DE4322270A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung einer Brennkraftmaschine - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung einer BrennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steue
rung einer Brennkraftmaschine, insbesondere einer selbstzündenden
Brennkraftmaschine gemäß den Oberbegriffen der unabhängigen Ansprü
che.
Ein solches Verfahren und eine solche Vorrichtung zur Steuerung ei
ner Brennkraftmaschine ist aus der DE-OS 42 07 541 bekannt. Dort
wird ein Verfahren und eine Vorrichtung beschrieben, bei der ein
erster Regler vorgesehen ist, der einen Sollwert mit einem Istwert
vergleicht und ausgehend davon eine Steuergröße vorgibt. Ein zweiter
Regler vergleicht ebenfalls einen Ist- und einen Sollwert und er
zeugt abhängig von dem Vergleich dieser beiden Werte ein zweites
Steuersignal zur Ansteuerung eines Stellgliedes. Diese beiden Regler
sind als Kaskadenregler derart hintereinander geschaltet, daß das
Steuersignal des ersten Reglers als Sollwert für den zweiten Regler
dient. Bei diesem Verfahren und dieser Vorrichtung ist insbesondere
das dynamische Verhalten der Brennkraftmaschine nicht befriedigend.
Dies gilt insbesondere bei Systemen, die lediglich mit einem langsa
men Lambdaregler ohne unterlagertem Luftmengenregler arbeiten. So
ist insbesondere beim Beschleunigen das Abgasverhalten oder die Be
schleunigung des von der Brennkraftmaschine angetriebenen Kraftfahr
zeugs nicht optimal.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Verfahren und
einer Vorrichtung zur Steuerung einer Brennkraftmaschine der ein
gangs genannten Art das Abgasverhalten zu verbessern. Diese Aufgabe
wird durch die in den unabhängigen Ansprüchen gekennzeichneten Merk
male gelöst.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung darge
stellten Ausführungsformen erläutert. Es zeigen Fig. 1 ein Block
diagramm der wesentlichsten Elemente der erfindungsgemäßen Vorrich
tung, Fig. 2 ein Blockdiagramm einer Abgasrückführsteuerung, Fig.
3 eine Realisierung eines Abgasrückführkennfeldes mittels dreier
Kennlinien und die Fig. 4 und 5 eine Realisierung des Luftmengen
reglers mit einer Kaskadenstruktur.
Im folgenden wird die erfindungsgemäße Vorrichtung am Beispiel einer
selbstzündenden Brennkraftmaschine beschrieben. Die Erfindung ist
aber nicht auf selbstzündende Brennkraftmaschinen beschränkt. Sie
kann auch bei anderen Typen von Brennkraftmaschinen eingesetzt wer
den. In diesem Fall müssen entsprechende Bauteile ausgetauscht wer
den.
Die erfindungsgemäße Einrichtung kann sowohl mit einer entsprechen
den Hardwareschaltung, als auch mittels eines Rechners in Verbindung
mit einem entsprechenden Programmablauf realisiert werden.
In Fig. 1 sind anhand eines Blockdiagramms die wesentlichsten Ele
mente der erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt.
Mit 100 ist eine Brennkraftmaschine bezeichnet. Hierbei handelt es
sich in dem beschriebenen Ausführungsbeispiel um eine selbstzündende
Brennkraftmaschine. Im Bereich der Brennkraftmaschine ist ein erster
Steller 110 angeordnet, der die Abgasrückführrate beeinflußt. Hier
bei handelt es sich vorzugsweise um ein entsprechendes Ventil in ei
ner Leitung, die den Abgaskanal mit dem Ansaugrohr der Brennkraftma
schine verbindet.
Ein zweiter Steller 120 ist ebenfalls im Bereich der Brennkraftma
schine 100 angeordnet, dieser bestimmt die der Brennkraftmaschine
zugeführte Kraftstoffmenge. Bei einer Dieselbrennkraftmaschine han
delt es sich hier vorzugsweise um eine Regelstange bzw. um ein
Magnetventil das den Einspritzbeginn und das Einspritzende festlegt.
