DE4236786A1 - Lenkung für einen Rollstuhl - Google Patents
Lenkung für einen RollstuhlInfo
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- B62D—MOTOR VEHICLES; TRAILERS
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- B62D7/06—Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins
- B62D7/08—Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins the pivotal axes being situated in a single plane transverse to the longitudinal centre line of the vehicle
- B62D7/09—Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins the pivotal axes being situated in a single plane transverse to the longitudinal centre line of the vehicle characterised by means varying the ratio between the steering angles of the steered wheels
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Description
Die Erfindung betrifft eine Lenkung für einen Rollstuhl mit
zumindest zwei lenkbaren Rädern sowie einer Bedieneinheit
zumindest zur Betätigung der lenkbaren Räder, wobei die
lenkbaren Räder eine voneinander abweichende Lenkein
schlagscharakteristik aufweisen und mindestens eines der
lenkbaren Räder ein nicht-konstantes Verhältnis zwischen
Lenkeinschlag und Radeinschlag aufweist.
Eine derartige Lenkung ist beispielsweise aus der EP 0 300
185 B1 bekannt und dient dazu, daß Schwenkverhalten zwangs
gelenkter Räder demjenigen nicht zwangsgelenkter, frei
schwenkbarer Räder anzupassen, wie es im wesentlichen in
der Kurve nach Fig. 2 und im Zusammenhang mit der Erfindung
weiter unten genauer beschrieben ist.
Bei der aus der oben genannten Druckschrift bekannten
Lenkung für einen Rollstuhl wird das gewünschte Lenkverhal
ten dadurch erreicht, daß unter grundsätzlicher Vermeidung
jeglicher mechanischer Koppelung der lenkbaren Räder jedem
lenkbaren Rad ein eigener Lenkmotor zugeordnet ist. Hier
durch werden zwar große Einschlagwinkel ermöglicht, die
Verwendung jeweils eines separaten Lenkmotors für jedes
lenkbare Rad führt jedoch andererseits zu einer aufwendigen
Bauweise und ist daher sehr kostenintensiv.
Aus der DE-OS 29 06 372 ist ein Rollstuhl bekannt, bei dem
Lenktrapeze zur Nachbildung des Schwenkverhaltens frei
schwenkbarer Räder bei zwangsgelenkten Rädern verwendet
sind. Diese Nachbildung ist jedoch auf einen Schwenkbereich
von etwa 60° beschränkt und ist zudem mit einem systema
tischen Lenkwinkelfehler behaftet.
Eine aus der GB-PS 2 184 988 bekannte Rollstuhllenkung
weist eine Zahnscheiben-Kettenanordnung zum Verschwenken
der zwei oder vier lenkbaren Räder des Krankenrollstuhls
auf. Hierdurch lassen sich zwar spezielle, für jedes der
lenkbaren Räder separat festgelegte Lenkeinschlagscharak
teristiken realisieren, die kompliziert gestalteten Zahn
scheiben und die aufwendig ausgeführten Kettenzüge erfor
dern jedoch eine kostenintensive Herstellung und aufwendige
Wartung und bedingen zudem eine erhöhte Störanfälligkeit
während des Betriebs.
Im Hinblick auf den oben genannten Stand der Technik liegt
der Erfindung das technische Problem zugrunde, eine Lenkung
für einen Rollstuhl nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 so
auszuführen, daß sie bei Gewährleistung eines großen
Schwenkbereichs kostengünstig gefertigt und gewartet werden
kann und eine hohe Betriebssicherheit bietet.
Dieses Problem wird bei einer gattungsgemäßen Lenkung für
einen Rollstuhl erfindungsgemäß gelöst durch ein ungleich
förmig übersetzendes Nutkurvengetriebe zur Bewirkung des
nicht-konstanten Verhältnisses zwischen Lenkeinschlag und
Radeinschlag.
