DE4325214C2 - Urologischer Arbeitsplatz - Google Patents

Urologischer Arbeitsplatz

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Description

Die Erfindung betrifft einen urologischen Arbeitsplatz, auf­ weisend einen Patientenlagerungstisch, dessen Länge 145 cm nicht wesentlich übersteigt, und eine Röntgendiagnostikein­ richtung.
Im Falle derartiger urologischer Arbeitsplätze ist in aller Regel der Patientenlagerungstisch in Richtung seiner Längs­ achse und quer dazu verstellbar, um unterschiedliche Bereiche eines Patienten mit der Röntgendiagnostikeinrichtung untersu­ chen zu können (siehe DE 93 04 457 U1). Da häufig der Patient in der sogenannten Steinschnittlage, d. h. in Rückenlage mit gespreiztem und im Hüft- und Kniegelenk gebeugten Beinen, auf dem Patientenlagerungstisch gelagert ist und der Urologe eine sitzende Position zwischen den Beinen des Patienten einnimmt, bedingt eine Verstellung des Patientenlagerungstisches eine Verlagerung des Patienten relativ zum Urologen, der dann entweder seine eigene Position korrigieren oder eine unnatürliche Haltung einnehmen muß. Beides wird vom Urologen als unbequem empfunden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen urologischen Arbeitsplatz der eingangs genannten Art so auszubilden, daß dem Urologen ein bequemes Arbeiten ermöglicht wird.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch einen uro­ logischen Arbeitsplatz, aufweisend einen Patientenlagerungs­ tisch, dessen Länge 145 cm nicht wesentlich übersteigt, und eine Röntgendiagnostikeinrichtung, die relativ zu dem Patien­ tenlagerungstisch derart verstellbar ist, daß ihr Zentral­ strahl eine Parallelverschiebung erfährt. Es ist also mög­ lich, unterschiedliche Bereiche des Patienten mittels der Röntgendiagnostikeinrichtung zu untersuchen, ohne daß eine Verlagerung des Patientenlagerungstisches erforderlich ist.
Damit kann der Urologe auch dann, wenn er während seiner Ar­ beit unterschiedliche Bereiche des Patienten untersuchen will, eine einmal gefundene, angenehme Arbeitsposition beibe­ halten.
Da es im Interesse einer guten Zugänglichkeit des Patienten für den Urologen zweckmäßig ist, den Patienten so zu lagern, daß sich sein Perineum direkt oberhalb der einen den Patien­ tenlagerungstisch in Längsrichtung begrenzenden Endkante des Patientenlagerungstisches befindet, ist es gemäß einer Vari­ ante der Erfindung möglich, die Röntgendiagnostikeinrichtung in eine erste Endposition zu verstellen, in der ihr Zentral­ strahl durch die eine, den Patientenlagerungstisch in Längs­ richtung begrenzenden Endkante des Patientenlagerungstisches verläuft.
Wenn die Röntgendiagnostikeinrichtung ausgehend von der er­ sten Endposition in Richtung auf die andere Endkante des Pa­ tientenlagerungstisches in eine zweite Endposition verstell­ bar ist, in der ihr Zentralstrahl in Richtung der Längsachse des Patientenlagerungstisches gemessen einen Abstand von der einen Endkante des Patientenlagerungstisches aufweist, der 22 cm nicht wesentlich unterschreitet, ist eine lückenlose Untersuchung des gesamten Urogenitaltraktes möglich, ohne daß eine Umlagerung des Patienten erforderlich wird.
Gemäß einer bevorzugten Variante der Erfindung weist der uro­ logische Arbeitsplatz außerdem eine Therapieeinrichtung auf, wobei die Röntgendiagnostikeinrichtung als Ortungseinrichtung zur Ortung eines mittels der Therapieeinrichtung zu behan­ delnden Bereiches dient. Als Therapieeinrichtung ist insbe­ sondere eine Quelle akustischer Wellen vorgesehen. Falls es sich bei dieser um eine Stoßwellenquelle handelt, besteht die Möglichkeit, Steinleiden zu behandeln. In diesem Zusammenhang ist es zweckmäßig, wenn die Röntgendiagnostikeinrichtung aus­ gehend von der ersten in Richtung auf die andere Endkante des Patientenlagerungstisches in eine zweite Endposition ver­ stellbar ist, in der ihr Zentralstrahl, in Richtung der Längsachse des Patientenlagerungstisches gemessen, einen Ab­ stand von der einen Endkante des Patientenlagerungstisches aufweist, der 54 cm nicht wesentlich unterschreitet, da dann im Zusammenhang mit der Behandlung von Gallensteinleiden auch die Gallenblase ohne Umlagerung des Patienten mittels der Röntgendiagnostikeinrichtung untersucht werden kann und z. B. Gallensteine geortet werden können.
Falls als Quelle akustischer Wellen eine therapeutische Ul­ traschallquelle vorgesehen ist, besteht die Möglichkeit, pa­ thologische Gewebeveränderungen zu behandeln, z. B. Tumore oder die benigne Prostatahyperplasie.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den beigefügten Zeichnungen dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 in grob schematischer Darstellung eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen urologischen Arbeitsplatzes, und
Fig. 2 ebenfalls in schematischer Darstellung eine Stirnan­ sicht des Arbeitsplatzes gemäß Fig. 1.
Der erfindungsgemäße urologische Arbeitsplatz weist einen Sockel 1 auf, auf dem ein Schlitten 2 in einer senkrecht zur Zeichenebene und damit parallel zur Längsachse eines Patien­ tenlagerungstisches 3 verlaufenden Richtung y verstellbar ist. Auf dem Schlitten 2 ist ein Tragteil 4 in einer Richtung x längsverschieblich angebracht, die quer zur Richtung y und damit zur Längsachse des Patientenlagerungstisches 3 ver­ läuft. Die Lagerungsplatte 5 des Patientenlagerungstisches 3 ist in z-Richtung höhenverstellbar. Zu diesem Zweck weist der Patientenlagerungstisch 3 zwei in Längsrichtung des Patien­ tenlagerungstisches 3 im Abstand voneinander angeordnete Te­ leskopsäulen 6 auf.
