DE4308499C2 - Schalungsplatte als verlorene Schalung für den Betonbau - Google Patents
Schalungsplatte als verlorene Schalung für den BetonbauInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schalungsplatte als verlorene Schalung für den
Betonbau gemäß Oberbegriff Patentanspruch 1.
Es ist bereits bekannt, Platten für Bauzwecke und dabei speziell auch Schalungsplatten
aus einer Grundmasse herzustellen, die Altpapier in zerkleinerter Form, Füller oder
Zusätze, ein mineralisches Bindemittel in Form von Zement oder gelöschtem Kalk
sowie Wasser enthält (DE-OS 41 10 829).
Bekannt ist weiterhin ein Bausatz aus Leichtbauplatten für Wände, Stützen, Decken und
sonstige Bauteile, die (Bauplatte) aus unbehandeltem, gehäckseltem Stroh- und/oder
Getreidespreu und/oder Reisschalen und/oder Steinfasern und/oder Glasfasern mit
einem Bindemittel, nämlich Zement und/oder Kalk und/oder Gips und mit
mineralischen Zuschlagsstoffen hergestellt ist. Der Anteil an gehäckseitem Stroh oder
Spreu oder Reisschalen soll in der Größenordnung von 20-30 Volumenprozent oder
10-15 Volumenprozent liegen.
Bekannt ist weiterhin eine unbrennbare Platte und ein Verfahren zu deren Herstellung
(DE 34 44 707). Die Platte ist aus einem Gemisch von Verstärkungsfasern und
hydraulischem Bindemittel und mineralischen Füllstoffen hergestellt, wobei in der Platte
die Zellulosefasern harzhaltige, eine chemisch gebleichte Kraftpapiermasse enthaltende
Stoffe sind. Der Anteil an Zellulosefasern beträgt beispielsweise 2-5 Gewichtsprozent.
Bekannt ist auch (DE 40 26 786 A1), bei der Wiederverwertung von gemahlenem
Kunststoff diesem zum Formen von Formteilen auch Fasern und einen Füllstoff,
beispielsweise in Form von Kreide zuzusetzen. Bekannt ist weiterhin (DE 41 02 344 A1)
ein Formkörper auf Basis von Fasern, bei dem Fasern und ein organisches Bindemittel
(Polymerisat) den Formkörper bilden. Eine Schalungsplatte als verlorene Schalung für
den Betonbau sind diese bekannten Formteile oder -körper nicht.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die eingangs erwähnte bekannte
Schalungsplatte dahingehend weiter zu entwickeln, daß sie insbesondere auch als
verlorene Schalung für den Betonbau geeignet ist, d. h. als Schalungselement, welches
am jeweils erstellten Bauwerk verbleibt.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine Schalungsplatte entsprechend Patentanspruch 1
ausgebildet.
Dadurch, daß der Anteil an Altpapier und Zellulose insgesamt in der feuchten, noch
nicht ausgehärteten Grundmasse 15 Gewichtsprozent nicht übersteigt und
beispielsweise im Bereich zwischen 12 und 15 Gewichtsprozent liegt, weist die Platte
einerseits die für ihre Anwendung notwendige Festigkeit auf, andererseits ist die
Schalungsplatte trotz des verwendeten Anteils an Altpapier nicht brennbar und kann
daher als verlorene Schalung auch in solchen Bauwerken (z. B. Hochhäuser) verbleiben,
für die besonders hohe Anforderungen hinsichtlich Brandsicherheit gelten. Die
erfindungsgemäße Schalungsplatte, die als verlorene Schalung verwendet wird, erfüllt
somit in optimaler Weise die Forderungen für die Verwendung auf der Baustelle und für
ihren Verbleib im Bauwerk.
Die erfindungsgemäße Schalungsplatte enthält neben Füllern und/oder das
Raumgewicht senkenden Zuschlägen auch einen weiteren Zuschlag, der die
Brennbarkeit unterdrückt, und zwar dadurch, daß dieser Zuschlag bei Hitzeeinwirkung
entweder Wasser oder
bevorzugt ein Sauerstoff verdrängendes Medium abspaltet. Als
solcher Zuschlag eignet sich insbesondere gemahlener,
ungebrannter Kalkstein, der preiswert zur Verfügung steht.
