DE4308350A1 - Verfahren zur Herstellung von Zuckeracetalen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von ZuckeracetalenInfo
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
von Zuckeracetalen, insbesondere Diacetonzuckern, durch Umsetzen von
Zuckern mit Ketonen in Gegenwart eines sauren Katalysators.
Die zum gleichzeitigen Schutz von zwei Hydroxylfunktionen geeigneten
Acetale besitzen im Bereich der Kohlenhydrate allgemein große Bedeutung
und werden bei technischen Verfahren als Zwischenprodukte verwendet,
so beispielsweise die Diaceton-L-sorbose bei der Herstellung von Vitamin
C.
Die Verfahren zur Herstellung solcher Zuckeracetale, bei denen als Kata
lysatoren Mineralsäuren, organische Säuren oder Lewissäuren eingesetzt
werden, besitzen häufig den Nachteil, daß zur Erzielung ausreichender
Ausbeuten beziehungsweise hoher Reaktionsgeschwindigkeiten beträcht
liche Mengen an Katalysator und wasserbindenden Mitteln zugesetzt wer
den müssen. Dies hat zur Folge, daß am Reaktionsende beachtliche Men
gen an Salzen anfallen, die erstens die Reinigung des hergestellten
Zuckeracetals erschweren und darüber hinaus hohe Entsorgungskosten
verursachen. Als weiterer Nachteil ergeben sich Nebenreaktionen, wie die
Selbstkondensation des Ketons, die in starkem Maße ablaufen können.
Die bei diesem Verfahren eingesetzten Mineralsäuren sind beispielsweise
Schwefelsäure, Chlorwasserstoffsäure, Phosphorsäure, Iodwasserstoff
säure und Bromwasserstoffsäure, während als organische Säuren Essig
säure, Methansulfonsäure und p-Toluolsulfonsäure, und als Lewissäuren
AlCl3, BF3, SnCl4, ZnCl2 und Chloride der Seltenen Erden eingesetzt wer
den.
Diese vorbekannten Verfahren sind nicht nur im Hinblick auf die einge
setzten Katalysatoren nachteilig, sondern auch bezüglich der Reaktions
dauer und der zwangsläufig anfallen den, schwierig aufzuarbeitenden an
organischen Nebenprodukte. So beschreibt Otto Th. Schmidt in Methods
in Carbohydrate Chemistry II(1963), Seite 321, ein Verfahren, bei dem zur
Herstellung von 90,5 g Diaceton-D-glucose, 150 g D-Glucose, 120 g was
serfreies ZnCl2 und 7,5 g 85%-ige Phosphorsäure in 1000 ml Aceton wäh
rend 30 Stunden umgesetzt werden, worauf zur Zerstörung des Katalysa
tors 85 g Natriumhydroxid zugesetzt werden. Nach einer Reaktionsdauer
von 30 Stunden beträgt die Ausbeute knapp 42% und es fallen 202,9 g Sal
ze an, die entsorgt werden müssen.
Aus diesen Gründen besteht ein erhebliches Bedürfnis Verfahren zur Her
stellung von Zuckeracetalen anzugeben, bei denen die verwendeten Säu
ren nur in katalytischen Mengen zugesetzt werden müssen.
Die DE-A-20 03 067 beschreibt ein solches Verfahren zur Herstellung von
Acetalzuckern durch Umsetzen eines Zuckers mit einem Keton oder einem
Aldehyd in Gegenwart einer katalytischen Menge Perchlorsäure, Ei
sen(III)-chlorid oder Eisen(III)-bromid. Bei der Umsetzung von D-Glucose
mit Aceton wird jedoch nach einer Reaktionszeit von 24 Stunden eine Aus
beute von lediglich 69% erreicht.
