DE4212566C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von Abwässern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von AbwässernInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren und einer Vorrichtung
zur Behandlung von Abwässern gemäß dem jeweiligen Oberbegriff
der Ansprüche 1 und 2.
Bei bemannten, außenluftunabhängigen Raumsystemen, z. B. auf
Unterseebooten, werden die in diesen Systemen anfallenden, mit
Feststoffen wie z. B. Fäkalien versetzten Abwässer in großen Behäl
tern gesammelt. Zur Entsorgung dieser Abwässer werden die Behäl
ter entweder in den Häfen ausgepumpt, was umständlich, zeitrau
bend, unangenehm und geruchsbelästigend ist, oder die Abwässer
werden auf hoher See in das Meer gepumpt, wo sie eine beträcht
liche Umweltverschmutzung bewirken. Letzteres insbesondere in
solchen Gebieten, wo sie durch die natürlichen Abbaukräfte wegen
des mangelhaften Vorhandenseins von Zersetzungsbakterien praktisch
nicht unschädlich gemacht werden können; zumindest dauert eine
solche Zeit dafür Jahrzehnte. Außerdem wird der Sauerstoffgehalt
herabgesetzt, da die Zersetzungsbakterien Sauerstoff verbrauchen.
Die bisher auf Wasserfahrzeugen verwendeten aeroben Kläranlagen
verbrauchen Sauerstoff und geben Kohlendioxyd, Methan und Chlor
wasserstoff ab. Diese Gase müßten aus der Atmosphäre außenluftunabhängiger
Raumsysteme mit großem Aufwand entfernt werden. Eine
Abgabe in die See verändert den Auftrieb eines getauchten, schwe
benden Systems. Deshalb ist es besser, alle Verbrauchsstoffe bei sich
zu behalten, anstatt dafür Ballastwasser aufzunehmen. Die Ver
brauchsstoffe müssen nur inaktiv und gesundheitlich unbedenklich
sein bzw. gemacht werden.
Aus der DE-PS 36 29 954 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Entwässerung von Naßgut, insbesondere von wasserhaltigen, fließ- und/oder
schüttfähigen Massengütern wie Schlämmen, Fäkalien, schlammartigen
Ablagerungen wie Schlick, Schüttgütern wie Getreide bekannt. Das daraus
bekannte Verfahren kann jedoch nicht außenluftunabhängig betrieben
werden und ist aufgrund seiner technischen Auslegung für geschlossene und
bemannte Raumsysteme mit minimalem Raumbedarf ungeeignet.
Die Aufgabe der Erfindung besteht daher in der Schaffung eines
Verfahrens und wenigstens einer Vorrichtung für insbesondere Unter
wasserraumsysteme zur Behandlung von Abwässern, mit welcher die
Abwässer in den Systemen unabhängig von Außenluft umweltscho
nend auf ein Minimum an Platzbedarf reduziert werden können sowie
leicht und billig entsorgbar sind.
Die Lösung dieser Aufgabe ist in den Patentansprüchen 1 und 2
angeführt.
Mit dieser Lösung können die Abwässer ohne Anwendung irgendeines
Atemluft verbrauchenden Prozesses bei von Außenluft unabhängigen,
geschlossenen und bemannten Raumsystemen auf einen minimalen
Raumbedarf reduziert werden, da sie in einen Feststoffanteil von sehr
hoher Trockenheit und in Wasserdampf, dessen Wasseranteil nachfol
gend auskondensiert wird, zerlegt werden. Die wesentlich höhere
Trockenheit der ausgeschiedenen Feststoffe im Vergleich zu bekann
ten Verfahren ist auf die Anwendung von Vakuum und/oder Flieh
kraft zur Vorentwässerung in einem Trockenbehälter, in welchem die
angeführte Zerlegung stattfindet, zurückzuführen. Der dabei ausge
schiedene Feststoffanteil in Granulatform ist schließlich in seinem
Volumen beträchtlich kleiner gegenüber einer Feststoffmenge, die mit
bekannten Verfahren und Vorrichtungen anfällt, weil der Wasserent
zug erfindungsgemäß sehr viel stärker ist. Der Trocknungsgrad des
