DE4204147C2 - Vorrichtung mit Gelenkarmen für einen Helm - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kopfschutzvorrichtungen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs.
Die Kopfschutzvorrichtung weist ein Bauteil, wie etwa einen Helm, auf der
mit dem Kopf eines Trägers verbindbar und von dem Träger in
einem begrenzten Bereich mit wenigstens 5 Grad Bewegungsfrei
heit (in den drei räumlichen Richtungen und beim Anheben,
seitlich im Winkel und bei schlingernden oder rollenden Bewe
gungen) bewegbar ist.
Ein äußerst wichtiges Anwendungsgebiet hierfür sind Kampf
flugzeuge. In diesen Flugzeugen ist der Pilot während sehr
starker Bewegungen und beim Herausschleudern extrem hohen Be
schleunigungen unterworfen, während derer es wünschenswert
ist, daß der Kopf gestützt wird. Außerdem geht man heute im
mer mehr dazu über, den Helm mit einem Visier zu versehen,
das ein Fadenkreuz im Blickfeld des Piloten erzeugt. Sensoren
ermöglichen es einem Rechner, die Position und die Ausrich
tung des Helms zu bestimmen. Heutzutage sind die Sensoren in
der Regel elektromagnetisch und weisen Sonden, die im Cockpit
in den drei orthogonalen Richtungen angebracht sind, und
einen Satz von drei orthogonalen Sonden auf dem Helm auf.
Dieses Meßverfahren ist weit entfernt davon, zufriedenstellend
zu sein, da die Magnetkartographie des Cockpits, die sich mit der Zeit ändert,
bekannt sein muß. Außerdem ist die Genauigkeit der elektromagnetischen
Sensoren ungenügend.
Die GB 2 163 943 A zeigt einen Pilotenhelm, der über zwei Kabel mit dem Sitz
verbunden ist, um den Kopf des Piloten vor zu starken Lateralkräften zu schützen.
Die GB 2 231 482 A zeigt einen Pilotenhelm, dessen Rückseite durch Luftpolster
an einer ortsfesten Kopfstütze abgestützt ist. Die Luftpolster werden in
Abhängigkeit von der Helmposition aufgepumpt und entleert, so dass der Druck
bzw. das Volumen der Luftpolster Beschleunigungskräften des Helms
entgegenwirkt.
Die vorliegende Erfindung soll eine Kopfschutzvorrichtung des obengenannten
Typs schaffen, die besser als die bisher bekannten Vorrichtungen den
Anforderungen der Praxis entspricht, insbesondere dahingehend, dass es möglich
ist, mit hoher Genauigkeit die Position und die Ausrichtung des mit dem Kopf
verbindbaren Bauteils zu bestimmen, und/oder es möglich ist, die Kräfte, die bei
erhöhten Antriebsfaktoren auf den Kopf einwirken, zu annulieren oder zumindest
zu verringern, und dies unter Einsatz von einfachen Mitteln.
Zu diesem Zweck schlägt die vorliegende Erfindung eine Kopfschutzvorrichtung
des obengenannten Typs vor, die dadurch gekennzeichnet ist, dass sie einen Arm
aufweist, der aus gelenkig verbundenen Segmenten besteht, die dem Bauteil
mindestens fünf Grad Bewegungsfreiheit bezüglich der stationären Struktur geben.
In der vorhergehenden Definition muß der Begriff "Gelenkverbindung" sehr
umfassend interpretiert werden. Er bezeichnet insbesondere eine Verbindung
zwischen zwei Segmenten, die es ihnen ermöglicht, sich gegeneinander um eine
Verbindungsachse zu drehen. Er kann aber gleichermaßen eine Verbindung mit
Translationsbewegung bezeichnen, die bei allerdings nur bestimmten Drehverbindungen
eingesetzt wird, um die wenigstens fünf Grad Bewegungsfreiheit zu
erreichen.
Der Arm und die mit ihn zusammenwirkenden Elemente können vorgesehen
werden, um eine von mehreren Funktionen oder gleichzeitig mehrere von ihnen zu
erfüllen.
Von diesen Funktionen sind insbesondere zu nennen: das Vermessen der Position
und der Ausrichtung der Kopfschutzvorrichtung bezüglich der Struktur;
- - das Unterstützen der Kopfschutzvorrichtung, wenn sie dazu neigt, sich unter der Einwirkung von als zu stark angesehenen Beschleunigung zu verschieben, um den Träger der Vorrichtung zu entlasten;
- - der Massenausgleich, wenigstens bezüglich bestimm ter Achsen;
- - der Ausgleich der Einwirkungen der Beschleunigun gen.
