DE4310011C1 - Verfahren und Vorrichtung zum Verbrennen von Abluft - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Verbrennen von AbluftInfo
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- F23—COMBUSTION APPARATUS; COMBUSTION PROCESSES
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- F23G7/06—Incinerators or other apparatus for consuming industrial waste, e.g. chemicals of waste gases or noxious gases, e.g. exhaust gases
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- F23—COMBUSTION APPARATUS; COMBUSTION PROCESSES
- F23G—CREMATION FURNACES; CONSUMING WASTE PRODUCTS BY COMBUSTION
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- F23G2209/16—Warfare materials, e.g. ammunition
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbren
nung von Abluft gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1
sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Ver
fahrens.
Verfahren und Vorrichtungen zur Verbrennung von Ab
luft sind bekannt. Sie dienen dazu, mit umweltbela
stenden Stoffen beladene Abgase einem thermischen
Reinigungsverfahren zu unterziehen, nämlich zu ver
brennen. Dabei werden die belastenden Stoffe abge
baut, das heißt thermisch in Bestandteile zerlegt,
die die Umwelt nicht oder zumindest weniger bela
sten als die ursprünglichen Stoffe.
Insbesondere bei der Reinigung von Abluft, die mit
organischen Lösungsmitteln oder aber beispielsweise
mit Benzindämpfen beladen sind, kann es vorkommen,
daß während der Verbrennung der Abluft eine Explo
sion eintritt. Um dies zu vermeiden muß die zu ver
brennende Abluft oft sehr stark beispielsweise mit
Frischluft verdünnt werden, so daß der Verbrennung
große Gasmengen zuzuführen sind, also große Kapazi
täten bereitgehalten werden müssen. Dadurch werden
die bekannten Verfahren sehr teuer und die entspre
chenden Vorrichtungen zur Durchführung des Verfah
rens sehr groß und teuer.
Es ist daher Aufgabe ein Verfahren sowie eine Vor
richtung zur Verbrennung von Abluft zu schaffen,
die kostengünstig und dabei sehr sicher realisier
bar sind.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren zur Verbren
nung von Abluft mit Hilfe der in Anspruch 1 genann
ten Merkmale gelöst. Dadurch, daß in dem der Ver
brennung der Abluft dienenden Brennraum ein defi
nierter Unterdruck erzeugt wird, wird praktisch
ausgeschlossen, daß während der Verbrennung eine
Explosion stattfindet. Die mit umweltbelastenden,
explosiven Stoffen beladene Abluft wird quasi ver
dünnt, so daß eine Explosion ausgeschlossen ist.
Besonders bevorzugt wird eine Ausführungsform des
Verfahrens, bei dem eine Absaugeinrichtung vorgese
hen ist, die die zu reinigende Abluft quasi durch
den Brennraum saugt. Auf diese Weise ist der ge
wünschte Unterdruck leicht realisierbar, so daß die
Kosten zur Durchführung des Verfahrens relativ
niedrig gehalten werden können.
Überdies wird eine Ausführungsform des Verfahrens
bevorzugt, bei welchem eine Drosseleinrichtung dem
Brennraum vorgeordnet wird. Bei einer entsprechen
den Abstimmung der Drosseleinrichtung und der Ab
saugeinrichtung läßt sich ein gewünschter Unter
druck im Innern des Brennraums leicht und kosten
günstig einstellen.
Besonders bevorzugt wird eine Ausführungsform des
Verfahrens, bei der ein Unterdruck von 0,001 bar
bis 0,9 bar, vorzugsweise von 0,1 bar bis 0,3 bar
und insbesondere von 0,125 bar im Brennraum einge
stellt wird. Bei dem zuletzt genannten Wert stellt
sich bei einer trotz aller Vorsorgemaßnahmen ein
tretenden Explosion erfahrungsgemäß ein Druck von
etwa Umgebungsdruck ein, so daß also die Siche
rungsmaßnahmen des Brennraums gegen Schäden bei ei
ner Explosion minimal sind.
