DE4205204A1 - Verfahren zum betrieb eines schaltschuetzes und anordnung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zum betrieb eines schaltschuetzes und anordnung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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- H01H50/00—Details of electromagnetic relays
- H01H50/54—Contact arrangements
- H01H50/546—Contact arrangements for contactors having bridging contacts
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betrieb eines
Schaltschützes, dessen bewegliche Schaltbrücke mit einem fern
gesteuerten Magnetantrieb versehen ist.
Schaltkontakte von Schaltern, insbesondere von Schaltschützen,
neigen bekanntlich zum Verschweißen, wenn sie unter starker
Last geschlossen werden müssen. Dadurch wird die spätere Kon
takttrennung behindert und die Funktionsfähigkeit dieser
Schalter entsprechend beeinträchtigt. Ursache dieses uner
wünschten Effektes sind Lichtbögen, die bei verhältnismäßig
kleinen Kontaktabständen zünden, insbesondere wiederholt neu
zünden, und zu einer Kontaktverschweißung führen können, wenn
die Kontakte besonders bei hohen Stromstärken, insbesondere im
Kurzschlußfall, beim Schließen prellen.
Bei genügend hohen Kurzschlußströmen treten Lichtbögen zwi
schen den durch dynamische Kräfte öffnenden Kontakten auf.
Obwohl die Kurzschlußauswirkungen im allgemeinen durch in
Reihe geschaltete Leistungsschalter oder Sicherungen begrenzt
werden, kann es beim Wiederschließen der Schützkontakte unter
der Wirkung der Kontaktkraft zu einer dauernden Verschweißung
der Kontaktauflageflächen kommen. Nach einem Kurzschluß sollen
aber sowohl das Schaltschütz als auch der Leistungsschalter
ohne weitere Maßnahmen wieder betriebsbereit sein.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Schalt
schütz, das mit Mitteln zur Kurzschlußabschaltung in Reihe ge
schaltet ist, so zu betreiben, daß ein Verschweißen der Kon
takte im Kurzschlußfall verhindert wird.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß im
Kurzschlußfall nach einem Öffnen der Kontakte durch die dyna
mischen Kräfte des Kurzschlußstromes die Kontaktbewegung ge
hemmt wird. Eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens
kann beispielsweise darin bestehen, daß für den beweglichen
Kontakt, beispielsweise eine Schaltbrücke, eine elektromagne
tische Hemmvorrichtung vorgesehen ist, die zwischen der
Schaltbrücke und einem ruhenden Kontaktträger vom Kurzschluß
strom gesteuerte Reibungskräfte erzeugt, welche die Bewegung
der Schaltbrücke nach dem Öffnen der Kontakte verzögert.
In einer besonderen Ausführungsform der Anordnung zur Durch
führung des Verfahrens kann die Hemmvorrichtung einen Magnet
kreis mit einem Magnetanker und einem Magnetjoch enthalten,
das mit schwenkbaren Jochschenkeln versehen ist, deren Enden
mit dem Magnetanker wenigstens einen Luftspalt bilden. Der Ma
gnetanker kann entweder mit der Schaltbrücke, oder mit dem Fe
derbügel der Schaltbrücke fest verbunden sein, während das Ma
gnetjoch am Brückenträger befestigt ist. Dieser Magnetkreis
wird dann so ausgelegt, daß der Kurzschlußstrom im Magnetkreis
ein magnetisches Feld erzeugt, dessen Magnetkraft die Joch
schenkel bewegt und den Luftspalt schließt und dadurch eine
ausreichende Reibungskraft zwischen dem Magnetanker und den
Jochschenkeln erzeugt. Diese Reibungskraft verzögert dann die
Bewegung der Schaltbrücke.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnung
Bezug genommen, in deren Fig. 1 ein Schaltschütz mit einer
Schaltbrücke und einem Magnetantrieb in bekannter Bauweise
dargestellt ist. Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer
Anordnung zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung
als perspektivische Ansicht.
