DE4308888A1 - Heizanlage, die nebenbei elektrische Energie erzeugt - Google Patents
Heizanlage, die nebenbei elektrische Energie erzeugtInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Heizanlage nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine solche Heizanlage ist durch eine deutsche Offenle
gungsschrift (P 23 63 103.0) bekannt geworden. Sie ist ein kom
biniertes Heiz- und Notstromaggregat mit der Aufgabe, ein
Haus zu heizen und daneben elektrische Energie für dessen
Eigenbedarf zu erzeugen; letzteres vor allem dann, wenn das
allgemeine elektrische Netz abgeschaltet ist.
Es gibt geographische Lagen, in denen ein Anschluß an
ein allgemeines elektrisches Netz zu aufwendig wäre. Das sind
sogenannte Versorgungsinseln. Hier stellt sich ebenfalls die
Aufgabe, eigenständig elektrische Energie für den eigenen
Bedarf zu erzeugen. Dazu dient beispielsweise ein sowohl
Wärme für die Heizung als auch elektrische Energie für den
eigenen Bedarf erzeugendes Hausenergiesystem, wie es durch
eine deutsche Offenlegungsschrift (P 32 27 643.5) bekannt
geworden ist.
Ein Gegenstück zu solchen Kleinanlagen sind die bekannten
Großheizkraftwerke und Blockheizkraftwerke. Das sind Elek
trizitätswerke, welche die bei der Stromerzeugung entstehende
Abwärme als Fernwärme nutzen. Sie erfüllen die Aufgabe,
elektrische Energie mit hohem Wirkungsgrad zu erzeugen und
in umweltfreundlicher Weise benachbarte Gebäudekomplexe zu
heizen. Die Möglichkeiten für den Einsatz von Heizkraftwerken
sind aber sehr beschränkt, weil die Verteilung von Fernwärme
ein verlustreiches und aufwendiges Rohrsystem zum Transport
des heißen Dampfes oder Wassers erfordert. Deshalb eignen
sich Heizkraftwerke nur für Gebiete mit extrem hoher An
schlußdichte von Fernwärmeverbrauchern.
Die Erzeugung der elektrischen Energie dient also in den
vorangehend genannten Anlagen zur häuslichen Notstromversor
gung, zur häuslichen Inselversorgung oder zur großtechnischen
Stromerzeugung mit Fernwärmelieferung. Anlagen der genannten
Art können aber, gesamtheitlich gesehen, zu einer wirtschaft
lichen und umweltfreundlichen Energieversorgung weitflächi
ger Gebiete nur wenig beitragen. Denn einerseits sind Strom
ausfälle und Inselbetriebslagen bei uns sehr selten, anderer
seits ist die für sinnvolle Fernwärmeversorgung erforderliche
Anschlußdichte unter vertretbaren Anlagekosten nur in ver
gleichsweise sehr wenigen Fällen vorhanden.
Die Erfindung beruht auf der Tatsache, daß sich in ein
zelnen Häusern oder Häusergruppen der Bedarf an Wärme zum
Heizen mit dem Bedarf an elektrischer Energie zeitlich nicht
deckt, so daß bei energetischer Eigenversorgung mit beiden
Energieformen entweder Wärme oder elektrische Energie ver
geudet, gespeichert oder ferngeliefert werden muß. Die Ver
geudung von Energie ist heutzutage unverantwortlich, die Spei
cherung von Energie ist aufwendig. So bleibt nur die Fern
lieferung durch geeigneten Transport. Der Transport von Wärme
ist verlustreich und aufwendig und erfordert die Erstellung
eines eigenen Rohrsystems - dagegen ist der Transport von
elektrischer Energie verlustarm und billig und kann sich des
bereits bestehenden elektrischen Netzes bedienen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, in einer
mit fossilem oder regenerativem Brennstoff betriebenen Heiz
anlage für ein einzelnes Haus oder eine Häusergruppe nebenbei
elektrische Energie zu erzeugen und diese in ein allgemeines
elektrisches Netz einzuspeisen. Für eine brauchbare Lösung
kommt angesichts der Kleinheit einer solchen Heizanlage nur
ein einfaches und preisgünstiges System in Frage, das gefahr
los und zuverlässig über lange Zeiträume wartungsfrei und
unbeaufsichtigt arbeiten kann. Gemäß der Erfindung ist eine
Lösung dieser Aufgabe durch eine Heizanlage der eingangs ge
nannten Gattung gegeben, welche die im kennzeichnenden Teil
des Anspruchs 1 genannten Merkmale aufweist.