Weitere Ausführungsformen des Verfahrens ergeben
sich aus den übrigen ein Verfahren betreffenden Un
teransprüchen.
Die genannte Aufgabe wird auch durch eine Vorrich
tung gelöst, die die in Anspruch 8 aufgeführten
Merkmale zeigt. Die Vorrichtung ist so ausgelegt,
daß bei der Verbrennung von Abluft im Inneren des
Brennraums ein definierter Unterdruck eingestellt
ist. Dieser bewirkt quasi eine Verdünnung der Ab
luft, durch die eine Konzentration gewährleistet
ist, die deutlich unter der sogenannten unteren Ex
plosionsgrenze liegt. Damit wird andererseits die
Explosionsgrenze quasi nach oben verschoben. Eine
Verdünnung der Abgase, wie sie bei herkömmlichen
Vorrichtungen erforderlich ist, kann hier unter
bleiben, ohne daß die Gefahr einer Explosion be
steht.
Bevorzugt wird eine Vorrichtung, bei welcher einem
Brennraum eine Drosseleinrichtung vor- und eine Ab
saugeinrichtung nachgeschaltet sind. Die zu reini
genden Abgase werden durch die Absaugeinrichtung
quasi durch den Brennraum hindurchgesaugt, wobei
mit Hilfe der Drosseleinrichtung ein definierter
Unterdruck eingestellt wird, bei welchem die ge
wünschte Verdünnung der die Abgase belastenden ex
plosionsgefährlichen Stoffe erzielt wird.
Besonders bevorzugt wird eine Vorrichtung, bei der
die Absaugeinrichtung und die Drosseleinrichtung so
aufeinander abgestimmt sind, daß sich ein Unter
druck von etwa 0,125 bar im Inneren des Brennraums
einstellt. Erfahrungsgemäß ergibt sich bei einer
Explosion innerhalb des Brennraums der achtfache
Druck. Bei der hier gewählten Verdünnung entsteht
selbst bei Entstehung einer Explosion im Inneren
des Brennraums lediglich ein dem Umgebungsdruck
entsprechender Druck, so daß eine Gefährdung der
Anlage und der umstehenden Personen mit hoher Si
cherheit auszuschließen ist bzw. mit relativ gerin
gem Aufwand zu vermeiden ist.
Weitere Ausgestaltungen der Vorrichtung ergeben
sich aus übrigen diese Vorrichtung betreffenden Un
teransprüchen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Prin
zipskizze erläutert.
Die schematisierte Prinzipskizze zeigt die Funkti
onsweise einer Vorrichtung zur Verbrennung von Ab
luft und läßt das Verfahren zur Verbrennung von Ab
luft ohne weiteres erkennbar werden. Die Vorrich
tung 1 dient also der Verbrennung von Abluft, die
aus einer beliebigen Abluftquelle 3 stammt. Die zu
reinigende Abluft wird über eine erste Leitung 5
einer Rückzündsicherung 7 zugeführt und gelangt von
dieser über eine zweite Leitung 9 zu einer Notum
leitung 11. Von dieser entspringt eine dritte Lei
tung 13, die bei einer Störung der Vorrichtung be
ziehungsweise des Verfahrens die Abluft beispiels
weise einem Zwischenspeicher zuführt. Von der
Notumleitung 11 wird das zu reinigende Abgas über
eine vierte Leitung 15 einer Drosseleinrichtung 17
zugeleitet und gelangt von dort über eine fünfte
Leitung 19 zu einem hier zusätzlich vorgesehenen
Notventil 21, welches eine Weiterleitung des Ab
gases unterbrechen kann. Von dort gelangt das Abgas
über eine sechste Leitung 23 zu einem Brennraum 25,
wo die thermische Zersetzung der die Abluft bela
stenden, explosionsgefährlichen Stoffe stattfindet.
