DE4224190A1 - Faseroptischer Stromsensor - Google Patents
Faseroptischer StromsensorInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen, auf dem Farady-Effekt
basierenden faseroptischen Stromsensor zur Messung des in einem
elektrischen Stromleiter fließenden Stromes, umfassend
- a) eine linear polarisiertes Licht erzeugende Lichtquelle;
- b) eine zwei optische Achsen aufweisende polarisationserhaltende Faser
- c) einen Faserkoppler
- d) einen Lambda/4-Retarder,
- e) eine in mehreren Windungen um den Stromleiter geführte Sensorfaser, und
eine Interferenz-Auswerteeinheit,
wobei das Licht von der Lichtquelle über den Faserkoppler derart in die polarisationserhaltende Faser eingekoppelt ist, daß in dieser beide Polarisationsrichtungen gleichstark angeregt sind, und
wobei der Lambda/4-Retarder im Lichtweg zwischen der polarisationserhaltenden Faser und der Sensorfaser angeordnet ist.
wobei das Licht von der Lichtquelle über den Faserkoppler derart in die polarisationserhaltende Faser eingekoppelt ist, daß in dieser beide Polarisationsrichtungen gleichstark angeregt sind, und
wobei der Lambda/4-Retarder im Lichtweg zwischen der polarisationserhaltenden Faser und der Sensorfaser angeordnet ist.
Ein faseroptischer Stromsensor dieser Art ist aus G. Frosio, K.
Hug, R. Dändliker, All-Fiber Sagnac Current Sensor, Opto92,
Paris 1992, bekannt. Wichtige Grundlagen bezüglich des
verwendeten Meßprinzips sind in S. Ezekiel, H.J. Arditty,
Fiber-Optic Rotation Sensors and Realted Technologies,
Proceedings. of the First International Conference MIT,
Cambridge, Mass. USA, November 9-11, 1981, Springer-Verlag
Heidelberg, New York 1982, beschrieben.
Bei dem bekannten Stromsensor durchläuft das Licht eine ge
schlossene Faserschleife, welche neben der Sensorspule zwei po
larisationserhaltenden Fasern und zwei Lambda/4-Retarder umfaßt.
Zur Ankopplung an die geschlossene Faserschleife und zur
Aufspaltung des Lichtweges ist ein zusätzlicher, polarisations
erhaltender Faserkoppler vorgesehen.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen faseroptischen
Stromsensor eingangs genannten Art anzugeben, welcher sich
gegenüber dem bekannten u. a. durch einen einfacheren Aufbau
auszeichnet. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
einen faseroptischen Stromsensor mit den im Patentanspruch 1
angegebenen Merkmalen.
Der erfindungsgemäße Stromsensor ist demnach dadurch gekenn
zeichnet, daß die Sensorfaser an ihrem einen, freien Ende
verspiegelt ist und daß das von der Lichtquelle erzeugte Licht
eine Kohärenzlänge aufweist, welche kleiner als der optische
Wegunterschied zwischen den beiden optischen Achsen in der po
larisationserhaltenden Faser ist.
Wie nachfolgend noch eingehender erläutert wird, breiten sich
bei dem erfindungsgemäßen Stromsensor die beiden in der
polarisationserhaltenden Faser angeregten und nachfolgend im
Lambda/4-Retarder zirkular polarisierten Moden in der Sensorfa
ser in der gleichen Richtung aus, anstatt in entgegengesetzten
Richtungen, wie dies bei dem bekannten Stromsensor der Fall
ist. Am freien, verspiegelten Ende der Sensorfaser werden die
beiden zirkular polarisierten Moden reflektiert. Dabei wird die
rechtszikular polarisierte Mode als linkszirkulare und die
linkszirkulare als rechtszirkulare Mode zurückreflektiert. Auf
diese Weise ist die für das Meßprinzip notwendige Reziprozität
im Lichtweg sichergestellt, so daß der nichtreziproke Faraday-
Effekt detektiert werden kann.