Im ersten Fall ist jede Gelenkverbindung zwischen den Segmen
ten mit Einrichtungen zum Messen der relativen Ausrichtung
oder der Translationsrelativbewegung zwischen zwei aufeinan
derfolgenden Segmenten versehen.
Zur Zeit gibt es Winkelaufnehmer, die es ermöglichen, einen
Winkel mit einer Genauigkeit von 10 Sekunden pro Minute zu
messen. Derartige Meßgeräte erlauben die Ausrichtung des Bau
teiles zu messen, d. h. den wesentlichen Parameter für ein
Helmvisier mit einer Genauigkeit zu messen, die besser als
der Milliradiant ist, während die momentanen Visiere nur eine
Genauigkeit im Bereich von zehn Milliradianten gewährleisten.
Der Massen- und/oder Beschleunigungsausgleich ist von beson
derem Interesse, wenn der Träger der Kopfschutzvorrichtung
Pilot eines Flugzeugs, eines Hubschraubers, eines Panzers
oder eines geländegängigen Fahrzeugs, der Bediener eines Pan
zerturms oder ganz allgemein eine Person ist, die extremen
Beschleunigungen ausgesetzt ist und/oder eine schwere Kopf
schutzvorrichtung oder eine mit einer wesentlichen Überkra
gung trägt. Die ortsfeste Struktur besteht in der Regel aus
dem Sitz des Trägers der Kopfschutzvorrichtung, der auch ein
Flugzeugschleudersitz sein kann.
Der Massenausgleich kann insbesondere dadurch erreicht wer
den, daß wenigstens einige der Segmente mit Ausgleichsgegen
gewichten versehen werden. So kann beispielsweise das Aus
gleichen des Helms und der von ihm getragenen Elemente
(Nachtsuchfernrohr, Lichtverstärker, Visiser usw.) durch Ge
gengewichte verwirklicht werden und folglich die Ermüdung des
Trägers der Kopfschutzvorrichtung erheblich vermindern. Das
Widerlager, möglicherweise mit etwas Spiel, wenigstens be
stimmter der Segemente erlaubt gleichermaßen die Gewichte der
mit dem am Kopf befestigten Bauteil verbundenen Massen aus
zugleichen.
Derartige Aus- und Abgleichvorrichtungen können als passiv
angesehen werden. Es ist jedoch auch möglich, einen aktiven
Ausgleich für die Beschleunigungseinwirkungen zu bewirken.
Hierfür kann man wenigstens einige der Verbindungsgelenke mit
Antriebseinrichtungen versehen, die auf die Amplitude und die
Richtung der auf den Träger einwirkenden Beschleunigungen an
sprechend gesteuert werden, um die durch diese Beschleunigun
gen hervorgerufenen Kräfte auszugleichen.
Die Antriebseinrichtungen sind in der Regel Stellmotoren, die
von einem Rechner gesteuert werden, der von den Sensoren ge
lieferte Eingangssignale, die den Beschleunigungen entspre
chen, und möglicherweise Signale, die der Position des Kopfes
entsprechen, empfängt.
In einer bevorzugten Ausführungsform, insbesondere zur Anwen
dung in Flugzeugen, kann der Arm als aus zwei nacheinander
angeordneten Gelenken, die jeweils drei Grad Bewegungsfrei
heit bei Drehungen um die drei orthogonalen Achsen gewähren,
angesehen werden. Eine andere Lösung besteht darin, daß die
Zahl der Grade an Bewegungsfreiheit beim Drehen vermindert
und ein Grad von Bewegungsfreiheit bei der Translation hinzu
gefügt wird. Ein Sensor für die Winkel- oder Linearverschie
bung ist für jeden Grad Bewegungsfreiheit vorgesehen.
Bestimmte Armsegmente können mit biegsamen Elementen oder Ge
gengewichten versehen sein, die ein Kompensieren der Masse
des starr am Kopf befestigten Bauteils, des Kopfes selbst
und/oder der Segmente erlaubt, während die anderen durch die
Stellmotoren, die in Abhängigkeit von den von den Sensoren
gemessenen Beschleunigungen und den durch die Verschiebungs
sensoren erfaßten Positionsangaben gesteuert werden, aktiv
zusammengedrückt werden.
