DE4234535A1 - Laufwerk für Schienenfahrzeuge - Google Patents
Laufwerk für SchienenfahrzeugeInfo
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- B61F5/00—Constructional details of bogies; Connections between bogies and vehicle underframes; Arrangements or devices for adjusting or allowing self-adjustment of wheel axles or bogies when rounding curves
- B61F5/02—Arrangements permitting limited transverse relative movements between vehicle underframe or bolster and bogie; Connections between underframes and bogies
- B61F5/22—Guiding of the vehicle underframes with respect to the bogies
- B61F5/24—Means for damping or minimising the canting, skewing, pitching, or plunging movements of the underframes
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Description
Die Erfindung betrifft ein Laufwerk für Schienenfahrzeuge, bei
dem ein Querfederweg zwischen dem Wagenkasten des Schienen
fahrzeugs und den Rädern oder Radsätzen des Laufwerks vorhan
den ist.
Der genannte Querfederweg ist erforderlich, um eine Entkopp
lung zwischen den Rädern bzw. Radsätzen des Laufwerks und dem
Wagenkasten zu erreichen. Diese Entkopplung ist notwendig, um
ein hohes Maß an Laufkomfort zu gewährleisten und uner
wünschte Querstöße im Wagenkasten zu vermeiden.
Bekannt sind Entkopplungen mit linear oder progressiv
ansteigenden Querkennlinien und linear bzw. progressiv bzw.
linear und dann progressiv verlaufenden Querkennlinien. Der
Querweg zwischen Wagenkasten und Rädern oder Radsätzen ist
begrenzt durch die Anforderung an größtmöglichen Fahrgastraum
oder Wagenquerschnitt einerseits und dem zur Verfügung ste
henden Umgrenzungsprofil für Schienenfahrzeuge andererseits.
Üblicherweise wird ein Teil des zur Verfügung stehenden Quer
weges durch die meist lineare Quersteifigkeit der Vertikal
feder und zur Abdeckung größerer quasistatischer Fliehkräfte
bei Bogenfahrt ein weiterer Teil des zur Verfügung stehenden
Querweges durch eine progressive zusätzliche Querfederung,
z. B. in Form eines Gummipuffers genutzt.
Nachteilig bei dieser vorbeschriebenen Querentkopplung ist,
daß bei Bogenfahrt schon unter geringem Fliehkraftüberschuß
der Wagenkasten sich im Bereich der progressiven Querkennli
nie befindet. Da der Fliehkraftüberschuß bei Bogenfahrt kon
tinuierlich wirkt, ergibt sich für diesen Zustand ein neuer
quasistatischer Gleichgewichtszustand. Aufgrund von Gleisla
gefehlern wird das Fahrzeug in diesem neuen Gleichgewichtszu
stand noch mit Stößen beaufschlagt. Diese Stöße werden durch
die höhere Quersteifigkeit dieses Gleichgewichtszustandes
(Progressivität des Querpuffers) mit einer harten Kopplung
zwischen Wagenkasten und Rädern oder Radsätzen in den Wagen
kasten übertragen.
Das Ziel der Erfindung bestand darin, eine Entkopplung zwi
schen Wagenkasten und Rädern oder Radsätzen zu finden, die
nicht nur in der Geraden, sondern auch bei Bogenfahrt unter
Fliehkraftüberschuß so wirkt, daß die Entkopplung im Bogen
nahezu derjenigen in der Geraden entspricht.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß
Wagenkasten und Räder bzw. Radsätze direkt oder unter Zwi
schenschaltung von Bauteilen des Laufwerks durch ein Stell
element miteinander verbunden sind, daß mit variabler Feder
kraft den Wagenkasten bei Fliehkraftüberschuß federnd nahe
der Mittellage hält. Hierbei ist die Federkraft des Stellele
mentes gesteuert durch einen die Relativbewegung zwischen Wa
genkasten und Räder oder Radsätzen messenden Weg- und/oder
Kraftsensor und einen diesem nachgeschalteten Regelkreis. Das
Stellelement ist dabei hydraulisch, pneumatisch oder elektro
motorisch beaufschlagbar.
Durch die Erfindung wird vorteilhaft auch im Bogenlauf eine
gute Entkopplung zwischen Wagenkasten und Rädern oder Radsät
zen erreicht. Der Laufkomfort wird dadurch im Bogenlauf we
sentlich verbessert. Querstöße werden vermieden und das
Durchleiten von hochfrequenten Querschwingungen unterbleibt.