Ein Nutkurvengetriebe besteht aus einer angetriebenen Nut
scheibe, in die eine Nut mit konstanter Breite eingear
beitet ist. In dieser Nut wird eine Rolle oder ein Stift
geführt, der mit einer Schwinge oder einem Hebel als
Abtriebsglied verbunden ist. Durch den Verlauf der Nut wird
die Stellung der Abtriebsschwinge in Abhängigkeit von der
Stellung der Nutscheibe festgelegt. Ein an der Abtriebs
schwinge befestigtes Drehelement dreht sich zwangsweise mit
der Drehung der Nutscheibe, wobei das Verhältnis eines
Drehwinkels der Nutscheibe zu dem entsprechenden Drehwinkel
des Drehelements durch den Verlauf der Nut bestimmt ist.
Das Nutkurvengetriebe weist nur wenige Bauteile auf, die
zudem kostengünstig gefertigt werden können. Insbesondere
sind die Kosten zur Herstellung der zur Fertigung benötig
ten Werkzeuge gering. Zudem sind bei der Berechnung und
Fertigung keine zu hohen Anforderungen an die Genauigkeit
zu stellen, ohne daß deshalb die Gefahr des Verklemmens
bestünde, da Formschluß lediglich zwischen Nut und Rolle
besteht.
Nach einmal erfolgter Montage sind keine Einstellungsar
beiten über die Betriebsdauer hinweg notwendig, wie dies
beispielsweise bei der Verwendung von Ketten aufgrund deren
Tendenz zur Längung erforderlich sein kann, so daß der
Wartungsaufwand gering ist.
Gleichzeitig wird durch die Verwendung nur weniger, einfach
ausgeführter Bauteile eine hohe Betriebssicherheit gewähr
leistet.
Die Verwendung eines ungleichförmig übersetzenden Nutkur
vengetriebes bedingt zudem keine Einschränkung des Schwenk
bereichs der lenkbaren Räder.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die
lenkbaren Räder durch ein gemeinsames Antriebsmittel lenk
bar, das in Abhängigkeit von Signalen der Bedieneinheit
betätigbar ist. Dieses Antriebsmittel kann ein Lenkungs
motor mit gleichförmig übersetzendem Getriebe sein. Dies
ermöglicht auf kostengünstige Weise eine hohe Zielgenauig
keit der Lenkung bei gutem Bedienungskomfort.
Eines der beiden lenkbaren Räder kann direkt mit dem
Lenkungsmotor mit nachgeschaltetem, gleichförmig über
setzendem Getriebe gekoppelt sein, während bei dem anderen
der beiden lenkbaren Räder das ungleichförmig übersetzende
Nutkurvengetriebe zwischengeschaltet ist. Das eine lenkbare
Rad wird somit direkt von dem Lenkungsmotor mit nach
geschaltetem, gleichförmig übersetzendem Getriebe ange
trieben und verschwenkt proportional zu der entsprechenden
Drehung des Lenkungsmotors. Das andere, über das ungleich
förmig übersetzende Nutkurvengetriebe mit dem Lenkungsmotor
verbundene lenkbare Rad kann durch eine entsprechend ausge
bildete Übersetzungscharakteristik des Nutkurvengetriebes
eine Lenkeinschlagscharakteristik aufweisen, die dem
proportional zur Drehung des Lenkungsmotors verschwenkbaren
Rad bei einem Lenkeinschlag in eine Richtung voreilt und in
die entgegengesetzte Richtung nacheilt. Hierdurch läßt sich
ein Schwenkverhalten der beiden lenkbaren Räder realisie
ren, das demjenigen nicht zwangsgelenkter, frei schwenk
barer Räder entspricht.
Eine derartige Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Lenkung für einen Rollstuhl ist besonders kostengünstig
herstellbar, da sie nur ein einziges ungleichförmig über
setzendes Nutkurvengetriebe aufweist. Sie weist jedoch die
Eigenart auf, daß das Lenkverhalten beim Fahren einer
Linkskurve von demjenigen beim Fahren einer Rechtskurve
abweicht. Dies resultiert daraus, daß, wenn beispielsweise
das auf der rechten Seite des Rollstuhls angeordnete lenk
bare Rad über das ungleichförmig übersetzende Nutkurvenge
triebe mit dem Lenkungsmotor verbunden ist, der Lenkendaus
schlag beim Befahren einer Rechtskurve schneller erreicht
ist als beim Befahren einer Linkskurve.
Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist daher
dem Lenkungsmotor mit nachgeschaltetem, gleichförmig über
setzendem Getriebe ein erstes ungleichförmig übersetzendes
Nutkurvengetriebe nachgeschaltet, das mit einem der beiden
lenkbaren Räder direkt gekoppelt ist, während zwischen dem
anderen lenkbaren Rad und dem ersten ungleichförmig über
setzenden Nutkurvengetriebe ein zweites ungleichförmig
übersetzendes Nutkurvengetriebe zwischengeschaltet ist.
Bei dieser Ausführungsform kann die Lenkungscharakteristik
frei gewählt werden. Falls diese Lenkungscharakteristik
geändert werden soll, weil beispielsweise andere Werte der
Fahrwerksgeometrie wie Spur oder Radstand geändert werden
sollen, so muß nur ein Nutkurvengetriebe neu berechnet
werden.
Desweiteren besteht die Möglichkeit, jedes der beiden lenk
baren Räder über ein separates ungleichförmig übersetzendes
Nutkurvengetriebe mit dem Lenkungsmotor mit nachgeschal
tetem, gleichförmig übersetzendem Getriebe zu verbinden.
Die Lenkcharakteristik ist hierbei frei wählbar und das
Lenkverhalten beim Fahren von Links- und Rechtskurven iden
tisch. In diesem Fall kann jeweils ein Nutkurvengetriebe in
zwei spiegelbildlichen Ausführungen oder aber die gleiche
Nutscheibe in gewendeter Position zur Anwendung gelangen.
Hierdurch werden die Entwicklungs- und Herstellungskosten
reduziert.
Bei jeder der oben genannten Ausführungsformen der er
findungsgemäßen Lenkung für einen Rollstuhl kann dem
ungleichförmig übersetzenden Nutkurvengetriebe ein gleich
förmig übersetzendes Getriebe nachgeschaltet werden, um den
möglichen Schwenk- oder Einschlagwinkel der lenkbaren Räder
zu vergrößern.
Bei einem Übersetzungsverhältnis des dem Nutkurvengetriebe
nachgeschalteten gleichförmig übersetzenden Getriebes von
3 : 1 lassen sich beispielsweise Schwenkwinkel der lenkbaren
Räder von mehr als 180° erzielen.
Mit der erfindungsgemäßen Lenkung kann die Lenkein
schlagscharakteristik der lenkbaren Räder so festgelegt
werden, daß deren Einschlagwinkel oder Schwenkwinkel immer
genau den Lenkgesetzen genügen, d. h., daß die Achsen der
lenkbaren Räder immer genau auf Radien der gefahrenen
Kurven liegen. Hierdurch wird ein Radieren der lenkbaren
Räder auf dem Boden bei Kurvenfahrt vermieden, so daß der
Reifenverschleiß und der Energieverbrauch beim Wenden und
bei Kurvenfahrt minimiert werden.
Bei einem Rollstuhl mit zwei lenkbaren Rädern und zwei
nicht lenkbaren Rädern kann in einer bevorzugten Aus
führungsform der Erfindung die Lenkung so ausgelegt sein,
daß in den Endpunkten des Lenkeinschlags die gedachten Ver
längerungen der Mittelachsen der lenkbaren Räder sich in
einem Punkt schneiden, der auf der Mittelachse der beiden
nicht lenkbaren Räder in gleichem Abstand von diesen liegt.
Dies ermöglicht in den jeweiligen Endpunkten des Lenkein
schlags ein Wenden des Rollstuhls auf der Stelle.
Bei einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lenkung für
einen Rollstuhl mit vier lenkbaren Rädern schneiden sich
die gedachten Verlängerungen der lenkbaren Räder in den
Endpunkten des Lenkeinschlags in einem Punkt, der dem
Schnittpunkt der durch die Mittelachsen gebildeten Diagona
len entspricht.