Von dem Brennraum gelangt das gereinigte Abgas, das
Reingas, über eine siebte Leitung 27 zu einem hier
vorgesehenen Wärmetauscher 29, der der Rückgewin
nung der im Reingas vorhandenen Energie dient. Vom
Wärmetauscher gelangt das Reingas über eine achte
Leitung 31 zu einer Absaugeinrichtung 33, die das
Reingas über eine neunte Leitung 35 beispielsweise
an die Umgebung abgibt.
Aus der Prinzipskizze ist ersichtlich, daß über
eine zehnte Leitung 37 ein zusätzliches Gas, vor
zugsweise inertes Gas, Luft oder Sauerstoff oder
aber ein beliebiger Sauerstoffspender in den Brenn
raum 25 einleitbar ist.
Durch eine gestrichelte Linie ist in der Skizze an
gedeutet, daß zwischen der Abluftquelle 3 und der
Drosseleinrichtung 17 ein zündfähiges Gasgemisch
vorhanden ist.
Im folgenden wird die Funktion der Vorrichtung 1
bzw. die Durchführung des Verfahrens zur Verbren
nung von Abluft im einzelnen erläutert.
Die in der Darstellung angedeutete Abluftquelle
kann beliebiger Natur sein. Beispielsweise können
in der hier skizzierten Vorrichtung 1 die bei der
Befüllung von Tankanlagen beziehungsweise von
Kraftstoff-Vorratstanks von Tankstellen entstehen
den Gase verbrannt werden. Normalerweise wird bei
der Befüllung derartiger Tanks eine sogenannte
Gaspendelung durchgeführt, das heißt, die aus
Erdtanks verdrängte Luft wird in die Tanklastzüge
übergeleitet, aus denen der Treibstoff in die
Erdtanks gefüllt wird. Aufgrund der Temperaturun
terschiede zwischen dem kalten Erdtank und dem zu
mindest im Sommer wärmeren Tanklastzug muß jedoch
Abluft beseitigt werden. Auch aufgrund von Undich
tigkeiten an den Verbindungsstellen zwischen Last
zug und Erdtank entstehen Abgase, die abgesaugt
werden können und beseitigt werden müssen.
Die mit Treibstoff versetzte Abluft wird üblicher
weise abgesaugt und wegen der überaus hohen Explo
sionsgefahr sehr stark verdünnt. Bei der Behandlung
von Abluft, die mit explosionsgefährlichen Substan
zen belastet ist, also auch von Abluft, die bei
spielsweise Lösungsmittel enthält, wird eine obere
Explosionsgrenze (OEG) festgelegt, bei der eine
derart hohe Sättigung mit explosionsgefährlichen
Stoffen gegeben ist, daß das Gemisch quasi zu fett
ist und daher nicht zur Explosion neigt. Außerdem
wird eine sogenannte untere Explosionsgrenze (UEG)
definiert, bei der in der Abluft eine Konzentration
von explosionsgefährlichen Stoffen gegeben ist, bei
der eine Explosion des Gemisches möglich ist. Bei
der Verarbeitung der Abgase, insbesondere bei deren
Verbrennung wird zur Vermeidung einer Explosion
eine Verdünnung soweit herbeigeführt, daß die Kon
zentration der explosionsgefährlichen Stoffe in der
Abluft etwa 25% bis 50% der unteren Explosions
grenze ausmachen.
