DE4216645A1 - Verfahren zur Aushärtung organischer gebundener Schleifkörper - Google Patents
Verfahren zur Aushärtung organischer gebundener SchleifkörperInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Aushärtung organisch gebundener Schleifkörper.
Bislang sind zum Aushärten von organisch gebundenen
Schleifkörpern Öfen bekannt, deren Brennkammern mittels
einer Elektro-, Gas- oder Ölheizung aufheizbar sind, wobei
die Wärme mittels eines Ventilators gleichmäßig in der
Brennkammer verteilt wird. Die Aushärtzeiten in solchen
herkömmlichen Öfen betragen ca. 22 Stunden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein schnelleres
und damit rationelleres Aushärten von Schleifkörpern zu
ermöglichen.
Die gestellte Aufgabe wird mit einem Verfahren der ein
gangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Schleifkörper regelmäßig in einem Ofen angeordnet
werden, in dem anschließend ein elektrisches Wechselfeld
hoher Frequenz erzeugt wird.
Die meisten für die Herstellung von Schleifkörpern verwen
deten Ausgangsstoffe sind Dielektrika, d. h. die Erzeugung
eines Wechselfeldes bewirkt eine ständig wechselnde Aus
richtung der Dipole in den Schleifkörpern. Dieser Wechsel
in der Ausrichtung der Dipole führt zur Entstehung von
Wärme, die um so größer ist, je schneller die Ausrichtung
der Dipole wechselt, d. h. je höher die Frequenz des
erzeugten Wechselfeldes im Ofen ist. Im Gegensatz zu den
konventionellen Verfahren wird hier also die Wärme in den
auszuhärtenden Körpern selbst produziert und nicht von
außen durch eine erhöhte Umgebungstemperatur den Körpern
zugeführt. Auf diese Weise läßt sich das Aushärten von
organisch gebundenen Schleifkörpern stark beschleunigen.
Versuche haben gezeigt, daß eine Aushärtzeit von einer
Stunde ausreicht. Dies stellt gegenüber 22 Stunden bei der
herkömmlichen Methode einen enormen Zeit- und damit auch
Kostenvorteil dar. Die regelmäßige Anordnung der Schleif
körper im Ofen soll dafür sorgen, daß sämtliche Schleif
körper gleichmäßig ausgehärtet werden. Zudem kann durch
die Art der Anordnung beispielsweise durch Anordnen der
Schleifkörper in mehreren Ebenen jeweils in zwei sich
kreuzenden Reihen, die schräg zur Richtung des Wechsel
feldes ausgerichtet sind, eine zu starke Funkenbildung
im Ofen unterdrückt werden. Die Funkenbildung ist uner
wünscht, da durch sie ein Verlust an organischem Binder in
den Schleifkörpern entsteht. Bei Anordnung in sich kreu
zenden Reihen, die jeweils schräg zur Feldrichtung verlau
fen, entstehen diffuse Wellen, bei denen die Gefahr einer
Funkenbildung nur gering ist. Weiter kann sich ein Verlust
von organischem Binder in den Schleifkörpern dadurch ver
ringern lassen, daß im Ofen eine Inertgasatmosphäre er
zeugt wird.
Zur Vermeidung zu hoher thermischer Spannungen, die Riß
bildungen in den Schleifkörpern zur Folge haben können und
die von der Dielektrizitätszahl und der Verdichtung der
verwendeten Materialien für die Schleifkörper abhängen,
kann die Energie des Wechselfeldes vorteilhafterweise
während des Aushärtungsprozesses in Abhängigkeit von der
Zusammensetzung der Schleifkörper langsam gesteigert wer
den. Für die Frequenz des erzeugten Wechselfeldes hat sich
ein Wert von 2,45 MHz als besonders vorteilhaft erwiesen.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird von einer Vorrichtung
mit einem Ofen durchgeführt, der erfindungsgemäß eine
Hochfrequenzkammer aufweist, an deren Seitenwänden Magne
trone angeordnet sind. Die Magnetrone können dabei durch
dafür vorgesehene Einrichtungen in den Seitenwänden der
Hochfrequenzkammer kühlbar sein. Dadurch läßt sich eine
Überhitzung des Systems vermeiden. Die Einrichtungen zur
Kühlung können hierzu aus einem Kanalsystem in den Seiten
wänden der Hochfrequenzkammer bestehen, durch die Luft mit
Hilfe von Ventilatoren umwälzbar ist. Die Magnetronen an
den Seitenwänden der Kammer sind vorteilhafterweise je
weils in gegeneinander versetzten Reihen angeordnet, wobei
die Anordnung der Magnetrone an den beiden gegenüber
liegenden Seitenwänden jeweils spiegelbildlich ist. Auf
diese Weise läßt sich ein sehr gleichmäßiges Wechselfeld
in der Hochfrequenzkammer herstellen. Ein weiterer Vorteil
ergibt sich bei Verwendung einer Steuereinheit mit einem
Mikroprozessor in der Vorrichtung, die die Leistung der
Magnetrone steuert. Auf diese Weise sind für verschiedene
Schleifkörper unterschiedliche Härtungsprogramme auswähl
bar, die für einen definierten Ablauf des Trocknungs
prozesses sorgen. Weiter kann in die Hochfrequenzkammer
ein Rohr für die Zuführung von Gasen münden, insbesondere
zur Zuführung von Inertgasen wie Stickstoff. Die während
des Härtungsprozesses im Ofen entstehenden Rauchgase
können von einem im Ofen vorgesehenen Abluftkamin und
einem Ventilator abgesaugt werden.
