DE4318495C2 - Verfahren zur verbesserten Frequenzzuweisung bei einem zellularen Mobilfunksystem mit Mehrfachversorgung - Google Patents
Verfahren zur verbesserten Frequenzzuweisung bei einem zellularen Mobilfunksystem mit MehrfachversorgungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur verbesserten
Frequenzzuweisung mit minimierten Nachbarkanal-Inter
ferenzen bei einem zellularen Mobilfunksystem mit Mehr
fachversorgung.
Um in einem Mobilfunknetz eine möglichst hohe Teilnehmer
kapazität zu erzielen, sollen die zur Verfügung stehenden
Frequenz- bzw. Kanalgruppen möglichst häufig in der
Fläche für unterschiedliche Verbindungen wiederbenutzt
werden können, also in räumlich möglichst dicht benach
barten Zellen wiederholt werden (Frequenz- bzw. Kanalwie
derholung, engl. channel reuse). Dabei muß andererseits
sichergestellt werden, daß sowohl Gleichkanal- als
auch Nachbarkanalstörungen, welche Störungen von Ver
bindungen hervorrufen können, möglichst gering bleiben.
Eine Anordnung von Zellen, welche sämtliche vorkommenden
Kanalgruppen beinhaltet und die sich lückenlos periodisch
in der Fläche wiederholen lässt, wird Cluster genannt.
In der DE 41 41 398 A1 wird vorgeschlagen, die Ver
sorgung der einzelnen Zellen dadurch zu verbessern,
daß eine Zelle von drei verschiedenen Feststationen
mit Sektorantennen ausgeleuchtet wird. Diese drei Fest
stationen verwenden jeweils die gleiche Kanalgruppe.
Damit wird eine gleichmässigere Ausleuchtung der Zelle
erreicht. Desweiteren entsteht durch Verwendung von
sich überlappenden Sektorantennen an einer Feststation
ein Cluster mit sich überlappenden Zellen.
Innerhalb einer solchen Konfiguration gibt es zwei
Formen des Handover. Erstens einen impliziten oder
"weichen" Handover, der dadurch entsteht, daß sich
die Mobilstation innerhalb einer Zelle von einer Fest
station zu einer anderen bewegt. Die Versorgung der
Mobilstation wird dabei im wesentlichen von der stärksten
Feststation übernommen. Von diesem weichen Handover
merkt die Mobilstation nichts, da alle drei Fest
stationen die gleiche Kanalgruppe verwenden.
Zweitens gibt es einen konventionellen Handover mit
Kanalwechsel im Überlappungsbereich von benachbarten
Zellen. Da diese Überlappungsbereiche nicht mit den
Sektorgrenzen oder herkömmlichen Funkzonengrenzen
zusammenfallen, ist dieser Handover weder unsicher
noch zeitkritisch.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Verfahren bereitzustellen, in dem die Nachbarkanal-
Interferenzen auf ein Minimum herabgesetzt werden.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren
zur Frequenzzuteilung mit den im
Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst.
Besondere Ausführungsarten der Erfindung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
Es ist somit im Fall der hier betrachteten Funknetz
architektur mit sich überlappenden Sektoren vorgesehen,
benachbarte, sich überlappende Sektoren mit nicht
benachbarten Frequenzen zu belegen. Dadurch werden
die auftretenden Nachbarkanal-Interferenzen so gering
wie möglich gehalten. Das Verfahren beinhaltet demnach
eine optimierte Frequenzzuweisung für die oben be
schriebene grundsätzliche Funknetzarchitektur mit hexa
gonalen Zellen.
Obwohl die Basisstation alle vorhandenen Frequenz
gruppen verwendet, treten in unterschiedlichen Funk
netz-Architekturen des beschriebenen Typs keine Über
lappungen von Zellen mit benachbarten Frequenzgruppen
auf. Während ein Cluster in der ursprünglichen Definition
dadurch bestimmt war, daß jede Frequenzgruppe nur einmal
vertreten war, wird jetzt innerhalb eines Clusters
jede Frequenzgruppe mehrfach verwendet.
Die Frequenzzuweisung für die einzelnen sich über
lappenden Sektoren kann durch eine spezielle Optimierung
der Frequenzzuweisung gewonnen werden, die sicherstellt,
daß in den Überlappungen die Frequenzen möglichst weit
auseinanderliegen. Die Auswahl der Frequenzen kann
durch zyklische Vertauschung der Frequenzgruppen sowie
durch Rotation und Spiegelungen der Anordnung abgeleitet
werden.
Die Erfindung soll anhand von Ausführungsbeispielen
mit Hinweis auf die beiliegenden Zeichnungen erläutert
werden.
