DE4318533A1 - Bipolare Elektrolysezelle - Google Patents
Bipolare ElektrolysezelleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine neue bipolare Elektrolysezelle,
die einen sehr geringen Leitungswiderstand aufweist, bei der
es leicht möglich ist, eine verbrauchte Anode zu ersetzen,
und die beim Auftreten von Störungen nur sehr geringen Scha
den nimmt.
Die Verwendung einer solchen bipolaren Elektrolysezelle ver
mindert die für die Elektrolyse notwendige Zellenspannung,
erleichtert das Ersetzen der Anode, wenn sie sich in ihren
Gebrauchseigenschaften verschlechtert hat und vereinfacht
beim Auftreten von Störungen die Reparatur der Elektrolyse
zelle.
Zur industriellen Elektrolyse von z. B. Salzsole sind ver
schiedene Arten von Aufbauten für Elektrolysezellen bekannt.
Bei der industriellen Elektrolyse ist eine Verringerung der
benötigten Spannung selbstverständlich wichtig. Es ist daher
wünschenswert, daß der Leitungswiderstand der Elektrolyse
zelle gering ist. Weiterhin ist es wünschenswert, daß die
Elektrolysezelle so konstruiert ist, daß die Anode leicht
ersetzt werden kann, wenn sich ihre Leistungseigenschaften,
z. B. aufgrund von Zersetzung oder Beschädigung verschlech
tert haben. Es ist daher wünschenswert, daß eine Elektroly
sezelle so konstruiert ist, daß sie möglichst geringen Scha
den nimmt, wenn Störungen auftreten.
Der nächstliegende Stand der Technik wird im folgenden unter
Bezugnahme auf eine bei der Elektrolyse einer wäßrigen Alka
lichloridlösung verwendeten Elektrolysezelle beschrieben.
In dem Verfahren, das im allgemeinen als "Ionenaustauscher
membran-Salzelektrolyseverfahren" ("ion-exchange membrane
salt electrolysis" method) bezeichnet wird, wird eine Salz
sole unter Verwendung einer fluorhaltigen Kationenaustau
schermembran elektrolysiert, wodurch sich an der Anode Chlor
und an der Kathode Natronlauge und Wasserstoff bildet. Es
ist bekannt, daß dieses Verfahren eine höhere Energieaus
beute erreicht und Natronlauge höherer Reinheit erzeugt, als
das übliche Quecksilber- oder Diaphragmaverfahren.
In jüngerer Zeit wurde Energieeinsparung immer wichtiger, so
daß es immer bedeutender wird, bei der Salzelektrolyse mit
tels der Ionenaustauschermembranverfahren eine noch höhere
Energieausbeute zu erreichen. Es wurde daher eine Technik
entwickelt, mit deren Hilfe Salzelektrolyse mit einer nied
rigeren elektrischen Spannung und/oder einer höheren
Stromausbeute durchgeführt werden kann.
Üblicherweise wird die Salzelektrolyse bei einer elektri
schen Spannung durchgeführt, die um ein Volt oder mehr über
dem theoretischen Wert der Zellenspannung von etwa 2,2 Volt
liegt. Es ist bekannt, daß dies auf die Überspannungen an
der Anode und an der Kathode und auf die verschiedenen Wi
derstände, wie den Membranwiderstand, den Lösungswiderstand
und den Leitungswiderstand zurückzuführen ist. Um eine Ver
ringerung der Zellenspannung zu erreichen, ist es daher
wichtig, eine Verringerung der Anodenüberspannung, der Ka
thodenüberspannung, des Membranwiderstandes, des Lösungswi
derstandes und des Leitungswiderstandes der Elektrolysezelle
zu erzielen.
Zur Zeit wird im Stand der Technik eine Elektrode auf Titan
grundlage als Anode verwendet, die mit einem Katalysator be
schichtet ist, der eine niedrige Chlorüberspannung aufweist,
wie z. B. Rutheniumoxid.
Als Kathode werden verschiedene Elektroden mit einer niedri
gen Wasserstoffüberspannung verwendet. Durch diese Techniken
konnten die Anoden- und Kathodenüberspannungen weitgehend
beseitigt werden.
Da die katalytische Aktivität der Anode sich mit fortschrei
tender Elektrolyse graduell verschlechtert, ist es notwen
dig, nach längerer Anwendung den Elektrodenkatalysator durch
einen neuen auszutauschen. Üblicherweise wird für diesen
Austausch die Anode durch eine neue ersetzt.
Als Kationenaustauschermembran wird eine fluorhaltige Katio
nenaustauschermembran verwendet, die aus einem Körper aus
Fluorharz in Verbindung mit Carbonsäure und/oder Sulfonsäu
regruppen als stationäre Ionen besteht. Die Membran wurde
bezüglich der Reduzierung der Zellenspannung, der Stromaus
beute und der Haltbarkeit verbessert, und als Ergebnis er
hielt man eine Membran mit erheblicher Verringerung des Mem
branwiderstandes und Verbesserung der Stromausbeute.
In jüngerer Zeit waren daher alle Versuche, Elektrolysezellen
zu verbessern, darauf gerichtet, die Lösungs- und Leitungswi
derstände, beispielsweise durch ein verbessertes elektroly
tisches Verfahren und eine verbesserte Elektrolysezelle, zu
verringern. Um den Lösungswiderstand zu verringern, wurde
ein Verfahren vorgeschlagen, bei dem die Kathode und die
Anode während der Elektrolyse so nahe wie möglich aneinander
positioniert sind. Das bedeutet, daß die Anode und die Ka
thode jeweils sehr nahe an der Membran liegen. Um das An
steigen der Zellenspannung aufgrund von Blasen zu mildern,
die während der Elektrolyse gebildet werden und sich an die
Membranoberfläche anhaften, wird üblicherweise eine Membran
verwendet, die einer Behandlung unterzogen wurde, so daß die
Blasen auf der Anoden- und/oder Kathodenseite der Membran
oberflächen nicht mehr anhaften (bubble-opening treatment).
