DE4222908A1 - Verfahren zur Lokalisierung von Adreßbereichen auf Postgut - Google Patents
Verfahren zur Lokalisierung von Adreßbereichen auf PostgutInfo
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Description
Die Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Lokali
sierung von Adreßbereichen auf Postgut, wie Briefen, Paketen
o. ä., soweit diese als Aufkleber oder Fenster ausgebildet
sind. Eine präzise Lokalisierung des Adreßbereichs ist in
automatischen Briefverteilanlagen bei der Adreßerkennung auf
großformatigen Briefen von Bedeutung, da dadurch die Adreß
findung sicherer und schneller erfolgt.
Aus der US-PS 4,782,238 ist eine Vorrichtung zur Lokalisie
rung von Aufklebern und Fenstern bekannt, bei der die Post
gutoberfläche wechselweise aus zwei unterschiedlichen Rich
tungen unter einem flachen Winkel beleuchtet wird. Dabei wird
unter Beleuchtung aus jeweils einer der Richtungen ein sepa
rates Bild der Postgutoberfläche gewonnen. Da die Aufkleber
und Adreßfenster von der übrigen Oberfläche vertikal abge
setzt sind und mit ihr Kanten bilden, die das Licht unter den
Verschiedenen Beleuchtungsrichtungen unterschiedlich reflek
tieren, können die Kanten durch Differenzwertbildung zwischen
den Bildern ermittelt und damit die Adreßbereiche lokalisiert
werden. Nachteile dieser Vorrichtung ergeben sich daraus, daß
die Differenzwertbildung eine sehr präzise Einstellung der
Abtaster, eine exakte Bildsynchronisation und einen hohen
Aufwand bei der Bildauswertung erfordern.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Verbesserung des
Standes der Technik. Insbesondere soll ein Verfahren angege
ben werden, mit dem in einfacher Weise ein den Kanten des
Adreßbereichs entsprechendes wohldefiniertes Muster gebildet
werden kann. Im Unterschied zum zitierten Stand der Technik
erfordert das erfindungsgemäße Verfahren zur Lösung der o. g.
Aufgabe keine Differenzwertbildung zwischen zwei unter unter
schiedlichen Beleuchtungsrichtungen aufgenommenen Bildern, so
daß zur Bildaufnahme auch sehr schnelle und hochauflösende
Diodenabtaster eingesetzt werden können und die Geschwindig
keit des Postguts zur Abtastung nicht vermindert werden muß.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausführungen der
Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen
genauer erläutert.
Im einzelnen zeigen
Fig. 1 eine stark vereinfachte Querschnittsdarstellung
einer Abtastkonfiguration für die Adreßbereichs
lokalisierung und
Fig. 2 eine Darstellung der Abtastkonfiguration in Auf
sicht.
Fig. 3a bis 3c illustrieren die Schattenbildung bei einem
mit einem Adreßaufkleber versehenen Brief bei
Beleuchtung (a) senkrecht zur Briefebene, (b)
schräg von links oben, (c) schräg von rechts unten.
Fig. 4 zeigt ein Abtastbild bei mit der Zeilenabtastung
synchronisierter alternierender Beleuchtung aus
zwei entgegengesetzten Richtungen.
Fig. 5 illustriert das Ergebnis einer Auswertung eines
Bildes nach Fig. 4.
Fig. 1 zeigt die Prinzipdarstellung einer Abtastkonfigura
tion für die Adreßbereichslokalisierung bei einem Brief 1,
der entlang einer (nicht dargestellten) Förderstrecke trans
portiert wird und dabei eine Schlitzkulisse passiert, hinter
der zur Bildaufnahme der Briefoberfläche eine Zeilenkamera 2
positioniert ist. Zur alternierenden Beleuchtung der
Briefoberfläche unter einem flachen Einfallswinkel sind zwei
gleichartige Beleuchtungseinheiten 3 und 4 in einer Ebene
oberhalb des Briefes angeordnet.
