DE4300730C1 - Verfahren zum Herstellen einer Sollbruchstelle an einem Glaskörper, insbesondere an einer Brechampulle - Google Patents
Verfahren zum Herstellen einer Sollbruchstelle an einem Glaskörper, insbesondere an einer BrechampulleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer
Sollbruchstelle an einem Glaskörper, insbesondere an einer
Brechampulle, bei dem die Oberfläche des Glaskörpers mit einem
Laserimpuls bestrahlt wird.
Die konventionelle Methode zum Herstellen einer Sollbruch
stelle an Brechampullen besteht darin, die Oberfläche auf Höhe
der Einschnürung am Ampullenhals mit einem scharfkantigen
Werkzeug, z. B. mit einem Diamant-Sägeblatt, anzuritzen und
die so verletzte Oberfläche zu markieren. Durch Erzeugen von
Zugkräften auf der markierten Seite kann die Ampulle gebrochen
und ihr Inhalt entnommen werden. Wesentlich ist hierbei, daß
auch nach dem Ritzen die Ampulle absolut dicht bleibt und das
Brechen auch nicht unbeabsichtigt, z. B. durch Erschütterungen
beim Transport, eintritt. Hierzu bedarf es einer sehr genauen
Justierung der Ampulle in bezug auf das Diamant-Werkzeug, die
wegen der groben Toleranzen der Ampullen nicht leicht einzu
stellen ist.
Aus der DE 36 15 287 C2 ist es bekannt, eine Glasampulle am
Ampullenhals so zu erhitzen, daß sich eine ringförmige Zug
spannungszone ausbildet. Nach dem Abkühlen wird eine Stelle
dieser Zugspannungszone punktuell erhitzt, wodurch eine zu
sätzliche, eng begrenzte Druck-Vorspannungszone erzeugt wird.
Durch Anritzen an der diametral gegenüberliegenden Stelle bil
det sich ein linienförmiger Mikroriß aus mit der Folge, daß
die Ampullenspitze von selbst abspringt. Die mehrfache thermi
sche Behandlung der Glasampulle erfordert jedoch einen höheren
zeitlichen Aufwand im Vergleich zu der konventionellen, mecha
nischen Methode.
Aus der DE-35 37 434 A1 ist es bekannt, mit Hilfe eines fokus
sierten Laserstrahls bei einer Brechampulle im Bereich der
Einengung am Ampullenhals eine Sollbruchstellen-Einkerbung
durch Abdampfen von Glasmaterial zu erzeugen. Im Hinblick auf
optimale Abdampftiefe wird bevorzugt ein CO2-Laser mit einer
Leistung von 20 bis 150 Watt bei einer Impulsdauer von etwa 60
bis 140 µsec eingesetzt. Bei dieser Methode müssen mehrere
Einkerbungen am Ampullenumfang angebracht sowie eine Einrich
tung zur Versorgung der Kerbstellen mit einem Spülgas vorgese
hen werden. Dies erfordert einen relativ hohen apparativen
Aufwand; außerdem wird der Durchsatz an Ampullen durch das An
bringen mehrerer, über den Umfang verteilter Einkerbungen re
duziert im Vergleich zu der eingangs genannten mechanischen
Methode.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das vorgenannte Ver
fahren zu vereinfachen, aber trotzdem sicherzustellen, daß
sich die lasermarkierten Glasampullen mit der geforderten Si
cherheit und geringem Kraftaufwand brechen lassen.
Zur Lösung dieser Aufgabe werden die im Kennzeichen von Pa
tentanspruch 1 genannten Maßnahmen vorgeschlagen. Die hierauf
bezogenen Unteransprüche beinhalten vorteilhafte Weiterbildun
gen und Ausgestaltungen dieser Lösung.
