DE4218011A1 - Verfahren zur Veredelung von Schokoladenmasse - Google Patents
Verfahren zur Veredelung von SchokoladenmasseInfo
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- A23G1/042—Manufacture or treatment of liquid, cream, paste, granule, shred or powder
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Schokoladenschmelzmasse.
Die Herstellung von Schokolade ist beispielsweise in Ullmanns
Enzyclopädie (Band 20, 1981, 4. Auflage) eingehend beschrieben.
Fein zerkleinerte Kakaomasse, Kristallzucker, Kakaobutter und
gegebenenfalls Milchpulver werden innig gemischt, bis eine
homogene plastische Masse vorliegt. Der Fettgehalt wird, um die
geeignete Konsistenz zu erzielen, durch Zugabe von Kakaobutter
auf 22-28 % angehoben. Im nächsten Verfahrensschritt wird die
Masse in einem ein- oder mehrstufigen Prozeß fein zerkleinert.
Der qualitativ entscheidende und aufwendigste Schritt ist die
darauf folgende Verfahrensstufe, die allgemein als Conchieren
bezeichnet wird. Während des Conchierens, das technisch gesehen
ein intensiver Mischvorgang verbunden mit einem Austragen
unerwünschter leichtflüchtiger Aromastoffe ist, erfolgt die
Mikro-Feinverteilung des Fettes und damit die Ausbildung des
gewünschten Schmelzes.
Das Conchieren bzw. die Endveredelung der Schokoladenmasse
wird mit Hilfe von schweren Mischorganen vorgenommen, die in
der Lage sind, die notwendige Energie zur Durchmischung der
viskosen Schokoladenmasse aufzubringen und gleichzeitig das
System zu belüften. Die Temperatur beim Conchieren beträgt 50°C
bis zu 80°C, die Dauer ist vom angewandten Verfahren abhängig.
Eine Darstellung üblicher Techniken kann aus Chocolate, Cocoa
and Confectionary, B. W. Minifie, AVI 1989, S. 135ff. ersehen
werden. Insbesondere bei der klassischen Verfahrensweise mit
Längsconchen sind Gesamtzeiten von einem bis drei Tagen
erforderlich, um gute Qualitäten zu erzielen (R.Heiss,
Lebensmitteltechnologie, Springer 1990). Das Conchieren wird
häufig in mehreren Schritten durchgeführt, während derer die
Viskosität der Schokoladenmasse abnimmt.
Der hohe notwendige Energieeintrag und die lange
erforderliche Zeit haben vielfache Bemühungen zur Folge gehabt,
das Verfahren zu rationalisieren. Verfahren, die
Behandlungszeit auf unter 30 Minuten zu verkürzen, haben sich
bislang nicht durchsetzen können, weil die solcherart
hergestellte Schokolade sensorisch weniger akzeptabel war. In
DE OS 30 43 327 wird ein Verfahren beschrieben, bei dem bei
gleichzeitiger Temperatur- und hoher mechanischer
Scherbeanspruchung die Masse im Gleichstrom mit einem Gasstrom
geführt wird. Ein anderes Verfahren sieht zu Beginn des
Veredelungsprozesses ein Versprühen der Kakaomasse in dünner
Schicht bei bis zu 130°C vor, wodurch das Austreiben der
unerwünschten flüchtigen Stoffe beschleunigt wird (Belitz,
Handbuch der Lebensmittel-Chemie, Springer, 1987, S. 785). DE OS
40 29 037 beschreibt eine Rationalisierung des Conchierens durch
Optimierung des als bei gleicher Rezeptur konstant angenommenen
integralen Energieeintrags, der zur Bearbeitung der
Schokoladenmasse erforderlich ist. Ein weiteres Verfahren, das
eine kontinuierliche Durchführung des Conchierens vorsieht,
beansprucht die Steuerung von Zugabe und Entnahme der Masse
durch Feststellung der Gewichte (DE OS 40 21 305). Ferner ist die
Verwendung von Extrudern mit Dampfzufuhr zur Veredelung von
Kakaokernbruch beschrieben (EP 262300). Die Dünnschichttechnik
zum Austreiben unerwünschter Aromakomponenten wird in EP 204012
und EP 160732 erwähnt. Schließlich wird in EP 178349 ein
Autoklav zur Druckbehandlung von Kakaomasse beschrieben.