Bei der Montage an einem Schleudersitz wird der Arm durch
einen elastischen Rückhaltegurt, um den Kopf vor dem Heraus
schleudern gegen den Sitz zu halten, vervollständigt.
Eine der Gelenkverbindungen des Armes kann mit einer leicht
anbringbaren und lösbaren Verbindung versehen sein, beispiel
weise durch Anklinken am Helm des Piloten, um letzterem zu
ermöglichen, ihn anzulegen. Diese oder eine andere Verbindung
muß bei einer bestimmten Höhe lösbar sein, um den Piloten vom
Sitz zu befreien, wenn er sich auf einem Schleudersitz befin
det.
Die Erfindung wird nun anhand von den Zeichnungen näher
erläutert, wobei hier bevorzugte Ausführungformen gezeigt
werden, die jedoch nicht einschränkend anzusehen sind. In den
Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine prinzipielle schematische Darstellung,
die eine Kopfschutzvorrichtung mit einem sechs Grad Bewe
gungsfreiheit gewährenden Arm;
Fig. 2 und 3 jeweils Rückansichten der Kopfschutz
vorrichtung und eine perspektivische Darstellung des Arms;
Fig. 4 ähnlich wie Fig. 1 eine weitere Ausführungs
form des Arms;
Fig. 5 eine Draufsicht, die die Kinematik des Arms
nach Fig. 4 zeigt, wenn das Bauteil um 90 Grad bezüglich der
mittleren Position gedreht ist,
Fig. 6 ähnlich wie Fig. 1 eine weitere andere Aus
führungsform mit Gegengewichten zum vertikalen und transver
salen Ausgleichen;
Fig. 7 eine Draufsicht, die eine Kopfschutzvorrich
tung ähnlich der von Fig. 6 in durchgezogener Linie in Mittelposition
und in strichpunktierter Linie zeigt, wenn das
Bauteil des Kopfes um 90 Grad gedreht ist;
Fig. 8 einen Arm, der den Ausgleich von Beschleuni
gungen um zwei Achsen (vertikale Achse) ermöglicht;
Fig. 9 und 10 Detaildarstellungen, die einen Stell
motor zeigen, der an einer der Gelenkverbindungen eines Arm
ähnlich dem von Fig. 7 vorgesehen ist;
Fig. 11 eine Darstellung, die eine Kopfschutzvor
richtung mit einem Arm, der sechs Grad Bewegungsfreiheit er
laubt und ein einstellbares Gegenlager zur Begrenzung der
Kräfte und Verschiebungen im Sinne der Vertikalen des Flug
zeugs (Z-Achse) aufweist, zeigt;
Fig. 12 änlich wie Fig. 11 eine Kopfschutzvorrich
tung, die Führungsrampen aufweist, die wenigstens teilweise
die in Richtung der Vertikalen des Flugzeugs gerichteten
Kräfte absorbiert.
Es wird nun eine Kopfschutzvorrichtung beschrieben, die es
ermöglicht die Ausrichtung des Helms eines Piloten und glei
chermaßen die Position des Helms bezüglich einer ortsfesten
Struktur zu bestimmen.
In diesem Fall nimmt der den Helm mit der Struktur verbin
dende Arm keine wesentlichen Kräfte auf und kann deshalb aus
Elementen mit geringerem Querschnitt bestehen.
Das in den Fig. 1 und 2 gezeigte Bauteil der Kopfschutzvor
richtung besteht aus einem Helm 10, der auf dem Kopf 12 eines
Piloten befestigt werden soll und mit einem hier nicht ge
zeigten Helmvisier versehen sein kann. Der Arm 14, der bei
spielhaft in Fig. 1 bis 3 gezeigt ist, hat sechs Grad Bewe
gungsfreiheit beim Drehen und ermöglich folglich dem Helmträ
ger innerhalb eines begrenzten Schwenkbereichs jegliche Posi
tion und Ausrichtung. Diese sechs Grad Bewegungsfreiheit sind
durch die Bezugszeichen A, B, C, D, E, F markiert.