Bei einer fremdgezündeten Brennkraftmaschine handelt es sich hierbei
um einen Steller zur Beeinflussung der Drosselklappe. Des weiteren
ist im Bereich der Brennkraftmaschine 100 ein Luftmassenmesser 130
angeordnet, der ein die angesaugte Luftmenge angebendes Signal MLI
abgibt. Des weiteren ist ein Lambdasensor 135 vorgesehen, der einen
Lambdawert bereitstellt. Der Sensorwert ist ein Maß für die Sauer
stoffkonzentration im Abgas. Vorzugsweise ist der Meßwert proportio
nal zur Sauerstoffkonzentration.
Mit den Luftmengensignal MLI und dem Lambdawert wird eine Abgasrück
führsteuerung 140 beaufschlagt. Des weiteren gelangt zu der Abgas
rückführsteuerung 140 das Ausgangssignal QK einer Mengenvorgabe 160.
Die Abgasrückführsteuerung 140 beaufschlagt den ersten Steller mit
einer Steuergröße, die auch als Ansteuersignal TV bezeichnet wird.
Die Mengenvorgabe 160 beaufschlagt ferner eine Mengensteuerung 150
mit dem Kraftstoffmengensignal QK. Diese Mengensteuerung 150 setzt
dieses Kraftstoffmengensignal QK in ein Ansteuersignal zur Beauf
schlagung des zweiten Stellers 120 um.
Die Mengenvorgabe 160 steht unter anderem mit einem Fahrpedalstel
lungsgeber 168 sowie weiterer Sensoren 164 in Verbindung. Der Fahr
pedalstellungsgeber 168 erzeugt ein Signal, daß dem Fahrerwunsch
entspricht. Die weiteren Sensoren 164 erfassen Betriebsparameter wie
beispielsweise Drehzahl N der Brennkraftmaschine, Einspritzzeit
punkt, Druck und Temperaturwerte insbesondere der angesaugten Luft.
Diese Vorrichtung arbeitet nun wie folgt. Ausgehend von der Fahrpe
dalstellung und den Ausgangssignalen der weiteren Sensoren 164 be
stimmt die Mengenvorgabe 160 die einzuspritzende Kraftstoffmenge QK.
Die Mengensteuerung 150 setzt dieses Mengensignal QK in ein An
steuersignal für den zweiten Steller 120 um. Bei der Mengenvorgabe
handelt es sich in dem einfachsten Fall um ein Pumpenkennfeld, indem
der Zusammenhang zwischen der einzuspritzenden Kraftstoffmenge und
dem entsprechenden Ansteuersignal z. B. für die Spannung des Regel
stangenstellers abgelegt ist. Entsprechend der Position des zweiten
Stellers 120 wird der Brennkraftmaschine 100 eine entsprechende
Kraftstoffmenge zugemessen.
Des weiteren gelangt das Ausgangssignal der Mengenvorgabe zu der Ab
gasrückführsteuerung 140. Diese bestimmt ausgehend von dem Signal QK
bezüglich der eingespritzten Kraftstoffmenge, und weiteren Größen
wie z. B. der angesaugten Luftmenge MLI und dem Lambdawert des Abga
ses ein Ansteuersignal TV zur Ansteuerung des ersten Stellers 110,
der den Anteil des in die Ansaugleitung zurück geführten Abgases be
einflußt.
In Fig. 2 ist anhand eines Blockdiagramms die Abgasrückführsteue
rung 140 detaillierter dargestellt. Bereits in Fig. 1 dargestellte
Elemente sind mit entsprechenden Bezugszeichen gekennzeichnet.
Das Ausgangssignal einer Sollwertvorgabe 200, das dem Luftmengen
sollwert MLS entspricht, gelangt über einen Verknüpfungspunkt 202 zu
einem Abgasrückführkennfeld 210. Die Sollwertvorgabe 200 verarbeitet
als Eingangsgrößen das Kraftstoffmengensignal QK sowie weitere Grö
ßen, wie beispielsweise ein Drehzahlsignal N. Diese werden bei
spielsweise von den Sensoren 164 erfaßt.