Feststoffanteils erreicht Werte von etwa 95%, so daß im Feststoffanteil
nur noch eine Restfeuchte von etwa 5% vorhanden ist. Diese
Werte sind vor allem auch darauf zurückzuführen, daß auch ein
beträchtlicher Teil an Zellwasser aus dem Feststoffanteil herausge
trocknet wird. Dadurch wiederum kann eine spätere, an einem ande
ren Ort stattfindende Verbrennung des Feststoffanteils mit wenig
Zündenergie vorgenommen werden, weil sich eine im wesentlichen
selbsterhaltende Verbrennung ergibt, so daß eine Fremdwärmeener
giezuführung für die Verbrennung nicht erforderlich ist. Der durch
Vakuumanwendung, gegebenenfalls mit Fliehkraft unterstützt, mit
Filterung sowie durch Erhitzung und Kondensation abgetrennte Was
seranteil ist relativ unschädlich und kann zwischengelagert oder
gegebenenfalls in das Meerwasser abgepumpt werden. Der Feststoff
anteil nimmt wegen seines erfindungsgemäß geringen Volumens für
seine vorübergehende Lagerung im Unterwasserraumsystem wenig
Platz ein und kann an Land problemlos und schnell entsorgt werden.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung ist ferner kompakt im Aufbau
und nutzt als Wärmeerzeuger für das durch das Trocknergehäuse zu
leitende, gasförmige Trocknungsmedium, in der Regel Luft, Über
schußwärme oder nicht mehr benötigte Wärme von Wärmequellen,
die für anderweitige Zwecke in den Unterwasserraumsystemen erfor
derlich sind. Es sind also keine gesonderten Wärmeerzeuger erforder
lich. Die Kondensation findet an den kalten Wänden z. B. eines Gas-
oder Flüssigkeitskühlers statt. Es ist aber auch die Verwendung einer
Wärmepumpe oder eines Peltierelementes zur Bereitstellung von
Kälte und Wärme denkbar.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
besteht darin, daß die Filtereinrichtung die Form eines oben offenen
Rohrabschnittes aufweist, dessen filternde Umfangswand zur Um
fangswand des Trocknergehäuses beabstandet ist. Dabei kann die
Filtereinrichtung aus einem Stützgerüst und aus zwei Filterlagen
bestehen, von denen die außenseitige Filterlage als Feinfilter ausge
bildet ist. Innerhalb der rohrförmigen Filtereinrichtung ist ein auf-
und abbewegbares Schleuderrad für die tröpfchenförmige Feinzer
teilung des in das Trocknergehäuse einzuleitenden Abwassers vor
gesehen.
Eine weitere erfindungsgemäße Vorrichtung besteht darin, daß in
dem Trocknergehäuse eine Rotationsfiltereinrichtung vorgesehen ist,
bei der die Vorentwässerung nur durch Fliehkraft bewirkt wird.
Diese Variante wird benutzt, wenn kein Vakuum zur Verfügung
steht.
Der Innenaufbau des jeweiligen Trocknergehäuses ist einfach in der
Konstruktion und dementsprechend kostengünstig herzustellen. Ein
weiterer Vorteil der Vorrichtungen besteht darin, daß sie weitgehend
geruchsneutral arbeiteten.
Die Erfindung ist aber auch auf Überwasserschiffen anwendbar,
insbesondere dann, wenn diese eine Müllverbrennungsanlage an Bord
haben. Der besondere Vorteil liegt dann in dem nicht erforderlichen
oder nur sehr geringen Fremdenergieverbrauch für die Verbrennung
der angefallenen Feststoffe. Hierzu ist also kein oder nur sehr wenig
Lagerplatz für den Brennstoff zur Erzeugung von zusätzlicher Ver
brennungswärme erforderlich. Die Erfindung eignet sich des weiteren
auch für entsprechende Entsorgungsanlagen an Land.
Die Erfindung ist nachstehend anhand zweier in den anliegenden
Zeichnungen dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Die
Fig. 1 und 2 der Zeichnungen zeigen die Ausführungsbeispiele
schematisch im Längsschnitt.
