DE4303213C2 - Verfahren und Anordnung zur Bestimmung des Auftreffgebietes eines Schüttgut-Massenstromes mittels Bildauswertung - Google Patents
Verfahren und Anordnung zur Bestimmung des Auftreffgebietes eines Schüttgut-Massenstromes mittels BildauswertungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Bestimmung
des Auftreffgebietes eines Schüttgut-Massenstromes mittels
Bildauswertung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie
auf eine Anordnung hierzu gemäß den Ansprüchen 11 und 12.
Ein solches Verfahren und eine solche Anordnung zur Bestim
mung des Auftreffgebietes eines Schüttgut-Massenstromes
mittels Bildauswertung sind aus der DD-PS 2 08 460 bekannt.
Im Braunkohlenbergbau werden die über dem Kohleflöz liegen
den Erdmassen mittels Bagger aufgenommen, über Bandanlagen
zur Halde transportiert und dort mittels Abraumförder
brücken oder Absetzer verstürzt. Aus Umweltschutzgründen
ist eine anschließende Kultivierung der Halden notwendig
und dazu müssen deren Ebenen planiert sein. Der zur Nivellierung
der Halde notwendige Aufwand hängt unmittelbar von
der bei der Schüttung erzielten Planheit ab, so daß beim
Betrieb der Abraumförderbrücke oder des Absetzers (allge
mein der Abwurfgeräte) eine konstante Schütthöhe über die
Länge der Kippe angestrebt wird.
Aus der DD-PS 2 08 460 ist es bekannt, die Schütthöhe vom
Leitstandpersonal manuell zu steuern. Dazu übertragen am
Ausleger der Abraumbrücke befestigte Fernsehkameras Bilder
der auf der Kippe auftreffenden Massenströme in den Leit
stand. Ziel ist es, Kippenoberflächen so herzustellen, daß
nur noch eine minimale Nacharbeitung mittels Planierraupen
erforderlich ist. Der Massenversturz bei Abwurfgeräten soll
nach frei wählbaren Schütthorizonten erfolgen. Hierzu wird
eine lagemäßig frei wählbare, in den Monitor einer indu
striellen Fernsehanlage eingeblendete Sollschüttlinie als
Bezugsbasis für den Massenversturz benutzt. Die wetterge
schützte und positionierbare Fernsehkamera ist auf einem
gedämpften Pendel oder einem Schwenk-Neigekopf angeordnet
und speist über eine Einblendeinrichtung für die Soll
schüttlinie und Markengruppen den Monitor. Die Sollschütt
linie wird bei automatischem Betrieb über einen Rechner
nachgeführt. Bei ungünstigen Lichtverhältnissen werden
künstliche Lichtquellen im automatischen Betrieb über
Rechner positioniert. Für die Einhaltung eines gleich
mäßigen Kippenabstandes ist eine Fahrwegerfassung vorge
sehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Bestimmung des Auftreffgebietes eines Schüttgut-Massenstro
mes mittels Bildauswertung der eingangs genannten Art anzu
geben, das das Auftreffgebiet mit sehr großer Präzision und
selbsttätig ermittelt. Ferner soll eine dem entsprechende
Anordnung geschaffen werden.
Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens in Verbin
dung mit den Merkmalen des Oberbegriffes erfindungsgemäß
durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merk
male gelöst.
Die Aufgabe wird hinsichtlich der Anordnung alternativ
durch die in den Ansprüchen 11 und 12 gekennzeichneten
Merkmale gelöst.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen ins
besondere darin, daß beispielsweise der im Braunkohlenberg
bau geschüttete Abraum mit präzise eingehaltener, vorgege
bener Schütthöhe über der Länge der Kippe verstürzt werden
kann. Die Schütthöhe ergibt sich in einfacher Weise bei be
kannter Bildaufnahmegeometrie aus dem präzise ermittelten
Auftreffgebiet. Dabei ist eine direkte Messung im Turbu
lenzbereich des Auftreffgebietes möglich, wodurch die Dyna
mik des Auftreffgebietes erfaßt wird. Die Schütthöhen kön
nen in Echtzeit gesteuert bzw. geregelt werden.
Ein besonderer Vorteil ist es, daß das Auftreffgebiet auch
beim "Schütten vor der Rippe" und bei schwierigen Witte
rungseinflüssen und Beleuchtungsbedingungen präzise be
stimmt wird. Dies ist trotz des geringen Kontrastes zwi
schen Hintergrund (schon geschüttete Halde) und dem Schütt
gut-Massenstrom möglich.