Ferner gelangt der Luftmengensollwert MLS zu einem Verknüpfungspunkt
204, an dessen zweitem Eingang das Ausgangssignal eines Istwertge
bers 206 anliegt. Der Ausgang des Verknüpfungspunktes 204 ist wie
derum mit einem Luftmengenregler 208 verbunden. Der Luftmengenregler
beaufschlagt den zweiten Eingang des Verknüpfungspunktes 202 mit ei
nem Signal.
Zu dem Abgasrückführkennfeld 210 gelangt über ein Verzögerungsglied
212 das Drehzahlsignal N sowie über ein Verzögerungsglied 214 das
Kraftstoffmengensignal QK. Das Abgasrückführkennfeld 210 ist mit ei
ner Ventilkennlinie 220 verbunden. Diese beaufschlagt einen Ver
knüpfungspunkt 225 mit einem Tastverhältnis TV. Am zweiten Eingang
des Verknüpfungspunktes 225 liegt das Ausgangssignal einer ersten
Korrekturkennlinie 230, die als Eingangsgröße das Drehzahlsignal N
verarbeitet.
Das Ausgangssignal des Verknüpfungspunktes 225 gelangt zu dem er
sten Eingang eines zweiten Verknüpfungspunkts 235, an dessen zweiten
Eingang das Ausgangssignal einer zweiten Korrekturkennlinie 240 an
liegt. Die zweite Korrekturkennlinie 240 verarbeitet als Eingangs
größe das Kraftstoffmengensignal QK. Das Ausgangssignal dieses zwei
ten Verknüpfungspunktes 235 dient zur Beaufschlagung des Abgasrück
führstellers 110.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, daß
das Ausgangssignale des Drehzahlsensors 164 über ein sogenanntes
lead/lag-Glied zur Korrekturkennlinie gelangt. Dieses lead/lag-Glied
ist derart realisiert, daß das Drehzahlsignal N unmittelbar zu einem
Verknüpfungspunkt 270 und von dort zur Korrekturkennlinie 230 ge
langt. Zum anderen gelangt das Drehzahlsignal N über ein DTI-Glied
260 zum zweiten Eingang des Verknüpfungspunkts 270. In dem Ver
knüpfungspunkt werden die beiden Größen vorzugsweise additiv ver
knüpft.
Entsprechend gelangt das Ausgangssignal QK der Mengenvorgabe 160 ein
entsprechendes lead/lag-Glied zur Korrekturkennlinie 240. Dieses
lead/lag-Glied ist derart realisiert, daß das Mengensignal QK un
mittelbar zu einem Verknüpfungspunkt 275 und von dort zur Korrektur
kennlinie 240 gelangt. Zum anderen gelangt das Mengensignal QK über
ein DT1-Glied 265 zum zweiten Eingang des Verknüpfungspunkt 275. In
dem Verknüpfungspunkt werden die beiden Größen vorzugsweise additiv
verknüpft.
Diese lead/lag-Glieder verbessern das dynamische Verhalten des
Systems wesentlich. Ein Änderung der Eingangsgröße beim DT1-Glied
bewirkt ein kurzfristig ansteigendes Ausgangssignal, das nach einer
gewissen Zeit auf Null abfällt. Insgesamt ergibt sich durch das
lead/lag-Glied bei Signaländerungen eine kurzfristige Überhöhung des
Signals durch den D-Anteil.
Diese Vorrichtung arbeitet nun wie folgt. Der Luftmengensollwert
wird von der Sollwertvorgabe 200 abhängig von der Kraftstoffmenge QK
und weiteren Betriebskenngrößen, wie beispielsweise der Drehzahl,
vorgeben. Vorzugsweise wird als Sollwertvorgabe 200 ein Kennfeld
verwendet. Um eine möglichst schnelle Änderung der Abgasrückführrate
bei einem sich ändernden Luftmengensollwert gewährleisten zu können,
ist vorgesehen, daß der Luftmengensollwert unmittelbar dem Abgas
rückführkennfeld 210 zugeführt wird.