Industriell angewendete Elektrolysezellen können grob in mo
nopolare und dipolare Arten unterteilt werden. Im Vergleich
zu den monopolaren Arten weisen die bipolaren Elektrolyse
zellen eine Reihe von Vorteilen auf. Ihr Aufbau kann bei
spielsweise verhältnismäßig einfach sein, da nicht jede
Zelle einzeln verkabelt werden muß. Weiterhin können bei
spielsweise kompakte und preiswerte Gleichrichter und Sam
melschienenleiter verwendet werden, da kein hoher Strom er
forderlich ist. Vom industriellen Standpunkt ist es daher
ein großer Vorteil, in bipolaren Elektrolysezellen eine Ver
ringerung des Leitungswiderstandes zu erreichen.
Der Leitungswiderstand hängt in großem Maße beispielsweise
von der Konstruktion und dem Material der Elektrolysezelle
ab. Das bedeutet, daß der Leitungswiderstand von dem Weg ab
hängt, den der Strom in der Elektrolysezelle nimmt und von
dem spezifischen Widerstand des Materials der Elektrolyse
zelle im Stromweg. Es ist daher möglich, eine Verringerung
des Leitungswiderstandes zu erzielen, indem der Stromweg so
kurz wie möglich gemacht wird und/oder indem ein Material
mit einem möglichst geringen spezifischen Widerstand für die
stromführenden Teile der Zelle verwendet wird.
Bei Elektrolysezellen für die Chloralkalielektrolyse tritt
jedoch eine Schwierigkeit auf. Während es möglich ist, die
Kathode aus einem Material mit einem möglichst geringen spe
zifischen Widerstand, wie z. B. Nickel oder eine Legierung
auf Eisenbasis herzustellen, wird die Anode üblicherweise
aus einem Material, wie z. B. Titan oder einer Legierung auf
Titanbasis hergestellt, da diese Materialien zwar einen ver
hältnismäßig großen spezifischen Widerstand aufweisen, aber
gegenüber Chlorgas weitgehend beständig sind. Weiterhin wird
in einer herkömmlichen bipolaren Elektrolysezelle eine im
wesentlichen flache Titanplatte für die anodenseitige Trenn
wand verwendet und Trennwand und die Anode sind elektrisch
und mechanisch miteinander durch leitende Rippen aus Titan
verbunden. Weiterhin wird im allgemeinen ein Zwischenraum
von 30 bis 50 mm zwischen der Anode und der anodenseitigen
Trennwand benötigt, damit in der Anodenkammer ein Durchlaß
ist, so daß sich eine einheitliche Lösung bilden kann und
damit das erzeugte Chlorgas aus der Elektrolysezelle abge
leitet werden kann.
In einer herkömmlichen bipolaren Elektrolysezelle erfolgt
daher eine Erhöhung der Spannung aufgrund des sogenannten
Leitungswiderstandes, wenn der Strom auf der Anodenseite
durch die leitenden Rippen, die einen großen spezifischen
Widerstand haben, fließt. Im Hinblick darauf wird eine bipo
lare Elektrolysezelle benötigt, bei der insbesondere der
Leitungswiderstand auf der Anodenseite verringert ist.
In der JP-A-58-71382 wird daher eine Elektrolysezelle vorge
schlagen, bei der die Anoden- und Kathodenkammern aus einer
dünnen Platte aus einem korrosionsbeständigem Metall mit
einer geriffelten Oberfläche bestehen, damit der Leitungswi
derstand der Elektrolysezelle verringert wird.
Figur 4 und 5 auf Seite 5 der vorstehend zitierten Druck
schrift zeigen jeweils einen Aufriß einer Elektrolysezelle
nach einer derart bevorzugten Ausführungsform. Die elektri
sche Verbindung zwischen den Kathoden- und Anodenkammern der
Elektrolysezelle wurde durch Druckschweißen hergestellt, wo
durch der Spannungsverlust vermieden wurde, der bei Verwen
dung eines Leiters aufgetreten wäre. Außerdem, da die Anode
direkt mit den vorstehenden Teilen der anodenseitigen Trenn
wand verbunden ist, wird der Spannungsverlust, der bei Ver
wendung von leitenden Rippen aufgetreten wäre, verhindert.
Gemäß der vorstehenden Druckschrift wurde daher eine wesent
liche Verringerung des sogenannten Leitungswiderstandes er
zielt.
Bei Verwendung der vorstehend beschriebenen Elektrolysezelle
zur Elektrolyse eines Alkalichlorids tritt jedoch eine
Schwierigkeit auf:
Für die anodenseitige Trennwand besteht nämlich die Gefahr
der Beschädigung, wenn die Anode entnommen und ersetzt wird,
nachdem der Elektrodenkatalysator sich nach längerem Ge
brauch verschlechtert hat. Weiterhin ist das Anbringen einer
neuen Anode nur unter größerem Aufwand möglich. Zusätzlich
werden in der Ionenaustauschermembran nach längerer Chloral
kalielektrolyse kleine Löcher erzeugt, so daß Zellenteile in
der Nähe dieser Löcher, z. B. die Anode und die anodenseitige
Trennwand, korrodieren können. Eine solche Beschädigung an
der Anodenseite einer Elektrolysezelle kann nur beseitigt
werden, indem man die anodenseitige Trennwand der Elektroly
sezelle durch eine neue ersetzt, was jedoch einen hohen Auf
wand und viel Material erfordert.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine bipolare Elektroly
sezelle zur Verfügung zu stellen, in der die vorstehend be
schriebenen Schwierigkeiten nicht auftreten. Insbesondere
soll der Leitungswiderstand auf der Anodenseite gering sein,
die Anode soll-leicht ersetzbar sein, nachdem sich ihre ka
talytische Aktivität verschlechtert hat, und Reparaturen
sollen selbst bei während des Betriebs auftretenden Störun
gen leicht und ökonomisch durchgeführt werden können.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine bipolare Elektrolyse
zelle, umfassend eine Anode, eine Kathode und eine anoden
seitige Trennwand, die ein oder mehrere Vorsprünge auf der
Anodenseite aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß diese Vor
sprünge mit der Anode mittels eines leitenden Bestandteils
oder mehreren leitenden Bestandteilen elektrisch verbunden
sind.