Der hier beschriebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
das Veredeln der Schokoladenmasse schnell und mit qualitativ
gutem Resultat durchzuführen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß nach dem
Zerkleinerungsschritt der Schokoladenmasse diese durch Zugabe
von Kakaobutter und eventuell Lecithin in einen pumpfähigen
Zustand gebracht wird, danach bei einem Druck von 50-250 bar
mit einem Gas oder einem Gasgemisch behandelt wird, dessen
Hauptkomponente Kohlendioxid ist, danach auf atmosphärischen
Druck entspannt wird, wobei eine Temperatureinstellung erfolgt,
danach homogenisiert wird, wobei falls erforderlich die
Rezeptur durch Zugabe von Kakaobutter und Lecithin ergänzt
wird, und schließlich nach dem Stand der Technik
weiterverarbeitet wird.
Die Erfindung beruht auf der Überlegung, daß der
außerordentlich hohe Mischaufwand bei der Verfeinerung der
rohen Schokoladenmasse einerseits auf die zähe Konsistenz der
Masse und andererseits die begrenzte Benetzbarkeit der
beteiligten Komponenten zurückzuführen ist. Überdies ist der
notwendige Austrag von Wasser und leichtflüchtigen organischen
Komponenten von der Löslichkeit und Zugänglichkeit dieser
Stoffe in der Mischung abhängig. Das erfindungsgemäße Verfahren
sieht eine simultane Homogenisierung und Reinigung der Masse
unter Bedingungen vor, die sowohl die Mischbarkeit der
Komponenten als auch ihr Viskositätsverhalten wesentlich
verbessern. Solche Bedingungen sind durch das Kontaktieren der
Masse mit einem Gas oder Gasgemisch, das als Hauptkomponente
Kohlendioxid enthält und als weitere Komponente Luft enthalten
kann, unter Bedingungen gegeben, unter denen Kohlendioxid im
nahekritischen oder überkritischen Zustand vorliegt. Unter
diesen Bedingungen ist nämlich eine intensive Mischung aller
Komponenten möglich, weil die Viskosität der Schokoladenmasse
auf einen Bruchteil des Wertes bei Normaldruck reduziert wird,
was den Stoffaustausch und die Benetzung der Komponenten der
Masse in optimaler Weise ermöglicht. Zusätzlich besitzt
Kohlendioxid in dem aufgeführten Zustand die Fähigkeit,
leichtflüchtige organische Komponenten aufzunehmen, bei
erhöhter Temperatur auch Wasser. Hierdurch erfolgt eine
Extraktion der unerwünschten Komponenten.
Im folgenden wird die Erfindung im einzelnen beschrieben:
Fig. 1 zeigt das Verfahrensfließbild der konventionellen
Schokoladeherstellung. Nach dem Mischen der Komponenten erfolgt
zunächst eine mehrstufige Zerkleinerung, aus der die rohe
Schokoladenmasse hervorgeht. Der zweite Schritt beinhaltet in
verschiedenen Variationsmöglichkeiten das Conchieren oder
Veredeln über einen Zeitraum, der bei konventioneller Technik
d. h. bei Verwendung sogenannter Lägsconchen 1 bis 3 Tage
dauert. Der Aggregatzustand der Schokoladenmasse wird hierbei
bewußt im Sinne einer zunehmenden Fluidisierung der Masse
verändert. Gegen Ende des Conchiervorgangs wird die zur
Endrezeptur fehlende Kakaobutter und das Lecithin zugegeben. Es
folgen weitere Bearbeitungsschritte, von denen technologisch
das Vorkristallisieren durch vorübergehende Unterkühlung der
wichtigste ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren ersetzt den in Fig. 1 in der
Mitte abgebildeten Schritt. Fig. 2 zeigt eine mögliche
Ausgestaltung der Erfindung in Form eines Fließschemas. Die aus
der Mischung und Zerkleinerung hervorgehende rohe
Schokoladenmasse, die auf einen Fettgehalt eingestellt ist, der
ein Pumpen ermöglicht und bereits Lecithin enthalten kann, wird
kontinuierlich aus einem Vorlagebehälter 1 mittels einer
geeigneten Pumpe 2 auf einen Druck von 50 bis 250 bar gebracht.