Der Luftmengensollwert MLS wird ferner in dem Vergleichspunkt 204
mit dem Ausgangssignal des Istwertgebers 206 verglichen. Bei diesem
Istwertgeber können verschiedene Realisierungen vorgesehen sein. So
kann beispielsweise vorgesehen sein, daß ein Luftmengenmesser, der
die angesaugte Luftmenge mißt im Ansaugrohr der Brennkraftmaschine
angeordnet ist. Desweiteren ist es auch möglich, daß die Istluftmen
ge ausgehend von verschiedenen Betriebskenngrößen, wie beispielsweise
dem Lambdawert des Abgases und/oder Temperatur und Druckwerten der
angesaugten Luft berechnet wird.
Ausgehend von diesem Vergleich berechnet der Regler 208 eine Korrek
turgröße für den Luftmengensollwert. Mit diesem Korrekturwert wird
im Verknüpfungspunkt 202 das Ausgangssignal der Sollwertvorgabe
korrigiert. Der Verknüpfungspunkt 202 verknüpft die beiden Signale
vorzugsweise additiv. Es können aber auch andere Arten von Ver
knüpfungen beispielsweise eine multiplikative vorgesehen sein.
Die direkte Beaufschlagung des Abgasrückführkennfeldes 210 mit dem
Luftmengensollwert wirkt als Vorsteuerung. Aufgrund der großen
Streckentotzeit insbesondere bei großer Abgasrückführmenge verbes
sert die genaue Vorsteuerung das dynamische Verhalten des Gesamtsy
stems. Diese Vorsteuerung wird im Verknüpfungspunkt 202 mit dem Aus
gangssignal des Luftmengenreglers 208 korrigiert. Dieser Luftmengen
regler kann zum einen als Luftmengenregler und/oder als Lambdaregler
oder als Kaskadenregler realisiert sein.
Der Regler 208 beinhaltet vorzugsweise ein Proportional-Anteil und
ein Integral-Anteil. Bei einer Ausgestaltung der Erfindung ist vor
gesehen, daß der Integral-Anteil (I-Anteil) eingefroren wird, wenn
das Ausgangssignal des Abgasrückführkennfeldes bestimmte Werte über
oder unterschreitet. Diese Wert entsprechen Hubwerten bei denen sich
das Ventil an seinen mechanischen Anschlägen befindet. Dies bedeutet
erreicht das Ventil seinen Anschlag, so verbleibt der I-Anteil des
Reglers auf seinem momentanen Wert.
Der Regler korrigiert diese Sollgröße derart, daß sich eine genaue
Einregelung des Stellwerks ergibt.
In dem Abgasrückführkennfeld 210 ist der Zusammenhang zwischen einer
Hubgröße H, die im Folgenden auch als Hub H des Abgasrückführventils
bezeichnet wird, und dem Luftmengensollwert MLS abgespeichert. Als
weitere Größen werden vorzugsweise die Drehzahl N und die Kraft
stoffmenge QK berücksichtigt.
Ist ein Lader vorgesehen so wirken sich Änderungen der Drehzahl und
der Kraftstoffmenge QK erst mit einer vom Lader verursachten Verzö
gerung auf den Bedarf an rückgeführtem Abgas aus. Um diese dynami
schen Eigenschaften des Laders zu berücksichtigen sind die Verzöge
rungsglieder 212 und 214 vorgesehen, mit denen die Drehzahl N und
die Kraftstoffmenge verzögert werden.
Das Abgasrückführkennfeld 210 kann als mehrdimensionales Kennfeld
oder mittels dreier Kennlinien realisiert werden. In Fig. 3 ist ei
ne Realisierung mit drei Kennlinien dargestellt. Bereits beschriebe
ne Elemente sind mit entsprechenden Bezugszeichen gekennzeichnet.
Das Ausgangssignal der Sollwertvorgabe gelangt über einen Ver
knüpfungspunkt 340 zum Verknüpfungspunkt 202 und von dort zu einer
Hubkennlinie 350.