Die bipolare Elektrolysezelle kann weiterhin Ausbuchtungen
aufweisen, die dadurch gebildet werden, daß die anodensei
tige Trennwand so ausgeformt ist, daß sie auf der Kathoden
seite hervortritt.
Die Verwendung der erfindungsgemäßen bipolaren Elektrolyse
zelle ermöglicht es, die Elektrolyse aufgrund des geringem
Leitungswiderstandes auf der Anodenseite mit einer geringen
Spannung durchzuführen und ermöglicht weiterhin die Anode
leicht zu ersetzen sowie Beschädigungen der Elektrolysezelle
sehr leicht und ökonomisch zu beheben, wobei diese Schäden
sich zudem in sehr engen Grenzen halten, selbst wenn sich
kleine Löcher in der Membran bilden.
Kurze Beschreibung der Figuren:
Fig. 1 ist eine Aufsicht einer Elektrolysezelle nach einer
Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 2 ist eine Aufsicht einer Elektrolysezelle nach einer
weiteren Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 3 ist ein Aufriß entlang der Linie A-A′ der Fig. 1;
Fig. 4 ist ein Aufriß entlang der Linie B-B′ der Fig. 2;
Fig. 5 ist eine Aufsicht einer herkömmlicherweise verwende
ten bipolaren Elektrolysezelle;
Fig. 6 ist ein Aufriß entlang der Linie C-C′ der Fig. 5;
Fig. 7 ist ein Aufriß einer herkömmlichen Elektrolysezelle,
die Vorsprünge aufweist; und
Fig. 8 ist ein Aufriß einer weiteren herkömmlichen Elektro
lysezelle.
Der Aufbau der erfindungsgemäßen Elektrolysezelle wird nun
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben, die bevor
zugte Ausführungsformen der Erfindung darstellen. Da bipo
lare Elektrolysezellen an und für sich dem Fachmann bekannt
sind, werden nur die erfindungswesentlichen Bestandteile un
ter Bezugnahme auf eine bipolare Elektrolysezelle zur Elek
trolyse von wäßrigen Alkalichloridlösungen ausführlich be
schrieben. In den Figuren sind Bestandteile wie Elektrolyt
lösungsvorrat, Austrittsdüsen oder die Kathode nicht ge
zeigt, da diese aus den gleichen Materialien sein können und
die gleiche Struktur aufweisen können, wie herkömmliche bi
polare Elektrolysezellen, und ebenfalls in geeigneter Weise
in die erfindungsgemäße Elektrolysezelle eingebunden werden
können.
Fig. 1 und 2 zeigen Beispiele eines bevorzugten Aufbaues
einer bipolaren Elektrolysezelle gemäß der Erfindung. Fig.
3 und 4 zeigen beispielhaft die Beziehung zwischen der
anodenseitigen Trennwand, der kathodenseitigen Trennwand und
der Anode.
In den Figuren bedeutet das Bezugszeichen 1 die anodensei
tige Trennwand, die üblicherweise aus einer flachen Platte
aus Titan oder einer Legierung auf Titanbasis besteht. Be
zugszeichen 2 bezeichnet die kathodenseitige Trennwand, die
üblicherweise aus einer flachen Platte, z. B. aus rostfreiem
Stahl oder Nickel besteht. Es ist erfindungswesentlich, daß
die anodenseitige Trennwand 1 Vorsprünge 4+4′ aufweist, die
in Richtung der Anode 6 vorstehen. Bezugszeichen 4 betrifft
eine vorstehende Ebene und Bezugszeichen 4′ betrifft eine
geneigte Ebene, wie sie beispielsweise in Fig. 1 gezeigt
ist. Es ist auch möglich, daß die anodenseitige Trennwand 1
Vorsprünge 5 aufweist, die in Richtung auf die Kathode
(nicht abgebildet) gerichtet sind.
Um eine wirksamere Verringerung des Leitungswiderstandes und
eine verbesserte mechanische Stärke der Elektrolysezelle zu
erzielen, können leitende Bestandteile 3 zwischen der
anodenseitigen Trennwand 1 und der kathodenseitigen Trenn
wand 2 angebracht sein.
Es ist ferner wesentlich, daß weitere leitende Bestandteile
3′ zwischen der anodenseitigen Trennwand 1 und der Anode 6
angebracht sind. Es ist wünschenswert, daß zumindest die
anodenseitige Oberfläche der Trennwand 1 aus Titan oder
einer Legierung aus Titanbasis hergestellt ist. Beispiels
weise kann die Trennwand 1 aus einer dünnen Titanplatte oder
aus einem beschichteten Material, bestehend aus Titan und
einem von Titan verschiedenen guten Leiter, gebildet sein.
Beispiele der von Titan verschiedenen guten Leiter beinhal
ten Kupfer, Legierungen auf Kupferbasis, Eisen und Legierun
gen auf Eisenbasis. Wenn die Trennwand aus einem beschichte
ten Material besteht, das aus Titan und einem von Titan ver
schiedenen Material aufgebaut ist, wird der Titanteil natür
lich als Anodenseite verwendet.