Nach Fig. 1 umfaßt die Vorrichtung einen Sammelbehälter 1, ein
Gehäuse 2 zum Behandeln des in dieses Gehäuse einzuleitenden
Abwassers, eine Zirkulationseinrichtung 3 zum Einleiten von Trock
nungsmedium in das Gehäuse 2 und Ableiten des mit Feuchte be
ladenen Trocknungsmediums aus diesem Gehäuse und eine Vakuum
einrichtung 4 als hauptsächliche Bestandteile. Von dem Sammelbehäl
ter führt eine Zuleitung 8 mit eingegliederter Speisepumpe 5, die von
einem Motor 6 angetrieben wird, zu dem Gehäuse 2. Die Zuleitung
ist in ihrem von oben zentral in das Gehäuse 2 hineinführenden
Rohrleitungsabschnitt 8a teleskopisch längenveränderbar ausgebildet,
an dessen Unterende ein Schleuderrad 7 vorgesehen ist. Die vertikale
Auf- und Abbewegung des Rohrleitungsabschnittes 8a wird durch
einen nur teilweise dargestellten Hubantrieb 9 erreicht, der außerhalb
des Gehäuses 2 an dem herausragenden Ende des Abschnittes 8a
angreift. Auch ist ein (nicht gezeigter) Drehantrieb wenigstens für
das Schleuderrad 7 vorgesehen oder dieses dreht sich mit entspre
chender Ausbildung nach dem Prinzip des "Segnerschen Wasserra
des". Hierdurch wird das Schleuderrad auf- und abbewegt sowie in
Umdrehung versetzt, so daß das zu behandelnde Abwasser, welches
aus unteren Öffnungen 10 des Abschnittes 8a austritt, mit Hilfe des
Schleuderrades 7 innerhalb eines vertikalen Schleuderbereiches in
dem Gehäuse 2 fliehkraftmäßig in dieses eingeleitet und dabei tröpf
chenförmig verteilt wird, wie es durch Pfeile und mit 22 angedeutet
ist.
Im Innern des Gehäuses 2 ist eine sich vertikal erstreckende, fest
stehende Filtereinrichtung 11 vorgesehen. Diese Filtereinrichtung
weist die Form eines Rohrabschnittes auf, welcher oben offen ist und
unten von einer Austrageinrichtung 15 begrenzt ist, die einen Zulauf
15a in einem verdrehbaren Rohrabschnitt 15b und somit geöffnet und
geschlossen werden kann. Die Umfangswand der Filtereinrichtung
weist zur Umfangswand 2a des Gehäuses 2 einen Abstand auf, wie es
aus der Zeichnung klar ersichtlich ist. Im dargestellten Fall ist für
die Filtereinrichtung eine konusstumpfförmige Form gewählt, deren
verjüngtes Ende sich unten befindet. Es ist aber auch möglich, eine
hohlzylindrische oder andere Form für die Filtereinrichtung zu wäh
len.
Im einzelnen besteht die Filtereinrichtung 11 aus einem stationären
Stützgerüst 12, welches beidseitig mit wenigstens einer Filterlage 13
bzw. 14 belegt ist. Dabei wird vorteilhaft so vorgegangen, daß die
äußere Filterlage 14 ein feineres Filtermaterial aufweist als die
innere Filterlage 13. So kann die äußere Filterlage 13 eine Feinheit
von 0,5 µ aufweisen, so daß keine Bakterien passieren können. Diese
Filterfeinheit verhindert außerdem Staubaustrag. Das Filtermaterial
selbst kann aus bekanntem Vliesmaterial bestehen.
Im unteren Bereich des Trocknergehäuses 2 ist die z. B. als Schnec
kenförderer ausgebildete Austrageinrichtung 15 vorgesehen, um den
Feststoffanteil, der innerhalb des von der Filtereinrichtung 11 um
grenzten Raumes ausgeschieden wird und sich unterhalb des Schleu
derrades 7 sammelt, abzufördern. Die Schnecke 16 der Einrichtung
15 wird mittels eines Motors 17 angetrieben, so daß der aus dem
Abwasser ausgeschiedene und über den verdrehbaren Zulauf 15a zur
Schnecke gelangte Feststoff in einen festen oder transportablen La
gerbehälter 18, z. B. ein Sack, abgefördert wird. Im Ausgang der
Austrageinrichtung 15 befindet sich eine gasdicht schließende Ventil
klappe 19.
Im unteren Bereich des Trocknergehäuses 2 ist ein Anschlußstutzen
20 mit einer gasdicht schließenden Ventilklappe 21 vorgesehen, an
den die Vakuumeinrichtung 4 mit der Vakuumpumpe 4a angeschlos
sen ist. Diese Vakuumeinrichtung erzeugt während der Einleitung von
Abwasser in das Gehäuse 2 in diesem ein gewünschtes Vakuum,
welches eine sehr schnelle und hochwirksame Aufteilung des eingelei
teten Abwassers bewirkt, so daß sich der Feststoffanteil sehr leicht
aus dem in einen tröpfchenförmigen Zustand 22 übergeführten Ab
wasser herauslöst.
