DE432051C

DE432051C - Process for tanning animal skins

Info

Publication number: DE432051C
Application number: DEC34925D
Authority: DE
Inventors: Dr Wilhelm Ackermann
Original assignee: CHEMISCHE FAB DR KURT ALBERT
Current assignee: CHEMISCHE FAB DR KURT ALBERT
Priority date: 1924-05-29
Filing date: 1924-05-29
Publication date: 1926-08-07

Description

Verfahren zum Gerben tierischer Häute. Es ist bereits bekannt, tierische Häute mit Hilfe von Phenolformaldehyd-Kondensationsprodukten zu ;gerben, und man hat bereits vorgeschlagen, diese Kondensationsprodukte dadurch für den angegebenen Zweck brauchbar zu machen, daß man sie sulfoniert. Dadurch erhält man wasserlösliche Produkte mit sehr guten gerbenden Eigenschaften. Die Sulfosäuregruppe hat jedoch den einen schwerwiegenden Nachteil, daß sie verhältnismäßig wenig fest an das Molekül gebunden ist und durch Abspaltung Schwefelsäure bildet, die ihrerseits das Leder ungünstig beeinflußt. Infolgedessen waren der Verwendung solcher synthetischer Gerbstoffe bisher gewisse Schranken gezogen.Process for tanning animal hides. It is already known to be animal Skins with the help of phenol-formaldehyde condensation products; tanning, and man has already proposed this condensation product for the specified Purpose to make useful that they are sulfonated. This gives water-soluble ones Products with very good tanning properties. However, the sulfonic acid group has the one serious disadvantage that they are relatively weak to the molecule is bound and forms sulfuric acid by splitting off, which in turn forms the leather adversely affected. As a result, such synthetic tanning agents were not used so far certain barriers have been drawn.

Es ist ferner bekannt, daß eine Gerbung mit Lösungen von Gerbstoffen in Alkohol oder andern organischen Lösungsmitteln bisher nicht zum Ziel führte, da z. B. einmal der Alkohol nicht genügend in die Haut eindringt, andererseits durch seine wasserentziehende Kraft das Leder hart und spröde macht.It is also known that tanning with solutions of tanning agents in alcohol or other organic solvents has not yet led to the goal, there z. B. once the alcohol does not penetrate sufficiently into the skin, on the other hand through its dehydrating power makes the leather hard and brittle.

Es wurde nun gefunden, daß es auch möglich ist, mit nicht sulfonierten oder auf andere Weise wasserlöslich gemachten Kondensationsprodukten. aus Phextolen mit Aldehyden oder Ketonen brauchbares Leder zu gewinnen, indem man die Blößen zunächst mit einer Lösung des Kondensationsproduktes in einem leicht fl'üchtig'en organischen Lösungsmittel gerbt und sie dann in Wasser bringt. Es hat sich nämlich überraschenderweise ergeben, daß die schädigenden Einflüsse der organischen Lösungsmittel durch die Nachbehandlung mit Wasser vollständig wieder aufgehoben werden. Die günstige Wirkung dieser Nachbehandlung zeigt sich auch dann noch, wenn von vornherein ein mit Wasser verdünntes organisches Lösungsmittel Anwendung findet, wie beispielsweise mäßig verdünnter Alkohol. Man kann nach diesem Verfahren nicht nur enthaarte Häute in Leder umwandeln, sondern auch Felle bearbeiten und zu Pelzen gerben.It has now been found that it is also possible with non-sulfonated or otherwise water-solubilized condensation products. from Phextolen to obtain usable leather with aldehydes or ketones by first removing the pelts with a solution of the condensation product in a highly volatile organic Solvent tanned and then put in water. It turned out to be surprising show that the harmful effects of the organic solvents by the Post-treatment with water can be completely canceled. The beneficial effect This aftertreatment shows up even if it is done with water from the start Dilute organic solvent is used, such as moderately diluted alcohol. You can use this procedure not only to remove hair from the skin Converting leather, but also processing hides and tanning them into furs.