Die Höhe der Vorsprünge 4+4′ oder der Unterschied in der
vertikalen Ausdehnung zwischen den vorstehenden Ebenen 4+4′
und den Ausbuchtungen 5 ist bevorzugt nicht weniger als 10
mm und nicht mehr als 70 mm. Die flachen Bereiche der
anodenseitigen Trennwand 1 oder die Ausbuchtungen 5 dienen
als Durchlaß für die elektrolytische Lösung und Gas, denn
wenn die vorstehend erwähnte Höhe oder der Unterschied in
der vertikalen Ausdehnung weniger als 10 mm beträgt, wird
die erzielte Spannungsverminderung verhältnismäßig klein
sein. Andererseits, wenn dieser Abstand größer als 70 mm
ist, wird die Ausdehnung der Elektrolysezelle ausgesprochen
groß und ein unerwünschter Anstieg des Leitungswiderstan
des, des Raumbedarfs und der Materialkosten pro Zelle tritt
auf.
Die Vorsprünge 4+4′ können die gleiche oder eine unter
schiedliche Konfiguration aufweisen. Weiterhin, während die
Vorsprünge 4+4′ wie gezeigt, im wesentlichen vertikal vor
stehen, verwendet eine weitere bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung Vorsprünge, die in einem Winkel von vorzugs
weise nicht mehr als 45° bezüglich der Senkrechten geneigt
sind. Ein Neigungswinkel von mehr als 45° würde bedeuten,
daß sich an den Vorsprüngen Blasen halten könnten und die
elektrolytischen Eigenschaften der Zelle würden negativ be
einflußt.
Es ist nicht notwendig, daß die Vorsprünge und Einbuchtungen
in vertikaler Richtung kontinuierlich ausgebildet sind. Es
ist vielmehr bevorzugt, daß sie in obere und untere Teile
unterteilt sind, da hierdurch die Bestandteile der Elektro
lyselösung sich besser mischen können. Dies kann beispiels
weise mit einer Konfiguration wie in Fig. 2 gezeigt, er
reicht werden.
Die Konfiguration der vorspringenden Flächen 4 unterliegt
keinen besonderen Beschränkungen. Sie kann z. B. rechteckig,
parallelogrammartig, polygonal, kreisförmig oder elliptisch
sein.
Fig. 5 und 6 zeigen eine herkömmliche bipolare Elektroly
sezelle und den Zusammenhang zwischen ihrer anodenseitigen
Trennwand, ihrer kathodenseitigen Trennwand und ihrer Anode.
Leitende Rippen 7 sind an die anodenseitige Trennwand 1 an
gebracht und die Anode 6 ist an diese leitenden Rippen 7 be
festigt. Wie vorstehend beschrieben, bestehen die leitenden
Rippen 7 herkömmlicherweise aus Titan oder einer Legierung
auf Titanbasis. Wenn an diese leitenden Rippen Elektrizität
angelegt wird, tritt eine Spannungserhöhung aufgrund des
Leitungswiderstandes auf. Um eine Verringerung der Zellen
spannung zu erzielen, ist es daher wünschenswert, daß die
leitenden Rippen so kurz wie möglich gemacht werden. Da je
doch die Durchgänge zur Abführung der Elektrolyselösung und
des Chlorgases an die Außenseite der Elektrolysezellen auf
der Rückseite der Anode angebracht sind, muß üblicherweise
ein Abstand von 30 bis 50 mm zwischen der Rückseite der
Anode und der anodenseitigen Trennwand zur Verfügung ge
stellt werden.
Mindestens ein Teil der anodenseitigen Trennwand 1 ist
elektrisch mit der kathodenseitigen Trennwand 2 verbunden,
die z. B. aus Nickel oder Eisen besteht. Die kathodenseitige
Trennwand 2 ist mit der Kathode (nicht gezeigt) mittels lei
tender Rippen (nicht gezeigt) verbunden.
Erfindungsgemäß ist es bevorzugt, daß das Verhältnis zwi
schen der Gesamtfläche der vorstehenden Ebenen 4, die paral
lel zur Anode sind und der elektrolytisch wirksamen Fläche
im Bereich von nicht weniger als 5% und nicht mehr als 60%
liegt. Wenn das Verhältnis weniger als 5% ist, tritt eine
Erhöhung des Leitungswiderstandes auf, und der erfindungsge
mäß erzielte Effekt verringert sind. Besonders bevorzugt ist
daher, daß das Verhältnis nicht niedriger als 15% ist. Ist
andererseits das Verhältnis größer als 60%, wird die Zufüh
rung der Elektrolyselösung verschlechtert und das erzeugte
Gas wird nicht so gut abgeleitet, so daß sich eine Erhöhung
der Zellenspannung und/oder eine Verschlechterung der
Stromausbeute ergibt und in einigen Fällen sogar die Membran
beschädigt wird.
Die kathodenseitige Trennwand 2 kann aus einem herkömmli
cherweise verwendeten Material gebildet sein und ihre Konfi
guration unterliegt keinen besonderen Beschränkungen. Es
kann sich beispielsweise um eine flache Platte handeln oder
um eine Platte mit Vorsprüngen und Einbuchtungen wie die
anodenseitige Trennwand. Wenn Vorsprünge und Einbuchtungen
auf der kathodenseitigen Trennwand vorhanden sind, sind die
Vorsprünge auf der kathodenseitigen Trennwand genau so defi
niert, wie die Vorsprünge auf der anodenseitigen Trennwand.
Die Konfiguration dieser kathodenseitigen Vorsprünge kann
gleich oder verschieden von der der anodenseitigen Vor
sprünge sein.
Der Oberflächenbereich der kathodenseitigen Trennwand kann
aus Nickel oder aus einer Legierung auf Nickelbasis gebildet
sein, wodurch insbesondere während der Elektrolyse die Kor
rosion vermindert wird. Die kathodenseitige Trennwand kann
ausschließlich aus Nickel oder einer Legierung auf Nickelba
sis gebildet sein, oder sie kann aus einem Verbundmaterial
gebildet sein, bei der eine Nickelschicht oder eine Schicht
aus einer Legierung auf Nickelbasis auf die Oberfläche einer
Eisenplatte oder einer Platte aus einer Legierung auf Eisen
basis durch Plattierung oder thermisches Sprühen aufgebracht
ist. Im letzteren Fall ist die Schicht aus Nickel oder aus
der Legierung auf Nickelbasis an der Kathodenseite ange
bracht.
