DE4237161A1 - Vorrichtung zum Aufbereiten von aluminiumhaltigen Materialien - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Aufbereiten von aluminiumhaltigen Materialien gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.

Mit einer Aluminiumfolie beschichtete Materialien sind heute in großem Umfang in der Praxis im Ein­ satz, z. B. als Verpackungen oder dergleichen und werden auch in sogenannten Sortierzentralen aus dem anfallenden Müll aussortiert, wobei aber ihre Aufbe­ reitung aufgrund der innigen Verbindung zwischen der Aluminiumfolie und dem aufkaschierten Material Schwierigkeiten bereitet.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine ge­ eignete Anlage vorzuschlagen, die relativ klein­ bauend im Bereich von Sortieranlagen aufgestellt werden kann, so daß im Bereich der Sortierstellen sofort eine Aufbereitung der aluminiumhaltigen Ab­ fälle erfolgen kann.

Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die Lehre des Hauptanspruches gelöst.

Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteran­ sprüchen erläutert.

Mit anderen Worten ausgedrückt, wird vorgeschlagen, eine Drehrohrofenanlage einzusetzen, die im wesent­ lichen aus einem gasdichten, indirekt beheizten Drehrohr besteht. Die Beheizung kann ggf. unter einer Stickstoffatmosphäre erfolgen. Die indirekte Beheizung weist den Vorteil auf, daß eine Vermi­ schung der abgeschwelten Gase und Verbrennungsgase nicht erfolgt und daß außer den abgeschwelten Gasen keine zusätzlichen Gasmengen wie bei einer Direkt­ befeuerung entsorgt werden müssen. Die Beheizung kann elektrisch oder in einem brennstoffbeheizten Ofen erfolgen. Der Ofen wird bei Temperaturen zwischen 350° und 600° bzw. 700° betrieben. Diese Temperaturen sorgen für ein Abschwelen von den verpackungsverbundenen Karton- und Kunststoff­ materialien sowie den noch anhaftenden meist anor­ ganischen Bestandteilen, verhindern aber ein Schmelzen des Aluminiums.

Das Aufgabegut wird zweckmäßig zuvor in einer Zer­ kleinerungsanlage auf eine möglichst einheitliche Korngröße gebracht und dann über eine Schleuse, die als Zellenradschleuse, Doppelpendelklappe od. dgl. ausgebildet sein kann, dem Drehrohr zugeführt. Das Drehrohr selbst hat eine innenliegende, vorzugs­ weise schneckenförmige Transporteinrichtung, die gleichzeitig die Aufgabe erfüllt, das zu bearbei­ tende Gut ordentlich zu durchmischen, so daß damit sichergestellt wird, daß stets unreagiertes Auf­ gabeprodukt an die Reaktionsoberfläche gelangt. Da die Temperaturen auf maximal 700° begrenzt sind, wird erreicht, daß Dioxine und Furane nicht gebil­ det werden können.

Am Ende des Drehrohres wird das dort anlangende Gutgemisch einem Entnahmebunker zugeführt, von dem es aus unter Zwischenschaltung wiederum einer Schleuse einer Siebrüttelanlage aufgegeben wird. Das Gut verläßt das eigentliche Drehrohr in Form eines Gemisches aus reiner Aluminiumfolie und einer nahezu weißen Asche und die Trennung dieser Komponenten kann mit Hilfe der Siebrüttelanlage durchgeführt werden. Die anfallende Aluminiumfolie wird zweck­ mäßiger Weise vor Aufgabe in einen Schmelzofen zur Vermeidung von Abbrand und Austrag der Folienab­ schnitte durch die Thermik paketiert.

Die abgetrennte Asche- und Schlackenfraktion kann gegebenenfalls als Düngemittel oder als Zuschlag im Baustoffsektor weiterverwandt werden.

