DE4303342A1 - Lenkvorrichtung für ein Fahrzeug - Google Patents
Lenkvorrichtung für ein FahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Lenkvorrichtung für ein Fahr
zeug, insbesondere ein Flurförderzeug oder einen Front- bzw.
Seitenstapler, mit mehreren unabhängig voneinander
lenkbaren Fahrzeugachsen, denen jeweils ein Stellmotor
zugeordnet ist, und mit einem Lenkrechner, der in Abhän
gigkeit von einem vorgegebenen Sollwert und einem Istwert
der Fahrzeugachsen-Stellung ein Steuersignal abgibt.
Flurförderzeuge und Front- bzw. Seitenstapler weisen übli
cherweise vier Räder auf, die jeweils auf einer eigenen
lenkbaren Fahrzeugachse gelagert sind, wobei die einzelnen
Fahrzeugachsen unabhängig voneinander gelenkt werden können.
Auf diese Weise können eine Vielzahl von verschiedenen
Lenkstellungen für das Fahrzeug eingestellt werden, wobei
dieses beispielsweise geradeaus, quer oder diagonal zur
Längsrichtung oder im Kreis auf der Stelle verfahren wer
den kann. Darüber hinaus ist es möglich, eine Vierrad- oder
eine Zweiradlenkung vorzusehen.
Um einen ordnungsgemäßen Betrieb des Flurförderzeuges
zu gewährleisten, müssen die Lenkbewegungen der einzelnen
Fahrzeugachsen koordiniert werden. Aus diesem Grund wird
ein sogenannter Lenkrechner eingesetzt, dem jeweils ein
Sollsignal von einer Lenkeinheit, üblicherweise einem
Lenkrad, und die Istsignale der jeweiligen Fahrzeugachsen-
Stellungen zugeführt werden. In Abhängigkeit von dem im
Lenkrechner ablaufenden Steuerungsprogramm gibt der Lenk
rechner digitale Stellsignale ab.
Bei den bekannten Flurförderzeugen der genannten Art ist
für die Lenkung der Fahrzeugachsen ein Hydrauliksystem
vorgesehen, das eine elektrisch betriebene Hydraulikpumpe
sowie einen der jeweiligen Fahrzeugachse zugeordneten
Hydromotor aufweist. Im Hydrauliksystem ist des weiteren
ein Proportionalventil vorgesehen, das von dem vom Lenk
rechner abgegebenen Stellsignal gesteuert wird. Dazu ist
es jedoch notwendig, das digitale Lenkrechnersignal in ein
analoges Signal umzuwandeln, weshalb zwischen dem Lenk
rechner und dem Proportionalventil ein entsprechender
Wandler angeordnet ist.
Wenn der Lenkrechner aufgrund eines Soll-Ist-Vergleichs
feststellt, daß eine Fahrzeugachse verstellt werden muß,
gibt er ein entsprechendes digitales Stellsignal ab. Die
ses wird in ein analoges Signal umgewandelt und steuert
das im Hydrauliksystem angeordnete Proportionalventil
entsprechend auf. Gleichzeitig läuft die Pumpe des Hydrau
liksystems an und es wird der Hydromotor in Bewegung ge
setzt, der die Fahrzeugachse so lange verstellt, bis ein
Ist-Soll-Abgleich festgestellt wird. Somit wird die die
Pumpe antreibende elektrische Energie einer Batterie in
der Pumpe in mechanische Energie und durch die Pumpe in
hydraulische Energie umgesetzt, mit der der Hydromotor
angetrieben wird. In dem Hydromotor erfolgt eine weitere
Energieumwandlung in die mechanische Energie zur Ver
stellung der jeweiligen Fahrzeugachse.
Dabei tritt der Nachteil auf, daß aufgrund von Verschleiß
der Hydromotoren und Pumpen sich das Lenk- bzw. Regelver
halten im Laufe der Zeit ändert und daß bei einer derar
tigen mehrfachen Energieumwandlung in Abhängigkeit von
der Temperatur des Hydrauliköls und dessen Viskosität
sowie aufgrund von Druck- und Durchflußschwankungen im
Hydrauliksystem und Ungenauigkeiten der Proportionalven
tile, insbesondere aufgrund von Reibung, viele störende
Einflüsse auftreten, die dazu führen, daß die Fahrzeug
achsen mit unterschiedlicher Geschwindigkeit gelenkt bzw.
verstellt werden. Auf diese Weise ist eine vorgegebene
Lenkkinematik exakt nicht zu erreichen.
