DE4324211A1 - Verfahren zum Betreiben eines Fahrantriebs für ein ziehendes oder schiebendes oder für ein gezogenes oder geschobenes Fahrzeug und für das Verfahren vorgesehenes Fahrzeug - Google Patents
Verfahren zum Betreiben eines Fahrantriebs für ein ziehendes oder schiebendes oder für ein gezogenes oder geschobenes Fahrzeug und für das Verfahren vorgesehenes FahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Fahrantriebs für ein ziehendes oder
schiebendes oder für ein gezogenes oder geschobenes Fahrzeug. Sie betrifft aber auch
ein für dieses Verfahren vorgesehenes Fahrzeug, nämlich ein Fahrzeug mit einem
Fahrantrieb und einer Verbindungsstelle zum Ziehen oder Schieben des Fahrzeugs oder zum
Ziehen oder Schieben einer mit dem Fahrzeug verbundenen Baugruppe.
Bei dem Fahrzeug kann es sich beispielsweise um einen Anhänger, einen Sattelaufleger,
einen Deichselhubwagen, einen Flugzeugschlepper oder eine Landmaschine handeln. Die
mit dem Fahrzeug verbundene Baugruppe kann ein weiteres Fahrzeug sein oder
beispielsweise ein Geräteträger mit daran befestigten Geräten, z. B. Geräten zur
Bodenbearbeitung. Es ist bereits bekannt, selbstfahrende Arbeitsmaschinen mit einer oder
mehreren Hauptantriebsachsen und einer oder mehreren Zusatzantriebsachsen
auszurüsten. Darüber hinaus kann auch ein von einer Zugmaschine gezogener Hänger mit
einer eigenen Antriebsachse versehen sein, die zusammen mit einer oder mehreren
Hauptantriebsachsen der Zugmaschine von der Brennkraftmaschine der Zugmaschine
angetrieben wird. Häufig wird dabei die Hauptantriebsachse unter Zwischenschaltung eines
mechanischen Getriebes direkt mit der Brennkraftmaschine verbunden, während die
Zusatzantriebsachse hydrostatisch angetrieben wird. Mit Hilfe des Zusatzantriebs wird die
Antriebskraft des Fahrzeugs beispielsweise bei schlechter Bodenhaftung erhöht oder besser
aufgeteilt. Der Zusatzantrieb wird meist über die Raddrehzahl des Hauptantriebs geregelt.
Bei Anhängern mit Zusatzantrieb erfolgt dementsprechend der Antrieb abhängig von der
Drehzahl der Zapfwelle des Zugfahrzeugs (z. B. Anhänger eines landwirtschaftlichen
Schleppers). Deichselhubwagen werden nur geschwindigkeitsgesteuert.
Aus der Literaturstelle: Maschinenmarkt, Würzburg 98 (1992) 17, Seite 32 bis 37
"Maschinenführer, Elektronische Steuerung und Kontrolle erleichtern Arbeiten im Bereich von
Baustellen" ist ein Fahrantrieb für einen Grader bekannt, bei dem mit Hilfe einer aufwendigen
elektronischen Steuerung die Zugkraft zwischen einer direkt angetriebenen und einer
zusätzlichen, hydrostatisch angetriebenen Achse aufgeteilt wird. Zur Ermittlung des
Antriebsmoments des mit einem hydrodynamischen Drehmomentwandler versehenen
Hauptfahrantriebs werden dabei die Drehzahlen des Turbinen- und Pumpenrades des
Wandlers und dessen Kennfeld erfaßt. Die Zugkraft des Motors des hydrostatischen
Zusatzfahrantriebs wird sodann in Abhängigkeit vom ermittelten Antriebsmoment des
Hauptfahrantriebs geregelt. Mit dieser Methode kann die Zugkraft unabhängig von der
Bodenbeschaffenheit aufgeteilt werden. Nicht berücksichtigt werden dabei jedoch variable
Belastungen, wie sie z. B. durch Beladung, Steigung, Gefälle, Ziehen, Bremsen und
Rollwiderstand verursacht sind. So ist bei einem bergauf fahrenden, schwer beladenen
Zugfahrzeug mit unbeladenem Anhänger eine Regelung des im Anhänger vorhandenen
Zusatzfahrantriebs über das im Fahrantrieb des Zugfahrzeugs (d. h. im Hauptfahrantrieb)
vorhandene Antriebsmoment nicht sinnvoll, da der Anhänger ein ähnlich hohes
Antriebsmoment unbeladen nicht auf die Fahrbahn übertragen kann.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein gattungsgemäßes Verfahren
und ein gattungsgemäßes Fahrzeug mit einfachen Mitteln im Hinblick auf die
Berücksichtigung von variablen Belastungszuständen zu verbessern.