Es ist wesentlich, daß zumindest ein Teil der anodenseitigen
Trennwand 1 und der kathodenseitigen Trennwand 2 elektrisch
miteinander verbunden sind. In dieser Hinsicht ist es wün
schenswert, daß zumindest ein Teil dieser elektrischen Ver
bindung in Form einer Verbindung zwischen der inneren Ober
fläche eines Vorsprungs der anodenseitigen Trennwand und der
Oberfläche der kathodenseitigen Trennwand zur Verfügung ge
stellt wird.
In dem in Fig. 3 gezeigten Beispiel, das einen Aufriß ent
lang der Linie A-A′ der Fig. 1 darstellt, ist die kathoden
seitige Trennwand 2 im wesentlichen flach, währenddessen die
anodenseitige Trennwand 1 Vorsprünge hat.
Wie in Fig. 3 dargestellt, ist der obere Bereich der inneren
Oberfläche eines jeden Vorsprungs der anodenseitigen Trenn
wand 1 elektrisch mit der inneren Oberfläche der kathoden
seitigen Trennwand 2 mittels eines leitenden Bestandteils 3
verbunden, der an die innere Oberfläche der kathodenseitigen
Trennwand 2 im wesentlichen vertikal angebunden ist. Es ist
wünschenswert, daß die leitenden Bestandteile 3 einen gerin
gen elektrischen Widerstand aufweisen. Bevorzugt sind sie
aus Kupfer, Nickel, Eisen oder einer Legierung, die minde
stens eines dieser Metalle enthält, hergestellt.
Zusätzlich zu den vorstehend beschriebenen Verbindungen kön
nen die anodenseitigen und die kathodenseitigen Trennwände
weiterhin an anderen Stellen verbunden sein. Hierdurch würde
die mechanische Stärke der Trennwände verbessert werden,
beispielsweise durch eine direkte Verbindung zwischen den
flachen Bereichen der anodenseitigen Trennwand und der ka
thodenseitigen Trennwand.
Es ist wesentlich, daß die vorstehenden Ebenen 4 der anoden
seitigen Trennwand 1 und die Anode 6 durch Vermittlung der
leitenden Bestandteile 3 elektrisch miteinander verbunden
sind. Die Erfindung würde keinen besonderen Vorteil aufwei
sen, wenn eine direkte Verbindung zwischen den vorspringen
den Flächen 4 auf der anodenseitigen Trennwand 1 und der
Anode 6 bestünde, ohne daß leitende Bestandteile 3′ dazwi
schen angebracht sind.
In dem in Fig. 4 dargestellten Beispiel, das ein Aufriß ent
lang der Linie B-B′ der Fig. 2 darstellt, haben die katho
denseitige Trennwand 2 und die anodenseitige Trennwand 1 die
gleiche Konfiguration.
In diesem Beispiel ist es wünschenswert, daß zumindest die
vorstehenden Ebenen 4 der anodenseitigen Trennwand 1
elektrisch mit der kathodenseitigen Trennwand 2 verbunden
sind. Diese Verbindung kann über die leitenden Bestandteile
3 hergestellt werden. Wenn die vorspringenden Flächen 4 auf
der Anodenseite direkt mit der Rückwand der kathodischen
Trennwand 2 verbunden sind, wie in Fig. 4 dargestellt, kann
eine bemerkenswerte Verringerung des Leitungswiderstandes
erzielt werden. Dies ist daher eine bevorzugte Ausführungs
form der Erfindung. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform
ist eine Anordnung, in der die gesamte innere Oberfläche der
anodenseitigen Trennwand 1 mit der kathodenseitigen Trenn
wand 2 elektrisch verbunden ist.
Die elektrische Verbindung zwischen der anodenseitigen
Trennwand 1 und der kathodenseitigen Trennwand 2 kann bei
spielsweise durch Punktschmelzen oder mittels Stoßwellen
(explosion bonding) hergestellt werden. Es ist weiterhin be
vorzugt, einen Verbundbestandteil einzusetzen, bei dem die
anodenseitigen und die kathodenseitigen Trennwände durch
Druckschweißen aneinandergebunden sind und der anschließend
in die gewünschte Form gebracht wurde. Weiterhin ist es mög
lich, eine Titanplatte und eine Nickelplatte beispielsweise
durch Preßformen in die gewünschte Konfiguration zu bringen.
Es ist erfindungswesentlich, daß die vorspringenden Flächen
4 auf der anodenseitigen Trennwand 1 und die Anode 6 über
die leitenden Bestandteile 3′ miteinander elektrisch verbun
den sind. Die Erfindung würde keinen besonderen Vorteil auf
weisen, wenn eine direkte Verbindung zwischen den vorsprin
genden Flächen 4 der anodenseitigen Trennwand 1 und der
Anode 6 ohne die leitenden Bestandteile 3′ dazwischen herge
stellt würde.
Fig. 7 und 8 zeigen herkömmliche Elektrolysezellen mit
Vorsprüngen und Einbuchtungen auf der anodenseitigen Trenn
wand im Aufriß. In diesen herkömmlichen Beispielen sind die
vorspringenden Flächen 4+4′ auf der anodenseitigen Trennwand
direkt mit der Anode 6 verbunden, wodurch verschiedene
Schwierigkeiten auftreten. Beispielsweise ist die anodensei
tige Trennwand anfällig für Beschädigungen. Daher zeigen
diese herkömmlichen Beispiele nicht die Vorteile der Erfin
dung.
Solche vorstehend beschriebenen herkömmlichen Elektrolyse
zellen, wie sie in den Fig. 7 und 8 im Aufriß dargestellt
sind, können selbstverständlich zu einem elektrolytischen
Zellaufbau gemäß der Erfindung umgebaut werden, indem man
eine elektrische Verbindung zwischen der anodenseitigen
Trennwand und der Anode mittels leitender Bestandteile 3′
herstellt.