Durch eine solche Heizanlage wird das allgemeine elektri
sche Netz sowohl passiv als auch aktiv entlastet. Der von der
Heizanlage erzeugte und im eigenen Haus verbrauchte Anteil
der elektrischen Energie bedeutet passive Entlastung des Net
zes, weil dieses dadurch weniger belastet wird. Der von der
Heizanlage erzeugte und ins Netz eingespeiste Anteil der
elektrischen Energie bedeutet aktive Entlastung des Netzes,
weil diese elektrische Energie im Netz der allgemeinen Strom
richtung vom Elektrizitätswerk zum Verbraucher entgegen
fließt. Wegen dieser passiven und aktiven Entlastung des
Netzes eignet sich der vielfache Einsatz der erfindungsge
mäßen Heizanlage besonders in solchen Wohngebieten, die
durch eine lange und dadurch sowohl verlustreiche als auch
aufwendige Zuleitung vom öffentlichen Elektrizitätswerk ver
sorgt werden müssen.
Die erfindungsgemäßen Heizanlagen und die bekannten
großen Heizkraftwerke ergänzen sich bestens bezüglich ihres
Einsatzfeldes: Während die Heizkraftwerke ideal geeignet sind
für Großstadtkerne und dank ihrer Wasch- und Filteranlagen
Brennstoffe mit Schwefel und anderen Schadstoffen umwelt
freundlich verfeuern können, eignen sich die erfindungsge
mäßen Heizanlagen ausgezeichnet für weit erstreckte Wohnge
biete und zum umweltfreundlichen Verfeuern von schadstoff
freien oder schadstoffarmen Brennstoffen wie Erdgas oder
sauberem Heizöl.
Die Heizanlage nach der Erfindung bedient sich eines Heiß
gasmotors mit geschlossenem Kreislauf des Arbeitsgases.
Solche Heißgasmotore können beispielsweise nach dem Kolben-,
dem Lamellen- oder dem Turbinen-Prinzip arbeiten. Als Kolben
motore sind sie unter dem Namen Stirling-Motor bekannt und
zeichnen sich durch geringen Verschleiß sowie durch Wartungs-
und Geräuscharmut aus. Der geschlossene Kreislauf erlaubt
eine abgekapselte Bauweise, die unbefugtes Eingreifen durch
Bastler und Kinder ausschließt und Betriebsstörungen oder
Schädigungen durch ungeeigneten Brennstoff vermeidet. Aus dem
abgekapselten Heißgasmotor braucht nur eine rotierende Achse
oder - wenn die elektrische Maschine in das abgekapselte Gehäuse
mit einbezogen ist - nur eine elektrische Mehrfachleitung
auszutreten. Der Nutzwärmeeintritt in den Heißgasmotor und
der Abwärmeaustritt aus dem Heißgasmotor erfolgt einfacher
weise durch wärmeleitende Wände.
Die konstant gehaltene Frequenz des allgemeinen elektri
schen Netzes ist bei uns in Mitteleuropa fast immer 50 Hz.
Der wenigstens zeitweise Anschluß der elektrischen Maschine
an ein solches Netz gibt die Möglichkeit, diese Maschine in
einfacher Weise als Generator zur Gewinnung der elektrischen
Energie oder als Anlasser für den Heißgasmotor zu betreiben.
