DE4302132C1

DE4302132C1 - Kosmetisches Mittel

Info

Publication number: DE4302132C1
Application number: DE19934302132
Authority: DE
Inventors: Stefan Dr Goering; Heinz Dr Theis; Sylvia Weisbaecker
Original assignee: Goldwell AG
Current assignee: Kao Germany GmbH
Priority date: 1993-01-27
Filing date: 1993-01-27
Publication date: 1994-01-13
Anticipated expiration: 2013-01-28

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues kosmetisches Mittel, insbesondere ein Hautpflege- und Hautbehandlungsmittel, das auf die Haut eine pflegende und feuchthaltende Wirkung ausübt.

Hautpflegemittel mit feuchthaltenden Eigenschaften, die durch Zusatz verschiedener Substanzen erzielt werden, sind seit langem bekannt und auf dem Markt erhältlich.

Feuchtigkeitspräparate haben zum Ziel, die Hornschicht zu durchfeuchten und über einen möglichst langen Zeitraum feucht zu halten.

Als Inhaltsstoffe für diese Feuchtigkeitscremes werden insbesondere Eiweißhydrolysate, Harnstoff, Polyalkohole wie Glycerin, Propylenglykol und/oder Butylenglykol, Sorbit, verschiedene Aminosäuren, insbesondere deren Gemische, Natriumlactat, das Natriumsalz der Pyrrolidoncarbonsäure, Kondensate aus Aminosäuren und Kohlenhydraten sowie verschiedene komplexe Gemische eingesetzt.

Zusätzlich zu der feuchthaltenden Wirkung eines Hautpflegemittels ist natürlich auch eine pflegende Wirkung auf die Epidermis erwünscht.

Es bestand daher ein Bedürfnis, Hautpflege- und -feuchtigkeitsmittel zur Verfügung zu stellen, die auf der Haut, insbesondere der Gesichtshaut, auch eine optimale Pflegewirkung ausüben.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß einem kosmetischen Mittel, insbesondere einem Hautpflege- und -behandlungsmittel auf wäßriger Grundlage, eine Kombination von 0,1 bis 5,0, vorzugsweise 0,25 bis 2,5 Gewichtsprozent ölhaltiger Nanosomen und 0,1 bis 5,0, insbesondere 0,25 bis 2,5 Gewichtsprozent, Polyglycerylmethacrylat, jeweils berechnet auf die Gesamtzusammensetzung, zugesetzt wird.

Die Verwendung von Nanosomen, die mit hautpflegenden, insbesondere lipophilen Wirkstoffen, beladen sind, ist an sich bereits bekannt, vgl. hierzu die Übersicht von R. A. Brunke und E. Charlet in Seifen, Öle, Fette, Wachse, Band 117 (1991), S. 514 bis 517.

Diese Nanosomen bzw. Nanopartikel bestehen aus einer Hülle aus Lipiden, beispielsweise Sphingolipiden, Phospholipiden oder Ceramiden und weisen, wie ihr Name bereits andeutet, Teilchengrößen im Nanometer-Bereich auf. Erfindungsgemäß liegt dabei die Teilchengröße zwischen etwa 50 und etwa 600 nm, vorzugsweise zwischen etwa 100 und 300 nm. Die Lipidphase beträgt etwa 5 bis 35, vorzugsweise 10 bis 30%; der Anteil an Phospholipiden, insbesondere Lecithin, liegt zwischen etwa 2 und 15, vorzugsweise 5 bis 10%.

Eine Gruppe von Nanosomen, die sich zum erfindungsgemäßen Einsatz vorzüglich eignen, wird unter der Bezeichnung "Ultraspheres" von der Firma Lipoid KG in den Handel gebracht.

Die erfindungsgemäß zum Einsatz gelangenden Nanosomen enthalten pflegenden Öle, wobei im Prinzip alle für diesen Zweck vorgeschlagenen natürlichen und synthetischen Öle zum Einsatz gelangen können, vorausgesetzt selbstverständlich, daß sie keine Hautirritationen hervorrufen. Derartige pflegende ölige Substanzen sind dem Fachmann aus den einschlägigen Handbüchern bekannt, vgl. beispielsweise K. Schrader, "Grundlagen und Rezepturen der Kosmetika", 2. Auflage (1989, Hüthig Buchverlag Heidelberg), S. 410 sowie S. 332 bis 341.