Die erfindungsgemäße Lenkung kann so ausgeführt sein, daß
die lenkbaren Räder vom Lenkgetriebe abschaltbar und frei
verschwenkbar sind.
Die Erfindung ist im folgenden anhand von Ausführungs
beispielen näher erläutert, die in der Zeichnung dar
gestellt sind. Es zeigen in schematischer Darstellung:
Fig. 1a die Stellung der Räder eines Rollstuhls in der
Geradeausfahrt,
Fig. 1b die Stellung der Räder eines Rollstuhls mit zwei
lenkbaren Rädern in einer Kurve im Uhrzeigersinn
(Rechtskurve),
Fig. 1c die Stellung des Rollstuhls nach Fig. 1b in der
Endstellung des Lenkeinschlags, die für eine
Wende im Uhrzeigersinn gleich ist wie für eine
Wende im Gegenuhrzeigersinn,
Fig. 1d die Stellung der Räder eines Rollstuhls mit vier
lenkbaren Rädern in der Endstellung des
Lenkeinschlags,
Fig. 2 ein Diagramm, das den grundsätzlichen Zusammen
hang zwischen der Ansteuerung und dem Lenkein
schlag der lenkbaren Räder des Rollstuhls nach
Fig. 1a bis 1c zeigt, wobei auf der Abszisse die
Ansteuerungen bei Rechts- und Linkskurven
aufgetragen sind,
Fig. 3 ein Diagramm, das in schematischer Weise den
Zusammenhang zwischen Kurvenradius und
Schwenkwinkel eines rechten Hinterrades eines
Rollstuhls zeigt,
Fig. 4 ein Diagramm, bei dem der Schwenkwinkel des
linken Hinterrades über dem Schwenkwinkel des
rechten Hinterrades für den Fall idealen
Lenkverhaltens bei dem Rollstuhl nach Fig. 3
aufgetragen ist,
Fig. 5 ein Blockdiagramm zur Darstellung des
Anordnungsprinzips von ungleichförmig
übersetzenden Nutkurvengetrieben in der Lenkung
eines Rollstuhls,
Fig. 6 die Anordnung eines Nutkurvengetriebes in der
Lenkung des rechten Hinterrades eines Rollstuhls,
Fig. 7 die Anordnung der Lenkung des Rollstuhls nach
Fig. 6 bei Geradeausfahrt und
Fig. 8 die Anordnung der Lenkung nach Fig. 7 beim Fahren
einer Linkskurve.
In den Fig. 1a bis 1c sind die Stellungen der Räder eines
Rollstuhls mit zwei lenkbaren Rädern in der Draufsicht für
mehrere Lenkstellungen gezeigt. Dabei sind die größeren
Räder die nicht lenkbaren Räder 10, während die beiden
lenkbaren Räder mit dem Bezugszeichen 11 versehen sind. In
der folgenden Beschreibung sei angenommen, daß die nicht
lenkbaren Räder 10a, 10b in Fahrtrichtung am Rollstuhl
vorne sind, während die lenkbaren Räder 11a, 11b am Roll
stuhl hinten sind. Die Erfindung ist jedoch in gleicher
Weise auch bei vertauschter Räderstellung und bei Rollstüh
len mit vier lenkbaren Rädern anwendbar.
In der in Fig. 1a gezeigten Stellung für die Geradeausfahrt
haben die beiden Räderpaare 10a, 10b, 11a, 11b jeweils
parallel zueinander ausgerichtete Räder und die Achsen 11c,
11d der lenkbaren Räder 11a, 11b bzw. die Achsen 10c, 10d
der nicht lenkbaren Räder 10a, 10b liegen jeweils auf einer
gemeinsamen Linie 13 bzw. 14.
