DE4319505A1 - Wendeschneidplatte - Google Patents
WendeschneidplatteInfo
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Description
Die Schneidkante an Wendeschneidplatten, die in Dreh
meißeln oder Fräswerkzeugen eingesetzt werden, unter
liegt einer Vielzahl unterschiedlicher Verschleißarten.
Eine Verschleißart besteht darin, daß allmählich Mate
rial der Freifläche abgetragen wird, und zwar beginnend
an der Schneidkante, wobei sich im Laufe der Zeit diese
dadurch sichtbar werdende Verschleißmarke immer weiter
über die Freifläche hinzieht. Im Bereich des Freiflächenverschleißes
ist der Freiwinkel negativ, weshalb
mit fortschreitendem Freiflächenverschleiß die erfor
derliche Schnitt- und Vorschubkraft ansteigt. Sobald die
Verschleißmarke ein bestimmtes Maß erreicht hat, die etwa
bei 0,3 bis 0,5 mm, gemessen ab der Schneidkante liegt,
wird die Wendeschneidplatte als verschlissen angesehen
und durch eine neue ersetzt.
Die Strecke, die bis zum Lebensdauerende der Schneid
kante von dem Werkzeug im Eingriff mit einem Werkstück
zurückgelegt wird, wird üblicherweise als Standstrecke
bezeichnet. Die Standstrecke ließe sich grundsätzlich bei
sonst gleichem Materialverhältnissen dadurch verbessern,
daß der Schneidenkeilwinkel vergrößert wird, weil da
durch die Schneidenkante mehr Material enthält und es
entsprechend länger dauert, bis die Verschleißgrenze
erreicht ist. Allerdings geht ein vergrößerter Schnei
denkeilwinkel zu Lasten des Freiwinkels und/oder des
Spanwinkels, wodurch die Schnittkraft und/oder die Vor
schubkraft ansteigt. Beides ist unerwünscht, weshalb
die Schneidengeometrie immer ein Kompromiß aus Schnitt- und
Vorschubkräften einerseits und Standstrecke anderer
seits ist.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der
Erfindung, eine Schneidplatte zu schaffen, die bei an
sonsten gleicher Schneidengeometrie eine längere Stand
strecke aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Schneidplat
te mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Bei der neuen Schneidplatte bildet nicht mehr der gesamte,
sich an die Schneidkante anschließende Bereich der Sei
tenwandanordnung die Freifläche, sondern nur jener Teil,
der zwischen der Schneidkante und dem in der Seitenwand
anordnung vorgesehenen Rücksprung liegt. Durch diese Maß
nahme wird erreicht, daß der Freiflächenverschleiß, ge
messen in Richtung senkrecht zu der Schneidkante, auf
den Bereich zwischen der Schneidkante und dem Rücksprung
begrenzt ist. Somit bleibt die Vorschubkraft über eine
wesentlich längere Standstrecke, verglichen mit einer
Schneidplatte ohne den Rücksprung, innerhalb bestimmter
Maximalgrenzen, weil zunächst einmal das Material der
durch den Rücksprung definierten Leiste abgetragen wird
und dann noch das Material zur Verfügung steht, wie es
beim Verschleiß einer normalen Schneidplatte ohne den
Rücksprung möglich bzw. vorhanden ist. Es leuchtet ohne
weiteres ein, daß durch die Wahl der Tiefe des Rück
sprungs in weiten Grenzen die Standwegverlängerung variiert
werden kann, wobei mit zunehmender Tiefe des Rücksprungs
die Schneidkante wegen der stärkeren Ausladung an Stabi
lität einbüßt. Allerdings ist insbesondere beim Schlich
ten, wo mit kleinen Schnittkräften gearbeitet wird, ohne
weiteres eine größere Ausladung möglich, verglichen mit
Schruppoperationen, die wegen der großen Spandicke große
Schnittkräfte senkrecht zu der Schneidkante entstehen
lassen.
Je nach Anwendungsgebiet der Schneidplatte kann der
Rücksprung etwa parallel zu der Schneidkante verlaufen
oder es kann sich die Breite der durch den Rücksprung
definierten Leiste längs der Schneidkante verändern.