Diese Aufgabe wird für das eingangs genannte Verfahren erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß an einer auf Zug oder Schub belasteten Verbindungsstelle an dem Fahrzeug, die von
der Belastung erzeugte Kraft erfaßt und davon ein Kraftsignal abgeleitet wird und daß der
Fahrantrieb in Abhängigkeit von dem Kraftsignal geregelt wird. Der erfindungswesentliche
Gedanke besteht demnach darin, eine Antriebsregelung vorzusehen, die mit einem
Kraftsignal arbeitet, welches an einer Verbindungsstelle (Kupplung) vorhanden ist, wodurch
alle Belastungszustände automatisch berücksichtigt werden. Bei entsprechender Auslegung
der Regelung muß somit beispielsweise der Bediener eines Deichselhubwagens (oder eine
Zugmaschine) immer nur eine minimale Kraft aufwenden, um den Deichselhubwagen (oder
den Fahrzeug-Anhänger zu bewegen, unabhängig von Last und Fahrwiderstand.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß das
Kraftsignal als Istwert mit einem als Sollwert gespeicherten Kraftsignal verglichen wird
und daß der Fahrantrieb in Abhängigkeit von der Abweichung zwischen Istwert und
Sollwert geregelt wird. Der Fahrantrieb des Fahrzeugs paßt sich somit selbsttätig einer
eingestellten Zug- oder Bremskraft an, ohne auf zusätzliche Signale von einer
Zugmaschine angewiesen zu sein.
Um das Kraftsignal abgreifen zu können, gibt es viele Möglichkeiten. Besonders günstig ist
es, wenn das Kraftsignal vom Druck in einem leckölfreien, auf Zug oder Druck belasteten
Zylinder-Kolben-Aggregat abgeleitet wird. Hierbei erweist sich gemäß einer ersten
Ausführungsform ein Verfahren als zweckmäßig, bei dem ein Regelventil entgegen der Kraft
einer Feder von dem Druck in dem Zylinder-Kolben-Aggregat betätigt und eine
Verstelleinrichtung eines hydrostatischen Getriebes im Fahrantrieb von dem Regelventil
hydraulisch angesteuert wird. Der Abgriff des Kraftsignals kann jedoch gemäß einer zweiten
zweckmäßigen Ausführungsform auch derart geschehen, daß in einem Druckumsetzer der
Druck im Zylinder-Kolben-Aggregat in ein elektrisches Istwert-Signal umgewandelt und in
einer elektronischen Baugruppe mit einem Sollwert-Signal verglichen wird und daß abhängig
von der Abweichung zwischen Istwert-Signal und Sollwert-Signal eine Verstelleinrichtung
eines hydrostatischen Getriebes im Fahrantrieb elektrisch angesteuert wird.
Es ist auch möglich, daß das Kraftsignal vom Ausgangssignal zumindest eines
Dehnmeßstreifen abgeleitet wird und dementsprechend ein elektrisches Istwert-Signal von
dem Dehnmeßstreifen erzeugt und in einer elektronischen Baugruppe mit einem Sollwert-
Signal verglichen wird und daß abhängig von der Abweichung zwischen Istwert-Signal und
Sollwert-Signal eine Verstelleinrichtung eines hydrostatischen Getriebes im Fahrantrieb
elektrisch gesteuert wird.
Gemäß einer dritten vorteilhaften Möglichkeit wird das Kraftsignal von mindestens einer
Feder abgeleitet, die gedehnt oder gestaucht wird. In diesem Fall wird dann
zweckmäßigerweise ein Regelventil, insbesondere ein Druckminderventil, entgegen der Kraft
der Feder bewegt und eine Verstelleinrichtung eines hydrostatischen Getriebes im
Fahrantrieb von dem Regelventil hydraulisch angesteuert.
Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird für ein gattungsgemäßes Fahrzeug
dadurch gelöst, daß eine Vorrichtung zur Ableitung eines Kraftsignals in Wirkverbindung mit
der Verbindungsstelle steht und der Fahrantrieb in Abhängigkeit von dem Kraftsignal regelbar
ist.
Hierbei erweist sich ein zur Ableitung des Kraftsignals vorgesehenes, leckölfreies Zylinder-
Kolben-Aggregat als vorteilhaft. Der in diesem Aggregat erzeugte Druck ist proportional zur
Kraft an der Verbindungsstelle und wird daher erfindungsgemäß als Kraftsignal genutzt.
Zweckmäßigerweise ist mit dem Druck zumindest eines Druckraums des Zylinder-Kolben-
Aggregats ein Regelventil entgegen der Kraft einer Feder betätigbar ist und steht das
Regelventil mit einer Verstelleinrichtung eines hydrostatischen Getriebes im Fahrantrieb
hydraulisch steuernd in Wirkverbindung steht. Es ist jedoch auch möglich, einen den Druck
im Zylinder-Kolben-Aggregat in ein elektrisches Istwert-Signal umwandelnden Druckumsetzer
vorzusehen, der an eine elektronische Baugruppe angeschlossen ist, die eine
Vergleichsstelle zum Vergleich des Istwert-Signals mit einem gespeicherten Sollwert-Signal
enthält und die mit einer abhängig von der Abweichung elektrisch ansteuerbaren
Verstelleinrichtung eines hydrostatischen Getriebes im Fahrantrieb in Verbindung steht.
Gemäß einer anderen vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird zumindest ein
Dehnmeßstreifen zur Ermittlung des Kraftsignals benutzt, wobei dann zweckmäßigerweise
der Dehnmeßstreifen an eine elektronische Baugruppe angeschlossen ist, die eine
Vergleichsstelle zum Vergleich des Istwert-Signals mit einem gespeicherten Sollwert-Signal
enthält und die mit einer abhängig von der Abweichung elektrisch ansteuerbaren
Verstelleinrichtung eines hydrostatischen Getriebes im Fahrantrieb in Verbindung steht.
Gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung wird das Kraftsignal mittels einer
dehnbaren oder stauchbaren Feder ermittelt. Hierbei ist dann mit Vorteil ein Regelventil,
insbesondere ein Druckminderventil, entgegen der Kraft der Feder bewegbar und steht mit
einer Verstelleinrichtung eines hydrostatischen Getriebes im Fahrantrieb hydraulisch
steuernd in Wirkverbindung.
Es erweist sich als günstig, wenn der Fahrantrieb ein hydrostatisches Getriebe mit
mindestens einem sekundärgeregelten Hydromotor aufweist. Das Kraftsignal wirkt dann auf
die Verstelleinrichtung eines Hydromotors. Beispielsweise kann dadurch der Zusatzantrieb
eines Anhängers über Schlauchleitungen mit einem hydrostatischen Hauptantrieb einer
Zugmaschine verbunden werden. Die Notwendigkeit einer Zapfwelle und einer separaten
Pumpe für den Zusatzantrieb entfällt.
Vorteilhaft ist die Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. des
erfindungsgemäßen Fahrzeugs für den Fahrantrieb eines Anhängers (z. B.
Landwirtschaftliche Ernte- und Pflegehängermaschinen, Forstmaschinen,
Transportanhänger) oder eine Zusatzantriebsachse (Baumaschinen, Schürfzüge, Grader,
Muldenkipper). Dies gilt auch für die Verwendung der Erfindung für eine Mehrzahl von
aneinandergehängten Fahrzeugen, beispielsweise Schwerlastfahrzeugmodule in beliebiger
Anzahl oder Gleisbaumaschinen.
Die Erfindung kann auch für eine Zugmaschine zur Zugkraftbegrenzung verwendet werden.
Die Zugmaschine hat dabei beispielsweise einen hydrostatischen Fahrantrieb, das gezogene
Gerät hingegen keinerlei Antrieb. Das Kraftsignal wirkt auf die Steuerung des Fahrantriebs
der Zugmaschine und verhindert eine Überlastung. Dies ist z. B. bei Flugzeugschleppern
vorteilhaft.