Der Arm kann als aus fünf aufeinanderfolgenden Segmenten zu
sammengesetzt angesehen werden. Das erste Segment besteht aus
einem gebogenen Teil 16, das mit zwei die Achse A bildenden
Drehzapfen an dem Helm 10 angelenkt ist. Das zweite Segment
18 besteht aus einer Verbindung 18, die eine klassische Kar
dangelenk-Verbindung sein kann. Es dreht den gebogenen Teil
16 über ein nicht gezeigtes Lager, welches die Achse B dar
stellt. Dieses weist zwei Drehzapfen auf, auf denen die Enden
einer Gabel einer Gabelstange 18 drehbar gelagert sind. Die
Achsen B und C bleiben so dauernd orthogonal.
Die Gabelstange 18 ist durch eine das vierte Segment 22 auf
weisende Verbindung und ein weiteres durch eine Verbindung 24
und ein an der Struktur befestigtes Gabelgelenk 26 gebildetes
Kardangelenk an der ortsfesten Struktur 20 befestigt. Eine
zwischen dem Segment 22 und und dar Verbindung 24 eingesetzte
Rolle bildet die Achse E. Die Verbindung 24 und das Gabelge
lenk 26 drehen sich zueinander um eine Achse F.
Eine Schnellkupplung ist auf dem Arm vorgesehen, um den Helm
von der ortsfesten Struktur abnehmen zu können. Diese
Schnellkupplung kann auf der Höhe des die Achse B bildenden
Gelenkteils angeordnet sein. Sie kann auch gleichermaßen das
gebogene Teil 16 mit dem Helm verbinden und zwei Sperrklin
kenvorrichtungen 15 aufweisen.
Der Winkel der beiden Segmente, die in Richtung der Achse
verbunden sind, um jede der Achsen kann mittels eines Sen
sors, wie etwa eines Winkelaufnehmers, gemessen werden, und
das entsprechende Signal kann an einen Rechner 28 geleitet
werden, der die für die Position und die Ausrichtung des
Helms und eventuell eines daran befestigten Visiers wesentli
chen Daten in einem mit der ortsfesten Struktur und auch mit
dem Cockpit bei einem Flugzeug verbundenen Koordinatensystem
am Ausgang abgibt. Fig. 3 zeigt als Beispiel einen einzigen
Sensor 30, der ein Signal für die Ausrichtung bezüglich der
Achse F an den Rechner 28 abgibt.
Die in den Fig. 4 und 5 gezeigte Ausführungsform unterschei
det sich von der vorhergehenden im wesentlichen dadurch, daß
die Achsen B, D und E parallel sind, wenn sich der Helm in
einer mittleren Position befindet, und daß das Gelenkteil D
auf halbem Abstand der Gelenkteile B und E angeordnet ist,
und zwar derart, daß es einen Zapfen bildet, das die Drehung
des Kopfes 12 und des Helms 10 um die Hochachse des Fahrzeugs
ermöglicht.
Auch hier kann jedes der Gelenkteile mit einem Winkelsensor,
wie etwa einem Winkelaufnehmer, versehen sein, der ein elek
trisches Signal für den Winkel von zwei aufeinanderfolgenden
Segmenten an einen nicht gezeigten Rechner gibt.
Die in Fig. 6 gezeigte Ausführungsform weist passive Aus
gleichsvorrichtungen auf. Es ist zu bemerken, daß die am Kopf
des Trägers der Kopfschutzvorrichtung befestigten Massen je
desmal erheblich sind und eine Ermüdungsquelle darstellen,
selbst wenn keine erhöhten Beschleunigungen stattfinden. Die
ser Fall kann bei allen militärischen Fahrzeugen eintreten.
Das Ausgleichen erlaubt insbesondere, ein schweres Hauteil,
wie etwa die Nachtsichtbrille direkt am Helm anstatt an einer
ortsfesten Stelle im Cockpit zu befestigen. Fig. 6 zeigt als
Beispiel eine Kopfschutzvorrichtung, die in einem Luftfahr
zeug für einen auf einem die ortsfeste Struktur bildende Sitz
32 und unter einer Glashaube 34 plazierten Piloten verwendet
werden kann. Man gibt dem Winkel α zwischen dem gebogenen
Teil 16 und der Richtung des Oberkörpers einen Wert, der zu
mindest mit dem richtigen Sehen nach oben und mit dem Platz
bedarf des Glasdachs kompatibel ist. Die Achse B ist im Ruhe
zustand praktisch parallel zur Richtung des Oberkörpers. Der
dritte Grad der Bewegungsfreiheit wird im Fall von Fig. 6
durch eine Möglichkeit der Bewegung gemäß einer zur Achse B
orthogonalen Richtung x gebildet. Hierfür bildet die Gabel
stange 18 einen Zapfen, der sich in einem Zylinder 36 bewegen
und drehen kann. Der Zylinder seinerseits ist mittels eines
Kardangelenks mit einem Gabelgelenk 26, in dem die am Zylin
der befestigten Zapfen befestigt sind, an der Rückenlehne des
Sitzes angebracht und bildet die ortsfeste Struktur 32. Ein
linearer Sensor kann in diesem Fall vorgesehen sein, um die
Position des Kolbens in dem Zylinder 36 anzugeben.
