DE4213263A1 - Verfahren und vorrichtung zum herstellen von geschaeumten, geformten thermoplastischen gegenstaenden sowie auf diese weise hergestellte gegenstaende - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum herstellen von geschaeumten, geformten thermoplastischen gegenstaenden sowie auf diese weise hergestellte gegenstaendeInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich ganz allgemein auf geschäumte, geformte
unvernetzte thermoplastische Gegenstände. Insbesondere werden ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Herstellen von geschäumtem, geformten, thermoplasti
schen Schuhmittelsohlen oder Schuhzwischensohlen offenbart.
Für die Herstellung von geschäumten Gegenständen aus thermoplastischem Harz
sind drei Verfahren allgemein bekannt: (1) das Schaumteilchenformverfahren
(englisch: "bead molding method"), (2) die Spritzgußtechnik und (3) das
Extrusionsverfahren. Beim Schaumteilchenformverfahren werden vorgeschäumte
Teilchen in eine Formhöhlung gegeben und zur Unterstützung der weiteren Ex
pansion und der Schmelzverbindung der Teilchen erhitzt. Das Schaum
teilchenformverfahren ist nachteilig, da es zwei oder mehr Verarbeitungsschritte
erfordert und Spuren oder Narben der Schaumteilchen oder -körnchen im
gebildeten geformten Gegenstand verbleiben.
Bei der Spritzgußtechnik wird eine geschmolzene Masse eines schäumbaren
Hartes in eine Formhöhlung eingespritzt, und das eingespritzte Harz wird in der
Form zur Expansion gebracht. Dieses Verfahren erfordert jedoch einen hohen
Einspritzdruck und deshalb eine großdimensionierte und stabile Spritzguß
vorrichtung, die diesen Druck aushalten kann. Darüber hinaus kann das
Spritzgießen nur für ein Expansionsverhältnis (d. h. Dichteverminderung von Harz
zu Schaum) von höchstens etwa 2 verwendet werden.
Beim Extrusionsverfahren wird ein geschmolzenes, expandierbares Harz durch
eine Düse oder ein Mundstück extrudiert. Dieses Verfahren kann jedoch nur zur
Herstellung von geschäumten Artikeln mit einfacher Gestalt verwendet werden,
beispielsweise für folien- oder strangförmige Produkte.
Eine Anwendung, bei der die oben angeführten Probleme bezüglich des Schäu
mens/Formens im bekannten Stand der Technik besonders deutlich werden, findet
sich bei der Herstellung von Sportschuh-Zwischensohlen (d. h. dem Material zwi
schen der oberen und der äußeren, mit dem Boden in Kontakt kommenden
Schuhsohle). Schuhzwischensohlen sind als wichtigster Teil der Sport-Fußbe
kleidung charakterisiert worden. Die ziemlich starken Kräfte, die von Rennläufern
beim Laufen insbesondere in der Ballen-, Vorderfuß- und Fersenregion des Fußes
erzeugt werden, müssen größtenteils von der Schuhzwischensohle absorbiert
werden. Darüber hinaus ist die Zwischensohle vorzugsweise auch in der Lage,
einen signifikanten Anteil der Energie des Läufers/der Läuferin durch seinen/ihren
Körper zu reflektieren, wenn der Schuh mit dem Boden in Kontakt kommt, wodurch
ein vorteilhaftes Empfinden von Sprungkraft erzeugt wird. Sportschuh-Zwischen
sohlen müssen auch in der Lage sein, die große Zahl von Kompressions- und
Entspannungszyklen auszuhatten, die beispielsweise von Langläufern ausgeübt
werden, ohne die Traglast- und Stoßdampfkapazität der Schuhzwischensohle zu
gefährden.
Insbesondere muß Material, das für eine Sportschuh-Zwischensohle verwendet
wird, die erforderlichen Werte bezüglich Härte, Elastizität und Druckfestigkeit
aufweisen. Die Härte wird im allgemeinen mit Hilfe eines Härtetesters, beispiels
weise eines ASKER C-Härtetesters (oder Durometers) gemessen. Der Härtetester
berechnet die Härte eines Test-Probestückes aus der gemessenen Eindringtiefe
eines Kerbwerkzeuges vorgegebener Geometrie in das Probestück (bis ein
Gleichgewichtszustand zwischen der Widerstandskraft des Probestücks und der
auf das Kerbwerkzeug aufgebrachten Kraft erreicht ist). Um für den Einsatz als
Sportschuh-Zwischensohle geeignet zu sein, muß thermoplastisches geschäumtes
Material eine Härte von etwa 30 bis 70 ASKER C aufweisen und besitzt vorzugs
weise eine Härte von etwa 40 bis 55 ASKER C.
Die Elastizität eines Materials kann durch Messen des vom Material reflektierten
Energieanteils quantifiziert werden. Im allgemeinen wird der Anteil an wieder um
gewandelter oder reflektierter Energie erhalten, indem man ein Objekt auf das
Material fallen läßt und mißt, wie hoch das Objekt zurückspringt (z. B. würde eine
perfekte Feder einen reflektierten Energieanteil von 1,00 aufweisen). Die Meßme
thodologie des reflektierten Energieanteils eines Materials wird im einzelnen im
US-Patent Nr. 49 84 376 in Sp. 10, Z. 37 bis 64 diskutiert, worauf hier ausdrücklich
Bezug genommen wird. Um für die Verwendung als Sportschuh-Zwischensohle
geeignet zu sein, sollte ein Material einen Anteil an reflektierter Energie von min
destens 0,20 aufweisen (unter Verwendung der Meßmethode des Anteils an re
flektierter bzw. wieder umgewandelter Energie, die in der ASTM-Bekanntmachung
(USA) Nr. D-2632-79 offenbart ist). Zum Vergleich sei angeführt, daß bei diesem
Testverfahren geschäumtes hitzehärtbares Polyurethan einen Anteil an reflektier
ter Energie von etwa 0,25 bis 0,30 und geschäumtes HYTREL® (ein von E.l. du
Pont de Nemours und Co. Wilmington, Del. hergestelltes Polyester-Elastomer)
einen Anteil an reflektierter bzw. wieder umgewandelter Energie von etwa 0,50
oder mehr aufweisen.
Die Druckfestigkeit wird gemessen, indem eine flache Materialprobe (z. B. ein
Würfel mit einer oberen Oberfläche von 10 cm·10 cm (oder 1 inch·1 inch)) nach
und nach komprimiert wird und der Druck gemessen wird, der benötigt wird, um
die Probe um einen gegebenen Anteil ihrer ursprünglichen Höhe Zusammenzu
drücken (z. B. 10%, 25% und 50%). Die Druckfestigkeit wird in Kilopascal (kPa)
oder amer. Pfund pro Quadratinch (psi) gemessen. Bevorzugte Materialien für
Sportschuh-Zwischensohlen sollten eine Druckfestigkeit von etwa 48 bis 138 kPa
(7 bis 20 psi) bei 10%iger Kompression, von etwa 117 bis 207 kPa (17 bis 30 psi)
bei 25%iger Kompression und von etwa 248 bis 379 kPa (36 bis 55 psi) bei
50%iger Kompression aufweisen.
Ein weiteres wichtiges Kriterium, das jedes für Sportschuh-Zwischensohlen vorge
schlagene Material erfüllen muß, ist das spezifische Gewicht des Materials. Das
spezifische Gewicht steht in Beziehung zu den voranstehend diskutierten Eigen
schaften und resultiert in gewissem Sinne daraus. Um für die Verwendung als
Sportschuh-Zwischensohle geeignet zu sein, muß ein Material ein spezifisches
Gewicht von etwa 0,5 g/cm3 oder weniger aufweisen. Bevorzugte Zwischensoh
lenmaterialien weisen ein spezifisches Gewicht von etwa 0,3 g/cm3 oder weniger
auf. Diese Beschränkung wiederum begrenzt die Verfahren, die für die Formung
der Zwischensohle einsetzbar sind. Beispielsweise kann die Spritzgußtechnik typi
scherweise nur mit Materialien durchgeführt werden, die höhere spezifische Ge
wichte aufweisen als diejenigen, die sich für die Verwendung für Sportschuhzwi
schensohlen eignen (z. B. etwa 0,8 g/cm3). Wenn Materialien mit geringerer Dichte
spritzgegossen werden, schäumt das Material häufig nicht gleichförmig auf, was
zu aufgebrochenen oder zerstörten Zellen innerhalb des geschäumten Produktes
führt.
