DE4320643A1 - Hydraulisch dämpfendes Buchsenlager - Google Patents
Hydraulisch dämpfendes BuchsenlagerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein hydraulisch dämpfendes
Buchsenlager, wie es zur Aggregatelagerung in Fahrzeugen
eingesetzt wird. Insbesondere bei Straßenfahrzeugen sind
derartige Lager üblicherweise als frequenzselektiv
dämpfende Lager ausgelegt.
Die bauartbedingte große Volumensteifigkeit solcher Lager
führt im Zusammenhang mit den, im Fahrzeugbetrieb
auftretenden großen Temperaturschwankungen von ca. -30°C
bis +90°C zu großen Innendruckschwankungen innerhalb der
Lager. In Verbindung mit dem statisch wirkenden Vordruck,
der sich durch das Einpressen der Lager bei der Montage
ergibt und durch die Innendruckänderung in Abhängigkeit von
der Lagertemperatur kommt es zu einer Frequenzverschiebung
des Dämpfungsmaximums.
Nach einem Vorschlag (DE-OS 37 23 986) wird die Anwendung
einer elastomeren Dämpfungsvorrichtung beschrieben, die
eine elastomere Scherfeder aufweist, innerhalb derer
flüssigkeitsgefüllte Kammern ausgebildet sind, die durch
einen Strömungspfad miteinander verbunden sind. Um
auftretende Druckveränderungen innerhalb der Flüssigkeits
kammern zu kompensieren sind diese Kammern mit
Druckentlastungseinrichtungen in Form auslenkbarer Membrane
verbunden. Nachteilig an dieser Lösung ist die offene
Bauform, durch die eine rasche Versprödung der elastomeren
Scherfeder infolge äußerer Einflüsse eintritt. Gleichzeitig
wird dadurch das Federverhalten dieser Dämpfungsvorrichtung
signifikant verändert.
Nach einem weiteren Vorschlag (DE-OS 38 41 193) wird ein
hydraulisch dämpfendes Gummilager beschrieben, das neben
einer Ausgleichsmembran auch eine separate Ausgleichskammer
zur Kompensation auftretender Druckschwankungen vorsieht.
Nachteilig an dieser Lösung ist der komplizierte Aufbau der
mehrteiligen Gummifeder und die daraus resultierenden
höheren Fertigungs- und Montagekosten.
Ebenso ist die beschriebene Lösung nicht geeignet, um die
Frequenzlage im Bereich des Dämpfungsmaximums konstant zu
halten.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein einfaches, gekapseltes,
hydraulisch dämpfendes Buchsenlager zu entwickeln, das
unabhängig von Betriebstemperaturschwankungen eine
frequenzstabile Dämpfung ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
mindestens ein zusätzlicher Volumenausgleichsraum im
Elastomerkörper des Buchsenlagers vorgesehen ist, durch den
der Lagerinnendruck unabhängig vom jeweiligen Betriebs
zustand konstant gehalten werden kann und ohne das dabei
die frequenzselektive Dämpfungswirkung des Lagers beein
trächtigt wird.
Wie bei an sich bekannten Lagern sind die Druckkammern (4)
und (5) ständig über einen Dämpfungskanal (6) miteinander
verbunden. Darüber hinaus ist mindestens eine der Kammern
(4) oder (5) über einen oder mehrere Ausgleichskanäle (7),
(7a), (7b) mit einem Druckausgleichsraum (8) verbunden.
Der Druckausgleichsraum (8) wird gebildet von der
Außenhülse (2) des Lagers und einer, im Elastomerkörper (3)
ausgebildeten Membranwand (9). Durch diese Membranwand wird
im wesentlichen ein Druckausgleich zwischen der Umgebung
außerhalb des Lagers (atmosphärischer Druck) und dem
Lagerinneren gewährleistet. Über einen oder mehrere
Ausgleichskanäle (7), (7a), (7b), (7c) wird ein ständiger
Druckausgleich des Mitteldrucks zwischen den Druckkammern
(4), (5) und dem Druckausgleichsraum (8) hergestellt.
