DE4324639C2 - Verfahren zur Stabilisierung von Kompost - Google Patents
Verfahren zur Stabilisierung von KompostInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Stabilisierung von Kom
post nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Sie betrifft ferner
die Verwendung einer Schneckenpresse oder einer Kolbenpresse
oder einer Zentrifuge zur Durchführung dieses Verfahrens.
Bei der Abfallkompostierung werden Abfälle, die organische Stof
fe enthalten, mikrobiell abgebaut. Dabei werden in bestimmten
Zeiten bestimmte Mengen unterschiedlicher organischer Substanzen
von mikrobiellen Spezialisten abgebaut. Die verfahrenstechnische
Zielsetzung der Abfallkompostierung (Verrottung) besteht darin,
daß der Abbau der organischen Bestandteile in aerobem Milieu
stattfindet, also in einer sauerstoffhaltigen Atmosphäre.
Es ist bekannt, daß die zur Kompostierung kommenden Abfälle
Zellstrukturen aufweisen, die im allgemeinen zu mehr als 50%
aus Wasser mit löslichen Zellinhalten oder Zellinhaltsstoffen
bestehen, während die Reste durch feste Zellwandbestandteile
(Zellulose und Lignin bei pflanzlichen Abfällen) gebildet wer
den. Nährstoffreiche, vollständig zu CO₂ und Wasser oxidierbare
Zellinhaltsstoffe sind das bevorzugte Substrat für Bakterien;
sie sind gut und schnell abbaubar. Zellwandbestandteile (Zellu
lose und Lignin bei pflanzlichen Abfällen) hingegen sind höher
molekular und fest. Sie werden vorzugsweise durch Hyphen bilden
de Pilze in erheblich längeren Zeiträumen abgebaut. Der niedrige
Wirkungsgrad des Stoffwechsels ist die Ursache dafür, daß nur
ein Bruchteil von etwa 10% der in den organischen Abfällen ge
speicherten Energie gespeichert und als Zellmasse der sich
selbstreproduzierenden Mikroben festgelegt wird. Der Rest wird
als CO₂, Wasser und Wärme abgeschieden.
Bisher bestand die Schwierigkeit bei der Verfahrensführung wäh
rend der Kompostierung darin, daß der Übergang von der Intensiv
rotte zur Nachrotte einen sehr langen Zeitraum (Nachrottedauer:
4 bis 6 Wochen) in Anspruch nahm, da die neu gebildete Bakterien
masse selbst auch eine entsprechende Menge Zellflüssigkeit (etwa
90%) enthält, die bis zur vollständigen Stabilisierung des Kom
postendproduktes mikrobiell abgebaut werden muß. Diese Tatsache,
bedingt durch die langsame Anpassung der Mikroorganismen an die
für sie zur Neige gehenden Substratnahrungsquellen führte zu
einem entsprechend großem Flächenbedarf für Kompostierungsanla
gen und zu aufwendigen Klimatisierungsmaßnahmen in den Lagermie
ten (Belüftung, Wenden, Geruchsbeseitigung usw.).
Hinzu kommt, daß aufgrund der Forderung zur "Hygienisierung" der
Kompostsubstrate zwecks Verhinderung schädlicher, insbesondere
seuchebedenklicher Keimentwicklung alle Vegetativformen der
Mikroorganismen abzutöten waren. Die Schwierigkeit besteht ins
besondere darin, festzulegen, zu welchem Zeitpunkt die zur Hy
gienisierung erforderliche Abtötung der Mikroorgansimen erfolgen
soll, da abgetötete Mikroorganismen nicht mehr zum weiteren Ab
bau der zu kompostierenden organischen Substanz beitragen kön
nen. Wenn "zu früh" hygienisiert wird, werden auch Mikroorganis
men getötet, die eigentlich für den weiteren Abbau des organi
schen Materials noch benötigt werden. Wenn "zu spät" hygieni
siert wird, kann unter Umständen eine hinreichende Hygienisie
rung nicht erreicht werden.
In dieser Hinsicht sind bereits Lösungsvorschläge gemacht wor
den. In der DE-OS 23 31 622, der DE-OS 25 15 334 und der DE-OS
27 05 720 ist ein kontinuierlich arbeitendes Rottesilo für
Frischschlamm beschrieben. Die DE-OS 36 37 393 offenbart ein
Verfahren und eine Vorrichtung zur Abfallkompostierung. Durch
diese Vorschläge sind Verfahren und Vorrichtungen geschaffen
worden, die ohne eine sogenannte "Nachrotte" ein hygienisiertes,
fertiges Kompostprodukt (Frischkompost bzw. Reifkompost) liefern
sollten. Es wurde allerdings damals nicht zwischen niedermoleku
laren, bakteriell gut abbaubaren und höhermolekularen, vorzugs
weise pilzlich abbaubaren organischen Abfallbestandteilen unter
schieden.