An dem Tragteil 4 ist zur Durchführung von urologischen Rönt­ genuntersuchungen eine Röntgendiagnostikeinrichtung ange­ bracht. Diese weist einen Röntgenstrahler 7 und einen Rönt­ genbildverstärker 8 auf, die an den Enden eines C-Bogens 9 einander gegenüberliegend angebracht sind.
Der C-Bogen 9 ist mit dem Tragteil 4 in nicht näher darge­ stellter Weise derart verbunden, daß er längs seines Umfanges in Richtung des gekrümmten Doppelpfeiles α verstellt werden kann. Es besteht somit die Möglichkeit, einen auf dem Patien­ tenlagerungstisch 3 gelagerten Patienten unter unterschiedli­ chen Richtungen zu durchstrahlen.
Zur Durchführung einer Röntgenuntersuchung wird der Patient P mit Hilfe von Beinstützen 12 in Steinschnittlage auf dem Pa­ tientenlagerungstisch 3 gelagert, so wie dies in Fig. 1 ange­ deutet ist. Um unterschiedliche Bereiche des Patienten unter­ suchen zu können, wird die Röntgendiagnostikeinrichtung der­ art relativ zu dem Patientenlagerungstisch 3 und damit dem Patienten P verstellt, daß ihr Zentralstrahl Z eine Parallel­ verschiebung erfährt. Dies kann durch Verschiebung des Schlittens 2 auf dem Sockel in y-Richtung und/oder durch Ver­ stellung des Tragteiles 4 auf dem Schlitten 2 in x-Richtung erfolgen.
Um auch die dicht bei dem unmittelbar oberhalb der einen den Patientenlagerungstisch 3 in Richtung seiner Längsachse be­ grenzenden Endkante 13 befindlichen Perineum des Patienten liegenden Bereiche des Urogenitaltraktes gut untersuchen zu können, kann die Röntgendiagnostikeinrichtung in x-Richtung in eine erste Endposition verfahren werden, in der der Zen­ tralstrahl der Röntgendiagnostikeinrichtung durch die Endkan­ te 13 verläuft. Die entsprechende Lage des Zentralstrahles ist in Fig. 1 angedeutet und mit Z′ bezeichnet.
Um den gesamten Urogenitaltrakt untersuchen zu können, ist die Röntgendiagnostikanlage ausgehend von dieser ersten End­ position in Richtung auf die andere Endkante 14 und umge­ kehrt, also in y-Richtung, um ein Maß a von 22 cm verstell­ bar. In dieser zweiten Endposition ist die Röntgendiagnostik­ anlage in Fig. 1 dargestellt. Beliebige Zwischenpositionen sind möglich.
Es wird deutlich, daß bei ruhendem, d. h. ortsfestem Patienten P unterschiedliche Bereiche des Patienten P untersucht werden können. Es tritt also keine Relativbewegung des Patienten re­ lativ zu einem beispielsweise sitzend zwischen den Beinen des Patienten tätigen Urologen auf. Der Urologe kann also eine einmal gefundene bequeme Position beibehalten, unabhängig da­ von, welcher Bereich des Patienten mittels der Röntgendiagno­ stikeinrichtung untersucht wird.
Der erfindungsgemäße urologische Arbeitsplatz weist außerdem eine Therapieeinrichtung auf. Bei dieser handelt es sich um eine an dem Tragteil 4 mittels eines Trägers 10 angebrachte Quelle 11 fokussierter akustischer Wellen. Diese kann durch Verstellen des Trägers 10 in der mit w bezeichneten Richtung von einer in Fig. 2 dargestellten Arbeitsposition, in der sie durch eine Ausschnitt 15 der Lagerungsplatte 5 ragt, relativ zu dem Tragteil 4 wahlweise in eine in Fig. 1 dargestellte Parkposition verstellt werden, die auch in Fig. 2 strichliert angedeutet ist. Die Quelle 11 weist einen flexiblen Ankoppel­ balg 16 auf, mit dem sie bei der Behandlung zur akustischen Koppelung an der Körperoberfläche des Patienten anliegt.
Zur Durchführung einer Behandlung mittels der Quelle 11 wird diese aus ihrer Parkposition in ihre Arbeitsposition ge­ bracht, in der sie durch einen Ausschnitt 15 des Patientenla­ gerungstisches 3 mittels des flexiblen Koppelbalges 16 zur akustischen Koppelung an der Körperoberfläche des Patienten anliegt.
Der zu behandelnde Bereich wird durch Durchstrahlung des Pa­ tienten unter unterschiedlichen Richtungen geortet. Die ent­ sprechenden Richtungen des Zentralstrahles sind in Fig. 2 an­ gedeutet und schließen mit der Vertikalen den Winkel α₁ bzw. α₂ ein. Anhand der hierbei gewonnenen Informationen wird der jeweils zu behandelnde Bereich in die Wirkzone der ihre Ar­ beitsposition einnehmenden Quelle 11 positioniert. Dies ge­ schieht durch geeignete Verstellung des Schlittens 2 in z- Richtung, des Tragteiles 4 in x-Richtung und der Lagerungs­ platte 5 in z-Richtung.
Je nachdem, ob als Quelle 11 eine therapeutische Ultraschall­ quelle, beispielsweise der in der US-PS 4 526 168, oder eine Stoßwellen abgebende Druckimpulsquelle, beispielsweise der in der US-PS 4 674 505 näher beschriebenen Art, handelt, können pathologische Gewebebereiche oder Stein- und Knochenleiden behandelt werden. Zur Behandlung von Nierensteinen wird es im allgemeinen genügen, wenn der Zentralstrahl der Röntgen­ diagnostikeinrichtung in deren zweiten Endposition von der Endkante 13 in Längsrichtung des Patientenlagerungstisches 3 gemessen um ein Maß a von 22 cm entfernt ist. Um auch Gallen­ steinleiden bequem behandeln zu können, ist es zweckmäßig, wenn der genannte Abstand von der Endkante 13 54 cm beträgt, da dann auch der für diese Therapie relevante Bereich mittels der Röntgendiagnostikeinrichtung gut darstellbar ist. Das entsprechende Maß a′ und die zugehörige Lage des Zentral­ strahles, die mit Z′′ bezeichnet ist, sind in Fig. 1 einge­ tragen.
Es versteht sich, daß bei der Behandlung von Gallensteinleiden der Patient P die Bauchlage einnimmt. Um die Quelle 11 in der erforderlichen Weise applizieren zu können, wird ein in Fig. 1 strichliert angedeuteter Schieber 18 derart verschoben, daß er die Öffnung 15 verschließt und statt dessen eine Öffnung freigibt, die in dem in Fig. 1 gezeigten Betriebs zustand durch den Schieber 18 verschlossen ist.