In der in Fig. 1b gezeigten Stellung für eine Rechtskurve
hat das nicht lenkbare Räderpaar 10a, 10b parallel zueinan
der ausgerichtete Räder und die Räder des lenkbaren Räder
paars 11a, 11b stehen in Fahrtrichtung im Gegenuhrzeiger
sinn geschwenkt. Die Achsen 11c, 11d der lenkbaren Räder
11a, 11b und die Achsen 10c, 10d der nicht lenkbaren Räder
10a, 10b schneiden sich in einem Drehpunkt 16, der den
Mittelpunkt des Wendekreises des Rollstuhls darstellt. Das
kurveninnere lenkbare Rad 11a ist gegenüber der Fahrt
richtung um einen größeren Winkel im Gegenuhrzeigersinn
geschwenkt als daß kurvenäußere lenkbare Rad 11b.
Fig. 1c zeigt die Stellung für die Rechtswende bzw. die
Linkswende und damit die jeweiligen Endstellungen der lenk
baren Räder 11a, 11b bezüglich deren Verschwenkung. Das in
Fahrtrichtung gesehen rechte lenkbare Rad 11a ist hierbei
im Gegenuhrzeigersinn um einen Winkel a2 von etwa 110° ver
schwenkt, während das linke lenkbare Rad 11b im Gegenuhr
zeigersinn um einen Winkel a1 von etwa 70° verschwenkt ist.
Die Achsen 11c, 11d der lenkbaren Räder 11a, 11b und die
Achsen 10c, 10d der nicht lenkbaren Räder 10a, 10b schnei
den sich in einem Drehpunkt 16, der den Mittelpunkt des
Wendekreises des Rollstuhls darstellt. In dieser Wendestel
lung der Lenkung des Rollstuhls liegt der Drehpunkt 16 auf
der durch die Achsen 10c, 10d gebildeten gemeinsamen Linie
14 in der Mitte zwischen den nicht lenkbaren Rädern 10a,
10b.
Fig. 1d zeigt eine Stellung der Räder eines Rollstuhls mit
vier lenkbaren Rädern 10a, 10b, 11a, 11b in der Endstel
lung. Die Mittelachsen 11c, 11d der lenkbaren Räder 10a,
10b, 11a, 11b, schneiden sich in einem Punkt 16, der dem
Schnittpunkt der Diagonalen entspricht, die durch die
Verlängerung der Mittelachsen der einzelnen Räder gebildet
ist.
Das in Fig. 2 dargestellte Diagramm zeigt den Zusammenhang
zwischen der Ansteuerung eines Lenkmittels eines Rollstuhls
nach Fig. 1a bis 1c und der daraus resultierenden Radstel
lung. Ausgehend von einem Lenkausschlag von 0° für beide
lenkbaren Räder bei Geradeausfahrt erreicht das kurven
äußere Rad in der Endstellung einen Einschlag von etwa 70°
und das kurveninnere Rad einen Einschlag von etwa 110°.
Hierbei handelt es sich um beispielhafte Werte, die von
einer Vielzahl von Abmessungen des Rollstuhls abhängen. Die
Verläufe der beiden Lenkeinschläge bezogen auf die An
steuerung sind symmetrisch.
Die Darstellung gemäß Fig. 3 zeigt den Kurvenradius über
dem Schwenkwinkel des rechten Hinterrades mit Ausnahme der
Polstelle für einen unendlichen Kurvenradius, d. h. für
Geradeausfahrt. Für das linke Hinterrad ergibt sich bei
gleicher Rollstuhlgeometrie ein spiegelbildlicher Zusammen
hang.
Fig. 4 zeigt den Schwenkwinkel oder Einschlagwinkel des
linken Hinterrades über dem jeweiligen Schwenkwinkel des
rechten Hinterrades für den gesamten Schwenkbereich von
einer Endstellung bis zur anderen Endstellung für den
idealen Fall der exakten Einhaltung der Lenkgesetze.