Der Verknüpfungspunkt 340 wird mit den Ausgangssignalen einer ersten
320 und einer zweiten Kennlinie 330 beaufschlagt. Der ersten Kenn
linie 320 wird die Ausgangsgröße des Verzögerungsgliedes 212 und der
zweiten Kennlinie 330 die Ausgangsgröße des Verzögerungsgliedes 214
zugeführt.
In der ersten Kennlinie 320 ist abhängig von dem verzögerten Kraft
stoffmengensignal QK eine Luftmenge abgelegt. Bei einer steigenden
Kraftstoffmenge wird eine höhere Luftmenge ausgegeben. In erster
Näherung besteht ein linearer Zusammenhang. In der zweiten Kennlinie
330 ist abhängig von der verzögerten Drehzahl N eine Luftmenge abge
legt. Bei einer steigender Drehzahl wird eine höhere Luftmenge aus
gegeben. In erster Näherung besteht ein linearer Zusammenhang. Diese
Ausgangsgrößen werden im Verknüpfungspunkt 340 mit dem Ausgangs
signal der Sollwertvorgabe verknüpft. Diese Verknüpfung erfolgt vor
zugsweise additiv. Sie kann aber auch in einer anderen Weise bei
spielsweise multiplikativ erfolgen.
In der Hubkennlinie 350 ist der Zusammenhang zwischen der so korri
gierten Luftmenge und dem Hub H des Ventils abgelegt. Mit wachsender
Luftmenge werden die Hübe kleiner.
Der Zusammenhang zwischen Luftmenge und Hub ist stark nichtlinear,
so ergeben sich bei gleicher Hubänderung bei kleinen Hüben große Än
derungen der Luftmenge und bei großen Hüben kleine Änderungen der
Luftmenge.
Bei einem Hub von ca. 0 mm ist das Ventil geschlossen und bei einem
Hub von beispielsweise 6 mm völlig geöffnet. Diese Werte dienen nur
als Anhaltswerte und sind bei verschiedenen Typen von Ventilen un
terschiedlich.
Anschließend wird der Hub H mittels der Ventilkennlinie 220 in ein
Tastverhältnis TV umgerechnet. Das Ventilkennfeld 220 beinhaltet den
Zusammenhang zwischen Hub und Tastverhältnis. Dieser Zusammenhang
ist im wesentlichen linear. Beispielsweise entspricht ein Hub von
0 mm einem Tastverhältnis von 15%, ein Hub von 6 mm einem Tastver
hältnis von 30%.
Bei konstantem Tastverhältnis ergeben sich bei steigenden Drehzahlen
Änderungen des Hubs des Abgasrückführventils und somit auch Änderun
gen der Abgasrückführrate. Dieser Effekt beruht auf Strömungskräften
die auf das Ventil einwirken. Bei hohen Drehzahlen über ca. 3000 Umdre
hungen führen diese Effekte bei gleichem Tastverhältnis zu einem
größeren Hub als bei kleinen Drehzahlen. Ein entsprechender Effekt
tritt bei großen Kraftstoffmengen auf.
Diese Effekte führen dazu, daß das Ventil bei hohen Drehzahlen bzw. großen
Kraftstoffmengen bei der Ansteuerung mit einem Tastverhältnis von
15% nicht mehr schließt. Um ein sicheres Schließen des Ventils ge
währleisten zu können ist es daher erforderlich, daß bei hohen Dreh
zahlen und großen Kraftstoffmengen mit einem kleineren Tastverhältnis
angesteuert werden muß.
Der Hub ist aus physikalischen Gründen auf 0 bis 6 mm beschränkt. Das
Tastverhältnis könnte daher ebenfalls auf Werte zwischen 15 und 30%
begrenzt werden, wenn obige Effekte nicht auftreten würden. Auf
Grund der beschriebenen Effekte muß für das Tastverhältnis ein grö
ßerer Bereich vorgesehen sein, damit das Ventil sicher seine Endla
gen erreicht.