Bei der hier vorliegenden Vorrichtung bzw. bei dem
hier durchgeführten Verfahren zur Verbrennung von
Abluft kann auf eine Verdünnung der anfallenden
Rohgase verzichtet werden. Diese werden vielmehr
über die erste Leitung 5 der Rückzündsicherung 7
zugeführt, die verhindert, daß eine jenseits, das
heißt, stromab der Rückzündsicherung vorhandene
Flammenfront zur Abluftquelle 3 gelangen kann. Von
der Rückzündsicherung aus gelangen die als Rohgase
bezeichneten Abgase über die vierte Leitung 15 zu
der Drosseleinrichtung 17, von dort über die fünfte
Leitung 19 und die sechste Leitung 23 in den Brenn
raum 25, in dem durch eine geeignete Wärmequelle,
eine Temperatur von beispielsweise 750° erzeugt
wird, also eine Temperatur, die so hoch ist, daß
organische Schadstoffe zersetzt werden. Als Wärme
quelle können zum Beispiel elektrisch oder auf son
stige Weise, beispielsweise durch einen Wärmetau
scher, erhitzte Heizstäbe, Katalysatoren mit nied
riger Reaktionstemperatur, eine Mikrowelleneinrich
tung oder auch ein Brenner eingesetzt werden. Letz
terer eignet sich nur dann, wenn trotz der in den
Brennraum eingeleiteten Rauchgase der Unterdruck im
Brennraum aufrechterhalten werden kann.
Von dem Brennraum 25 gelangen die Gase über die
siebte Leitung 27 und die achte Leitung 31 zu einer
Absaugeinrichtung 33. Die gesamten Leitungen 5 bis
31 sind druckdicht miteinander so verbunden, daß
die Absaugeinrichtung 33 durch Erzeugung eines Un
terdrucks die Abluft aus der Abluftquelle 33 absau
gen kann. Die Absaugeinrichtung gibt die angesaug
ten Gase über die neunte Leitung 35 weiter, bei
spielsweise an die Umwelt.
Bei der hier beschriebenen Vorrichtung 1 ist vor
dem Brennraum 25 die Drosseleinrichtung 17 vorgese
hen, die beispielsweise durch ein Ventil realisiert
ist. Hier wird beispielsweise durch eine Quer
schnittsverminderung der Durchfluß des Rohgases
beispielsweise der Abluft so gebremst, daß in dem
Bereich zwischen Drosseleinrichtung 17 und Absaug
einrichtung 33, insbesondere im Brennraum 25 ein
Unterdruck erzeugt wird. Es bedarf daher einer Ab
stimmung der Absaugleistung der Absaugeinrichtung
33 und der Querschnittsverminderung in der Drossel
einrichtung 17.
Der Unterdruck im Brennraum 25 wird so eingestellt,
daß sich beispielsweise ein Druck von 0,001 bar bis
0,9 bar, vorzugsweise von 0,1 bar bis 0,3 bar ein
stellt.
Es hat sich herausgestellt, daß bei Eintritt einer
Explosion in einem Brennraum sich der achtfache
Druck einstellt. Daher wird ein Unterdruck im
Brennraum 25 von 0,125 bar besonders bevorzugt. Es
stellt sich nämlich dann, wenn trotz aller Vorsor
gemaßnahmen eine Explosion eintreten sollte, im
Brennraum der Umgebungsdruck ein, so daß ein Druck
ausgleich zwischen dem Inneren und der Umgebung des
Brennraums gegeben ist. Dieser muß also - wenn
überhaupt - mit nicht sonderlich aufwendigen Ein
richtungen gegen einen Überdruck geschützt werden.
Aufgrund des im Brennraum herrschenden Unterdrucks
verteilen sich die Moleküle der Schadstoffe derart,
daß sich quasi eine Verdünnung der Schadstoffbela
stung im Rohgas beziehungsweise in der Abluft ein
stellt, so daß während der Verbrennung dieses ver
dünnten Gases keine Explosion entstehen kann. Es
hat sich gezeigt, daß bei der Einstellung des hier
beschriebenen Unterdrucks im Brennraum die freie
Weglänge der Moleküle so zunimmt, daß die Reakti
onsfähigkeit der mit Schadstoffen belasteten Abluft
soweit reduziert ist, daß eine Explosion mit hoher
Sicherheit auszuschließen ist.
Durch die Absaugeinrichtung 33 wird also im Inneren
des Brennraums 25 eine Expansion der Abluft er
zielt, die zu der gewünschten Verdünnung der
Schadstoffe führt. Pro Volumeneinheit der expan
dierten Abluft befinden sich so wenig Schadstoffanteile,
daß während der Verbrennung eine Verpuffung
oder Explosion beziehungsweise eine unkontrollierte
Kettenreaktion nicht stattfinden kann.