Um diesen Anforderungen zu begegnen, hat die Sportschuhindustrie eine Vielzahl
verschiedener Lösungen entwickelt. Beispielsweise werden derzeit viele Schuh
zwischensohlen aus vernetztem EVA (Ethylen-Vinylacetat) hergestellt. Vernetztes
EVA weist eine große Dauerhaftigkeit auf, aber da es sich dabei um ein vernetztes
Material handelt, wird während der Verarbeitung von EVA eine große Menge von
nicht wieder verwertbarem Abfallmaterial erzeugt. Darüber hinaus erfordert die
Herstellung von Zwischensohlen aus vernetztem EVA üblicherweise eine ganze
Reihe von Arbeitsgängen (siehe z. B. US-Patent Nr. 49 00 490, auf welches hiermit
Bezug genommen wird). Beispielsweise muß nach der Herstellung einer Platte aus
EVA diese Platte gespalten werden (d. h., sie muß entlang ihrer Höhe in zwei oder
mehrere einzelne, dünnere Platten geschnitten werden). Danach wird die Platte in
Stücke mit der ungefähren Konfiguration der gewünschten Zwischensohle ge
schnitten. Die EVA-Stücke werden dann in Formen gegeben und preß- bzw.
druckgeformt. Die Stücke werden mit Absicht im Vergleich zur Form ein wenig zu
groß geschnitten, um zu fördern, daß sich das Material an jede beliebige innerhalb
des Formwerkzeugs vorhandene Konfiguration anpaßt.
Die Stufe des Preß- bzw. Druckformens erneuert auch wieder die Haut über den
offenen Zellen des Materials, die durch das Spalten der EVA-Platte an die Ober
fläche gekommen waren. Diese Verfahrensmethodologie weist zum ersten eine
Vielzahl von Stufen auf und ist zum zweiten zeitaufwendig (z. B. 5 bis 10 min pro
Preßzyklus, d. h. Aufheizen, um das gespaltene EVA zu verschließen, und Abküh
lenlassen des rekomprimierten EVA).
Andere Verfahren, die derzeit zur Verfügung stehen, weisen ebenfalls eine Reihe
von Problemen auf. Beispielsweise ist bei der Herstellung von Schuhzwischen
sohlen aus thermoplastischem Material (z. B. aus Polyesterelastomeren) ein viel
stufiger Arbeitsgang immer noch die Regel. Zum Beispiel wird ein großdimensio
niertes Stück eines thermoplastischen Materials extrudiert. Dann wird das Material
gespalten und in Stücke von ungefähr der gewünschten Größe ausgestanzt, wo
rauf die Materialstücke einer zweiten Preßformung unterworfen werden, um Muster
oder dergleichen in das Material einzuprägen und um eine die Zellen verschlie
ßende Haut über den angeschnittenen Bereichen des Schaums auszubilden.
Wenn unvernetzte thermoplastische Materialien verwendet werden, können die
großen Mengen an Abfallmaterial, die bei dieser Art von Verfahren erzeugt wer
den, wenigstens wieder verwertet werden (bei vernetztem Material kann das über
schüssige Material nicht wiederverarbeitet werden und muß verworfen werden),
aber auch bei unvernetzten Materialien erzwingen diese vielfachen Arbeitsstufen
immer noch, daß für die Herstellung eines jeden geschäumten Gegenstands ein
großes Arbeitsvolumen aufgewendet werden muß. Weil das thermoplastische
Material normalerweise bereits vollständig aufgeschäumt ist, wenn es der zweiten,
die Haut bildenden Preßformung unterworfen wird, ist es darüber hinaus schwierig,
Gegenstände mit kompliziert geformten Bereichen und/oder Formen aus erha
benem Material (z. B. Firmenlogos an den Seiten der Sportschuh-Zwischensohlen)
herzustellen. Bei gängigen Schäumverfahren besteht außerdem noch die Schwie
rigkeit, geschäumtes Material mit im wesentlichen gleichförmiger Dichte und Zell
struktur durch den gesamten Gegenstand herzustellen (z. B. kann das ex
pandierende Material im Expansionsverfahren des US-Patentes Nr. 48 06 293, auf
das hiermit Bezug genommen wird, sich über sich selber falten, wobei Furchen
oder Falten im fertigen Gegenstand erzeugt werden).
Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung vermei
den andererseits diese Nachteile, die der Stand der Technik enthält, auf günstige
Weise. Die Erfindung sieht ein einstufiges Verfahren zum Herstellen geschäumter
Gegenstände mit niedriger Dichte aus unvernetztem (und damit wiederverwert
barem) thermoplastischem Material vor, wobei eine gleichförmige Dichte erzielt
und aufrechterhalten wird, die Schaumzellen unbeschädigt bleiben und auch kom
pliziert geformte Zeichen im Matrizenabschnitt des Formwerkzeugs auf der inneren
Schuhsohle reproduziert werden können.
Im allgemeinen kann jedes beliebige thermoplastische Harz, das zu einer niedri
gen Dichte aufgeschäumt werden kann (z. B. auf 0,5 g/cm3 oder weniger), als
Rohmaterial im erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden. Die Schäum
barkeit geeigneter Harze kann alternativ auch durch die Feststellung definiert bzw.
quantifiziert werden, daß das Harz in der Lage sein sollte, eine Dichteverringerung
von mindestens 0,5 einzugehen (d. h. im Vergleich von ungeschäumten zu ge
schäumten Formen des Harzes). Beispiele für geeignete thermoplastische Harze
sind Olefine wie z. B. Polyethylene, Polypropylene und Copolymere von diesen,
Styrolharze wie z. B. Polystyrole, Polycarbonatharze sowie thermoplastische Po
lyurethane und Copolyetherester-Elastomere. Das erfindungsgemäße Verfahren
kann mit einer Vielzahl von Materialien angewendet werden, wobei die Auswahl
eines bestimmten thermoplastischen Harzes für eine bestimmte Anwendung vom
jeweiligen zu produzierenden Gegenstand bzw. dessen gewünschten Eigen
schaften abhängen wird.
Das oben beispielhaft beschriebene thermoplastische Harz wird bei einer Tempe
ratur, die oberhalb der Schmelztemperatur des Harzes liegt, unter Druck mit einem
Bläh- oder Treibmittel vermischt, wodurch eine geschmolzene, expandierbare
thermoplastische Harzzusammensetzung erhalten wird. Bläh- oder Treibmittel ent
weder vom Zersetzungstyp oder vom Lösemittel-Typ können für die Zwecke der
vorliegenden Erfindung verwendet werden. Beispiele für Treibmittel vom Lösemit
tel-Typ umfassen Cycloparaffine, wie z. B. Cyclobutan und Cyclopentan, aliphati
sche Kohlenwasserstoffe, wie z. B. Propan, Butane, Pentane, Hexane und Hep
tane, sowie halogenierte Kohlenwasserstoffe, wie z. B. Trichlorfluormethan,
Dichlordifluormethan, Methylchlorid, Methylenchlorid, Dichlortetrafluorethan, Te
trafluorethan, Tetrafluorchlorethan, Trifluorchlorethan, Pentafluorethan, Trifluo
rethan, Difluorchlorethan, Ethylchlorid, Trifluorpropan, Difluorpropan und
Octafluorpropan. Beispiele für Treibmittel vom Zersetzungstyp umfassen Gips, hy
dratisierte Tonerde (Aluminiumoxid), Azodicarbonamid, Mischungen von Natrium
hydrogencarbonat und Citronensäure sowie Natriumborhydrid. Im allgemeinen
kann eine Vielzahl von Treibmitteln erfindungsgemäß verwendet werden, wobei
das bestgeeignete Treibmittel für die jeweilige erfindungsgemäße Anwendung von
der Art des eingesetzten Harzes und dem Typus des zu formenden Gegenstandes
abhängen wird (sowie von den gewünschten Leistungseigenschaften der Gegen
stände, z. B. Härte, Elastizität, Kompreßilität und spezifischem Gewicht).
Die geschmolzene, expandierbare Harzzusammensetzung kann weiterhin Nucleie
rungsmittel enthalten, z. B., um die Zellgröße innerhalb des Schaums einzuregeln.
Geeignete Nucleierungsmittel sind aus dem Stand der Technik bekannt. Bei
spielsweise können für die jeweiligen Anwendungen Talcum, Calciumcarbonat,
Calciumsulfat, Diatomeenerde (Kieselgur), Magnesiumcarbonat, Magnesiumhy
droxid, Magnesiumsulfat, Ton oder Tonerde und Bariumsulfat geeignet sein. Die
Nucleierungsmittel werden im allgemeinen in Mengen von etwa 0,5 bis 5 Gew.-%,
vorzugsweise von etwa 0,5 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Harzes,
eingesetzt.
Die geschmolzene, expandierbare Harzzusammensetzung kann weiterhin gängige
Zusätze in den üblichen Mengen enthalten, beispielsweise Pigmente, Farbstoffe,
Füllstoffe, Flammschutzmittel, antistatische Mittel, Stabilisatoren, Gleitmittel, Pla
stifizierungsmittel (Weichmacher) und Nucleierungsmittel.
Als nächstes soll die vorliegende Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen
genauer erläutert werden.
Fig. 1 ist eine schematische Darstellung einer Extruder-/Sammelbehälter-Vor
richtung, die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ge
eignet ist.
Fig. 2 ist eine seitlich vertikale Ansicht einer alternativen Extruder-/Sammel
behälter-Anordnung mit einem senkrechten Anguß oder Auslaß.
