DE4238526C1 - Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine mit einem Brennraum, welcher in zwei Teilbrennräume aufgeteilt ist - Google Patents
Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine mit einem Brennraum, welcher in zwei Teilbrennräume aufgeteilt istInfo
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- F02—COMBUSTION ENGINES; HOT-GAS OR COMBUSTION-PRODUCT ENGINE PLANTS
- F02B—INTERNAL-COMBUSTION PISTON ENGINES; COMBUSTION ENGINES IN GENERAL
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Description
Wegen der immer größer werdenden Motorisierung wird zum Schutz der
Umwelt eine Senkung des Kraftstoffverbrauches für alle Motoren gefor
dert.
Bei dem üblichen 4-Takt-Verfahren entstehen im Bereich des Kompres
sionsraumes Verluste und Leistungsminderungen, die zu unnötigem
Kraftstoffverbrauch führen. Da das Schließen des Auslaß und Öffnen
des Einlaßventiles etwa gleichzeitig erfolgen muß, verbleiben im
Kompressionsraum Reste der verbrauchten Ladung, die auch durch Spü
lung nur teilweise ausgestoßen werden können. Sie vermischen sich mit
der Frischluft und führen zu Beeinträchtigung der Verbrennung und
Vergrößerung des Schadstoff-Ausstoßes.
Der bei der Verbrennung entstehende Explosionsdruck trifft den Kolben
in seiner oberen Totpunkstellung und führt dadurch zu einer starken Belastung des
Triebwerkes und erhöhter Lärmbelastung.
In der deutschen Offenlegungsschrift 20 63 089 wurde be
reits versucht, durch Teilung des Brennraumes in 2 Teilbrennräume diese
Fehlerquellen zu beseitigen. Das dabei entwickelte 6-Takt Verfahren
konnte jedoch wegen der komplizierten Steuerung keinen Eingang in die
Praxis finden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ohne wesentliche Änderung
der bisherigen Motorkonstruktion, die Spülung des Kompressionsraumes
so zu verbessern, daß dadurch eine Senkung des Kraftstoffverbrauches
und ein Verrin
gerung der Lärmbelastung sowie eine verzögerte Druckeinwirkung auf den Kolben
erreicht wird.
Gegenstand dieser Erfindung ist ein Verfahren zum Betreiben einer
Brennkraftmaschine mit einem Brennraum, welcher durch eine Trennwand
in zwei Teilbrennräume aufgeteilt ist. Das Volumen des ersten Teil
brennraumes entspricht dem Hubvolumen VH, das Volumen des zweiten Teil
brennraumes dem Kompressionsvolumen VC. Das Einlaßventil für Frisch
luft öffnet in den ersten Teilbrennraum, das Auslaßventil befindet
sich im zweiten Teilbrennraum. Ein zusätzliches Mittelventil verbin
det die beiden Teilbrennräume. Die Gemischbildung und Zündung erfolgt
im zweiten Teilbrennraum bei geschlossenem Mittel- und Auslaßventil,
beim Ausschieben der verbrauchten Ladung bleibt das Mittelventil
1 Takt lang und das Auslaßventil 2 Takte lang geöffnet.
Die Brennkraftmaschine wird mit einem 4-Takt-Verfahren derart betrie
ben, daß beim Verdichtungstakt die angesaugte Luft aus dem ersten Teil
brennraum in den zweiten Teilbrennraum geschoben wird und im Arbeits
takt, das im zweiten Teilbrennraum gezündete Arbeitsgemisch in den
ersten Teilbrennraum überführt und entspannt wird. Im Ausschiebetakt
wird die verbrauchte Ladung über das Mittel- und das Auslaßventil
nach außen abgeführt, im nachfolgende Ansaugtakt das Mittelventil ge
schlossen und das Auslaßventil offen gehalten.
Alle Ventile, auch das Mittelventil werden durch die übliche Nocken
welle gesteuert.
Das Verfahren entspricht dem üblichen 4-Takt-Verfahren für Otto- oder Dieselmotoren jedoch mit der
Verbesserung, die durch diese Erfindung ermöglicht wird, daß das Aus
laßventil länger als zwei Takte geöffnet bleibt und erst dann schließt,
wenn im Verdichtungstakt die Frischluft die restlichen Gase der ver
brauchten Ladung ausgestoßen hat. Dadurch wird eine nahezu vollkommene
Spülung des Kompressionsraumes erreicht und die nachfolgende Verbren
nung des verdichteten Gemisches nicht mehr durch verbrannte Gase be
einträchtigt.