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteran
sprüche.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figur, die in
vereinfachter Schnittdarstellung eine Platte für eine
verlorene Schalung zur Verwendung im Betonbau zeigt, näher
erläutert.
Die Schalungsplatte, die mit 1 bezeichnet ist, besitzt
beispielsweise eine Stärke von etwa 24 mm. Die Platte besteht
aus einem Plattenkörper, der aus der Altpapier sowie auch
Zellulose enthaltenden Grundmasse hergestellt ist. Die
Zellulose ist beispielsweise in Form von recyceltem Kraft
papier, z. B. von recycelten Zementsäcken usw. enthalten.
Im einzelnen besteht der Plattenkörper aus einer Grundmasse,
die das vorgenannte Altpapier in zerkleinerter Form, Zellu
lose bzw. Kraftpapier in zerkleinerter Form, Wasser und
Zement als Bindemittel sowie weitere Zuschlagsstoffe enthält.
Der Anteil an Zellulose und Altpapier macht hierbei höchstens
15 Gewichtsprozent der Grundmasse aus, wobei der Rest von
Zement und von Zuschlägen wie z. B. Kreide, Talkum, Perlit,
Vermiculite und/oder geringfügige Mengen an Polystyrol
(Styropor) gebildet ist.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform enthält die Grundmasse
etwa 4-5 Gewichtsprozent Zellulose und maximal 10 Gewichts
prozent Altpapier, und zwar wieder bezogen auf die Grund
masse.
Wie die Figur zeigt, besitzt die Platte 1 eine mittlere Zone
bzw. einen Kern 2, der bei Belastung der Platte 1 die im
wesentlichen von Zug- und Druckkräften freie Zone bildet. In
diesem Kern besteht die Platte aus der Grundmasse, deren
Zusammensetzung innerhalb der vorgenannten Grenzwerte für
Zellulose und Altpapier liegt, aber einen besonders hohen
Anteil an leichten bzw. das Raumgewicht reduzierenden
Zuschlägen, wie Perlit, Vermiculite, sowie ggfs. auch ein
geringen Anteil an Polystyrol enthält. Diese Zuschläge sind
in der Figur mit den Partikeln 3 angedeutet.
An den Außenflächen besitzt die Platte jeweils Außenschichten
4, die eine wesentlich höhere Dichte als das Material des
Kernes 2 aufweisen. In der Grundmasse für diese Außen
schichten 4, die (Grundmasse) hinsichtlich des Anteils des
Zellulose und Altpapier wiederum den oben angegebenen
Grenzwerten entspricht, sind als Zuschläge hauptsächlich
Kreide und/oder Talkum enthalten.
Die für die Außenschichten 4 verwendete Grundmasse, bevorzugt
aber auch die für den Kern 2 verwendete Grundmasse enthalten
weiterhin Zusätze, die unter Einwirkung von Hitze feuer
hemmende Stoffe freisetzen, d. h. Wasser und/oder Sauerstoff
verdrängende Gase abspalten.
Ein derartiger Zuschlag ist gemahlener, ungebrannter Kalk
stein, der unter Hitzeeinwirkung bei ca. 580°C zu CaO und
CO2 reagiert und somit Sauerstoff verdrängendes Kohlendioxyd
abgibt, aber auch Kreide.
Weitere, die Brennbarkeit reduzierende und bei der Erfindung
verwendbare Zuschläge sind z. B. Aluminiumhydrat (sauerstoff
verdrängend bei Wärmeeinwirkung) und/oder Zinkborat oder
Talkum (wasserabspaltend bei Wärmeeinwirkung).
Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist die Grundmasse
für die Außenschichten 4 der Platte 1 folgende Zusammensetzung
auf, und zwar bezogen auf das Gewicht der Grundmasse:
Altpapier | 10 Gewichtsprozent |
Zellulose | 4-5 Gewichtsprozent |
Füller | 10-15 Gewichtsprozent |
die Brennbarkeit unterdrückende Zuschläge | 15-25 Gewichtsprozent |
Rest Zement und Wasser, wobei der Anteil an Zement etwa dem
Vierfachen des Anteils an Wasser entspricht.