Es bedeuten:
Fig. 1 ein 3-Zell-Cluster mit nichtoptimierter
Frequenzzuteilung nach dem Stand der Technik;
Fig. 2 ein 3-Zell-Cluster gemäss Fig. 1 ohne Dar
stellung der überlappungen;
Fig. 3 ein 3-Zell-Cluster mit optimierter Frequenz
zuteilung gemäss der Erfindung;
Fig. 4 ein 3-Zell-Cluster gemäss Fig. 3 ohne Dar
stellung der Überlappungen;
Fig. 5 ein 4-Zell-Cluster mit optimierter Frequenz
zuteilung gemäss der Erfindung;
Fig. 6 ein 4-Zell-Cluster gemäss Fig. 5 ohne Dar
stellung der Überlappungen;
Fig. 7 eine alternative Frequenzzuteilung für das
4-Zell-Cluster gemäss Fig. 5 ohne Darstellung
der Überlappungen;
Fig. 8 eine andere Frequenzzuteilung für das
4-Zell-Cluster gemäss Fig. 5 ohne Darstellung
der überlappungen.
Benachbarte Zahlen bedeuten in allen Zeichnungen benach
barte Frequenzgruppen. Je größer der Unterschied zwischen
den Zahlen ist, umso größer ist der Abstand der Frequenzen
zueinander.
In dem ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung ist eine nicht-optimierte Frequenzzuteilung für
eine Funknetzarchitektur mit 2 × 3 Frequenzgruppen darge
stellt.
Fig. 1 zeigt ein Drei-Zell-Cluster mit einander
überlappenden, hexagonalen Zellen. Jede hexagonale Zelle wird
gleichzeitig von drei ihrer Ecken durch Feststationen
(dargestellt als Punkt) mit der gleichen Frequenzgruppe
versorgt (Mehrfachversorgung). An jedem Antennenstandort
befinden sich sechs Sektorantennen mit einem Öffnungswinkel
von je 120°, bei denen sich benachbarte Antennensektoren um
bis zu 60° überlappen. Es werden daher insgesamt sechs
verschiedene Frequenzgruppen (1 . . . . 6) benötigt: Benachbarte
hexagonale Zellen überlappen sich bei Verwendung von 120°-
Sektorantennen zu je einem Drittel der Zellfläche (in Form
einer Raute). Da es zu jeder Zelle drei überlappende
Nachbarzellen gibt, wird jede Teilfläche einer Zelle durch
zwei Frequenzgruppen versorgt (der rechte obere Teilbereich
der schraffierten Zelle, z. B. mit den Frequenzgruppen 1 und
2). Die idealen Handover-Grenzen zwischen den sich
überlappenden hexagonalen Zellen, liegen dabei in der Mitte
der Rauten. Stellt man die Zellen ausschließlich durch diese
idealen Handover-Linien begrenzt dar, so daß keine
Überlappung einzelner Zellen mehr stattfindet, so erhält man
als Zellbegrenzungskontur ein Dreieck (siehe Fig. 2). Faßt
man sechs benachbarte und überlappende Zellen mit sechs
verschiedenen Frequenzgruppen zu einem Cluster zusammen, so
wie es in den Fig. 1 und 2 dargestellt ist, so läßt sich
diese Anordnung periodisch in der Fläche fortsetzen. Von
Bedeutung ist, daß benachbarte Ziffern von Frequenzgruppen
(z. B. 1 und 2 oder auch 6 und 1) benachbarten Frequenzen
bzw. Frequenzgruppen auf der Frequenzachse entsprechen. Aus
Fig. 1 ist ersichtlich, daß sich bei dieser
Frequenzzuweisung an einer Basisstation Sektoren mit
benachbarten Frequenzgruppen überlappen. Auch durch
Permutation der Kanalgruppen können beim Cluster gemäß Fig.
1 sich überlappende Zellen mit benachbarten Frequenzgruppen
nicht vermieden werden. Es treten daher bei dieser
Frequenzzuteilung starke Nachbarkanalstörungen aufgrund des
oben beschriebenen Sachverhaltes auf.
Die in den Fig. 3 und 4 dargestellte Architektur
entspricht in ihrer Zellgeometrie der in Fig. 1 und 2
beschriebenen. Benachbarte Ziffern entsprechen auch hier
benachbarten Frequenzgruppen. Der Unterschied zum Cluster
nach den Fig. 1 und 2 besteht darin, daß eine abweichende
Frequenzzuweisung für die einzelnen Zellen vorweggenommen
wurde, wie in den Fig. 3 und 4 ersichtlich ist. Dadurch
wird erreicht, daß zwar an einer Basisstation ebenfalls sechs
verschiedene Frequenzgruppen Verwendung finden, jedoch keine
Überlappung von Zellen mit benachbarten Frequenzgruppen
auftritt. Ebenfalls ersichtlich ist eine durch die veränderte
Frequenzzuweisung bedingte Modifikation. Nun bilden insgesamt
Zwei-Drei-Zell-Cluster ein weiteres Cluster, das sich
periodisch in der Fläche wiederholt. Innerhalb eines Clusters
wird jedoch jede Frequenzgruppe für zwei Zellen verwendet,
statt daß wie üblich jede Frequenzgruppe in einem Cluster nur
einmal auftritt. Es werden daher trotz der Größe des Clusters
von sechs bzw. zwölf Zellen weiterhin nur sechs
Frequenzgruppen benötigt.