Insbesondere dann, wenn die Schneidplatte aus einem Hart
stoff besteht, ist es günstig, wenn der Übergangsbereich
zwischen der Freifläche und der an den Rücksprung an
grenzende Bereich der Seitenwandanordnung, der bis zu
der Rückseite führt, abgeschrägt ausgeführt ist, wodurch
scharfkantige Übergänge, die zu Ausbrüchen neigen, weit
gehend vermieden sind.
Zweckmäßigerweise ist die Breite der Freifläche, gemes
sen in Richtung senkrecht zu der Schneidkante, vorzugs
weise etwa gleich der maximal gewünschten Verschleißmar
kenbreite bzw. bei geneigter Übergangsfläche etwas klei
ner, damit auch während des Abtrags der Übergangsfläche
keine unerwünscht großen Vorschubkräfte zustandekommen.
In Zahlen ausgedrückt, bedeutet dies, daß die Breite der
Freifläche, wiederum gemessen senkrecht zu der Schneid
kante, zwischen ca. 0,1 mm bis 1 mm beträgt. Die Tiefe
des Rücksprungs hingegen ändert sich mit dem Einsatzge
biet der Schneidplatte und ist zweckmäßigerweise min
destens 0,05 mm groß. Als Tiefe des Rücksprungs wird
dabei jener Abstand angesehen, den die an der Übergangs
fläche liegende Kante der Freifläche gegenüber einer
Ebene hat, die die Seitenwandanordnung, ausgehend von
der Übergangsfläche in Richtung auf die Oberseite ver
längert, und zwar so, daß an der Übergangsstelle von
der Seitenwandanordnung auf die gedachte Fläche ein
stetiger, d. h. knickfreier bzw. tangentialer Übergang
zustandekommt.
Da es bei Schneidplatten, die an mehreren winklig zuein
ander verlaufenden Schneidkanten gleichzeitig Material ab
tragen, wünschenswert ist, wenn alle Schneidkanten etwa
gleichzeitig verschlissen sind, d. h. dieselbe Standstrecke
aufweisen, kann es zweckmäßig sein, diesen die Leiste
definierenden Rücksprung weitgehend längs dem gesamten
Umfang der Schneidplatte, die dann eine Wendeschneid
platte sein kann, fortzusetzen. Es kann aber auch zweck
mäßig sein, diesen Rücksprung nur bei einigen Schneid
kanten aller an der Schneidplatte ausgebildeten Schneid
kanten vorzusehen, wenn dies beispielsweise aus Gründen
der Befestigung der Schneidplatte in dem Werkzeuggrund
körper von Vorteil ist.
Auch bei der Verwendung sogenannter runder und somit ke
gelstumpfförmiger Schneidplatten bietet die neue Ausge
staltung der Seitenwandanordnung erhebliche Vorteile.
Selbstverständlich sind bei der neuen Ausgestaltung der
Seitenwandanordnung mit Rücksprung alle bei Schneidplat
ten üblichen Freiwinkel, bezogen auf die Plattengeometrie
möglich, d. h. der Freiwinkel kann, bezogen auf die
Schneidplatte 0° groß sein, womit eine Neutralplatte
entsteht oder der Freiwinkel kann positiv, d. h. größer
als 0° sein. Grundsätzlich ist es sogar denkbar, bei
der neuen Schneidplatte eine Freifläche mit negativem
Freiwinkel vorzusehen, womit bei der Schneidplatte die
Vorschubkräfte über die gesamte Standstrecke nahezu kon
stant sind und nicht in einem beim Beginn des Einsatzes
liegenden Abschnitt deutlich kleiner sind als im späteren
Betrieb.
