DE4325102A1 - Druckluftanlage für Nutzfahrzeuge - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Druckluftanlage für Nutzfahrzeuge mit Brennkraft­ maschine, mit einem ölgeschmierten Kompressor, einer Anzahl von dem Kompressor über ein Leitungssystem nachgeschalteten Geräten und einem zwischen dem Kompressor und den Geräten angeordneten Ölabscheider.

Der Zylinder eines Luftkompressors erfordert eine Ölschmierung, so daß Tei­ le des Öls ständig in die abgegebene Druckluft abgegeben werden. Der da­ durch gebildete Ölnebel strömt zusammen mit der Druckluft zu den verschie­ denen Geräten und Aggregaten der Anlage, wie etwa einem Luftbehälter, ei­ ner Luftdruckbremse, einem Luftkühler- oder -Trockner und verschiedenen Regelorganen. Dadurch kommt es nicht nur zu einer störenden Ölverschmut­ zung der verschiedenen Geräte. Vielmehr gelangt die aus den einzelnen Ge­ räten austretende Abluft zusammen mit dem Ölnebel schließlich an die At­ mosphäre, so daß auch Gesichtspunkte des Umweltschutzes eine Rolle spie­ len.

Es hat verschiedene Vorschläge zur Beseitigung der Ölspuren in der Druck­ luft gegeben. Nach der DE-A-35 46 496 soll der Abluftausgang der Druckluft­ geräte in die Saugleitung der Brennkraftmaschine münden. Auf diese Weise wird das Öl im Zylinder der Maschine verbrannt, jedoch werden die verblei­ benden Rückstände wiederum über das Auspuffsystem an die Atmosphäre ab­ gegeben. Gemäß der EP-A-0 206 356 sind die Abluftausgänge der Druckluft­ geräte mit dem Auspuffsystem der Maschine verbunden. Der Auspufftopf soll nicht nur eine Verbrennung der Ölrückstände bewirken, sondern zugleich die Funktion eines Schalldämpfers zur Dämpfung des Austrittsgeräusches der Abluft übernehmen. Auch hier gelangen zumindest die Verbrennungsrück­ stände des Öls an die Atmosphäre.

Auch die DE-A-41 09 177 beschreibt die Verwendung eines Ölabscheiders in einer Druckluftversorgungseinrichtung für Druckluftanlagen von Fahrzeugen, jedoch soll in diesem Falle das angesammelte Kondensat-Schmieröl-Gemisch manuell abgelassen und sodann "ordentlich entsorgt" werden. Diese Lösung stellt entsprechend hohe Anforderungen an die Zuverlässigkeit des Fahrers und setzt das Vorhandensein eines Altölsammelbehälters voraus, wenn die Entsorgung zumindest im Rahmen der bestehende Möglichkeiten ordnungs­ gemaß erfolgen soll.

Die DE-A-30 01 486 befaßt sich mit einer kombinierten Schalldämpfer- und Ölabscheidevorrichtung, geht aber auf die Art der Beseitigung des angesam­ melten Öls nicht ein, so daß hier offenbar auch an eine manuelle Entsorgung mit den zuvor genannten Nachteilen gedacht wird.

Allen zuvor geschilderten, bekannten Systemen ist im übrigen gemeinsam, daß das angesammelte Öl beseitigt, also verbrannt oder anderweitig "ent­ sorgt" wird, und dem System somit verlorengeht. Es muß also ständig fri­ sches Schmieröl zugegeben werden. Dies gilt auch und insbesondere für den Fall, daß in der üblichen Weise der Kompressor unmittelbar der Brennkraft­ maschine zugeordnet und mit deren Ölsystem verbunden ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Druckluftanlage der obigen Art mit Ölabscheider zu schaffen, bei der das abgeschiedene Öl im System er­ halten bleibt und eine Belastung der Atmosphäre vermieden wird.

Diese Aufgabe wird bei einer Druckluftanlage der gattungsgemäßen Art da­ durch gelöst, daß der Ölsammelraum des Ölabscheiders über eine Leitung mit dem Kurbelgehäuse der Brennkraftmaschine verbunden ist und daß in der Leitung ein im Normalfall geschlossenes Ventil angeordnet ist, das in der geöffneten Stellung eine Verbindung zwischen dem Ölabscheider und dem Kurbelgehäuse herstellt.