Die Verbrennung in dem Brennraum kann so einge
stellt werden, daß lediglich bei Beginn der thermi
schen Zersetzung der Schadstoffe eine Wärmequelle
zugeschaltet werden muß. Später ergibt sich während
der Verbrennung der Abgase eine derartig hohe Tem
peratur im Inneren des Brennraums, daß auch bei Zu
fuhr weiterer Abluft und bei deren Verbrennung aus
reichend Wärme im Inneren des Brennraums erzeugt
wird, so daß die thermische Zersetzung der
Schadstoffe sichergestellt ist.
Es ist möglich, dem Brennraum 25 einen Wärmetau
scher 29 nachzuschalten. Die hier gewonnene Wärme
kann der Erwärmung des in den Brennraum 25 einge
leiteten Abgases dienen. Es ist auch eine Verwen
dung der hier abgezogenen Wärme in anderen Berei
chen, die von der Verbrennung der Abluft völlig ge
trennt sind, möglich. Denkbar wäre die Einspeisung
der hier gewonnenen Wärme in ein Wärmeverbundnetz.
Über die in den Brennraum 25 mündende zehnte Lei
tung 37 kann ein inertes Gas eingeleitet werden,
beispielsweise Wasserdampf oder Stickstoff. Dieses
Gas führt zu einer weiteren Verminderung der Explo
sionsgefahr, einerseits dadurch, daß die
Schadstoffpartikel quasi durch Moleküle des inerten
Gases getrennt werden, andererseits dadurch, daß
diese Moleküle den verbrennenden Schadstoffmolekü
len Energie entziehen.
Die Einleitung von inertem Gas kann einerseits wäh
rend der Verbrennung der Abluft erfolgen, um die
Verbrennung bei einem reduzierten Unterdruck, der
mit Hilfe der Absaugeinrichtung 33 und der Drossel
einrichtung 17 erzeugt wird, durchzuführen. Auch
ist es denkbar, in einem Störungsfall unverzüglich
inertes Gas in den Brennraum einzuleiten, um bei
einem Druckanstieg eine Explosion zu vermeiden. Im
übrigen kann dieses Gas auch gezielt, beispiels
weise periodisch, dem Verbrennungsvorgang zugeführt
werden. Schließlich ist es auch möglich, anstelle
des inerten Gases Luft, Sauerstoff oder einen be
liebigen Sauerstoffspender einzuspeisen.
Zusätzlich kann zwischen dem Brennraum und der
Drosseleinrichtung 17 ein Notventil 21 vorgesehen
werden, welches in einem Störungsfall unverzüglich
den Brennraum 25 von der Abluftquelle 3 trennt.
Es ist davon auszugehen, daß im normalen Betrieb
der Querschnitt in der Drosseleinrichtung 17 so
klein ist, daß eine Flamme nicht in die vierte Lei
tung 15 zurückschlagen kann, also sich gegen die
durch die Absaugeinrichtung 33 erzeugte Strömungs
richtung des Abgases ausdehnen kann.
Wenn bei einer Abschaltung des Notventils 21 die
aus der Abluftquelle 3 angesaugte Gassäule sich
aufgrund ihrer Trägheit weiter in Richtung auf den
Brennraum zu bewegt, können kurzzeitig Druckspitzen
entstehen, die über die Notumleitung 11 abgebaut
werden. Es ist beispielsweise möglich, nachströ
mende Abluft über die dritte Leitung 13 in ein Zwi
schenlager zu leiten. Gegebenenfalls kann diese
dritte Leitung 13 auch in die Umgebung führen, ins
besondere dann, wenn hier lediglich sehr geringe
Gasmengen zu erwarten sind.