Genauso gut ist es möglich, den Freiwinkel der Freifläche
bei der neuen Schneidplatte längs der Schneidkante, also
längs der Seitenwandanordnung kontinuierlich oder sprung
haft zu verändern.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegen
standes der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine Wendeschneidplatte in einer perspektivischen
Darstellung,
Fig. 2 einen Schnitt durch die Wendeschneidplatte nach
Fig. 1, längs der Linie II-II der Fig. 1,
Fig. 3 die Darstellung der Wendeschneidplatte aus Fig. 2,
unter Veranschaulichung des fortschreitenden Ver
schleißes im Bereich der Freifläche und
Fig. 4 eine runde Wendeschneidplatte gemäß der Erfin
dung, in perspektivischer Darstellung.
Die Fig. 1 und 2 zeigen eine viereckige Wendeschneidplat
te 1 mit etwa pyramidenstumpfförmiger Gestalt. Die Wende
schneidplatte 1 weist eine ebene Grundfläche 2 und eine
davon beabstandete Oberseite 3 auf. Zwischen der Grund
fläche 2 und der Oberseite 3 erstreckt sich eine Seiten
wandanordnung 4, die sich aus insgesamt vier paarweise
zueinander parallelen Seitenflächen 5, 6 zusammensetzt.
Wegen der paarweisen Anordnung gibt es zu der langen
Seitenfläche 5 eine entsprechend punktsymmetrische, dem
Betrachter von Fig. 1 abgekehrte Seitenfläche, ebenso
wie ein Gegenstück zu der Seite 6 vorhanden ist. Die
Seitenflächen 5, 6 stoßen jeweils an verrundeten Ecken
7 aneinander.
Mittig durch die Wendeschneidplatte 1 führt eine Befesti
gungsöffnung 7 hindurch, in die zur Anbringung der Wende
schneidplatte 1 in einem entsprechenden Plattensitz eine
Befestigungsschraube einzuführen ist.
Der Übergang von den Seitenflächen 5, 6 zu der Oberseite
3 bildet Schneidkanten 9, die im Bereich der Seitenflä
chen 5, 6 Hauptschneiden und im Bereich der verrundeten
Ecken 7 Nebenschneiden sind.
Die Struktur der Seitenflächen ergibt sich aus Fig. 2.
Um das Erfindungswesentliche erkennen zu können, ist der
Maßstab in Fig. 2 gegenüber der Darstellung in Fig. 1 ver
zerrt.
Hiernach besteht die Seitenfläche 5 bzw. 6 aus einem
bei der Grundfläche 2 beginnenden geraden Abschnitt 11,
der an einem Knick 12 in eine Übergangsfläche 13 über
geht. Die Übergangsfläche 13 endet an einem Knick 14,
von wo aus eine weitere Fläche 15 bis zu der Schneid
kante 9 führt. Die Fläche 15 stellt für die Schneid
kante 9 die Freifläche dar.
Wie die Figur erkennen läßt, ist die Freifläche 15 gegen
über einer gedachten Verlängerung des Seitenflächenab
schnittes 11 erhaben, mit anderen Worten, die Seiten
flächen 5, 6 enthalten einen von den Knicken 12, 14 und
der Übergangsfläche 13 gebildeten Rücksprung, so daß ober
halb des Knicks 12 auf der gedachten Verlängerung des
Seitenflächenabschnittes 11, der durch eine gestrichelte
Linie 16 veranschaulicht ist, eine Leiste 17 entsteht.
Der Rücksprung entsprechend der Übergangsfläche 13 ver
läuft etwa parallel zu der Schneidkante 9 und die Breite
der Freifläche 15, die durch einen Doppelpfeil 18 gekenn
zeichnet ist und sich von der Schneidkante 9 bis zu
dem Knick 14, an dem der Rücksprung beginnt, erstreckt,
entspricht etwa der Breite der Verschleißmarke auf der
Freifläche einer nach dem Stand der Technik, also ohne
den Rücksprung hergestellten Wendeschneidplatte, jeweils
bezogen auf die gewünschte Bearbeitungsqualität, die
Schnitt- und die Vorschubkräfte und das verwendete Ma
terial. In Millimetern ausgedrückt, bedeutet dies eine
Breite zwischen 0,05 mm und 1 mm.