Das Material für die leitenden Bestandteile 3′ sollte neben
der Leitfähigkeit ein ausreichendes Maß an Haltbarkeit auf
weisen, da es den Bedingungen in der Anodenkammer ausgesetzt
ist, in der die Elektrolyse durchgeführt wird. Daher ist es
bevorzugt, daß zumindest der Oberflächenteil der leitenden
Bestandteile 3′ aus Titan oder einer Legierung auf Titanba
sis hergestellt ist. Die leitenden Bestandteile 3′ können
ebenfalls einen inneren Anteil aus einem guten Leiter, wie
z. B. Kupfer umfassen. Die leitenden Bestandteile 3′ können
quadratische oder runde Stäbe aus Titan oder quadratische
oder runde plattierte Materialien in Form von Titanstäben
sein, einschließlich solcher, die innen einen Anteil Kupfer
aufweisen.
Weiterhin kann einer oder mehrere der leitenden Bestandteile
3′ für jede der vorspringenden Flächen 4 verwendet werden.
Es ist bevorzugt, daß die für die leitenden Bestandteile 3′
vorgesehenen Fläche auf den vorspringenden Flächen 4 70%
oder weniger der Fläche der vorspringenden Flächen 4
ausmacht. Wenn diese vorgesehene Fläche mehr als 70% aus
macht, tritt in dem Bereich eine Verschlechterung der Ver
sorgung mit Elektrolyselösung auf, was nicht nur zu einer
Erhöhung der Spannung und/oder einer Verringerung der
Stromausbeute führt, sondern ebenfalls schädlich für die
Membran ist. Andererseits ist es bevorzugt, daß die entspre
chend vorgesehene Fläche nicht weniger als 5% der vorsprin
genden Fläche ausmacht. Ein Flächenbereich von weniger als 5
% würde bedeuten, daß die leitenden Bestandteile 3′ extrem
dünn sind und der Leitungswiderstand würde ansteigen.
Weiterhin, wenn die anodenseitige Trennwand mit der Anode
mittels der leitenden Bestandteile 3′ verbunden ist, ist der
Abstand zwischen den vorspringenden Flächen 4 der anodensei
tigen Trennwand und der Rückseite der Anode vorzugsweise 2
mm oder mehr, insbesondere 3 mm oder mehr. Wenn der Abstand
weniger als 2 mm beträgt, wird die anodenseitige Trennwand 1
leicht beschädigt, was die Vorteile der Erfindung verringern
würde. Obwohl erfindungsgemäß keine Einschränkungen bezüg
lich der oberen Grenze dieses Abstandes gegeben sind, wird
ein extrem großer Abstand zu einer Vergrößerung des Raumbe
darfs für die Elektrolysezelle selbst und weiterhin zu einer
Erhöhung des Leitungswiderstandes führen. Der Abstand ist
daher bevorzugt nicht mehr als 10 mm, insbesondere nicht
mehr als 5 mm.
Für die erfindungsgemäße Elektrolysezelle ist eine beliebige
Anode für die Chloralkalielektrolyse verwendbar. Beispiels
weise ist es möglich, eine Anode zu verwenden, in der auf
einer Titangrundlage eine Katalysatorschicht aus beispiels
weise Rutheniumoxid aufgebracht ist, das eine geringe Chlo
ridüberspannung aufweist. Weiterhin ermöglicht die Verwen
dung einer Elektrode in Form einer porösen Platte, deren
Konfiguration keinen besonderen Beschränkungen unterliegt,
daß das erzeugte Chlorgas durch die Rückseite der Anode zum
Außenraum der Zelle abgeleitet werden kann. Derart konfigu
rierte Elektroden sind allgemein bekannt als "gelochte Me
talle", "Streckgitter" oder "Netzelektroden".
Die Verbindung zwischen der kathodenseitigen Trennwand und
der Kathode kann auf eine beliebige herkömmliche Art und
Weise hergestellt werden. Beispielsweise kann die Verbindung
zwischen der kathodenseitigen Trennwand und der Kathode mit
tels leitender Rippen hergestellt werden, die so angeordnet
sind, daß sie einen Zwischenraum von 10 bis 50 mm zwischen
der Trennwand und der Kathode definieren, wenn die kathoden
seitige Trennwand im wesentlichen die Form einer flachen
Platte aufweist, wie im Fall der Abbildung 3. Alle herkömm
lich bekannten leitenden Rippen sind für diesen Zweck ver
wendbar.
Wenn, wie in Fig. 4 dargestellt, die kathodenseitige Trenn
wand aus einem Material mit Vorsprüngen und Einbuchtungen
gebildet ist, ist es möglich, daß eine direkte elektrische
Verbindung zwischen den Einbuchtungen 5 auf der Anodenseite
und der Kathode hergestellt wird. Wenn es notwendig ist,
kann eine elektrische Verbindung auch mittels leitender Be
standteile wie im Fall der Anode hergestellt werden.
In der erfindungsgemäßen Elektrolysezelle wird eine bemer
kenswerte Verringerung der Zellenspannung dadurch erzielt,
daß eine aktive Kathode mit einer geringen Wasserstoffüber
spannung verwendet wird. Solch eine aktive Kathode kann her
gestellt werden, indem eine aktive Nickelschicht durch Plat
tierung auf die Oberfläche einer Elektrode aus Eisen, eine
eisenartigen Legierung, Nickel, oder einer Legierung auf
Nickelbasis gebildet wird.
Ein Verfahren zur Herstellung solch einer aktiven Kathode
ist beispielsweise in der JP-A-58-6983 offenbart. Wenn eine
solche aktive Kathode eingerichtet wird, ist es bevorzugt,
daß die Kathode und alle übrigen Bestandteile innerhalb der
Kathodenkammer dem Plattierungsverfahren für die aktive Ka
thode unterworfen werden, nachdem die Kathode mit der Trenn
wand verbunden ist.