Die EP-A-0 076 118 beschreibt ebenfalls ein Verfahren zur Herstellung von
Zuckeracetalen unter Verwendung von Kupferverbindungen, wie Kupfero
xid, Kupferhydroxid, von Kupfersalzen in Gegenwart von Chlorwasser
stoff oder Bromwasserstoff oder von Kupfer(II)-chlorid oder Kupfer(II)-bro
mid als Katalysator. Nach der EP-A-0 139 486 wird als Katalysator Anti
monpentachlorid oder Antimonpentafluorid verwendet. Die Abtrennung
der bei diesen Verfahren eingesetzten Schwermetalle aus den erhaltenen
Produkten ist nicht vollständig möglich, was zu beträchtlichen Problemen
in nachfolgenden Syntheseschritten führen kann. Darüber hinaus sind
die Folgeprodukte häufig pharmazeutische Wirkstoffe, die in bezug auf
Schwermetalle höchste Reinheit erfordern. Weiterhin ergeben sich
Schwierigkeiten auch bei der Beseitigung der bei diesen vorbekannten
Verfahren eingesetzten Schwermetalle aus den anfallenden Abwässern.
Gegenstand der EP-A-0 091 223 ist ein Verfahren zur Herstellung von
Zuckeracetalen unter Verwendung von Iodwasserstoff als Katalysator.
Auch bei diesem vorbekannten Verfahren ergeben sich Schwierigkeiten
durch den Einsatz des verwendeten Katalysators.
Schließlich wird in EP-A-0 191 464 ein Verfahren zur Herstellung von
Zuckeracetalen durch Umsetzen von Zuckern mit Ketonen in Gegenwart
einer Bortrifluorld-Molekülverbindung oder von Trifluormethansulfon
säure als Katalysator zugegeben. Auch die dort unter ausschließlicher
Verwendung von Bortrifluorid-Diethyletherat als Bortrifluorid-Molekül
verbindung angeführten Verfahrensbeispiele vermögen im Hinblick auf
die notwendigen Reaktionszeiten und die erzielten Ausbeuten nicht voll
ständig zu befriedigen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, ein Verfahren
zur Herstellung von Zuckeracetalen durch Umsetzen von Zuckern mit Ke
tonen in Gegenwart eines sauren Katalysators anzugeben, das nicht an
den Nachteilen der oben beschriebenen Verfahren des Standes der Tech
nik leidet und bei kurzen Reaktionszeiten Zuckeracetale mit hoher Rein
heit in hohen Ausbeuten liefert.
Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß diese Aufgabe dadurch ge
löst werden kann, daß man als sauren Katalysator ein Oxoniumtetrafluo
roborat verwendet.
Die obige Aufgabe wird also gelöst durch die Merkmale des Verfahrens ge
mäß Hauptanspruch. Die Unteransprüche betreffen bevorzugte Ausfüh
rungsformen dieses Erfindungsgegenstandes.
Die Erfindung betrifft somit ein Verfahren zur Herstellung von Zuckerace
talen durch Umsetzen von Zuckern mit Ketonen in Gegenwart eines sauren
Katalysators, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man als sauren Kataly
sator ein Oxoniumtetrafluoroborat verwendet.
Nach der Lehre der Erfindung werden somit mit Tetrafluoroboratanionen
stabilisierte Oxoniumionen als Katalysator eingesetzt, die selbst bei Ver
wendung von technischen Ketonen mit einem Wassergehalt von < 0,3%
anstelle der üblicherweise eingesetzten trockenen Ketone erlauben die er
forderlichen Reaktionszeiten gegenüber den vorbekannten Verfahren dra
stisch zu verkürzen, wobei die gewünschten Zuckeracetale in hoher Aus
beute und mit großer Reinheit anfallen, die - wie zum Beispiel im Falle der
Diacetonarabinose und der Diacetonmannose - größer als 99% ist.
Im Gegensatz zu den bei dem Verfahren der EP-A-0 191 464 als Katalysator
eingesetzten Bortrifluorid-Molekülverbindung handelt es sich bei dem er
findungsgemäß als Katalysator verwendeten Oxoniumtetrafluoroborat
nicht um eine Bortrifluorid-Molekülverbindung, sondern um ein Salz aus
dem Oxoniumkation und dem Tetrafluoroboratanion. Die erfindungsge
mäß eingesetzten Oxoniumetrafluoroborate sind unabhängig existierende
Substanzen und keine Assoziate von "HBF4" mit Wasser beziehungsweise
Alkoholen, ein Sachverhalt, der aus der Veröffentlichung von S. Pawlenko,
Chemiker-Zeitung (1987), Nr. 6, 199-203, hervorgeht.