Ein Verfahren zur Stabilisierung von Kompost nach dem Oberbe
griff des Anspruchs 1 ist aus der DE 38 30 289 A1 bekannt. Bei
diesem Verfahren werden die organischen Stoffe nach der Kompo
stierung in einem Vakuum getrocknet. Dabei werden die Zell
flüssigkeiten lebender Organismen im Vakuum verdunstet und die
Lebensfähigkeit stark eingeschränkt.
Aus der DE 40 21 865 A1 ist ein Verfahren zur Kompostierung von
Abfällen bekannt, bei dem nach Abbau der biologisch leichter zer
setzbaren Bestandteile der Abfälle die aus dem Rottegut austre
tende Abluft dem Rottegut zu dessen Hygienisierung erneut zuge
führt wird. Nach Durchführung der Abluftrückführung (Hygienisie
rung) kann die im Rottegut vorhandene Feuchtigkeit durch Frisch
luftzuführung entfernt werden. Ferner kann der nach Durchführung
des Verfahrens entstandene Kompost verdichtet werden. Dies kann
unter Druck geschehen. Die Verdichtung dient allerdings nicht
der Zerstörung von Zellstrukturen, sondern lediglich zur Ver
hinderung des Eindringens von Feuchtigkeit in den Kompost. Durch
die Verdichtung wird das Eindringen von Feuchtigkeit aus der Um
gebungsluft und/oder aus Wasser verhindert. Dies erhöht die
Lagerfähigkeit des Kompostes. Nach dem vorbekannten Verfahren
ist es möglich, daß der Kompost mit einer feuchtigkeitsabweisen
den Umhüllung versehen wird. Auch hierdurch wird die Lagerfähig
keit des Endprodukts verbessert.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes Verfahren zur
Stabilisierung von Kompost vorzuschlagen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Verfahren nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 durch die Merkmale des kennzeichnen
den Teils des Anspruchs 1 gelöst. Auf die Zellen des Kompostes
wird ein Überdruck oder Unterdruck ausgeübt, bei dem die Zellen
des Kompostes zerstört werden. Die in dem Kompost enthaltenen
Zellen werden einer Druckextraktion unterzogen. Durch den Druck
bzw. den Druckunterschied werden die Zellen zerstört, so daß die
darin vorhandene Flüssigkeit freigelegt wird. Die Zellzerstörung
kann durch Überdruck oder Unterdruck erfolgen.
Die in den Zellen des Kompostes vorhandene Flüssigkeit kann
durch einen Druckwechsel, vorzugsweise durch einen plötzlichen
Druckwechsel, freigelegt werden. Durch den plötzlichen Druckwech
sel wird die Zellflüssigkeit schlagartig freigelegt. Sie kann
ganz oder teilweise freigelegt werden. Der zu stabilisierende
Kompost, der im allgemeinen aus einem zumindest teilweise fermen
tierten Gemisch mit den darauf gewachsenen Mikroorganismen be
steht, wird einem Druckextraktionssystem bzw. Hochdruckextrak
tionssystem zugeführt, in dem die Zellflüssigkeit durch plötz
liche Druckwechsel aus den Zellen herausextrahiert wird, wobei
die Zellwände zerstört werden. Die Zerstörung der Zellwände von
Bakterien und Pilzen bringt den gewünschten Hygienisierungs
effekt mit sich. Das freigesetzte Wasser entweicht als Wasser
dampf.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß eine ein
deutige Qualitätsbestimmung des Produktzustandes möglich ist.
Eine Veränderung des Kompostes wird über einen festlegbaren
Zeitraum unmöglich. Hierdurch kann beispielsweise auch ein
Haltbarkeitsdatum angegeben werden.
Der zu stabilisierende Kompost kann je nach Bedarf ganz oder
teilweise verrottet sein. Die in den Zellen des Kompostes vor
handene Flüssigkeit, also die Zellflüssigkeit, wird zumindest
teilweise freigelegt bzw. extrahiert. Das aus den Zellen des
Kompostes freigelegte Zellwasser wird ganz oder zumindest teil
weise entfernt.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen be
schrieben.
Der zur Freilegung der Zellflüssigkeit erforderliche Druck bzw.