Ein weiterer Anwendungsfall liegt bei Arbeitsmaschinen mit Geräte-Trägern zur Befestigung
von insbesondere Bodenbearbeitungsgeräten.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand mehrerer in den Figuren
schematisch dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1 einen Schaltplan für das hydrostatisches Getriebe eines erfindungsgemäßen
Fahrzeugs;
Fig. 2 ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 3 eine Variante des Ausführungsbeispiels nach Fig. 2;
Fig. 4 ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 5 ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 6 eine weitere Variante des Ausführungsbeispiels nach Fig. 2;
Fig. 7 ein erstes Anwendungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 8 ein zweites Anwendungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 9 ein drittes Anwendungsbeispiel der Erfindung.
Fig. 1 zeigt den Schaltplan eines hydrostatischen Getriebes, das im Fahrantrieb eines
Anhängers angeordnet ist. Die in der Figur vertikale strichpunktierte Linie stellt die
Trennebene zwischen dem Anhänger A und einem Zugfahrzeug Z dar.
Eine hydrostatische Pumpe 1 verstellbaren Fördervolumens wird über eine Zapfwelle 2
angetrieben und fördert Druckmittel im geschlossenen Kreislauf zu einem hydrostatischen
Motor 3 konstanten Schluckvolumens, der mit einem Achsantrieb verbunden ist. Es ist
selbstverständlich auch möglich, daß mehrere Hydromotoren, beispielsweise je einer pro
Anhängerseite vorgesehen sind. Eine Konstantpumpe 4 dient der Erzeugung eines
Steuerdrucks und eines Stelldrucks sowie der Einspeisung von Druckmittel in den
geschlossenen Kreislauf. Das Fördervolumen der Pumpe 1 wird mit Hilfe einer
Verstelleinrichtung 5 in Servo-Bauweise eingestellt. Die Verstelleinrichtung 5 beeinhaltet ein
durch Federn 6 und 7 mittenzentriertes Regelventil 8. Die Federn 6 und 7 sind bezüglich der
Federkennlinie einstellbar.
Zur Ansteuerung der Verstelleinrichtung 5 ist ein Zylinder-Kolben-Aggregat 9 vorgesehen,
dessen Kolbenstange 10 im vorliegenden Beispiel mit einer Anhängerkupplung 11 des
Zugfahrzeugs verbunden sei. Von den beiden Druckräumen 12 und 13 des Zylinder-Kolben-
Aggregats 9 führen Leitungen 14 und 15 zu gegenüberliegenden Steuerdruckflächen des
Regelventils 8. Das Regelventil 8 kann daher nach beiden Richtungen betätigt werden, je
nachdem, in welcher der beiden Leitungen 14 oder 15 Druck ansteht.
Die Erfindung funktioniert wie folgt: Beim Ziehen oder Schieben des Anhängers mit Hilfe des
Zugfahrzeugs entsteht an der Anhängerkupplung 11 eine Kraft, die die Kolbenstange 10 des
Zylinder-Kolben-Aggregats 9 und damit dessen Kolben bewegt (entgegen der Kraft von
innerhalb des Zylinder-Kolben-Aggregats 9 angeordneten Federn), wodurch sich in einem
der beiden Druckräume 12 oder 13 ein zur Kraft proportionaler Druck aufbaut, der dem
Regelventil 8 mitgeteilt wird. Das Regelventil 8 bewegt sich daher entgegen der Kraft der
Feder 6 bzw. 7 in Öffnungsstellung und verbindet die Konstantpumpe 4 mit der
Verstelleinrichtung 5, so daß die Pumpe 1 in die zur Bewegungsrichtung der Kolbenstange
10 korrespondierende Richtung zu fördern beginnt. Die Öffnungsweite des Regelventils 8
und damit das Fördervolumen der Pumpe 1 bestimmt sich dabei in Abhängigkeit von der
Differenz zwischen dem durch die Feder 6 bzw. 7 vorgegebenen Sollwert und dem durch den
Druck in der Leitung 14 bzw. 15 am Regelventil 8 wirkenden Istwert der Kraft. Damit muß
unabhängig vom Belastungszustand des Anhängers A stets nur eine bestimmte, durch die
Einstellung der Feder 6 bzw. 7 am Regelventil 8 vorgegebene Kraft an der Kupplung 11 von
der Zugmaschine Z aufgewendet werden, um den Anhänger zu bewegen.