Fig. 3 ist eine erhöhte perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Form
werkzeug-Vorrichtung, worin die Patrizen- und Matrizen-Teile ge
schlossen gezeigt sind.
Fig. 4 ist eine erhöhte perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Form
werkzeug-Vorrichtung, worin die Patrizen- und Matrizen-Teile offen
gezeigt sind.
Fig. 5 ist eine erhöhte perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Form
werkzeug-Vorrichtung, teilweise im Schnitt, um die im Matrizen-Abschnitt
angeordneten (Entlüftungs-Öffnungen zu zeigen, wobei dargestellt ist,
wie geschmolzenes, expandierbares thermoplastisches Material heraus
gedrückt wird (z. B. aus einem Extruder und/oder Sammelbehälter) und
zwischen den Patrizen- und Matrizen-Teilen der Form herunterzu
hängen beginnt.
Fig. 6 ist eine erhöhte perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Form
werkzeug-Vorrichtung, die die Teile des Formwerkzeugs offen zeigt und
in der eine Matrize mit darin angeordneten (Entlüftungs-)Öffnungen
dargestellt ist.
Fig. 7 ist eine schematische Darstellung einer alternativen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, worin eine Vielzahl von Formwerkzeugen
auf einem kreisförmigen Karussell angeordnet ist.
Fig. 8 ist eine erhöhte perspektivische Darstellung einer geformten, geschäum
ten Zwischensohle, hergestellt mit Hilfe einer erfindungsgemäßen Vor
richtung.
Fig. 9 ist eine seitliche Schnittansicht einer geformten, geschäumten Zwischen
sohle, hergestellt mit Hilfe einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, worin
die Gußnaht (der Grat) von Hand entfernt werden kann.
Fig. 10 ist eine seitliche Schnittansicht einer geformten, geschäumten Zwi
schensohle, hergestellt mit Hilfe einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
worin die Gußnaht auf den untersten Teil der Zwischensohle begrenzt
ist.
Das allgemeine Verfahren zur Herstellung geeigneter schäumbarer thermoplasti
scher Harze ist schematisch in Fig. 1 dargestellt. Die Rohmaterialien, beispiels
weise Pellets oder Kügelchen aus thermoplastischem Harz und fakultativ ein Ex
pansions-Hilfsstoff, zugegeben durch einen Trichter 2, werden in einer im allge
meinen mit 1 bezeichneten Mischzone mit einem durch eine Leitung 2a zugeführ
ten Treibmittel vermischt. Das Vermischen wird bei einer Temperatur, die oberhalb
des Schmelzpunktes des thermoplastischen Harzes liegt, und unter Druck durch
geführt, um eine schäumbare Schmelze zu erhalten. Gängigerweise verwendete
Temperaturen und Drücke für das Mischen und Schmelzen von thermoplastischen
Harzen (die von den verwendeten Harzen, Treibmitteln, Zusätzen etc. abhängig
sind) werden in der vorliegenden Erfindung verwendet. Das Vermischen wird im
allgemeinen mit Hilfe eines mit einer Schnecke 4 versehenen Extruders 3 bewirkt.
Jedes beliebige Extrusionssystem, das in der Lage ist, Schaum herzustellen, kann
in geeigneter Weise eingesetzt werden.
Die auf diese Weise in der Mischzone 1 hergestellte schäumbare Schmelze der
expandierbaren Harzzusammensetzung wird durch einen Kanal 6 in einen Sam
melbehälter oder Akkumulator 5 eingeführt und darin akkumuliert. Bei einigen
Schaumzusammensetzungen kann es vorteilhaft sein, die schäumbare Schmelze
in eine Kühlzone zu führen, bevor sie in den Sammelbehälter 5 eingebracht wird.
Bei einigen Zusammensetzungen ist das Kühlen vor dem Akkumulieren hilfreich
zum Erzielen der optimalen Schäumungstemperatur. Auch kann ein Set von
Tandemextrudern (einer für das Mischen und ein zweiter für das Abkühlenlassen
vor dem Sammelbehälter) verwendet werden. Alternativ kann zusätzlich zu den
Misch- und Schmelzzonen ein Teil des Extruders 3 so konfiguriert sein, daß die
Mischung gekühlt wird.
Während der Akkumulierung des geschmolzenen Harzes wird das Innere des
Sammelbehälters auf einer Temperatur und einem Druck gehalten, unter wel
cher/welchem im wesentlichen keine Expansion des geschmolzenen Harzes be
wirkt wird. Im allgemeinen wird die schäumbare Schmelze bei einer Temperatur
gehalten, die im wesentlichen identisch ist mit derjenigen der Schmelze, wenn sie
den Extruder verläßt und die niedriger ist als diejenige in der Mischzone 1.
Beispielsweise wird der Sammelbehälter dann, wenn ein niederdichtes ("low
density") Polyethylen verwendet wird, vorzugsweise auf einer Temperatur etwa 88
bis 116°C (190 bis 240°F) und bei einem Druck von 1.034 bis 6.895 kPa (150 bis
1.000 psi) gehalten. Die jeweiligen Temperatur- und Druckbedingungen können
jedoch in einem großen Bereich schwanken, in Abhängigkeit von dem Typus des
zu schäumenden Materials und dem Typus des herzustellenden Gegenstandes.
Heiz- und/oder Kühleinheiten können in den Misch- und/oder Sammelbehälter-Teilen
der Vorrichtung eingesetzt werden, um sicherzustellen, daß geeignete
Temperaturbedingungen vor dem Schäumen eingehalten werden.
Wenn eine vorgegebene Menge der schäumbaren Schmelze im Sammelbehälter 5
akkumuliert worden ist, wird sie durch eine Öffnung oder Düse 7 schnell aus dem
Sammelbehälter in eine Umgebung entlassen, deren Druck niedriger ist als der im
Sammelbehälter 5 (im allgemeinen Umgebungsdruck), so daß die extrudierte
schäumbare Schmelze 10 zu expandieren beginnt. Um den Austritt der schäumba
ren Schmelze zu beschleunigen, ist die Verwendung einer Vorrichtung zum Aus
lassen des geschmolzenen Harzes unter einer Kraft bevorzugt. So besitzt in der in
Fig. 1 dargestellten Ausführungsform der Sammelbehälter 5 eine zylindrische
Form und ist mit einer Blende oder einem Anguß (nicht dargestellt) für das Öffnen
und Schließen der Öffnung der Düse 7 sowie mit einem Stempel 8 versehen, der
darin hin- und hergleitbar angeordnet ist. Der Stempel 8 ist mit einer Kolbenstange
9 einer hydraulischen Vorrichtung (nicht gezeigt) gesichert. Ein schneller Austritt
der akkumulierten schäumbaren Schmelze ist bevorzugt, um sicherzustellen, daß
alle Teile des extrudierten Materials in gleicher Weise geschäumt und abgekühlt
werden (z. B., um sicherzustellen, daß in einer Sportschuh-Zwischensohle sowohl
die Fersen- als auch die Zehenteile des ausgetretenen Materials in gleicher Weise
geschäumt und gekühlt werden), und um die vorzeitige Bildung einer Haut auf dem
ausgetretenen Material auszuschließen. Vorzugsweise ist der Sammelbehälter 5 in
der Lage, Material mit einer Geschwindigkeit von etwa 500 kg/h oder mehr dis
kontinuierlich auszugeben.
Der Stempel 8 wird vorzugsweise auf folgende Weise betrieben: Das in der Misch
zone 1 gebildete geschmolzene Harz wird kontinuierlich unter Druck durch den
Kanal 6 in den Sammelbehälter 5 eingeführt, während die Öffnung der Düse 7
durch die Blende oder den Anguß geschlossen gehalten wird. Der Druck wird auf
den Stempel 8 übertragen, so daß der Stempel 8 nach und nach verschoben wird,
während sich das geschmolzene Harz innerhalb des Sammelbehälters 5 akkumu
liert. Wenn die im Sammelbehälter 5 akkumulierte schäumbare Schmelze ein
vorgegebenes Volumen erreicht hat, wird die hydraulische Vorrichtung in Betrieb
gesetzt, und gleichzeitig wird die Blende oder der Anguß geöffnet. Dabei wird die
Kolbenstange 9 bewegt, um den Stempel 8 in Richtung der Düse 7 zu verschie
ben, wobei die akkumulierte schäumbare Schmelze durch die Düse 7 in die Atmo
sphäre ausgeworfen wird. Daraufhin wird die Blende oder der Anguß geschlossen,
und der Druck der hydraulischen Vorrichtung wird abgelassen, um die Druckkraft
des Stempels 8 auf einen vorgegebenen Wert herabzusetzen.
Der Druck innerhalb des Sammelbehälters 5 wird derart eingeregelt, daß er inner
halb eines solchen Bereichs bleibt, daß die Schäumung des geschmolzenen
Harzes verhindert wird. Dies kann durch Kontrolle des durch die hydraulische Vor
richtung ausgeübten und auf den Stempel 8 übertragenen Druckes geschehen.