Üblicherweise ist für alle Hydrauliksysteme der einzelnen
Fahrzeugachsen aus Gewichts- und Kostengründen eine ge
meinsame Pumpe angeordnet. Dies führt dazu, daß unabhän
gig von der Anzahl der zu verstellenden Fahrzeugachsen
und der zu leistenden Stellarbeit die Pumpe gestartet
werden muß, wodurch ein hoher Energiebedarf besteht.
Es ist des weiteren bekannt, die Achsverstellung einer
Fahrzeugachse mit einem direkt auf ein Stellglied einwir
kenden Elektromotor auszuführen. Da ein Elektromotor je
doch ein nur geringes Drehmoment besitzt, ist eine der
artige Lenkvorrichtung nur für Fahrzeuge mit einer Ein
achslenkung und sehr geringen Achsstellkräften praktikabel.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lenkvor
richtung der genannten Art zu schaffen, die in energie
technisch günstiger Weise eine Verstellung der einzelnen
Fahrzeugachsen mit hoher Genauigkeit gewährleistet.
Diese Aufgabe wird bei einer Lenkvorrichtung für Fahrzeu
ge der genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
der Stellmotor ein schnelldrehender Elektromotor ist,
dem eine Getriebevorrichtung hoher Untersetzung nachge
schaltet ist, die auf ein Stellglied der jeweiligen Fahr
zeugachse einwirkt, und daß das Steuersignal des Lenkrech
ners unmittelbar auf den Elektromotor aufgegeben ist.
Somit kann auf die energiezehrenden hydraulischen Stell
motoren verzichtet werden, und der Energiebedarf ist re
lativ gering, da lediglich die elektrische Energie einer
mitgeführten Batterie mittels des Elektromotors in mecha
nische Energie zum Verstellen der Fahrzeugachse umgewan
delt zu werden braucht. Darüber hinaus ist eine einzel
motorische Verstellung möglich, so daß nur derjenige Elek
tromotor angesteuert wird, dessen zugeordnete Fahrzeug
achse verstellt werden soll. Somit ist der Energiebedarf
exakt an die zu leistende Stellarbeit angepaßt und es
wird nur die für den Positionier- bzw. Verstellvorgang
jeder Achse notwendige Energie benötigt.
Um ein günstiges Drehmoment zu erzeugen, ist es notwendig,
daß die Elektromotoren relativ schnell drehen. Dabei hat
es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Drehzahl des
Elektromotors im Bereich von 1500 l/min bis 6000 l/min,
vorzugsweise im Bereich von 2000 l/min bis 2500 l/min
liegt.
Die jedem Elektromotor nachgeschaltete Getriebevorrichtung
hoher Untersetzung ermöglicht es, diejenigen Verstellge
schwindigkeiten der Räder bzw. Achsen zu erzielen, die
für Fahrzeuge, die als Stapler oder selbstfahrende Trans
portsysteme, d. h. Flurförderzeuge, eingesetzt werden,
notwendig und üblich sind. Diese Stellgeschwindigkeiten
betragen etwa 8 bis 24 Sekunden pro Radumdrehung, was
etwa 45 bis 15 Winkelgraden pro Sekunde entspricht. Da
bei sind Stellkräfte an den Fahrzeugachsen von etwa
50 Nm bis 300 Nm notwendig. Diese Konstellation kann er
reicht werden, wenn die gesamte Getriebevorrichtung ein
Untersetzungsverhältnis von 300 : 1 bis 1200 : 1, vorzugsweise
von 300 : 1 bis 500 : 1 aufweist.
Vorzugsweise umfaßt die Getriebevorrichtung ein Präzi
sionsgetriebe mit hoher Positioniergenauigkeit, das sich
durch ein geringes Verdrehspiel, einen konstant geringen
Positionierfehler, eine hohe Steifigkeit, einen geringen
Bauraumbedarf, ein günstiges Hystereseverhalten sowie
ein geringes Massenträgheitsmoment auszeichnet. Ein der
artiges Getriebe kann als Planetengetriebe, Cyclo-Getriebe,
Kegelradgetriebe, Harmonic-Drive oder als Zahnriemen aus
gestaltet sein. Ein Stellantrieb in Form eines Elektromo
tors in Verbindung mit einem der genannten Getriebetypen
besitzt eine kurze Bauform und somit einen geringen Bau
raumbedarf.