In der Ausführungsform gemäß Fig. 1 enthält ein Schaltschütz
eine Kontaktanordnung 2 mit zwei festen Kontakten 4 und 6 so
wie zwei beweglichen Kontakten 5 und 7, die über eine Schalt
brücke 8 miteinander verbunden sind. Für die Bewegung der
Schaltbrücke 8 ist ein Magnetantrieb 10 vorgesehen, der im
wesentlichen aus einem ruhenden Magnetjoch 11, einer Magnet
spule 12 und einem beweglichen Magnetanker 13 besteht. Die
Bewegung des Magnetankers 13 wird auf die Schaltbrücke 8 über
tragen. Zu diesem Zweck ist am Magnetanker 13 ein Brückenträ
ger 15 befestigt, der über einen Federbügel 16 mit der Kon
taktbrücke 8 kraftschlüssig verbunden ist. Der Federbügel 16
enthält eine Kontaktfeder 17, deren Federkraft als Kontakt
kraft für die beweglichen Kontakte 5 und 7 dient und die zwi
schen dem unteren Ende des Federbügels 16 und einem Gegenlager
18 eingespannt ist. Die Kontaktbrücke 8 ist zwischen der
Stirnfläche des Brückenträgers 15 und dem Federbügel 16 der
art eingespannt, daß seine Enden mit den beweglichen Kontakten
5 und 7 eine geringe Schwenkbewegung ausführen können. Mit ei
nem Schaltimpuls auf die Magnetspule 12, beispielsweise durch
einen Schaltbefehl einer Fernsteuerung, wird der Magnetanker
13 und damit die Kontaktbrücke 8 angezogen und die Kontakte 4
und 5 sowie 6 und 7 geschlossen.
Gemäß Fig. 2 kann dieses Schaltschütz nun mit einer elektro
magnetischen Hemmvorrichtung 20 versehen sein, die der Kon
taktbrücke 8 mit den beweglichen Kontakten 5 und 7 zugeordnet
ist. Diese Hemmvorrichtung 20 besteht im wesentlichen aus ei
nem Magnetjoch 22, das auf dem Brückenträger 15 befestigt ist,
sowie zwei schwenkbaren Jochschenkeln 24 und 25, die jeweils
um eine Drehachse 26 bzw. 27 schwenkbar gelagert sind, und
einem zwischen den Enden der Jochschenkel 24 und 25 beweglich
angeordneten Magnetanker 28, dessen Bewegung mit der Schalt
brücke 8 gekoppelt ist und der zu diesem Zweck beispielsweise
mit dem Federbügel 16 verbunden sein kann.
Der Magnetanker 28 ist zwischen den Jochschenkeln 24 und 25
derart eingepaßt, daß sie an den Stirnflächen des Magnetankers
28 entweder ohne wesentlichen Druck anliegen oder daß durch
einen geringen Abstand jeweils ein Luftspalt 30 und 31 gebil
det wird.
Sobald im Kurzschlußfall die Schaltbrücke 8 unter der Wirkung
der dynamischen Kräfte mit ihren beweglichen Kontakten 5 und 7
von den ruhenden Kontakten 4 und 6 abhebt, wird durch den
durch die Brücke 8 fließenden Kurzschlußstrom im Magnetkreis
der Hemmvorrichtung 20 ein Magnetfeld induziert, dessen Ma
gnetkraft die Jochschenkel in der durch nicht näher bezeich
nete Pfeile angedeuteten Richtung schwenkt und auf die Stirn
flächen des Magnetankers 28 preßt. Die entstehenden Reibungs
kräfte wirken hemmend sowohl auf die Öffnungsbewegung als auch
auf eine Schließbewegung der Schaltbrücke 8. Das Wiederschlie
ßen der Kontakte 4 und 5 sowie 6 und 7 wird somit entsprechend
verzögert.