Im folgenden wird ein Verfahren zur Elektrolyse einer wäßri
gen Alkalichloridlösung unter Verwendung der vorstehend be
schriebenen dipolaren Elektrolysezelle beschrieben. Es gibt
verschiedene bekannte Verfahren zur Elektrolyse von wäßrigen
Alkalichloridlösungen. Erfindungsgemäß ist es möglich, von
diesen bekannten Verfahren ein geeignetes auszuwählen.
Beispielsweise wird eine Vielzahl der vorstehend beschriebe
nen bipolaren Elektrolysezellen in Serie geschaltet, wobei
Trennwände zwischen den Anoden und den Kathoden angebracht
sind, so daß Anoden- und Kathodenkammern festgelegt werden.
Die Zahl der in Reihe geschalteten Zellen unterliegt keinen
besonderen Beschränkungen und ist üblicherweise etwa 5 bis
30. Obwohl es bevorzugt ist, für die Trennwände fluorhaltige
Kationenaustauschermembranen zu verwenden, ist es auch mög
lich, das sogenannte Diaphragmaverfahren anzuwenden, in dem
beispielsweise eine Asbestmembran verwendet werden kann.
Obwohl ein Zwischenraum zwischen den Anoden und den dazuge
hörigen Membranen und zwischen den Kathoden und den dazuge
hörigen Membranen möglich ist, ist es bevorzugt, einen di
rekten Kontakt einzurichten, da hierdurch der Lösungswider
stand gemildert wird. Es ist ebenfalls bevorzugt, daß die
Kationenaustauschermembranen einer Blasenöffnungsbehandlung
(bubble opening treatment) auf den anodenseitigen Oberflä
chen und/oder den kathodenseitigen Oberflächen unterworfen
wurde. Solche Kationenaustauschermembranen sind im Stand der
Technik bekannt.
Die Anodenkammern werden mit einer geläuterten Alkalichlo
ridlösung und die Kathodenkammern mit reinem Wasser und/oder
einer Alkalilauge beschickt. Während es möglich ist, daß
jede Kammer einzeln mit Lösung versorgt wird, wird üblicher
weise ein paralleles Versorgungssystem verwendet.
Die Konzentrationen der verwendeten Lösungen unterliegen
keinen speziellen Beschränkungen. Üblicherweise liegt die
Konzentration der Alkalichloridlösung im Bereich von 230
g/Liter bis zur Sättigung und die Konzentration der Alkali
lauge beträgt 32 Gew.-% oder weniger.
Die Stromzuführung erfolgt in Serie von der Anode am äußer
sten Ende zur Kathode am äußersten Ende. Mit fortschreiten
der Elektrolyse wird Chlor und die verdünnte Alkalichlorid
lösung von den Anodenkammern und Wasserstoff und Alkalilauge
von den Kathodenkammern abgeleitet. Obwohl die Ableitung ge
trennt durchgeführt werden kann, wird sie üblicherweise
parallel bei den Anoden- und Kathodensystemen durchgeführt.
Nach den Reinigungsverfahren werden Chlor und Wasserstoff
als Produkte erhalten. Ein Teil der verdünnten Alkalichlo
ridlösung wird üblicherweise zurückgeführt und der übrige
Teil wird entfernt oder in einigen Fällen neu verwendet.
Teile des Alkalilauge werden üblicherweise zurückgeführt und
der Rest nach Konzentration als Produkt erhalten.
Die Konzentration des abgeleiteten verdünnten Alkalichlorids
und der abgeleiteten Alkalilauge unterliegt keinen besonde
ren Beschränkungen. Üblicherweise liegen die Konzentrationen
des abgeleiteten Alkalichlorids im Bereich von 230 bis 170
g/Liter und die Konzentration der Alkalilauge ist im Bereich
von 20 Gew.-% bis 50 Gew.-%.
Die Stromdichte der Elektrolyse unterliegt keinen besondere
Beschränkungen. Üblicherweise liegt sie etwa bei 1 bis 7
KA/m2.
Die Temperatur der Elektrolyse unterliegt ebenfalls keinen
besonderen Beschränkungen. Üblicherweise liegt sie bei etwa
75 bis etwa 100°C.
Wie vorstehend beschrieben, kann durch Verwendung einer er
findungsgemäßen bipolaren Elektrolysezelle aufgrund des ge
ringeren Leitungswiderstandes auf der Anodenseite eine Ver
ringerung der Zellenspannung erzielt werden, weiterhin wird
das Ersetzen einer Anode erleichtert, deren katalytische Ak
tivität sich verschlechtert hat, und es können Reparaturen
der Elektrolysezelle bei Störungen während des Verfahrens
einfacher und ökonomischer durchgeführt werden.
Die erfindungsgemäße bipolare Elektrolysezelle kann neben
der Elektrolyse von Alkalichloridlösungen selbstverständlich
auch in anderen Bereichen der industriellen Elektrolyse an
gewendet werden.
Im Vergleich zu herkömmlichen bekannten Elektrolysezellen
weist die neue erfindungsgemäße bipolare Elektrolysezelle
eine Reihe von Vorteilen auf, die wie folgt zusammengefaßt
werden können:
Erstens ist der Leitungswiderstand der erfindungsgemäßen
Elektrolysezelle gering, wodurch man eine Verringerung in
der Zellenspannung erzielt. Dies wird deutlich, wenn man die
erfindungsgemäßen Elektrolysezellen nach Fig. 1 und 2 mit
der Elektrolysezelle nach Fig. 5 vergleicht, die ein typi
sches Beispiel einer herkömmlichen Elektrolysezelle zeigt.
Bei der in Fig. 5 dargestellten Elektrolysezelle wurde die
elektrische Verbindung zwischen der anodenseitigen Trennwand
und der Anode mittels leitender Rippen aus Titan herge
stellt. Da die Elektrizitätszufuhr zur Anode über diese Rip
pen aus Titan erfolgt, die einen verhältnismäßig großen spe
zifischen Widerstand aufweisen, tritt ein großer Spannungs
verlust auf. Der Spannungsverlust durch den Leitungswider
stand macht einen großen Teil der Zellenspannung aus.