In einer Ausgestaltung des Verfahrens bei eher niedrigem Druck
kann es auch sinnvoll sein, einen Kompressor einzusetzen,
wodurch der Vorlagebehälter 10 und der Kondensator 9 entfallen
können. Im Wärmetauscher 3 wird die Temperatur der Masse in
etwa auf die Bearbeitungstemperatur eingestellt, die zwischen
50 und 130°C liegen kann. Über die Leitung 15 kann optional
(Leitung 15 könnte auch an einer anderen Stelle, z. B. vor dem
Wärmetauscher 3 in die Einspeiseleitung einmünden) zur
Vormischung Gas zudosiert werden. Die Masse gelangt danach in
den Apparat 4, der weiter unten näher beschrieben wird. Druck
und Temperatur des Gases sind durch die Forderung begrenzt, daß
ein eindeutiges Phasenverhalten der Gas- und Flüssigphase
entsteht. Bevorzugt ist ein Verfahren, bei dem die Gasphase
eine niedrigere Dichte als die Schokoladenmasse besitzt.
Dadurch wird im Apparat eine gerichtete Abwärtsströmung der
Schokoladenmasse erzeugt, während das Gas stets aufwärts
strömt. Das eingesetzte Gas besteht überwiegend aus
Kohlendioxid. Es kann aber, wenn erforderlich eine oxidierende
Atmosphäre durch Zumischung beispielsweise von Luft hergestellt
werden, um erwünschte aromabildende Reaktionen vorzunehmen.
Wir folgen zunächst dem Weg des Produkts. Während der
Abwärtsströmung durch den Apparat 4 erfolgt eine intensive
Durchmischung der Einzelkomponenten der Schokoladenmasse,
insbesondere eine Benetzung des Zuckers und ggf. der
Milchbestandteile mit den Fettbestandteilen, wodurch eine der
Aufgaben des Conchierprozesses weitgehend erfüllt wird. Die
Schokoladenmasse verläßt kontinuierlich den Apparat 4 und
strömt zum Wärmetauscher 14. Dieser Wärmetauscher kann
erforderlichenfalls die Masse erhitzen, wodurch es zu einem
Austrag von gelöstem Gas kommt. Es kann bei weitgehender
Überhitzung notwendig sein, in der Produktleitung eine
Vorrichtung zur Phasentrennung vorzusehen, damit ein
ungestörtes Abfließen ermöglicht wird. Bis zum
Entspannungsventil 19 befindet sich die Schokoladenmasse auf
Verfahrensdruck. Am Ventil 19 wird die Masse auf
atmosphärischen Druck entspannt. In einer erweiterten
Ausführung des Verfahrens erfolgt die Entspannung in mehreren
Druckstufen (nicht dargestellt). Sobald die Masse auf
Atmosphärendruck entspannt ist, wird sie in einen vorzugsweise
kontinuierlich betriebenen Mischer 21, dessen Ausführung nach
dem Stand der Technik gestaltet sein kann, eingespeist. Das
Ventil 19 ist bevorzugt so aufgebaut, daß während der
Entspannung hohe Scherkräfte auftreten, die den
Homogenisierprozeß des Produkts abrunden. Die Bauart des
Mischers 21 ist vorzugsweise geschlossen, da bei der
Entspannung der Schokoladenmasse beträchtliche Gasmengen frei
werden können, die über die Leitung 20 abgeführt werden können.
Das freiwerdende Gas kann einen erheblichen Beitrag zum
Wasseraustrag aus der behandelten Masse leisten. Nach dem
Hochdruckprozeß ist lediglich eine vergleichsweise zum Stand
der Technik kurze Mischzeit erforderlich, die für eine
vollständige Entgasung der Masse sowie zur Ergänzung der
Rezeptur ausreicht. Zusätzliche Maßnahmen zur Entgasung können
nach dem Stand der Technik vorgenommen werden.
Das in den Apparat 4 unten eintretende Kohlendioxid verläßt
diesen, nachdem es sich mit Wasser und leicht flüchtigen Stoffen
beladen hat. Druck und Temperatur des Kohlendioxids spielen für
den Erfolg des Prozesses eine wesentliche Rolle. Der Druck soll
hoch genug sein, daß ein Austrag leichtflüchtiger Komponenten
erfolgen kann, andererseits darf kein allzugroßer Austrag von
erwünschten Aromakomponenten oder gar Lipiden erfolgen. Für die
Extraktion ist ein Mindestdruck von etwa 50 bar erforderlich,
ein Druck von 250 bar bewirkt bereits einen nennenswerten
Austrag von Lipiden. Hierbei ist natürlich die spezifische
Menge Kohlendioxid bezogen auf die eingespeiste Menge
Schokoladenmasse zu berücksichtigen. Eine Erhöhung des Wertes
fördert die Extraktion, aber auch im unerwünschten Sinne, eine
Erniedrigung kann zu einem unvollständigen Austrag der
leichtflüchtigen Stoffe und des Wassers führen. Der
Verfahrensbereich liegt bei etwa 0,5-10 kg Kohlendioxid
bezogen auf 1 kg eingespeiste Schokoladenmasse.