Das ist wichtig, weil dadurch die Anlage preisgünstig, ein
fach und zuverlässig arbeitet.
Hohe Spitzen des Stromverbrauchs aus dem allgemeinen
elektrischen Netz treten im Winter auf; vor allem am Morgen
und am Abend. Die zu diesen Zeiten auftretende Spitzenlast
erfordert hohe Stromerzeugungskapazität und große Leiter
querschnitte des Netzes. Beides ist aufwendig und umwelt
feindlich. Regenerative Energiequellen wie Sonnenstrahlung
und Wasserkraft stehen aber gerade dann gar nicht oder nur
spärlich zur Verfügung. Angesichts dieser Tatsachen ist es
ein für das Allgemeinwohl besonders wichtiger Vorteil, daß
gerade während der Spitzenlastzeiten in der erfindungsgemäßen
Heizanlage besonders viel elektrische Energie erzeugt und zum
Teil ins Netz eingespeist wird. Denn im Winter wird des hohen
Heizbedarfs wegen viel Brennstoff verfeuert. Das gilt vor
allem für die frühen Morgenstunden, wenn von der Nachtab
schaltung oder Nachtreduzierung der Heizung wieder auf Voll
heizung umgeschaltet wird.
Um diesen Vorteil besonders gut auszunutzen, sieht eine
Ausgestaltung der Erfindung die im Kennzeichen des Anspruchs 2
dargestellten Maßnahmen vor. Vorteilhaft wird die morgend
liche Umschaltung der Heizung von Nachtreduzierung auf Voll
heizung auf den Zeitpunkt hingesteuert, in der das Netz eine
Entlastung durch in der Heizanlage erzeugte elektrische
Energie besonders dringend braucht. Das läßt sich, soweit es
in angemessenen Grenzen geschieht, ohne nennenswerte Einbuße
an Heizkomfort bewerkstelligen. Denn die Wärmekapazität des
Warmwasserkreislaufs und der beheizten Räume fängt eine
beispielsweise viertelstündige Vor- oder Nachverlegung einer
solchen Umschaltung ohne weiteres auf.
Je mehr erfindungsgemäße Anlagen mitwirken, desto besser
ist die flächenhafte Einspeisung in das Netz und auch die
zeitliche Verteilung des Einspeisens optimiert sich im Ver
hältnis zum Bedarf. Demnach ist die erfindungsgemäße Heizan
lage ein geradezu idealer Spitzenlastlieferant elektrischer
Energie. Denn die dezentrale Einspeisung elektrischer Energie
zu Spitzenlastzeiten erspart Überdimensionierung der Netz
leitungen und der Stromversorgungskapazität. Die Ersparnis
ist ein wertvoller Beitrag zum Umweltschutz und zur Schonung
der Rohstoff-Vorräte.
Die elektrische Maschine der erfindungsgemäßen Heizanlage
kann beispielsweise eine Schleifring- oder eine Doppelfeld
maschine sein. Besonders einfach und betriebssicher ist aber
eine Maschine, wie sie im Kennzeichen des Anspruchs 3 be
schrieben ist. Eine solche Maschine ist unter dem Namen
Drehstrom-Asynchrongenerator beziehungsweise Drehstrom-
Asynchronmotor bekannt. Bei Anschluß an ein 50 Hz-Netz hat
sie normalerweise eine Leerlaufdrehzahl von nahezu 50 U/s. In
der Wirkungsweise als Generator ist ihre Drehzahl wegen des
negativen Schlupfes mehrere Prozent höher; in der Wirkungs
weise als Motor ist sie wegen des positiven Schlupfes um
mehrere Prozent weniger.
Die Wicklungen des Ständers der Maschine können in Stern-
oder Dreieck-Anordnung geschaltet sein. Wenn der Ständer
nicht drei, sondern sechs, neun oder zwölf Wicklungen trägt
und diese in geeigneter Anordnung an ein 50 Hz-Netz ange
schlossen sind, dann rotiert das rotierende Magnetfeld nicht
mit 50 U/s, sondern mit 25 U/s, 16²/₃ U/s oder 12,5 U/s, also
mit einem ganzzahligen Bruchteil der Frequenz des Netzes.