Alternativ kann das geschmolzene Material direkt aus dem Extruder 3 in die Atmo
sphäre ausgeworfen werden (falls ausreichende Auswurfraten erzielt werden, wäh
rend das Schäumen des Materials innerhalb der Düse unterbleibt und unter
schiedliches Abkühlen des extrudierten Materials vermieden wird, z. B., um unter
schiedliches Abkühlen in den Fersen- und Schuhspitzenbereichen der Schuh
zwischensohle zu vermeiden). In einer zweiten alternativen Ausführungsform kann
das Material (nach Verlassen des Extruders 3) zuerst durch einen zweiten, küh
lenden Extruder geführt werden, bevor es in den Sammelbehälter 5 eingebracht
wird.
Ein bevorzugtes Beispiel des wie oben beschriebenen Sammelbehälters ist im
US-Patent 43 23 528 offenbart, auf dessen Offenbarung hiermit Bezug genommen
wird. Fig. 2 zeigt eine alternative Extruder-/Sammelbehälter-Anordnung mit einem
horizontalen Anguß oder Schlitz 7, wobei das den Sammelbehälter 5 verlassende
Material sich vertikal bewegt.
Nachdem es aus dem Sammelbehälter 5 extrudiert worden ist, beginnt das
thermoplastische Material 10 zu schäumen. Wie in Fig. 5 dargestellt, wird das
Material vorzugsweise von der Düse 7 weg ungestützt senkrecht hängengelassen.
In Fig. 5 ist das Material 10 dargestellt, wie es aus einem Rohr 11 (das z. B. mit ei
nem Sammelbehälter 5 verbunden ist) ausgeworfen wird, aber in geeigneten Si
tuationen könnte das thermoplastische Material 10 direkt vom Extruder 3 extrudiert
werden. Darüber hinaus kann das Rohr 11 waagrecht (wie in den Fig. 5 und 7 dar
gestellt) oder senkrecht angeordnet sein (oder das Material kann beispielsweise
vom Sammelbehälter 5 direkt senkrecht abwärts extrudiert werden, siehe z. B. Fig. 2).
Da das thermoplastische Material 10 jedoch vorzugsweise zwischen die
Formwerkzeug-Hälften einer vertikal (senkrecht) ausgerichteten Formwerkzeug-Vor
richtung extrudiert wird, ist das das Material ausgebende Rohr 11
vorzugsweise senkrecht ausgerichtet, um die Neigung des ausgeworfenen
thermoplastischen Materials 10, sich zu verdrehen, zu begrenzen, (dabei spiegelt
sich ein Flußrichtungs-Gedächtnis der nicht-vertikalen Anteile der Bewegung des
Materials 10 innerhalb des Rohrs 11).
Die meisten thermoplastischen Materialien 10 werden im wesentlichen sofort nach
dem Extrudieren aus dem Sammelbehälter 5 beinahe vollständig geschäumt.
Deshalb ist normalerweise kein zweckgerichteter Zeitraum für freien Fall (d. h. zwi
schen dem Rohr 11 und dem Formwerkzeug 20) erforderlich. Besser wird das
ausgeworfene Material 10 vorzugsweise von den Patrizen- (21) und Matrizen- (22)
Teilen des Formwerkzeugs sobald wie möglich nach der Extrusion eingeschlos
sen, um die Menge an überschüssigem extrudiertem Material (d. h. der Überschuß
im Vergleich zur Menge an Material, die zum Füllen des Formwerkzeugs benötigt
wird) zu begrenzen. Das schnelle Einfangen oder Einschließen des ausgeworfe
nen Materials innerhalb des Formwerkzeugs 20 ist hilfreich, um die Bildung einer
die Schaumzellen abdeckenden "Haut" auf dem extrudierten Material zu verhin
dern (da die Haut das Material am Füllen komplizierter Formen in den Formwerk
zeug-Teilen verhindern kann), und es ist hilfreich, um einen homogenen Grad an
Expansion und Verfestigung innerhalb des extrudierten Materials 10 vor dem For
men beizubehalten (z. B. von den Zehen bis zur Ferse einer Schuhzwischensohle).
Vom praktischen Standpunkt aus kann es jedoch das beste sein, etwas freien Fall
des extrudierten Materials 10 vor dem Formen zuzulassen (d. h. einen Abstand
zwischen dem Rohr 11 und dem Formwerkzeug 20 vorzusehen), um das Be
schmutzen der Außenseite des Formwerkzeugs 20 durch überschüssiges thermo
plastisches Material verhindern zu helfen (da jedoch im erfindungsgemäßen Ver
fahren vorzugsweise unvernetztes hitzehärtbares Material verwendet wird, kann
eventuell auftretendes überschüssiges Material, z. B. an der Außenseite des
Formwerkzeugs, zumindest wiederbearbeitet und wiederverwendet werden). In
manchen Situationen (z. B. bei bestimmten Arten von Harzen oder beim Herstellen
bestimmter Typen von Gegenständen) kann es jedoch das beste sein, das aus
tretende Material einen längeren Zeitraum frei fallen zu lassen, bevor das Formen
begonnen wird.
Die Gestalt des extrudierten Materials 10 kann weitgehend durch die Verwendung
einer passend geformten Düse oder eines solchen Mundstücks 7 eingeregelt wer
den. Beispielsweise kann eine rechteckige Düse verwendet werden, um Material
mit im allgemeinen rechteckigem Querschnitt zu extrudieren, und eine runde Düse
oder ein solches Mundstück kann verwendet werden, um eine im allgemeinen zy
lindrisch geformte Masse an extrudiertem Material zu erzeugen. Es ist besonders
bevorzugt, daß die Form der Düse und die Extrusionsgeschwindigkeit koordiniert
werden können, um eine extrudierte Masse des Materials 10 mit der gewünschten
Gestalt zu bilden. Beispielsweise wird dann, wenn eine runde Düse verwendet
wird und der Sammelbehälter 5 so programmiert ist, daß das Material 10 in einer
(als Vergleich ausgedrückt) Langsam-Schnell-Langsam-Abfolge extrudiert wird,
das Material infolge der Tatsache, daß die meisten thermoplastischen Materialien
kräftiger ausschäumen, wenn sie mit höheren Geschwindigkeiten extrudiert
werden, eine schmälere-weitere-schmälere zylindrische Masse an Material bilden,
die sich für das Formen zu einem Fußball eignet. Verschiedene Düsenkonfigura
tionen und Extrusionsgeschwindigkeiten können eingesetzt werden, um extrudierte
Materialmassen mit einer Vielzahl von unterschiedlichen Formen zu bilden.
Wenn die erforderliche Menge an schäumbarem Schmelzmaterial aus dem Rohr
11 (oder alternativ direkt aus dem Sammelbehälter 5 oder aus dem Extruder 3)
ausgeworfen worden ist, z. B. etwa 100 bis 150 g für eine Schuhzwischensohle
mittlerer Größe, was vorzugsweise innerhalb von etwa 2 Sek. oder weniger Aus
trittszeit vonstatten geht (wobei das Gewicht des ausgetretenen Materials und die
bevorzugte Austrittszeit von der Dichte des verwendeten schäumbaren
Schmelzmaterials abhängen), werden die Formwerkzeug-Teile rund um das aus
getretene Material 10 (häufig in der Industrie mit "Vorformling" (und im Englischen
mit "parison") bezeichnet) geschlossen. Wenn der Patrizenteil 21 und der Matri
zenteil 22 der Form aufeinander zu bewegt worden sind (z. B. hydraulisch oder mit
Hilfe eines anderen geeigneten Verfahrens), umschließen sie dabei eine Form
höhlung 23 (die beispielsweise die Form der gewünschten Schuhzwischensohle
aufweisen kann). Wenn sich die Teile des Formwerkzeugs schließen, schließen
sie einen Teil des Vorformlings aus thermoplastischem Material 10 innerhalb der
Formhöhlung 23 ein. Alternativ können auch mehr als zwei Formwerkzeug-Teile
verwendet werden, um die Formhöhlung 23 zu bilden.
Wie bereits oben dargelegt wird das Material vieler thermoplastischer Kunststoffe
beim Auswerfen oder Ausspritzen beinahe vollständig aufgeschäumt, jedoch kann
ein kleinerer Anteil an verbliebener Schäum-/Expansionsfähigkeit zu dem Zeit
punkt, bei dem das Material innerhalb der Formhöhlung 23 eingeschlossen wird,
tatsächlich hilfreich für die Anpassung der Form des thermoplastischen Materials
an die Ausformungen der Formhöhlungen 23 sein, insbesondere beim Füllen von
eventuell vorhandenen Vertiefungen oder Aussparungen/Hohlraumbereichen in
nerhalb des Matrizenteils 22, die beispielsweise Firmenlogos an der Seite der
Schuhzwischensohle darstellen. Teilweise wegen des kurzen Zeitraums zwischen
dem Austritt und dem Einschließen des Vorformlings aus thermoplastischem Mate
rial ist das Material innerhalb der Formhöhlung auch dann noch leicht formbar,
wenn es eingeschlossen wird, und es kann durch die Einwirkung der Formwerk
zeug-Teile zu einem gewissen Grad komprimiert werden, um die Bildung kompli
ziert geformter Formgegenstände weiterhin zu erleichtern.