Die Rückzündsicherung 7 ist hier in unmittelbarer
Nähe zur Abluftquelle 3 angeordnet. Deren Positio
nierung ist jedoch frei wählbar. Sie kann auch nä
her am Brennraum 25 innerhalb des Leitungsnetzes
angeordnet sein. Insbesondere ist es möglich, die
Anordnung der Notumleitung 11 und der Rückzündsi
cherung 7 zu vertauschen, so daß eine die Drossel
einrichtung 17 überwindende Flammenfront von der
Rückzündsicherung 7 abgefangen wird und sich nicht
über die Notumleitung 11 bis zur Abluftquelle 3
oder bis in die Zuleitungen fortsetzen kann.
Aus der Funktionsbeschreibung der Vorrichtung 1 er
gibt sich also ohne weiteres das Prinzip des hier
gegebenen Verfahrens zur Verbrennung von Abluft:
Die in der Abluftquelle 3 entstehende Abluft kann
ohne irgendwelche Verdünnung von einer Absaugein
richtung 33 angesaugt werden. Dabei besteht zwi
schen der Abluftquelle und der Absaugeinrichtung
ein Leitungssystem, in welches der Brennraum 25
eingeschaltet ist. Dadurch, daß - in Strömungsrich
tung gesehen - die Absaugeinrichtung 33 dem Brenn
raum 25 nachgeordnet und die Drosseleinrichtung 17
diesem vorgeordnet ist, besteht im Brennraum 25 ein
von der Auslegung der Absaugeinrichtung und der
Einstellung der Drosseleinrichtung abhängiger Un
terdruck. Zwischen Abluftquelle 3 und Drosselein
richtung 17 befindet sich mit Schadstoffen bela
stete Abluft unverdünnt. In dem Leitungsnetz zwi
schen Abluftquelle und Drosseleinrichtung ist also
ein explosives Gasgemisch.
Vorzugsweise wird die Ablufteinrichtung 33 mit ei
ner Steuereinrichtung gekoppelt, die auch die
Steuerung der Drosseleinrichtung 17 übernimmt. Auf
diese Weise gewährleistet, daß in dem Brennraum 25
sich der gewünschte Unterdruck einstellt. Dieser
kann durch eine geeignete Drucksensorik erfaßt wer
den.
Die Steuereinrichtung kann auch die Ansteuerung des
Notventils 21 und der zehnten Leitung 37 zur Ein
leitung eines inerten Gases übernehmen, so daß in
einem Störfall einerseits die Zufuhr weiterer Ab
luft in den Brennraum 25 unterbrochen und anderer
seits eine Verdünnung der im Brennraum vorhandenen
Abgase durch ein inertes Gas sichergestellt ist.
Insgesamt ist ohne weiteres erkennbar, daß das Ver
fahren und die hier beschriebene Vorrichtung sehr
sicher arbeiten und dabei eine optimale Reinigung
der Abluft gewährleisten.
Es ist möglich, daß die erwähnte Steuereinrichtung
beispielsweise mittels einer Lambda-Sonde den Sau
erstoffgehalt in der Abluft mißt und die Einspei
sung eines inerten Gases aber auch die Zuleitung
von Luft, Sauerstoff oder einem Sauerstoffspender
in den Brennraum steuert. Sie kann im übrigen auch
dazu eingesetzt werden, den Unterdruck im Brennraum
zu überwachen und gegebenenfalls die Notumleitung
zu aktivieren.
Um eine stöchiometrische Verbrennung sicherzustel
len, kann dem Brennraum zusätzlich ein Dämpfer vor
geschaltet werden, der beispielsweise als Windkes
sel, Gasometer aber auch durch den Einsatz von Zeo
liten beziehungsweise Aktivkohle realisierbar ist.
Gegebenenfalls kann dem Brennraum auch ein Vorab
scheider vorgeschaltet werden, um besonders hohe
Konzentrationen von explosionsgefährlichen Substan
zen in der zu reinigenden Abluft abzubauen. Gegebe
nenfalls kann - bei einer besonders niedrigen Kon
zentration derartiger Substanzen in der Abluft auch
ein Adsorber vorgeschaltet werden, um eine für die
Verbrennung günstige Konzentration der Substanzen
in der Abluft einzustellen.
