DE4323768C1 - Anlage zur Erzeugung von Energie - Google Patents
Anlage zur Erzeugung von EnergieInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anlage zur Erzeugung von
Energie, insbesondere elektrischer Energie, umfassend
einen mit Kohle betriebenen Dampferzeuger, dessen Dampf
eine Turbine antreibt, die Energie liefert.
Eine Anlage zur Erzeugung von Energie dieser Art ist
bekannt (Adrian, Quittek, Wittchow: Fossil beheizte
Dampfkraftwerke, Handbuchreihe "Energie", Band 6, Seite
630-645, Verlag TÜV Rheinland, 1986).
Es ist zudem bekannt, daß die Kohleförderung bzw. der
Kohleabbau unter Tage sehr kostenintensiv ist und Kohle
nach der Förderung über weite Wege transportiert werden
muß, um beispielsweise in konventionellen Kohlekraftwer
ken zur Erzeugung elektrischer Energie verwendet zu
werden. Des weiteren ist bekannt, daß Kohlekraftwerke
schlechthin, auch die, die mit den ausgefeiltesten
Filtereinrichtungen zur Reinigung der bei der Verbren
nung der Kohle entstehenden Abgase ausgerüstet sind,
beträchtliche Mengen an ausgefiltertem Gut erzeugen, daß
deponiert
oder aber als Baustoff oder Zusatz zu Baustoffen Verwen
dung bzw. Verwertung findet. Schließlich erzeugen
herkömmliche Kohlekraftwerke naturgemäß durch die
Verbrennung der Kohle beträchtliche Mengen an Asche und
Schlacke, die wiederum ebenfalls deponiert oder einer
sonstigen anderen geeigneten Verwendung zugeführt werden
müssen.
Unter dem Gesichtspunkt des Umweltschutzes sowie der
Belastung der Umwelt mit notwendigerweise für die Asche
und Schlacke sowie die Filterstoffe bereitzustellenden
Deponieflächen sind Kohlekraftwerke in hohem Maße
problematisch, wobei, wie eingangs erwähnt, hinzukommt,
aufgrund des weiten Transportweges zwischen dem Ort der
Kohleförderung und dem Ort des Einsatzes der Kohle im
Kraftwerk weite Strecken zurückgelegt werden müssen, was
in einem erheblichen Maße zu einer Verteuerung der durch
das Kohlekraftwerk erzeugten Energie führt.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Anlage
zur Erzeugung von Energie, insbesondere elektrischer
Energie, zu schaffen, die einerseits im Gegensatz zu
bekannten Kohlekraftwerken keine Deponiefläche für das
Filtergut, das beim Betrieb des Kohlekraftwerkes zwangs
weise anfällt, benötigt, bei der andererseits die Kohle
unmittelbar nach Abbau ohne über weite Strecken trans
portiert zu werden müssen, unmittelbar der Anlage
zugeführt werden kann, bei der anfallende Schlacke sowie
Asche nicht weit zu transportiert werden braucht, um
deponiert zu werden und die insgesamt umweltschonender
und kostengünstiger betrieben werden kann als herkömm
liche Kohlekraftwerke, wobei die mit der erfindungsge
mäßen Anlage erzeugte Energie zudem kostengünstiger
bereitgestellt werden kann als bisher bei bisherigen
Kohlekraftwerken.
Gelöst wird die Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch, daß
der Dampferzeuger unter Tage in einer Kohlebergwerksan
lage angeordnet ist.
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Anlage besteht im
wesentlichen darin, daß unmittelbar vor Ort der Kohle
förderung die erfindungsgemäße Anlage betrieben werden
kann, mit allen ihren sich daraus ergebenen Vorteilen,
d. h. es findet praktisch zwischen dem unmittelbaren
Abbauort und dem Einsatz der Kohle kein Transport der
Kohle statt, die anfallenden Schlackereste bzw. die
Asche sowie das Abgasfiltergut können unmittelbar an den
Orten unter Tage verbleiben, an denen die Kohle abgebaut
bzw. gefördert worden ist, um beispielsweise Stollen,
nachdem sie erschöpft sind, zu verfüllen. Dieses mußte
bisher auf aufwendige Weise durch bei der Kohleförderung
entstehenden Abraum geschehen, was nunmehr gemäß der
Erfindung unterbleiben kann, da die Rückstände aus der
Kohleverbrennung schlechthin dafür verwendet werden
können. Ein weiterer wesentlicher Vorteil der er
findungsgemäßen Anlage besteht darin, daß diese auch
unter dem Gesichtspunkt der stadt- bzw. landschafts
plannerischen Gestaltung nicht als Störfaktor hervor
tritt, da diese Anlage, da sie unter Tage angeordnet
ist, an sich über Tage nicht signifikant hervortritt.