Das Verfahren und die Anordnung sind nicht auf Abraum-Abla
gerung beschränkt, sondern allgemein in der Fördertechnik
von Schüttgut verwendbar.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Un
teransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiele erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Förderanlage für Schüttgüter und den ge
bildeten Kippenaufbau in Seitenansicht,
Fig. 2 eine Förderanlage und den gebildeten Kippenauf
bau in Aufsicht,
Fig. 3 einen von einer CCD-Kamera erfaßten und von der
Bildauswertungseinheit aufbereiteten Bildaus
schnitt,
Fig. 4 eine Anordnung zur automatischen Bestimmung der
Schütthöhe bzw. des Auftreffgebietes von
Schüttgut mittels Bildverarbeitung,
Fig. 5 eine schematische Darstellung der Anordnung für
Überwachung und Auswertung.
In Fig. 1 sind eine Förderanlage für Schüttgüter und der
gebildete Kippenaufbau in Seitenansicht dargestellt. Es ist
eine schematisch skizzierte Förderanlage 1 für Schüttgüter
zu erkennen, die insbesondere als Abraumförderbrücke im
Kohlentagebau verwendbar ist. Die Förderanlage weist drei
in Reihe angeordnete Haldenförderer (Gurtbandförderer) 2,
3, 4 auf, wobei ein Sattelwagen 5 zwischen den Haldenförde
rern 2 und 3 sowie ein Sattelwagen 6 zwischen den Halden
förderern 3 und 4 angeordnet ist. Durch entsprechende Ein
stellung des Sattelwagens 5 wird der Förderstrom des Haldenförderers
2 in einen über einen Abwurf 7 auf die Kippe
(Hochkippe 12) verstürzten Schüttgut-Massenstrom und einen
Förderstrom des Haldenförderers 3 aufgeteilt. In gleicher
Weise ergibt sich durch entsprechende Einstellung des Sat
telwagens 6 eine Aufteilung des Förderstromes des Halden
förderers 3 in einen über einen Abwurf 8 auf die Kippe
(Hochkippe 13) verstürzten Schüttgut-Massenstrom und einen
Förderstrom des Haldenförderers 4. Der Förderstrom des Haldenförderers
4 wird über einen Abwurf 9 auf die Kippe
(Hochkippe 14) als Schüttgut-Massenstrom verstürzt.
Es ergibt sich ein Kippenaufbau (Halde) 10 über einer Ar
beitsebene 11, mit einer unteren, durch den Schüttgut-Mas
senstrom über den Abwurf 7 gebildeten Hochkippe 12, einer
mittleren, durch den Schüttgut-Massenstrom über den Abwurf
8 gebildeten Hochkippe 13 und einer oberen, durch den
Schüttgut-Massenstrom über den Abwurf 9 gebildeten Hoch
kippe 14.
Um eine konstante oder vorgegebene-Schütthöhe über die
Länge (siehe Längenachse L gemäß Fig. 2) der Kippe zu er
zielen, werden die Schütthöhen h1, h2, h3 der Hochkippen
12, 13, 14 jeweils erfaßt. Hierzu sind CCD-Kameras 15, 16,
17 (Fernsehkameras) am Haldenausleger oder an der kippen
seitigen Brückenstütze angebracht, wobei die CCD-Kamera 15
die Schütthöhe h1 der Hochkippe 12, die CCD-Kamera 16 die
Schütthöhe h2 der Hochkippe 13 und die CCD-Kamera 17 die
Schütthöhe h3 der Hochkippe 14 erfassen.
Am Beispiel der CCD-Kamera 15 ist der zur exakten Erfassung
der Schütthöhe h1 erforderliche Bildausschnitt 18 darge
stellt. Der Bildausschnitt 18 wird festgelegt durch eine
Bildunterkante 19, deren exakte Höhe über der Arbeitsebene
11 bekannt sein muß, und durch die Bildhöhe 20. Die in Fig.
1 dargestellten Bildausschnitte 27 und 28 der weiteren
CCD-Kameras 16 und 17 sind in gleicher Weise definiert.
Die in Schutzgehäusen befindlichen CCD-Kameras 15, 16, 17
geben über Koaxialkabel Bildsignale HK1CCD, HK2CCD, HK3CCD
an eine im Hauptleitstand befindliche Bildauswertungsein
heit (siehe Ziffer 29 in Fig. 4) ab, aus denen die Auf
treffgebiete des Schüttgutes bzw. die Schütthöhen h1g, h2g,
h3g der Hochkippen 12, 13, 14 ermittelt werden.