Man hat zwar auch schon vorgeschlagen, die Gerbung tierischer Häute mit kolloidalen wäßrigen Dispersionen von solchen Phenolformaldehyd-Kondensationsprodukten vorzunehmen, die in Wasser unlöslich sind, und dabei als Lösungsmittel für diese freie Phenole, deren Sulfosäuren oder wasserlösliche, Sulfogruppen enthaltende Kondensationsprodukte anzuwenden. Es handelt sich bei diesem bekannten Verfahren also um die Verwendung ganz besonderer Arten von Lösungsmitteln, während im vorliegenden Falle die gebräuchlichen, leicht flüchtigen organischen Lösungsmittel, wie Alkohol, benutzt werden sollen. Im übrigen fehlt bei dem bekannten Verfahren die für das Vorliegende wesentliche Nachbehandlung mit Wasser. Ein Wasserzusatz zur ursprünglichen Lösung würde im übrigen auch nur in ganz geringem Maße möglich sein, weil die in Betracht kommenden Kondensationsprodukte sich nur in konzentriertem Alkohol lösen und schon bei verhältnismäßig geringem Wasserzusatz zur ursprünglichen Lösung unerwünschte Trübung auftritt. Auch bei anderen bekannten Verfahren hat man zwar schon vorgeschlagen, mit wasserlöslichen Produkten zu arbeiten; niemals aber ist von einer Nachbehandlung der gegerbten Blößen die Rede, die zuvor mit dem Kondensationsprodukt in einem organischen Lösungsmittel gegerbt worden sind.It has already been suggested that animal hides be tanned with colloidal aqueous dispersions of such phenol-formaldehyde condensation products that are insoluble in water, and act as a solvent for them free phenols, their sulfonic acids or water-soluble condensation products containing sulfo groups apply. This known method is therefore about the use very special types of solvents, while in the present case the usual, volatile organic solvents such as alcohol should be used. In addition, what is essential for the present is missing in the known method Post-treatment with water. An addition of water to the original solution would otherwise also only possible to a very limited extent be because of that into consideration Coming condensation products dissolve only in concentrated alcohol and already undesirable with relatively little water added to the original solution Turbidity occurs. In other known processes, too, it has already been proposed that to work with water-soluble products; however, there is never any follow-up treatment the tanned pelts, which were previously with the condensation product in an organic Solvent tanned.

Als Kondensationsprodukte im Sinne des vorliegenden Verfahrens lassen sich alle in Wasser unlöslichen, öligen oder festen Produkte verwenden, die aus Phenol oder seinen Homologen durch Behandlung mit Aldehyden oder Ketonen oder Gemischen beider Körperklassen hergestellt werden können.Allow as condensation products in the context of the present process use all water-insoluble, oily or solid products made from Phenol or its homologues by treatment with aldehydes or ketones or mixtures of both body classes can be produced.

Die Nachbehandlung mit Wasser kann derart geschehen, daß man das Leder in Wasser legt und darin kürzere oder längereZeit liegenläßt. Man kann aber auch so verfahren, daß man es nur mit Wasser abspült. Man kann schließlich auch so verfahren, daß man vor der Behandlung mit Wasser mit anderen organischen Flüssigkeiten vorwäscht, von denen jeweils die zuletzt angewandte mit der vorhergehenden mischbar ist. Gegebenenfalls ist die Verdrängung der Gerbstofflösung auch mit Flüssigkeiten. möglich, die nicht mit der Lösung mischbar sind, wie z. B. Benzol und Wasser.The aftertreatment with water can be done in such a way that the leather put in water and leave it for a shorter or longer period of time. But you can too proceed in such a way that it is only rinsed with water. After all, one can also proceed in this way that one pre-washes with other organic liquids before treatment with water, of which the last used can be mixed with the previous one. Possibly is the displacement of the tannin solution even with liquids. possible that not are miscible with the solution, such as. B. benzene and water.

Da sich die Kunstharzlösungen mit Anilinfarbstofferi mischen lassen, ist bei dem vorliegenden Verfahren eine gleichzeitige Gerbung und Färbung möglich.Since the synthetic resin solutions can be mixed with aniline dyes, simultaneous tanning and dyeing is possible with the present process.

Beispiel i. Example i.