Die optimale Prozeßtemperatur kann zwischen 50 und 130°C
ermittelt werden. Unabhängig von den Druckbedingungen fördert
eine hohe Temperatur den Stoffaustausch durch Erniedrigung der
Viskosität; andererseits führen überhöhte Temperaturen zu
Produktschädigungen. Das Extraktionsverhalten ist ebenfalls
temperaturabhängig, wobei eine Überlagerung durch den Druck
gegeben ist.
Das beladene Gas, das den Apparat 4 kopfseits verläßt, wird
zum Drosselventil 5 geführt, wo es auf einen Wert von 30 bis 70
bar entspannt wird. Im Wärmetauscher 6 ist eine Temperierung
möglich. Im Abscheidegefäß 7 erfolgt eine Phasentrennung in
Wasser, leichtflüchtige Aromastoffe und Kohlendioxid in
flüssiger Phase sowie eine unbeladene Kohlendioxid-Gasphase.
Die gewünschte Zusammensetzung sowie der Füllstand im Apparat 7
können durch die Beaufschlagung des Wärmetauschers 6 oder eine
Mantel- oder Innentemperierung in 7 (nicht dargestellt) durch
Kühlung oder Heizung eingestellt werden. Das aus 7 austretende
Kohlendioxid ist gasförmig. Es wird im Kondensator 9
verflüssigt und in einer Pumpenvorlage 10 gesammelt, aus der es
über die Pumpe 12 wieder in den Apparat 4 zurückgeführt wird.
Eine Alternative zur Entfernung der extrahierten Stoffe aus dem
Gaskreislauf besteht darin, diese durch Gaswäsche oder an einem
Adsorptionsmittel aus dem Kreislauf zu entfernen, wodurch der
Entspannungsschritt eingespart wird.
In einer besonderen Ausführung des Verfahrens wird dem
Kohlendioxid Luft zugemischt, um eine Reaktion der Stoffe im
Apparat 4 zu ermöglichen. Die Luft wird z. B. mittels eines
Kompressors 18 auf einen Druck von 30-70 bar verdichtet und in
den Gaskreislauf eingespeist. Um eine sichere Funktion der
Pumpe 12 zu gewährleisten, erfolgt die Einspeisung bevorzugt
auf der Hochdruckseite des Gaskreislauf s mittels eines zweiten
Verdichters 16. Das zugesetzte Gas strömt mit dem Kohlendioxid
um und kann aus dem Kopfraum der Vorlage 10 über das Ventil 11
an die Atmosphäre abgelassen werden oder nach Passieren des
Rückschlagventils 17 mittels des Kompressors 16 nochmals
zirkuliert werden. Die insgesamt zirkulierte Luft- oder
Sauerstoffmenge ist klein gegenüber der Kohlendioxidmenge. Als
Obergrenze kann ein Gewichtsverhältnis von 10% der
Kohlendioxidmenge angenommen werden. Eine Behandlung des mit
geruchsintensiven Stoffen beladenen Abgases erfolgt falls
notwendig nach dem Stande der Technik. In einer besonderen
Ausführungsform des Verfahrens wird eine weitergehende
Extraktion von Aromastoffen aus der Schokoladenmasse
vorgenommen. In diesem Fall ist bei der Abscheidung der
Extraktstoffe aus dem Extraktionsgas die Rückgewinnung dieser
Stoffe erwünscht und dabei zu berücksichtigen.