Bevorzugt wird nach der Lehre der Erfindung als Oxoniumtetrafluoroborat
eine Verbindung der allgemeinen Formel
[R1R2HO]⁺ [BF4]⁻
eingesetzt, in der R1 und R2 unabhängig voneinander Wasserstoffatome
oder Alkylgruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeuten. Besonders be
vorzugt sind Hydroxoniumtetrafluoroborat und Oxoniumtetrafluorobora
te der obigen allgemeinen Formel, in der mindestens eine, noch bevorzug
ter beide Gruppen R1 und R2 Alkylgruppen, insbesondere Methylgruppen
oder Ethylgruppen bedeuten, d. h. Verbindungen der Formeln
[HOH2]⁺[BF4]⁻, [R1OH2]⁺[BF4]⁻ und [R1R2OH]⁺[BF4]⁻.
Der Unterschied der erfindungsgemäß eingesetzten Oxoniumtetrafluoro
borate von dem nach der Lehre der EP-A-0 191 464 bevorzugt eingesetzten
Bortrifluorid-Diethyletherat ergibt sich auch aus der nachfolgend wieder
gegebenen Formel dieser Bortrifluorid-Molekülverbindung:
(C2H5)2O → BF3
Dieses Bortrifluorid-Diethyletherat stellt ebenso wie die weiteren in der
EP-A-0 191 464 beschriebenen Bortrifluorid-Molekülverbindungen eine
Lewissäure dar, die nach einem ganz anderen Mechanismus auf die Aceta
lisierungsreaktion einwirkt, als die erfindungsgemäß eingesetzten Kataly
satoren, die Verbindungen aus dem Oxoniumkation und dem Tetrafluoro
boratanion darstellen.
Vorzugsweise setzt man bei dem erfindungsgemäßen Verfahren das Oxoni
umtetrafluoroborat in einer Menge von 0,01 bis 50 Mol-%, bevorzugter von
0,5 bis 30 Mol-% und noch bevorzugter von 0,8 bis 10 Mol-%, bezogen auf
den eingesetzten Zucker, ein.
Bei der erfindungsgemäßen Verfahrensweise kann man als Zucker eine Te
trose, wie Erythrose oder Threose, eine Pentose, wie Ribose, Arabinose,
Xylose, Lyxose, Ribulose oder Xylulose, eine Hexose, wie Glucose, Manno
se, Gulose, Idose, Galaktose, Tagatose, Psicose, Fructose oder Sorbose, ei
nen Deoxyzucker, wie 2-Deoxyribose, Rhamnose und 2-Deoxyglucose,
und/oder einen Zuckeralkohol, wie Erytritol, Ribitol, Arabitol, Mannitol
oder Sorbitol, einsetzen. Bevorzugte Zucker sind Glucose, Fructose, Sor
bose, Arabinose, Xylose und Mannose, während als Zuckeralkohol bevor
zugt Mannitol eingesetzt wird.