Es ist vorteilhaft, wenn die Drehzahl des rotierenden
Magnetfeldes umschaltbar ist zwischen der Frequenz des Netzes
und mindestens einem ganzzahligen Bruchteil davon. Umschal
tung von 50 U/s auf 25 U/s läßt sich in einfacher Weise mit
hilfe von sechs Wicklungen bewerkstelligen, die von Stern-
Anordnung auf Doppelstern-Anordnung umschaltbar sind.
Viele Brenner von hauseigenen Heizanlagen arbeiten inter
mittierend zwischen Einschaltung und Ausschaltung. Derarti
ger intermittierender Betrieb ist auch bei einer Heizanlage
der Erfindung möglich. In diesem Fall ist es günstig, wenn in
den Ausschaltphasen eine zu starke Abkühlung der Wärmeein
gangsseite des Heißgasmotors vermieden wird; beispielsweise
indem eine Zündflamme diese Wärmeeingangsseite dauernd heizt.
Im Kennzeichen von Anspruch 5 ist eine besonders vorteil
hafte Weise von intermittierender Brennstoffzufuhr geoffen
bart. Sie ist auch dann schon sehr günstig, wenn nur zwei
Brennstoffzufuhr-Stufen miteinander intermittieren; die eine
entsprechend einer Maschinendrehzahl von etwa über 50 U/s,
die andere entsprechend einer Maschinendrehzahl von etwas
über 25 U/s. Mit Hilfe von Mikroprozessoren lassen sich der
artige Schaltaufgaben kostengünstig und zuverlässig bewäl
tigen.
Wichtig für die Effektivität der erfindungsgemäßen Heiz
anlage ist die Verwendung eines geeigneten Heißgasmotors.
Dessen mechanisch/thermischer Wirkungsgrad, also das Verhält
nis zwischen von ihm abgegebener mechanischer Energie und von
ihm aufgenommener thermischer Energie, sollte mindestens 20%
erreichen. Das ist auch mit kleinen Heißgasmotoren problemlos
realisierbar. Diese 20% sind nur ein Bruchteil des theoreti
schen mechanisch/thermischen Wirkungsgrades von 50%, der sich
nach dem 2. Hauptsatz der Thermodynamik beispielsweise bei
einer durch die heißen Verbrennungsgase gegebenen Eintritts
temperatur von 700 K entsprechend 427°C und einer durch das
"heiß-kühlende" Wasser mit 350 K entsprechend 77°C gegebenen
Austrittstemperatur errechnet. Im Gegensatz zu großen Heiz
kraftwerken, die Fernwärme mit wesentlich höheren Temperatu
ren erzeugen müssen, kann die erfindungsgemäße Heizanlage
den genannten Beispielwert von 77°C Wassertemperatur im
Warmwasserkreislauf sogar oft noch unterschreiten und dadurch
ihren Wirkungsgrad vergrößern.
Eine Ausgestaltung der Erfindung schlägt im Kennzeichen
des Anspruchs 6 einen geradezu idealen Heißgasmotor vor.
Selbst kleine Stirling-Motore erreichen Wirkungsgrade von
über 30%. Dazu sind sie ungefährlich, verschleiß-, geräusch-
und wartungsarm. Ein solcher Heißgasmotor hat also genau die
jenigen Eigenschaften, die für eine Heizanlage nach der Er
findung zu fordern sind. Darüber hinaus ist ein Stirling-
Motor bestens geeignet, um mit einer asynchron arbeitenden
und an ein allgemeines elektrisches Netz angeschlossenen
elektrischen Maschine kombinatorisch zusammenzuarbeiten.