In Fig. 5 sind unterschiedliche Anordnungsprinzipien eines
ungleichförmig übersetzenden Nutkurvengetriebes in der
Lenkung eines Rollstuhls als Blockdiagramme dargestellt. Im
Fall a) ist jedes Hinterrad über ein separates ungleich
förmig übersetzendes Nutkurvengetriebe mit einem gemein
samen Lenkungsmotor mit nachgeschaltetem, gleichförmig
übersetzendem Getriebe verbunden, wobei jedem ungleich
förmig übersetzenden Nutkurvengetriebe jeweils ein gleich
förmig übersetzendes Getriebe nachgeschaltet ist.
Bei der Ausführungsform b) ist das linke Hinterrad über ein
erstes ungleichförmig übersetzendes Nutkurvengetriebe mit
dem gemeinsamen Lenkungsmotor mit nachgeschaltetem, gleich
förmig übersetzendem Getriebe verbunden, wobei dem ersten
ungleichförmig übersetzenden Nutkurvengetriebe ein erstes
gleichförmig übersetzendes Getriebe nachgeschaltet ist. Das
rechte Hinterrad ist über ein zweites ungleichförmig über
setzendes Nutkurvengetriebe, dem ein zweites gleichförmig
übersetzendes Getriebe nachgeschaltet ist, mit dem ersten
ungleichförmig übersetzenden Nutkurvengetriebe verbunden.
Bei der unter c) dargestellten Ausführungsform ist das
linke Hinterrad direkt mit dem Lenkungsmotor mit nachge
schaltetem, gleichförmig übersetzendem Getriebe verbunden,
während bei dem rechten Hinterrad ein ungleichförmig über
setzendes Nutkurvengetriebe mit nachgeschaltetem gleich
förmig übersetzendem Getriebe zwischengeschaltet ist.
Fig. 6 zeigt eine Anordnung eines ungleichförmig über
setzenden Nutkurvengetriebes in der Lenkung eines Roll
stuhls für das rechte Hinterrad 11a. Eine Nut 20 konstanter
Breite ist in einer nicht näher dargestellten Nutscheibe
spiralförmig ausgebildet. Die Nutscheibe ist über einen als
Antriebsmittel dienenden Lenkungsmotor um ihren Drehpunkt
21 drehbar, wobei der Lenkungsmotor in Abhängigkeit von
Signalen einer Bedieneinheit betätigbar ist. Lenkungsmotor
und Bedieneinheit sind nicht gezeigt.
In der Nut 20 ist eine Rolle 22 eingetaucht, die über einen
als Abtriebsschwinge dienenden Hebel 23 mit einem gleich
förmig übersetzenden Getriebe 24 verbunden ist. Über das
gleichförmig übersetzende Getriebe 24 wird die Drehung des
Hebels 23 um dessen Drehpunkt 25 im Verhältnis 3 : 1 als
Verschwenkung auf das rechte Hinterrad 11a übertragen.
Durch die Drehung der Nutscheibe von einer Endstellung bis
zur entgegengesetzten Endstellung kann der Hebel 23 über
einen Winkel von etwa 60° um dessen Drehpunkt 25 gedreht
werden, wobei durch den Verlauf der Nut 20 in der Nut
scheibe sich das Übersetzungsverhältnis zwischen der
Drehung der Nutscheibe und der Drehung des Hebels 23
zwischen beiden Endstellungen ändert. Der Schwenkbereich
der rechten Hinterrades 11a beträgt infolge des Über
setzungsverhältnisses des gleichförmig übersetzenden
Getriebes 24 von 3 : 1 etwa 180°. Die Verschwenkung kann
hierbei über eine nicht dargestellte Radgabel erfolgen.