Auch der Dämpfer, der Vorabscheider und der Adsor
ber können von der Steuereinrichtung gesteuert wer
den.
Aufgrund der Tatsache, daß es bei Einsatz der hier
beschriebenen Vorrichtung beziehungsweise des er
läuterten Verfahrens keiner Verdünnung der Abluft
bedarf, kann eine auf relativ kleinen Gasdurchsatz
ausgelegte Vorrichtung verwendet werden, deren
Platzbedarf sehr gering ist. Auch sind die einzel
nen Elemente einer derartigen Vorrichtung aufgrund
der relativ geringen zu verarbeitenden Gasmengen
sehr kompakt und klein auslegbar. Das heißt, die
hier beschriebene Vorrichtung kann ohne weiteres
mobil ausgelegt werden. Es ist auch möglich, daß eine derar
tige Vorrichtung bei entsprechend kompakter Ausfüh
rung auf einem Tanklastzug montiert und mit diesem
an die jeweiligen Abluftquellen herangefahren wird.
Claims (19)
1. Verfahren zur Verbrennung von Abluft, dadurch
gekennzeichnet, daß in einem Brennraum (25) während
der Verbrennung der Abluft ein definierter Unter
druck erzeugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die zu verbrennende Abluft in den Brenn
raum (25) eingesaugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die zu verbrennende Abluft über
eine Drosseleinrichtung (17) in den Brennraum (25)
geführt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die zu verbren
nende Abluft vor Eintritt in den Brennraum (25)
und/oder die Drosseleinrichtung (17) über eine
Rückzündsicherung (7) geführt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß im Brennraum (25)
ein Unterdruck von ca. 0,001 bar bis 0,9 bar einge
stellt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß im Brennraum (25) ein Unterdruck von 0,1
bar bis 0,3 bar eingestellt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß im Brennraum (25) ein Unterdruck von ca.
0,125 bar eingestellt wird.
8. Vorrichtung zur Verbrennung von Abluft, insbe
sondere zur Durchführung eines Verfahrens nach ei
nem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß einem der thermischen Zersetzung der Abluft
dienenden Brennraum (25) eine Unterdruckquelle zu
geordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß dem Brennraum (25) eine Absaugein
richtung (33) nachgeordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß dem Brennraum (25) eine Drossel
einrichtung (17) vorgeordnet ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem Brennraum
(25) und/oder der Drosseleinrichtung (17) eine
Rückzündsicherung (7) vorgeordnet wird.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem Brennraum ein
Unterdruck von ca. 0,001 bar bis 0,9 bar, vorzugs
weise von 0,1 bis 0,3 bar, insbesondere von ca.
0,125 bar einstellbar ist.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Brennraum ein Notventil (21) vorgeschaltet ist.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Brennraum (25) ein Wärmetauscher (29) nachgeordnet
ist.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Brennraum (25) eine Notumleitung (11) vorgeordnet
ist.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche 8 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß in
den Brennraum (25) eine Leitung (zehnte Leitung 37)
zur Einleitung von inertem Gas, Luft und/oder Sau
erstoff beziehungsweise Sauerstoffspender mündet.
17. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche 8 bis 16, gekennzeichnet durch durch eine
die Absaugeinrichtung (33) und/oder die Drosselein
richtung (17) steuernde Steuereinrichtung.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Steuereinrichtung das Notventil
(21), den Wärmetauscher (29), die Notumleitung (11)
und/oder die Rückzündeinrichtung (7) steuert.
19. Verwendung der Vorrichtung nach einem der An
sprüche 8 bis 18 zur Verbrennung von bei der Befül
lung von Kraftstofftanks entstehender Abluft.
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DE (1) | DE4310011C1 (de) |
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Publication number | Publication date |
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EP0618406A1 (de) | 1994-10-05 |
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