An die Vakuumeinrichtung 4 ist ein Ablaßstutzen 23 zum Ablassen
von Wasser, welches während der Vakuumbeaufschlagung des Gehäu
ses 2 in diesem ausgeschieden worden ist und sich im Sammelraum
4b der Einrichtung 4 gesammelt hat, angeschlossen. Der Ablaßstutzen
23 enthält ebenfalls eine gasdicht schließende Ventilklappe 24. Das
abgesaugte Gas wird über ein geruchsbindendes Filter 48 ins Freie
abgeleitet oder in das Gehäuse 2 zurückgeleitet.
Die Zirkulationseinrichtung 3, die oben in das Trocknergehäuse 2
einmündet und unten aus dem Gehäuse 2 herausführt, umfaßt eine
Rohrleitung 25, eine Kondensatoreinrichtung 26, eine Erhitzer
einrichtung 27 und ein mittels eines Motors 28 angetriebenes Geblä
se 29. Des weiteren sind in der Rohrleitung 25 nahe des Gehäuses
2 je eine gasdicht schließende Ventilklappe 30 und 31 vorgesehen.
Diese beiden Ventilklappen werden geschlossen gehalten, wenn das
Vakuum in dem Trocknergehäuse 2 wirksam ist. Wie es durch Pfeile
angedeutet ist, wird ein gasförmiges Trocknungsmedium im Kreislauf
durch das Trocknergehäuse 2 und durch die Rohrleitung 25 ge
schickt, um in dem Gehäuse eine Trocknung des vorher durch Vaku
um beaufschlagten Abwassers vorzunehmen. Vorzugsweise besteht die
Kondensatoreinrichtung 26 aus einem Verdampferteilbereich einer
Wärmepumpe, aus einem wie auch immer gearteten Kühler oder ist
die kalte Seite eines Peltier-Elementes. In analoger Weise besteht die
Erhitzereinrichtung 27 aus dem Verflüssigerteilbereich einer Wärme
pumpe, aus einem wie auch immer gearteten Wärmetauscher oder ist
die warme Seite eines Peltier-Elementes. Des weiteren ist die Rohr
leitung 25 mit einem Stutzen 32 versehen, in dem eine gasdicht
schließende Ventilklappe 33 vorgesehen ist. Diese Ventilklappe sorgt
dafür, daß zur Beendigung des Vakuums in dem Gehäuse 2 Luft oder
ein anderes Gas eingelassen wird, so daß der Vakuumzustand zu
sammenbricht. Schließlich ist noch ein Differenzdruckmesser 34 und
ein Feuchtemesser F vorgesehen, um den Beladezustand des Filters
11 anzuzeigen und den Prozeßablauf zu steuern. Beim schlagartigen
Öffnen der Ventilklappe 33 erfolgt eine schlagartige Füllung des
Trocknergehäuses 2 mit Gas. Es bewirkt einen rückwärtigen Strö
mungsstoß auf die Filterlagen 13, 14 und eine Lockerung des ge
trockneten Feststoffes auf dem Filtermaterial sowie eine Ablösung
von diesem, damit der getrocknete Feststoff der Austrageinrichtung
zufallen kann.