Fig. 2 zeigt eine vorteilhafte Anordnung in Aufsicht, bei
der die Beleuchtungseinheiten 3 und 4 gegeneinander einen
Winkel von 180° bilden und das Licht annähernd entlang einer
Diagonalen des rechteckigen Adreßaufklebers gerichtet ist.
Als Beleuchtungseinheiten können beispielsweise LED-Zeilen,
Laserdioden oder Laser mit Optiken zur Spaltbeleuchtung ver
wendet werden.
Wie bereits in der US-PS 4,782,238 ausgeführt wurde, werfen
bei seitlicher Beleuchtung der Briefoberfläche unter einem
flachen Winkel Kanten, die von der Lichtquelle aus gesehen
abfallen, einen Schatten, während ansteigende Kanten gegen
über der übrigen Oberfläche einen größeren Kontrast zeigen.
Bei Aufklebern ist dabei die abfallende Seite regelmäßig wei
ter von der Lichtquelle entfernt als die ansteigende, während
bei Fenstern die abfallende Kante der Lichtquelle näher ist
als die ansteigende. Wie in den Fig. 3a bis c für einen
Brief mit Aufkleber veranschaulicht, erhält man so bei
Beleuchtung von schräg links an den rechtsseitigen Aufkleber
kanten starke Schattenbildung und bei Beleuchtung von schräg
rechts an den linksseitigen Kanten eine entsprechende Schat
tenbildung. Eine diagonale Richtung der Beleuchtung gegenüber
dem Adreßaufkleber ist vorteilhaft, da nur die orthogonale
Projektion der Kanten zur Einfallsrichtung des Lichtes einen
Beitrag zur Schattenbildung bringt.
Wie in den Fig. 3b und c gezeigt ist, sind nur die Schat
tenbereiche unter den zwei unterschiedlichen Beleuchtungen
wesentlich verschieden. Ein ähnlicher, allerdings schwächerer
Effekt tritt durch Kontrasterhöhung an von der Lichtquelle
aus gesehen ansteigenden Kanten auf. Damit wär es möglich,
zwei komplette Aufnahmen des Briefes mit unterschiedlicher
Beleuchtung zu erstellen und durch Vergleich der Bilder die
Kantenbereiche zu extrahieren. Nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren wird hiervon abweichend mit einer Zeilenkamera ein
spaltenweises Bild der Briefoberfläche aufgenommen, wobei für
jede Spaltenaufnahme die Beleuchtungsrichtung geändert wird.
Im Belichtungsintervall wird eine Spalte der Briefoberfläche
abgebildet. Durch die kontinuierliche Bewegung des Briefes
und die Aufeinanderfolge von Belichtungsintervallen ergeben
die Bilder der einzelnen Spalten ein Gesamtbild der
Briefoberfläche. Erfolgt z. B. für die Spalten 1, 3, 5, 7
wie in Fig. 2 die Beleuchtung von schräg links und für die
Spalten 2, 4, 6, 8 . . . die Beleuchtung von schräg rechts,
erscheint der Bereich rechts von der rechten Kante eines Auf
klebers in den Spalten 1, 3, 5, 7, . . . dunkel und in den
Spalten 2, 4, 6, 8 . . . hell, während der Bereich linksseitig
von der linken Kante des Aufklebers in den Spalten 1, 3, 5, 7
. . . hell und in den Spalten 2, 4, 6, 8 . . . dunkel erscheint.
Jeder Schattenbereich bei dieser synchronisierten alternie
renden Beleuchtung und spaltenweisen Abtastung wird demnach
durch ein hell-dunkel-hell Muster charakterisiert, während
andere Strukturen der Briefoberfläche (Schrift oder Grafik)
ein solches Muster nicht aufweisen. Fig. 4 zeigt ein Abtast
bild bei mit der Zeilenabtastung synchronisierter alternie
render Beleuchtung aus zwei entgegengesetzten Richtungen. Der
vergrößerte Eckausschnitt 5 der durch die Aufkleberkanten
erzeugten Schattenlinie, zeigt deutlich die Musterstruktur
des Schattenbereichs.