Nachfolgend werden anhand der Zeichnungen bevorzugte Aus
gestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens und der
zugehörigen Vorrichtung näher erläutert.
Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild für ein erfindungs
gemäßes Verfahren;
Fig. 2 einen vertikalen Querschnitt durch eine
Vorrichtung;
Fig. 3 einen horizontalen Querschnitt entlang der
Linie III-III in Fig. 2 durch eine Vor
richtung.
Das Blockschaltbild in Fig. 1 zeigt die einzelnen Ver
fahrensschritte symbolisiert durch Kästchen 10-13, wobei
Verfahrensschritt 10 die regelmäßige Anordnung von zu
härtenden Schleifkörpern in einem Ofen, der Verfahrens
schritt 11 die Schaffung einer Inertgasatmosphäre im
Inneren des Ofens und der Verfahrensschritt 12 das
Erzeugen eines hochfrequenten elektrischen Wechselfeldes
im Ofen betrifft. Das Erzeugen des Wechselfeldes kann
dabei mit sich langsam steigernder Leistung erfolgen, um
thermische Spannungen in den zu härtenden Schleifkörpern
zu vermeiden. Der Verfahrensschritt 11, das Schaffen einer
speziellen Gasatmosphäre im Ofen, kann eingesetzt werden,
um den Verlust von organischem Binder in den Schleif
körpern während des Aushärtens möglichst gering zu halten.
Der Verfahrensschritt 13 kennzeichnet das Entnehmen der
fertig gehärteten Schleifkörper aus dem Ofen.
Im in Fig. 2 dargestellten vertikalen Schnitt durch einen
Ofen 20 ist eine Hochfrequenzkammer 21 dargestellt, in der
Schleifscheiben 22 in nicht näher dargestellter Weise in
einem Gestell 23 aufgehängt sind. Die Schleifscheiben 22
werden dabei auf einem Träger 24 in den Ofen 20 befördert.
In den Seitenwänden 25 und 26 des Ofens 20 sind Magnetrone
27 so angeordnet, daß sich jeweils die Magnetrone in der
Seitenwandung 25 und in der Seitenwandung 26 gegenüber
stehen, um ein gleichmäßiges elektrisches Wechselfeld in
der Hochfrequenzkammer 21 zu erzeugen. Die dabei in den
Schleifscheiben 22 erzeugte Wärme heizt auch den Innenraum
der Hochfrequenzkammer 21 auf. Um eine Überhitzung im Ofen
zu vermeiden, wird in einem Kanalsystem 28 in den Seiten
wandungen 25 und 26 des Ofens 20 Luft mit Hilfe von Ven
tilatoren 29 umgewälzt. Anstelle der Umwälzung von Luft
könnten auch andere Kühlgase verwendet werden. Die im
Innern der Kammer 21 entstehenden Rauchgase werden von
einem Abluftventilator 30 in einen aus Fig. 3 ersicht
lichen Abluftkamin 31 zur Nachverbrennung abgesaugt.
Fig. 3 stellt einen Querschnitt durch den Ofen 20 ohne
Sicherheitstüre oberhalb einer Ebene von Schleifscheiben
22 dar. Hieraus ist die Anordnung der Schleifscheiben 22
entlang der Diagonalen der Hochfrequenzkammer zu sehen.