Nach der Zündung kann durch eine verzögerte Öffnung des Mittelventiles
gegenüber dem oberen Totpunkt des Kolbens die Wirkung des Explosionsdruckes
auf den Kolben verändert und dadurch das Triebwerk entlastet werden.
Um die Öffnungs- und Schließbewegungen des Mittelventiles zu verrin
gern, kann das Verfahren so eingerichtet werden, daß das Mittelventil
lediglich im Arbeitstakt zum überführen des gezündeten Gemischs in
den ersten Teilbrennraum betätigt wird, während zum Überführen der
verdichteten Luft in den zweiten Teilbrennraum ein zusätzliches Ventil
verwendet wird.
Da alle Änderungen , die an der Brennkraftmaschine durchgeführt werden
müssen, um das Verfahren nach dieser Erfindung auszuführen, nur den
Zylinderkopf betreffen, besteht die Möglichkeit, einen bereits vorhandenen
Motors durch ein besonderes Bauteil, in dem der geänderte Kompressions
raum und die Ventile bereits eingebaut sind, umzurüsten.
Die Zeichnungen stellen ein Konstruktionsbeispiel einer Brennkraft
maschine entsprechend der Erfindung dar.
Es zeigen
Fig. 1 eine Draufsicht auf den Zylinderkopf zweier Zylinder
mit einem Schnitt durch einen zweiten Brennraum;
Fig. 2 den senkrechten Schnitt A-A;
Fig. 3 den senkrechten Schnitt B-B;
Die in den Zeichnungen veranschaulichte Brennkraftmaschine zeigt in
Fig. 1 die Trennwand (9) mit dem Teilbrennraum (1) (=Hubraum), dem
Teilbrennraum (2) (= Kompressionsraum), das Einlaßventil (5) sowie
das Auslaßventil (4) und das Mittelventil (3), außerdem die Einlaßöffnung
(6) und die Auslaßöffnung (7).
Fig. 2 zeigt die Brennkraftmaschine mit der Trennwand (9) zu Beginn
des Ansaugtaktes. Der im Hubraum (1) gleitende Kolben (8), der von
einer nicht gezeichneten Kurbelwelle angetrieben wird,
befindet sich in der oberen Totpunktstellung und hat die verbrauchte Ladung
über das nicht gezeichnete Mittelventil und das noch offene Auslaß
ventil (4) ausgeschoben. Das Mittelventil ist bereits geschlossen,
das Auslaßventil (4) bleibt auch für die Dauer des Ansaugtaktes noch
geöffnet.
Fig. 3 zeigt die Brennkraftmaschine mit der Trennwand (9) zum Zünd
zeitpunkt. Der Kolben (8) im Hubraum (1) hat wieder seinen oberen Tot
punkt erreicht. Das Gemisch ist im Kompressionsraum (2) verdichtet.
Alle Ventile, das Mittelventil (3), das Auslaßventil (4) und das nicht
gezeichnete Ansaugventil, sind geschlossen.
Die Takte des Verfahrens laufen wie folgt ab:
Der Ansaugtakt beginnt nach Überschreiten des oberen Totpunktes des
Kolbens (8). Er gleitet im Hubraum (1) nach unten, das Einlaßventil (5)
wird geöffnet und die Frischluft strömt über die Einlaßöffnung (6)
in den Hubraum (1). Dabei ist das Mittelventil (3) geschlossen, das
Auslaßventil (4) aber noch geöffnet.
Der Verdichtungstakt beginnt nach dem Überschreiten des unteren Tot
punkts des Kolbens (8). Das Einlaßventil (5) ist geschlossen, das Mit
telventil (3) wird geöffnet und das Auslaßventil (4) ist noch solange
geöffnet, bis die Luft des beginnenden Verdichtungstaktes die im Kom
pressionsraum (2) befindlichen Restgase der verbrauchten Ladung ausge
spült hat. Erst dann wird das Auslaßventil (4) geschlossen und die
Verdichtung der Frischluft beginnt. Der Kolben (8) drückt dabei die
verdichtete Frischluft in den Kompressionsraum (2)
Das im Kompressionsraum (2) gezündete Gemisch strömt nach Öffnung des
Mittelventiles (3) in den Hubraum (1), drückt den Kolben (8) zum unteren
Totpunkt und entspannt sich dabei. Der Kolben überträgt dabei die Kraft auf
die Kurbelwelle.