Die vorstehend beschriebene Vorrichtung arbeitet auf folgende Weise:
Aus dem Sammelbehälter 1 wird Abwasser mittels der Pumpe 5 und
der Rohrleitung 8 in das Gehäuse 2 eingeleitet. Hierbei dreht sich
der Rohrabschnitt 8a um seine vertikale Achse, so daß dadurch das
Schleuderrad 7 in Umdrehung versetzt ist, wobei der Rohrabschnitt
8a mittels des Hubantriebes 9 gleichzeitig in vertikaler Richtung auf-
und abbewegt wird. Hierdurch gelangt das Abwasser, aus den Lö
chern 10 austretend, auf die Oberseite des Schleuderrades 7 und wird
durch die Gesamtbewegung und Fliehkraftwirkung des Schleuderrades
7 in eine fein zerteilte Tröpfchenform 22 übergeführt. Gleichzeitig
wird aus der Vakuumeinrichtung 4 durch die Filtereinrichtung 11
hindurch ein Vakuum auf das übrige Innere des Trocknergehäuses
angewendet, so daß, während die Tröpfchen in Richtung zur Filter
wand 11 gesaugt werden, eine hochwirksame Trennung des Abwas
sers stattfindet, und zwar erfolgt eine schnelle Abtrennung oder
Herauslösung der Feststoffanteile aus dem Wasseranteil. Die Fest
stoffanteile werden dabei durch das Vakuum auf die Filterwand
gezogen und bilden hier eine zunächst anhaftende Schicht. Der
Wasseranteil gelangt nach dem Passieren der Filterwand relativ
schnell nach unten und sammelt sich in dem Raum 4b. Nach Been
digung der Vakuumanwendung kann das in der Einrichtung 4 ange
sammelte Wasser über den Ablaßstutzen 23 ausgeschleust werden.
Nach dem Zusammenbruch des Vakuums wird erhitzte und trockene
Luft des Kreislaufes 3 mittels des Gebläses 29 von oben in das
Trocknergehäuse 2 eingeleitet und gleichzeitig feuchtebeladene Luft
aus dem Gehäuse 2 unten herausgeleitet. Diese umlaufende Trock
nungsluft bewirkt eine weitere Austrocknung der schon gelockerten
Feststoffschicht auf der Filterlage 13 derart, daß die dünne Schicht
aufreißt und sich in kleinen Teilen von der Filterlage sehr leicht
weiter ablöst und nach unten fällt. Die Feststoffanteile weisen dann
nur noch etwa einen Feuchtegehalt von 5% auf. Die getrockneten
Feststoffanteile gelangen nach Öffnung des Zulaufs 15a in die Aus
trageinrichtung 15.
Die feuchtebeladene und aus dem Gehäuse 2 herausgeleitete Luft
gelangt in die Kondensatoreinrichtung 26, wo das Wasser aus der
feuchten Luft wieder herauskondensiert und abgeführt wird, wobei
die Temperatur der feuchtebefreiten Luft sinkt. Dieses Wasser kann
zunächst in einem Sammelbehälter gesammelt und später z. B. in das
Meereswasser abgepumpt werden. Es enthält in der Regel keine
schädlichen Stoffe und belastet daher die Umwelt nicht. Aus der
Kondensatoreinrichtung gelangt die vom Wasser befreite Luft weiter
zu der Erhitzereinrichtung 27, wo sie wieder auf die vorbestimmte
Temperatur aufgeheizt wird. Dabei sinkt die relative Luftfeuchte,
d. h. die Wasseraufnahmefähigkeit der Luft steigt wieder. Von dort
wird sie dann wieder in das Trocknergehäuse 2 eingeleitet, wo sie
unter Ausführung einer erneuten Trocknungswirkung wieder mit
Wasseranteilen beladen wird.
Nach Fig. 2 arbeitet eine weitere Vorrichtung anstelle von Vakuum
mit Fliehkraft. Hierzu ist der innere Aufbau des Trocknergehäuses 2
mit einer Siebtrommel 35 ausgestattet, die mittels eines Antriebs
motors 36 um eine Achse 37 drehantreibbar ist. Die Siebtrommel hat
eine geschlossene Endseite 38 und eine teilweise offene Endseite 39
für die Leitungen 8b und 25 für die Einleitung von Abwasser bzw.
für die Einleitung von Trocknungsmedium. Die Umfangswand der
umlaufenden Siebtrommel 35 ist als Siebwand 40 ausgebildet, die mit
Filtermaterial der vorstehend beschriebenen Art versehen ist. Der
Siebwand ist auch bei diesem Beispiel wenigstens eine innere Filter
lage 41 und eine äußere Filterlage 42 zugeordnet. Die innere Filter
lage oder inneren Filterlagen ist bzw. sind gegenüber der äußeren
Filterlage oder Filterlagen wie beim vorstehend beschriebenen Bei
spiel mit größeren Poren versehen.