Dies führt dazu, daß der Regler auch den gesamten Bereich des Tast
verhältnisses durchläuft. Befindet sich das Ventil in einer seiner
Endlagen, so benötigt der Regler eine gewisse Zeit bis er wieder ein
Tastverhältnis erreicht, das eine Änderung des Hubs bewirkt. Dies
bewirkt eine schlechte Dynamik und damit ein ungünstiges Verhalten
des gesamten Regelsystems. Aus diesem Grund sollte der Bereich in
dem sich das Tastverhältnis bewegt, möglichst exakt vorgegeben wer
den. Dies ist aber nur möglich, wenn obige Effekte kompensiert wer
den.
Um diese Störungen zu kompensieren wird deshalb wie folgt vorgegan
gen. Zur Berücksichtigung der Hubänderungen bei konstantem Tastver
hältnis und variabler Drehzahl ist das erste Korrekturkennfeld 230
vorgesehen. In diesem ist abhängig von der Drehzahl N ein Korrektur
wert zur Korrektur des Tastverhältnisses abgelegt. Im Verknüpfungs
punkt 225 wird das Ausgangssignal der Kennlinie 220 und der erste
Korrekturwert der ersten Korrekturkennlinie verknüpft. Dieses Signal
wird dann in einem zweiten Verknüpfungspunkt 235 mit dem Ausgangs
signal der zweiten Korrekturkennlinie verknüpft. Diese berücksich
tigt den Einfluß der eingespritzten Kraftstoffmenge QK.
Als Verknüpfungen kann vorgesehen sein, daß zum Tastverhältnis TV
jeweils der Korrekturwert hinzuaddiert bzw. von ihm subtrahiert
wird. Desweiteren kann aber auch eine multiplikative Korrektur vor
gesehen sein, das heißt, daß das Kennfeld einen Faktor vorgibt, mit
dem das Tastverhältnis multipliziert wird.
Vorzugsweise ist vorgesehen, daß bei kleinen Drehzahlen bzw. bei
kleinen Kraftstoffmengen keine Korrektur erfolgt, und bei wachsenden
Kraftstoffmengen bzw. bei wachsender Drehzahl die Korrektur laufend
größer wird. Mit dem korrigierten Tastverhältnis TVK wird dann der
Steller 110 beaufschlagt.
Mittels dieser Korrektur kann der Hub des Ventils unabhängig von Ge
genkräften am Ventil konstant gehalten werden. Ferner sind dynami
sche Einflüsse durch den Lader ebenfalls berücksichtigt.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist
eine Anti-Reset-Windup Funktion vorgesehen. Erreicht der Hub
und/oder das Tastverhältnis einen Wert, der dem mechanischen An
schlag des Ventils entspricht, so wird der momentane Wert der be
trachteten Größe konstant gehalten bis eine Änderung des Luftmengen
sollwerts vorliegt.
Bei einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, daß Toleranzen des
Ventils und/oder Einflüsse der Temperatur der Spule des Ventils
korrigiert werden. Ventiltoleranzen führen insbesondere zu additiven
Fehlern und der Einfluß der Spulentemperatur zu multiplikativen Feh
lern. Hierzu ist, wie in der Fig. 2 gestrichelt eingezeichnet, vor
gesehen, daß das Ausgangssignal des Reglers 208 einer Korrekturein
richtung 300 zugeführt wird. Diese Korrektureinrichtung 300 beauf
schlagt einen zwischen den Kennfeldern 210 und 220 angeordneten Ver
knüpfungspunkt mit einem Signal.
Ausgehend von dem Ausgangssignal des Reglers 208 berechnet die
Korrektureinrichtung 300 multiplikative und/oder additive Korrektur
faktoren, mit denen dann das Ausgangssignal H des Abgasrückführkenn
feldes 210 multiplikativ und/additiv korrigiert wird. Hiermit lassen
sich Ventiltoleranzen und der Einfluß der Spulentemperatur kompen
sieren.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist
vorgesehen, daß das Tastverhältnis gelernt wird, bei dem sich der
Hub 0 mm ergibt bzw. bei dem das Ventil schließt. Hierzu wird wie
folgt vorgegangen. Im Leerlauf wird das Tastverhältnis gewobbelt.