Durch die Verwendung eines gepulsten Hochleistungs-Lasers in
Kombination mit faser- oder borstenartigen Wischelementen, die
an der bestrahlten Oberfläche vorbeigeführt werden, wird auf
überraschend einfache Weise eine Sollbruchstelle erzeugt, die
hinsichtlich ihrer Eigenschaften den mechanisch erzeugten
Sollbruchstellen entspricht, ohne daß man die z. B. beim Dia
mant-Ritzen auftretenden Justierprobleme hat; der Laser-Fokus
hat eine solche Tiefenschärfe, daß Toleranzen in den Abmessun
gen der Brechampullen keine Rolle spielen. Da man nur einen
Laserimpuls pro Ampulle benötigt, ist es möglich, die Ampullen
auf einer Transportvorrichtung kontinuierlich an der Bestrah
lungsanlage und den Fasern oder Borsten einer Bürste vorbeizu
führen, wobei der Laserpuls von einer Lichtschranke ausgelöst
wird, die durch die Ampullen gesteuert wird. Dies gestattet
die Einstellung flexibler Bandgeschwindigkeiten der Transport
vorrichtung.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand
der Zeichnung erläutert:
Ein TEA-CO2-Hochleistungslaser 1 emittiert Laserpulse 2 im
Energiebereich von 1 Joule bei einer Impulsdauer von 100 bis
200 nsec, also einer Leistung in der Größenordnung von mehre
ren Megawatt. Der Laserpuls 2 wird über einen Hohlspiegel oder
eine Linse 3 umgelenkt und fokussiert. Dabei ist die Anordnung
so getroffen, daß der Fokus des Laserpulses 2 auf die
Glasoberfläche 4a im Bereich der Einschnürung 4b am Hals der
Brechampulle 4 auftrifft. Die Brechampullen, die z. B. von
einer Füll- und Schließstation kommen, werden auf dem Trans
portband 5 einer Fördervorrichtung bewegt, wobei jede Ampulle
4 bei Erreichen der Fokussierungsstelle 4a des Laserpulses 2
über eine Lichtschranke 6 einer Lichtsteuerung 6a, 6b den
Laserpuls 2 des Lasers 1 auslöst. Anschließend wird die be
strahlte Brechampulle 4 an einer mit metallischen Fasern oder
Borsten 7a bestückten Bürste 7 entlang geführt, die dabei mit
ihren Stirnseiten über die bestrahlte Oberfläche 4a an der
Einschnürung 4b der Ampulle 4 streifen. Die Fasern oder Bor
sten sind sehr fein und haben einen Durchmesser von ca. 0,1 mm
bei einer Länge von 5 mm bis 10 mm. Die Bürste 7 ist in einer
feststehenden, in sich verstellbaren Halterung 8 am Rande des
Transportbandes 5 eingespannt in der Weise, daß die Borsten 7a
die bestrahlte Oberfläche 4a abbürsten, wenn die Ampulle 4 auf
dem Band 5 an der Halterung 8 vorbeigeführt wird. Die so
behandelte Oberfläche 4a wird sodann in bekannter Weise mit
einem Farbtupfer oder dergleichen markiert (nicht darge
stellt), um dem Benutzer die einzuhaltende Brechrichtung anzu
zeigen. Obwohl hierbei praktisch kein meßbarer Materialabtrag
an der bestrahlten und durch die Wischelemente 7a behandelten
Oberfläche 4a auftritt, lassen sich die Ampullen 4 mühelos und
mit glatten Rändern splitterfrei brechen.
Das Verfahren kann in gleicher Weise nicht nur bei Brechampul
len, sondern auch bei anderen Glaskörpern mit Erfolg anstelle
der mechanischen Methode angewandt werden.
Claims (3)
1. Verfahren zum Herstellen einer Sollbruchstelle an einem
Glaskörper, insbesondere an einer Brechampulle, bei dem die
Oberfläche des Glaskörpers mit einem Laserpuls bestrahlt
wird,
gekennzeichnet durch
- a) die Verwendung eines gepulsten Hochleistungs-Lasers (1) im Energiebereich von 1 Joule bei einer Impulsdauer in der Größenordnung von 100 nsec bis 200 nsec, sowie
- b) die Verwendung wenigstens einer steifen Faser oder Bor ste (7a), deren Stirnseite nach dem Bestrahlen mit dem Laserpuls (2) über die bestrahlte Oberfläche (4a) des Glaskörpers (4) geführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
Fasern oder Borsten (7a) feine Metalldrähte mit einem
Durchmesser von ca. 0,1 mm bei einer Länge von 5 mm bis 10
mm verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
gepulster Hochleistungs-Laser (1) ein TEA-CO2-Laser verwen
det wird.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934300730 DE4300730C1 (de) | 1993-01-14 | 1993-01-14 | Verfahren zum Herstellen einer Sollbruchstelle an einem Glaskörper, insbesondere an einer Brechampulle |
EP93120564A EP0606623A1 (de) | 1993-01-14 | 1993-12-21 | Verfahren zum Herstellen einer Sollbruchstelle an einem Glaskörper, insbesondere an einer Brechampulle |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934300730 DE4300730C1 (de) | 1993-01-14 | 1993-01-14 | Verfahren zum Herstellen einer Sollbruchstelle an einem Glaskörper, insbesondere an einer Brechampulle |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4300730C1 true DE4300730C1 (de) | 1994-03-24 |
Family
ID=6478131
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19934300730 Expired - Fee Related DE4300730C1 (de) | 1993-01-14 | 1993-01-14 | Verfahren zum Herstellen einer Sollbruchstelle an einem Glaskörper, insbesondere an einer Brechampulle |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
EP (1) | EP0606623A1 (de) |
DE (1) | DE4300730C1 (de) |
Cited By (3)
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DE102004035342A1 (de) * | 2004-07-21 | 2006-02-16 | Schott Ag | Verfahren und Vorrichtung zum Durchtrennen von Platten aus nichtmetallischen Werkstoffen |
DE102014013262A1 (de) | 2014-09-08 | 2016-03-10 | Schott Ag | Vorrichtung und Verfahren zum Durchtrennen von mit einer Geschwindigkeit bewegten Werkstücken mechanisch spröder und nichtmetallischer Werkstoffe |
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-
1993
- 1993-01-14 DE DE19934300730 patent/DE4300730C1/de not_active Expired - Fee Related
- 1993-12-21 EP EP93120564A patent/EP0606623A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (2)
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DE102014013262A1 (de) | 2014-09-08 | 2016-03-10 | Schott Ag | Vorrichtung und Verfahren zum Durchtrennen von mit einer Geschwindigkeit bewegten Werkstücken mechanisch spröder und nichtmetallischer Werkstoffe |
Also Published As
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---|---|
EP0606623A1 (de) | 1994-07-20 |
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