Die Erfindung ist nicht auf hydrostatische Antriebe und nicht auf die Regelung des
Fahrantriebs eines von einer Zugmaschine gezogenen Anhängers beschränkt, sondern stellt
allgemein eine Antriebsregelung mit Kraftsignalabnahme an einer Verbindungsstelle
(Kupplung) dar.
Fig. 2 zeigt die Anwendung der Erfindung auf eine Zugmaschine und einen Anhänger mit
hydrostatischem Zusatzantrieb in leichter Abwandlung von dem in Fig. 1 dargestellten
Ausführungsbeispiel. Hierbei sind die Leitungen 14 und 15 an Steuerflächen von
Druckminderventilen 16 und 17 angeschlossen, so daß der in der Leitung 14 bzw. 15
anstehende Druck entgegen der Kraft einer verstellbaren Feder 60 bzw. 70 wirken kann. Die
Druckminderventile 16 und 17 sind Teil der Verstelleinrichtung der Pumpe 1.
Fig. 3 zeigt eine Abwandlung des in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiels. Hierbei
sind an das Zylinder-Kolben-Aggregat 9 zwei Druckumsetzer 18 und 19 angeschlossen,
die mit einer elektronischen Baugruppe 20 in Verbindung stehen. Der Umsetzer 18 bzw.
19 wandelt den in dem Zylinder-Kolben-Aggregat erzeugten Druck in ein elektrisches
Signal um, das in der elektronischen Baugruppe 20 mit einem Sollwert verglichen wird,
die zu diesem Zweck eine Vergleichsstelle 20a beinhaltet. Abhängig von der Abweichung
zwischen Sollwert und Istwert wird die Verstelleinrichtung der Pumpe 1 des hydrostatischen
Getriebes elektrisch angesteuert.
Bei dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist statt des Zylinder-Kolben-Aggregats
9 bzw. anstatt des Zylinder-Kolben-Aggregats 9 und der Druckumsetzer 18 und 19 ein
Dehnmeßstreifen 21 zur Ableitung des Kraftsignals an der Verbindungsstelle zwischen
Zugfahrzeug Z und Anhänger A vorgesehen. Die Regelung des Zusatzantriebs im Anhänger
A erfolgt wie im Ausführungsbeispiel nach Fig. 3.
Fig. 5 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem das erfindungsgemäß ausgebildete Fahrzeug
beispielsweise ein Deichselhubwagen ist, der in diesem Ausführungsbeispiel ein
hydrostatisches Getriebe als Antrieb und einen eigenen Antriebsmotor M aufweist. Hierbei
sind zur Ableitung des Kraftsignals an der Verbindungsstelle dehnbare oder stauchbare
Federn 22 und 23 vorgesehen, die über ein Gestänge 24 betätigt werden. Zwischen das
Gestänge 24 und die Feder 22 bzw. 23 ist jeweils ein Druckminderventil 160 bzw. 170
geschaltet, das entgegen der Kraft der Feder 22 bzw. 23 bewegbar ist und mit der
Verstelleinrichtung des hydrostatischen Getriebes im Fahrantrieb hydraulisch steuernd in
Wirkverbindung steht. Sobald die Kraft der Federn 22 bzw. 23 überwunden ist, erhält die
Pumpe 1 Steuerdruck und regelt.
In Fig. 6 ist eine weitere Variante des Ausführungsbeispiels nach Fig. 2 dargestellt, bei
dem der hydrostatische Zusatzantrieb einen sekundärgeregelten Hydromotor 30 aufweist.