Dies bedeutet das Tastverhältnis schwankt mit einer Frequenz von ca.
0,1 Hz zwischen einem ersten Wert, bei dem das Ventil sicher zu ist,
und einem zweiten Wert, bei dem das Ventil sicher geöffnet ist. Der
erste Wert liegt beispielsweise bei 10% und der zweite Wert bei bei
spielsweise 40%. Gleichzeitig wird eine Meßgröße beobachtet, die sich
im Zeitpunkt des Schließens bzw. des Öffnens stark ändert. Eine sol
che Größe ist der Lambdawert d. h. die Sauerstoffkonzentration des
Abgases.
Anhand dieses Wertes kann erkannt werden bei welchem Tastverhältnis
das Ventil sicher schließt. Das so gelernte Tastverhältnis, bei dem
das Ventil schließt, kann dann anstelle des üblichen Wertes verwen
det werden.
Alternativ kann das Tastverhältnis auch nur mit kleiner Amplitude
gewobbelt werden. In diesem Fall ist dann die Änderung des Lambda
werts zu beobachten. Die Änderung des Lambdawerts ist am größten bei
kleinen Hüben des Ventils, also unmittelbar nach Öffnen des Ventils.
In Fig. 4 ist eine Realisierung des Luftmengenreglers 208 mit einer
Kaskadenstruktur dargestellt. Bereits beschriebene Elemente sind mit
entsprechenden Bezugszeichen gekennzeichnet.
Das Ausgangssignal der Sollwertvorgabe gelangt über eine Zeitverzo
gerung, einen Vergleichspunkt 410 zu einem Lambdaregler 420. Dessen
Ausgangsgröße gelangt über einen Vergleichspunkt 430 zu einem Luft
mengenregler 440. Mit dessen Ausgangsgröße wird der Verknüpfungs
punkt 202 beaufschlagt.
Eine Istwertvorgabe 415 beaufschlagt den Vergleichspunkt 410 und die
Istwertvorgabe 206 beaufschlagt den Vergleichspunkt 430 mit einem
Istwert.
Das verzögerte Ausgangssignal der Sollwertvorgabe 200 gelangt als
Sollwert zu dem Vergleichspunkt 410, wo es mit dem Istwert der Ist
wertvorgabe 415 verglichen wird. Die Verzögerung 400 erfolgt vor
zugsweise abhängig von der Drehzahl. Bei höheren Drehzahlen wird ei
ne geringere Verzögerung gewählt.
Die Istwertvorgabe 415 liefert einen Lambdaistwert. Vorzugsweise
wird hier ein mittels der Lambdasonde 135 gemessener Lambdawert ver
wendet. Ausgehend von der Abweichung zwischen dem Sollwert und dem
Istwert bestimmt der Lambdaregler 420 eine Stellgröße. Als Lambda
regler wird vorzugsweise ein Regler mit PI-Verhalten eingesetzt.
Alternativ kann auch vorgesehen sein, daß die Istwertvorgabe 415
ausgehend von dem mittels der Lambdasonde 135 gemessenen Lambdawert
und der Kraftstoffmenge QK ein Luftmengenwert berechnet. In diesem
Fall muß als Sollgröße eine entsprechende Luftmengengröße verwendet
werden.
Die Stellgröße des Lambdareglers 420 dient als Sollwert, der im Ver
gleichspunkt 430 mit dem Istwert der Istwertvorgabe 206 verglichen
wird. Der Luftmengenregler 440 bildet dann ausgehend von der Abwei
chung zwischen Ist- und Sollwert eine Steuergröße. Mit dieser Steu
ergröße wird dann im Verknüpfungspunkt 202 die Luftmenge entspre
chend, wie bereits bei Fig. 2 beschrieben, korrigiert.