Allgemein arbeitet das erfindungsgemäße Verfahren auch dann,
wenn der Wechsel der Beleuchtungsrichtung nach jeweils n
abgetasteten Spalten erfolgt. Beispielsweise werden die
Spalte 1, . . . , n bei Beleuchtung von links oben die Spalte
n+1, . . . , 2n bei Beleuchtung von rechts unten, die Spalte
2n+1, . . . , 3n bei Beleuchtung von links oben etc. abgetastet.
Für die Wahl des Wertes n ist dabei zu beachten, daß der Auf
wand für die Beleuchtung mit wachsendem n sinkt, da dann die
Umschaltfrequenz für die Beleuchtungseinheiten abnimmt. Ande
rerseits steigt der Aufwand für eine sichere Erkennung der
Streifenbereiche mit wachsendem n, da zu seiner Erkennung
eine bestimmte minimale Anzahl von Streifen erforderlich ist
und die Anzahl der Streifen pro Millimeter bei wachsendem n
abnimmt. Beleuchtung, Beleuchtungstakt, Spaltentakt, Auflö
sung der Kamera und Auswerteverfahren sind also aufeinander
abzustimmen.
Die für die Schattengebiete charakteristische Struktur in
einem Abtastbild, ist eine Abfolge von dunkel-weiß Streifen
mit wohldefinierter Streifenbreite. Solche Strukturen sind
sehr einfach
- - aus den analogen Abtastsignalen herauszufiltern,
- - aus einem Binär-Bild des Abtastbildes über eine einfache Ansteuerung zu ermitteln oder
- - mit Bildoperationen aus einem Binär-Bild zu ermitteln.
Das danach erhaltene Bild enthält neben den markierten Schat
tengebieten nur sehr wenig durch z. B. Knicke im Papier verur
sachte Störinformationen. Letztere können dadurch eliminiert
werden, daß durch Profilbildung oder ähnliche Operationen die
für Aufkleber und Fenster charakteristischen rechteckähnli
chen Gebiete ermittelt werden. Die Koordinaten dieser Gebiete
ermöglichen die Lokalisierung des Adreßbereiches.
Claims (7)
1. Verfahren zur Lokalisierung von Adreßbereichen auf Post
gut, wie Briefen, Paketen o. ä., wobei die Adreßbereiche
Teilflächen aufweisen, die gegenüber der Post
gutoberfläche im wesentlichen parallel liegen und verti
kal erhöht oder erniedrigt sind, wobei erste und zweite
Mittel zur wechselweisen Beleuchtung der Postgutober
fläche aus annähernd entgegengesetzten Richtungen unter
einem flachen Einfallswinkel und Mittel zur spalten
weisen optischen Abtastung der Postgutoberfläche entlang
einer Postgut-Förderstrecke sowie Mittel zur Auswertung
der erhaltenen Bilder vorgesehen sind, dadurch gekenn
zeichnet,
daß der Beleuchtungswechsel mit dem Takt der Abtast
mittel so synchronisiert ist, daß nach der Abtastung von
jeweils n Spalten ein Beleuchtungswechsel erfolgt, wo n
eine vorgegebene ganze Zahl ist und daß durch die Bild
auswertungs-Mittel die Bildbereiche ermittelt werden,
die ein Muster mit einer Abfolge von hell-dunkel Strei
fen mit einer vorgegebenen Streifenbreite aufweisen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die besagten Streifenmuster durch Filterung der Abtast
signale identifiziert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die besagten Streifenmuster aus einem den Abtastsignalen
zugeordneten Binär-Bild durch Ansteuerung identifiziert
werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die besagten Streifenmuster aus einem den Abtastsignalen
zugeordneten Binär-Bild durch nichtlineare Filteropera
tionen identifiziert werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Auswertung der gewonnenen Bil
der derart erfolgt, daß die Bildbereiche ermittelt wer
den, in denen die besagten Streifenmuster in rechtecki
gen Konfigurationen auftreten.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß n=1 gesetzt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Beleuchtungsmittel so angeordnet
sind und derart angesteuert werden, und daß die Beleuch
tungsrichtung annähernd entlang einer Diagonalen einer
rechteckigen abzutastenden Postgutoberfläche liegt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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