Dabei ist es von Vorteil, daß die erfindungsgemäße
Anlage auch unmittelbar in Wohn- bzw. Gewerbeballungs
räumen angeordnet werden kann, mit der weiteren vorteil
haften Folge, daß auch die erzeugte elektrische Energie
nicht weit zu transportiert werden braucht, d. h.
Landleitungen zur Leitung der elektrischen Energie vom
Kraftwerk zum unmittelbaren Benutzungsort sind nicht
erforderlich.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Anlage ist
ebenfalls die Turbine unter Tage angeordnet, was aller
dings nicht in jedem Falle zwingend erforderlich wäre,
da es grundsätzlich auch möglich ist, den vom Dampfer
zeuger erzeugten Dampf zu einer Turbine bzw. einer
Turbinenanlage zu fördern, die über Tage angeordnet ist.
Bei einer Untertageanordnung der Turbine werden jedoch
Wärmeverluste des Dampfes vermieden und es sind lange,
kostspielige Förderwege nicht erforderlich.
Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Anlage kann an sich
über die Turbine mechanische Energie erzeugen. Um
elektrische Energie erzeugen zu können, ist die Turbine
vorteilhafterweise mit einem elektrischen Generator
gekoppelt. Dabei kann der Generator vorteilhafterweise
auch unter Tage, wenn die Turbine unter Tage angeordnet
ist, angeordnet sein, so daß die wesentlichen Anlage
komponenten vollständig unter Tage angeordnet sind, was
auch einen kompakten Aufbau der Gesamtanlage gestattet.
Vorteilhafterweise wird das Speisewasser für den Dampf
erzeuger aus unter Tage gefördertem bzw. anfallendem
Wasser bereitgestellt. Das heißt mit anderen Worten, daß
das natürlicherweise in den meisten Fällen im Bergbau
anfallende Wasser, das bisher gesondert aus den Schacht
anlagen bzw. den Stollen des Bergwerks herausgefördert
werden mußte, nunmehr unmittelbar vor Ort einer Verwen
dung zugeführt werden kann, und zwar einerseits als
Speisewasser für den Dampferzeuger bzw. für den Antrieb
der Turbine und andererseits als Kühl- und Kondensati
onswasser für die gesamte Anlage.
Bei einer noch anderen vorteilhaften Ausgestaltung der
Anlage wird das bei der Verbrennung der Kohle anfallende
Abgas mittels einer Filtereinrichtung unter Tage von
Schadstoffen befreit, d. h. das die Bergwerksanlage
verlassende Abgas ist bis auf die zwingend sich erge
benden Restbestandteile an Kohlendioxid, Wasserdampf und
anderen nichtabfilterbaren Bestandteilen ansonsten
vollständig von Schadstoffen befreit.
Die bei der Filterung aufgefangenen Schadstoffe werden
dabei vorzugsweise unmittelbar vor Ort unter Tage
deponiert, d. h. zum Verfüllen der Stollen, wenn sie
erschöpft sind, benutzt, nämlich für die Verfüllung
nicht mehr benutzter Stollen wird die bei der Verbren
nung der Kohle in der Anlage anfallende Asche bzw.
Schlacke unter Tage deponiert.
Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die einzige
nachfolgende schematische Zeichnung anhand eines Aus
führungsbeispieles im einzelnen beschrieben. Diese
zeigt:
eine erfindungsgemäße Anlage in unter Tage
angeordneter Weise sowie eine Filtereinrich
tung, die im Abgasstrom des Kohlebetriebenen
Dampferzeugers vorgesehen ist.
Gerade die in der Figur dargestellte Anlage 10 weist an
sich einen konventionellen Aufbau auf, wie er typisch
für Kohlekraftwerke ist. Die Anlage 10 umfaßt einen
Dampferzeuger 11, der mit Kohle 12 betrieben wird. Über
einen Wärmetauscher als Teil des Dampferzeugers 11 wird
auf an sich bekannte Weise Dampf 13 erzeugt, der eine
Turbine 14 bzw. eine Turbinenanlage antreibt, wobei die
Turbine 14 mit einem Generator 16 zur Erzeugung elek
trischer Energie verbunden ist.