Im Gegensatz dazu wird in der erfindungsgemäßen Elektrolyse
zelle die elektrische Verbindung zwischen der anodenseitigen
Trennwand und der Anode einzig durch die leitende Bestand
teile 3′ bewirkt, die eine sehr geringe Länge aufweisen. Da
her kann der Spannungsverlust aufgrund des Leitungswider
standes zwischen der anodenseitigen Trennwand und der Anode
extrem verringert werden. Als Ergebnis wird eine Verringe
rung der Zellenspannung erzielt. Da die anodenseitigen und
die kathodenseitigen Trennwände elektrisch durch Zellteile
aus Kupfer oder Nickel verbunden sind, ist der Spannungswi
derstand zwischen ihnen vernachlässigbar.
Zweitens kann die Anode leicht durch eine neue ersetzt wer
den, wenn sich ihre katalytische Aktivität nach längerer An
wendung verschlechtert hat. Dies liegt daran, daß in der er
findungsgemäßen Elektrolysezelle die anodenseitige Trennwand
1 und die Anode 6 miteinander mittels leitender Bestandteile
verbunden sind, so daß, wenn die Anode ersetzt wird, keine
Gefahr besteht, die Trennwand zu beschädigen. Zusätzlich
kann das Entfernen und Wiederanbringen von Anoden einfach
durchgeführt werden.
Drittens verwendet die erfindungsgemäße Elektrolysezelle
einen Aufbau, in dem die anodenseitigen vorspringenden Flä
chen 4 und die Anode 6 über leitende Bestandteile 3′ verbun
den sind, so daß der Bereich, der durch die vorspringenden
Flächen 4 auf der anodenseitigen Trennwand blockierten
Anodenlöcher verhältnismäßig gering ist - im Gegensatz zu
den herkömmlichen Elektrolysezellen wie sie in Fig. 7 und
8 dargestellt sind und die als Beispiel in der JP-A-58-71382
offenbart sind. Dies bewirkt, daß der Zellenbereich zwischen
der Anode und der Membran, wie auch die anderen Zellbereiche
mit einer ausreichenden Menge an Elektrolyselösung versorgt
wird und daß sich kein Chlorgas ansammeln kann, so daß die
ser Membranbereich nicht ungünstig beeinflußt wird. Weiter
hin korrodiert die anodenseitige Trennwand auch nicht,
selbst wenn kleine Löcher in der Membran gebildet werden, da
in der erfindungsgemäßen Elektrolysezelle die anodenseitige
Trennwand 1 von der Membran 2 mm oder mehr entfernt ist. Es
werden ausschließlich die Anode oder die leitenden Bestand
teile 3′, die die Anode und die Trennwand elektrisch verbin
den korrodiert. Wenn daher die Zelle instandgesetzt wird,
ist es nur notwendig, die korrodierte Anode und/oder die
leitenden Bestandteile 3′ zu ersetzen, wodurch wesentliche
Instandsetzungskosten eingespart werden und die Instandset
zung vereinfacht wird.
Daher kann durch das Bereitstellen der leitenden Bestand
teile 3′, die auf den vorspringenden Flächen 4 der anoden
seitigen Trennwand angebracht sind, die durch Fehlfunktion
auftretende Korrosion in einem erstaunlichen Maß verringert
werden. Die erfindungsgemäße Elektrolysezelle zeigt daher
wesentlich bessere Eigenschaften als die herkömmlichen Elek
trolysezellen.
Es soll noch abschließend bemerkt werden, daß die Ausgestal
tung der erfindungsgemäßen Elektrolysezelle und ihre Wir
kungsweise vor dem Hintergrund dessen erfolgte, daß die Er
finder feststellten, daß jegliche Korrosion, die auf Grund
von Verätzung durch Alkali erfolgt, das durch Ätzlösung, die
durch Lecks in die Anodenkammer gelangt, nur über einen Be
reich von etwa 1 mm von der Rückseite der Anode in Richtung
auf die anodenseitige Trennwand hin, wirkt.
Claims (6)
1. Bipolare Elektrolysezelle, umfassend eine Anode, eine
Kathode und eine anodenseitige Trennwand, die mindestens
einen Vorsprung auf der Anodenseite aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß dieser (diese) mit der Anode mittels
eines leitenden Bestandteils (oder mittels mehrerer lei
tender Bestandteile) elektrisch verbunden ist (sind).
2. Bipolare Elektrolysezelle nach Anspruch 1, bei der der
Abstand zwischen der anodenseitigen Trennwand und der
Rückseite der Anode im Bereich von 2 mm bis 10 mm ist.
3. Bipolare Elektrolysezelle nach Anspruch 1 oder 2, bei
der das Verhältnis der Gesamtfläche der Vorsprünge zu
der elektrolytisch wirksamen Fläche im Bereich von 5%
bis 60% ist.
4. Bipolare Elektrolysezelle nach einem der Ansprüche 1 bis
3, bei der die anodenseitige Trennwand eine (oder meh
rere) Ausbuchtung(en) aufweist (aufweisen), die dadurch
gebildet wird (werden), daß die anodenseitige Trenn
wand so ausgeformt ist, daß sie auf der Kathodenseite
hervortritt.
5. Bipolare Elektrolysezelle nach einem der Ansprüche 1 bis
4, bei der die Höhe des Vorsprungs (der Vorsprünge) oder
der Unterschied in der vertikalen Ausdehnung zwischen
dem Vorsprung (den Vorsprüngen) und der Ausbuchtung (den
Ausbuchtungen) etwa 10 mm bis 70 mm ist.
6. Verwendung einer bipolaren Elektrolysezelle nach einem
der Ansprüche 1 bis 5 in der Chloralkalielektrolyse.
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