Gegenüber dem bekannten Stromsensor benötigt die erfindungsgemäße
e Reflexkonfiguration lediglich eine polarisationserhaltende
Faser. Insbesondere dann, wenn vermittels der polarisationser
haltenden Faser größere Abstände zu überbrücken sind, können
die Kosten der gesamten Anordnung durch die Einsparung der Fa
ser erheblich reduziert werden. Desweiteren entfällt gegenüber
dem bekannten Stromsensor ein Lambda/4-Retarder sowie der dort
zur Strahlaufteilung benötigte polarisationserhaltende Faser
koppler. Bei gleicher Empfindlichkeit wird nur die halbe Länge
für die Sensorfaser benötigt, da der nichtreziproke Faraday-Ef
fekt in der Sensorfaser sowohl auf dem Hinweg als auch auf dem
Rückweg aufsummiert wird. Bei gleicher Faserlänge wäre der de
tektierte Faraday-Effekt im Vergleich mit der bekannten
Konfiguration doppelt so groß. Mit einer Reduktion der
Sensorfaserlänge ist in vorteilhafter Weise auch eine Reduktion
der Störempfindlichkeit verbunden. Schließlich werden auch we
niger Spleißverbindungen benötigt.
Kurze Erläuterung der Figuren
Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen
im Zusammenhang mit den Figuren näher erläutert werden. Es zei
gen
Fig. 1 den generellen Aufbau eines faseroptischen Stromsensors
nach der vorliegenden Erfindung, wobei nur die Grund
elemente dargestellt sind,
Fig. 2 unter a) und b) in zwei Diagrammen E-Vektoren von sich
in den Fasern des Stromsensors von Fig. 1 ausbreitenden
Lichtwellen bzw. Moden, wobei unter a) die E-Vektoren
der hinlaufenden und unter b) die der reflektieren
Lichtwellen dargestellt sind, und
Fig. 3 einen erfindungsgemäßen Stromsensor in etwas detail
lierterer Ausgestaltung.
In Fig. 1 bezeichnet 1 eine Lichtquelle, 2 einen vorzugsweise
polarisationserhaltenden Faserkoppler, 3 eine erste 45°-
Spleißverbindung, 4 eine distanzüberbrückende, zwei optische
Achsen aufweisende, polarisationserhaltende Faser, 5 eine wei
tere 45°-Spleißverbindung, 6 einen Lambda/4-Retarder, 7 eine
in mehreren Windungen um einen elektrischen Leiter 8 gewundene
Sensorfaser und 9 einen Spiegel bzw. eine Verspiegelung am
freien Ende der Sensorfaser 7. Mit 10 ist eine Interferenz-Aus
werteeinheit bezeichnet.
Die Lichtquelle 1 ist vorzugsweise ein Laser, welcher linear
polarisiertes Licht mit kurzer Kohärenzlänge erzeugt.
Das linear polarisierte Licht von der Lichtquelle 1 wird über
den Faserkoppler 2 und die erste 45°-Spleißverbindung 3 derart
in die polarisationserhaltende Faser 4 eingekoppelt, daß in
dieser zwei zueinander orthogonale Moden entsprechend den bei
den optischen Achsen dieser Faser mit möglichst gleicher Ampli
tude angeregt werden. Im Diagramm von Fig. 2a) ist der E-Vektor
des von der Lichtquelle stammenden linear polarisierten Lichtes
in Richtung der y-Achse aufgetragen und mit E0 bezeichnet, wäh
rend die E-Vektoren der beiden zueinander orthogonalen und mit
der ursprünglichen Polarisationsrichtung einen Winkel von 45°
einschließenden Moden in der polarisationserhaltenden Faser 4
mit E1 und E2 bezeichnet sind.
Da die Ausbreitungsgeschwindigkeit dieser Moden in der polari
sationserhaltenden Faser unterschiedlich ist, akkumulieren sie
beim (ersten) Durchlaufen dieser Faser einen gewissen Gangun
terschied Delta L. Die Lichtquelle 1 ist nun so ausgewählt,
daß die Kohärenzlänge des von ihr erzeugten Lichtes kleiner
als dieser Gangunterschied Delta L und vorzugsweise sogar klei
ner als 2*Delta L ist. Die beiden Moden sind dann nach dem
Durchlaufen der polarisationserhaltenden Faser voneinander un
abhängig.
Die E-Vektoren E1 und E2 der beiden gegeneinander laufzeitmäßig
verschobenen Moden lassen sich, wie dies in Fig. 2a) auch
dargestellt ist, ihrerseits jeweils in zwei zueinander orthogo
nale Komponenten zerlegen, welche in Fig. 2a) mit E1.1 und E1.2
bzw. mit E2.1 und E2.2 bezeichnet sind.
