 1 aufgebaut
aus 60-95 Gew.-% Einheiten eines oder mehrerer, harte Poly
mere bildender Methacrylsäureester A und 5-40 Gew.-% Ein
heiten eines oder mehrerer, weiche Polymere bildender Acryl
säureester B.
3. Thermoplastisches Blockcopolymer nach Anspruch 1, enthaltend
Verzweigungen mit jeweils einer Molmasse zwischen z. B. 5000
und 200 000 und jeweils bis zu 10 blockartigen Sequenzen der
Monomeren A und bis zu 10 blockartige Sequenzen der Mono
meren B, wobei die Molmasse der einzelnen Sequenzen minde
stens 2000 beträgt.
4. Mischung eines thermoplastischen Blockcopolymeren nach
Anspruch 1 mit einem Thermoplasten aus der Reihe Polymethyl
methacrylat, SAN(Poly(styrol-co-acrylnitril)), ABS (Acryl
nitril-Butadien-Styrol-Copolymerisat), ASA (Acrylnitril-
Styrol-Acrylester-Copolymerisat), Polystyrol, schlagzähem
Polystyrol und Poly(n-butylacrylat).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19934328004 DE4328004A1 (de) | 1993-08-20 | 1993-08-20 | Verfahren zur Herstellung von schlagzähen und transparenten thermoplastischen Werkstoffen und Mittel hierfür |
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DE19934328004 Withdrawn DE4328004A1 (de) | 1993-08-20 | 1993-08-20 | Verfahren zur Herstellung von schlagzähen und transparenten thermoplastischen Werkstoffen und Mittel hierfür |
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