Denn eine derartige Maschine hat bei Anschluß an das allge
meine Netz mit 50 Hz typische Drehzahlen von rund 50 U/s
und/oder 25 U/s. Das sind Werte, wie sie auch für bereits
serienreif entwickelte Stirling-Motore charakteristisch sind.
Deshalb lassen sich Stirling-Motor und asynchron arbeitende
elektrische Maschine getriebelos coaxial miteinander kuppeln.
Damit ist eine Kombination gegeben, die überraschend einfach,
wirksam und betriebssicher arbeitet.
Das Prinzip des Heißgasmotors mit geschlossenem Kreislauf
läßt sich auch durch Gasturbinenaggregate verwirklichen. Eine
günstige Realisation ist im Kennzeichen des Anspruchs 7 auf
gezeigt. Als Heißgas kommt Luft oder ein inertes Trägergas,
insbesondere Helium, in Frage. Als Heißgas zum Betreiben der
Arbeitsturbine eignet sich auch gesättigter oder überhitzter
Wasserdampf, der am Ausgang der Arbeitsturbine zu Wasser kon
densiert, das über eine Speisewasserpumpe in einen Durchlauf-
Dampfkessel eingebracht wird.
Während der Sommermonate besteht normalerweise kein Bedarf
zur Heizung von Wohnungen. Dennoch werden in vielen Betrieben
die Heizanlagen weiter betrieben, und zwar zur Bereitung von
heißem Brauchwasser. Hierfür wird nur wenig Brennstoff ver
braucht und es lohnt sich gegebenenfalls nicht, dabei den
Heißgasmotor in Betrieb zu setzen; zumal im Sommer der Bedarf
an elektrischer Energie verringert ist. Um diesem Bedürfnis
nach reduziertem Betrieb in günstiger Weise Rechnung zu tra
gen, sieht eine Weiterführung der Erfindung die im Kennzei
chen des Anspruchs 8 genannten Maßnahmen vor.
Die Umschaltung von Vollbetrieb auf Teilbetrieb kann in
verschiedenartiger Weise erfolgen. In einer Anlage mit einem
die Verbrennungsgase umschließenden Heizkessel kann das bei
spielsweise dadurch geschehen, daß die der Wärmeaufnahme die
nende Seite des Heißgasmotors aus dem Kesselraum herausgezo
gen wird oder daß der Brenner an eine Stelle des Heizkessels
bewegt wird, wo die von ihm ausgehenden Verbrennungsgase den
Heißgasmotor nicht erreichen. Eine besonders einfache und be
triebssichere Art der Umschaltung ist im Kennzeichen des An
spruchs 9 aufgezeigt.
Die Heizanlage nach der Erfindung soll weitgehend unab
hängig von menschlicher Überwachung und manuellem Zutun ar
beiten. Das läßt sich mit den Hilfsmitteln der modernen Elek
tronik aufwandsarm und zuverlässig bewerkstelligen. Die von
Thermofühlern, Zeitschaltuhren, Netzspannungs-Sensoren und
Leistungs-Meßgeräten gegebene Information wird vorteilhaft
mit Hilfe von Mikroprozessoren gesamtheitlich verarbeitet und
zur Bewerkstelligung der von der Erfindung vorgesehenen Funk
tionen herangezogen.
Die nachfolgend besprochenen Figuren zeigen in schematischer
Weise Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Heizanlage
oder von deren Teilen. Es zeigt
Fig. 1 eine Heizanlage, in der Heizöl verfeuert wird und
in welcher der Heißgasmotor ein Gasturbinenaggregat ist,
Fig. 2 eine Heizanlage, in der Erdgas verfeuert wird und
in welcher der Heißgasmotor ein einzylindriger Stirling-
Motor ist und
Fig. 3 und 4 die elektrische Verschaltung von sechs
Ständerwicklungen in einer nach dem Prinzip der asynchronen
Induktion arbeitenden elektrischen Maschine, wobei in Fig. 3
diese sechs Wicklungen in Stern-Anordnung und in Fig. 4 in
Doppelstern-Anordnung geschaltet sind.