Neben einer hohen Positioniergenauigkeit ist es für die
Getriebevorrichtung wesentlich, daß die Kraftübertragung
der zur Erzeugung eines günstigen Drehmoments schnell
drehenden Elektromotoren durch die Massenträgheit des
Getriebes beim Anfahren und Abbremsen des Elektromotors
nicht übermäßig ungünstig beeinflußt wird. Dies kann er
reicht werden, wenn das Getriebe ein Drehmoment pro Masse
von < 30 Nm/kg, vorzugsweise < 120 Nm/kg aufweist. Von
den genannten Getriebearten wird dies insbesondere von
einem Cyclo-Getriebe erreicht.
Da die Getriebevorrichtung dem jeweiligen Elektromotor
bei der erfindungsgemäßen Lenkvorrichtung unmittelbar
nachgeschaltet ist, kann für die Getriebe-Motor-Einheit
eine sehr geringe Baugröße erreicht werden.
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß das Stellglied der Fahrzeugachse ein Drehschemel ist.
Der Drehschemel weist eine Außenverzahnung auf, die mit
dem Getriebe in Eingriff steht. Um das oben genannte Unter
setzungsverhältnis von zumindest 300 : 1 zu erzielen, kann
somit vorgesehen sein, daß das Getriebe ein Untersetzungs
verhältnis von etwa 60 : 1 aufweist und daß zwischen dem
Getriebe und dem Stellglied, d. h. der Drehschemelaußen
verzahnung, ein Untersetzungsverhältnis von etwa 5 : 1 vor
handen ist. Alternativ dazu ist es möglich, die Drehsche
melachse ähnlich einer herkömmlichen Lenkachse auszubil
den, wobei in diesem Fall anstelle des Drehschemels die
Achse über einen Hebel und dieser über einen elektromo
torischen Spindelantrieb verstellt wird. Auch in diesem
Fall übernimmt der Lenkrechner die Berechnung und Regelung
der Lenkkinematik.
Um ein zuverlässig präzises Lenkverhalten zu erzielen,
ist es notwendig, daß die vom Benutzer bzw. Fahrer des
Fahrzeugs gewünschte Lenkbewegung festgestellt und dem
Lenkrechner übermittelt wird. Zu diesem Zweck ist in be
kannter Weise ein Sollwertgeber an der Lenksäule des Fahr
zeugs vorgesehen. Vorzugsweise ist der Sollwertgeber ein
Inkrementalgeber oder Potentiometer, der beispielsweise
den gewünschten Lenkeinschlag feststellt und an den Lenk
rechner weitergibt.
Zur Durchführung des Lenkvorgangs wird von dem Lenkrech
ner ein Ist-Soll-Vergleich durchgeführt, wobei der Soll
wert durch den Sollwertgeber an der Lenksäule vorgegeben
wird. Der entsprechende Istwert, d. h. die aktuelle Posi
tion jeder Achse bzw. jedes Rades relativ zum Fahrzeug
aufbau und insbesondere relativ zur jeweiligen Drehachse
wird durch einen an jeder Fahrzeugachse angeordneten Ist
wertgeber ermittelt, der ein Istwert-Signal bezüglich
der Achs-Stellung an den Lenkrechner gibt. Dabei findet
als Istwertgeber ein Inkrementalgeber, ein Impulsgeber
oder ein Potentiometer Verwendung.
Zusätzlich dazu ist es möglich, daß in jedem Elektromotor
ein Inkrementalgeber oder Impulsgeber angeordnet ist,
der mehrere Impulse pro Umdrehung des Elektromotors an
den Lenkrechner gibt. Auf diese Weise kann jede Umdrehung
des Elektromotors in eine Vielzahl von Impulsen umgewan
delt werden, die vom Lenkrechner gezählt werden. Wenn
der Elektromotor mit etwa 3000 l/min dreht und die Stell
geschwindigkeit der Fahrzeugachsen, beispielsweise der
Drehschemel, im Bereich von etwa 10 Umdrehungen pro Minu
te liegt, so sind für eine Drehung der Drehschemelachse
um 360° etwa 300 Umdrehungen des Elektromotors notwendig.