Besonders in Fig. 4 wird deutlich, daß damit ein Cluster aus
zwei Sechsecken (mit je drei bzw. sechs sich überlappenden
Zellen besteht), die zueinander spiegelverkehrte
Frequenzbelegungen besitzen. Die Zahlenfolgen der an der
jeweils mittleren Feststation, die verwendeten
Frequenzgruppen (1-3-6-4-2-4-1 bzw. 1-5-2-4-6-3-1) weisen
somit unterschiedliche Drehrichtungen auf. Dadurch wird
zusätzlich erreicht, daß die zwei nächstgelegenen
Gleichkanalzellen jeder Zelle eine um 180° gedrehte
Orientierung aufweisen. Dies ist aus der Lage der Zellen mit
gleicher Frequenzzuweisung in Fig. 3 und 4 ersichtlich.
Beispielhaft wurden zu diesem Zweck Zellen der Frequenzgruppe
1 in den entsprechenden Abbildungen schraffiert dargestellt.
Zusätzlich zu der Frequenzzuweisung nach Fig. 3 und 4 für
ein doppeltes Drei-Zell-Cluster wird ein ebenfalls doppeltes
Vier-Zell-Cluster vorgeschlagen (vergleiche Fig. 5), das
ebenfalls eine Mehrfachversorgung von Dreiecken jeder
hexagonalen Zelle sowie an jedem Antennenstandort sechs
Sektorantennen mit Überlappung aufweist (vergleiche
Beschreibung zu Fig. 1). Hier werden jedoch acht
verschiedene Frequenzgruppen (1 . . . . 8) benötigt.
Das sich hierbei ergebende Cluster aus zwei mal vier sich
überlappenden Zellen nach Fig. 5 weist aufgrund der größeren
Abstände der Gleichkanalzellen ein besseres Gleichkanal-
Signal-/Störleistungsverhältnis auf als beispielsweise die
Drei-Zell-Cluster nach den Fig. 1 bis 4. Hierbei wurde
ebenfalls in der Frequenzzuweisung nach den Fig. 3 und 4
die Zuweisung der Frequenzen derart vorweggenommen, daß sich
Nachbarkanalzellen nicht überlappen. Die Frequenzökonomie ist
aufgrund der verwendeten acht Frequenzgruppen jedoch
geringer.
Es ergeben sich hierbei drei verschiedene Frequenzzuweisungen
für dieses Vier-Zell-Cluster, die die Forderung nach Nicht-
Überlappung der Nachbarkanalzellen erfüllen. Diese sind in
den Fig. 6 bis 8 ohne Darstellung der Zellüberlappung
angegeben. Weitere Frequenzzuweisung lassen sich durch
zyklische Vertauschung der Kanalgruppennummern sowie durch
Rotation und Spiegelung der Anordnung ableiten.
Claims (4)
1. Verfahren zur Frequenzzuweisung bei einem zellularen
Mobilfunksystem mit Mehrfachversorgung für eine
Funknetzarchitektur eines Mehrfach-Zell-Clusters mit einander
überlappenden hexagonalen Zellen, wobei zur
Mehrfachversorgung jede hexagonale Zelle gleichzeitig von
drei ihrer Ecken aus durch Feststationen mit jeweils einer
Frequenzgruppe versorgt wird, und die Feststationen mittels
Sektorantennen jeweils Teilbereiche der Zelle (Sektoren)
versorgen, dadurch gekennzeichnet, daß die benachbarten, sich
überlappenden und durch die Sektorantennen einer Feststation
ausgeleuchteten Sektoren einer Zelle mit nicht benachbarten
Frequenzgruppen belegt werden.
2. Verfahren zur Frequenzzuweisung bei einem zellularen
Mobilfunksystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die den benachbarten, sich überlappenden Sektoren einer
Feststation zugewiesenen Frequenzgruppen (1-6 bzw. 1-8)
durch zyklische Vertauschung der Frequenzgruppen abgeleitet
werden.
3. verfahren zur Frequenzzuweisung bei einem zellularen
Mobilfunksystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die den benachbarten, sich überlappenden Sektoren einer
Feststation zugewiesenen Frequenzgruppen (1-6 bzw. 1-8)
durch Rotation der Zellanordnungen um Vielfache von 60°
abgeleitet werden, wobei die Rotationsachse durch den
Standort einer beliebigen Feststation bestimmt wird.
4. Verfahren zur Frequenzzuweisung bei einem zellularen
Mobilfunksystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die den benachbarten, sich überlappenden Sektoren einer
Feststation zugewiesenen Frequenzgruppen (1-6 bzw. 1-8)
durch Spiegelungen an einer Achse abgeleitet werden, die
durch die Verbindungslinie zweier beliebiger
Feststationsstandorte bestimmt wird.
Priority Applications (3)
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