Bei den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 1 und 2 ist
ein Warmwasserkreislauf gezeigt, der einen Heizkessel 1,
eine Umwälzpumpe 2, ein Rohrsystem 3 und Heizkörper 4 umfaßt.
In diesem Warmwasserkreislauf zirkuliert das Wasser 5 mit
einstellbarem Druck und regelbarer Temperatur. Ein Brenner 6
ist mit einer Dosiervorrichtung 7 zur Regulierung der Brenn
stoffzufuhr gekoppelt. Im unteren Bereich des Heizkessels 1
ist eine thermische Isolierschicht 8 vorgesehen, welche die
vom Brennstoff entwickelte Wärme zwingt, nach oben aufzu
steigen und dort in den Heißteil 9 eines Heißgasmotors 10
einzutreten. Am oberen Ende des Heizkessels 1 ist dessen
Abgasauslaß 11.
Mit dem Heißgasmotor 10 ist eine elektrische Maschine 12
gekoppelt, die im Normalbetrieb als Elektrogenerator und im
Anlaßbetrieb als Elektromotor arbeitet. Die von dieser
Maschine 12 ins allgemeine Netz 13 gelieferte beziehungs
weise daraus aufgenommene Energie durchläuft die Steueran
lage 14. Diese bewerkstelligt die Absicherung gegen Überlast
und die Messung und Registrierung der Energielieferung be
ziehungsweise des Energieverbrauchs. Gegebenenfalls enthält
die Steueranlage 14 auch Detektoren zur Messung der Spannung
des Netzes 13 und/oder zum Empfang von durch das Netz 13 über
tragenen Steuerimpulsen. Die von einem Thermometer 15 gemes
sene Temperatur des Wassers 5 wird über die Leitung 16 an die
Steueranlage 14 übermittelt. Diese verarbeitet die eingehende
Information von der Temperatur des Wassers 5 und gegebenenfalls auch vom
allgemeinen Netz 13 und steuert dementsprechend über die
Steuerleitung 17 die zum Brenner 6 gehörige Dosiervorrich
tung 7.
Der in den Fig. 1 und 2 gezeigte Heißgasmotor 10 umfaßt
den Heißteil 9, durch welchen die Wärme von den heißen Ver
brennungsgasen in den Heißgasmotor 10 eintritt und einen
Kaltteil 18, durch welchen die Abwärme aus dem Heißgasmotor
10 in das Wasser 5 austritt. Der Heißteil 9 und der Kalt
teil 18 bestehen aus Rohrschlangen. Das Herzstück des Heiß
gasmotors 10 ist dessen thermo-mechanischer Energiewandler,
der die von ihm erzeugte mechanische Energie über die Welle
19 abgibt.
Nach dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 ist der Energie
wandler ein Gasturbinenaggregat 20, 21, das aus einer Arbeits
turbine 20 und dem coaxial damit gekoppelten Verdichter 21
besteht. Die von der Arbeitsturbine 20 erzeugte mechanische
Energie wird über die Welle 19 und ein Getriebe 22 auf die
elektrische Maschine 12 übertragen.
In der Heizanlage gemäß dem Ausführungsbeispiel nach
Fig. 2 ist der Energiewandler ein Stirling-Motor 23. Seine
in bekannter Weise arbeitenden Kolben und sein Regenerator
sind nicht dargestellt. Die vom Energiewandler erzeugte
mechanische Energie wird von der Welle 19 über die Kupplung
24 auf die elektrische Maschine 12 übertragen.