Durch die Regelung kann weiter eine geringe Quersteifigkeit
im jeweiligen Gleichgewichtszustand erreicht werden.
Einzelheiten der Erfindung sind an Hand eines Ausführungsbei
spiels in der Zeichnung erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 Die Draufsicht auf ein Laufwerk gemäß der Er
findung,
Fig. 2 Den Schnitt nach Linie II/II der Fig. 1,
Fig 3. Eine schematische Darstellung der aktiven,
Querfeder des Laufwerks nach Fig. 1,
Fig. 4 Die Querfederkennlinie eines Schienenfahrzeu
ges konventionell und mit Entkopplung gemäß
der Erfindung.
Das in der Zeichnung dargestellte Laufwerk besteht im wesent
lichen aus einem H-förmigen Laufwerkrahmen (1) mit
zwei Querträgern (2). An den Seitenlangträgern (3) des Lauf
werkrahmens (1) sind Radsätze (4) über Primärfedern (5) gela
gert. Zwischen den Querträgern (2) des Laufwerkrahmens ist
ein Wiegenquerträger (6) über Luftfedern (7) auf den
Seitenlangträgern (3) abgestützt. Zentrisch in dem Wiegen
querträger (6) ist eine Aufnahme für den Drehzapfen (8) des
Wagenkasten (9) vorgesehen. Auf dem Wiegenquerträger (6) be
finden sich nahe dessen Querenden Gleitstücke (10) zur Auf
lage des Wagenkasten (9).
Der Wagenkasten (9) ist mit dem Wiegenquerträger (6) quer be
weglich über die Luftfeder (7) auf dem Laufwerkrahmen (1) ge
lagert.
An den Seitenlangträgern (3) des Laufwerkrahmens (1) ist
innen je ein Luftzylinder (12) gelenkig befestigt, der mit
seiner Kolbenstange (13) ebenfalls gelenkig am Wiegen
querträger (6) gelagert ist. Die Luftzylinder (12) sind dop
pelt wirkend ausgebildet. Beide Arbeitsräume (Kolbenraum (14)
und Ringraum (15)) jeden Luftzylinders (12) sind durch Luft
leitungen (16) verbunden, wobei der Kolbenraum (14) jeweils
eines Luftzylinders (12) mit dem Ringraum (15) des anderen
Luftzylinders (12) durch die Luftleitungen (16) verbunden
ist. Die Luftleitungen (16) wiederum sind verbunden mit einem
Luftbehälter (17), der von einem Drucklufterzeuger (19) ge
füllt wird. Ein dem Luftbehälter (17) nachgeschaltetes Über
druckventil (18) sowie ein Luftmengenregler (20) regeln gene
rell die Luftzufuhr zu den Steuerelementen (22).
Jeder Luftzylinder (12) ist mit einem Wegmesser (21) ausge
stattet, über den in die Luftleitungen (16) zwischengeschal
tete Steuerelemente (22) die Luftzufuhr bzw. Luftentnahme der
Luftzylinder (12) geregelt wird.
In Mittenstellung des Wagenkastens (9) ist jeder Arbeitsraum
(Kolbenraum (14), Ringraum (15)) jeden Luftzylinders (12) mit
gleich hohem Luftdruck beaufschlagt. In dieser Stellung sind
alle Arbeitsräume (Kolbenraum (14), Ringraum (15)) der Luft
zylinder (12) über die Luftleitungen (16) durchgängig mitein
ander verbunden. Es kann ein Austausch der unter Druck ste
henden Luftmengen beider Luftzylinder (12) ohne Rückstell
kräfte stattfinden.
Bei einem Auswandern des Wagenkastens (9) mit dem Wiegenquer
träger (6) aus der Mittelstellung, z. B. bei Kurvenfahrt,
durch den Fliehkraftüberschuß mißt der Wegmesser (21) der
Luftzylinder (12) den Querweg und gibt diese Information an
die Steuerelemente (22) weiter.
Das Steuerelement (22), daß in die Luftleitung (16) der
belasteten Arbeitsräume (Kolbenraum (14), Ringraum (15))
beider Luftzylinder (12) zwischengeschaltet ist, sperrt jetzt
diese Luftleitung (16) und bewirkt damit ein statisches
Luftpolster, während das Steuerelement (22), daß in die
Luftleitung der unbelasteten Arbeitsräume (Kolbenraum (14),
Ringraum (15)) der Luftzylinder (12) zwischengeschaltet ist,
die in diesen Arbeitsräumen vorhandene Druckluft abblasen
läßt. Durch die so entstehende Druckminderung in den
unbelasteten Arbeitsräumen (Kolbenraum (14) bzw.