In Fig. 2 sind eine Förderanlage und der gebildete Kippen
aufbau in Aufsicht dargestellt. Es ist die schematisch
skizzierte Förderanlage 1 mit den Haldenförderern 2, 3, 4
und den Abwürfen 7, 8, 9 zu erkennen. Der sich ergebende
Kippenaufbau 10 mit Arbeitsebene 11 und Hochkippen 12, 13,
14 ist ersichtlich. Die Förderanlage 1 stützt sich über
Brückengerüste auf mehrere Fahrwerke 21 ab, wobei die Fahr
werke senkrecht zum Kippenaufbau 10 auf Gleisen 22 beweg
lich sind. Die Längenachse L der Kippe ist parallel zum
Gleis 22 definiert und der jeweilige Standort S der Förder
anlage 1 bzw. der Abwürfe 7, 8, 9 ist mit S1, S2, S3 . . . be
zeichnet.
Wie vorstehend bereits erwähnt, ermittelt die Bildauswer
tungseinheit 29 die aktuelle Schütthöhe h1g der Hochkippe
12 aus dem Bildsignal HK1CCD, die aktuelle Schütthöhe h2g
der Hochkippe 13 aus dem Bildsignal HK2CCD und die aktuelle
Schütthöhe hg3 der Hochkippe 14 aus dem Bildsignal HK3CCD,
indem jeweils das Auftreffgebiet des Schüttgutes und dann
der Schwerpunkt(= Schütthöhe) mittels Bildverarbeitung be
stimmt werden.
Aus den Bildsignalen HK1CCD, HK2CCD, HK3CCD lassen sich be
reits aus einem Einzelbild durch bildanalytische Verfahren
(Konturdetektion) bei ausreichenden Beleuchtungsbedingungen
der horizontale Verlauf der Rippe (Kippe) und die Fallrich
tung der Abraummassen (Schüttgut-Massenstrom) bestimmen.
Der Schnittpunkt dieser Linien ist das Auftreffgebiet der
Massen beim Schütten auf die Rippe. Beim Schütten vor der
Rippe ist dieses Einzelbild-Verfahren aufgrund des geringen
Kontrastes zwischen Hintergrund (bereits geschüttete Halde)
und dem Schüttgut-Massenstrom nicht sicher. Ebenso kann
durch Witterungseinflüsse die Detektion der Rippenkante
(Kippenkante) erschwert werden, so daß das Verfahren zur
Detektion des Auftreffgebietes aus einem Einzelbild wenig
geeignet ist um eine kontinuierliche und automatische Be
stimmung des Auftreffgebietes des Massenstromes bzw. der
Schütthöhen zu sichern.
Durch Subtraktion aufeinanderfolgender, aus den Bildsigna
len gewonnener Bilder (Bildfolge) wird die Veränderung in
der Folge detektiert, d. h. der Strom der Schüttgutmassen
ermittelt. Dies ist notwendig, da der Schüttgut-Massenstrom
keine kompakte, homogene Masse darstellt, sondern durch
Verwehung und Windrichtungs- bzw. Windstärkenänderungen von
Bild zu Bild variiert. Durch die Nutzung eines Differenz
bildes wird eine weitestgehende Unabhängigkeit von Witte
rungs- und Beleuchtungsbedingungen erzielt und die Erken
nung von Auftreffgebieten vor der Rippe (Kippe) wird siche
rer. Dabei werden die Bildsignale HK1CCD, HK2CCD, HK3CCD
digitalisiert, so daß jedem Bildpunkt ein Grauton von 256
unterschiedlichen Grautönen zugeordnet wird. Die digitali
sierten Bildsignale werden dann mittels digitaler Bildver
arbeitung ausgewertet.