In einer anderen Ausführungsform (siehe Fig. 5) ist vorzugsweise der Patrizenteil
21 mit einer Vielzahl von Düsen 24 für unter Druck austretende Gase (z. B. Luft)
versehen. Das aus diesen Düsen 24 austretende Gas trägt weiter dazu bei, daß
das ausgeworfene thermoplastische Material 10 mit Sicherheit alle Hohlräume
oder Vertiefungen innerhalb des Matrizenteils 22 vollständig dadurch füllt, daß das
Material in den Matrizenabschnitt 22 hineingedrückt wird. Um eine effektive
Einwirkung der Düsen 24 auf das Material 10 innerhalb der Formhöhlung 23 zu
bewirken (d. h. das Material zu bewegen), sollte die Formhöhlung einen luftdichten
Verschluß aufweisen (z. B. gebildet durch Gummidichtungen, die zwischen den
Formwerkzeug-Abschnitten angeordnet sind). Die Düsen 24 können auch dazu
beitragen, die Bildung von überschüssigem Material (oder "Graten") rund um den
geformten Gegenstand (die nach Abschluß des Verfahrens von dem gebildeten
Gegenstand abgetrennt werden müssen) zu begrenzen.
In einer zweiten alternativen Ausführungsform (siehe Fig. 5 und insbesondere Fig. 6)
ist eine oder sind beide der Formwerkzeug-Teile 21, 22 (vorzugsweise der
Matrizenteil 22) mit einer Vielzahl von Entlüftungsöffnungen 25 versehen, durch
die Gase entweichen bzw. aus der Formhöhlung 23 abgezogen werden können,
während der Vorformling von den zwei Formwerkzeug-Teilen zusammengedrückt
wird. Die Entlüftungsöffnungen 25 in dieser Ausführungsform sind deshalb
zusätzlich hilfreich dafür, daß das ausgeworfene thermoplastische Material 10 mit
Sicherheit alle Zwischen- oder Hohlräume oder Vertiefungen innerhalb der
Formwerkzeug-Teile 21, 22 vollständig ausfüllt. Wie bereits oben angemerkt,
können die Entlüftungsöffnungen 25 entweder in einem oder in beiden
Formwerkzeug-Teilen 21, 22 angeordnet sein, vorzugsweise befinden sie sich
jedoch innerhalb des Matrizenabschnittes 22. Die Entlüftungsöffnungen 25 sollten
jedoch nicht in einem Formwerkzeug-Teil angeordnet sein, welcher auch Düsen
24 aufweist.
Das geschäumte thermoplastische Material 10 wird vorzugsweise innerhalb der
Formhöhlung 23 gehalten, bis sich das thermoplastische Material in der Form des
gewünschten Gegenstands verfestigt hat. Wenn der Druck auf das thermoplasti
sche Material für einen zu kurzen Zeitraum aufrechterhalten wird (d. h., wenn die
Formwerkzeug-Teile zu früh getrennt werden) kann noch nach der Freigabe des
Materials Expansion auftreten (wodurch z. B. Zellen innerhalb des Schaums zum
Platzen gebracht werden und sich dann im geformten Gegenstand Hohlräume bil
den). Wenn jedoch der Druck auf das thermoplastische Material 10 zu lang auf
rechterhalten wird, kann der Schaum innerhalb einiger Abschnitte des geformten
Gegenstands kollabieren (was zu eingesunkenen Bereichen führt). Der bevorzugte
Zeitraum für das Formen wird je nach dem verwendeten Material, der Masse an zu
formendem Material und der Art des zu formenden Gegenstandes schwanken.
Beispielsweise wird beim Formen einer Sportschuh-Zwischensohle aus HYTREL®
das geschäumte Material vorzugsweise etwa 2 bis 3 min. innerhalb des Form
werkzeugs gehalten.
Nachdem der thermoplastische Schaum eine geeignet lange Zeit innerhalb der
Formhöhlung 23 gehalten wurde, werden die beiden Formwerkzeug-Teile 21, 22
getrennt, und das geformte geschäumte Material (z. B. die Schuhzwischensohle)
wird entfernt. Da die aus dem Rohr 11 (oder dem Sammelbehälter 5 oder dem Ex
truder 3) ausgeworfenen Material-Vorformlinge immer jeweils geringfügig unter
schiedliche Größen aufweisen, ist jeweils etwas überschüssiges Material vorhan
den, das von dem gefertigten, geformten Gegenstand abgetrennt werden muß
(z. B. weist bei einer Schuhzwischensohle eines gewünschten Endgewichtes von
105 bis 110 g das beim Öffnen des Formwerkzeugs vorhandene geformte Material
gängigerweise ein Gesamtgewicht von 135 bis 139 g auf). Dieses Oberschüssige
Material, beispielsweise rund um die Kanten des geformten Gegenstands, ist in
der Industrie als "Grat" bekannt (beispielsweise in Fig. 8 der Grat 50). Der Grat
kann rund um die Kanten der Zwischensohle leicht abgetrennt werden, ohne die
äußere Oberfläche oder "Haut" des geformten Gegenstands zu zerstören. Vor
zugsweise werden jedoch die Formwerkzeug-Teile 21,22 so angeordnet, daß die
Menge an während der Verarbeitung anfallendem Grat möglichst gering gehalten
wird, um die Menge an Abfallmaterial zu beschränken. Die Formwerk
zeugabschnitte 21, 22 werden vorzugsweise so angeordnet, daß sie beispiels
weise am unteren Teil des geformten Gegenstands (z. B. der Schuhzwischensohle)
aufeinandertreffen, wodurch der Grat nur von einer Seite (d. h. der Unterseite) des
geformten Artikels abgetrennt werden muß (siehe Fig. 9 und 10). Auf diese Art
können beispielsweise dann, wenn Düsen 24 verwendet werden, eventuell durch
die Düsen 24 auf der Oberfläche des geformten Gegenstands erzeugte Fehler
oder Defekte entfernt werden, wenn der Grat abgetrennt wird. Stärker bevorzugt
werden die Formwerkzeug-Teile 21, 22 so konfiguriert, daß sie eine flache Ober
fläche auf dem Boden des geformten Gegenstands erzeugen, wodurch der Grat
mit einem einzigen horizontalen Schnitt abgetrennt werden kann (siehe Fig. 10,
sowohl der Grat 50 als auch Fehler oder Defekte am Boden, die z. B. durch die
Düsen 24 verursacht sein können, können mit einem Schnitt abgetrennt werden).
Am meisten bevorzugt werden die Formwerkzeug-Teile 21, 22 so zusammenge
fügt, daß sie eine scharfe Einschnittslinie (oder "Trenn"-Linie, englisch "part" line)
zwischen sich bilden (z. B. durch die Verwendung eines Patrizen-Teils mit nur
einem kurzen Wulst rund um die Außenseite der Zwischensohle, siehe Fig. 5, wo
durch eine Kerbe 51 zwischen der Zwischensohle und dem Grat 50 gebildet wird,
die die Trennung von Zwischensohle und Grat erleichtert), wodurch nach der Ent
fernung des geformten Gegenstands aus der Formhöhlung 23 der Grat nur noch
durch eine dünne Materialverbindung an diesem geformten Gegenstand anhaftet,
die leicht mit der Hand durch Abtrennen des Grates vom geformten Gegenstand
gelöst werden kann, (siehe Fig. 9). Darüber hinaus kann, da das erfindungsge
mäße Verfahren vorzugsweise unvernetztes thermoplastisches Material benutzt,
jeder erzeugte Grat wiederverarbeitet/eingeschmolzen und in zukünftige geformte
Produkte eingearbeitet werden.