Druckunterschied kann durch eine mechanische Preßkraft erzeugt
werden. Diese mechanische Preßkraft kann beispielsweise durch
eine Schneckenpresse oder eine Kolbenpresse erzeugt werden. Das
Hochdruckextraktionssystem wird vorzugsweise als Schneckenpresse
ausgeführt, wobei der zu stabilisierende Kompost durch die För
derschnecke über eine Matrize gepreßt wird. Die dabei entstehen
den Reibkräfte schließen faserige Strukturen auf und erhitzen
diese. Vor der Matrize entsteht durch Querschnittsverjüngung ein
hoher Druck, der nach Durchtritt des Materials durch die Matri
zenöffnung schlagartig abgebaut wird. Hierdurch platzen die Zel
len auf und die Zellflüssigkeit liegt frei.
Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung wird der zur
Freilegung der Zellflüssigkeit erforderliche Druck bzw. Druck
unterschied durch die Entspannung von expandiertem bzw. expan
dierendem Gas erzeugt. Der erforderliche Druckunterschied kann
also durch die Entspannung von expandiertem Gas erfolgen.
Der zur Freilegung der Zellflüssigkeit erforderliche Druck bzw.
Druckunterschied kann ferner durch einen Unterdruck erzeugt wer
den. Der erforderliche Druckunterschied kann demnach im atmosphä
rischen Unterdruckbereich (Vakuum) erzielt werden.
Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung wird die aus den
Zellen freigelegte Flüssigkeit (Zellflüssigkeit) durch Verdun
stung entfernt. Die aus den Zellen freigelegte Zellflüssigkeit
kann auch durch Zentrifugierung entfernt werden. Wird die nähr
stoffreiche Zellflüssigkeit abzentrifugiert, so ist hierdurch
ein zusätzlicher Nutzen erzielbar, beispielsweise dadurch, daß
die abzentrifugierte Zellflüssigkeit bei der Tiernahrungsmittel
herstellung oder für sonstige Zwecke verwendet wird. Die übrig
bleibenden Zellreste können als bodenverbessernde Hilfsstoffe
Verwendung finden.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Stabilisierung von Kompost
kann mit einem Verfahren zur Kompostierung von organischem
Material, insbesondere von organisches Material enthaltenden
Abfällen kombiniert werden. Dabei wird das organische Material
zunächst kompostiert. Anschließend wird das erfindungsgemäße
Verfahren zur Stabilisierung von Kompost durchgeführt.
Die zunächst erfolgende Kompostierung des organischen Materials
kann nach an sich bekannten Verfahren durchgeführt werden.
Beispielsweise kann das organische Material bzw. die organisches
Material enthaltenden Abfälle in einen geschlossenen Behälter
eingebracht werden. Dort kann dieses Rottegut zwangsbelüftet
werden. Dies kann so lange geschehen, bis die biologisch
leichter abbaubaren Bestandteile abgebaut sind. Statt dessen
kann die Kompostierung aber auch in einem offenen Behälter
erfolgen. Wenn die Kompostierung in einem geschlossenen Behälter
erfolgt, kann die anschließende erfindungsgemäße Stabilisierung
im selben Behälter stattfinden. Der Kompost muß also vor der
Stabilisierung nicht entfernt bzw. umgeschichtet werden.
Vorzugsweise wird das organische Material so lange kompostiert,
bis die biologisch leichter abbaubaren Bestandteile abgebaut
sind. Dieser Zeitpunkt kann dadurch festgestellt werden, daß die
Erzeugung der Stoffwechselprodukte Kohlendioxid, Wasserdampf
und/oder Wärme zurückgeht. Die metabolisch bedingte CO₂- und
Wärmeproduktion kann gemessen werden; auf der Grundlage dieser
Messung kann der Zeitpunkt, zu dem die biologisch leichter ab
baubaren Bestandteile abgebaut sind, bestimmt werden.
Vorzugsweise wird das organische Material vor der Kompostierung
zerkleinert. Es wird also eine sogenannte Vorzerkleinerung durch
geführt. Anstelle einer Zerkleinerung kann auch ein sonstiger
mechanischer Aufschluß stattfinden.
Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung einer Schneckenpres
se und/oder einer Kolbenpresse zur Durchführung des erfindungsge
mäßen Verfahrens. Schließlich betrifft die Erfindung auch noch
die Verwendung einer Zentrifuge zur Durchführung des erfindungs
gemäßen Verfahrens.
Die vorliegende Erfindung geht davon aus, daß durch mechanischen
Aufschluß der Zellen von zu kompostierenden Abfällen - nach vor
weggegangener biologischer Umwandlung - zu dem jeweils geeigne
ten Zeitpunkt jeder gewünschte Abbauzustand erreicht und dauer
haft festgelegt werden kann. Dies hat den Vorteil, daß eine ein
deutige Qualitätsbestimmung des Produktzustandes möglich ist und
dadurch erhalten werden kann, daß durch Unterbindung äußerer Ein
flüsse eine Produktveränderung über einen festlegbaren Zeitraum
hinaus unmöglich wird (z. B. Angabe eines Haltbarkeitsdatums).