Um die Sicherheit des Auswerteverfahrens zu erhöhen, kann
dieses ergänzt werden. Diese Systemergänzung erfolgt unter
der Annahme, daß sich die Höhenänderung des Auftreffgebie
tes bzw. die Schütthöhenänderung annähernd aus den stand
ortbezogenen abgespeicherten vorangegangenen Schüttungen
als Funktion der vertikalen Schüttgut-Massenstrom-Geschwin
digkeit (Fahrgeschwindigkeit des Fahrwerks 21), der Schütt
gut-Massenstrom-Menge (Abraummenge, Meterlast, Strecken
last) und der Zeit mittels eines Simulationsmodells (siehe
Modellierungseinheit 36 gemäß Fig. 4) nachbilden läßt. So
kann nach einer Initialisierungsphase das Auftreffgebiet
des Massenstroms modellgesteuert vorhergesagt und somit zur
Korrektur falscher Meßwerte des Auftreffgebietes oder zur
Einschränkung des Suchgebietes für das Auffinden des Auf
treffgebietes genutzt werden. Die aktuellen Messungen wer
den ebenfalls in die Modellierung einbezogen und dienen der
Adaption des Modells. Zur Störsignalunterdrückung kann bei
spielsweise das Kalman-Filter verwendet werden.
Falls diese Systemergänzung verwendet wird, können prinzi
piell drei Systemzustände definiert werden. Der erste Sy
stemzustand betrifft die Initialisierungsphase, d. h. den
Start des Systems. Dabei läßt sich keine sinnvolle Vorher
sage des Auftreffgebietes mittels des Modells durchführen
und zur Steuerung des übergeordneten Systems - beispiels
weise der Einstellung der Sattelwagen 5, 6 zur Festlegung
der Massenströme über die Abwürfe 7, 8, 9 - werden die mit
tels der Bildauswertungseinheit 29 gemessenen Auftreffge
biete bzw. Schütthöhen h1g, h2g, h3g verwendet und danach
standortbezogen abgespeichert. Beim zweiten Systemzustand,
der Verfolgungsphase, befindet sich das System in einem
stabilen Zustand und die gemessenen Schütthöhen h1g, h2g,
h3g und die mittels des Modells vorhergesagten Schütthöhen
h1v, h2v, h3v stimmen in einem vorgebbaren Ausmaß überein.
Zur Regelung/Steuerung des übergeordneten Systems werden
die vorhergesagten Schütthöhen h1v, h2v, h3v bzw. die Auf
treffgebiete verwendet, wobei die von der Bildauswertungs
einheit 29 gemessenen Schütthöhen h1g, h2g, h3g jedoch zur
kontinuierlichen Adaption des Modells herangezogen werden.
Beim dritten Systemzustand, der Alarmphase, ist die Stabi
lität des Systems gestört und die gemessenen und die vor
hergesagten Schütthöhen bzw. Auftreffgebiete differieren
signifikant. Zur Steuerung des übergeordneten Systems wer
den die vorhergesagten Schütthöhen bzw. Auftreffgebiete
verwendet und es werden Maßnahmen ergriffen, um die Alarm
phase zu beenden (z. B. Verstellung der Neigung der Kamera
über Schwenk-Neigekopf oder korrigierte Positionierung des
Suchgebietes im Bild in Abhängigkeit davon, welches von den
beiden nachfolgend dargestellten Verfahren I oder II für
die vertikale Positionierung des Suchgebietes verwendet
wird). Das System befindet sich nach der Alarmphase wie
derum in der Initialisierungsphase.
Es ist jedoch zu bemerken, daß das System auch ohne die
vorstehend erwähnte Systemergänzung hinreichend genau und
sicher arbeitet.
Zur Eingrenzung des Suchgebietes, in dem das Auftreffgebiet
erwartet werden kann, wird mit Hilfe der Bildauswertungs
einheit 29 die Fallrichtung des Schüttgut-Massenstromes be
stimmt. Mit Hilfe der Fallrichtung wird die Lage des Such
gebietes in horizontaler Richtung festgelegt. Um den
Schüttgut-Massenstrom (Gebiet mit starker zeitlicher Verän
derung) vom zeitlich schwach veränderten Hintergrund (Kip
pe) trennen zu können, werden jeweils zwei aufeinanderfol
gende Bilder subtrahiert. Zur stärkeren Hervorhebung der
Massenbewegung werden mehrere Differenzbilder akkumuliert.
Im akkumulierten Differenzbild werden vertikale Bildele
mente verstärkt und zu bildpunktbreiten Linien gebündelt.
Die zwei wahrscheinlichsten, sich hinsichtlich ihrer Grau
werte im Bild hervorhebenden vertikalen Geraden (Begren
zungsgeraden 23a, 23b) werden als Begrenzung des Schütt
gut-Massenstromes betrachtet und zur Bestimmung der Fall
richtung (Fallgerade 24) verwendet.