Da der Zeitraum vorgegeben ist, in welchem das Formwerkzeug 20 geschlossen
bleiben muß, weil sich der Vorformling aus ausgeworfenem geschäumtem thermo
plastischem Material 10 darin verfestigt (d. h. bis zu dem Punkt, an dem jeweils
zum einen die nachträgliche Expansion und zum anderen das Kollabieren von
Schaumzellen vermieden sind, z. B. etwa 2 bis 3 min. für eine aus HYTREL®
gebildete Schuhzwischensohle), wird die erfindungsgemäße Vorrichtung beson
ders bevorzugt derart konfiguriert, daß sie eine kontinuierlichere Ausnutzung des
Extruders/Sammelbehälters ermöglicht, d. h., daß eine Vielzahl von Vorformlingen
aus thermoplastischem Material während eines einzigen Formungszyklusses aus
geworfen werden können. In dieser Hinsicht kann sich eine Vielzahl von Vorrich
tungsanordnungen als vorteilhaft erweisen. Beispielsweise zeigen die Fig. 3 bis 5
das Formwerkzeug 20 auf Schienen 30 montiert, wobei nach dem Auswurf eines
Vorformlings aus thermoplastischem Material in das Formwerkzeug 20 dieses
Formwerkzeug von seiner Position unter dem Rohr 11 des Extru
ders/Sammelbehälters weg bewegt werden und ein weiteres (möglicherweise un
terschiedlich dimensioniertes oder gestaltetes) Formwerkzeug 20 unterhalb des
Rohrs 11 in Position gebracht werden kann, um einen zweiten Vorformling 10 aus
thermoplastischem Material aufzunehmen. Der Sammelbehälter 5 kann ebenfalls
eingestellt oder vorprogrammiert werden, so daß die pro Vorformling ausgewor
fene Materialmenge und/oder die Geschwindigkeit, mit der das Material ausge
worfen wird, variiert werden können. In einer anderen bevorzugten Ausführungs
form kann eine Vielzahl von Formwerkzeugen 20 auf einem kreisförmigen Karus
sell angeordnet werden (siehe Fig. 7). So kann beispielsweise dann, wenn ein be
stimmter geformter Gegenstand eine solche Masse aufweist, daß der verfügbare
Sammelbehälter zehn Vorformlinge aus dem Material mit der erforderlichen Größe
für die Herstellung des Gegenstands pro Minute erzeugen kann und die Gegen
stände eine Minute für die Abkühlzeit innerhalb der Formhöhlung für das Verfesti
gen benötigen, in vorteilhafter Weise ein Karussell mit zehn Formwerkzeugen ein
gesetzt werden. Um auch übereinstimmende bzw. gleichbleibende Formungstem
peraturen während des bevorzugten kontinuierlichen Formungsvorganges zu si
chern, weist das Formwerkzeug 20 einen damit verbundenen Temperaturkontroll
mechanismus 40 für das jeweils erforderliche Heizen oder Kühlen des Formwerk
zeugs 20 auf.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren sollen
im folgenden durch die angegebenen Beispiele näher erläutert werden.
Ein bevorzugtes thermoplastisches Multiblock-Copolymer-Elastomer, das in ei
nigen der Beispiele eingesetzt wurde, war ein Copolyetherester-Elastomer.
Beispielhaft hierfür kann das von DuPont unter dem Warenzeichen HYTREL®,
Grad 4078W vertriebene stehen. In Abhängigkeit von den gewünschten
Eigenschaften kann jedoch auch eine Vielzahl von anderen Elastomeren mit der
Vorrichtung und im Verfahren der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden.
Beispielsweise können bei jeweils gegebenen entsprechenden Umständen
Ethylen-Vinylacetat (EVA), thermoplastische Elastomere (z. B. SANTOPRENE®,
hergestellt von Monsanto, Co.), Styrol-Butadien-Elastomere (z. B. KRATON®,
hergestellt von Shell Chemical Co.), thermoplastische Polyurethane (z. B.
PELLETHANE, hergestellt von Dow Chemical Co.), und eine Vielzahl von anderen
Materialien wie z. B. Copolyetheramidestern verwendet werden. Wie bereits oben
dargelegt, ist es jedoch unabhängig vom jeweiligen aufzuschäumenden Material
wesentlich, daß die erforderlichen Werte für Härte, Elastizität, Druckfestigkeit und
spezifischem Gewicht erreicht werden. Beispielsweise sollte bei der Herstellung
von Sportschuh-Zwischensohlen das geschäumte Material eine Härte von etwa 30
bis 70 ASKER C (vorzugsweise etwa 40 bis 55 ASKER C), einen Anteil an
reflektierter Energie (d. h. Elastizität) von mindestens etwa 0,20 (nach dem ASTM-
Verfahren D-2632-79), eine Druckfestigkeit von etwa 48 bis 138 kPa (etwa 7 bis 20
psi) bei 10%iger Kompression, von etwa 117 bis 207 kPa (etwa 17 bis 30 psi) bei
25%iger Kompression und etwa 258 bis 379 kPa (etwa 36 bis 55 psi) bei 50%iger
Kompression aufweisen. Schließlich sollte ein Elastomer, das sich für eine
Zwischensohle eignet, auf ein spezifisches Gewicht von etwa 0,5 g/cm3 oder
weniger aufschäumen lassen.
In den vorliegenden Beispielen können Treibmittel sowohl vom Zersetzungstyp als
auch vom Lösemitteltyp verwendet werden. Gängige Nucleierungsmittel sowie an
dere schaumerzeugende Materialien oder weitere Zusätze können ebenfalls ver
wendet werden, wie hier im folgenden genauer gezeigt wird.
Die in den folgenden Beispielen beschriebenen Schäume wurden in einem Extru
der von 7,62 cm (3 inch) Durchmesser und einem Verhältnis von Länge zu
Durchmesser von 48 : 1 hergestellt. Der Extruder war mit einer Vorrichtung zum
Einspritzen von schaumerzeugenden Mitteln versehen, und der vordere Teil des
Extrudergehäuses war mit einem Mantel zum Kühlen mit zirkulierendem Wasser
umgeben. Der Extruder war mit einem Schaumakkumulator, wie er z. B. im
US-Patent 43 23 528 beschrieben ist, verbunden. Der Akkumulator oder Sammelbe
hälter war mit einem Kolben zum Auswerfen oder Ausspritzen (Extrudieren) der
schäumbaren Schmelze durch eine verschließbare Düse bzw. ein derartiges
Mundstück ausgerüstet. Die Geschwindigkeit des Kolbens war variabel, um ver
schiedene Extrusionsgeschwindigkeiten zu ermöglichen. Der Einsatz eines Akku
mulators oder Sammelbehälters ist nicht notwendig, um mit einem
großdimensionierten Extruder Schäume von großen Querschnitten herzustellen.
Seine Verwendung war jedoch erforderlich für den in den Beispielen eingesetzten
Extruder für relativ geringe Schaummengen, der als solcher nicht in der Lage
wäre, Schäume mit großem Querschnitt zu erzeugen. Die Verwendung eines
relativ kleinen Extruders würde auch zur Zurückbehaltung von Rohmaterialien füh
ren, wenn die schäumbare Schmelze mit Geschwindigkeiten von etwa 454 bis
2.268 kg/h (1.000 bis 5.000 lbs/hr) (vorzugsweise etwa 1.134 kg/h (2.500 lbs/hr))
diskontinuierlich extrudiert werden, während die tatsächliche Ausgabegeschwin
digkeit des Extruders etwa 54,4 kg/h (120 lbs/hr) betrug. Innerhalb des
Sammelbehälters wird die schäumbare Schmelze vorzugsweise bei etwa 3.448
kPa (500 psi) gehalten.
Der Schaumakkumulator wurde mit einer radial konfigurierten Düse
versehen, die eine Öffnung mit einer Fadenlänge bzw. "Cord"-Länge von 3,42 cm
(1,345 inch), einer Bogenlänge ("Arc"-Länge) von 3,81 cm (1,50 inch) und einen
Spalt ("Gap") von 0,279 cm (0,110 inch) aufwies (die Abmessungen der jeweils zu
verwendenden Düsenöffnung wird vom herzustellenden Gegenstand, der Art des
aufzuschäumenden Materials, der Austrittsgeschwindigkeit des Materials etc. ab
hängen). Da die in der vorliegenden Erfindung eingesetzten thermoplastischen
Harze üblicherweise hygroskopisch sind, wurde das Harz (beispielsweise in der
Form von Pellets oder Kügelchen) entfeuchtet, bevor es in den Extruder eingege
ben wurde. Die Entfeuchtung des Harzes kann im Trichter durchgeführt werden,
oder bevor das Harz in den Extruder eingebracht wird. Normalerweise entwässert
das Kontaktieren des Harzes mit Luft, die einem Wasser entziehenden Mittel (z. B.
Silicagel) ausgesetzt und etwa 2 h auf 93°C (200°F) erhitzt worden ist, das Harz in
ausreichender Weise (bei der Verwendung von HYTREL® ist es jedoch bevor
zugt, das Harz mit Luft zu entfeuchten, die vorher auf 107°C (225°F) erhitzt worden
ist). Das thermoplastische Multiblock-Copolymer-Elastomere HYTREL® 4078W
wurde in den Trichter eines einschneckigen Extruders eingemischt. Das Elasto
mere wurde mit etwa 0,33% (bezogen auf das Gewicht der gesamten Mischung)
HYROCEROL® CF-40 (für die Einstellung der Zellgröße: "Hydrocerol" ist eine
verkapselte Mischung von Natriumhydrogencarbonat, Citronensäure und Citro
nensäuresalzen, die unter erhöhten Temperaturen im Extruder Kohlendioxid und
Wasser freisetzt) und etwa 2,5% (bezogen auf das Gewicht) weißem Farb-Master
batch vermischt. Das schaumerzeugende Mittel, Isobutan, wurde mit einer Ge
schwindigkeit von etwa 0,32 kg/h (0,7 lbs/hr) in den Extruder injiziert. Die Leistung
des Extruders betrug etwa 54,4 kg/h (120 lbs/hr). Nach der Injektion des schau
merzeugenden Mittels wurde dieses in das Polymere eingemischt, und dann
wurde die Mischung auf die passende Schäumtemperatur, etwa 174°C (etwa
345°F) abgekühlt. Die den Extruder verlassende schäumbare Schmelze wurde
unter Druck in den Akkumulator überführt, wo sie gespeichert und mit einer Ge
schwindigkeit von 1.134 kg/h (2.500 lbs/hr) diskontinuierlich ausgegeben wurde.