In Fig. 3 werden Ausführungsformen des Misch- und
Extraktionsapparates 4 beispielhaft dargestellt, ohne eine
Beschränkung vornehmen zu wollen. Die Konstruktion des
Apparates kann sich prinzipiell an den Stand der Technik
anlehnen, wobei zu berücksichtigen ist, daß er dem
Verfahrensdruck standhalten muß. In den Ausführungsformen a)
bis c) erfolgt jeweils der Eintritt der Schokoladenmasse an
Punkt 1, der Gaseintritt an Punkt 2, der Gasaustritt an Punkt 4
und der Austritt des Produktes an Punkt 3. In Ausführung a)
wird eine Kolonnenausführung gezeigt. Diese ist mit einem
Verteilsystem für die Schokoladenmasse am Kolonnenkopf versehen
und beispielsweise mit einer relativ offenen Füllung aus
Füllkörpern oder einer geregelten Packung gefüllt, die den
Abwärtsstrom der Schokoladenmasse zuläßt, ohne daß es zu
Verstopfungen kommt und dabei ein Optimum an Fläche für den
Stoffaustausch bietet. Diese Ausführungsform wird dann
bevorzugt, wenn eine relativ große spezifische
Kohlendioxidmenge umgewälzt wird, so daß die Schokoladenmasse
als disperse Phase den Apparat durchläuft. Der Apparat arbeitet
im Gegenstrom. In Ausführung b) werden dagegen Gas und
Schokoladenmasse im Kreuzstrom oder bei niedriger
Dichtedifferenz im Gleichstrom geführt. In der gezeigten
Ausführung ist es vorteilhaft, die Gasphase als disperse Phase
zu führen, um einen innigen Kontakt mit dem Produkt
herzustellen. Als Einbauten für den Apparat kommen hierbei z. B.
statische Mischer in Frage, durch die die Masse gedrückt wird.
Diese Ausführung ist besonders bei niedrigem spezifischen
Kohlendioxiddurchsatz zu bevorzugen. Ausführung c) schließlich
zeigt eine Gleichstromvariante, bei der eine Zwangsmischung der
Masse mit dem Kohlendioxid durch rotierende Einbauten
vorgenommen wird. Diese Ausführungsform besitzt den Vorteil der
intensivsten Mischwirkung für die beteiligten Stoffe.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt in einer
beträchtlichen Einsparung an Energie und Verfahrenszeit bei
gleichzeitig guter Qualität des Endproduktes. Besonders von
Bedeutung ist die Tatsache, daß der Raumaufwand aufgrund der
vergleichsweise kleinen Apparate stark reduziert werden kann.
Das Verfahren besitzt ferner den Vorzug, daß aufgrund der
geschlossenen Durchführung in Kontakt mit einem
bakteriostatisch wirkenden Gas eine Infektionsgefahr
auszuschließen ist, es ist sogar eine Keimzahlreduzierung im
Prozeß zu erwarten.
Im Ausblick eröffnet das Verfahren auch Zugang zu
andersartigen Schokoladeprodukten, die z. B. ein erhöhtes
spezifisches Volumen besitzen. Wenn der Prozeß nämlich so
gesteuert wird, daß die normalerweise erwünschte Entgasung nur
unvollständig vorgenommen wird, können Produkte mit
Gaseinschlüssen hergestellt werden.
Claims (10)
1. Verfahren zur Veredelung von fein zerkleinerter, pumpfähiger
Schokoladenmasse, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schokoladenmasse unter einem Druck von 50 bis 250 bar mit einem
Gas oder Gasgemisch, dessen Hauptkomponente Kohlendioxid ist,
in intensiven Kontakt gebracht wird und anschließend auf
Atmosphärendruck entspannt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gas während der Hochdruckbehandlung in einem Kreislauf geführt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Hochdruckbehandlung bei 50 bis 130°C vorgenommen wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß während der Hochdruckbehandlung 0,5 bis 10
kg Kohlendioxid mit 1 kg Schokoladenmasse in Kontakt gebracht
werden.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das im Kreis laufende Gas bis zu 10 Prozent
Luft enthält.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß vor der Entspannungsstelle der
Schokoladenmasse eine Vorrichtung zur Temperaturänderung
angebracht ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß nach der Hochdruckbehandlung ein Misch- und
Homogenisiervorgang anschließt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die während der Hochdruckbehandlung
extrahierten Stoffe durch Druck- und/oder Temperaturänderung
oder durch Adsorption oder durch Gaswäsche aus dem Kreislauf
entfernt werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß aus den extrahierten Stoffen wertvolle
Aromakomponenten zurückgewonnen werden.
10. Schokoladenmasse, gekennzeichnet durch die Behandlung nach
einem der Ansprüche 1 bis 9.
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