Als Keton kann man bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ein aliphati
sches Keton mit 3 bis 7 Kohlenstoffatomen, wie Aceton, Methylethylketon,
Diethylketon, Dipropylketon oder Dibutylketon, oder ein cyclisches Keton
mit 5 bis 7 Kohlenstoffatomen, wie Cyclohexanon, Cyclopentanon und Cy
cloheptanon, verwenden. Besonders bevorzugte Ketone sind Aceton, Die
thylketon, Cyclopentanon und Cyclohexanon.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das sich bei der Reaktion bil
dende Wasser vorzugsweise kontinuierlich aus dem Reaktionssystem ent
fernt. Dies kann dadurch erreicht werden, daß man das wasserhaltige Ke
ton kontinuierlich aus dem Reaktionsgemisch abdestilliert, trocknet und
wieder dem Reaktionsgemisch zusetzt und/oder durch frisches trockenes
Keton ersetzt. Als Trocknungsmittel kann man beispielsweise ein Moleku
larsieb verwenden, welches in einen Soxhlet-Extraktor eingebracht wird,
der zwischen dem Reaktionskolben und dem Rückflußkühler angeordnet
wird.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann man das bei der Reak
tion erzeugte Wasser unter Zusatz eines mit Wasser ein azeotropes Ge
misch bildenden, inerten Lösungsmittels abdestillieren. Als ein solches
inertes Lösungsmittel verwendet man bevorzugt ein Lösungsmittel mit ei
nem Siedepunkt unterhalb des Siedepunkts des eingesetzten Ketons, be
vorzugt Methylenchlorid, Pentan und/oder Cyclopentan.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann man die Um
setzung auch in Gegenwart eines Lösungsvermittlers für den eingesetzten
Zucker bewirken, wie beispielsweise Dioxan und/oder Dimethylsulfoxid.
Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung.
1H und 13C NMR Spektren wurden mit Hilfe eines geeigneten NMR-Spek
trometers (Varian Gemini 300 MHz) in Deuterochloroform mit Tetrame
thylsilan als internem Standard aufgenommen. Die gaschromatographi
schen Analysen wurden mit Hilfe eines geeigneten Gaschromatographen
(Hewlett Packard Model 5890) mit einem Flammenionisationsdetektor und
einer HP-5-Säule durchgeführt.
Eine Mischung von 15,0 g (83,3 mmol) D-Glucose und 333 ml (4,54 mol)
Aceton (H2O-Gehalt < 0,3%) wird unter Rühren zum Sieden am Rückfluß
erhitzt. Sobald sich das thermische Gleichgewicht eingestellt hat, werden
0,38 ml (3, 1 mmol) Hydroxonium-tetrafluoroborat (50% H2O) zugegeben.
Das sich bildende Wasser wird kontinuierlich aus dem Reaktionsgemisch
entfernt. Nach 80 Minuten wird die Reaktion durch Zusatz von 20 ml gesät
tigter wäßriger Natriumhydrogencarbonatlösung abgebrochen. Die Reak
tionslösung wird in einem Rotationsverdampfer eingedampft und in 50 ml
H2O aufgenommen. Die wäßrige Lösung wird nacheinander mit 100, 50
und nochmals 50 ml Toluol extrahiert und die vereinigten organischen
Phasen werden mit 15 ml H2O gewaschen. Das Toluol wird destillativ ent
fernt und nach Trocknen an der Ölpumpe werden 18,43 g (85%) 1,2;5,6-Di-
O-isopropylen-α-D-glucofuranose (Diacetonglucose) (Reinheit: 96%) er
halten.
Eine Mischung von 20,0 g (133 mmol) D-Arabinose und 400 ml (5,45 mol)
Aceton wird unter Rühren zum Sieden am Rückfluß erhitzt. Sobald sich
das thermische Gleichgewicht eingestellt hat, werden 0,5 ml (4,1 mmol)
Hydroxoniumtetrafluoroborat (50% H2O) zugegeben. Das sich bildende
Wasser wird kontinuierlich aus dem Reaktionsgemisch entfernt. Nach 90
Minuten wird die Reaktion durch Zusatz von 10 ml gesättigter wäßriger
Natriumhydrogencarbonatlösung abgebrochen. Die Reaktionslösung wird
in einem Reaktionsverdampfer eingedampft und in 25 ml H2O aufgenom
men. Die wäßrige Lösung wird nacheinander mit 100, 50 und nochmals 50
ml CH2Cl2 extrahiert und die vereinigten organischen Phasen zweimal mit
je 10 ml H2O gewaschen. Das CH2Cl2 wird destillativ entfernt und nach
Trocknen an der Ölpumpe werden 28,62 g (93,3%) 1,2;3,4-Di-O-isopropy
liden-β-D-arabinofuranose (Diacetonarabinose) (Reinheit: < 99%) erhal
ten.