Um die frequenzselektive Dämpfungswirkung entsprechend der
Grundabstimmung des jeweiligen Lagers konstant zu halten,
ist der Ausgleichskanal (7), (7a), (7b), (7c) möglichst
lang gestaltet und sein Querschnitt im Vergleich zu dem des
eigentlichen Dämpfungskanals (6) um ein Vielfaches kleiner
ausgeführt.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist der Ausgleichs
kanal (7), (7a), (7b), (7c) einen drei- oder viereckigen
Kanalquerschnitt auf. Dadurch wird die Flüssigkeitsreibung
zwischen der Dämpfungsflüssigkeit und der Innenwandung des
Ausgleichskanals (7), (7a), (7b), (7c) wesentlich erhöht,
so daß das Überströmen der Dämpfungsflüssigkeit bei
geänderten Betriebsbedingungen oder auftretenden
Temperaturdifferenzen gleichmäßig erfolgt und eine
Selbstdämpfung des überströmenden Mediums bewirkt wird.
Diese Ausgleichswirkung, die letztlich ein Konstanthalten
der optimalen Dämpfungsfrequenz (Grundeinstellung des
Arbeitsbereiches des Lagers) zur Folge hat, wird durch die
gestreckte Kanalführung wesentlich verbessert.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die
Membranwand (9a) wellenförmig gestaltet, um auf kleinem
Raum eine möglichst große Oberfläche für den Druckausgleich
zu realisieren.
In einer anderen vorteilhaften Ausführung sind die
Druckkammern (4) und (5) durch getrennte Ausgleichskanäle
(7a), (7b) mit dem mittig angeordneten Druckausgleichsraum
(8) verbunden.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführung ist der
Druckausgleichsraum (8) über einen Ausgleichskanal (7c) mit
der geometrischen bzw. hydraulischen Mitte des Dämpfungs
kanals (6) verbunden.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird eine
gezielte Vorspannung (Systemvordruck) dadurch erzeugt, daß
über einen, an die Membranwand (9) angrenzenden gasdichten
Raum (10) mittels eines Ventiles (11) ein entsprechender
Gasdruck pgas beaufschlagt wird.
Das erfindungsgemäße Lager ermöglicht eine frequenz
selektive Dämpfungswirkung entsprechend der vorgesehenen
Grundabstimmung bei unterschiedlichsten Betriebs
bedingungen, insbesondere bei großen Temperatur
schwankungen.
Ein weiterer Vorteil besteht in der einteiligen Ausführung
des elastomeren Vulkanisationskörpers. Damit ist ein
derartiges Buchsenlager kostengünstig herstellbar. Durch
die geringe Anzahl der notwendigen Bauelemente ist das
erfindungsgemäße Lager zudem zuverlässig und störunanfällig
im Betrieb.
Vorzugsweise Ausführungsbeispiele sind in den Zeichnungen
schematisch dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 ein hydraulisch dämpfendes Gummilager in einer
aufgebrochenen Darstellung;
Fig. 2 ein hydraulisch dämpfendes Gummilager gemäß
Fig. 1 im Schnitt A-A;
Fig. 3 ein hydraulisch dämpfendes Gummilager gemäß
Fig. 2 im Schnitt B-B;
Fig. 4 ein hydraulisch dämpfendes Gummilager gemäß
Fig. 1 mit getrennt geführten Ausgleichskanälen;
Fig. 5 ein hydraulisch dämpfendes Gummilager gemäß
Fig. 2 mit wellenförmig profilierter Membran;
Fig. 6 ein hydraulisch dämpfendes Gummilager gemäß
Fig. 3 im Schnitt C-C;
Fig. 7 ein hydraulisch dämpfendes Gummilager gemäß
Fig. 1 mit mittig vom Dämpfkanal abgehendem
Ausgleichskanal.
Das in Fig. 1 dargestellte hydraulisch dämpfende
Gummilager besteht aus einem Innenrohr (1), einem
konzentrisch dazu in einem Abstand angeordneten Außenrohr
(2) und einer dazwischen eingesetzten Gummifeder (3). Die
Stirnseiten des hydraulischen Lagers sind gegenüber Innen-
und Außenrohr durch Kammerwände (12) staubdicht
verschlossen. Durch die Gummifeder (3) und das Außenrohr
(2) werden im Inneren des hydraulisch dämpfenden
Gummilagers zwei Hohlräume (4) und (5) gebildet. Das
gesamte Volumen zwischen Außenrohr (2) und Gummifeder (3)
ist mit einem Dämpfungsmittel gefüllt. Die Druckkammern (4)
und (5) sind durch einen Kanal (6) miteinander verbunden.