Für die Festlegung der Lage des Suchgebietes in vertikaler
Richtung wird eines von zwei nachfolgend erläuterten mögli
chen Verfahren I oder II eingesetzt.
Beim ersten Verfahren I wird das Suchgebiet in einer a
priori festgelegten Höhe positioniert, die so gewählt ist,
daß es das potentielle Auftreffgebiet überdeckt. Der
Schnittpunkt der Fallgeraden mit der a priori festgelegten
Höhenlinie stellt die Mitte des Suchgebietes in horizonta
ler Richtung dar. Mittels Nachführung der jeweiligen Nei
gungsverstelleinrichtung (Schwenk/Neigekopf) kann dafür ge
sorgt werden, daß das festgelegte Suchgebiet das Auftreff
gebiet stets überdeckt (siehe Ziffern 30 . . . 35 gemäß Fig.
4).
Die Festlegung der Lage des Suchgebietes in vertikaler
Richtung erfolgt beim Verfahren II adaptiv durch eine Mo
dellierungseinheit (siehe Ziffer 36 gemäß Fig. 4), ohne
dabei die Neigung der jeweiligen Kamera zu ändern. Dies er
folgt, indem das Suchgebiet im Bild so verändert und damit
nachgeführt wird, daß das detektierte Auftreffgebiet im
Mittelpunkt des Suchgebiets in vertikaler Richtung liegt.
Zur Hervorhebung des Auftreffgebietes, das im Einzelbild
aufgrund der Streuung der Massen nur schwer erkennbar ist,
werden jeweils acht aufeinanderfolgende Bilder akkumuliert.
Das Auftreffgebiet ist über den Akkumulationszeitraum rela
tiv fixiert. Es wird durch die Akkumulation erhalten, wäh
rend die Streuung unterdrückt wird. Das Suchgebiet wird in
drei Teile in Übereinstimmung mit den Begrenzungsgeraden
23a, 23b geteilt (siehe Fig. 3). In den Teilen 25a - links
von der linken Begrenzungsgeraden 23a - und 25c - rechts
von der rechten Begrenzungsgeraden 23b - wird die Rippe 13
detektiert, vor der (auf die) die Schüttung erfolgt. Da
durch weicht man dem unmittelbaren Turbulenzbereich aus und
die Stabilität der Ergebnisse wird erhöht. Im Teil 25b des
Suchgebiets (unmittelbarer Turbulenzbereich) wird dann nach
dem Auftreffgebiet gesucht. Als wahrscheinlichstes Auf
treffgebiet des Schüttgut-Massenstromes wird die horizon
tale zusammenhängende Region bestimmt, die im akkumulierten
Grauwertbild einen niedrigen Grauwert aufweist, eine homo
gene Grauwertverteilung hat, unterhalb einer Rippe liegt
und sich in Übereinstimmung mit der Fallgeraden befindet.
In Fig. 3 ist in Ergänzung zu den vorstehenden Ausführun
gen ein von einer CCD-Kamera erfaßter und von der Bildaus
wertungseinheit 29 aufbereiteter Bildausschnitt darge
stellt. Es ist der Bildausschnitt 18 der CCD-Kamera 15 mit
Bildunterkante 19 und Bildhöhe 20 zu erkennen. Es sind der
Schüttgut-Massenstrom 23 mit den beiden Begrenzungsgeraden
23a, 23b und der Fallgeraden 24 sowie das Suchgebiet 25a,
25b, 25c mit dem Auftreffgebiet 26 schematisch gezeigt. Die
Rippenkanten der Hochkippen 13 und 14 sind zu erkennen. Die
Fallgerade 24 liegt ungefähr in der Mitte zwischen beiden
Begrenzungsgeraden 23a, 23b.
In Fig. 4 ist in Ergänzung zu den vorstehenden Ausführun
gen eine Anordnung zur automatischen Bestimmung der Schütt
höhen bzw. der Auftreffgebiete von Schüttgut mittels Bild
verarbeitung dargestellt, wobei die Alternativen mit
Neigungsverstelleinrichtungen für die Kameras und mit Simu
lationsmodell betrachtet werden. Es ist die Bildauswer
tungseinheit 29 zu erkennen, die eingangsseitig die Bildsi
gnale HK1CCD, HK2CCD, HK3CCD der lichtempfindlichen
CCD-Kameras 15, 16, 17 empfängt und hieraus Schütthöhen
hg1, hg2, hg3 der Hochkippen 12, 13, 14 bildet. Diese ge
messenen Schütthöhen hg1, hg2, hg3 werden einem Vergleicher
37 und zusätzlich zur Adaption einer Modellierungseinheit
36 (Simulationsmodell, adaptierbarer Speicher) zugeleitet.