Durch den Lambda/4-Retarder 6 wird dann aus den Komponenten
E1.1 und E1.2 rechtszirkular polarisiertes und aus den Kompo
nenten E2.1 und E2.2 linkszirkular polarisiertes Licht erzeugt,
indem durch den Lambda/4-Retarder 6 beispielsweise die beiden
entlang der Y-Achse ausgerichteten Komponenten E1.1 bzw. E2.1
um eine viertel Wellenlänge (Lambda/4) gegenüber ihren jeweils
zugehörigen, in Richtung der positiven bzw. negativen X-Achse
ausgerichteten Komponenten E1.2 und E2.2 verzögert werden.
Das derart erzeugte, rechts- bzw. linkszirkular polarisierte
Licht durchläuft die Sensorfaser 7, wird an deren Ende reflek
tiert und läuft anschließend zum Lambda/4-Retarder 6 wieder
zurück. Bei der Reflexion wird durch den dabei auftretenden
Phasensprung von einer halben Wellenlänge (/2) das rechtszirku
lar polarisierte Licht in linkszirkular polarisiertes und das
linkszirkular polarisierte Licht in rechtszirkular polarisier
tes verwandelt. Die zuvor durch den Lambda/4-Retarder 6 um Lam
bda/4 gegenüber den X-Komponenten E1·2 und E2·2 verzögerten Y-
Komponenten E1·1 und E2·1 laufen diesen jetzt um Lambda/4 vor.
Durch erneute Verzögerung der Y-Komponenten beim erneuten Pas
sieren des Lambda/4-Retarders werden die X- und Y Komponenten
jeweils wieder phasengleich. Sie lassen sich dadurch auch
wieder zu zwei zueinander orthognalen, linear polarisierten Mo
den zusammensetzen. Die beiden zurücklaufenden Moden sind dabei
allerdings gegenüber den hinlaufenden Moden E1 und E2 bezüglich
ihrer Richtungen gerade vertauscht. Die entsprechenden,
vertauschten Verhältnisse sind in Fig. 2b) dargestellt. In Fig.
2b sowie im folgenden sind die zurücklaufenden Wellen bzw. Mo
den zur Unterscheidung von den hinlaufenden mit einem Beistrich
versehen.
Das Vertauschen der Richtungen der beiden reflektierten Moden
E1′ und E2′ hat zur Folge, daß die zuvor auf der "schnellen"
Achse übertragene Mode beim Zurücklaufen auf der "langsamen"
Achse dieser Faser übertragen wird und umgekehrt. Der beim Hin
laufen akkumulierte Gangunterschied zwischen den beiden Moden
wird dadurch beim Zurücklaufen gerade wieder aufgehoben bzw.
rückgängig gemacht. Nach dem erneuten Durchlaufen der polari
stionerhaltenden Faser 4 sind die beiden Moden wieder in Phase
und können miteinander interferieren. Für Licht, welches wegen
nicht-idealer Elemente eine Kopplung von einem Polarisationszu
stand in den (orthogonalen) anderen erfahren hat, liegen
hingegen nicht diese Verhältnisse vor. Solches Licht kann am
Ausgang des Interferometers keine unerwünschten Interferenzen
produzieren; sein Weglängenunterschied (2 * Delta L) ist größer
als die Kohärenzlänge der Lichtquelle.
Auf die vorbeschriebene Weise ist, wie bereits erwähnt, die Re
ziprozität im Lichtweg sichergestellt. Allein dadurch kann der
nichtreziproke, außerordentlich kleine Faraday-Effekt über
haupt gemessen werden. Der Faraday-Effekt besteht darin, daß
das von einem in dem elektrischen Stromleiter 8 fließenden
Strom I verursachte Magnetfeld den Brechungsindex für rechts
zirkular polarisiertes Licht in der Sensorfaser 7 genau
umgekehrt verändert wie den für linkszirkular polarisiertes
Licht und zwar jeweils proportional zur Stromstärke. Ein im
Stromleiter 8 fließender Strom I wird dadurch eine gewisse
Phasenverschiebung bewirken, welche dann eine meßbare Verände
rung des durch die Interferenz zwischen den beiden reflektier
ten Moden E1′ und E2′ erzeugten Interferenzmusters zur Folge
hat. Zur Auswertung des Interferenzmusters bzw. seiner Verände
rung dient die Interferenz-Auswerteeinheit 10.