In der einteiligen Gummifeder (3) sind Hohlräume
eingearbeitet, die den Ausgleichskanal (7) und den
Druckausgleichsraum (8) beinhalten. Der Ausgleichskanal
(7), dessen Verlauf mäanderförmig gestaltet ist, verbindet
den Druckausgleichsraum (8) ständig mit den beiden
Druckkammern (4) und (5) oder mit der Mitte des Dämpfkanals
(6). Der Druckausgleich zwischen dem Lagerinneren und der
umgebenen Atmosphäre erfolgt über eine dünnwandige Membran
(9), die gleichfalls in die einteilige Gummifeder (3)
eingearbeitet ist.
Bei Erwärmung des Lagers und der damit verbundenen
Ausdehnung der Dämpfungsflüssigkeit fließt diese aus den,
von Gummifeder (3) und Außenrohr (2) gebildeten
Druckkammern (4) und (5) drucklos über den Ausgleichskanal
(7) in den Druckausgleichsraum (8). Dabei wird die
angrenzende, elastische Membran entsprechend ausgelenkt,
somit das Flüssigkeitsvolumen vergrößert und dadurch der
Lagerinnendruck konstant gehalten.
Durch den mäanderförmigen Verlauf des Ausgleichskanals (7)
im Zusammenhang mit dem gewählten, dreieckigen Kanal
querschnitt wird ein langsamer und kontinuierlicher
Druckausgleich ermöglicht. Damit wird einer Frequenz
verschiebung des Schwingungsdämpfers auch bei größeren
Temperaturschwankungen entgegengewirkt.
In einer vorzugsweisen Ausgestaltung (Fig. 4) sind die
Druckkammern (4) und (5) durch getrennte Ausgleichskanäle
(7a) und (7b) mit der Druckausgleichskammer (8) permanent
verbunden.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform dieses Lagers
(Fig. 5) ist die Membran (9a) wellenförmig profiliert, um
auch bei ungünstigen Einbauverhältnissen und kleinen Räumen
eine große Membranfläche zu realisieren und damit eine
sensiblere Reaktion auf geänderte Umgebungsbedingungen zu
ermöglichen.
In einer alternativen Ausführung (Fig. 6) ist die Möglich
keit vorgesehen, durch einen an den Druckausgleichsraum (8)
angrenzenden, gasdichten Raum (10) über ein Ventil (11)
eine Druckbeaufschlagung und somit eine definierte
Vorspannung des hydraulisch dämpfenden Lagers zu
ermöglichen.
Fig. 7 zeigt eine vorzugsweise Weiterbildung des Lagers,
bei der der Druckausgleichsraum (8) über einen Ausgleichs
kanal (7c) mit der geometrischen bzw. hydraulischen Mitte
des Dämpfungskanals (6) verbunden ist.
Claims (6)
1. Hydraulisch dämpfendes, frequenzselektives Buchsenlager zur
Aggregatelagerung in Fahrzeugen, bestehend aus Innenrohr,
Außenrohr, eingebetteter Gummifeder mit darin angeordneten,
miteinander verbundenen Druckkammern,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine Druckkammer (4), (5) des Lagers über
einen oder mehrere Ausgleichskanäle (7), (7a), (7b), (7c)
mit einem Druckausgleichsraum (8) verbunden ist, der von
der Innenwandung der Außenhülse (2) des Lagers und einer,
im Elastomerkörper der Gummifeder (3) ausgebildeten
Membranwand (9), (9a) gebildet wird.
2. Buchsenlager nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ausgleichskanal (7), (7a), (7b), (7c) langgestreckt
ausgeführt und mäanderförmig angeordnet ist und sein
Querschnitt im Vergleich zu dem des Dämpfungskanals (6) um
ein Mehrfaches kleiner ist.
3. Buchsenlager nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ausgleichskanal (7), (7a), (7b), (7c) einen drei-
oder viereckigen Kanalquerschnitt aufweist.
4. Buchsenlager nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Membranwand (9), (9a) einen wellenförmigen
Querschnitt aufweist.
5. Buchsenlager nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein, an die Membranwand (9) angrenzender, gasdichter
Raum (10) druckbeaufschlagbar ist.
6. Buchsenlager nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gummifeder (3) ein einteiliger elastomerer
Vulkanisationskörper ist.
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Legal Events
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