Der Hauptantrieb im Zugfahrzeug Z weist ein hydrostatisches Getriebe H im geschlossenen
Kreislauf auf, das über Schlauchleitungen 25 und 26 mit dem Hydromotor 30 des
Zusatzantriebs im Anhänger A verbunden ist. Das Kraftsignal wirkt auf die Verstellung des
Hydromotors 30. Im übrigen entspricht das Ausführungsbeispiel dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 2. Die Anordnung bietet den Vorteil, daß der Zusatzantrieb nur über
Schlauchleitungen mit dem hydrostatischen Hauptantrieb verbunden werden muß (keine
Zapfwelle, keine separate Pumpe erforderlich). Es ist jedoch auch möglich, daß der
Zusatzantrieb mit einer Konstantpumpe ausgestattet wird.
Das in Fig. 7 dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt einen Flugzeugschlepper. Hier darf die
Kraft an der Verbindungsstelle zum angehängten Flugzeug einen bestimmten Wert nicht
überschreiten, um Beschädigungen am Flugzeug (am Bugfahrwerk) zu vermeiden. Der
Flugzeugschlepper ist mit einem hydrostatischen Getrieb im Fahrantrieb ausgestattet. Das
Kraftsignal wirkt auf die Regelung des Fahrantriebs des Flugzeugschleppers und verhindert
eine Überlastung. Dieses Ausführungsbeispiel gilt allgemein für gezogene Geräte, die keinen
eigenen Antrieb aufweisen und bei denen eine bestimmte Zugkraft nicht überschritten
werden darf.
Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 8 zeigt eine Kombination der in den Fig. 6 und 4
dargestellten Ausführungsbeispiele. Hierbei sind an eine Arbeitsmaschine AM zwei
Zusatzantriebe angeschlossen, von denen der eine Zusatzantrieb vom Fahrantrieb einer
Zugmaschine Z und der andere Zusatzantrieb vom Fahrantrieb eines an die Zugmaschine
angekoppelten Anhängers A gebildet wird.
Fig. 9 zeigt eine Gleisbaumaschine als Anwendungsbeispiel der Erfindung, also eine
Antriebskette. An eine Zugmaschine Z sind mehrere Triebwagen T1-T3 angehängt die
jeweils über einen eigenen Antrieb verfügen. Erfindungsgemäß wirken an den
Verbindungsstellen zwischen den Fahrzeugen abgegriffene Kraftsignale S1-S3 auf die
Antrieb der Triebwägen T1-T3.
Claims (22)
1. Verfahren zum Betreiben eines Fahrantriebs für ein ziehendes oder schiebendes oder
für ein gezogenes oder geschobenes Fahrzeug, dadurch gekennzeichnet, daß an
einer auf Zug oder Schub belasteten Verbindungsstelle (11) an dem Fahrzeug, die
von der Belastung erzeugte Kraft erfaßt und davon ein Kraftsignal abgeleitet wird und
daß der Fahrantrieb in Abhängigkeit von dem Kraftsignal geregelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kraftsignal als
Istwert mit einem als Sollwert gespeicherten Kraftsignal verglichen wird und daß der
Fahrantrieb in Abhängigkeit von der Abweichung zwischen Istwert und Sollwert geregelt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Kraftsignal vom
Druck in einem leckölfreien, auf Zug oder Druck belasteten Zylinder-Kolben-Aggregat (9)
abgeleitet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Regelventil (8; 16; 17;
22; 23) entgegen der Kraft einer Feder von dem Druck in dem Zylinder-Kolben-Aggregat
(9) betätigt und eine Verstelleinrichtung (5) eines hydrostatischen Getriebes im
Fahrantrieb von dem Regelventil hydraulisch angesteuert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Druckumsetzer
(18; 19) der Druck im Zylinder-Kolben-Aggregat (9) in ein elektrisches Istwert-Signal
umgewandelt und in einer elektronischen Baugruppe (20) mit einem Sollwert-Signal
verglichen wird und daß abhängig von der Abweichung zwischen Istwert-Signal und
Sollwert-Signal eine Verstelleinrichtung (5) eines hydrostatischen Getriebes im
Fahrantrieb elektrisch angesteuert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Kraftsignal vom
Ausgangssignal zumindest eines Dehnmeßstreifen (21) abgeleitet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein elektrisches Istwert-
Signal von dem Dehnmeßstreifen (21) erzeugt und in einer elektronischen Baugruppe
(20) mit einem Sollwert-Signal verglichen wird und daß abhängig von der Abweichung
zwischen Istwert-Signal und Sollwert-Signal eine Verstelleinrichtung (5) eines
hydrostatischen Getriebes im Fahrantrieb elektrisch gesteuert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Kraftsignal von
mindestens einer Feder (22; 23) abgeleitet wird, die gedehnt oder gestaucht wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein Regelventil,
insbesondere ein Druckminderventil (160; 170), entgegen der Kraft der Feder (22; 23)
bewegt wird und daß eine Verstelleinrichtung eines hydrostatischen Getriebes im
Fahrantrieb von dem Regelventil hydraulisch angesteuert wird.