In Fig. 7 ist die Anordnung der Lenkung eines Rollstuhls
gemäß Fig. 6 schematisch für beide Hinterräder 11a, 11b in
einer Stellung für Geradeausfahrt dargestellt. Die Nut
scheiben (nicht dargestellt) für beide Hinterräder 11a, 11b
sind untereinanderliegend auf einer gemeinsamen Welle ange
ordnet und können somit durch ein gemeinsames Antriebs
mittel (nicht dargestellt) gleichzeitig gedreht werden. Der
Verlauf der Nuten 20a, b in beiden Nutscheiben ist spiegel
bildlich identisch, so daß zwei gleiche Nutscheiben ver
wendet werden können, wenn die untere Nutscheibe in einer
gegenüber der oberen Nutscheibe gewendeten Lage angeordnet
ist. Beide Nutscheiben befinden sich in einer Stellung, in
der die Nuten 20a, b die Hebel 23a, b über die Rollen 22a, b
jeweils in eine solche Lage verdrehen, daß die beiden
Hinterräder 11a, 11b über das jeweilige gleichförmig über
setzende Getriebe 24a, b parallel zueinander in Fahrt
richtung ausgerichtet sind.
Die Anordnung nach Fig. 7 ist in Fig. 8 für die Fahrt einer
Linkskurve dargestellt. Die beiden untereinanderliegenden
Nutscheiben sind durch das gemeinsame Antriebsmittel um 90°
im Uhrzeigersinn verdreht worden. Durch die Drehung der Nut
20a für das rechte Hinterrad 11a wurde der Hebel 23a über
die Rolle 22a gegenüber der Stellung für Geradeausfahrt
gemäß Fig. 7 um 12° im Uhrzeigersinn verdreht. Das mit dem
Hebel 23a über das gleichförmig übersetzende Getriebe 24a
verbundene rechte Hinterrad 11a befindet sich infolge des
Übersetzungsverhältnisses von 3 : 1 in einer um 36° im
Uhrzeigersinn verschwenkten Lage gegenüber der Stellung für
Geradeausfahrt gemäß Fig. 7.
Durch die spiegelbildliche Anordnung der unteren Nutscheibe
für das linke Hinterrad 11b führt deren Drehung von eben
falls 90° im Uhrzeigersinn dazu, daß der Hebel 23b um 19°
im Uhrzeigersinn verdreht wird. Infolge des ebenfalls 3 : 1
übersetzten gleichförmig übersetzenden Getriebes 24b
beträgt die Verschwenkung des linken Hinterrads 11b 57°
gegenüber der Stellung für Geradeausfahrt gemäß Fig. 7.
Claims (13)
1. Lenkung für einen Rollstuhl mit zumindest zwei
lenkbaren Rädern (11a, 11b) sowie einer Bedieneinheit
zumindest zur Betätigung der lenkbaren Räder (11a,
11b), wobei die lenkbaren Räder (11a, 11b) eine vonein
ander abweichende Lenkeinschlagscharakteristik auf
weisen und mindestens eines der lenkbaren Räder (11a,
11b) ein nicht-konstantes Verhältnis zwischen Lenkein
schlag und Radeinschlag aufweist,
gekennzeichnet durch
ein ungleichförmig übersetzendes Nutkurvengetriebe zur
Bewirkung des nicht-konstanten Verhältnisses zwischen
Lenkeinschlag und Radeinschlag.
2. Lenkung für einen Rollstuhl nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die lenkbaren Räder (11a, 11b) durch ein gemein
sames Antriebsmittel lenkbar sind, das in Abhängigkeit
von Signalen der Bedieneinheit betätigbar ist.
3. Lenkung für einen Rollstuhl nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Antriebsmittel ein Lenkungsmotor mit gleich
förmig übersetzendem Getriebe ist.
4. Lenkung für einen Rollstuhl nach Anspruch 2 oder
3, dadurch gekennzeichnet,
daß eines der beiden lenkbaren Räder (11a, 11b) direkt
mit dem Antriebsmittel gekoppelt ist, während bei dem
anderen der beiden lenkbaren Räder (11a, 11b) das
ungleichförmig übersetzende Nutkurvengetriebe zwischen
geschaltet ist.
5. Lenkung für einen Rollstuhl nach Anspruch 2 oder
3, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Antriebsmittel ein erstes ungleichförmig über
setzendes Nutkurvengetriebe nachgeschaltet ist, das mit
einem der beiden lenkbaren Räder (11a, 11b) direkt
gekoppelt ist, und daß zwischen dem anderen der beiden
lenkbaren Räder (11a, 11b) und dem ersten ungleich
förmig übersetzenden Nutkurvengetriebe ein zweites
ungleichförmig übersetzendes Nutkurvengetriebe
zwischengeschaltet ist.