Diese Lösung bietet den Vorteil, durch Anbringen des Gegenge
wichts 38 am Ende des Zylinders 36 ein unmittelbares oder
teilweise passives Ausgleichen zu ermöglichen; wenn der Win
kel α klein ist, besteht der Ausgleich der durch die Be
schleunigungen hervorgerufenen Massen und Kräfte trotz Kopf
bewegungen zum Teil weiter.
Wie im vorherigen Fall kann jeder der Gelenkteile mit einem
Positionssensor versehen sein. Diese Sensoren sind Winkelauf
nehmer für Drehgelenkteile. Für den dritten Grad Bewegungs
freiheit ist der Sensor linear.
Fig. 7 zeigt eine vereinfachte Ausführungsform der Ausfüh
rungsform nach Fig. 6 ohne Zylinder. Die Gabelstange 18 dreht
sich dann einfach in einer Bohrung einer Buchse 40.
Im Fall von Fig. 8, in der bestimmte Achsen wegen der Über
sichtlichkeit nicht gezeigt sind, wird der teilweise Aus
gleich mit Hilfe eines Gegengewichts 42 durchgeführt, das von
einer am gebogenen Teil 16 befestigten Stange getragen wird,
die so lang ist, daß der Ausgleich etwas näher an der Stelle
der Achsen D und F stattfindet, die sich wenig verschieben.
Man kommt so dazu, die Gewichtskomponenten in vertikaler
Richtung auszugleichen.
Die in Fig. 9 und 10 gezeigte Ausführungsform unterscheidet
sch von der von Fig. 7 im wesentlichen dadurch, daß sie akti
ve Ausgleichsmittel für die Wirkung der Beschleunigungen auf
weist. Hierfür sind zumindest bestimmte der Gelenkteile mit
Stellmotoren versehen, die von einem Rechner 44, dessen Ein
gänge Signale für die Beschleunigungen in wenigstens der Vertikale
des Flugzeugs und vorzugsweise auch der Transversalen,
d. h. in der Richtung der Querachse, empfangen, und durch Aus
gangssignale des Positionssensors gesteuert werden. Der Rech
ner 44 bestimmt ausgehend von den durch die Beschleunigungs
sensoren 46 und 48 gelieferten Signalen unter Berücksichti
gung der die Position des Helms angebenden Signale 50 die
Drehmomente, die die Motoren ausführen müssen.
Die in den Fig. 9 und 10 schematisch gezeigte Kopfschutzvor
richtung weist nur einen Motor 52 auf, der dazu bestimmt ist,
die Trägheitskräfte auszugleichen, die auf den Kopf und den
Helm beim Abfangen, beim Fliegen einer scharfen Kurve oder
auch bei einer negative Beschleunigung einwirken.
Die Kopfschutzvorrichtung kann durch Einrichtungen vervoll
ständigt werden, die den Helm gegen die Rückenlehne des Sit
zes zurückhalten und den Helm fest an seinem Platz halten,
wenn der Schleudersitz und dadurch die Einrichtung zum auto
matischen Trennen des Gestänges in zwei Abschnitte bei der
Höhe, in welcher das Trennen des Sitzes und seines Benutzers
im Fall des Herausschleuderns stattfindet, betätigt wird.
Wie bereits angedeutet wurde, bieten vereinfachte Kopfschutz
vorrichtungen nur fünf Grad Bewegungsfreiheit und sind in
keiner Weise zufriedenstellend. So kann man beispielsweise
bei der Ausführungsform nach Fig. 6 die Möglichkeiten zur
Drehung um die Achse F weglassen, was bedeutet, daß die Stan
ge 18 immer im wesentlichen horizontal bleibt. Die Kopf
schutzvorrichtung kann auch nur Meßeinrichtungen, nur Aus
gleichsvorrichtungen, nur aktive Kompensationseinrichtungen
oder ein Kombination daraus aufweisen.
