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Die
Erfindung betrifft eine ophthalmologische Vorrichtung, insbesondere
für kontaktierende
Therapieverfahren, wie beispielsweise Femtosekunden-Laserbehandlungen,
mit einer Lagerungseinrichtung für
einen Patienten, einer Augen-Behandlungseinrichtung, die ein Kontaktelement
zum räumlichen
Fixieren eines Auges des Patienten gegenüber der Behandlungseinrichtung
umfaßt,
und einer Positioniereinrichtung zum relativen Verschieben von Lagerungseinrichtung
und Kontaktelement zueinander, um das Auge, bevor es mittels des
Kontaktelementes fixiert wird, in eine vorbestimmte Soll-Position relativ
zum Kontaktelement zu positionieren. Ferner betrifft die Erfindung
ein ophthalmologisches Verfahren zum Positionieren eines Auges eines
Patienten in einer vorbestimmten Soll-Position.
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Diese
Therapieverfahren erfordern eine präzise räumliche Annäherung und Kopplung von Patientenauge
und Behandlungseinrichtung. Um den Patienten bzw. das Auge des Patienten
in die richtige Position relativ zum Kontaktelement zu bringen,
führt der
Bediener (bzw. der Arzt) bisher eine vollständig manuelle Positionierung
durch. Dies erfordert viel Erfahrung und entsprechendes manuelles
Geschick.
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Ausgehend
hiervon ist es Aufgabe der Erfindung, eine ophthalmologische Vorrichtung
der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß die Positionierung des Auges
in die Soll-Position
einfach und genau durchgeführt
werden kann.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe bei einer ophthalmologischen Vorrichtung der eingangs genannten
Art dadurch gelöst,
daß eine
Detektionseinrichtung vorgesehen ist, die das Auge des sich auf der
Lagerungseinrichtung befindenden Patienten (bevor das Kontaktelement
das Auge des Patienten fixiert) aufnimmt und anhand der Aufnahme
eine Angabe über
eine relative Verschiebung der Lagerungseinrichtung zum Kontaktelement,
die notwendig ist, um das Auge mittels der Positioniereinrichtung
in die Soll-Position zu bringen, ermittelt.
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Die
ermittelte Angabe kann z.B. dem Bediener der Vorrichtung dargeboten
werden, so daß der Bediener
weiß,
wie er die Positioniereinrichtung ansteuern muß, um das Auge in die Soll-Position zu bringen.
Alternativ ist es möglich,
die Positionierung anhand der Angabe automatisch durchzuführen.
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Bei
der Angabe kann es sich beispielsweise um eine Richtungs-Angabe
handeln, die vorgibt, in welcher Richtung die relative Verschiebung
durchzuführen
ist. Auch ist es möglich,
daß die
Angabe die absolute relative Verschiebung selbst ist.
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Die
Angabe kann dem Bediener visuell und/oder akustisch dargeboten werden.
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Bei
der Soll-Position handelt es sich um eine gewünschte Lage und/oder Ausrichtung
des Auges des Patienten relativ zum Kontaktelement, wobei insbesondere
die Lage des Kontaktelementes zu einer Optik der Behandlungseinrichtung
definiert bzw. festgelegt ist. Bei der Soll-Position kann es sich
z.B. um eine vorbestimmte Ausrichtung der Sehachse des Auges und/oder
eine vorbestimmte Positionierung der Augenpupille zum Kontaktelement
handeln.
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Die
Detektionseinrichtung kann die Angabe über die relative Verschiebung
und die verbleibende relative Verschiebung dadurch ermitteln, daß sie aus der
Aufnahme des Auges die Ist-Position des Auges ableitet, die Ist-Position
mit der Soll-Position vergleicht, daraus die notwendige Verschiebung
berechnet und aus der notwendigen Verschiebung die Angabe ableitet.
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Die
Lagerungseinrichtung kann z.B. als Liege oder als Stuhl ausgebildet
sein.
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Die
Detektionseinrichtung kann während oder
nach einer mittels der Positioniereinrichtung bewirkten Verschiebung
oder eines Teils dieser Verschiebung eine weitere Aufnahme des Auges
erstellen und anhand der weiteren Aufnahme eine Angabe über eine
verbleibende relative Verschiebung der Lagerungseinrichtung zum
Kontaktelement, die notwendig ist, um das Auge mittels der Positioniereinrichtung
in die Soll-Position zu bringen, ermitteln. Es ist somit möglich, die
Positionierung automatisch durchzuführen. Insbesondere kann somit
ein Regelkreis bereitgestellt werden, mit dem die Positionierung
leicht und genau automatisch durchführbar ist.
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Die
Positioniereinrichtung kann eine relative Verschiebung der Lagerungseinrichtung
zum Kontaktelement (und somit zur Behandlungseinrichtung) auf der
Basis der ermittelte(n) Angabe(n) bewirken. Damit läßt sich
ein automatisches Positionieren realisieren.
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Insbesondere
ist es möglich,
daß die
Positioniereinrichtung die Verschiebung bewirkt, während das
Kontaktelement in Kontakt mit dem Auge steht. in diesem Fall besteht
zwar schon ein Kontakt, aber das Kontaktelement fixiert das Auge
noch nicht räumlich. Damit
kann eine sehr gute Feinjustage der Positionierung verwirklicht
werden, so daß eine
hoch genaue Positionierung realisierbar ist.
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Insbesondere
kann die Vorrichtung eine Signalisierungseinheit aufweisen, mittels
der einem Benutzer der ophthalmologischen Vorrichtung auf der Basis
der ermittelte(n) Angabe(n) signalisiert wird, wie die Positioniereinrichtung
anzusteuern ist, um das Auge in die Soll-Position zu bringen. Damit
wird eine Kombination zwischen manueller Positionierung und automatischer
Positionierung erreicht. Der Bediener wird durch die Detektionseinrichtung
vorteilhaft beim Positionieren des Auges relativ zum Kontaktelement
bzw. zur Behandlungseinrichtung unterstützt.
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Die
Detektionseinrichtung kann anhand der Position der Augenpupille
in der Aufnahme die Angabe über
die relative Verschiebung bzw. verbleibende relative Verschiebung
ermitteln. So kann beispielsweise eine Randerkennung durchgeführt werden. Eine
solche Randerkennung ist z.B. in der
WO 02/065899 A2 beschrieben. Auch jede andere
Art der Ermittlung von Form und/oder Position der Pupille kann verwendet
werden.
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Ferner
ist es auch möglich,
jede andere geeignete Struktur des Auges in der Aufnahme zur Positionierung
auszuwerten.
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Die
Behandlungsvorrichtung kann das sich in der Soll-Position befindende
Auge mittels des Kontaktelementes räumlich fixieren.
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Nach
der Fixierung kann dann eine gewünschte
Behandlung durchgeführt
werden. insbesondere kann die Augen-Behandlungseinrichtung einen
Laser, wie z.B. einen Femtosekundenlaser umfassen. Bei der gewünschten
Behandlung kann es sich beispielsweise um die Korrektur einer Fehlsichtigkeit
handeln.
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Die
Detektionseinrichtung kann so ausgebildet sein, daß sie die
notwendige relative Verschiebung in einer, zwei oder drei Dimensionen
ermittelt. Bevorzugt ermittelt sie die notwendige Verschiebung in
zwei Dimensionen. insbesondere wird dazu eine Ebene gewählt, die
im wesentlichen senkrecht zur Sehachse des sich auf der Lagerungseinrichtung
befindenden Patienten liegt. Die Ebene kann auch im wesentlichen
senkrecht zur Strahlrichtung eines Lasers zur Behandlung des Auges
liegen, wobei der Laser Teil der Behandlungseinrichtung ist. Die
Positionierung entlang der Sehachse bzw. die Einstellung des Abstands
zwischen Kontaktelement und Auge zum Kontaktieren des Auges mit
dem Kontaktelement kann dann manuell durch den Bediener der ophthalmologischen
Vorrichtung durchgeführt
werden.
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Die
ophthalmologische Vorrichtung kann einen oder mehrere Sensoren aufweisen,
um den Kontakt zwischen dem Kontaktelement und dem Auge zu detektieren.
Insbesondere kann der bzw. die Sensoren dazu genutzt werden, um
unbeabsichtigtes Kontaktieren zu verhindern und ein beabsichtigtes
Kontaktieren so zu steuern, daß das
Patientenauge dabei keine Schaden nimmt. Der bzw. die Sensoren können vom
Typ eines Drucksensors sein, der den Anpreßdruck des Auges an das Kontaktelement
detektiert.
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Das
Kontaktelement ist bevorzugt als Kontaktglas ausgebildet, dessen
dem Patientenauge zugewandte Seite gekrümmt (bevorzugt sphärisch gekrümmt) ist
und dessen dem Patientenauge abgewandte Seite plan ausgebildet ist.
Durch die gekrümmte
Kontaktseite zum Auge ist es gut möglich, das Kontaktelement relativ
zum Auge zu verschieben, wenn bereits ein Kontakt zwischen dem Kontaktelement
und dem Auge vorliegt, das Kontaktelement aber das Auge noch nicht
räumlich
fixiert.
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Die
Aufnahme des Auges erfolgt bevorzugt durch das Kontaktelement hindurch.
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Ferner
kann die Detektionseinrichtung noch eine Beleuchtungsquelle aufweisen,
die Beleuchtungsstrahlung abgibt, die zur Aufnahme des Auges eingesetzt
wird. Bei der Beleuchtungsstrahlung kann es sich um Strahlung im
sichtbaren Wellenlängenbereich
oder auch um Strahlung aus dem infraroten Wellenlängenbereich
handeln.
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Die
Detektionseinrichtung kann ferner so ausgebildet sein, daß sie anhand
der Aufnahme zunächst
ermittelt, ob das Auge innerhalb eines vorbestimmten Fangbereiches
liegt, innerhalb dem die Angabe über
die notwendige relative Verschiebung ermittelt werden kann. Wenn
dies nicht der Fall ist, gibt die Detektionseinrichtung einen entsprechenden
Hinweis aus, so daß der
Bediener den Patienten manuell so positionieren kann, daß sein Auge
innerhalb des vorbestimmten Fangbereiches liegt.
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Die
Detektionseinrichtung kann das Auge mittels einer optischen Abbildung
aufnehmen. Insbesondere kann die Detektionseinrichtung ein Bild
des Auges erstellen (beispielsweise mittels einer Kamera).
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Die
Aufnahme kann jedoch auch in jeder anderen Art erstellt werden,
sofern aus der Aufnahme Informationen über die tatsächliche
Position des Auges ableitbar sind.
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Die
relative Verschiebung der Lagerungseinrichtung zum Kontaktelement
kann durch Verschieben der Lagerungseinrichtung, des Kontaktelementes
oder von Lagerungseinrichtung und Kontaktelement zusammen erfolgen.
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Das
Kontaktelement ist bevorzugt lösbar
mit der Optik der Behandlungseinrichtung verbunden und kann als
Einmalteil verwirklicht sein, das nach Verwendung bei einem Patienten
entsorgt und durch ein baugleiches neues Kontaktelement für einen
weiteren Patienten ersetzt wird.
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Die
Detektionseinrichtung kann mit der Lagerungseinrichtung drahtgebunden
oder drahtlos kommunizieren.
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Es
wird ferner ein ophthalmologisches Verfahren zum Positionieren eines
Auges eines Patienten in eine vorbestimmte Soll-Position relativ
zu einem Kontaktelement einer Augen-Behandlungseinrichtung bereitgestellt,
bei dem das Auge des Patienten aufgenommen und anhand der Aufnahme
eine Angabe über
eine relative Verschiebung des Patienten zum Kontaktelement, die
notwendig ist, um das Auge in die Soll-Position zu bringen, ermittelt
wird und bei dem auf der Basis der Angabe die notwendige relative
Verschiebung bewirkt oder die Angabe einem Bediener der Augen-Behandlungseinrichtung dargeboten
wird.
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Mit
diesem Verfahren ist es einfach möglich, das Auge genau zu positionieren.
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Insbesondere
kann während
oder nach der notwendigen relativen Verschiebung oder einem Teil davon
eine weitere Aufnahme des Auges erstellt und anhand der weiteren
Aufnahme eine Angabe über eine
verbleibende relative Verschiebung des Patienten zum Kontaktelement,
die notwendig ist, um das Auge in die Soll-Position zu bringen,
ermittelt werden und kann auf der Basis der Angabe über die
verbleibende relative Verschiebung die verbleibende relative Verschiebung
bewirkt oder die Angabe über
die verbleibende relative Verschiebung einem Bediener der Behandlungseinrichtung
dargeboten werden. Damit wird die Genauigkeit der Positionierung
erhöht.
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Bei
dem Verfahren kann die Verschiebung erfolgen, während das Kontaktelement der
Behandlungseinrichtung in Kontakt mit dem Auge steht. Damit wird
eine Fein-Justierung vor der endgültigen Fixierung möglich.
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Bei
dem Verfahren kann einem Bediener auf der Basis der ermittelte(n)
Angabe(n) signalisiert werden, wie eine Positioniereinrichtung zum
relativen Verschieben von Patient und Kontaktelement zueinander
anzusteuern ist, um das Auge in die Soll-Position zu bringen.
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Ferner
kann das sich in der Soll-Position befindende Auge räumlich fixiert
werden und nach diesem Fixierungs-Schritt kann dann die gewünschte Augenbehandlung
durchgeführt
werden.
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Insbesondere
kann anhand der Position der Augenpupille in der Aufnahme die Angabe über die relative
Verschiebung bzw. verbleibende relative Verschiebung ermittelt werden.
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Ferner
kann die ophthalmologische Vorrichtung so ausgebildet sein, daß das beschriebene
Verfahren und/oder seine Weiterbildungen mit der Vorrichtung ausgeführt werden
kann/können.
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Die
Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
beispielhalber noch näher
erläutert,
wobei in den Zeichnungen erfindungswesentliche Merkmale offenbart
sind. Es zeigen:
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1 eine
schematische Perspektivdarstellung einer Ausführungsform der ophthalmologischen Vorrichtung;
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2 eine
schematische Darstellung einer Detektionseinrichtung der ophthalmologischen
Vorrichtung von 1;
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3 eine
Darstellung einer Aufnahme eines Auges eines Patienten;
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4 ein
Ablaufdiagramm zur Erläuterung des
Positioniervorgangs;
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5 ein
weiteres Ablaufdiagramm zur Erläuterung
einer Abwandlung des Positioniervorgangs;
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6 eine
Draufsicht eines Lasermoduls der Behandlungseinrichtung 3 von 1,
und
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7 eine
Seitenansicht des Lasermoduls von 6.
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Bei
der in 1 gezeigten Ausführungsform dient die erfindungsgemäße ophthalmologische
Vorrichtung 1 zur Fehlsichtigkeitskorrektur unter Verwendung
von Laserstrahlung und umfaßt
eine Lagerungseinrichtung 2 für einen Patienten in Form einer Liege,
eine Augen- Behandlungseinrichtung 3 sowie eine
Positioniereinrichtung 4, die die Liege 2 trägt und sie
in allen drei Raumrichtungen bewegen kann.
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Die
Behandlungseinrichtung 3 umfaßt einen Behandlungskopf 5,
der über
der Liege 2 angeordnet ist, sowie einen Mikroskop-Einblick 6,
an dem ein Chirurg den Behandlungsfortschritt verfolgen kann. Ferner
umfaßt
die Behandlungseinrichtung 3 einen Computer 7 mit
einer Tastatur 8 und einem Monitor 9. Die ophthalmologische
Vorrichtung 1 wird mittels des Computers 7 gesteuert.
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Der
Behandlungskopf 5 weist an seinem der Liege 2 zugewandten
Ende ein Kontaktelement 10 in Form eines Kontaktglases
auf, das während
der Behandlung das Auge des Patienten kontaktiert und räumlich relativ
zur Behandlungseinrichtung 3 fixiert und über das
die Behandlungs-Laserstrahlung in das Auge des Patienten fokussiert
wird.
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Um
die Positionierung des Auges des Patienten relativ zum Kontaktglas 10,
bevor das Kontaktglas 10 das Patientenauge beispielsweise
durch Unterdruck räumlich
fixiert, einfach und genau durchführen zu können, ist eine Detektionseinrichtung 11 (2)
vorgesehen.
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In 2 ist
schematisch und hinsichtlich des optischen Aufbaus stark vereinfacht
die innerhalb des Gehäuses
der Behandlungseinrichtung 3 angeordnete Detektionseinrichtung 11 dargestellt,
die eine Kamera 12 umfaßt, mit der das Auge A des
Patienten durch zwei Strahlteiler 13, 14 und das
Kontaktglas 10, das vom Auge A noch beabstandet ist, aufgenommen
wird. Es verläuft
somit ein Beobachtungsstrahlengang 15 von der Kamera 12 durch
beide Strahlteiler 13 und 14 sowie das Kontaktglas 10 hindurch
bis zum Auge A. Das mittels der Kamera 12 aufgenommene
Bild wird zum Computer 7 übertragen.
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Der
Strahlteiler 13 dient dazu, über den Mikroskop-Einblick 6 das
Auge A beobachten zu können. Über den
Strahlteiler 14 wird Behandlungs-Laserstrahlung L zum Auge
A hingelenkt, wenn dieses mittels des Kontaktglases 10 räumlich fixiert
ist, um die hier gewünschte
Fehlsichtigkeitskorrektur durchzuführen.
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Die
Aufnahme des Auges A wird im Computer 7 ausgewertet, um
die Positioniereinrichtung 4 dann so ansteuern zu können, daß die Liege 2 und somit
das Auge A des auf der Liege 2 liegenden Patienten in eine
vorbestimmte Soll-Position relativ zum Kontaktglas 10 gebracht
werden kann.
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In
der hier beschriebenen Ausführungsform wird
dazu die Position der Augen-Pupille in der Aufnahme bestimmt. Durch
einen Vergleich mit Soll-Daten kann dann die notwendige Verschiebung
ermittelt werden. In 3 ist schematisch das aufgenommene
Auge A dargestellt, wobei die Iris 16 sowie die Augen-Pupille 17 eingezeichnet
sind. Ferner sind die Pupillenmitte mit P1 und die Soll-Position
der Pupillenmitte mit P2 bezeichnet.
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Wie
der Darstellung von 3 zu entnehmen ist, ist die
Pupillenmitte P1 gegenüber
der Soll-Position
P2 verschoben. Diese Verschiebung ist durch den Verschiebevektor
V schematisch dargestellt. Der Computer 7 kann somit durch
einen Vergleich der Position der Pupillenmitte P1 mit der Soll-Position
P2 den Verschiebevektor V ermitteln und daraus die notwendigen Ansteuersignale
für die Positioniereinrichtung 4 ableiten.
Bei der Darstellung in 3 wurde angenommen, daß lediglich
eine Verschiebung in einer Ebene parallel zur Liege und somit im
wesentlichen senkrecht zum Beobachtungsstrahlengang 15 notwendig
ist, die Einstellung des Abstandes zwischen dem Kontaktglas und
dem Auge A kann manuell durch den Chirurgen unter Sichtkontrolle über den
Mikroskop-Einblick 6 erfolgen.
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Wenn
das Auge A in der Soll-Position ist, wird das Kontaktglas 10 auf
das Auge aufgesetzt und danach die räumliche Fixierung beispielsweise
mittels Unterdruck bewirkt. Die dem Auge A zugewandte Unterseite
des Kontaktglases 10 ist bevorzugt gekrümmt (z.B. sphärisch) ausgebildet.
Die dem Auge A abgewandte Oberseite des Kontaktglases ist bevorzugt
plan ausgebildet.
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In
einer Abwandlung der oben beschriebenen Ausführungsform ist es auch möglich, die
Verschiebung, wenn sie nicht zu groß ist, durchzuführen, wenn
das Kontaktglas 10 bereits in Kontakt mit dem Auge A ist
(aber noch keine räumliche
Fixierung durch z.B. Unterdruck besteht). Damit kann eine äußerst exakte
und genaue Positionierung durchgeführt werden.
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In 4 ist
der Ablauf der Positionierung schematisch dargestellt. Im Schritt
S1 erfolgt die Bilderfassung durch die Kamera 12. Im Schritt
S2 erfolgt die Bildverarbeitung im Computer 7 (einschließlich des
Vergleichs mit der vorbestimmten Soll-Position) und im Schritt S3
wird dann die Bewegungssteuerung der Positioniereinrichtung 4 durchgeführt. Somit
kann die Positionierung durch einmaliges Durchlaufen der Schritt
S1–S3
erfolgen. Natürlich
ist es auch möglich,
die Schritt S1–S3
mehrmals zu durchlaufen, wie durch den Pfeil P3 angedeutet ist.
Damit kann die Positionierung schrittweise durchgeführt werden.
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In 5 ist
eine Abwandlung des Ablaufdiagramms von 4 gezeigt.
Im Schritt S1 wird die Bilderfassung durchgeführt. Die Aufnahme kann im Schritt
S11 auf dem Monitor 9 dargestellt werden. Im Schritt S21
führt der
Computer 7 die Pupillenerkennung durch. Es kann eine Anzeige
der Pupille auf dem Monitor 9 im Schritt S22 durchgeführt werden. Ferner
kann im Schritt S23 die Pupillengröße berechnet und im Schritt
S24 angezeigt werden.
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Im
Schritt S25, der auf den Schritt S21 folgt, wird die Pupillenmitte
P1 berechnet und daraus wird im Schritt S26 unter Berücksichtigung
der Soll-Position die notwendige Verschiebung berechnet, die im Schritt
S27 auf dem Monitor 9 dargestellt werden kann. Aus der
vorliegenden Verschiebung wird dann im Schritt S28 die notwendige
Korrektur bzw. Bewegung der Liege 2 relativ zum Kontaktglas 10 berechnet.
Wenn durch den Chirurgen und/oder den Patienten im Schritt S29 kein
Abbruch erfolgt, wird die Bewegungssteuerung im Schritt S3 durchgeführt. Diese Schritte
können
natürlich,
wie durch den Pfeil P3 angedeutet ist, mehrfach durchlaufen werden.
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Bei
den bisher beschriebenen Ausführungsformen
wird die Positionierung automatisch durchgeführt, wobei hier eine Genauigkeit
in lateraler Richtung (in einer Ebene parallel zur Liege 2)
von 50 μm erreicht
wird. Es ist jedoch auch möglich,
daß der Chirurg
anhand der im Schritt S27 erfolgten Anzeige manuell die Positioniereinrichtung 4 steuert
und somit das Auge A des Patienten in der gewünschten Soll-Position positioniert.
Natürlich
kann dies unter laufender Kontrolle (also Bilderfassung und Auswertung)
durchgeführt
werden.
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Die
Anzeige der Verschiebung kann beispielsweise durch Anzeige der absoluten
Verschiebung erfolgen. Es ist auch möglich, daß dem Chirurgen angezeigt wird,
daß die
Liege 2 in einer Richtung verschoben werden muß. In diesem
Fall ist keine absolute Verschiebung dargestellt, sondern nur eine
relative, hier nämlich
die Verschieberichtung.
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Die
Bewegungssteuerung im Schritt S3 bzw. der gesamte Regelprozeß von 4 oder 5 kann
automatisch gestoppt werden, wenn das Auge A in der Soll-Position
positioniert wurde. Natürlich
ist es auch möglich,
den Regelprozeß automatisch
zu stoppen, wenn Sicherheitsgrenzen erreicht bzw. überschritten
werden. Beispielsweise kann der Anpreßdruck des Kontaktglases 10 auf
das Auge A laufend detektiert werden und die Unterbrechung dann erfolgen,
wenn der Druck zu hoch ist. Auch kann eine Unterbrechung durchgeführt werden,
wenn die Pupille in der Aufnahme außerhalb eines in 3 gezeigten
Fangbereiches 18 liegt (der Fangbereich kann z.B. einen
Durchmesser von 500 μm
aufweisen). Wenn diese der Fall ist, muß der Patient erst durch manuelle
Steuerung der Positioniereinrichtung 4 so positioniert
werden, daß seine
Pupille 17 innerhalb des Fangbereiches 18 liegt.
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Natürlich muß die Anzeige
in den Schritten S11, S22, S24 und S27 nicht über den Monitor 9 erfolgen,
sondern kann auch durch Einspiegelung in den Mikroskop-Einblick 6 durchgeführt werden.
In diesem Fall kann die Positionierung somit unter Sichtkontrolle
durch das Mikroskop erfolgen.
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Um
eine gute Aufnahme durchzuführen, kann
das Auge A beleuchtet werden. Dazu kann beispielsweise, wie in 2 gestrichelt
eingezeichnet ist, zwischen dem Strahlteiler 13 und der
Kamera 12 ein teiltransparenter Einkoppelspiegel 19 angeordnet sein,
der Beleuchtungslicht einer Beleuchtungsquelle 20 in den
Beobachtungsstrahlengang 15 einkoppelt. Bei dem Beleuchtungslicht
kann es sich um Licht im sichtbaren Spektralbereich handeln. Es
ist ja auch möglich,
Beleuchtungslicht aus dem infraroten Spektralbereich einzusetzen.
in diesem Fall muß natürlich die
Kamera 12 auf die entsprechende Beleuchtungslichtwellenlänge abgestimmt
sein.
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Die
beschriebenen Ausführungsformen
können,
soweit sinnvoll, beliebig miteinander kombiniert werden.
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Mittels
der Detektionseinrichtung 11 kann somit eine Angabe über die
notwendige Verschiebung des Auges A relativ zum Kontaktglas 10,
die notwendig ist, um das Auge A in die Soll-Position zu bringen, ermittelt
werden. Die Soll-Position kann z.B. so gewählt sein, daß die Sehachse
des Auges A zum Kontaktglas 10 bzw. zur gekrümmten Kontaktglasunterseite
zentriert ist.
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Statt
der Augen-Pupille kann auch jede andere erfaßbare Struktur des Patientenauges
in der Aufnahme ausgewertet werden, um die Angabe über die
notwendige Verschiebung zu ermitteln.
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Die
ermittelte Angabe (z.B. Verschieberichtung) kann nicht nur visuell,
sondern statt dessen oder zusätzlich
auch akustisch dem Chirurg bzw. Bediener der ophthalmologischen
Vorrichtung 1 dargeboten werden.
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Alle
Datenübertragungen
in der ophthalmologischen Vorrichtung 1, insbesondere zwischen
Kamera 12 und Computer 7 sowie zwischen Computer 7 bzw.
Behandlungseinrichtung 3 und Positioniereinrichtung 4 können drahtgebunden
oder drahtlos durchgeführt
werden.
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Ferner
kann in dem Beobachtungsstrahlengang 15 eine Fixationsmarke
(nicht gezeigt) eingeblendet werden, auf die der Patient während des
Positionierungsvorgangs blicken kann.
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In
Verbindung mit 6 und 7 wird noch kurz
die Erzeugung der Laserstrahlung L für die Behandlung beschrieben.
Diese Laserstrahlung wird dann eingesetzt, wenn mittels des beschriebenen Vorgehens
das Auge A des Patienten in der Soll-Position positioniert ist und
mittels des Kontaktglases 10 räumlich fixiert ist.
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Um
die Laserstrahlung L zu erzeugen, ist in der Behandlungseinrichtung 3 ein
Lasermodul 22 angeordnet, das in 6 in einer
Draufsicht und in 7 in einer Seitenansicht schematisch
dargestellt ist, wobei in 7 noch das
zu behandelnde Auge A des Patienten schematisch eingezeichnet ist.
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Das
Lasermodul 22 enthält
einen Femtosekundenlaser, der die gewünschte Laserstrahlung L abgibt,
sowie eine dem Laser nachgeordnete Aufweitungsoptik, die beide zur
Vereinfachung der Darstellung in den Figuren nicht gezeigt sind.
Die Aufweitungsoptik kann axial verschiebbare Elemente aufweisen,
so daß der
Laserfokus der Laserstrahlung in axialer Richtung in der Hornhaut
des Auges A verstellt werden kann.
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Der
Aufweitungsoptik nachgeschaltet ist ein erster Scanspiegel 23,
der von einem Motor 24 angetrieben, um eine erste Ablenkachse
D1 schwenkbar ist. Der erste Scanspiegel 23 liegt in einer
Pupille einer dem ersten Scanspiegel 23 folgenden Pupillenabbildung 25.
In einer weiteren Pupille der Pupillenabbildung 25 liegt
ein zweiter Scanspiegel 26, der ebenfalls von einem Motor 27 angetrieben
wird. Der zweite Scanspiegel 26 rotiert um eine zweite
Ablenkachse D2, die in 7 gestrichelt gezeigt ist.
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Dem
zweiten Scanspiegel 26 ist eine Scanoptik 28 nachgeordnet,
in deren Pupille der zweite Scanspiegel 26 liegt und deren
Strahlengang vom Strahlteiler 14 in den angeordnet, die
die Laserstrahlung L über
das Kontaktglas 10 in die Hornhaut des Auges A fokussiert.