Auch diese Vorrichtung ist mit einer Austrageinrichtung 43 versehen,
die einen im Innern der Siebtrommel 35 um eine horizontale Achse
verschwenkbaren Abstreifer 44 für die ausgeschiedenen Feststoff
anteile und eine an ein Ableitungsrohr 45 angeschlossene Absaugeein
richtung 46 umfaßt. Die Absaugeeinrichtung 46 fördert die Feststoff
anteile aus dem inneren Abstreifer 44 in einen externen Lagertank
47. Das beim Einfördern der Feststoffanteile in den Tank 47 mit
geführte Gas entweicht aus dem Tank über ein geruchsbindendes
Filter 48 ins Freie oder kann in das Gehäuse 2 zurückgeführt wer
den.
Das Gehäuse 2 ist ferner unten an einen Wassersammelbehälter 49
angeschlossen, in dem das in der Siebtrommel 35 abgetrennte Wasser
zunächst gesammelt wird. Über Ventileinrichtungen 50 und 51 wird
die Abförderung des ausgeschiedenen Wasseranteils gesteuert.
Die Zirkulationseinrichtung 3 ist in diesem Fall genauso ausgebildet,
wie es mit dem weiter vorstehend beschriebenen Vorrichtungsbeispiel
erläutert ist. Sie ist daher bei diesem Beispiel nicht näher dargestellt.
Die Vorentwässerung erfolgt bei diesem Beispiel folgendermaßen.
Über die Zuleitung 8b, deren vorderer Einleitungsabschnitt axial
beweglich ausgebildet sein kann, wird das Abwasser aus dem Behäl
ter 1 mittels der Pumpe 5 in die Siebtrommel 35 eingeleitet, wie den
Pfeilen zu entnehmen ist. Dabei ist der innere Abstreifer 44 zur Seite
geschwenkt. Die Einleitung des Abwassers wird vorzugsweise dann
vorgenommen, wenn sich die Siebtrommel 35 bereits dreht. Somit
gelangt das Abwasser auf die Filterlagen 41 und 42, wo eine Tren
nung des Abwassers in Feststoffanteile und in Wasser stattfindet. Das
Wasser tritt durch die Siebwand 40 der Trommel 35 hindurch in das
übrige Gehäuse 2, bewegt sich darin nach unten und gelangt in den
Sammelbehälter 49, wo es später abgelassen wird. Wenn dieser
Vorentwässerungsvorgang beendet ist, wird mittels der Zirkulations
einrichtung 3 in der weiter vorstehend beschriebenen Weise die
Nachtrocknung der Feststoffanteile mittels des durch die Zirkulations
leitung 25 strömenden Trocknungsmediums vorgenommen. Wenn sich
eine bestimmte Menge an endgültig getrockneten Feststoffanteilen an
der inneren Filterlage 41 angesammelt hat, wird die Nachtrocknung
gestoppt und der Abstreifer 44 in eine Entnahmestellung zurückver
schwenkt, so daß die Feststoffanteile von der Filterlage 41 abgestreift
werden können. Vom Abstreifer 44 gelangen sie mittels der Absauge
einrichtung 46 über die Leitung 45 in den Lagertank 47. Anschlie
ßend wird das im Behälter 49 gesammelte Wasser über das Ventil 51
abgelassen.
Claims (13)
1. Verfahren zur Behandlung von Abwässern, bei dem das Ab
wasser in einen Trocknerraum eingeleitet, darin in eine Tröpfchen
form übergeführt und durch Beaufschlagung mittels eines erhitzten
Trocknungsmediums einem Feuchteentzugvorgang unterworfen wird,
um den Feststoffanteil aus dem Abwasser abzuscheiden, dadurch
gekennzeichnet, daß das Abwasser während seiner Einleitung in das
Trocknergehäuse und vor dem Einleiten des erhitzten Trocknungs
mediums durch Anwendung eines Vakuums und/oder einer Fliehkraft
in dem Trocknergehäuse vorentwässert wird.