Eine Mischung von 20,0 g (133 mmol) D-Xylose und 400 ml (5,45 mol) Ace
ton wird unter Rühren zum Sieden am Rückfluß erhitzt. Sobald sich das
thermische Gleichgewicht eingestellt hat, werden 0,5 ml (4,1 mmol) Hy
droxoniumtetrafluoroborat (50% H2O) zugegeben. Das sich bildende Was
ser wird kontinuierlich aus dem Reaktionsgemisch entfernt. Nach 170 Mi
nuten wird die Reaktion durch Zusatz von 10 ml gesättigter wäßriger Na
triumhydrogencarbonatlösung abgebrochen. Nach der Aufarbeitung ana
log Beispiel 2 werden 26,03 g (85%) 1,2;3,5-Di-O-Isopropyliden-α-D-xylo
furanose (Diacetonxylose) (Reinheit: 98%) erhalten.
Eine Mischung von 20,0 g (111 mmol) D-Fructose und 400 ml (5,45 mol)
Aceton wird unter Rühren zum Sieden am Rückfluß erhitzt. Sobald sich
das thermische Gleichgewicht eingestellt hat, werden 0,5 ml (4,1 mmol)
Hydroxoniumtetrafluoroborat (50% H2O) zugegeben. Das sich bildende
Wasser wird kontinuierlich aus dem Reaktionsgemisch entfernt. Nach 150
Minuten wird die Reaktion durch Zusatz von 20 ml gesättigter wäßriger
Natriumhydrogencarbonatlösung abgebrochen. Nach der Aufarbeitung
analog Beispiel 1 werden 25,34 g (87,7%) 2,3;4,5-Di-O-isopropyliden-β-
D-fructopyranose (Diacetonfructose) (Reinheit: 84%) erhalten.
Nach der Umkristallisation aus Cyclohexan ergibt sich ein Produkt mit ei
ner gaschromatographisch bestimmten Reinheit von < 99 Prozent.
Eine Mischung von 15,0 g (83.3 mmol) D-Mannose und 333 ml (4,54 mol)
Aceton wird unter Rühren zum Sieden am Rückfluß erhitzt. Sobald sich
das thermische Gleichgewicht eingestellt hat, werden 0,38 ml (3,1 mmol)
Hydroxoniumtetrafluoroborat (50% H2O) zugegeben. Das sich bildende
Wasser wird kontinuierlich aus dem Reaktionsgemisch entfernt. Nach 25
Minuten wird das Reaktionsgemisch mit einem Eisbad abgekühlt und die
Reaktion durch Zusatz von 10 ml gesättigter wäßriger Natriumhydrogen
carbonatlösung abgebrochen. Nach der Aufarbeitung analog Beispiel 2
werden 19,94 g (94.2%) 2,3;5,6-Di-O-isopropyliden-D-mannofuranose
(Diacetonmannose) (Reinheit: < 99%) erhalten.
Eine Mischung von 243,2 g (1,35 mol) D-Glucose in 5,2 l (70,7 mol) Aceton
wird unter Rühren zum Sieden am Rückfluß erhitzt. Sobald sich das ther
mische Gleichgewicht eingestellt hat, werden 11,8 ml (94,5 mmol) Hydro
xoniumtetrafluoroborat (50% H2O) zugegeben. Das sich bildende Wasser
wird kontinuierlich aus dem Reaktionsgemisch entfernt. Nach 90 Minuten
wird das Reaktionsgemisch auf ca. 30°C abgekühlt und die Reaktion durch
Zusatz von 20 g Natriumhydrogencarbonat abgebrochen. Durch Gaschro
matographie wird ein Umsatz zu 1,2;5,6-Di-O-lsopropyliden-α-D-gluco
furanose (Diacetonglucose) von 96,2 Prozent ermittelt.