Das Speisewasser 17 zum Betrieb des Dampferzeugers 12
bzw. der Turbine 14 wird aus unter Tage 15 anfallendem
Wasser bereitgestellt. Das unter Tage anfallende Speise
wasser 17 kann zudem auch zur Kühlung der Anlage dienen
im allgemeinen und zur Kondensation des aus der Turbine
14 austretenden Dampfes genutzt werden.
Das den Dampferzeuger 11 verlassende Abgas 18 wird vorab
über eine Filtereinrichtung 19, die an sich bekannt ist,
geführt, so daß das die Anlage 10 verlassende Abgas als
gereinigtes Abgas 22 an die Oberfläche, d. h. aus dem
Kohlebergwerk heraus gefördert werden kann.
Der in der Filtereinrichtung 19 aufgefangene Schadstoff
20 wird unmittelbar unter Tage in die Stollenanlagen
verbracht, die nicht weiter abbaufähig sind, d. h. dort
deponiert, und zwar auf eine sehr umweltverträgliche
Weise, so daß keinerlei Verunreinigung des erdober
flächennahen Wassers befürchtet zu werden braucht. Der
anfallende Schadstoff 20 wird somit unmittelbar zur
Verfüllung erschöpfter Bergwerksstollen verwendet.
Die beim Verbrennungsvorgang der Kohle anfallende Asche
21 kann unmittelbar vor Ort ebenfalls in den nicht mehr
abbaufähigen, erschöpften Stollen gelagert werden bzw.
dient zur Verfüllung dieser Stollen.
Die gesamte in der einzigen Figur dargestellte Anlage 10
ist unmittelbar unter Tage 15 in einem Kohlebergwerk
angeordnet und kann somit auch unmittelbar in Wohn- und
Gewerbeballungsgebieten Einsatz finden, in denen Bergbau
betrieben wird, wobei keinerlei störende Einflüsse auf
die Umgebung über Tage, seien es akustische, optische
oder sonstige Eindrücke, ausgehen und mit der Anlage 10
auch dem Gedanken auf optimale Weise Rechnung getragen
werden kann, daß Kraftwerksanlagen in großer Anzahl
dezentralisiert angeordnet sind, d. h. der Trend weg von
wenigen Großkraftwerken somit sinnvoll gefördert werden
kann.
Bezugszeichenliste
10 Anlage
11 Dampferzeuger
12 Kohle
13 Dampf
14 Turbine
15 Unter Tage
16 Generator
17 Speisewasser
18 Abgas
19 Filtereinrichtung
20 Schadstoff
21 Asche
22 gereinigtes Abgas
11 Dampferzeuger
12 Kohle
13 Dampf
14 Turbine
15 Unter Tage
16 Generator
17 Speisewasser
18 Abgas
19 Filtereinrichtung
20 Schadstoff
21 Asche
22 gereinigtes Abgas
Claims (8)
1. Anlage zur Erzeugung von Energie, insbesondere
elektrischer Energie, umfassend einen mit Kohle betrie
benen Dampferzeuger, dessen Dampf eine Turbine antreibt,
die Energie liefert, dadurch gekennzeichnet, daß der
Dampferzeuger (11) unter Tage (15) in einer Kohleberg
werksanlage angeordnet ist.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Turbine (14) unter Tage (15) angeordnet ist.
3. Anlage nach einem oder beiden der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Turbine (14) mit einem
elektrischen Generator (16) gekoppelt ist.
4. Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Generator (16) unter Tage angeordnet ist.
5. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß das Speisewasser (17) für
den Energieerzeuger (11) aus unter Tage (15) gefördertem
bzw. anfallendem Wasser bereitstellbar ist.
6. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß die bei der Verbrennung
der Kohle anfallenden Abgase (18) mittels einer Filter
einrichtung (19) unter Tage (15) von Schadstoffen (20)
befreit werden.
7. Anlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schadstoffe (20) unter Tage (15) deponiert werden.
8. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß die bei der Verbrennung
der Kohle (12) anfallende Asche (21) unter Tage (15)
deponiert wird.
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