Wenn eine Umdrehung des Elektromotors in vorzugsweise
100 Impulse gewandelt wird, ergeben sich 30 000 Impulse
pro Umdrehung der Drehschemelachse, was 83,33 Impulsen
pro Winkelgrad oder 0,012 Winkelgrad pro Impuls entspricht.
Auf diese Weise können die Fahrzeugachsen mit sehr hoher
Genauigkeit eingestellt werden, wobei eine Erhöhung der
Impulszahl pro Umdrehung der Drehschemelachse nur bedingt
sinnvoll ist, da die Einstellungsgenauigkeit im wesentli
chen von Fertigungstoleranzen der mechanischen Bauteile
sowie anderen Störeinflüssen bestimmt wird.
Im Lenkrechner sind eine Vielzahl von vorprogrammierten
Lenkprogrammen gespeichert, die die Achsenbewegungen in
den einzelnen Fahrbetriebsarten, beispielsweise Gerade
ausfahrt, Querfahrt, Diagonalfahrt, Kreisfahrt etc., koor
dinieren. Jedes Lenkprogramm bestimmt die Anzahl der an
zusprechenden Einzelachsen, deren Position relativ zum
Fahrzeug und die dazugehörige Lenkkinematik. Weiterhin
bestimmt das Programm, mit welchen Achsen zu lenken ist
und welches Lenkverhalten auszuführen ist. Die einzelnen
Lenkprogramme werden vom Benutzer aufgerufen, indem die
ser über eine Eingabeeinheit Programmparameter in den
Lenkrechner eingibt. Die Eingabeeinheit ist vorzugswei
se eine Tastatur, so daß der Benutzer per Tastendruck
auswählen kann, ob das Fahrzeug seitlich verfahren wer
den oder die Lenkung entsprechend reagieren soll, ob das
Fahrzeug mit einer Zwei- oder einer Mehrradlenkung be
trieben werden soll oder ob eine Vorder- oder eine Hin
terradlenkung ausgeführt werden soll. Insgesamt stehen
dem Benutzer per Tastendruck bis zu 12 Lenkprogramme zur
Verfügung. Die Eingabeeinheit kann auch aus Sensoren oder
Einzelschaltern bestehen.
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß im Lenkrechner ein Verstärker zum Verstärken des digi
talen Steuersignals mit dynamischer Strombegrenzung ausge
bildet ist, so daß eine ausreichende Signalintensität
sichergestellt ist.
Die Elektromotoren können drehzahlgeregelt sein, wobei
die Regelung der Drehzahl in Abhängigkeit von der Ist-
Soll-Abweichung, d. h. der Regelabweichung, erfolgen kann.
Auf diese Weise kann bei verschiedenen groß gewählten
Lenkradien ein schnelles Umschalten bei feinfühliger Lenk
regelung erfolgen.
Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus
der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die Zeichnung ersichtlich. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der
Komponenten der Lenkvorrichtung und
Fig. 2 mehrere Möglichkeiten für Lenkungs
betriebsarten.
Gemäß Fig. 1 sind mehrere Fahrzeugachsen 11 vorgesehen,
die jeweils einen Achsträger 13 aufweisen, an dem ein Rad
12 drehbar gelagert ist. Der Achsträger 13 ist in nicht
dargestellter Weise um eine vertikale Achse drehbar gela
gert, wobei konzentrisch zur Drehachse ein Drehschemel 14
vorgesehen ist, der eine umlaufende Außenverzahnung 14a
trägt.
Jeder Fahrzeugachse 11 ist ein schnelldrehender Elektro
motor 15 mit nachgeschaltetem Getriebe 16 zugeordnet,
das mit der Außenverzahnung 14a des Drehschemels 14 in
Eingriff steht. Das Getriebe 16 ist vorzugsweise ein Cyclo-Getriebe
mit einem Untersetzungsverhältnis von etwa 60 : 1.
Zwischen dem Getriebe und der Außenverzahnung 14a des
Drehschemels 14 ist ein Untersetzungsverhältnis von etwa
5 : 1 vorhanden. Die Drehzahl des Elektromotors 15 liegt
im Bereich von 2000 bis 3000 l/min.