Die Modellierungseinheit 36 empfängt als weitere Signale
die Fahrwerkgeschwindigkeit FWV und die Schüttgutmenge
(Meterlast-Istwert, Streckenlast) ML und gibt ausgangssei
tig vorhergesagte Schütthöhen h1v, h2v, h3v der Hochkippen
12, 13, 14 an den Vergleicher 37 ab.
Der Vergleicher 37 bildet entsprechend den vorstehenden
Ausführungen und entsprechend der momentan vorliegenden
Phase (Initialisierungsphase, Verfolgungsphase, Alarmphase)
Schütthöhen-Istwerte HK1ist, HK2ist, HK3ist der Hochkippen
12, 13, 14 und leitet diese an eine Regeleinrichtung 38 für
das übergeordnete System. Dieser Regeleinrichtung 38 liegen
ferner Schütthöhen-Sollwerte HK1soll, HK2soll, HK3soll vor,
wodurch mit Hilfe eines Ist/Soll-Vergleichs Ansteuersignale
SW1, SW2 zur Positionsveränderung der Sattelwagen 5, 6 pro
duzierbar sind.
Falls die die Sicherheit des Auswerteverfahrens erhöhenden
Maßnahmen nicht notwendig sind, entfallen die Modellie
rungseinheit 36 und der Vergleicher 37. Die Regeleinrich
tung 38 erhält dann direkt die gemessenen Schütthöhen h1g,
h2g und h3g, die in diesem Fall mit den Schütthöhen-Istwer
ten HK1ist, HK2ist, HK3ist identisch sind, und der
Ist/Sollvergleich und die Generierung der Ansteuersignale
SW1, SW2 zur Positionsveränderung der Sattelwagen 5, 6 er
folgt nach demselben Prinzip.
Für die Festlegung der Lage des Suchgebietes in vertikaler
Richtung nach Verfahren I sind die CCD-Kameras 15, 16, 17,
wie in Fig. 4 zu erkennen ist, jeweils mit Neigungsver
stelleinrichtungen 33, 34, 35 ausgerüstet, wodurch die
Bildausschnitte 18, 27, 28 der Kameras 15, 16, 17 in einfa
cher Weise den aktuellen Auftreffgebieten 26 der Massen
ströme 23 derart nachführbar sind, daß die erwarteten Auf
treffgebiete der Massen immer ungefähr in Bildmitte liegen.
Zur exakten Ausrichtung der Neigungsverstelleinrichtungen
33, 34, 35 sind Neigungsregler 30, 31, 32 vorgesehen, denen
Neigungs-Sollwerte N1soll, N2soll, N3soll von der Bildaus
wertungseinheit 29 vorgegeben werden. Ferner liegen den
Neigungsreglern die aktuellen Neigungs-Istwerte N1ist,
N2ist, N3ist der Neigungsverstelleinrichtungen 33 bis 35
an. Die Neigungsregler 30 bis 32 bilden in Abhängigkeit des
Ist/Soll-Vergleichs Ansteuersignale N1, N2, N3 für die Nei
gungsverstelleinrichtungen 33 bis 35.
Dabei verändert die Bildauswertungseinheit 29 die Nei
gungs-Sollwerte N1soll, N2soll, N3soll simultan in Abhän
gigkeit der jeweils gemessenen Schütthöhen h1g, h2g, h3g,
damit sich das Suchgebiet 25a, 25b, 25c stets innerhalb des
Bildausschnitts (z. B. Ziffer 18) der CCD-Kameras 15 bis 17
befindet. Darüberhinaus verändert die Bildauswertungsein
heit 29 die Neigungs-Sollwerte N1soll, N2soll, N3soll, wenn
der Vergleicher 37 ein Alarmsignal A an die Bildauswer
tungseinheit 29 abgibt. Ein derartiges Signal A wird vom
Vergleicher 37 insbesondere dann abgegeben, wenn sich die
gemessenen Schütthöhen h1g, h2g, h3g und die vorhergesagten
Schütthöhen h1v, h2v, h3v signifikant unterscheiden (Alarm
phase), was im allgemeinen darauf hindeutet, daß sich das
Suchgebiet 25 nicht mehr innerhalb des Bildausschnitts der
betroffenen Kamera befindet. Durch Korrektur der Neigungs
winkel der Kameras kann die Alarmphase rasch beendet wer
den.