2. Vorrichtung zur Behandlung von Abwässern, mit einem Trock
nergehäuse zur Aufnahme von zu behandelndem Abwasser und dessen
Überführung in den Tröpfchenzustand, mit einer Einrichtung zum Zu-
und Abführen eines gasförmigen, erhitzten Trocknungsmediums in
das bzw. aus dem Trocknergehäuse und mit einer Austrageinrichtung
für den aus dem Abwasser ausgefällten Feststoffanteil, dadurch
gekennzeichnet, daß an das Trocknergehäuse (2) eine Vakuumeinrich
tung (4) zur Anfangstrocknung des Abwassers angeschlossen ist und
daß in dem Trocknergehäuse (2) eine den Feststoffanteil des mit
Vakuum beaufschlagten Abwassers zurückhaltende Filtereinrichtung
(11) vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Filtereinrichtung (11) die Form eines feststehenden, oben offenen
Rohrabschnittes aufweist, dessen filternde Umfangswand (13, 14) zur
Umfangswand (2a) des Trocknergehäuses (2) beabstandet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Filtereinrichtung (11) aus einem Stützgerüst (12) und aus wenigstens
zwei Filterlagen (13, 14) besteht, von denen die außenseitig an dem
Gerüst (12) vorgesehene Filterlage oder -lagen (13) als Feinfilter
ausgebildet ist bzw. sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
innerhalb der rohrförmigen Filtereinrichtung (11) ein auf- und abbe
wegbares Schleuderrad (7) für die tröpfchenförmige Feinzerteilung
des in das Trocknergehäuse (2) einzuleitenden Abwassers vorgesehen
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Schleuderrad (7) am Unterende einer teleskopisch längenveränder
baren, in Umdrehung versetzbaren, das Abwasser zu fördernden
Rohrleitung (8, 8a) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vakuumeinrichtung (4) mit einer Wasseraustrageinrichtung (4b, 23,
24) versehen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß im
Abführungsbereich der Zirkulationseinrichtung (3) ein Ventil (32, 33)
für das Zusammenbrechen des Vakuums in dem Trocknergehäuse (2)
zwecks Ablösung der getrockneten Feststoffteile von der Filterein
richtung (11) vorgesehen ist.
9. Vorrichtung zur Behandlung von Abwässern, mit einem Trock
nergehäuse zur Aufnahme von zu behandelndem Abwasser und dessen
Überführung in den Tröpfchenzustand, mit einer Einrichtung zum Zu-
und Abführen eines gasförmigen, erhitzten Trocknungsmediums in
das bzw. aus dem Trocknergehäuse und mit einer Austrageinrichtung
für den aus dem Abwasser ausgefällten Feststoffanteil, dadurch
gekennzeichnet, daß in dem Trocknergehäuse (2) eine drehantreibbare
Siebtrommel (35) zur Anfangstrocknung des Abwassers durch Flieh
kraft vorgesehen ist, daß am Siebumfang (40) der Siebtrommel eine
den Feststoffanteil des in diese Trommel eingeleiteten Abwassers
zurückhaltende Filtereinrichtung (41, 42) angeordnet ist und daß in
der Siebtrommel (35) eine schwenkbare Abstreifeinrichtung (44)
vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß an
der schwenkbaren Abstreifeinrichtung (44) eine Absaugeinrichtung
(46) zum Entfernen der Feststoffanteile aus der Siebtrommel (35)
angeschlossen ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung zum Zu- und Abführen des Trocknungsmediums
als Zirkulationseinrichtung (3) mit einer Kondensatoreinrichtung (26)
und einer dieser nachgeordneten Erhitzereinrichtung (27) für das
Trocknungsmedium ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kondensatoreinrichtung (26) der Verdampfer einer Wärmepumpe,
eines Kühlers oder die kalte Seite eines Peltier-Elementes ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Erhitzereinrichtung (27) der Verflüssiger einer Wärmepumpe,
eins Wärmetauschers oder die warme Seite eines Peltier-Elementes
ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924212566 DE4212566C2 (de) | 1992-04-15 | 1992-04-15 | Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von Abwässern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924212566 DE4212566C2 (de) | 1992-04-15 | 1992-04-15 | Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von Abwässern |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4212566A1 DE4212566A1 (de) | 1993-10-21 |
DE4212566C2 true DE4212566C2 (de) | 2002-09-12 |
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ID=6456851
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924212566 Expired - Lifetime DE4212566C2 (de) | 1992-04-15 | 1992-04-15 | Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von Abwässern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4212566C2 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3629954C2 (de) * | 1986-09-03 | 1989-02-02 | Yorck-Uwe Dipl.-Ing. 2000 Wedel De Prehm |
-
1992
- 1992-04-15 DE DE19924212566 patent/DE4212566C2/de not_active Expired - Lifetime
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3629954C2 (de) * | 1986-09-03 | 1989-02-02 | Yorck-Uwe Dipl.-Ing. 2000 Wedel De Prehm |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4212566A1 (de) | 1993-10-21 |
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