Ein. Stück nach dem üblichen Verfahren vorbehandelte und gegebenenfalls durch Behandlung mit Alkohol entwässerte Ziegenblöße wird m eine aus gleichen Teilen 96prozentigen denaturierten Alkohols mit einem wasserunlöslichen öligen Kondensationsprodukt aus Kresol und Formaldehyd hergestellte Lösung ,gelegt und einige Zeit darin gelassen. Dann taucht man das entstandene Leder sofort in Wasser und läßt es in diesem einige Zeit liegen. Man. kann die alkoholische Lösung des Köndensationsproduktes schon mit so viel Wasser versetzen, daß gerade die erste Trübung durch Ausscheidung eintritt. Nennenswerte Mengen Wasser sind hierzu jedoch nicht brauchbar. Je nach der Verdünnung der Lösung des Kondensationsproduktes mit mehr oder weniger Alkohol oder Wasser, nach der Dauer der Einwirkung. auf die Häute oder Felle und nach der kürzeren. oder längeren Nachbehandlung mit Wasser werden Leder mit verschiedenen Eigenschaften erhalten. Nach der durchgeführten Gerbung müssen die üblichen Methoden zur Weiterverarbeitung von Leder angewandt werden.A. Piece pretreated according to the usual procedure and if necessary Goat skin dehydrated by treatment with alcohol becomes one of equal parts 96 percent denatured alcohol with a water-insoluble oily condensation product Solution made from cresol and formaldehyde, placed and left in it for some time. Then you immediately immerse the resulting leather in water and leave it in this some Time lie. Man. Alcoholic solution of condensation product can already add so much water that the first clouding occurs through excretion. However, significant amounts of water cannot be used for this purpose. Depending on the dilution the solution of the condensation product with more or less alcohol or water, according to the duration of the action. on the hides or skins and after the shorter. or Longer aftertreatment with water results in leathers with different properties obtain. After the tanning has been carried out, the usual methods of further processing must be used applied to leather.

Beispiel 2.Example 2.

Ein Stück nach dem üblichen Verfahren vorbehandelte und gegebenenfalls mit Alkohol entwässerte Rinderfellblöße wird in eine aus gleichen Teilen Methylalkohol und eines festen aus Kresol und Aceton .gewonnenen Kondensationsproduktes hergestellte Lösung gelegt und wie in i behandelt.A piece pretreated according to the usual procedure and if necessary Beefskin pelts dehydrated with alcohol are converted into a methyl alcohol made up of equal parts and a solid condensation product obtained from cresol and acetone Solution placed and treated as in i.

Beispiel 3.Example 3.

Entsprechend dem Beispiel i und 2 wird ein Stück Ziegenblöße in eine Lösung gelegt aus 5 Teilen eines nach dem Verfahren der französischen Patentschrift 596071 erhältlichen Kondensationsproduktes aus Phenol, Aceton und Formaldehyd und 95 Teilen denaturierten Alkohols oder statt dessen Methylalkohols. Die Weiterbehandlung geschieht wie oben angegeben.According to Examples i and 2, a piece of goat skin is placed in a solution of 5 parts of a condensation product obtained by the process of French patent 596071 from phenol, acetone and formaldehyde and 95 parts of denatured alcohol or, instead, methyl alcohol. The further processing takes place as indicated above.

Beispiel Wie in den Beispielen i bis 3 wird ein Stück Ziegenblöße mittels einer Lösung von io Teilen eines öligen, wasserunlöslichen Kondensationsproduktes aus Phenol und Formaldehyd und 9o Teilen Methylalkohol oder denaturierten Alkohols gegerbt, der o,2 Prozent Rhodulinorange TN zugesetzt wird. Hierdurch wird die gegerbte Haut gleichzeitig angefärbt.Example As in Examples i to 3, a piece of goat skin is used by means of a solution of 10 parts of an oily, water-insoluble condensation product from phenol and formaldehyde and 90 parts of methyl alcohol or denatured alcohol tanned, to which 0.2 percent Rhodulinorange TN is added. This is the tanned Skin stained at the same time.

Claims

PATENT CLAIMS: i. Method of tanning animal hides by treating of skin pelts or hairless pelts with solutions of condensation products from phenols and aldehydes or ketones or mixtures of both body classes in easy volatile organic solvents such as alcohol, characterized in that the pelts or skins pretanned in this way are treated with water for a shorter or longer period of time.

2. The method according to claim i, characterized in that the aftertreatment with Water or other liquids directly connected to the actual tanning process will.

3. The method according to claim i, characterized in that part of the Add water to the tanning solution from the start.