Beim Öffnen der Akkumulatordüse oder -blende wurde ein Vorformling aus dem
Material extrudiert. Die extrudierte Menge an Material wird von der Art des zu er
zeugenden Gegenstands und davon abhängen, wie gut die Vorrichtung abge
stimmt ist. Im Falle einer Schuhzwischensohle ist zu erwarten, daß ungefähr 135
bis 139 g Material zwischen den Formwerkzeughälften der Vorrichtung einge
schlossen werden (das bedeutet, daß diese den geformten Artikel und den Grat
bilden). Nach der Extrusion begann die schäumbare Schmelze zu schäumen und
hing von der Düsenöffnung abwärts nach unten. Das extrudierte Material wurde
zwischen dem Patrizen- und dem Matrizenteil eines vertikal ausgerichteten Form
werkzeugs eingeschlossen. Die Patrizen- und Matrizen-Teile schlossen das extru
dierte Material innerhalb einer Formhöhlung in Form einer Schuhzwischensohle
ein. Das extrudierte Material wurde 23/4 min. lang (165 Sek.) in der Formhöhlung
gehalten, bis sich die Schuhzwischensohle gebildet hatte. Nachdem der Grat ab
getrennt worden war, wog die Zwischensohle etwa 105 bis 110 g.
Die gleichen wie in Beispiel 1 verwendeten Materialien wurden auch für
dieses Beispiel eingesetzt. Die Vorrichtung, die zur Formung des ausgeworfenen,
geschäumten thermoplastischen Harzes verwendet wurde, umfaßte im Patrizen-Teil
eine Vielzahl von Düsen. Die Düsen wurden verwendet, um Druckluft (z. B. von
etwa 138 kPa (20 psi)) gegen das innerhalb der Formhöhlung eingeschlossene
Material zu drücken, wobei sie das Material zwangen, auch kompliziert geformte
Vertiefungen oder Ausbuchtungen (z. B. Firmenlogos oder Markenzeichen) inner
halb des Matrizenteils zu füllen. Die Formwerk-Teile waren mit Gummi oder
Kautschuk abgedichtet, um das Gas am Verlassen der Formwerkzeug-Teile zu
hindern. Die Formwerkzeug-Teile waren so ausgestaltet, daß sie nahe der Unter
seite der Zwischensohle aufeinandertrafen, wodurch der Grat durch einen einzi
gen, horizontalen Schnitt entfernt werden konnte. Insoweit als dieser horizontale
Schnitt Zellen innerhalb des geformten Schaummaterials beschädigt, kann dies bei
der Herstellung von Sportschuh-Zwischensohlen sogar von Vorteil sein, da diese
horizontale Oberfläche anschließend mit anderen Materialien verbunden wird (z. B.
der Schuhaußensohle), und die offenen Zellen das sich anschließende Klebver
binden unterstützen können.
In diesem Beispiel wurden die gleichen Materialien wie in Beispiel 1
verwendet. Die Vorrichtung, die zur Formung des ausgeworfenen, geschäumten
thermoplastischen Harzes verwendet wurde, umfaßte im Matrizenabschnitt eine
Vielzahl von Öffnungen zum Entlüften oder Abziehen von Gasen aus dem inner
halb der Formhöhlung eingeschlossenen Material, wobei sie das Material zwan
gen, auch kompliziert geformte Vertiefungen oder Ausbuchtungen innerhalb des
Matrizen-Teiles zu füllen.
Die Austritts- oder Entlüftungsöffnungen sind vorzugsweise an eine bestimmte Art
von Formwerkzeug angepaßt, wodurch das gesamte überschüssige Gas aus der
Formhöhlung entfernt werden kann. Beispielsweise können die Öffnungen im Falle
der Bildung einer Sportschuh-Zwischensohle dann, wenn die Formwerkzeug-Teile
so angeordnet sind, daß sie auf der Unterseite der Zwischensohle aufeinander
treffen (oder eine "Trennlinie" bzw. "part line" bilden), vorzugsweise auf der Ober
seite der Zwischensohle und in beliebigen in der Zwischensohle angeordneten
Rippen oder Noppen (beispielsweise an den Seiten der Zwischensohle) positio
niert sein. Das Entlüften ist besonders hilfreich für eingebuchtete oder genoppte
Flächen des Matrizen-Teiles, da ansonsten die Luft leicht in diesen Teilen einge
schlossen werden kann und damit das geschäumte Material daran hindert, die
vertieften oder ausgebuchteten Stellen zu füllen, wodurch Hohlräume in den Rip
pen des fertigen Gegenstands verursacht werden. Auf der anderen Seite kann es
jedoch beispielsweise dann, wenn die Trennlinie oder "part line" zwischen den
beiden Formwerkzeug-Teilen so konfiguriert ist, daß sie sich auf der Oberfläche
der Zwischensohle bildet, unnötig sein, in allen Rippen Öffnungen vorzusehen
(d. h., da ein Teil der Luft, der ansonsten in den Entlüftungsöffnungen abgefangen
würde, durch die Trennlinie aus der Formhöhlung entweichen kann).
Die Anordnung der Trennlinie und der Einsatz von Entlüftungsöffnungen werden
vorzugsweise derart im Gleichgewicht gehalten, daß der Endzweck erreicht wird,
die Menge an Gas zu minimieren, die bei der Formung des thermoplastischen
Materials in der Formhöhlung eingeschlossen ist. Im allgemeinen erleichtert die
Positionierung der Trennlinie an der Unterseite der Zwischensohle das Abtrennen
des Grates von der Zwischensohle, während das Positionieren der Trennlinie nahe
der Oberseite der Zwischensohle die Anzahl der Entlüftungsöffnungen verringert,
die für die Evakuierung des Gases aus der Formhöhlung eingesetzt werden müs
sen (da die Trennlinie einen Großteil des Gases, das in den in der Zwischensohle
eingelassenen Rippen oder Noppen eingefangen ist, entweichen lassen kann).
Auch in diesem Beispiel wurden die gleichen Materialien wie im Beispiel
1 verwendet. Um die Entfernung des Grates zu erleichtern, wurden die Formwerk
zeug-Teile so konfiguriert, daß sie direkt oberhalb der Oberseite der Schuh
zwischensohle nur eine sehr schmale ("scharfe") Trennlinie bildeten, wodurch der
Grat nur sehr schwach mit der geformten Zwischensohle verbunden war. Die ge
ringe Abmessung der Trennlinie ermöglichte es, daß der Grat von Hand vom ge
formten Gegenstand abgeschält wurde.
Die gleiche Vorrichtung wie in Beispiel 1 wurde in diesem Beispiel ver
wendet. Das eingesetzte Elastomer war PELLETHANE®, Serie 21 02-90a, ein
von The Dow Chemical Company of Midland, Michigan hergestelltes Polyester-
Polycaprolacton. Nachdem das Harz entfeuchtet worden war, indem es zwei Stun
den lang mit auf 93°C (200°F) aufgeheizter und durch ein wasserentziehendes
Mittel geleiteter Luft in Kontakt gebracht worden war, wurde das PELLETHANE®
Serie 21 02-90a mit dem Treibmittel (Isobutan, das etwa 11 Gew.-% der Mischung
ausmachte), und dem Nucleierungsmittel (Talkum, das ungefähr 0,5 Gew.-% der
Mischung oder weniger ausmachte) gemischt. Die Auslaßleistung des Extruders
betrug etwa 50,8 kg/h (112 lbs/hr) an Material. Nachdem das Treibmittel injiziert
worden war, wurde es in das Polymere eingemischt, und dann wurde die
Mischung auf die geeignete Schäumtemperatur, etwa 204°C bis 207°C (400°F bis
405° F) abgekühlt. Die den Extruder verlassende schäumbare Schmelze wurde
unter Druck in den Sammelbehälter überführt, wo sie bei einem Druck von etwa
1.551 bis 1.724 kPa (225 bis 250 psi) gespeichert wurde, und mit einer Geschwin
digkeit von etwa 1.315 kg/h (2.900 lbs/hr) diskontinuierlich abgegeben.
Ein Teil des extrudierten thermoplastischen Materials mit einem Gewicht von un
gefähr 115 bis 120 g wurde zwischen dem Patrizen- und dem Matrizen-Teil eines
vertikal ausgerichteten Formwerkzeugs eingeschlossen. Die Formwerkzeug-Teile
umschlossen das ausgeworfene Material innerhalb einer Formhöhlung in Form ei
ner Schuhzwischensohle. Das ausgeworfene Material wurde etwa 23/4 min. (165
Sek.) in der Formhöhlung gehalten (die Formhöhlung dieses Beispiels besaß die
selbe Größe wie die in Beispiel 1 verwendete), bis sich die Zwischensohle verfe
stigt hatte. Nach der Freigabe aus dem Formwerkzeug und nach Abtrennung des
Grates wog die Zwischensohle etwa 85 bis 90 g.