Der Anteil der öligen Substanzen in den Nanopartikeln liegt dabei vorzugsweise zwischen etwa 3 und etwa 30, insbesondere 10 bis 25 Gewichtsprozent, bezogen auf die Nanopartikel.

Bevorzugt Öle sind beispielsweise Pflanzenöle wie Sojaöl, Erdnußöl, Olivenöl, Avocadoöl, Mandelöl, Pfirsichkernöl, Jojobaöl, Nachtkerzenöl, Macadamianußöl oder Weizenkeimöl; bevorzugte synthetische Öle sind insbesondere die Ester höherer Fettsäuren wie Isopropylmyristat, -palmitat oder -isostearat, Dicarbonsäureester wie Diisopropyladipat, Fettalkohole, höhere Kohlenwasserstoffe wie Paraffinöl, die bekannten Siliconöle, Polyolfettsäureester, etc.

Die erfindungsgemäß zum Einsatz gelangenden ölhaltigen Nanopartikel können selbstverständlich noch weitere lipophile Bestandteile enthalten. Als solche seien, gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, öllösliche Vitamine bzw. deren öllösliche Derivate genannt, beispielsweise Vitamin A-palmitat und Vitamin E-acetat oder -propionat.

Auch UV-absorbierende Substanzen können erwünschtenfalls in den erfindungsgemäßen Nanosomen verwendet werden, insbesondere dann, wenn es sich um Sonnenschutzpräparate handelt.

Der zweite essentielle Bestandteil der erfindungsgemäßen kosmetischen Mittel ist Polyglycerylmethacrylat in einer Menge von 0,1 bis 5,0, vorzugsweise 0,25 bis 2,5 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung des kosmetischen Mittels. Die Anwesenheit von Polyglycerylmethacrylat verleiht den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen nicht nur eine zusätzliche Hautfeuchthaltewirksamkeit, sondern dieser Zusatz kann auch, in bestimmten Applikationsformen, stabilisierend auf die ölhaltigen Nanosomen wirken, insbesondere, wenn es sich um wäßrige Dispersionen oder Emulsionen bzw. Gele handelt.

Entsprechende Polyglycerylmethacrylat-Zusammensetzungen sind im Handel, beispielsweise unter dem Handelsnamen "Lubrajel" der Firma Guardian Co. oder unter dem Namen "Hispagel" der Firma Hispano-Quimica, wobei es sich um wäßrige Gele handelt, während sich die obigen Konzentrationsangaben für Polyglycerylmethacrylat selbstverständlich auf den Gehalt an der Substanz selbst beziehen.

Das Molekulargewicht des eingesetzten Polyglycerylmethacrylats liegt vorzugsweise zwischen etwa 5000 und etwa 500 000.

Die erfindungsgemäßen kosmetischen Mittel können in den verschiedensten Applikationsformen vorliegen, wie wäßrige Dispersionen, Öl-in-Wasser- und Wasser-in-Öl-Emulsionen, Gele, etc.

Diese Zusammensetzungen enthalten die bekannten Grund- und Zusatzstoffe, es wird hierzu wiederum auf den bekannten Stand der Technik verwiesen, wie er beispielsweise bei Schrader, 1. c., S. 387 bis 590 beschrieben ist.

Die erfindungsgemäße Kombination ist jedoch nicht auf die Verwendung in hautkosmetischen Mitteln beschränkt, sondern kann auch in Haarpflegemitteln, insbesondere Haarwässern, Gelen oder Kuren, Verwendung finden.

Bezüglich der hierfür in Betracht kommenden Rahmenrezepturen wird wiederum auf Schrader, 1. c., S. 722 bis 737, und, in bezug auf Haarwässer, auf S. 763 bis 771 verwiesen; diese Veröffentlichung wird durch Zitierung in die Beschreibung eingeführt.