Im Nennbetrieb des Schaltschützes und somit im nichtmagneti
sierten Zustand der Hemmvorrichtung 20 können die Luftspalte
30 und 31 zwischen dem Magnetanker 28 und den Jochschenkeln 24
bzw. 25 beispielsweise jeweils etwa 1 bis 2 mm betragen. Im
Kurzschlußfall schließen die Jochschenkel 24 und 25 innerhalb
etwa 0,5 bis 1,5 ms und der Magnetanker 28 haftet mit seinen
Stirnflächen an den Enden der Jochschenkel 24 und 25. Mit
einem Magnetfeld von beispielsweise B=1,8 T sowie einem
Querschnitt des Magnetankers 28 von beispielsweise Q=27 mm2
erhält man eine maximale Anpreßkraft von etwa 35 N auf beiden
Ankerstirnflächen. Die resultierende Reibungskraft an den
Stirnflächen des Magnetankers 28 verzögert das Öffnen und
Schließen der Kontaktbrücke 8 im Kurzschlußfall.
Der Magnetkreis der Hemmvorrichtung ist nun so bemessen, daß
bei geschlossenen Luftspalten 30 und 31 und voller Magneti
sierung von Anker 28 und Joch 22, beispielsweise mit einer In
duktion B=1,8 T, die Reibungskraft zwischen dem Anker 28 und
den Jochschenkeln 24 und 25 annähernd gleich oder größer ist
als die Federkraft der Kontaktfeder 17 auf die Schaltbrücke 8.
Bei einer Anpreßkraft der Jochschenkel von beispielsweise 35 N
auf beide Ankerstirnflächen, ergibt sich mit einem Reibungs
faktor 0,2 für Stahl gegen Stahl eine Reibunskraft von 14 N.
Diese Reibungskraft reicht aus, um die Bewegung der Schalt
brücke gegen die Kraftwirkung einer Kontaktfeder mit 14 N Kon
taktkraft zu hemmen.
Für vorgegebene Ankerluftspalte 30 und 31 und Fesselkräfte der
Druckfedern 32 und 33 an den Jochschenkeln 24 und 25 kann die
Hemmung der Bewegung der Schaltbrücke zeitlich verzögert zum
Anstieg eines Kurzschlußstromes erfolgen. Dadurch können die
Kontakte 5 und 7 nach Beginn des Kurzschlusses einen geringen
Öffnungsweg von beispielsweise 0,5-1 mm einnehmen, bevor die
Hemmkraft wirksam wird, so daß das Wiederschließen der Schalt
brücke 8 nach Stromnull um die benötigte Schließzeit verzögert
wird.
An einem Schaltschütz mit den vorbezeichneten Daten ohne die
Gestaltungsmerkmale gemäß der Erfindung kann beispielsweise
ein Kurzschlußstrom mit einem Scheitelwert von etwa 6 kA und
einer Stromflußzeit von 10 ms beim Schließen der Kontaktbrücke
4 zu einem dauerhaften Verschweißen der Kontakte 4 bis 7 füh
ren.
Dagegen tritt bei dem gleichen Schütz, dessen Kontaktbrücke 8
mit der Hemmvorrichtung 20 versehen ist, bei einem Kurzschluß
strom mit einem Scheitelwert von beispielsweise 15 kA und ei
nem Wiederschließen der Brückenkontakte nach verzögerter Be
wegung der Kontaktbrücke 8 ein Verschweißen der Kontakte 4 bis
7 noch nicht ein. Die Bewegungsmechanik der Kontaktbrücke 8
und die Hemmvorrichtung 20 bleibt bei solchen Kurzschlußströ
men voll funktionsfähig.
In einer besonderen Ausführungsform können die Jochschenkel 24
und 25 in ihrer Längsrichtung, d. h. in der Richtung vom Ma
gnetjoch 22 zum Magnetanker 28, geteilt sein, wie es in Fig.