Eine Mischung von 360,7 g (2 mol) D-Glucose in 5,2 l (70,7 mol) Aceton
wird unter Rühren zum Sieden am Rückfluß erhitzt. Sobald sich das ther
mische Gleichgewicht eingestellt hat, werden 7,5 ml (60 mmol) Hydroxoni
umtetrafluoroborat (50% H2O) zugegeben. Das sich bildende Wasser wird
kontinuierlich aus dem Reaktionsgemisch entfernt. Nach 185 Minuten
wird das Reaktionsgemisch auf ca. 30°C abgekühlt und die Reaktion durch
Zusatz von 20 g Natriumhydrogencarbonat abgebrochen. Durch Gaschro
matographie wird ein Umsatz zu 1,2;5,6-Di-O-isopropyliden-α-D-gluco
furanose (Diacetonglucose) von 93,4 Prozent ermittelt.
Zur Verdeutlichung der mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erzielba
ren überraschenden technischen Vorteile darf auf die folgenden Tabellen 1
bis 6 verwiesen werden.
In den Tabellen 1 bis 5 sind die nach den Lehren der EP-A-0 076 112, EP-A-
0 091 223, EP-A-0 139486 und EP-A-0 191 464 angewandten Katalysato
ren, Reaktionszeiten und die dabei erzielten Ausbeuten zusammengestellt
und den nach dem erfindungsgemäßen Verfahren angewandten Reak
tionszeiten und Ausbeuten gegenübergestellt.
Zur Veranschaulichung der Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird auf der Grundlage der angewandten Reaktionszeiten und der erziel
ten Ausbeuten eine sogenannte "prozentuale Zeit-Ausbeute-Steigerung"
nach der folgenden Formel errechnet:
In der obigen Formel stehen das "Verfahren A" für das erfindungsgemäße
Verfahren und das "Verfahren B" für die Verfahren des oben angesproche
nen Standes der Technik.
In der nachfolgenden Tabelle 6 sind die prozentualen Zeit-Ausbeute-Stei
gerungen für die Herstellung von Diacetonglucose, Diacetonarabinose,
Diacetonxylose, Diacetonfructose und Diacetonmannose zusammenge
stellt.
Es darf bemerkt werden, daß die in den Beispielen 1 bis 5 der vorliegenden
Erfindung angewandten Bedingungen analog zu den Beispielen 1, 8, 9, 12
beziehungsweise 2 der EP-A-0 191 464 durchgeführt worden sind, mit dem
Unterschied lediglich des eingesetzten Katalysators.
Zur Berechnung der obigen prozentualen Zelt-Ausbeute-Steigerung sei
auf folgendes Beispiel verwiesen:
Herstellung von Diacetonmannose nach dem erfindungsgemäßen Verfah
ren im Vergleich zu dem Verfahren des Beispiels 2 der EP-A-0 191 464 (die
Werte sind der obigen Tabelle 5 entnommen):
Reaktionszeit Verfahren A (vorliegende Erfindung) | |
25 Minuten | |
Reaktionszeit Verfahren B (EP-A-0 191 464) | 150 Minuten |
Ausbeute Verfahren A (vorliegende Erfindung) | 94 Prozent |
Ausbeute Verfahren B (EP-A-0 191 464) | 78 Prozent |
Der Zeit-Ausbeute-Wert des erfindungsgemäßen Verfahrens beträgt also
bei normierter gleicher Ausbeute:
des Zeit-Ausbeute-Wertes nach dem Verfahren der EP-A-0 191 464 und
entspricht damit einer Zeit-Ausbeute-Steigerung von 623%.
Die in dieser Weise für die übrigen angesprochenen Literaturstellen und
Synthesen ermittelten Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle 6 zu
sammengestellt.
Aus der obigen Tabelle 6 ist eindeutig zu erkennen, daß das erfindungsge
mäße Verfahren eine überraschende Verbesserung der Synthese ermög
licht, indem bei gleicher normierter Ausbeute eine sprunghafte Verkür
zung der Reaktionszeit erzielt werden kann.