Für alle Fahrzeugachsen 11 ist ein gemeinsamer Lenkrech
ner 20 vorgesehen, der aus einer Batterie über eine Strom
versorgungsleitung 22 mit Energie versorgt wird.
Das Fahrzeug weist ein Lenkrad 25 auf, an dessen Lenksäule
25a ein Sollwertgeber in Form eines Inkrementalgebers
oder Potentiometers angeordnet ist. Der Sollwertgeber
26 gibt über eine Leitung 27 ein Sollsignal an den Lenk
rechner 20 ab.
Dem Fahrer steht darüber hinaus eine Tastatur 23 zur Ver
fügung, mit der dem Lenkrechner 20 über eine Leitung 24
Programmparameter für die Auswahl eines Lenkprogramms
eingegeben werden können. Einen Überblick über das Lenk
verhalten des Fahrzeugs bei den einzelnen Lenkprogrammen
zeigen die Fig. 2a bis 2j. Die Fig. 2a bis 2f zeigen
dabei einzelne Stellungen, in denen die Räder bzw. Achsen
des Fahrzeugs fixiert werden können. Neben einer Gerade
ausfahrt (Fig. 2a), einer Querfahrt (Fig. 2b) sowie einer
nach rechts (Fig. 2c) und einer nach links gerichteten
Diagonalfahrt (Fig. 2d) ist es auch möglich, das Fahrzeug
gemäß Fig. 2e auf der Stelle im Kreis zu bewegen, wobei
der Kreis- und somit Drehmittelpunkt etwa mit dem Mittel
punkt des Fahrzeugs zusammenfällt. Fig. 2f zeigt eine
Stellung, in der die einzelnen Räder jeweils in unter
schiedliche Richtungen angeordnet sind. In dieser Stel
lung ist des Fahrzeug arretiert.
Die Fig. 2g bis 2j zeigen Programme mit rechnergesteu
erter Lenkkinematik, wobei die Stellung gemäß Fig. 2g
für eine Geradeausfahrt und die Stellung gemäß Fig. 2h
für eine Querfahrt vorgesehen ist. In beiden Fällen kann
eine Zweirad- oder eine Vierradlenkung vorgesehen sein.
Die Fig. 2i und 2j zeigen jeweils eine Stellung für
eine Diagonalfahrt, wobei alle vier Räder parallel gelenkt
werden.
Eines dieser genannten Lenkprogramme kann der Benutzer
mittels einer entsprechenden Eingabe über die Tastatur
23 in dem Lenkrechner 20 aufrufen.
Um die aktuelle Stellung jeder Fahrzeugachse 11 zu erfas
sen, ist jeder Fahrzeugachse ein nicht näher dargestellter
Istwertgeber in Form eines Inkrementalgebers, eines Impuls
gebers oder eines Potentiometers zugeordnet, der ein Ist
wert-Signal über eine Leitung 19 an den Lenkrechner 20
gibt. Aus den dem Lenkrechner 20 zugeführten Zustandsda
ten wird in Abhängigkeit von dem gewählten Lenkprogramm
von dem Lenkrechner 20 ein Ansteuerungssignal an die ent
sprechenden Elektromotoren 15 gegeben, wodurch diese ver
anlaßt werden, die entsprechenden Umdrehungen auszuführen.
In jedem Elektromotor ist ein Impulsgeber angeordnet,
der pro Umdrehung des Elektromotors 100 Impulse an den
Lenkrechner 20 über eine Leitung 19 abgibt. Die Impulse
werden von dem Lenkrechner 20 gezählt und mit der vorher
für die Verstellung der zugeordneten Fahrzeugachse er
rechneten Impulszahl verglichen. Da je nach Auslegung
der Motoren und der Getriebevorrichtung mehrere tausend
Impulse einer Umdrehung der Drehschemelachse entsprechen,
kann die Fahrzeugachse durch eine Impulszählung in ein
facher Weise bis auf wenige hundertstel Winkelgrade genau
eingestellt werden.
Wenn der Lenkrechner von den Elektromotoren die jeweils
vorher ermittelte Impulsanzahl empfangen hat, wird durch
einen nochmaligen Ist-Soll-Abgleich zwischen dem Sollwert
geber 26 und dem Istwertgeber an der Fahrzeugachse fest
gestellt, ob die Lenkbewegung in gewünschter Weise ausge
führt wurde.