Nach dem biologischen Abbau der gut abbaubaren organischen Sub
stanz wird der Kompost einer Druckextraktion unterzogen, wobei
die noch in den Zellen vorhandene Flüssigkeit durch plötzlichen
Druckwechsel schlagartig freigelegt wird, so daß sie extrahier
bar ist.
Der erforderliche Druckunterschied kann durch mechanische Preß
kraft erzeugt werden. Der erforderliche Druckunterschied kann
aber auch durch Entspannung von expandiertem Gas erfolgen.
Schließlich kann der erforderliche Druckunterschied im atmosphä
rischen Unterdruckbereich (Vakuum) erzielt werden. Die Drucker
höhung kann durch Schneckenpressen und/oder über Kolbenpressen
und/oder durch Gasexpansion erfolgen. Die Entspannung kann über
querschnittsändernde Matrizen erfolgen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend erläutert.
Die zu kompostierenden Abfälle werden nach einem
weitestgehenden mechanischen Aufschluß durch Vor
zerkleinerung zunächst einer Intensivrotte unter
zogen. Im Anschluß daran entsteht durch die Zer
störung lebender Zellen infolge rasch wechselnder
Umgebungsdrucke mit nachfolgender Verdunstung der
frei werdenden Zellflüssigkeit ohne Nachrotte ein
verpackbares, absackbares, dauerhaft lagerfähiges
und während einer festgelegten Zeit ohne Quali
tätsverlust zur Bodenverbesserung anwendbares,
humusbildendes Endprodukt, und zwar in einer kür
zest möglichen Zeit. Hierdurch sind erhebliche
Investitionseinsparungen für Hallen und zu versie
gelnde Flächen möglich. Es wird damit ein großer
volkswirtschaftlicher und ökologischer Nutzen er
zielt.
Die frischen Bioabfälle werden zunächst vorzer
kleinert und in ihrer Struktur so homogenisiert,
daß ein gut belüftbares und gut verrottbares Ge
misch entsteht. Bioabfälle sind im allgemeinen
sehr feucht. Der Wassergehalt liegt bei etwa 40
bis 75%. Zur späteren wirkungsvollen Durchfüh
rung der Zellzerstörung ist es vorteilhaft, den
Feuchtigkeitsgehalt durch Trocknung auf unter
etwa 30% herabzusetzen. Dies geschieht auf öko
logisch und ökonomisch sinnvollste Weise dadurch,
daß die mikrobiell entstehende Wärme bei der Ver
rottung zur Wasserverdunstung im Rottegemisch ge
nutzt wird. Bezüglich der drastischen Herabset
zung des Feuchtigkeitsgehaltes des Rottegutes ist
zu bedenken, daß die Reduzierung des "internen
Wassergehaltes" korreliert ist mit abnehmender
Effizienz des mikrobiellen Abbaus. Die Verrottung
erfolgt vorzugsweise in geschlossenen Aerobfermen
tern, kann aber auch in offenen Systemen durchge
führt werden. Nach dem Ende der Intensivrottepha
se, wenn der gut abbaubare Substratanteil der Bio
abfälle für Mikroorganismen zur Neige geht (fest
stellbar durch Rückgang der Stoffwechselprodukte
Kohlendioxyd, Wasserdampf und Wärme), wird das
fermentierte Gemisch mit den darauf gewachsenen
Mikroorganismen einem Hochdruckextraktionssystem
zugeführt, in dem die Zellflüssigkeit durch plötz
liche Druckwechsel aus den Zellen herausextra
hiert wird, wobei die Zellwände zerstört werden
(Hygienisierungseffekt) und die freigesetzte Flüs
sigkeit anschließend durch Zentrifugierung und/
oder Verdunstung entfernt werden kann.
Claims (5)
1. Verfahren zur Stabilisierung von Kompost, bei dem durch
Zellzerstörung die in den Zellen des Kompostes vorhandene
Flüssigkeit freigelegt und entfernt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf die Zellen des Kompostes ein Überdruck oder Unter
druck ausgeübt wird, bei dem die Zellen des Kompostes zer
stört werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Überdruck durch mechanische Preßkraft erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die freigelegte Flüssigkeit durch Verdunstung entfernt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die freigelegte Flüssigkeit durch Zentrifugierung ent
fernt wird.
5. Verwendung einer Schneckenpresse oder einer Kolbenpresse
oder einer Zentrifuge zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis
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DE4021868C3 (de) * | 1990-05-09 | 1996-07-04 | Herhof Umwelttechnik Gmbh | Verfahren zur Kompostierung von Rottegut |
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1993
- 1993-07-22 DE DE19934324639 patent/DE4324639C2/de not_active Expired - Fee Related
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