Claims (16)
1. Verfahren zur Herstellung von Zuckeracetalen durch Umsetzen von
Zuckern mit Ketonen in Gegenwart eines sauren Katalysators, dadurch
gekennzeichnet, daß man als sauren Katalysator ein Oxoniumtetrafluo
roborat verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als
Oxoniumtetrafluoroborat eine Verbindung der allgemeinen Formel
[R1R2HO]⁺ [BF4]⁻in der R1 und R2 unabhängig voneinander Wasserstoffatome oder Alkyl
gruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeuten.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als
Oxoniumtetrafluoroborat Hydroxoniumtetrafluoroborat, Methyloxonium
tetrafluoroborat und/oder Diethyloxoniumtetrafluoroborat einsetzt.
4. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß man das Oxoniumtetrafluoroborat in einer
Menge von 0,01 bis 50 Mol-%, bezogen auf den eingesetzten Zucker, ver
wendet.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das
Oxoniumtetrafluoroborat in einer Menge von 0,5 bis 30 Mol-%, bevorzug
ter von 0,8 bis 10 Mol-%, bezogen auf den eingesetzten Zucker, verwendet.
6. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß man als Zucker eine Tetrose, eine Pentose,
eine Hexose, einen Deoxyzucker und/oder einen Zuckeralkohol einsetzt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man als
Zucker Glucose, Fructose, Sorbose, Arabinose, Xylose, Mannose oder
Mannitol verwendet.
8. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß man als Keton ein aliphatisches Keton mit
3 bis 7 Kohlenstoffatomen oder ein cyclisches Keton mit 5 bis 7 Kohlenstof
fatomen einsetzt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man als
aliphatisches Keton Aceton oder Diethylketon verwendet.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man als
cyclisches Keton Cyclopentanon oder Cyclohexanon verwendet.
11. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß man das sich bei der Reaktion bildende
Wasser kontinuierlich aus dem Reaktionssystem entfernt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß man das
wasserhaltige Keton kontinuierlich aus dem Reaktionsgemisch abdestil
liert, trocknet und wieder dem Reaktionsgemisch zusetzt und/oder durch
frisches trockenes Keton ersetzt.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß man
das Wasser gegebenenfalls unter Zusatz eines mit Wasser ein azeotropes
Gemisch bildenden, inerten Lösungsmittels abdestilliert.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß man
ein Lösungsmittel mit einem Siedepunkt unterhalb des Siedepunkts des
eingesetzten Ketons, vorzugsweise Methylenchlorid, Pentan und/oder Cy
clopentan, verwendet.
15. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in Gegenwart eines
Lösungsvermittlers für den eingesetzten Zucker bewirkt.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß man
als Lösungsvermittler Dioxan und/oder Dimethylsulfoxid verwendet.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934308350 DE4308350A1 (de) | 1993-03-16 | 1993-03-16 | Verfahren zur Herstellung von Zuckeracetalen |
PCT/EP1994/000796 WO1994021654A1 (de) | 1993-03-16 | 1994-03-15 | Verfahren zur herstellung von zuckeracetalen__________________ |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934308350 DE4308350A1 (de) | 1993-03-16 | 1993-03-16 | Verfahren zur Herstellung von Zuckeracetalen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4308350A1 true DE4308350A1 (de) | 1994-09-22 |
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ID=6482948
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19934308350 Ceased DE4308350A1 (de) | 1993-03-16 | 1993-03-16 | Verfahren zur Herstellung von Zuckeracetalen |
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DE (1) | DE4308350A1 (de) |
WO (1) | WO1994021654A1 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0191464A2 (de) * | 1985-02-15 | 1986-08-20 | BASF Aktiengesellschaft | Verfahren zur Herstellung von Zuckerketalen |
-
1993
- 1993-03-16 DE DE19934308350 patent/DE4308350A1/de not_active Ceased
-
1994
- 1994-03-15 WO PCT/EP1994/000796 patent/WO1994021654A1/de active Application Filing
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0191464A2 (de) * | 1985-02-15 | 1986-08-20 | BASF Aktiengesellschaft | Verfahren zur Herstellung von Zuckerketalen |
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WO1994021654A1 (de) | 1994-09-29 |
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