2 angedeutet ist. Durch die Teilung, gegebenenfalls mehrfache
Teilung, erfolgt die kraftschlüssige Berührung zwischen den
Jochschenkeln 24 und 25 und dem Magnetanker 28 in wenigstens
vier Punkten, so daß die resultierende Reibungskraft zwischen
Anker und Jochschenkeln wenigstens annähernd in die Wirkungs
linie der Kontaktkraft fällt und ein die Schließbewegung der
Schaltbrücke beeinflussendes Drehmoment nicht auftreten kann.
Dadurch unterstützt die Hemmvorrichtung 20 ein Offenhalten der
Schaltbrücke 8 auf beiden Kontaktseiten.
Eine besonders vorteilhafte weitere Ausführungsform, die so
wohl das Verschweißproblem wie auch das Bogenlöschverhalten im
positiven Sinn beeinflußt, besteht darin, daß U-förmige Blas
bleche 34 und 35 in der Löschkammer angeordnet sind, die je
weils einer der Kontaktstellen an einem der beweglichen Kon
takte 5 bzw. 7 zugeordnet sind. Im Kurzschlußfall unterstützt
das Magnetfeld der Blasbleche 34 und 35 die dynamische Öff
nungsbewegung der Kontaktbrücke 8, so daß bei gebremster
Schließung die Berührung der Kontakte 4 und 5 sowie 6 und 7
später erfolgt und die Gefahr einer Verschweißung zusätzlich
reduziert ist.
Die Stellung der Jochschenkel kann, solange nicht die Magnet
kraft die Berührung zwischen Jochschenkeln und Ankerstirnflä
chen herstellt, mittels Druckfedern 32 und 33 vorgegeben wer
den, die in entsprechenden Ausnehmungen des Magnetjoches 22
und gegebenenfalls des Brückenträgers 15 angeordnet sein
können, was in der Figur lediglich schematisch angedeutet ist.
Stromzuführungen der festen Kontakte 4 und 6 sind in Fig. 2
teilweise dargestellt und mit 36 bzw. 37 bezeichnet.
Claims (5)
1. Verfahren zum Betrieb eines Schaltschützes, dessen bewegli
che Kontaktbrücke mit einem Magnetantrieb versehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß im Kurz
schlußfall nach einem Öffnen der Kontakte (4 bis 7) durch
vom Kurzschlußstrom erzeugte Magnetkräfte die Kontaktbewegung
gehemmt wird.
2. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß für die
beweglichen Kontakte (5, 7) eine elektromagnetische Hemmrich
tung (20) vorgesehen ist, die wenigstens mittelbar zwischen
der Schaltbrücke (8) und dem Magnetantrieb (10) vom Kurz
schlußstrom gesteuerte Reibungskräfte erzeugt.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Hemmvorrichtung (20) einen Magnet
kreis mit einem Magnetanker (28), der mit der Bewegung der
Schaltbrücke (8) gekoppelt ist, und einem Magnetjoch (22)
enthält, das mit dem Magnetantrieb (10) in Antriebsverbindung
steht und mit schwenkbaren Jochschenkeln (24, 25) versehen
ist, deren Enden mit dem Magnetanker (28) wenigstens einen
Luftspalt (30, 31) bilden.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Jochschenkel (24, 25) in ihrer
Längsrichtung geteilt sind.
5. Anordnung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß den Kontakten (4, 5; 6, 7)
jeweils ein U-förmiges Blasblech (34 bzw. 35) zugeordnet ist.
Priority Applications (1)
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DE19924205204 DE4205204C2 (de) | 1992-02-20 | 1992-02-20 | Verfahren zum Betrieb eines Schaltschützes und Anordnung zur Durchführung des Verfahrens |
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Publications (2)
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DE4205204A1 true DE4205204A1 (de) | 1993-08-26 |
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ID=6452192
Family Applications (1)
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Country Status (1)
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---|---|
DE (1) | DE4205204C2 (de) |
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FR2953979A1 (fr) * | 2009-12-11 | 2011-06-17 | Schneider Electric Ind Sas | Dispositif de coupure avec circuit magnetique de renforcement |
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- 1992-02-20 DE DE19924205204 patent/DE4205204C2/de not_active Expired - Fee Related
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