10. Fahrzeug mit einem Fahrantrieb und einer Verbindungsstelle zum Ziehen oder Schieben
des Fahrzeugs oder zum Ziehen oder Schieben einer mit dem Fahrzeug verbundenen
Baugruppe, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vorrichtung zur Ableitung eines
Kraftsignals in Wirkverbindung mit der Verbindungsstelle (11) steht und der Fahrantrieb
in Abhängigkeit von dem Kraftsignal regelbar ist.
11. Fahrzeug nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch ein zur Ableitung des Kraftsignals
vorgesehenes, leckölfreies Zylinder-Kolben-Aggregat (9).
12. Fahrzeug nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Druck zumindest
eines Druckraums des Zylinder-Kolben-Aggregats (9) ein Regelventil (8) entgegen der
Kraft einer Feder (6; 7) betätigbar ist und das Regelventil (8) mit einer Verstelleinrichtung
(5) eines hydrostatischen Getriebes im Fahrantrieb hydraulisch steuernd in
Wirkverbindung steht.
13. Fahrzeug nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch einen den Druck im Zylinder-
Kolben-Aggregat (9) in ein elektrisches Istwert-Signal umwandelnden Druckumsetzer
(18; 19), der an eine elektronische Baugruppe (20) angeschlossen ist, die eine
Vergleichsstelle zum Vergleich des Istwert-Signals mit einem gespeicherten Sollwert-
Signal enthält und die mit einer abhängig von der Abweichung elektrisch ansteuerbaren
Verstelleinrichtung eines hydrostatischen Getriebes im Fahrantrieb in Verbindung steht.
14. Fahrzeug nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch zumindest einen zur Ableitung des
Kraftsignals vorgesehenen Dehnmeßstreifen (21).
15. Fahrzeug nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Dehnmeßstreifen (21)
an eine elektronischen Baugruppe (20) angeschlossen ist, die eine Vergleichsstelle zum
Vergleich des Istwert-Signals mit einem gespeicherten Sollwert-Signal enthält und die mit
einer abhängig von der Abweichung elektrisch ansteuerbaren Verstelleinrichtung eines
hydrostatischen Getriebes im Fahrantrieb in Verbindung steht.
16. Fahrzeug nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch mindestens eine zur Ableitung des
Kraftsignals vorgesehene, dehnbare oder stauchbare Feder (22; 23).
17. Fahrzeug nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß ein Regelventil,
insbesondere ein Druckminderventil (160; 170), entgegen der Kraft der Feder (22; 23)
bewegbar ist und mit einer Verstelleinrichtung eines hydrostatischen Getriebes im
Fahrantrieb hydraulisch steuernd in Wirkverbindung steht.
18. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 10 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß der
Fahrantrieb ein hydrostatisches Getriebe mit mindestens einem sekundärgeregelten
Hydromotor aufweist.
19. Verwendung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9 oder eines Fahrzeugs
nach einem der Ansprüche 10 bis 18 für den Fahrantrieb eines Anhängers oder eine
Zusatzantriebsachse.
20. Verwendung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9 oder eines Fahrzeugs
nach einem der Ansprüche 10 bis 18 für eine Mehrzahl von aneinandergehängten
Fahrzeugen.
21. Verwendung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9 oder eines Fahrzeugs
nach einem der Ansprüche 10 bis 18 für eine Zugmaschine zur Zugkraftbegrenzung.
22. Verwendung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9 oder eines Fahrzeugs
nach einem der Ansprüche 10 bis 18 für Arbeitsmaschinen mit Geräte-Trägern zur
Befestigung von insbesondere Bodenbearbeitungsgeräten.
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