Die dem Aufgabegut anhaftenden organischen Bestand­ teile, insbesondere Fette und Öle, können in einem hierfür vorgesehenen Kondensator abgeschieden wer­ den, und die heißen Abgase werden zur Nutzung ihres Wärmeinhaltes und infolge ihrer halogenhaltigen Be­ standteile über einen korrosionsbeständigen Wärme­ tauscher geleitet, wobei die gewonnene Wärme zusam­ men mit der Abwärme des Drehrohres für die Vorwär­ mung der Verbrennungsluft genutzt werden kann.

Die unter Umständen vorliegenden halogenhaltigen Abgase können einer Gaswäsche zugeführt werden.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nach­ folgend anhand der Zeichnung erläutert.

In der Zeichnung ist ein Drehrohrofen 1 dargestellt, in dem ein über einen Motor 14 und Laufräder 15 um­ laufend angetriebenes Drehrohr 3 angeordnet ist. Innerhalb des Drehrohres 3 ist eine Förderein­ richtung 16 vorgesehen.

Das vorzugsweise zerkleinerte Aufgabegut wird über einen Aufgabebunker 5 unter Zwischenschaltung einer Schleuse 4 am Aufgabeende des Drehrohres 3 aufge­ geben und über eine als Transportschnecke 2 ausgebil­ dete Fördereinrichtung 16 zu einem Entnahmebunker 12 gefördert. Oberhalb des Entnahmebunkers 12 ist ein Ölkondensator 8 vorgesehen, der die anfallenden Fette und Öle abscheidet und rückgewinnt, während unter­ halb des Entnahmebunkers eine Schleuse 6 vorgesehen ist. Aus dem Entnahmebunker 12 kann das Gut über die Schleuse 6 einer Siebrüttelanlage 7 aufgegeben wer­ den. Hier wird das Abgabegut getrennt in eine Asche­ fraktion, die in einem Aschenbunker 17 gesammelt wird und in eine Folienfraktion, die in einer Paketier­ einrichtung 18 paketiert und dann abgeführt wird.

Die entstehende Wärme und die Abgase werden einem Wärmetauscher 9 zugeführt, dem über eine Zuleitung 19 die zu erwärmende Frischluft zugeführt wird, die dann über eine Leitung 20 abgeführt wird, während die Gase selbst über eine Leitung 21 einer Gaswäsche 10 zugeführt werden.

Durch diese Einrichtung ist es möglich, die regional anfallenden Verpackungsreste in entsprechenden Anla­ gen aufzubereiten, ohne daß ein großer Transport der Verpackungsreste erforderlich ist.

Am unteren Ende des Aufgabebunkers 5 ist eine Transportvorrichtung 22 vorgesehen, die das aus dem Aufnahmebunker 5 austretende Gut dem Aufgabeende des Drehrohres 3 zuführt.

Claims (6)

1. Vorrichtung zum Aufbereiten von aluminiumhal­ tigen Materialien, wie z. B. mit Aluminium­ folien beschichtete Verpackungen od. dgl., gekennzeichnet durch einen indirekt beheizten Drehrohrofen (1) mit einer im Inneren eines gasdichten Drehrohres (3) angeordneten För­ dereinrichtung (16), einem unter Zwischen­ schaltung einer Schleuse (4) an das Drehrohr (3) anschließenden Aufgabebunker (5) für das aluminiumhaltige Material und einer an das Drehrohr (3) unter Zwischenschaltung einer Schleuse (6) anschließenden Siebrüttelanlage (7) zur Trennung der Aluminiumfolien von der Asche.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen eingeschalteten Ölkondensator (8).

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekenn­ zeichnet durch einen eingeschalteten Gas­ wärmetauscher (9) mit Gaswäscher (10).

4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An­ sprüche, gekennzeichnet durch eine Folien­ paketiereinrichtung (18) am Austrag der Sieb­ rüttelanlage (7).

5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An­ sprüche, gekennzeichnet durch einen im Be­ reich des Austragsende des Drehrohres (3) und vor der der Siebrüttelanlage (7) vorge­ schalteten Schleuse (6) eingeschalteten Ent­ nahmebunker (12).

6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß inner­ halb des Drehrohres (3) eine eine Umwälzbe­ wegung des Aufgabegutes bewirkende Transport­ schnecke (2) vorgesehen ist.