Eine weitere Substanz, durch deren Mitverwendung in den erfindungsgemäßen kosmetischen Mitteln deren hautpflegende Wirkung, insbesondere die Feuchthaltewirkung, noch gesteigert werden kann und auch, bei Anwendung als Haarpflegemittel, eine zusätzliche Schutzwirkung auf dem Haar erzielt wird, ist Carboxymethylchitin, das in einer Menge von 0,25 bis 2,5 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung, zum Einsatz gelangt.

Carboxymethylchitin ist ein wasserlösliches Derivat des Chitins, das durch Einführung einer Carboxymethylgruppe wasserlöslich gemacht wurde.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält das kosmetische Mittel Pflanzenauszüge, entweder als ölige Extrakte in den Nanosomen und/oder als wäßrige Extrakte in der Gesamtzusammensetzung, vorzugsweise in einer Menge zwischen etwa 0,05 und 5, insbesondere 0,1 bis 3 Gew.-%, der Gesamtzusammensetzung.

Auch hier sind im Prinzip sämtliche Pflanzenauszüge geeignet, die in kosmetischen Mitteln eingesetzt werden, beispielsweise Auszüge aus den Blättern, Wurzeln und Blüten von Birken, Brennesseln, Kamille, Klette, Baldrian, Hamamelis, Melisse, Calendula, Gurken, Rosmarin, Salbei, Klettenwurzel, Huflattich, Aloe, Gingko, Weißdorn, etc.

Im folgenden werden einige Beispiele zur Illustration der Erfindung gegeben, wobei die tatsächlichen Anwendungsmöglichkeiten natürlich wesentlich vielfältiger sind, als in einer kurzen Aufzählung beschrieben werden kann.

Beispiel 1

Bei der Anwendung wird ein lange Zeit anhaltender Erfrischungs- und Pflegeeffekt erzielt.

Beispiel 2

Beim Auftragen auf die Haut wird ein merkbarer, gleichmäßiger Pflegeeffekt erzielt.

Beispiel 3

Die Lotion dringt rasch in die Haut ein und entfaltet eine pflegende, feuchthaltende Wirkung.

Beispiel 4

Beispiel 5

Exzellente Pflegewirkung mit natürlichem Hautgefühl.

Beispiel 6

Es wird eine lang anhaltende Sonnenschutzwirkung mit hautpflegender und feuchthaltender Wirkung erreicht.

Claims

1. Kosmetisches Mittel auf wäßriger Grundlage, enthaltend eine Kombination aus

a) 0,1 bis 5,0 Gew.-% ölhaltigen Nanosomen und
b) 0,1 bis 5,0 Gew.-% Polyglycerylmethacrylat,

jeweils berechnet auf die Gesamtzusammensetzung des Mittels.

2. Kosmetisches Mittel nach Anspruch 1, enthaltend 0,25 bis 2,5 Gew.-% ölhaltige Nanosomen.

3. Kosmetisches Mittel nach Anspruch 1 oder 2, enthaltend 0,25 bis 2,5 Gew.-% Polyglycerylmethacrylat.

4. Kosmetisches Mittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es 2,5 bis 25 Gew.-%, berechnet auf die Gesamtzusammensetzung, mindestens eines Polyalkohols aus der Gruppe Glycerin, Butylenglykol und/oder Propylenglykol enthält.

5. Kosmetisches Mittel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die ölhaltigen Nanosomen 5 bis 50 Gew.-% Lipidphase umfassen.

6. Kosmetisches Mittel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die ölhaltigen Nanosomen 2 bis 15% einer Phospholipidfraktion enthalten.

7. Kosmetisches Mittel nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die ölhaltigen Nanosomen 5 bis 10% Lecithin enthalten.

8. Kosmetisches Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die ölhaltigen Nanosomen ein oder mehrere öllösliche Vitamine bzw. deren öllöslichen Derivate enthalten.

9. Kosmetisches Mittel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es 0,1 bis 2,5 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung, Carboxymethylchitin enthält.

10. Kosmetisches Mittel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich Pflanzenextrakt enthält.