Wie auch die in Beispiel 1 hergestellte Zwischensohle (und ebenso wie die in allen
anderen Beispielen hergestellten Zwischensohlen) war der durch das erfindungs
gemäße Verfahren nach diesem Beispiel hergestellte Gegenstand aus geformtem,
thermoplastischem Material geeignet, um als Sportschuh-Zwischensohle zu dienen
(d. h., er wies eine ausreichende Härte, Elastizität, Druckfestigkeit und ein ge
eignetes spezifisches Gewicht auf). Im Vergleich zur in Beispiel 1 produzierten
Zwischensohle wies die Zwischensohle dieses Beispiels eine geringere Dichte,
eine geringere Elastizität und eine höhere Härte pro Masse an Material auf. Folg
lich können in Abhängigkeit von den gewünschten Eigenschaften des fertigen Ge
genstands die Vorrichtung und das Verfahren der vorliegenden Erfindung vorteil
haft mit einer Vielzahl von Materialien verwendet werden.
Claims (28)
1. Verfahren zum Herstellen eines geschäumten, geformten Gegenstands, um
fassend:
- a) Herstellen einer geschmolzenen Masse eines schäumbaren thermoplastischen Harzes unter einer Temperatur und einem Druck, bei der diese schäumbare Schmelze am Schäumen gehindert wird,
- b) Extrudieren einer bestimmten Menge dieses geschmolzenen thermoplasti schen Harzes durch eine Öffnung in eine Umgebung von geringerem Druck, um es zu einem Schaum zu expandieren,
- c) Einschließen von mindestens einem Teil des extrudierten Harzes in eine Form höhlung, während die schäumbare Schmelze zu einem Schaum expandiert und während sie von der Öffnung herabhängt, wobei die Formhöhlung mindestens zwei Formwerkzeug-Teile mit sich gegenseitig ergänzend geformter Gestaltung aufweist und die Formwerkzeug-Teile relativ zueinander beweglich sind, und
- d) Komprimieren und Halten des Schaums innerhalb der Formhöhlung, während der Schaum die Vertiefungen innerhalb der Formhöhlung ausfüllt und sich zu einem geschäumten, geformten Gegenstand mit gewünschter Form verfestigt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
geschäumte, geformte Gegenstand eine Schuhzwischensohle ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die schäumbare Schmelze in einem Extruder erzeugt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die schäumbare Schmelze in einem Extruder erzeugt,
in einen Sammelbehälter überführt und dann durch die Öffnung extrudiert wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß während des Komprimierens gemäß (d) Gas unter Druck durch eine
oder mehrere Düsen, die in einem der Formwerkzeug-Teile angeordnet ist/sind,
gegen den Schaum gedrückt wird und den Schaum in die Vertiefungen und
Höhlungen innerhalb des anderen Formwerkzeug-Teils oder der anderen
Formwerkzeug-Teile drückt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß während des Komprimierens gemäß (d) Gas durch eine oder mehrere
Öffnungen, die in mindestens einem der Formwerkzeug-Teile angeordnet ist/sind
entlüftet oder abgezogen wird und der Schaum in die entgasten Vertiefungen oder
Höhlungen innerhalb mindestens eines der Formwerkzeug-Teile gedrückt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeich
net, daß durch die Trennlinie der Formwerkzeug-Teile eventuell entstehende
Grate an oder nahe der Unterseite der Schuhzwischensohle gebildet werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeich
net, daß das ausgeworfene thermoplastische Harz etwa 2 bis 3 min. lang in der
Formhöhlung gehalten wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeich
net, daß das thermoplastische Harz geschäumt wird auf:
- a) eine Härte von etwa 30 bis 70 ASKER C und/oder
- b) einen Anteil an reflektierter Energie (Elastizität) von mindestens 0,20 unter dem Testverfahren der ASTM-Bekanntmachung Nr. D-2632-79 und/oder
- c) eine Druckfestigkeit von etwa 48 bis 138 kPa bei 10%iger Kompression, etwa 117 bis 207 kPa bei 25%iger Kompression und/oder 248 bis 379 kPa bei 50%iger Kompression, und/oder
- d) ein spezifisches Gewicht von etwa 0,5 g/cm3 oder weniger.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß das thermoplastische Harz ausgewählt ist aus der Polyolefine,
Styrole, Polycarbonate, Polyurethane, Copolyetherester-Elastomere, Copolymere
davon oder Mischungen davon umfassenden Gruppe.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das
Harz unvernetzt ist.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Extrudieren mit einer Geschwindigkeit von mindestens etwa
227 kg/h erfolgt.
13. Vorrichtung zum Herstellen eines geschäumten, geformten Gegenstands, um
fassend:
- a) Mittel zum Herstellen einer geschmolzenen Masse aus einem schäumbaren thermoplastischen Harz bei einer Temperatur und einem Druck, bei denen die schäumbare Schmelze am Schäumen gehindert wird, wobei diese Mittel eine Dü senöffnung umfassen, durch die in geöffneter Stellung ein bestimmter Teil der schäumbaren Schmelze extrudiert wird und ununterstützt herunterhängt,
- b) ein zu öffnendes und zu schließendes Formwerkzeug zum Einschließen von mindestens einem Teil der extrudierten schäumbaren Schmelze, wenn das Form werkzeug geschlossen ist, wobei das Formwerkzeug mindestens zwei Formwerk zeug-Teile umfaßt, und wobei die Formwerkzeug-Teile zwischen sich ein abge schlossenes Volumen eingrenzen, welches eine Formhöhlung bildet, wobei die Formhöhlung in der Nähe von mindestens einem Teil des herabhängenden Schaums positionierbar ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das
Mittel zum Herstellen der schäumbaren Schmelze einen Extruder umfaßt.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet,
daß das Mittel zum Herstellen der schäumbaren Schmelze einen Extruder, einen
Sammelbehälter und eine Düsenöffnung umfaßt.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, weiterhin umfassend in (b)
eine oder eine Mehrzahl von in mindestens einem der Formwerkzeug-Teile ange
ordneten Düsen zum Emittieren eines unter Druck stehenden Gases.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 16, weiterhin umfassend in (b)
eine oder eine Mehrzahl von in mindestens einem der Formwerkzeugabschnitte
angeordneten Entlüftungsöffnungen, durch die Gase aus der Formhöhlung abge
zogen oder abgelassen werden können.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 17, dadurch gekenn
zeichnet, daß es sich bei dem geschäumten, geformten Gegenstand um eine
Schuhzwischensohle handelt.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß
der/die Patrizenteil(e) und der/die Matrizenteil(e) des Formwerkzeuges auf oder
nahe der Unterseite der Schuhzwischensohle aufeinandertreffen.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 19, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Formwerkzeug-Teile in geschlossenem Zustand eng anein
ander anliegen.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 20, dadurch gekenn
zeichnet, daß anstelle des unter (b) genannten Formwerkzeugs eine Mehrzahl
von zu öffnenden und verschließbaren Formwerkzeugen vorgesehen ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die
Formwerkzeuge unter der Extruderöffnung bewegt werden können.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß
die Mehrzahl von Formwerkzeugen auf einem Karussell angeordnet ist.
24. Geschäumter, geformter Gegenstand, hergestellt aus einem ungeschäumten
Harz, worin der geschäumte Gegenstand eine Dichteverminderung von minde
stens etwa 0,5, bezogen auf die Dichte des ungeschäumten Harzes, aufweist.
25. Geschäumter, geformter Gegenstand nach Anspruch 24, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gegenstand eine im wesentlichen gleichförmige
zelluläre Struktur und Dichte durch den Gegenstand hindurch aufweist.
26. Geschäumter, geformter Gegenstand nach Anspruch 24 oder 25, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gegenstand folgende Eigenschaften aufweist:
- a) eine Härte von etwa 30 bis 70 ASKER C und/oder
- b) einen Anteil an reflektierter Energie (Elastizität) von mindestens 0,20 unter dem Testverfahren der ASTM-Bekanntmachung Nr. D-2632-79 und/oder
- c) eine Druckfestigkeit von etwa 48 bis 138 kPa bei 10%iger Kompression, etwa 117 bis 207 kPa bei 25%iger Kompression und/oder 248 bis 379 kPa bei 50%iger Kompression, und/oder
- d) ein spezifisches Gewicht von etwa 0,5 g/cm3 oder weniger.
27. Geschäumter, geformter Gegenstand nach einem der Ansprüche 24 bis 26,
umfassend Einprägungen oder Erhebungen.
28. Geschäumter, geformter Gegenstand nach einem der Ansprüche 24 bis 27,
umfassend einen nur durch eine dünne Materialbrücke verbundenen Grat.
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