Wenn der Kolben (8) den unteren Totpunkt überschritten hat beginnt
der Auslaßtakt. Das Mittelventil (3) bleibt geöffnet, das Auslaßven
til (4) wird geöffnet und der Kolben (8) drückt die verbrauchte Ladung
über diese beiden Ventile und den Kompressionsraum (2) nach außen.
Bei Erreichen des oberen Totpunktes hat er den Inhalt des ganzen Hub
raumes (1) über das Mittelventil (3) ausgeschoben, das jetzt geschlos
sen wird. Der nächste Ansaugtakt kann ohne Beeinträchtigung durch
verbrannte Gase beginnen.
Zur gleichen Zeit ist das Auslaßventil (4) noch offen und läßt die
Restgase der verbrauchten Ladung aus dem Kompressionsraum (2) ausströ
men. Erst im nächsten Takt, nach der Spülung des Kompressionsraumes (2)
durch Frischluft aus dem Verdichtungstakt, wird das Auslaßventil (4)
geschlossen.
Claims (4)
1. Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine, mit einem Brenn
raum; welcher durch eine Trennwand (9) in zweit Teilbrennräume aufgeteilt
ist, wobei das Volumen des ersten Teilbrennraums (1) dem Hubvolumen VH
und das Volumen des zweiten Teilbrennraums (2) dem Kompressionsvolu
men VC entspricht, mit einem Einlaßventil (5) für Frischluft in den
ersten Teilbrennraum, einem Auslaßventil (4) im zweiten Teilbrennraum,
und einem Mittelventil (3) zwischen den beiden Teilbrennräumen, wobei
die Gemischbildung und Zündung im zweiten Teilbrennraum bei geschlos
senem Mittel- und Auslaßventil stattfindet und zum Ausschieben der
verbrauchten Ladung aus dem zweiten Teilbrennraum das Mittelventil 1 Takt lang und das Auslaßventil
ca. 2 Takte lang geöffnet bleibt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Brennkraftmaschine im 4-Takt-Verfahren derart betrieben wird,
daß beim Verdichtungstakt die angesaugte Luft aus dem ersten Teil
brennraum (1), in den zweiten Teilbrennraum (2) geschoben wird, im Ar
beitstakt das im zweiten Teilbrennraum gezündete Arbeitsgemisch in den
den ersten Teilbrennraum überführt und entspannt wird, im Ausschiebe
takt die verbrauchte Ladung über das Mittelventil (3) und das Auslaß
ventil (4) nach außen abgeführt, im nachfolgenden Ansaugtakt das Mit
telventil geschlossen und das Auslaßventil geöffnet bleibt.
2. Verfahren nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Arbeitstakt das Mittelventil (3) gegenüber dem oberen Totpunkt
des Kolben (8) verzögert geöffnet wird.
3. Verfahren nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Mittelventil lediglich im Arbeitstakt zum Überführen des ge
zündeten Gemischs in den ersten Teilbrennraum betätigt wird, während
zum Überführen der verdichteten Luft in den zweiten Teilbrennraum ein
separates Ventil verwendet wird.
4. Brennkraftmaschine zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Patentansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trennwand (9) als ein separates, auswechselbares Bauteil aus
gebildet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4238526A DE4238526C1 (de) | 1992-11-14 | 1992-11-14 | Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine mit einem Brennraum, welcher in zwei Teilbrennräume aufgeteilt ist |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4238526A DE4238526C1 (de) | 1992-11-14 | 1992-11-14 | Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine mit einem Brennraum, welcher in zwei Teilbrennräume aufgeteilt ist |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4238526C1 true DE4238526C1 (de) | 1994-01-05 |
Family
ID=6472914
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4238526A Expired - Fee Related DE4238526C1 (de) | 1992-11-14 | 1992-11-14 | Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine mit einem Brennraum, welcher in zwei Teilbrennräume aufgeteilt ist |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4238526C1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102010045732A1 (de) * | 2010-09-16 | 2012-03-22 | Rudolf Menge | Verschlussbrennkammer Motor |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2063089A1 (de) * | 1969-12-17 | 1971-06-24 | Mihsavljevic, Milorad, Tokio | Brennkraftmaschine und Arbeitsver fahren fur eine solche |
US3938482A (en) * | 1973-10-16 | 1976-02-17 | Toyota Jidosha Kogyo Kabushiki Kaisha | Internal combustion engine with a plurality of exhaust valves |
-
1992
- 1992-11-14 DE DE4238526A patent/DE4238526C1/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE102010045732A1 (de) * | 2010-09-16 | 2012-03-22 | Rudolf Menge | Verschlussbrennkammer Motor |
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