6. Lenkung für einen Rollstuhl nach Anspruch 2 oder
3, dadurch gekennzeichnet,
daß jedes der beiden lenkbaren Räder (11a, 11b) über
ein separates ungleichförmig übersetzendes Nutkurven
getriebe mit dem Antriebsmittel verbunden ist.
7. Lenkung für einen Rollstuhl nach einem der vor
genannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß dem ungleichförmig übersetzenden Nutkurvengetriebe
jeweils ein gleichförmig übersetzendes Getriebe (24)
nachgeschaltet ist.
8. Lenkung für einen Rollstuhl nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Übersetzungsverhältnis des gleichförmig über
setzenden Getriebes (24) 3 : 1 beträgt.
9. Lenkung für einen Rollstuhl nach einem der vor
genannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß aufgrund der Lenkeinschlagscharakteristik die Ein
schlagwinkel der lenkbaren Räder (11a, 11b) immer genau
den Lenkgesetzen genügen.
10. Lenkung für einen Rollstuhl nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rollstuhl zwei lenkbare Räder (11a, 11b) und
zwei nicht lenkbare Räder (10a, 10b) aufweist und daß
in den Endpunkten des Lenkeinschlags die gedachte
Verlängerung der Mittelachsen (11c, 11d) der lenkbaren
Räder (11a, 11b) sich in einem Punkt (16) schneiden,
der auf der Mittelachse (14) der beiden nicht lenkbaren
Räder (10a, 10b) in gleichem Abstand von diesen liegt.
11. Lenkung für einen Rollstuhl nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rollstuhl vier lenkbare Räder (10a, 10b, 11a, 11b)
aufweist und daß in den Endpunkten des Lenkeinschlags
die gedachten Verlängerungen der Mittelachsen (11c,
11d) der lenkbaren Räder (10a, 10b, 11a, 11b) sich in
einem Punkt (16) schneiden, der dem Schnittpunkt der
durch die Mittelachsen gebildeten Diagonalen
entspricht.
12. Lenkung für einen Rollstuhl nach einem der vor
genannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das ungleichförmig übersetzende Nutscheibengetriebe
eine Nutscheibe mit einer Nut (20), eine in die Nut
(20) eintauchende Rolle (22), einen von der Rolle (22)
bewegten Hebel (23) und ein von dem Hebel (23) bewegtes
Drehelement aufweist.
13. Lenkung für einen Rollstuhl nach einem der vor
genannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die lenkbaren Räder (11a, 11b) vom Lenkgetriebe
abschaltbar und frei verschwenkbar sind.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4236786A DE4236786A1 (de) | 1992-10-30 | 1992-10-30 | Lenkung für einen Rollstuhl |
SE9303261A SE9303261L (sv) | 1992-10-30 | 1993-10-06 | Styrning för rullstol |
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DE4236786A DE4236786A1 (de) | 1992-10-30 | 1992-10-30 | Lenkung für einen Rollstuhl |
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Family Applications (1)
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE112007003518T5 (de) | 2007-05-23 | 2010-04-15 | 4Power4 Sprl | Lenkmechanismus, insbesondere für kurze Fahrzeuge |
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1992
- 1992-10-30 DE DE4236786A patent/DE4236786A1/de not_active Withdrawn
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1993
- 1993-10-06 SE SE9303261A patent/SE9303261L/xx not_active Application Discontinuation
- 1993-10-29 NL NL9301870A patent/NL9301870A/nl not_active Application Discontinuation
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE112007003518T5 (de) | 2007-05-23 | 2010-04-15 | 4Power4 Sprl | Lenkmechanismus, insbesondere für kurze Fahrzeuge |
WO2012126510A1 (fr) | 2011-03-21 | 2012-09-27 | 4Power4 Sprl | Mécanisme de direction |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |