DE4206126A1 - Verfahren zum verknuepfen und verknoten von mikrochirurgischem nahtmaterial am menschlichen augapfel, insbesondere bei hornhauttransplantationen, bei welchen das nahtmaterial mittels knuepfpinzetten ergriffen und miteinander verknuepft und verknotet wird, sowie vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens mit einer knuepfpinzette, welche zwei branchen aufweist - Google Patents

Verfahren zum verknuepfen und verknoten von mikrochirurgischem nahtmaterial am menschlichen augapfel, insbesondere bei hornhauttransplantationen, bei welchen das nahtmaterial mittels knuepfpinzetten ergriffen und miteinander verknuepft und verknotet wird, sowie vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens mit einer knuepfpinzette, welche zwei branchen aufweist

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DE4206126A1 DE19924206126 DE4206126A DE4206126A1 DE 4206126 A1 DE4206126 A1 DE 4206126A1 DE 19924206126 DE19924206126 DE 19924206126 DE 4206126 A DE4206126 A DE 4206126A DE 4206126 A1 DE4206126 A1 DE 4206126A1
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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens zum Verknüpfen und Verknoten von mikrochirurgischem Nahtmaterial am menschlichen Auge, insbesondere bei Hornhauttransplantationen, bei welchem das Nahtmaterial mittels Knüpfpinzetten ergriffen und miteinander verknüpft und verknotet wird.
Bei der mikrochirurgischen Behandlung am menschlichen Auge ergibt sich sehr häufig die Not­ wendigkeit, die klare, ca. 0,5 mm dicke Hornhaut, über die das Licht in das Auge einfällt, direkt mit Nadel und Faden unter dem Operationsmikroskop zu nähen, beispielsweise beim Einnähen eines Hornhauttransplantats, einer sogenannten Keratoplastik. Es kommt hierbei auf zwei wesent­ liche Gesichtspunkte an:
1. Die Naht soll eine wasserdichte Adaptation der Wundränder herstellen und den Lichteinfall in das Auge möglichst wenig behindern.
2. Die Naht soll die im zentralen Bereich ideale spärische Krümmung der Hornhaut möglichst wenig beeinträchtigen, da die Hornhaut mit ca. 43 Dioptrien die stärkste Sammellinse im dioptri­ schen Apparat des Auges ist.
Zum dioptrischen Apparat des Auges gehören neben der Hornhaut die Vorderkammer, die Re­ genbogenhaut, die Linse sowie der Glaskörper. Eine einwandfreie Abbildung der Umwelt auf der Netzhaut ist nur gewährleistet, wenn der zentrale Anteil der sonst asphärischen Hornhaut ideal spärisch, d. h. wie eine optische Linse, gekrümmt ist. Dieser zentrale Hornhautbezirk ist für die optische Abbildung auf den Augenhintergrund maßgeblich, da das zusammengesetzte optische Sy­ stem des Auges durch die Regenbogenhaut als Irisblende (Pupille) abgeblendet wird.
Insbesondere bei Hornhauttransplantationen haben die Nähte, mit denen das Transplantat fixiert wird, einen ganz erheblichen Effekt auf die zentrale Krümmung der Hornhaut. Bei dieser Opera­ tion wird der zentrale, optisch wirksame Teil der Hornhaut herausgeschnitten und durch ein gleichgeformtes, geringfügig größeres Transplantat von einem Spenderauge ersetzt. Das Trans­ plantat wird anschließend mittels mikrochirurgischer Nähte an dem das Transplantat ringförmig umschließenden Rand der Empfangerhornhaut befestigt. Die Nähte werden mit extrem dünnem Nahtmaterial (10-0 Nylon monofil, Stärke einige Mikrometer) mit Hilfe einer speziellen, geboge­ nen Nadel und einem Nadelhalter unter dem Operationsmikroskop ausgeführt. Anschließend wer­ den die Fadenenden des Nahtmaterials mittels Knüpfpinzetten ergriffen und miteinander ver­ knüpft und verknotet, bis der Faden unter einer geringen Spannung steht. Bisher wird die Ein­ bringung der Fadenspannung unter Sicht und nach Gefühl des Operateurs vorgenommen.
Nachteilig am heutigen Stand der Operationstechnik ist der häufig auftretende postoperative Hornhautastigmatismus, der auf einer torischen oder sonstwie unregelmäßigen statt sphärischen Hornhautoberflächenkrümmung beruht. Jede in die Hornhaut eingebrachte Naht beeinträchtigt de­ ren zentrale, ideale sphärische Krümmung und führt zu einer gewissen astigmatischen Verzerrung der Oberfläche. Dies kann zu teilweise mit Brillengläsern unkorrigierbaren, stark astigmatischen Refraktionsfehlern führen, welche vom Patienten als Verschwommen- und Verzerrtsehen wahr­ genommen werden. Die Sehscharfe des operierten Auges kann dadurch trotz eines glasklaren Transplantates erheblich herabgesetzt werden.
Dieser Astigmatismus kann mehrere Ursachen haben. Er kann von Unregelmäßigkeiten an der Schnittfläche, Abweichungen von der Schnittkurvatur oder Flankenbildung an den Schnittkanten, die ein paralleles Anpassen der Spender und Empfangerhornhautkanten erschweren, hervorgeru­ fen werden. Dieses Problem konnte jedoch durch das berührungslose Schneiden mit dem Exci­ merlaser bei aufgelegten Positiv- bzw. Negativmasken weitgehend gelöst werden. Eine weitere Ursache für den unerwünschten Astigmatismus der Hornhautoberfläche besteht darin, daß die einzelnen Nähte mit unterschiedlicher Spannung verknotet werden und die daraus resultierenden ungleichmäßigen Zugkräfte das Transplantat in seiner ursprünglich weitgehend sphärischen Ober­ fläche verzerren. Ist die Naht in einem Meridian zu stark gespannt, so entsteht eine stärkere Krümmung, ist sie in einem Meridian zu schwach gespannt, so entsteht eine flachere Krümmung der Hornhautoberfläche.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, mit der diese Nachteile beseitigt und der durch Unterschiede in der Spannung des Nahtmaterials verursachte Astigmatismus vermindert werden kann.
Erfindungsgemäß wird nun vorgeschlagen, daß eine Einrichtung zur Messung der Spannung des mikrochirurgischen Nahtmaterials zumindest während des Verknotens vorgesehen ist.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß eine objektive Erfas­ sung der tatsächlichen Spannung des mikrochirurgischen Nahtmaterials ermöglicht wird, so daß einerseits Beschädigungen des Hornhauttransplantats bzw. der Empfangerhornhaut aufgrund überhöhter Fadenspannung des Nahtmaterials vermieden werden können, und daß andererseits eine relativ gleichmäßige Fadenspannung an sämtlichen das Transplantat fixierenden Nähten si­ chergestellt werden kann, die den postoperativen Astigmatismus günstig beeinflußt. Zudem ist es nunmehr möglich, eine Korrelation zwischen der Refraktion des operierten Auges und der Faden­ spannung des Nahtmaterials zu ermitteln, so daß die optimale Fadenspannung wissenschaftlich er­ faßt werden kann.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist eine Einrichtung vorgesehen, mit der die Spannung des Nahtmaterials beim ersten und/oder zweiten Knoten gemessen werden kann, wodurch sichergestellt werden kann, daß während des gesamten Knotvorgangs die maximal oder minimal zulässige Fadenspannung nicht über- bzw. unterschritten wird, und wodurch sich eine besonders gleichmäßige Spannungsverteilung in sämtlichen Nähten erzielen läßt.
Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird die gemessene Spannung des Nahtmaterials mittels einer Anzeige-Einrichtung angezeigt, um dem Operateur bereits während der Operation ein "feedback" zu geben.
Dabei erweist es sich als besonders zweckmäßig, wenn das Erreichen der gewünschten Spannung des Nahtmaterials angezeigt wird, damit der operierende Arzt ohne weitere Überlegungen erken­ nen kann, wann der Knoten fest genug gezogen ist.
Um die in das Nahtmaterial eingebrachten Kräfte und somit auch die Spannung des Nahtmaterials relativ exakt bestimmen zu können, wird die erfindungsgemäße Vorrichtung mit einer Knüpfpin­ zette, welche zwei Branchen aufweist, vorgeschlagen, bei welcher wenigstens eine der Branchen mit einer Sensoreinrichtung zur Erfassung der während des Gebrauchs der Knüpfpinzette auftre­ tenden Verformungen der Branchen sowie mit einer Auswertungseinrichtung zur Bestimmung der in das mikrochirurgische Nahtmaterial eingebrachten Kräfte versehen ist.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung dieser Vorrichtung weist die Sensoreinrichtung wenigstens einen Dehnungsmeßstreifen auf, welcher ein der Verformung der Branche(n) und so­ mit der Zugkraft beim Verknoten des Nahtmaterials analoges elektrisches Signal erzeugt, das be­ sonders einfach weiter verarbeitet werden kann.
Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind an beiden Branchen Dehnungsmeßstreifen angebracht, um Meßfehler aufgrund von einseitigen Verformungen und/oder Temperaturunter­ schieden oder dergleichen ausschließen zu können. Dabei ist es von Vorteil, wenn die Deh­ nungsmeßstreifen an den Innenseiten der Branchen angeordnet sind, um Beschädigungen durch äußere Einflüsse zu vermeiden.
Des weiteren ist es sinnvoll, die Dehnungsmeßstreifen so anzuordnen und zu schalten, daß die gegensinnigen, durch Zusammendrücken der Branchen zum Ergreifen bzw. Festhalten des Naht­ materials verursachten Verformungen der Branchen sich gegenseitig kompensieren, so daß nur die gleichsinnigen, aufgrund der Zugkraft des Fadens hervorgerufenen Verformungen ein elektrisches Signal erzeugen. Dies läßt sich insbesondere dadurch erreichen, daß die ver­ schiedenen Dehnungsmeßstreifen als unvollständige und/oder vollständige Wheatstone′sche Brücke miteinander verschaltet werden.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Auswer­ tungseinrichtung mit einer akustischen, vorzugsweise analogen Anzeigeeinrichtung versehen ist, welche den Operateur über die Fadenspannung informiert, ohne ihn in seiner visuellen Konzentration auf das Operationsfeld zu beeinträchtigen.
Die Auswertungseinrichtung kann auch mit einem Grenzwertschalter versehen sein, welcher bei Erreichen der gewünschten Spannung des Nahtmaterials ein Signal abgibt.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Auswertungseinrichtung mit einer sog. Tarierautomatik versehen, mit welcher die aufgrund der gegensinnigen Verformungen der Branchen beim Ergreifen bzw. Festhalten des Nahtmaterials bzw. aufgrund thermischer oder sonstiger unerwünschter Einflüsse hervorgerufenen Störsignale ausgeschaltet werden können. Dies kann beispielsweise durch einen mit der Auswertungseinrichtung verbundenen Fußschalter erfolgen, welcher vom Operateur unmittelbar vor der Beaufschlagung des Nahtmaterials mit der Zugkraft betätigt wird und die angezeigte Zugkraft auf Null rückstellt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann auch mit einer Speichereinrichtung verbunden sein, wel­ che die in die einzelnen Nähte tatsächlich eingebrachten Zugkräfte speichert, so daß diese Daten nach der Operation noch verfügbar sind und mit anderen Bezugsgrößen korreliert werden können.
Die Auswertungseinrichtung kann in einer weiteren, besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung aus einem stationären oder tragbaren Personal Computer bestehen.
Weitere Ziele, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der folgen­ den Figurenbeschreibung.
Figurenbeschreibung
Es zeigen:
Fig. 1 in perspektivischer Ansicht einen Schnitt durch die Hornhaut eines menschlichen Auges,
Fig. 2 in perspektivischer Ansicht einen Schnitt durch den vorderen Abschnitt des menschlichen Auges während des Einpassens und Fixierens eines Hornhauttransplantats,
Fig. 3 in Draufsicht die Hornhaut eines menschlichen Auges mit eingesetztem Hornhauttransplantat während des Fixierens mittels Nahtmaterials,
Fig. 4 in Frontansicht ein schematische Darstellung der Anordnung der Einzelknopfnähte zum fixieren des Hornhauttransplantats,
Fig. 5 im Schnitt eine schematische Darstellung der Anbringung des Hornhauttransplantats an einer Empfängerhornhaut,
Fig. 6 in perspektivischer Ansicht ein Modell einer ideal sphärischen Hornhautoberfläche,
Fig. 7 in perspektivischer Ansicht ein Modell einer torischen Hornhautoberfläche,
Fig. 8 in Seitenansicht eine erfindungsgemäße Knüpfpinzette, und
Fig. 9 in schematischer Darstellung das Gesamtsystem der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Wie in Fig. 1 zu erkennen ist, besteht die menschliche Hornhaut 10 aus mehreren übereinander­ liegenden Schichten, nämlich der Basalmembran 11, welche an ihre Oberfläche eine mehrlagige Epithelzellschicht aufweist, der darunterliegenden, relativ festen Bowman′schen Membran 12, dem Hornhautstroma 13, der elastischen Descemet′schen Membran 14 sowie einer die Hornhaut 10 zur Innenseite hin begrenzenden einlagigen Endothelzellschicht 15. Die Gesamtdicke der Hornhaut beträgt ca. 0,5-0,6 mm.
In Fig. 2 ist der vordere Abschnitt eines menschlichen Auges 20 dargestellt. In die Empfänger­ hornhaut 21, aus welcher der zentrale optisch wirksame Teil zuvor entweder mechanisch mit ei­ nem Spezialmesser (Trepan) oder mittels eines Excimer-Laserstrahls und aufgelegter Abdeck­ maske herausgeschnitten worden ist, wird zunächst ein Hornhauttransplantat 22, welches auf glei­ che Weise aus einem nicht dargestellten Spenderauge herausgeschnitten wurde, eingepaßt und an­ schließend fixiert. Hinter dem Hornhauttransplantat 22 bzw. der Empfangerhornhaut 21, also im Augeninneren, sind die Linse 23 und die Regenbogenhaut (Iris) 24 angeordnet. Zur Befestigung des Hornhauttransplantats 22 an der Empfängerhornhaut 21 wird ein Faden 25 aus speziellem Nahtmaterial mit Hilfe einer gebogenen Nadel 26 und einem Nadelhalter 27 durch den Rand des Hornhauttransplantats 22 und der Empfängerhornhaut 21 hindurchgeführt. Dabei werden das Hornhauttransplantat 22 bzw. die Empfängerhornhaut 21 mit Hilfe einer Faßpinzette 28 in Posi­ tion gehalten.
In Fig. 3 ist eine Draufsicht auf die Empfangerhornhaut 21 mit eingepaßtem Hornhauttrans­ plantat 22 wiedergegeben. Das Hornhauttransplantat 22 hat eine kreisrunde oder leicht eliptische Form und wird entlang seines äußeren Randes mittels mehrerer Einzelknopfnähte 30 mit der Empfängerhornhaut 21 verbunden. Hinter dem Hornhauttransplantat befinden sich die Vorder­ kammer und die Pupille 29.
In Fig. 4 ist die Anordnung der Einzelknopfnähte 30 zur Befestigung des Hornhauttransplantats 22 an der Empfangerhornhaut 21 schematisch dargestellt. Die Nähte werden in der Regel als so­ genannte Einzelknopfnähte 30 mit einem doppelten bzw. dreifachen Knoten ausgeführt. Wie zu erkennen ist, hat das Hornhauttransplantat 22 einen größeren Durchmesser als die Pupille 29, so daß die Fäden der Einzelknopfnähte 30 nicht in den zentralen Strahlengang des optischen Systems zu liegen kommen.
Fig. 5 zeigt in schematischer Darstellung einen Schnitt durch die Empfangerhornhaut 21 mit eingesetztem Hornhauttransplantat 22, welches mit Einzelknopfnähten 30 an der Empfängerhorn­ haut 21 befestigt ist.
Fig. 6 zeigt im Modell eine ideal sphärische Hornhautoberfläche des zentralen, optisch wirksa­ men Teils des Hornhauttransplantats 22.
Das in Fig. 7 gezeigte Modell einer torischen Hornhautoberfläche des Hornhauttransplantats 22 weist im Meridian B eine stärkere Krümmung als im Meridian A auf.
In Fig. 8 ist eine Knüpfpinzette 40 in Seitenansicht dargestellt. Die Knüpfpinzette 40 weist zwei Branchen 41, 42 auf, welche mit Griffzonen 43, 44 versehen sind. Im vorderen Bereich der Branchen 41, 42 sind an deren jeweiliger Innenseite Dehnungsmeßstreifen 45, 46 angebracht. Des weiteren sind die Branchen 41, 42 im Bereich der Eingriffsstelle für den Faden 25 mit einer Mar­ kierung 47 versehen, welche dazu dient, die genaue Position anzugeben, an der der gefaßte Faden 25 zu liegen kommen muß, um die richtige Länge des Hebelarmes zu gewährleisten. Zwischen den Branchen 41, 42 ist ein Anschlag 48 angebracht.
In Fig. 9 ist das Gesamtsystem der erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt. Die Knüpfpin­ zette 40 ist mit einem Verbindungskabel 50 an eine Auswertungseinrichtung 51 angeschlossen. Die Auswertungseinrichtung 51 weist eine Anzeigeeinrichtung 52 und eine Tarierautomatik auf, welche über einen Fußschalter 53, der mit der Auswertungseinrichtung 51 über ein Verbindungs­ kabel 54 gekoppelt ist, betätigt wird.
Bei krankhaften Trübungen oder Verformungen bzw. Verletzungen der menschlichen Hornhaut 10 können erhebliche Beeinträchtigungen der Sehkraft bis hin zur Erblindung auftreten. In einem solchen Fall kann der zentrale Teil der Hornhaut 10 durch eine Hornhauttransplantation ersetzt werden. Bei der Hornhauttransplantation wird der geschädigte Teil aus der Empfängerhornhaut 21 ausgeschnitten und durch ein Hornhauttransplantat 22 aus einem hier nicht dargestellten Spen­ derauge ersetzt. Das Hornhauttransplantat 22 wird anschließend mittels Einzelknopfnähten 30 an der Empfängerhornhaut 21 befestigt. Die Fäden 25, aus denen die Einzelknopfnähte 30 herge­ stellt werden, werden mit einer speziellen Nadel 26, die mit Hilfe eines Nadelhalters 27 geführt wird, durch die Basalmembran 11, die Bowman′sche Membran 12 sowie einen Teil des Horn­ hautstromas 13 des Hornhauttransplantats 22 sowie der Empfängerhornhaut 21 hindurchgeführt. Anschließend werden die beiden Enden des Fadens 25 mit Hilfe von zwei Knüpfpinzetten 40 mit­ einander verknüpft und verknotet. Dabei ist es von größter Wichtigkeit, daß die Fäden 25 der verschiedenen Einzelknopfnähte 30 mit einer gleichmäßigen Spannung, welche sich in einer be­ stimmten Toleranzbreite um die gewünschte Spannung herum bewegen sollte, beaufschlagt wer­ den. Zu diesem Zweck befinden sich an den Branchen 41, 42 der Knüpfpinzette 40 Dehnungs­ meßstreifen 45, 46, welche jeweils ein der Verformung der Branchen 41 bzw. 42 entsprechendes elektrisches Signal an eine Auswertungseinrichtung 51 abgeben. Dabei verformen sich die Bran­ chen 41, 42 beim Ergreifen und Festhalten des Fadens 25 aufgrund der durch den Operateur in die Griffzonen 43, 44 eingebrachten Kräfte zunächst gegensinnig. Sobald die Branchen 41, 42 an dem Anschlag 48 anliegen, ist dieser gegensinnige Verformungsprozeß abgeschlossen. Der Ope­ rateur kann nun durch Betätigen des Fußschalters 53 die Anzeigeeinrichtung 52 der Auswertungs­ einrichtung 51 auf Null stellen. Beim Festziehen der Fadenenden des Fadens 25 während des Verknotens wirkt die Zugkraft des Fadens 25 auf die Branchen 41, 42 der Knüpfpinzette 40, wo­ durch diese in Fadenrichtung verformt werden. Der Operator hat darauf zu achten, daß die Knüpfpinzette 40 während des Festziehens der Knoten etwa senkrecht zur Richtung des Fadens 25 gehalten wird, so daß der Faden 25 senkrecht zu der in der Mitte zwischen den Branchen 41, 42 liegenden Ebene angeordnet ist. Bei dieser Position entspricht die gleichsinnige Verformung der Branchen 41, 42 exakt auf der den Faden 25 ausgeübten Zugkraft. Mit Hilfe der Auswertungsein­ richtung 51 ist es möglich, die Verformung der Branchen 41, 42 und somit die auf den Faden 25 ausgeübte Zugkraft anzuzeigen.
Bezugszeichenliste
10 - Hornhaut
11 - Basalmembran mit Epithelzellschicht
12 - Bowman'sche Membran
13 - Hornhautstroma
14 - Descemet'sche Membran
15 - Endothelzellschicht
20 - vorderer Abschnitt des menschlichen Auges
21 - Empfängerhornhaut
22 - Hornhauttransplantat
23 - Linse
24 - Regenbogenhaut
25 - Faden
26 - Nadel
27 - Nadelhalter
28 - Faßpinzette
29 - Pupille, Vorderkammer
30 - Einzelknopfnaht
40 - Knüpfpinzette
41, 42 - Branche
43, 44 - Griffzone
45, 46 - Dehnungsmeßstreifen
47 - Markierung
48 - Anschlag
50 - Verbindungskabel
51 - Auswertungseinrichtung
52 - Anzeigeeinrichtung
53 - Fußschalter
54 - Verbindungskabel

Claims (16)

1. Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens zum Verknüpfen und Verknoten von mikro­ chirurgischem Nahtmaterial am menschlichen Augapfel, insbesondere bei Hornhauttransplantatio­ nen, bei welchem das Nahtmaterial mittels Knüpfpinzetten ergriffen und miteinander verknüpft und verknotet wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einrichtung zur Messung der Spannung des mikrochirurgischen Nahtmaterials zumindest während des Verknotens vorgesehen ist.
2. Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens nach Anspruch 1, wobei zunächst ein erster, vorzugsweise doppelter Knoten und anschließend ein zweiter, vorzugsweise einfacher Knoten er­ zeugt wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einrichtung zur Messung der Spannung des Naht­ materials beim ersten (doppelten) und/oder beim zweiten (einfachen) Knoten vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einrichtung zur An­ zeige der gemessenen Spannung des Nahtmaterials vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einrichtung zur Anzeige des Erreichens der gewünschten Spannung des Nahtmaterials vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur Anzeige des Erreichens der gewünschten Spannung des Nahtmaterials akustisch, vorzugsweise analog, arbei­ tet.
6. Vorrichtung, insbesondere nach einem der Ansprüche 1-5, mit einer Knüpfpinzette (40), wel­ che zwei Branchen (41, 42) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine der Branchen mit einer Sensoreinrichtung zur Erfassung der während des Gebrauchs der Knüpfpinzette auftre­ tenden Verformungen der Branchen (41, 42), sowie mit einer Auswertungseinrichtung (51) zur Bestimmung der in das mikrochirurgische Nahtmaterial (25) eingebrachten Kräfte versehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoreinrichtung wenigstens einen Dehnungsmeßstreifen (45, 46) aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß an beiden Branchen (41, 42) je­ weils ein Dehnungsmeßstreifen (45, 46) angebracht ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß an beiden Branchen (41, 42) je­ weils 2 Dehnungsmeßstreifen (45, 46) angebracht sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7-9, dadurch gekennzeichnet, daß der (die) Deh­ nungsmeßstreifen (45, 46) an der Innenseite der Branche(n) (41, 42) angebracht ist (sind).
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß an beiden Branchen (41, 42) auf der Außen- und Innenseite jeweils ein Dehnungsmeßstreifen (45, 46) angebracht ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6-11, gekennzeichnet durch eine Trenneinrichtung zur Trennung der gegensinnigen von den gleichsinnigen Verformungen der Branchen (41, 42).
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Trenneinrichtung das Schaltprinzip einer unvollständigen oder vollständigen Wheatstone′schen Brücke aufweist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6-13, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswer­ tungseinrichtung (51) mit einer akustischen, vorzugsweise analogen Anzeigeeinrichtung (52) ver­ sehen ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6-14, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswer­ tungseinrichtung (51) mit einem Grenzwertschalter versehen ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6-15, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswer­ tungseinrichtung (51) mit einer Tarierautomatik versehen ist.
DE19924206126 1992-02-27 1992-02-27 Verfahren zum verknuepfen und verknoten von mikrochirurgischem nahtmaterial am menschlichen augapfel, insbesondere bei hornhauttransplantationen, bei welchen das nahtmaterial mittels knuepfpinzetten ergriffen und miteinander verknuepft und verknotet wird, sowie vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens mit einer knuepfpinzette, welche zwei branchen aufweist Withdrawn DE4206126A1 (de)

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US6969384B2 (en) * 2000-01-03 2005-11-29 The Johns Hopkins University Surgical devices and methods of use thereof for enhanced tactile perception

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