Die Reihen von Schleifscheiben 22 verlaufen damit schräg
zur Richtung des elektrischen Feldes, das parallel zur
Rückwand des Ofens 20 verläuft. Auf diese Weise sind
diffuse Wellen in der Hochfrequenzkammer 21 erzeugbar,
wodurch die Entstehung von Funken vermieden wird. Weitere
Schleifscheiben 22 können in den Zwischenräumen 32-35
zwischen den Diagonalreihen 36 und 37 mit Abstand zu die
sen angeordnet werden, ohne die Eigenschaft der Bildung
diffuser Wellen zu stören. Aus Fig. 3 ist auch ein Zuführ
rohr 41 für Gase ersichtlich, das durch die Seitenwandung
26 ins Innere der Kammer 21 führt und der Zuführung von
Inertgasen dient. Die Leistung der Magnetrone 27 ist mit
Hilfe einer Steuereinheit 40 mit einem Mikroprozessor
regulierbar, die an den Ofen angeschlossen ist.
Claims (13)
1. Verfahren zur Aushärtung organisch gebundener Schleif
körper, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleifkörper
(22) regelmäßig in einem Ofen (20) angeordnet werden,
in dem anschließend ein elektrisches Wechselfeld hoher
Frequenz erzeugt wird (12).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schleifkörper (22) in mehreren Ebenen jeweils in
zwei sich kreuzenden Reihen (36, 37), die schräg zur
Richtung des Wechselfeldes ausgerichtet sind, ange
ordnet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
in den Zwischenräumen (32-35) zwischen den beiden
Reihen (36, 37) mit Abstand zu diesen jeweils weitere
Schleifkörper (22) angeordnet werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß im Inneren des Ofens (20) eine
Inertgasatmosphäre erzeugt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Energie des Wechselfeldes
während des Aushärtungsprozesses in Abhängigkeit von
der Zusammensetzung der Schleifkörper (22) langsam
gesteigert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das elektrische Wechselfeld eine
Frequenz von 2,45 MHz aufweist.
7. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 6 mit einem Ofen, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Ofen (20) eine Hochfrequenzkammer
(21) aufweist, an deren Seitenwänden (25, 26) Magne
trone (27) angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Magnetrone (27) durch dafür vorgesehene Ein
richtungen in den Seitenwänden (25, 26) der Hoch
frequenzkammer (21) kühlbar sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtungen zur Kühlung aus einem Kanal
system (28) in den Seitenwänden (25, 26) der Hoch
frequenzkammer bestehen, durch die Luft mit Hilfe von
Ventilatoren (29) umwälzbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Magnetrone (27) an den Seiten
wänden (25, 26) der Kammer jeweils in gegeneinander
versetzten Reihen angeordnet sind, wobei die Anordnung
der Magnetrone (27) an den beiden gegenüberliegenden
Seitenwänden (25, 26) jeweils spiegelbildlich ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß sie eine Steuereinheit (40) mit
einem Mikroprozessor aufweist, die die Leistung der
Magnetrone (27) steuert.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß in die Hochfrequenzkammer (21) ein
Rohr (41) für das Zuführen von Gasen mündet.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ofen (20) einen Abluftkamin
(31) und einen Ventilator (30) zum Absaugen von im
Ofen (20) entstehenden Rauchgasen aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924216645 DE4216645A1 (de) | 1992-05-20 | 1992-05-20 | Verfahren zur Aushärtung organischer gebundener Schleifkörper |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924216645 DE4216645A1 (de) | 1992-05-20 | 1992-05-20 | Verfahren zur Aushärtung organischer gebundener Schleifkörper |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4216645A1 true DE4216645A1 (de) | 1993-11-25 |
Family
ID=6459311
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924216645 Withdrawn DE4216645A1 (de) | 1992-05-20 | 1992-05-20 | Verfahren zur Aushärtung organischer gebundener Schleifkörper |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4216645A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2014057497A1 (en) * | 2012-07-19 | 2014-04-17 | Pradeep Metals Limited | Rapid curing of resin bonded grinding wheels |
EP3397491A4 (de) * | 2016-01-02 | 2019-12-04 | Sd3D Inc. | Beheizter und adaptiver aufbau für 3d-drucker |
-
1992
- 1992-05-20 DE DE19924216645 patent/DE4216645A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2014057497A1 (en) * | 2012-07-19 | 2014-04-17 | Pradeep Metals Limited | Rapid curing of resin bonded grinding wheels |
US9873185B2 (en) | 2012-07-19 | 2018-01-23 | Pradeep Metals Limited | Rapid curing of resin bonded grinding wheels |
EP3397491A4 (de) * | 2016-01-02 | 2019-12-04 | Sd3D Inc. | Beheizter und adaptiver aufbau für 3d-drucker |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: WALTER RIESS, SCHLEIFMITTELFABRIK INHABER MARTIN R |
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8141 | Disposal/no request for examination |