Für die Festlegung der Lage des Suchgebietes in vertikaler
Richtung nach Verfahren II entfallen die Neigungsverstell
einrichtungen 33, 34, 35 und die Neigungsregler 30, 31, 32,
jedoch gibt die Modellierungseinheit 36 Signale M1, M2, M3
an die Bildauswertungseinheit 29 ab, die das Suchgebiet im
Bild derart verändern und damit nachführen, daß das detek
tierte Auftreffgebiet im Mittelpunkt des Suchgebiets in
vertikaler Richtung liegt.
Das vorstehend beschriebene Bildauswertungs-Verfahren setzt
einen gewissen Mindest-Kontrast zwischen dem Hintergrund
und den fallenden und auftreffenden Schüttgütern (Abraum
massen) voraus. Dadurch kann bei schwacher Beleuchtung und
bei Gegenlicht die Genauigkeit der Auftreffgebietsbestim
mung und damit die Bestimmung der Schütthöhen geringer
sein. Nebel und starker Niederschlag (Regen oder Schnee)
wirken sich ebenfalls kontrastvermindernd aus und können
somit auch zu einer Verringerung der Genauigkeit führen.
Auf der Kippe liegender Schnee beeinflußt die Meßgenauig
keit eher positiv.
Für die automatische Bestimmung des Auftreffgebietes der
Massen bei Dämmerung und Nacht ist eine ausreichende Be
leuchtung notwendig. Das Fallgebiet ist mit einem Lichtband
auszuleuchten, so daß der Massenstrom 23 und das Aufprall
gebiet 26 ständig (auch bei Schütthöhenänderungen) erhellt
werden. Dazu sind die Leuchten mit bündelnden Systemen aus
zustatten und entsprechend auszurichten.
In Fig. 5 ist eine schematische Darstellung der Anordnung
für Überwachung und Auswertung dargestellt. Es ist die in
einem Wetterschutzgehäuse befindliche CCD-Kamera 15 zu er
kennen, deren Bildsignale HK1CCD über einen Videoentzerrer
verstärker 39 einem Überwachungsmonitor 40 und einem Indu
strie-PC 41 mit Bildverarbeitungs-Hardware zugeführt wer
den. Die visuelle Anzeige der mittels des Industrie-PC 41
gebildeten Signale erfolgt an einem Kontrollmonitor 42. Ein
Bediengerät 43 ist einerseits ein- und ausgangsseitig mit
dem Industrie-PC 41 verbunden und steuert andererseits
sowohl die CCD-Kameras (beispielsweise 15) als auch deren
Neigungsverstelleinrichtungen (Schwenk/Neigekopf, bei
spielsweise 33) an. Auf diese Weise kann beispielsweise das
Objektiv (Zoom, Focus) der CCD-Kameras in gewünschter Weise
angepaßt werden. Zur Ein/Ausgabe der interessierenden Si
gnale ist der Industrie-PC 41 mit Eingabekanälen 44 und
Ausgabekanälen 45 versehen.
Claims (12)
1. Verfahren zur Bestimmung des Auftreffgebietes ei
nes Schüttgut-Massenstromes mittels Bildauswertung, wobei
mindestens eine zur Bildauswertung eingesetzte Kamera auf
das Auftreffgebiet gerichtet wird, dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Bildsignale (HK1CCD, HK2CCD, HK3CCD) der Ka meras (15 bis 17) digitalisiert werden,
- - daß zwei aufeinanderfolgende Bilder subtrahiert wer den,
- - daß mehrere Differenzbilder akkumuliert werden,
- - daß zwei sich hinsichtlich ihrer Grauwerte im Bild hervorhebende vertikale Geraden als Begrenzungsgera den (23a, 23b) des Schüttgut-Massenstroms (23) heran gezogen und zur Bestimmung der Fallgeraden (24) ver wendet werden,
- - daß die in Übereinstimmung mit der Fallgeraden (24) befindliche horizontale Region mit niedrigem Grauwert und homogener Grauwertverteilung als Auftreffgebiet (26) des Schüttgut-Massenstroms (23) gewonnen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schütthöhe (h1g, h2g, h3g) des Schüttgutes aus dem
Auftreffgebiet (26) des Schüttgutes abgeleitet wird, indem
die bekannte Höhe des Bildausschnittes (18, 27, 28) über ei
ner Bezugsebene und die Bildgeometrie herangezogen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß zur Hervorhebung des Auftreffgebietes
(26) mehrere aufeinanderfolgende Bilder akkumuliert werden.
4. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß im akkumulierten Diffe
renzbild vertikale Bildelemente verstärkt und zu bild
punktbreiten Linien gebündelt werden.
5. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Suchgebiet
(25a, 25b, 25c) innerhalb des Bildausschnitts (18, 27, 28) der
Kamera der Schnittpunkt der Fallgeraden (24) mit der be
reits geschütteten Rippe des Schüttgutes herangezogen wird.
6. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Überwachung des er
mittelten Auftreffgebietes (26) und der daraus abgeleiteten
Schütthöhe (h1g, h2g, h3g) des Schüttgutes eine Modellie
rungseinheit (36) herangezogen wird, die eine Schütthöhe
(h1v, h2v, h3v) aus den vorangegangenen Schüttungen, der
Schüttgut-Massenstrom-Geschwindigkeit (FWV) und der Schütt
gut-Massenstrom-Menge (ML) vorhersagt, wobei die ermittel
ten Auftreffgebiete (26) laufend zur Adaption der Modellie
rungseinheit (36) dienen und die ermittelten mit den vor
hergesagten Schütthöhen verglichen werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß während einer Initialisierungsphase die ermittelten
Schütthöhen (h1g, h2g, h3g) und während einer Verfolgungs
phase - in der die ermittelten und die vorhergesagten
Schütthöhen in einem vorgebbaren Maß übereinstimmen - die
vorhergesagten Schütthöhen (h1v, h2v, h3v) verwendet werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß während einer Alarmphase - in der die ermittelten und
die vorhergesagten Schütthöhen signifikant differieren -
die vorhergesagten Schütthöhen (h1v, h2v, h3v) verwendet und
gleichzeitig das Suchgebiet (25a, 25b, 25c) verändert werden.
9. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Neigungswinkel der
Kamera (15 bis 17) in Abhängigkeit des Auftreffgebietes
(26) des Schüttgut-Massenstroms bzw. der Schütthöhe des
Schüttgutes verändert wird.
10. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Suchgebiet
(25a, 25b, 25c) im Bild adaptiv durch eine Modellierungsein
heit (36) derart in vertikaler Richtung positioniert wird,
daß das detektierte Auftreffgebiet im Mittelpunkt des Such
gebiets liegt.
11. Anordnung zur Bestimmung des Auftreffgebietes ei
nes Schüttgut-Massenstromes mittels Bildauswertung, wobei
mindestens eine zur Bildauswertung eingesetzte Kamera auf
das Auftreffgebiet gerichtet wird, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Bildauswertungseinheit (29) vorgesehen ist, die
die Bildsignale (HK1CCD, HK2CCD, HK3CCD) der Kamera (15 bis
17) empfängt und hieraus Schütthöhen (h1g, h2g, h3g) des
Schüttgutes ableitet und die die Neigungsverstellung der
Kamera in Abhängigkeit der abgeleiteten Schütthöhe veran
laßt.
12. Anordnung zur Bestimmung des Auftreffgebietes ei
nes Schüttgut-Massenstromes mittels Bildauswertung, wobei
mindestens eine zur Bildauswertung eingesetzte Kamera auf
das Auftreffgebiet gerichtet wird, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Bildauswertungseinheit (29) vorgesehen ist, die
die Bildsignale (HK1CCD, HK2CCD, HK3CCD) der Kamera (15
bis 17) empfängt und hieraus Schütthöhen (h1g, h2g, h3g) des
Schüttgutes ableitet, daß eine Modellierungseinheit (36)
vorgesehen ist, die aus den vorangegangenen Schüttungen,
der Schüttgut-Massenstrom-Geschwindigkeit (FWV) und der
Schüttgut-Massenstrom-Menge (ML) Schütthöhen (h1v, h2v, h3v)
voraussagt und daß ein Vergleicher (37) Schütthöhen-Ist
werte (HK1ist, HK2ist, HK3ist) in Abhängigkeit der von der
Bildauswertungseinheit (29) und der Modellierungseinheit
(36) vorgegebenen Schütthöhen ermittelt.
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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1993
- 1993-02-04 DE DE4303213A patent/DE4303213C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE4303213A1 (de) | 1994-01-13 |
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