Bei der in Fig. 11 gezeigten Ausführungsform werden die bei
vertikaler Abwärtsbeschleunigung auf den Kopf einwirkenden
Kräfte durch ein bewegliches Widerlager 54 absorbiert, dessen
Stellung durch einen Rechner 40 reguliert wird. Diese Wider
lager begrenzt die vertikalen Bewegungen des Kopfes ausgehend
von der Position, die er am Anfang der Beschleunigung einge
nommen hat.
Bei Fig. 12 werden die Kräfte, die auf dem Eigengewicht der
Kopfschutzvorrichtung und möglicherweise auch des Arms und
auf den Beschleunigungen beruhen, in vertikaler Richtung
durch das Andrücken von festen an der Stange 18 befestigten
Gleitbacken an Rampen 56, die durch für den Schwenkbereich
des Kopfes in einem als ausreichend angesehenen Raum hinrei
chend lange verkantete Flächen gebildet werden, aufgenommen.
Der Arm der Kopfschutzvorrichtung kann in jedem Fall als
Stütze oder als Verbindungsrohr jeglicher Art dienen, insbe
sondere für elektrische Drähte, optische Fasen oder pneuma
tische Leitungen. Die Kopfschutzvorrichtung kann durch Ele
mente, wie etwa eine sehr hohe Anzeige, Nachtsichtbrillen
usw., vervollständigt werden.
Claims (10)
1. Kopfschutzvorrichtung mit einen Bauteil (10), welches
mit dem Kopf eines Trägers verbindbar und durch den
Träger bezüglich einer orstfesten Struktur in einem
begrenzten Bereich mit wenigstens 5 Grad Bewegungs
freiheit bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß
sie einen Arm (14) aufweist, der aus Gelenksegmenten
besteht, die dem Bauteil wenigstens fünf Grad Bewe
gungsfreiheit bezüglich der ortsfesten Struktur geben
und das Bauteil mit der Struktur verbinden.
2. Kopfschutzvorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch Meßeinrichtungen (30) für jeden Grad Bewegungs
freiheit, verbunden mit einem Rechner zum Bestimmen
der Ausrichtung und der Position des Bauteils (10)
bezüglich der Struktur.
3. Kopfschutzvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Meßeinrichtungen einen Win
kelaufnehmer (30) umfassen, der den Winkel zwischen
den Segmenten und einem linearen Sensor auf jedem
Translationsgelenkteil angibt.
4. Kopfschutzvorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, da
durch gekennzeichnet, daß wenigstens bestimmte der
zwischen Segmenten angeordneten Gelenkteile mit An
triebseinrichtungen (32) versehen sind, die in Abhän
gigkeit von der Amplitude und der Richtung der auf
den Träger einwirkenden Beschleunigungen gesteuert
werden, um die durch diese Beschleunigungen hervorge
rufenen Kräfte auszugleichen.
5. Kopfschutzvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Antriebsvorrichtungen unter Berücksichtigung
der Position und der Ausrichtung des
Kopfes von dem Rechner gesteuert werden.
6. Kopfschutzvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens be
stimmte der Segemente mit Gegengewichten (38) zum
Kompensieren der durch die Massen und Beschleunigun
gen hervorgerufenen Kräfte bei wenigstens bestimmten
Graden der Bewegungsfreiheit versehen sind.
7. Kopfschutzvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, gekennzeichnet durch ortsfeste oder regu
lierbare Widerlager zum Führen oder Begrenzen der Be
wegung nach wenigstens einigen Graden der Bewegungs
freiheit.
8. Kopfschutzvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Arm Zu
satzvorrichtungen wie etwa ein Visier, ein Sichtgerät
am Helm, eine Nachtsichtbrille trägt, die gleichzei
tig mit dem Arm zusammen verbindbar sind.
9. Kopfschutzvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche für einen Piloten, wobei die ortsfeste
Struktur ein Schleudersitz ist, dadurch gekennzeich
net, daß sie weiterhin einen Haltegurt für den Helm
aufweist, der beim Herausschleudern gegen den Sitz
hält.
10. Kopfschutzvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Arm Einrichtungen zum Verbinden
mit dem Helm zum Einklinken und schnellen Lösen auf
weist und daß er Einrichtungen zum Trennen bei einer
vorgegebenen Höhe im Falle des Herausschleuderns auf
weist.
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