Claims (6)

1. Urologischer Arbeitsplatz, aufweisend einen Patientenlage­ rungstisch (3) mit einer Lagerungsplatte (5), deren Länge 145 cm nicht wesentlich übersteigt, und eine Röntgendiagno­ stikeinrichtung (7, 8, 9), die relativ zu dem Patientenlage­ rungstisch (3) derart verstellbar ist, daß ihr Zentralstrahl eine Parallelverschiebung erfährt.
2. Urologischer Arbeitsplatz nach Anspruch 1, wobei die Rönt­ gendiagnostikeinrichtung (7, 8, 9) in eine erste Endposition verstellbar ist, in der ihr Zentralstrahl durch die eine, die Lagerungsplatte (5) in Längsrichtung begrenzenden Endkan­ te (13) der Lagerungsplatte (5) verläuft.
3. Urologischer Arbeitsplatz nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Röntgendiagnostikeinrichtung (7, 8, 9) ausgehend von der ersten Endposition in Richtung auf die andere Endkante der Lagerungsplatte (5) in eine zweite Endposition verstellbar ist, in der ihr Zentralstrahl, in Richtung der Längsachse des Patientenlagerungstisches gemessen, einen Abstand (a) von der einen Endkante (13) der Lagerungsplatte (5) aufweist, der 22 cm nicht wesentlich unterschreitet.
4. Urologische Arbeitsplatz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, der eine Therapieeinrichtung (11) aufweist, wobei die Rönt­ gendiagnostikeinrichtung (7, 8, 9) als Ortungseinrichtung zur Ortung eines mittels der Therapieeinrichtung (11) zu behan­ delnden Bereiches dient.
5. Urologischer Arbeitsplatz nach Anspruch 4, wobei als The­ rapieeinrichtung (11) eine Quelle akustischer Wellen vorgese­ hen ist.
6. Urologischer Arbeitsplatz nach Anspruch 5, wobei die Rönt­ gendiagnostikeinrichtung (7, 8, 9) ausgehend von der ersten Endposition in Richtung auf die andere Endkante (14) der La­ gerungsplatte (5) in eine zweite Endposition verstellbar ist, in der ihr Zentralstrahl, in Richtung der Längsachse des Pa­ tientenlagerungstisches (3) gemessen, einen Abstand (a′) von der einen Endkante (13) der Lagerungsplatte (5) aufweist, der 54 cm nicht wesentlich unterschreitet.
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