Im folgenden wird nun auf Fig. 3 bezug genommen. Die Elemente
des darin dargestellten faseroptischen Stromsensors sind,
soweit sie mit solchen des in Fig. 1 dargestellten Stromsensors
übereinstimmen, mit den gleichen Bezugszeichen versehen wie je
ne. Zusätzlich ist ein Phasenmodulator 11, ein Polarisator 12
sowie ein Detektor 13 dargestellt. Die Interferenz zwischen den
beiden reflektierten Moden findet im Polarisator 12 statt. Die
Anforderungen an den Faserkoppler 2 sind deshalb gering (nur
Intensitätsübertragung). Der Detektor 13 wertet die durch den
Faraday-Effekt bei sich änderndem Strom I verursachten Intensi
tätsänderungen des erzeugten Interferenzmusters aus. Der
Phasenmodulator, welcher die Zeitverzögerungen moduliert, dient
zur Optimierung des Arbeitspunktes (nicht-reziproke Verschie
bung des Arbeitspunktes von einem Maximum der Detektor-Aus
gangsstromkurve in deren steile Flanke/n). Um den optimalen
Faraday-Effekt zu erhalten, muß die Modulationsfrequenz gleich
1/T sein, wobei T die Zeit ist, die das Licht der Lichtquelle 1
für einen vollständigen Durchlauf durch das Interferometer be
nötigt.
Der Lambda/4-Retarder 6, der Polaristor 12 sowie der Phasenmo
dulator 11 sind vorzugsweise sog. "all-fiber"-Elemente und-die
polarisationserhaltende Faser 4 eine sog. "hi-bi"-Faser. Der
Lambda/4-Retarder 6 wird dabei gebildet durch eine zwischen
zwei steifen Platten eingeklemmte Faserschlaufe und der Phasen
modulator 11 durch etwa 10 um einen piezo-keramischen Zylinder
(Durchmesser ca. 32 mm) gewickelte Windungen einer polarisati
onserhaltenden Faser. Weitere Einzelheiten zu diesen sowie auch
den übrigen Elementen können den eingangs erwähnten Literatur
stellen (S. Ezekiel et al. bzw. G. Frosio et al.) entnommen
werden.
Claims (6)
1. Faseroptischer Stromsensor zur Messung des in einem elektri
schen Stromleiter (8) fließenden Stromes (I), umfassend
- a) eine linear polarisiertes Licht erzeugende Lichtquelle (1);
- b) eine zwei optische Achsen aufweisende polarisationserhalten de Faser (4);
- c) einen Faserkoppler (2);
- d) einen Lambda/4-Retarder (6);
- e) eine in mehreren Windungen um den Stromleiter geführte Sensorfaser (7); und
eine Interferenz-Auswerteeinheit (10, 12, 13);
wobei das Licht von der Lichtquelle (1) über den Faserkoppler (2) derart in die polarisationserhaltende Faser (4) eingekop pelt ist, daß in dieser beide Polarisationsrichtungen gleich stark angeregt sind, und
wobei der Lambda/4-Retarder (6) im Lichtweg zwischen der polarisationserhaltenden Faser (4) und der Sensorfaser (7) an geordnet ist;
dadurch gekennzeichnet, daß
wobei das Licht von der Lichtquelle (1) über den Faserkoppler (2) derart in die polarisationserhaltende Faser (4) eingekop pelt ist, daß in dieser beide Polarisationsrichtungen gleich stark angeregt sind, und
wobei der Lambda/4-Retarder (6) im Lichtweg zwischen der polarisationserhaltenden Faser (4) und der Sensorfaser (7) an geordnet ist;
dadurch gekennzeichnet, daß
- f) die Sensorfaser (7) an ihrem einen, freien Ende verspiegelt ist, und
- g) das von der Lichtquelle (1) erzeugte Licht eine Kohärenz länge aufweist, welche kleiner als der optische Wegunterschied zwischen den beiden optischen Achsen in der polarisationserhal tenden Faser (4) ist.
2. Stromsensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
von der Lichtquelle (1) erzeugte Licht eine Kohärenzlänge
aufweist, welche kleiner als der doppelte optische Wegunter
schied zwischen den beiden optischen Achsen in der polarisati
onserhaltenden Faser (4) ist.
3. Stromsensor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß im Lichtweg zwischen dem Faserkoppler (2) und der Sensor
faser (7) ein nichtreziproker Phasenmodulator (11) zur Optimie
rung des Arbeitspunktes angeordnet ist.
4. Stromsensor nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Faserkoppler (2) polarisationserhal
tend ist.
5. Stromsensor nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß im
Lichtweg zwischen dem Faserkoppler (2) und der polarisationser
haltenden Faser (4) ein Polarisator (12) angeordnet ist und
daß die Interferenz-Auswerteeinheit einen auf Lichtintensität
empfindlichen Detektor (13) umfaßt.
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