Eine Ausgestaltung dieses Kaskadenreglers ist in Fig. 5 darge
stellt. Bei dieser Ausgestaltung gelangt das Ausgangssignal der
Sollwertvorgabe 200 über einen Verknüpfungspunkt 500 zum Ver
knüpfungspunkt 430. Desweiteren gelangt diese Größe über ein Tot
zeitglied 510 und ein Verzögerungsglied 520 zum Vergleichspunkt 410.
Die Stellgröße des Lambdareglers 420 gelangt über ein Schaltmittel
530 zum Verknüpfungspunkt 500.
Bei dieser Ausgestaltung arbeitet der Lambdaregler nur in bestimmten
Betriebszuständen, in denen die Abgasemissionen besonders kritisch
sind. Dies ist insbesondere bei hohen Kraftstoffmengen bzw. bei
Vollast der Fall. Bei diesen Betriebsbedingungen ist das Schaltmit
tel geschlossen und der Lambdaregler bildet eine Korrekturgröße zur
Korrektur des Sollwerts für den Luftmengenregler. Mittels des Tot
zeitglieds 510 und des Verzögerungsglieds 520 wird das dynamische
Verhalten des Lambdaistwerts und des Sollwerts aneinander angepaßt.
Claims (10)
1. Verfahren zur Steuerung einer Brennkraftmaschine, insbesondere
einer selbstzündenden Brennkraftmaschine, bei dem ausgehend von
wenigstens einer Drehzahl und/oder einer Kraftstoffmenge eine Steu
ergröße zur Beaufschlagung eines Stellers, der die Abgasrückführrate
bestimmt, vorgebbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß ausgehend von
wenigstens der Drehzahl und/oder der Kraftstoffmenge eine Hubgröße
und ausgehend von wenigstens der Hubgröße die Steuergröße vorgebbar
ist, wobei die Hubgröße und/oder die Steuergröße abhängig von Be
triebsbedingungen korrigierbar ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hub
größe als Funktion der Drehzahl, der Kraftstoffmenge und/oder einer
Solluftmenge mittels eines Abgasrückführkennfeldes und/oder mehrerer
Kennlinien vorgebbar ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Drehzahl und/oder die Kraftstoffmenge mit einer zeitlichen Verzöge
rung dem Abgasrückführkennfeld zuführbar ist.
4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Steuergröße als Funktion der Hubgröße mittels ei
ner Hubkennlinie vorgebbar ist.
5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Korrekturgröße abhängig von der Drehzahl und/oder
der Kraftstoffmenge mittels wenigstens eines Korrekturkennfeldes zur
Korrektur der Ansteuergröße vorgebbar ist.
6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß ausgehend von der Drehzahl und/oder der Kraftstoffmen
ge ein Sollwert vorgebbar der einem Regler zuführbar ist, wobei die
Ausgangsgröße des Reglers mit dem Sollwert verknüpft wird und diese
Größe zur Beaufschlagung des Abgasrückführkennfeldes dient.
7. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß ausgehend von dem Ausgangssignal des Reglers (208)
Korrekturwerte zur insbesondere multiplikativen und/oder additiven
Korrektur der Hubgröße vorgebbar sind.
8. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Steuergröße gelernt wird, bei dem sich der Steller
in einer seiner Endlagen befindet.
9. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Regler als Kaskadenregler realisiert ist.
10. Vorrichtung zur Steuerung einer Brennkraftmaschine, insbesondere
einer selbstzündenden Brennkraftmaschine, mit Mitteln zur Vorgabe
einer Steuergröße zur Beaufschlagung eines Stellers, der die Abgas
rückführrate bestimmt, abhängig von wenigstens einer Drehzahl
und/oder einer Kraftstoffmenge, gekennzeichnet durch Mittel, die
ausgehend von wenigstens der Drehzahl und/oder der Kraftstoffmenge
eine Hubgröße und ausgehend von wenigstens der Hubgröße die Steuer
größe vorgeben sowie Korrekturmitteln, die die Hubgröße und/oder die
Steuergröße abhängig von Betriebsbedingungen korrigieren.
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