Claims (18)
1. Lenkvorrichtung für ein Fahrzeug, insbesondere Flur
förderzeug oder Front- bzw. Seitenstapler, mit mehre
ren, unabhängig voneinander lenkbaren Fahrzeugachsen,
denen jeweils ein Stellmotor zugeordnet ist, und mit
einem Lenkrechner, der in Abhängigkeit von einem vor
gegebenen Sollwert und einem Istwert der Fahrzeugachsen-
Stellung in Steuersignal abgibt,
dadurch gekennzeichnet, daß der Stellmotor ein schnell
drehender Elektromotor (15) ist, dem eine Getriebevor
richtung (16) hoher Untersetzung nachgeschaltet ist,
die auf ein Stellglied (14) der jeweiligen Fahrzeug
achse (11) einwirkt, und daß das Steuersignal (17)
des Lenkrechners (20) unmittelbar auf den Elektromo
tor (15) aufgegeben ist.
2. Lenkvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Drehzahl des Elektromotors (15) im Bereich
von 1500 l/min bis 6000 l/min, vorzugsweise von 2000 l/min
bis 2500 l/min liegt.
3. Lenkvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die gesamte Getriebevorrichtung ein
Untersetzungsverhältnis von 300 : 1 bis 1200 : 1, vorzugs
weise von 300 : 1 bis 500 : 1 aufweist.
4. Lenkvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Getriebevorrichtung
ein Getriebe (16) in Form eines Planetengetriebes,
eines Cyclo-Getriebes, eines Kegelradgetriebes, eines
Harmonic-Drive oder eines Zahnriemens umfaßt.
5. Lenkvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß das Getriebe (16) ein Untersetzungsverhältnis
von etwa 60 : 1 aufweist.
6. Lenkvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Stellglied der Fahr
zeugachse ein Drehschemel (14) ist.
7. Lenkvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Getriebe
(16) und dem Stellglied (14) ein Untersetzungsver
hältnis von etwa 5 : 1 vorhanden ist.
8. Lenkvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe (16) ein
Drehmoment pro Masse von < 30 Nm/kg, vorzugsweise
< 120 Nm/kg aufweist.
9. Lenkvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
gekennzeichnet durch einen Sollwertgeber (26) an der
Lenksäule (25a) des Fahrzeugs.
10. Lenkvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß der Sollwertgeber ein Inkrementalgeber oder
Potentiometer ist.
11. Lenkvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß an jeder Fahrzeugachse
ein Istwertgeber angeordnet ist, der ein Istwert-
Signal bezüglich der Achs-Stellung an den Lenkrech
ner (20) abgibt.
12. Lenkvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich
net, daß der Istwertgeber ein Inkrementalgeber, ein
Impulsgeber oder ein Potentiometer ist.
13. Lenkvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß in jedem Elektromotor
(15) ein Inkrementalgeber oder Impulsgeber angeord
net ist, der mehrere Impulse pro Umdrehung des Elektro
motors (15) an den Lenkrechner (20) gibt.
14. Lenkvorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeich
net, daß der Inkrementalgeber bzw. Impulsgeber pro
Umdrehung des Elektromotors (15) 1-100 Impulse an den
Lenkrechner (20) gibt.
15. Lenkvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
gekennzeichnet durch eine Eingabeeinheit (23) zur
Eingabe von Programmparametern in den Lenkrechner
(20).
16. Lenkvorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeich
net, daß die Eingabeeinheit eine Tastatur (23) umfaßt.
17. Lenkvorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die Eingabeeinheit aus Sensoren
oder Einzelschaltern besteht.
18. Lenkvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17,
gekennzeichnet durch einen dem Lenkrechner (20) nach
geschalteten Verstärker zum Verstärken des digitalen
Steuersignals.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934303342 DE4303342A1 (de) | 1993-02-05 | 1993-02-05 | Lenkvorrichtung für ein Fahrzeug |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934303342 DE4303342A1 (de) | 1993-02-05 | 1993-02-05 | Lenkvorrichtung für ein Fahrzeug |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4303342A1 true DE4303342A1 (de) | 1994-08-11 |
Family
ID=6479727
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934303342 Withdrawn DE4303342A1 (de) | 1993-02-05 | 1993-02-05 | Lenkvorrichtung für ein Fahrzeug |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4303342A1 (de) |
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