Ringraum (15)) der beiden Luftzylinder (12) kommt das in den
belasteten Arbeitsräumen abgesperrte Luftpolster voll zum
Tragen. Die Querkraft wird abgefangen und der Wagenkasten (9)
mit dem Wiegenquerträger (6) etwa in Mittellage
zurückgeführt. Nach Beendigung des Fliehkraftüberschusses,
d. h. bei Geradeausfahrt des Fahrzeugs wird über die entspre
chende Information des Wegmessers (21) an die
Steuerelemente (22) die Ausgangssituation wieder hergestellt.
Der Wegmesser (21) und die Steuerelemente (22) sind
zweckmäßigerweise so ausgebildet, bzw. eingestellt, daß ge
ringe Querwege des Wagenkastens (9) mit dem Wiegenquerträ
ger (6), z. B. beim Sinuslauf in der Geraden und bei Gleisla
gefehlern in der Geraden die Steuerelemente nicht ansprechen
lassen.
Es ist weiter denkbar, anstelle der zwei Luftzylinder (12)
gemäß vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel nur einen
Luftzylinder (12) zu verwenden.
Es ist weiter denkbar, anstelle der Druckluftelemente,
Hydraulikelemente mit Gaspolster zu verwenden. Es ist auch
weiter denkbar, die Stellelemente elektromotorisch, eventuell
mit Gaspolster zu beaufschlagen.
Es ist ebenso denkbar, daß mittels einer entsprechenden
Elektronik die Steuerelemente so geregelt werden, daß eine
beliebige Kennlinie der Querentkopplung erreicht wird.
Die Anordnung der Erfindung ist nicht auf das in der Ausfüh
rung beschriebene Beispiel beschränkt. Sie kann vorteilhaft
auch direkt zwischen Wagenkasten und Rädern oder Radsätzen,
ggf. unter Zwischenschaltung geeigneter Bauelemente an ande
rer Stelle angeordnet sein.
Claims (6)
1. Laufwerk für Schienenfahrzeuge, bei dem ein Querfederweg
zwischen dem Wagenkasten des Schienenfahrzeugs und den
Rädern oder Radsätzen des Laufwerks vorhanden ist, da
durch gekennzeichnet, daß Wagenkasten (9) und Räder oder
Radsätze (4) des Laufwerks direkt oder unter Zwischen
schaltung von Bauteilen des Laufwerks durch ein Stell
element (Luftzylinder (12)) miteinander verbunden sind,
das mit variabler Federkraft den Wagenkasten (9) bei
Fliehkraftüberschuß federnd nahe der Mittellage hält.
2. Laufwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Federkraft des Stellelements (Luftzylinder (12)) ge
steuert ist durch einen die Relativbewegung zwischen Wa
genkasten (9) und Räder oder Radsätzen (4) messenden
Weg- und/oder Kraftsensor (Wegmesser (21)) und einen
diesem nachgeschalteten Regelkreis (Steuerelement (22)).
3. Laufwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Stellelement (Luftzylinder (12)) hydraulisch, pneu
matisch oder elektromotorisch beaufschlagbar ist.
4. Laufwerk nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Stellelement (Luftzylinder (12)) aus
einer Luftfeder mit großen Luftvolumen besteht.
5. Laufwerk nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Stellelement aus einem Hydraulikzylin
der mit nachgeschaltetem Gaspolster besteht.
6. Laufwerk nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Stellelement aus einem Hydraulikzy
linder besteht, der Bestandteil eines geschlossenen Re
gelkreis ist.
Priority Applications (5)
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---|---|---|---|
DE4234535A DE4234535A1 (de) | 1992-10-14 | 1992-10-14 | Laufwerk für Schienenfahrzeuge |
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Publications (1)
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DE4234535A1 true DE4234535A1 (de) | 1994-04-21 |
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Family Applications (1)
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Country Status (5)
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JP (1) | JPH06191405A (de) |
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DE (1) | DE4234535A1 (de) |
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- 1993-10-08 EP EP93116276A patent/EP0592950A1/de not_active Ceased
- 1993-10-09 KR KR1019930020964A patent/KR940008984A/ko not_active Application Discontinuation
- 1993-10-13 JP JP5256182A patent/JPH06191405A/ja active Pending
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8141 | Disposal/no request for examination |