Die Tiefe des Rücksprungs, gemessen als der Abstand des
Knicks 14 von der Geraden oder Fläche 16, die an dem
Knick 12 den Seitenflächenabschnitt 11 stetig fortsetzt,
und der in der Fig. 2 mit 19 bezeichnet ist, ergibt
sich aus der gewünschten Standwegverbesserung und der
einzuhaltenden Fertigkeit. Die Tiefe 19 des Rücksprungs
kann zwischen 0,03 und 1,5 mm, vorzugsweise zwischen
0,05 und 0,5 bis 0,9 mm betragen.
Der Freiwinkel der Freifläche 15, gemessen als Winkel
gegenüber der Senkrechten, auf einer durch die Grund
fläche 2 definierten Ebene wird, wie bei Wendeschneid
platten nach dem Stand der Technik bemessen und richtet
sich nach dem Einsatzgebiet der Wendeschneidplatte 1
und dem jeweils zu zerspanenden Werkstoff.
In Fig. 2 ist eine Wendeschneidplatte 1 veranschaulicht,
bei der der Freiwinkel 0° beträgt, d. h. die Wendeschneid
platte 1 muß zum Erzielen eines positiven Freiwinkels
entsprechend negativ gebettet werden.
Wie die Fig. 1 erkennen läßt, folgt dort zwar der Rück
sprung im wesentlichen der Kontur der Schneidkante 9, d. h.
die Freifläche 15 ist überall gleich breit; es ist aber
auch möglich, abweichend von der Darstellungsform, die
Breite der Freifläche 15 längs der Schneidkante 9 zu
variieren und beispielsweise im Bereich der Seitenfläche
6 eine andere Breite vorzusehen als im Bereich der Seiten
fläche 5. Schließlich muß die Freifläche 15 nicht not
wendigerweise eben sein, sondern es kann sich der Frei
winkel der Freifläche 15 auch längs der Schneidkante 9
ändern, was insbesondere bei der Verwendung in Schaft
fräsern von Vorteil ist.
Schließlich besteht die Möglichkeit, die Schneidkante 9
nicht als gerade Kante auszuführen, sondern entsprechend
der Struktur der Oberseite 3 mehr oder weniger geschwungen
auszuführen. Auch in diesem Falle kann die Leiste 17 ver
wendet werden.
Die Oberseite 3 der Wendeschneidplatte 1 ist in bekannter
Weise gestaltet und es ist in den Figuren lediglich bei
spielhaft eine gebräuchliche Ausführungsform dargestellt.
Hiernach beginnt an der Schneidkante 9 eine ebene Fasen
fläche 21, die in einem Abstand von ca. 0,1 mm bis 0,2 mm
in eine Mulde 22 übergeht. Die Mulde 22 stößt in Rich
tung auf das Innere der Oberseite 3 an eine ebene Plateau
fläche 23 an, in der sich die Durchgangsbohrung 8 befin
det. Die Fasenfläche 21 zusammen mit der Mulde 22 bildet
in bekannter Weise die Spanfläche zur Formung des Spans.
Die Wirkungsweise der neuen Freiflächengeometrie ist
nachfolgend anhand von Fig. 3 erläutert.
Wenn beim Einsatz der neuen Wendeschneidplatte 1 infolge
der spanabhebenden Bearbeitung die zunächst, abgesehen
von einer werksseitigen Verrundung möglichst eckige
Schneidkante 8 abgetragen bzw. abgeschliffen wird, er
gibt sich zunächst eine Kontur, wie sie durch eine ge
strichelte Linie 24 dargestellt ist. Dabei ist die
Schnittlinie zwischen der Fläche 24 mit der Fasenfläche
21 dann die aktuelle wirksame Schneidkante 9′, während
am unteren Ende die durch den Abrieb entstandene Fläche
24 in die ursprüngliche Freifläche 15 übergeht, und
zwar deutlich oberhalb des Knicks 14.