Der in Fig. 2 gezeigte Brenner 6 ist ein Gasbrenner, der
über ein Ventil 25 mit Erdgas versorgt wird. Von diesem Ven
til 25 fließt das Gas über die Dosiervorrichtung 7 nach Maß
gabe der durch die Steuerleitung 17 übertragenen Information
über die längere Gasleitung 26 und/oder die kürzere Gas
leitung 27 zum Brenner 6. Damit kann die Anlage in einem
zwischen vier Stufen intermittierenden Betrieb gefahren wer
den: erstens ohne Gas, zweitens mit Gas durch die längere Gas
leitung 26, drittens mit Gas durch die kürzere Gasleitung 27
und viertens mit Gas durch diese beiden Gasleitungen 26, 27.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist eine den Weg
der Verbrennungsgase regulierende Strömungsleitvorrichtung
dargestellt. Sie besteht aus einem rechtwinklig gebogenen
Schirm 28, der durch Drehen um eine Achse 29 verschiedene
Lagen annehmen kann. In der gezeigten Lage zwingt er die
heißen Verbrennungsgase, die Rohre des Heißteils 9 zu durch
strömen und darin den Großteil ihrer Wärme abzugeben. Wird
dieser Schirm 28 jedoch um einen rechten Winkel im Gegenuhr
zeigersinn um die Achse 29 gedreht, dann deckt er den Heiß
teil 9 2seitig ab und die heißen Verbrennungsgase strömen am
Heißteil 9 vorbei, ohne diesen zu erhitzen. Diese Lage des
Schirms 28 ist beispielsweise für sommerlichen Teilbetrieb
der Heizanlage gedacht, wenn auf die Erzeugung von elektri
scher Energie verzichtet werden soll. Der Drehwinkel des
Schirms 28 ist durch einen Stellmotor 30 über eine Stelleitung
31 von der Steueranlage 14 aus regelbar und kann dazu
dienen, den Heißteil 9 vor Überhitzung zu schützen.
In den Fig. 3 und 4 sind die sechs Wicklungen 32, 33, 34,
35, 36, 37 des nicht gezeigten Ständers der Maschine 12 in
der üblichen symbolischen Weise dargestellt. Die drei Phasen
R, S, T des Netzes 13 sind in der Stern-Anordnung gemäß Fig. 3
gegeneinander um 120° versetzt, dagegen in der Doppelstern-
Anordnung gemäß Fig. 4 gegeneinander um 60° versetzt ange
schlossen. Gegebenenfalls ist dabei noch ein Transformator
zwischengeschaltet. Falls das Netz 13 die Frequenz 50 Hz hat,
rotiert das magnetische Feld bei der Anordnung nach Fig. 3 mit
50 U/s, dagegen bei der Anordnung nach Fig. 4 mit 25 U/s. Dem
entsprechend ist die Drehzahl der Maschine 12 etwas höher als
50 U/s bzw. 25 U/s wenn diese als Generator arbeitet, jedoch
weniger als 50 U/s bzw. 25 U/s wenn sie als Anlasser arbeitet.
Claims (9)
1. Heizanlage zum Heizen von bewohnten Räumen mit Hilfe eines
Warmwasserkreislaufs (1, 2, 3, 4), dessen Wasser (5) durch
Verbrennung von fossilem oder regenerativem Brennstoff
erwärmt wird, in der sich die laufende Brennstoffzufuhr
nach dem Wärmebedarf der beheizten Räume ohne manuelles
Zutun in kontinuierlicher und/oder intermittierender Weise
regelt und gegebenenfalls abschaltet, und in der neben
bei und wenigstens zeitweise durch einen wartungsarmen
Heißgasmotor (10) mit geschlossenem Kreislauf und einer
damit gekoppelten rotatorisch arbeitenden elektrischen
Maschine (12) elektrische Energie erzeugt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die elektrische Maschine (12) wenigstens zeitweise an
ein allgemeines elektrisches Netz (13) mit konstant gehal
tener Frequenz angeschlossen ist und bei normaler Betriebs
drehzahl als Elektrogenerator, bei geringerer Drehzahl je
doch als Elektromotor arbeitet, und daß sich der Heißgas
motor (10) und die mit ihm gekoppelte Maschine (12) ohne
manuelles Zutun auf die laufende Brennstoffzufuhr derart
einstellen, daß während des normalen Betriebszustandes der
Heißgasmotor (10) die Maschine (12) antreibt und diese dann
elektrische Energie in das Netz (13) einspeist, daß während
oder nach fehlender Brennstoffzufuhr beide stillstehen und
daß während oder nach anlaufender Brennstoffzufuhr die
Maschine (12) elektrische Energie aus dem Netz (13) auf
nimmt und dem Heißgasmotor (10) als Anlasser dient.
2. Heizanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Abfall der Spannung des Netzes (13) oder einem vom
Netz (13) übertragenen Spitzenbedarfssignal sich die Brenn
stoffzufuhr einschaltet oder erhöht oder daß sich deren
Abschalten oder Herabsetzen auf einen niedrigeren Wert
hinauszögert, derart, daß die von der Heizanlage erzeugte
und ins Netz (13) eingespeiste Energie zur Verminderung der
Spitzenbelastung des Netzes (13) dient.
3. Heizanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die elektrische Maschine (12) einen Rotor und einen
Ständer enthält und nach dem Prinzip der asynchronen Induk
tion arbeitet, wobei der Rotor ein Kurzschlußläufer ist und
der Ständer Wicklungen trägt, die wenigstens zeitweise ans
Netz (13) angeschlossen sind und daß das Netz (13) ein drei
phasiges Drehstromnetz ist, dessen Wechselspannung in der
Maschine (12) ein rotierendes Magnetfeld induziert.
4. Heizanlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß durch unterschiedliche Schaltungen der Wicklungen die
Drehzahl des rotierenden Magnetfeldes umschaltbar ist
zwischen der Frequenz des Netzes (13) und mindestens einem
ganzzahligen Bruchteil davon.
5. Heizanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die laufende Brennstoffzufuhr intermittierend
zwischen mindestens zwei derart gewählten Stufen ändert,
daß jede Stufe eine Drehzahl des Heißgasmotors (10) bewirkt,
die einer zugehörigen Drehzahl des rotierenden Magnet
feldes angepaßt ist.
6. Heizanlage nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Heißgasmotor (10) ein Kolbenmotor ist, der nach dem
Stirling-Prinzip arbeitet und vorzugsweise coaxial mit der
elektrischen Maschine (12) verbunden ist.
7. Heizanlage nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Heißgasmotor (10) ein Gasturbinenaggregat (20, 21)
ist, in welchem das Gas des Gaskreislaufs zuerst einen Ver
dichter (21) und sodann eine dazu coaxiale Arbeitsturbine
(20) durchläuft und daß dem Gas vor der Arbeitsturbine (20)
Wärme von den heißen Verbrennungsgasen zugeführt und nach
der Arbeitsturbine (20) Wärme vom Wasser (5) entzogen wird.
8. Heizanlage nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie wahlweise auf Vollbetrieb oder auf thermischen
Teilbetrieb geschaltet werden kann, wobei im Vollbetrieb
die Verbrennungsgase zunächst Wärme an den Heißgasmotor
(10) abgeben, dessen Abwärme dann das Wasser (5) erwärmt,
und daß die Verbrennungsgase sodann über mindestens eine
wärmedurchlässige Wand das Wasser (5) noch zusätzlich
erwärmen, wohingegen im thermischen Teilbetrieb der Heiß
gasmotor (10) nicht arbeitet und die Verbrennungsgase im
wesentlichen nur durch mindestens eine wärmedurchlässige
Wand das Wasser (5) erwärmen.
9. Heizanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Weg der Verbrennungsgase durch eine verstellbare
und/oder regelbare Strömungsleit-Vorrichtung veränderbar
ist, so daß im Vollbetrieb die nötige Wärmeaufnahme des
Heißgasmotors (10) gesichert ist und sich im thermischen
Teilbetrieb die Eingangsseite des Heißgasmotors (10)
nicht überhitzt.
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