Das abgeschiedene Öl gelangt also innerhalb des Kurbelgehäuse in den Öl­ sumpf und kann weiter genutzt werden, so daß unnötige Ölverluste vermie­ den werden. Das gleichzeitig anfallende Kondensat wird im Kurbelgehäuse rasch verdampft. Durch Verwendung eines normalerweise geschlossenen Ventils wird sichergestellt, daß ein Druckabbau in der Druckluftanlage und ein unerwünschter Überdruck im Kurbelgehäuse der Maschine vermieden werden. Das Ventil kann manuell oder durch automatische Steuerung in vor­ gegebenen Zeitabständen oder zu vorgegebenen Zeitpunkten kurzzeitig geöff­ net werden, so daß der Überdruck in der Druckluftanlage das Öl- und Kon­ densat-Gemisch durch die Leitung in das Kurbelgehäuse drückt. Die Öff­ nungszeiten des Ventils können dabei wegen des bestehenden Druckgefälles sehr kurz gehalten werden.

Eine periodische Öffnung des Ventils kann in verhältnismäßig einfacher Wei­ se dadurch erreicht werden, daß jeweils beim Schließen des Zündschlosses ein Zeitrelais aktiviert wird, das das Ventil für eine vorgegebene kurze Zeit­ spanne öffnet.

Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele anhand der beigefüg­ ten Zeichnung näher erläutert.

Die einzige Figur ist eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Druckluftanlage.

Wie es in der Zeichnung gezeigt ist, ist ein Kompressor 10 mit Hilfe einer Druckluftleitung 12 mit einem Ölabscheider 14 und über diesen mit einem Lufttrockner 16, einem Schutzventil 18 und schließlich einer Anzahl von Luftbehältern 20 einer Luftdruck-Bremsanlage und gegebenenfalls nicht ge­ zeigten Nebenverbrauchern verbunden.

Am Boden des mit 22 bezeichneten Gehäuses des Ölabscheiders 14 bildet sich ein Ölsammelraum 24, der über ein unten offenes Steigrohr 26 an eine Leitung 28 angeschlossen ist. Die Leitung 28 stellt über ein im dargestellten Beispiel elektromagnetisches Ventil 30, eine weitere Leitung 32 und einen schematisch angedeuteten Einlaßstutzen 34 eine Verbindung zu der mit 36 bezeichneten Ölwanne einer Brennkraftmaschine 38 her.

Der von dem Kompressor 10 erzeugte Luftdruck drückt in dem Gehäuse 24 des Ölabscheiders 14 das angesammelte Öl- und Kondensat-Gemisch durch das Steigrohr 26 in die Leitung 28. Hier staut es sich vor dem Ventil 30, bis in vorgegebenen Intervallen oder zu vorgegebenen Zeitpunkten das Ventil 30 kurzfristig geöffnet wird. In diesem Falle drückt der Luftdruck das Öl- und Kondensat-Gemisch rasch weiter durch die Leitung 32 und den Einlaßstutzen 34 in die Ölwanne 36.

Beim dargestellten Beispiel erfolgt die Steuerung des Ventils 30 über ein Zeitrelais 40, das über eine Steuerleitung 42 beim Schließen des Zündschal­ ters 44 angesteuert wird und das elektromagnetische Ventil 30 kurzfristig über eine elektrische Leitung 46 in die geöffnete Stellung schaltet. Die Öff­ nung des Ventils 30 kann aber auch manuell, etwa mit Hilfe eines in der Fahrerkabine angeordneten Schalters oder Knopfes erfolgen, oder es können bestimmte Parameter des Fahrbetriebes, etwa die Fahrzeit oder die Fahr­ strecke, zur periodischen Öffnung des Ventils 30 herangezogen werden.

Obgleich der Kompressor 10 in der Zeichnung als gesonderte Einheit gegen­ über der Brennkraftmaschine 38 dargestellt ist, wird der Kompressor in der Praxis in der Regel unmittelbar mit der Brennkraftmaschine verbunden sein und durch diese angetrieben werden.

Claims (4)

1. Druckluftanlage für Nutzfahrzeuge mit Brennkraftmaschine, mit einem öl­ geschmierten Kompressor (10), einer Anzahl von dem Kompressor über ein Leitungssystem (12) nachgeschalteten Geräten (16, 18, 20) und einem zwi­ schen dem Kompressor und den Geräten angeordneten Ölabscheider (14), dadurch gekennzeichnet, daß der Ölsammelraum (24) des Ölabscheiders (14) über eine Leitung (28, 32) mit dem Kurbelgehäuse der Brennkraftma­ schine (38) verbunden ist, und daß in der Leitung ein im Normalfall geschlos­ senes Ventil (30) angeordnet ist, das in der geöffneten Stellung einer Verbin­ dung zwischen dem Ölabscheider (14) und dem Kurbelgehäuse herstellt.

2. Druckluftanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil (30) mit Hilfe eines Zeitrelais (40) zu vorgegebenen Zeitpunkten für jeweils eine kurze Zeitspanne in die Öffnungsstellung umschaltbar ist.

3. Druckluftanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Zeit­ relais (40) jeweils durch Schließen des Zündschalters (44) aktivierbar ist.

4. Druckluftanlage nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Ventil (30) ein elektromagnetisches Ventil ist.