Mit weiterer Abnutzung wandert die Fläche 24 in Richtung
auf den Mittelpunkt der Wendeschneidplatte 1. Durch eine
weitere strichpunktierte Linie 25 sei eine Momentauf
nahme einer dann vorhandenen Plattengeometrie veranschau
licht. Diese strichpunktierte Linie 25, die wiederum der
durch die Abnutzung entstandenen Freifläche entspricht,
endet an ihrem oberen Ende etwa in der Mitte der gezeig
ten Fasenfläche 21 und reicht unten gerade bis zu dem
Knick 14. Mit anderen Worten, die durch die strichpunktier
te Linie 25 repräsentierte Verschleißmarke hat nun etwa
die Größe erreicht, bei der bei einer Wendeschneidplatte
nach dem Stand der Technik die Verschleißgrenze erreicht
wäre, weil ab diesem Punkt die Vorschubkraft zu stark
ansteigen würde, denn die Verschleißmarke würde entspre
chend der Neigung des Seitenflächenabschnittes 11 bzw.
dem Freiwinkel der ursprünglichen Freifläche 15 im Falle
einer neutralen Platte schnell weiter zunehmen. Nicht
jedoch bei der Erfindung, weil dort ab dem Knick 14 der
Rücksprung beginnt und sich somit die Verschleißmarke nur
entsprechend der Neigung der Übergangsfläche 13 weiter
verbreitert, wenn der Verschleiß von der Linie 25 sich
in Richtung zur Plattenmitte und damit in Richtung auf
eine gestrichelte Linie 26 verlagert. Obwohl sich die
mit dem Werkstück in Eingriff stehende Fläche entspre
chend der Linie 26 von der Linie 25 etwa genauso weit
entfernt hat, wie es dem Abstand zwischen der Linie 24
und der Linie 25 entspricht, ist die Verschleißmarke,
die auf der entsprechenden Seitenwand 5, 6 zu sehen
ist, gegenüber dem Zustand entsprechend der Linie 25
nicht nennenswert breiter geworden, womit die Vorschub
kraft auch nur entsprechend geringfügig angestiegen ist.
Sinngemäß kann nun die Wendeschneidplatte 1 weiter abge
nutzt werden und es verlagert sich die Kontaktfläche zwi
schen der Wendeschneidplatte 1 und dem Werkstück bis
zu einer gestrichelten Linie 27, die an ihrem unteren
Ende immer noch die Übergangsfläche 13 schneidet.
Aus der schematischen Darstellung der Fig. 3 ist deutlich
zu erkennen, daß bei einer Wendeschneidplatte nach dem
Stand der Technik die Lebensdauer etwa dann erreicht ist,
wenn die Wendeschneidplatte bis zu der Linie 25 abgetra
gen ist. Bei der durch den Rücksprung und somit mit der
Leiste 17 versehenen neuen Wendeschneidplatte 1 ist hin
gegen eine wesentlich größere Lebensdauer und damit
Standstrecke zu erreichen, weil die Wendeschneidplatte 1
ohne weiteres bis über die Verschleißmarke entsprechend
der Linie 25 hinaus verwendet werden kann, da nach wie
vor die Breite der Verschleißmarke auf der Seitenfläche
5 bzw. 6 innerhalb des von dem Anwender vorgesehenen Be
reiches bleibt. Erst wenn schließlich die Abnutzung der
Wendeschneidplatte so weit fortgeschritten ist, daß eine
zu der Linie 27 parallel verlaufende und noch weiter zum
Inneren der Wendeschneidplatte 1 hin verlagerte Fläche
entsteht, die bei dem Knick 12 in den Seitenflächenab
schnitt 11 übergeht, ist die neue Wendeschneidplatte 1
verbraucht, denn von nun an würde sie sich so verhalten
wie eine Wendeschneidplatte nach dem Stand der Technik,
allerdings bereits dann, wenn dort ein Verschleiß ent
sprechend der Linie 25 entstanden ist.
Die Neigung, die die Übergangsfläche 13 gegenüber einer
Senkrechten auf die Grundfläche 2 hat, sollte im Sinne
der Erfindung möglichst nahe bei 90° gewählt werden. Da
jedoch solche Übergangsflächen bei gesinterten Hartme
tallwendeschneidplatten schwer herzustellen sind, ist
es vorteilhaft, wenn die Übergangsfläche 13 nicht parallel
zu der Grundfläche 2, sondern in einem spitzen Winkel
geneigt verläuft, um ausbruchgefährdete Übergänge an den
Knickstellen 12 und 14 zu vermeiden.
Die Tiefe des Rücksprungs 19 richtet sich dagegen aus
schließlich nach der Bruchfestigkeit, die notwendig ist.
Je weiter die Leiste 17 auskragt, umso größer ist selbst
verständlich die Verlängerung der Standstrecke der neuen
Wendeschneidplatte 1 gegenüber einer Wendeschneidplatte
nach dem Stand der Technik. Dafür wird unter Umständen
die Bruchfestigkeit im Bereich der Schneidkante 9 ver
mindert, weshalb die Auskragung und somit die Tiefe 19
der Leiste 17 entsprechend zurückgenommen werden muß.
Obzwar in Fig. 2 die Darstellung so gewählt ist, daß die
Verlängerung 16 des Seitenflächenabschnittes 11 durch
die Schneidkante 9 der jungfräulichen Wendeschneidplatte
1 verläuft, muß diese Bedingung zum Erzielen der oben
beschriebenen Vorteile nicht eingehalten werden. Es liegt an
den sonstigen Sitzbedingungen für die Wendeschneidplatte
1, ob die Verlängerung 16 links oder rechts von der
Schneidkante 9, bezogen auf die Darstellung von Fig. 2,
vorbeigeht.
Die erfindungsgemäße Seitenflächengeometrie ist, wie Fig. 4
erkennen läßt, auch auf kegelstumpfförmige runde Wende
schneidplatten 1 anwendbar. Hierbei führt die durch den
Rücksprung entsprechend der Übergangsfläche 13 begrenzte
Freifläche 15 parallel zu der Schneidkante 9 verlaufend
um den ganzen Umfang der Wendeschneidplatte 1 herum.
Die Seitenwandstruktur ist im übrigen entsprechend der
Seitenwandstruktur gemäß den Fig. 1 bis 3 ausgeführt.
Claims (16)
1. Schneidplatte (1) , die eine im wesentlichen kegel
stumpf- oder pyramidenstumpfförmige Gestalt aufweist,
insbesondere Wendeschneidplatte
mit einer im wesentlichen ebenen Grundfläche (2),
mit einer von der Grundfläche (2) beabstandeten ebe nen oder strukturierten Oberseite (3),
mit einer zwischen der Grundfläche (2) und der Ober seite (3) sich erstreckenden Seitenwandanordnung (4), die zumindest in einem längs der Schnittlinie der Seitenwandanordnung (4) mit der Oberseite (3) sich erstreckenden Abschnitt mit der Oberseite (3) eine Schneidkante (9) bildet, und
mit einem zumindest in dem Abschnitt der Seitenwand anordnung (4) in der Seitenwandanordnung (4) enthal tenen Rücksprung (13), der zumindest angenähert dem Verlauf der Schneidkante (9) folgt und ausgehend von der Schneidkante (9) eine zumindest angenähert der Kontur der Schneidkante (9) folgende Leiste (17) ent stehen läßt, die gegenüber einem in Richtung auf die Grundfläche (2) sich erstreckenden Bereich der Sei tenwandanordnung (4) in diesem Abschnitt erhaben ist und deren in dieselbe Richtung weisende Fläche (15) wie die Seitenwandanordnung (4) die Freifläche der Schneidplatte (1) bildet.
mit einer im wesentlichen ebenen Grundfläche (2),
mit einer von der Grundfläche (2) beabstandeten ebe nen oder strukturierten Oberseite (3),
mit einer zwischen der Grundfläche (2) und der Ober seite (3) sich erstreckenden Seitenwandanordnung (4), die zumindest in einem längs der Schnittlinie der Seitenwandanordnung (4) mit der Oberseite (3) sich erstreckenden Abschnitt mit der Oberseite (3) eine Schneidkante (9) bildet, und
mit einem zumindest in dem Abschnitt der Seitenwand anordnung (4) in der Seitenwandanordnung (4) enthal tenen Rücksprung (13), der zumindest angenähert dem Verlauf der Schneidkante (9) folgt und ausgehend von der Schneidkante (9) eine zumindest angenähert der Kontur der Schneidkante (9) folgende Leiste (17) ent stehen läßt, die gegenüber einem in Richtung auf die Grundfläche (2) sich erstreckenden Bereich der Sei tenwandanordnung (4) in diesem Abschnitt erhaben ist und deren in dieselbe Richtung weisende Fläche (15) wie die Seitenwandanordnung (4) die Freifläche der Schneidplatte (1) bildet.
2. Schneidplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Rücksprung (13) zu der Schneidkante (9)
im wesentlichen parallel verläuft.
3. Schneidplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Rücksprung eine Übergangsfläche (13)
aufweist, die die Freifläche (15) mit dem an die
Grundfläche (2) angrenzenden Bereich (11) der Seiten
wandanordnung (4) verbindet, und daß die Übergangs
fläche (13) zu der Grundfläche (2) etwa parallel ver
läuft.
4. Schneidplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Rücksprung eine Übergangsfläche (13)
aufweist, die die Freifläche (15) mit dem an die
Grundfläche (2) angrenzenden Bereich (11) der Seiten
wandanordnung (4) verbindet, und daß die Übergangs
fläche (13) gegenüber der Grundfläche (2) geneigt
verläuft.
5. Schneidplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Rücksprung eine Übergangsfläche (13)
aufweist, die die Freifläche (15) mit dem an die
Grundfläche (2) angrenzenden Bereich (11) der Seiten
wandanordnung (4) verbindet, und daß die Übergangs
fläche (13) nicht gerade ist.
6. Schneidplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Breite der Freifläche (15) gemessen in
Richtung senkrecht zu der Schneidkante (9) etwa der
Größe der zulässigen Verschleißmarke, gemessen in
derselben Richtung, entspricht.
7. Schneidplatte nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Breite der Freifläche (15) zwischen 0,05
mm und 1,0 mm beträgt.
8. Schneidplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Tiefe des Rücksprungs (13) zumindest so
groß ist wie der am Ende der Lebensdauer auftretende
Versatz der Schneidkante (9) gemessen an der Obersei
te einer ohne den Rücksprung (13) ausgeführten
Schneidplatte.
9. Schneidplatte nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, daß die Tiefe des Rücksprungs (13) zwischen 0,02
mm und 1,5 mm vorzugsweise zwischen 0,03 und 0,5 bis
0,9 mm liegt.
10. Schneidplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Leiste (17) zumindest fast vollständig
um die die Schneidplatte längs der Seitenwandanord
nung (4) herumführt.
11. Schneidplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß sie eine drei oder mehreckige Schneidplatte
ist, an deren Nebenschneiden Ecken ausgebildet sind,
und daß auch an den Nebenschneiden der eine Leiste
(17) definierende Rücksprung (13) enthalten ist.
12. Schneidplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Winkel, den die Freifläche (15) mit der
Grundfläche (2) einschließt näher bei 90° liegt als
der Winkel den die Seitenwandanordnung (4) in dem Ab
schnitt mit dem Rücksprung (13) und somit kleiner ist
als der Winkel gemessen zwischen der Grundfläche (2)
und dem zwischen der Grundfläche (2) und dem Rück
sprung (13) liegenden Flächenbereich.
13. Schneidplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Freiwinkel der Freifläche (15) der Lei
ste (17) 0° beträgt.
14. Schneidplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Freiwinkel der Freifläche (15) der Lei
ste (17) größer als 0° ist.
15. Schneidplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Freiwinkel der Freifläche (15) der Lei
ste (17) negativ ist.
16. Schneidplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß sich der Winkel gemessen zwischen der Grund
fläche (2) und dem zwischen der Grundfläche (2) und
dem Rücksprung (13) liegenden Flächenbereich längs
eines Abschnitts der Seitenwandanordnung (4) verän
dert.
Priority Applications (8)
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---|---|---|---|
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