Bei der Grundmasse für die Außenschichten 4 kann auch völlig
auf das Altpapier sowie auch auf die Zellulose verzichtet
sein, wobei diese Anteile dann zumindest teilweise durch
nichtbrennbares Fasermaterial, wie z. B. Glasfasern, Meer
schaumfasern und/oder Sepiolit-Fasern ersetzt sind.
Für den Kern 2 weist die Grundmasse vorzugsweise folgende
Zusammensetzung auf, und zwar bezogen auf das Gewicht der
Grundmasse:
Altpapier | 10 Gewichtsprozent |
Zellulose | 4-5 Gewichtsprozent |
Füller | 10-15 Gewichtsprozent |
das Raumgewicht reduzierende Zuschläge | bis etwa 10 Gewichtsprozent |
die Brennbarkeit unterdrückende Zuschläge | 15-25 Gewichtsprozent |
Rest Zement und Wasser, wobei der Anteil an Zement etwa dem
Vierfachen des Anteils an Wasser entspricht.
Füller sind insbesondere Kreide und/oder Talkum.
Das Raumgewicht senkende Zuschläge sind Perlit, Vermiculite
sowie Polystyrol (Styropor), wobei der Anteil an Styropor in
der Grundmasse aber äußerst gering ist.
Die Brennbarkeit unterdrückende Zuschläge sind gemahlener,
ungebrannter Kalkstein und/oder Kreide und/oder Aluminium
hydrat und/oder Zinkborat und/oder Talkum.
Um die Eigenschaften der Schalungsplatte 1 hinsichtlich
Feuerfestigkeit und/oder Verhinderung von Rauchentwicklung
noch zu verbessern, ist es möglich, die fertiggestellte
Platte 1 mit einer Lösung wenigstens eines flammhemmenden
Mittels, beispielsweise mit einer Lösung aus einem oder
mehreren flammhemmenden Mitteln der Gruppe Polyborate,
Ammoniumkarbonate, Phosphate und Natriumkarbonat zu tränken
oder zu behandeln. Weiterhin ist es auch möglich, das
Altpapier und/oder das Kraftpapier vor dem Herstellen der
Grundmasse mit einem flammhemmenden Mittel oder einer Lösung
eines solchen Mittels, vorzugsweise mit einem oder mehreren
der vorgenannten Mitteln zu tränken oder zu behandeln.
Die Schalungsplatte gemäß der Erfindung ist preiswert
herstellbar und entspricht den Anforderungen, die an eine
Betonschalung gestellt werden. Neben der erforderlichen
Festigkeit und Belastbarkeit kann die Schalungsplatte auf der
Baustelle auch einfach verarbeitet werden, d. h. sie läßt sich
mit herkömmlichen Sägen schneiden und ist auch nagelbar.
Claims (11)
1. Schalungsplatte als verlorene Schalung für den Betonbau, bestehend aus einer
Grundmasse, die zumindest Altpapier in zerkleinerter Form und Zellulose,
wenigstens einen Füller oder einen das Raumgewicht reduzierenden Zuschlag sowie
wenigstens ein mineralisches Bindemittel, nämlich Zement und/oder gelöschter Kalk und/oder Gips
sowie Wasser enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalungsplatte zumindest
an den die Außenflächen dieser Platte bildenden Schichten aus der Grundmasse
hergestellt ist, bei der der Anteil an Altpapier und Zellulose insgesamt 15
Gewichtsprozent der Grundmasse nicht übersteigt, daß der Anteil an Altpapier etwa
10-15 Gewichtsprozent bezogen auf die Grundmasse beträgt, daß der Anteil an
Zellulose max. 5 Gewichtsprozent bezogen auf die Grundmasse beträgt, und daß die
Grundmasse einen Anteil an einem die Brennbarkeit reduzierenden Zuschlag von
etwa 15-25 Gewichtsprozent bezogen auf die Grundmasse enthält,
in Form von gemahlenem, ungebranntem Kalkstein und/oder Kreide und/oder
Zinkkarbonat und/oder Talkum und/oder Aluminiumhydrat.
2. Schalungsplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil an
Zellulose etwa 4-5 Gewichtsprozent und der Anteil an Altpapier etwa 10
Gewichtsprozent bezogen auf die Grundmasse betragen.
3. Schalungsplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil an
Zement und Wasser etwa 85 Gewichtsprozent bezogen auf die Grundmasse beträgt,
und zwar abzüglich des Anteils eines evtl. Füllers und/oder Zuschlags, wobei der
Anteil an Wasser etwa 1/4 des Anteils an Zement ist.
4. Schalungsplatte nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Anteil des Füllers etwa 10-15 Gewichtsprozent bezogen auf die Grundmasse
beträgt.
5. Schalungsplatte nach einem der Ansprüche 1-4, gekennzeichnet durch
einen das Raumgewicht reduzierenden Zuschlag, wie z. B. Perlit und/oder
Vermiculite und/oder Polystyrol.
6. Schalungsplatte nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß die
für die Herstellung der Platte verwendete Grundmasse Altpapier, Zellulose, Füller,
das Raumgewicht senkende sowie die Brennbarkeit unterdrückende Zusätze in
folgenden Anteilen enthält:
Altpapier 10 Gewichtsprozent
Zellulose 4-5 Gewichtsprozent
Füller 0-15 Gewichtsprozent
Raumgewicht senkende Zuschläge 0-15 Gewichtsprozent
Brennbarkeit reduzierende Zuschläge 0-25 Gewichtsprozent
Rest Zement und Wasser, wobei der Anteil an Wasser ein Viertel des Anteils an
Zement ist, und
wobei der Füller Kreide oder Talkum,
der das Raumgewicht senkende Zuschlag Perlit, Vermiculite und/oder Styropor sowie der die Brennbarkeit unterdrückende Zuschlag gemahlener, ungebrannter Kalkstein, Kreide, Aluminiumhydrat, Zinkborat und/oder Talkum sind.
wobei der Füller Kreide oder Talkum,
der das Raumgewicht senkende Zuschlag Perlit, Vermiculite und/oder Styropor sowie der die Brennbarkeit unterdrückende Zuschlag gemahlener, ungebrannter Kalkstein, Kreide, Aluminiumhydrat, Zinkborat und/oder Talkum sind.
7. Schalungsplatte nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil an
Zellulose und Altpapier 15 Gewichtsprozent, der Anteil an dem die Brennbarkeit
unterdrückenden Zuschlag etwa 15 Gewichtsprozent, der Anteil an dem das
Raumgewicht reduzierenden Zuschlag etwa 10 Gewichtsprozent sowie der Anteil an
Zement etwa 48 Gewichtsprozent betragen.
8. Schalungsplatte nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Grundmasse einen faserförmigen Zuschlag, z. B. Glasfasern oder Meerschaum-
und/oder Sepiolitfasern enthält.
9. Schalungsplatte nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schalungsplatte (1) in wenigstens einem Teilbereich aus einer Grundmasse hergestellt
ist, bei der der Anteil an Altpapier und/oder Zellulose Null oder annähernd Null ist
und das Altpapier und/oder die Zellulose durch einen faserförmigen Zuschlag, z. B.
Glasfasern oder Meerschaum- und/oder Sepiolitfasern substituiert sind.
10. Schalungsplatte nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Platte nach ihrer Fertigstellung mit einer Lösung wenigstens eines flammhemmenden
Materials aus der Gruppe Polyborate, Ammoniumkarbonate, Phosphate und
Natriumbikarbonat behandelt bzw. getränkt wird.
11. Schalungsplatte nach einem der Ansprüche 1-10, dadurch gekennzeichnet, daß das
Altpapier und/oder als Zellulose verwendetes Kraftpapier vor der Herstellung der
Grundmasse mit einer Lösung aus wenigstens einem flammhemmenden Material der
Gruppe Polyborate, Ammoniumkarbonate, Phosphate und Natriumbikarbonat
behandelt bzw. getränkt wird.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE4308499A DE4308499C2 (de) | 1993-03-17 | 1993-03-17 | Schalungsplatte als verlorene Schalung für den Betonbau |
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DE4308499A DE4308499C2 (de) | 1993-03-17 | 1993-03-17 | Schalungsplatte als verlorene Schalung für den Betonbau |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4308499A1 DE4308499A1 (de) | 1994-09-22 |
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DE (1) | DE4308499C2 (de) |
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